Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

  • Folge 1 (45 Min.)
    Rekonstruktion des alamannischen Dorflebens. – Bild: SWR
    Rekonstruktion des alamannischen Dorflebens.
    Die Römer nannten sie „Barbaren“. Aus den germanischen Stämmen Sueben und Alamannen wurden Schwaben und Alemannen. Aber was wissen wir sonst noch über unsere Vorfahren? Warum kamen sie eigentlich aus dem Norden hierher? Weil die Sonne über dem Südwesten mehr lacht? Hier damals schon eine boomende Region war? Wie haben sie gebaut? Wovon sich ernährt? Woran haben sie geglaubt? Klimaforscher, Archäologen und Anthropologen erforschen diese Geheimnisse der germanischen Kultur und Dennis Wilms zeigt, was die Forschung herausgefunden hat.
    Die Spurensuche beginnt im Rems-Murr-Kreis. Hier verlief früher der Obergermanische Limes schnurgerade durch das Land und trennt etwa 200 Jahre die römische Welt von der der Germanen. Gleichzeitig markiert er auch eine Wohlstandsgrenze. Auf der römischen Seite führen viele ein angenehmes, manchmal luxuriöses Leben. Die Germanen wollen an den Schätzen in den römischen Provinzen teilhaben, all das holen, was sie zu Hause nicht haben. Daher wird der Limes ab dem dritten Jahrhundert nach Christus immer wieder angegriffen. Bei Überfällen und Plünderungszügen durchbrechen die germanischen Krieger die Grenzanlagen und dringen tief in den Südwesten vor.
    Allmählich können die Römer ihre Grenze immer schlechter schützten und schließlich gibt Rom ab 259/​260 nach Christus den antigermanischen Schutzwall ganz auf. Nun ist der Weg für die Germanen, die sich aufgrund von klimatischen Veränderungen von Norddeutschland in den Südwesten ziehen und sich hier niederlassen. Vorzugsweise siedeln die Germanen auf Bergspitzen wie dem Runden Berg bei Bad Urach oder – wie schon die Römer – nahe an Flussläufen, oft sogar in Sichtweite der verlassenen römischen Siedlungen.
    Die Steinhäuser der Römer allerdings lassen die Germanen links liegen und bauen stattdessen ihre traditionellen Häuser aus Weidengeflecht und Lehm. Eine der alamannischen Siedlungen befindet sich nahe des heutigen Orts Lauchheim unterhalb der Kapfenburg. 1986 wird dort der erste Fund gemeldet, bis zum Jahr 2005 haben Archäologen hier die ehemalige Siedlung ausgegraben und dabei das bisher größte bekannte alamannische Gräberfeld mit mehr als 1.300 Gräbern freigelegt.
    Sie enthielten unzählige Grabbeilagen, darunter auch prachtvoll verzierte Schwerter. Auf der Basis der archäologischen Erkenntnisse lässt sich heute im Computer mit Hilfe aufwändiger Programme gut rekonstruieren, wie das alamannische Dorf damals ausgesehen haben muss. Wissenschaftsmoderator Dennis Wilms geht in „Die Germanen im Südwesten – Krieger und Siedler“ an die Originalschauplätze der Geschichte und trifft Experten. Von ihnen erfährt er, wie man den damaligen Klimawandel nachweisen kann oder was eine Untersuchung von Knochenfunden noch heute über die Ernährung und den Gesundheitszustand unsrer Vorfahren aussagt.
    Und er versucht selbst in Experimenten herauszufinden, welche Fähigkeiten und kulturellen Errungenschaften unsere Ahnen besaßen. Er übt, wie die alamannischen Krieger ohne Sattel und ohne Steigbügel zu reiten und er lernt, mit dem Nachbau eines alamannischen Bogens zu schießen. Reenactments und aufwändige Computeranimationen ergänzen die Forschungen und Experimente, so dass ein faszinierendes Bild des damaligen Lebens entsteht. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.03.2017SWR Fernsehen
  • Folge 2 (45 Min.)
    Spielszene: Die Alamannen bahrten ihre Toten bis zur Bestattung im Freien auf.
    Die Römer nannten sie „Barbaren“. Aus den germanischen Stämmen Sueben und Alamannen wurden Schwaben und Alemannen. Aber was wissen wir sonst noch über unsere Vorfahren? Wie haben sie gelebt? Wie war ihre Kultur? So barbarisch, wie die Römer immer behauptet haben oder doch ganz anders? Wie haben sie gefeiert, was haben sie gegessen und was haben sie getrunken? Archäologen, Anthropologen und Naturwissenschaftler erforschen diese Geheimnisse der germanischen Kultur und Dennis Wilms zeigt, was die Forschung herausgefunden hat.
    Wissenschaftsmoderator Dennis Wilms zeigt in „Die Germanen im Südwesten“ weitere erstaunliche Experimente, bei denen die Fähigkeiten und die kulturellen Errungenschaften unserer Vorfahren sinnlich nachvollziehbar werden. Zum Beispiel: wie die Germanen „Seipfa“, also Seife, herstellten. Denn entgegen der landläufigen Meinung, unsere Vorfahren seien ungepflegte Wuschelköpfe gewesen, haben sie offensichtlich großen Wert auf Körper- und Haarpflege gelegt. Das zeigt auch der sogenannte „Suebenknoten“, eine bei den germanischen Männern sehr beliebte und kunstvoll gebundene Frisur. Und er lernt, wie die Alamannen ihre bunten Stoffe webten und ihre farbenfrohen Glasperlen ganz ohne heutige Technik herstellten. Reenactments und aufwändige Computeranimationen ergänzen die Forschungen und Experimente, so dass ein faszinierendes Bild des damaligen Lebens entsteht. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.03.2017SWR Fernsehen

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