5 Folgen (erweiterte Fassung der 1. Staffel), Folge 1–5

  • Folge 1 (45 Min.)
    Die erste Folge von „Deutschland von oben“ fliegt über Metropolen und romantische Kleinstädte, über die endlosen Gaspipelines im Ruhrgebiet ebenso wie über die Stadtmauern von Rothenburg ob der Tauber. Magische Zeitrafferreisen, in denen die Entstehung unserer Städte auf Satellitenbildern animiert wird, lassen Geschichte aus der Luft erkennbar werden – von den frühen Römer-Gründungen über die städtischen Hochburgen des Mittelalters bis zur historisch gewachsenen Infrastruktur von heute. Eine Flugreise, die die deutschen Städte zeigt, wie sie die meisten von uns noch nie gesehen haben: von oben.
    Kaum ein Land in Europa ist heute so „verstädtert“ wie Deutschland. Wir verteilen uns fast auf das ganze Land. Aber vom Satelliten aus betrachtet sieht man die großen Leuchtpunkte: Berlin, Hamburg, München. Und vor allem die riesige „Milchstraße“ des Rhein-Ruhrgebiets, die sich im weiten Bogen von Köln bis Dortmund zieht. Klaus Leidorf, Luftbild-Archäologe aus Bayern, hat gemeinsam mit seinem Vorgänger aus der Vogelperspektive über 30 000 Fundstellen entdeckt: Spuren menschlicher Ansiedlungen aus der Geschichte Bayerns.
    Statt mit dem Spaten ist er mit der Cessna unterwegs. Und entdeckt damit Hinterlassenschaften von der Steinzeit über die Römer bis ins Mittelalter. „Wenn ich näher dran wäre“, sagt Leidorf, „würde ich nichts sehen, so ähnlich wie eine Ameise die über einen Teppich läuft, die erkennt ja vom Muster auch nichts.“ Wie ist das scheinbar planlose Wirrwarr der mittelalterlichen Straßen in den Altstädten von Rothenburg ob der Tauber, Regensburg oder Lübeck zustande gekommen? Welcher geheime Plan steckt dahinter? Und warum folgen in vielen großen deutschen Städten die Straßen der Innenstädte noch immer ihrem Verlauf aus uralten Zeiten – selbst in einer kriegszerstörten Industriestadt wie Dortmund? Doch die Vogelperspektive verrät, dass die vermeintliche Stahl- und Kohlestadt den mittelalterlichen Grundriss der „Freien Reichs- und Hansestadt Dortmund“ beinahe penibel beibehalten hat – bis heute.
    Und wie kann Münchens Oktoberfest, das größte Volksfest der Welt, überhaupt funktionieren, wenn die meisten der bis zu 500 000 Besucher am Abend alle beinahe zur gleichen Zeit und möglichst mit dem Taxi nach Hause fahren wollen? (Text: ZDFneo)
    Deutsche TV-PremiereSa 06.11.2010ZDFneo
  • Folge 2 (45 Min.)
    Die zweite Folge von „Deutschland von oben“ schaut auf die Dächer und Gärten, auf Fabrikschlote und Parks großer Städte. Auf das Brandenburger Tor und die Wohnblocks von Friedrichshain, auf die Hamburger Speicherstadt und die großzügigen Alster-Vororte. Denn aus der Luft lässt sich bis heute erkennen, wer wo wohnt. Mitten in eine Stadt zu springen, sagt BASE-Jumper Hannes Kraft auf dem 200 Meter hohen Main-Tower in Frankfurt, sei immer etwas Besonderes. Für die kleine Gemeinde von Verrückten, die sich mit dem Fallschirm von Brücken, Windrädern oder Hochhäusern stürzen, sind Städte die größte Herausforderung. Wie Monte Carlo für Formel-Eins- Piloten.
    Heute prägen die großen Städte unsere innere Landkarte von Deutschland. Wie Leuchttürme der Orientierung ragen sie aus dem Land heraus. Doch noch zu Bismarcks Zeiten, als sich Deutschland als Land zum ersten Mal formierte, lebten nur vier Prozent der Bevölkerung in Großstädten mit mehr als 100 000 Einwohnern. Wann haben sich die Deutschen entschieden, in den Städten enger zusammenzurücken? Warum sind aus manchen Siedlungen, Burgen oder Feldlagern mächtige Städte geworden, während andere wieder verlassen und vergessen wurden? Warum hat man in Berlin in den Innenhöfen bereits bestehender Häuserblocks neue Mietskasernen hoch gezogen? „Deutschland von oben“ macht Berlins Vergangenheit als Industriestadt sichtbar – aus der Luft.
    Auch wenn die deutsche Hauptstadt heute als die grünste Metropole Europas gilt – deren Wälder inzwischen per Flugzeug vermessen werden, weil sie einfach zu groß sind. Und Berlin ist keine Ausnahme: Alle deutschen Städte, so Stadtforscher Hartmut Häußermann, erscheinen ausländischen Besuchern als sehr grün. Denn die Deutschen haben sich nach dem Krieg ein Stück Land in die Stadt geholt. Luftbilder von Städten haben nicht nur eine geheime Magie. Sie helfen Experten inzwischen auch, Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg aufzuspüren. (Text: ZDFneo)
    Deutsche TV-PremiereSa 06.11.2010ZDFneo
  • Folge 3 (45 Min.)
    Spätestens seit dem Fall des Eisernen Vorhangs, der West- und Osteuropa mit seiner bleiernen Grenze quer durch Deutschland teilte, ist unser Land das europäische Transitland Nummer eins. Durch kein Land fährt so viel Durchgangsverkehr, wie über das Autobahnnetz Deutschlands. Stauflieger erfassen machtlos das programmierte Chaos, wenn bei uns der Urlaub ausbricht oder Unfälle den scheinbar endlosen Fluss auf unseren Verkehrskanälen zum Erliegen bringen. Doch so zerschnitten unser Land von Autobahntrassen auch sein mag: Am Himmel gibt es noch viel mehr Transitwege.
    Millionen von Zugvögeln ziehen im Frühjahr und Herbst ihre Bahnen über unser Land. Die Störche etwa, um in Deutschland den Sommer zu bringen und Nachwuchs auszubrüten. „Deutschland von oben“ schaut ihnen im norddeutschen Bergenhusen von oben ins Nest und begleitet sie bei ihren lustvollen sommerlichen Thermik-Ausflügen im Elbtal. Aufwendige Animationen, basierend auf GPS-Daten von mit Sendern versehenen Tieren, zeigen in Satellitenbildern die Wege, auf denen die Störche über uns unterwegs sind. Bei all den Verkehrswegen durch Deutschland und über Deutschland hinweg kann man von ganz oben aber auch eine besondere Überraschung erleben: Die Landschaften, die fast menschenleer dem Zugriff trotzen.
    In den Berchtesgadener Alpen sind manche entlegene Berghütten kaum anders zu versorgen, als mit dem Hubschrauber. Von der Bierdose bis zur neuen Dachrinne: Alles muss eingeflogen werden. In den abgelegenen Gebieten, in Mittelgebirgen, im Elbtal, am Alpenrand sieht „Deutschland von oben“ bisweilen aus wie Kanada, Alaska oder die Tundra. Die Steinadler haben in den Alpen, zwischen Oberstdorf, Garmisch und Berchtesgaden, ihre letzten Refugien in Deutschland gefunden.
    „Sky“ ist einer von ihnen. Und die dritte Folge von „Deutschland von oben“ fliegt ein Stück weit mit dem zahmen Adler mit und schaut auf ein Land, das von hier oben manchmal ganz geheimnisvoll und fremd aussieht. Die Perspektive von oben nutzen aber auch andere, von denen man es weniger vermutet. Landwirt Clemens Sjöberg aus Schleswig-Holstein lässt seine Mähdrescher und Traktoren per Satellitensignal steuern, weil seine Maschinen damit zentimetergenau das Feld bestellen und ernten. (Text: ZDFneo)
    Deutsche TV-PremiereSa 06.11.2010ZDFneo
  • Folge 4 (45 Min.)
    Die vierte Folge von „Deutschland von oben“ folgt der Geschichte eines Jahres – vom Frühlingsbeginn im Berchtesgadener Land bis zur Rückkehr der Störche im Frühsommer, von den Ferienstaus bis zur Erntezeit, und von der Abreise der Zugvögel bis zum Wintereinbruch. Vier Jahreszeiten – aus der Luft betrachtet. Es ist die Perspektive der Vögel, die „Deutschland von oben“ ins Wohnzimmer holt – der Kraniche, die sich in Linum für die große Reise in den Süden sammeln. Und von denen uns ein Schwarm am Möhnesee eine Etappe lang mitfliegen ließ.
    Doch den Luftraum über Deutschland müssen sich die Vögel mit anderen teilen. Kein Luftraum ist so voll von unsichtbaren Fluglinien und -korridoren wie der deutsche. GPS-basierte Animationen zeigen uns den Dauerbetrieb auf dem zweiten Straßennetz am Himmel und den Start- und Landebetrieb an unseren größten Flughäfen in Frankfurt und München. Doch auch, wer von Wladiwostok nach London reist, fliegt über Deutschland. Wie managt und überwacht die Flugsicherungszentrale in Frankfurt den rastlosen Verkehr auf der oberen Etage über uns? Und wie sieht Deutschland aus dem engen Cockpit des Phantom-Jets von Oberstleutnant Jochen Ruff-Stahl aus, wenn er vom Luftwaffen-Stützpunkt im ostfriesischen Wittmund aus zu Übungsflügen im Überschalltempo aufbricht? Die vierte Folge von „Deutschland von oben“ begleitet Menschen, die über unserem Land in der Luft sind.
    Christian Tyrok und Thomas Schlechtriem etwa reparieren Hochspannungsleitungen per Helikopter. Nach Blitzschlägen und Querschlägern von Sportschützen oder Jägern fliegen sie in Millimeterarbeit direkt an die Leitung heran und reparieren im Flug – weit schneller als jeder Kran am Boden.
    Wo aber verlaufen die wichtigsten Leitungen in Deutschland? Und wer sorgt dafür, dass wir jederzeit unsere Fernseher anstellen können? Mit moderner Lasertechnik wird das Elbsandsteingebirge aus dem Flugzeug vermessen, um aus den Daten anschließend 3D-Modelle der vielleicht skurrilsten Landschaft Europas zu animieren. „Deutschland von oben“ begleitet die Laser-Flüge des archäologischen Vermessungsspezialisten Martin Schaich über den Limes, dem längsten Boden-Denkmal Europas, das er vom Ultraleichtflieger aus zentimetergenau vermessen hat. (Text: ZDFneo)
    Deutsche TV-PremiereSa 06.11.2010ZDFneo
  • Folge 5 (45 Min.)
    In der letzten Folge widmet sich „Deutschland von oben“ dem Thema Fluss und Meer – im ganz realen, aber eben auch im übertragenen Sinne: von den Archäologen, die am Bodensee nach steinzeitlichen Pfahlbauten tauchen, bis zur Wasserschutzpolizei, die den Schiffsverkehr auf der Elbe per Helikopter überwacht, von der Abreise der legendären „Queen Mary“, die jedes Mal Zehntausende Schaulustiger nach Hamburg lockt, bis zum wilden Oberlauf der Isar. Deutsche Gewässer waren schon immer mehr als einfach nur Wasser: der Burgen gesäumte Rhein, der Hamburger Hafen und die Elbe, Ebbe und Flut am Wattenmeer, das Echo am Königssee oder das endlose Spiegelgrau des Bodensees – es sind die Flüsse, Meere und Seen, mit denen viele Deutsche so etwas wie Heimat verbinden.
    Aus der Luft betrachtet offenbaren sie plötzlich ein ganz anderes Gesicht. Wenn die Seehundzähler Kai Abt und Karl-Heinz Hildebrandt aus den Fenstern ihres kleinen Fliegers blicken, könnte man meinen, sie kreuzten über der Südsee. Doch auf den gleißenden Sandbänken im Türkisblau des Wattenmeers suchen sie nicht nach Piratenschätzen oder Korallen, sondern nach Seehunden.
    Inzwischen haben sich die Bestände erholt – eben weil sie seit Jahren im Nationalpark Wattenmeer geschützt und gezählt werden: aus der Luft. Auch die Ölförderung auf Deutschland einziger Bohrinsel – Mittelplate – unterliegt strengen Auflagen. Dass das Seehund-Leben allerdings selbst in dieser einzigartigen, inzwischen zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärten Landschaft störungsanfällig ist, zeigt eine Animation aus der Satellitenperspektive: Für die letzte Folge von „Deutschland von oben“ haben wir die GPS-Daten von fünf Seehunden und die Funksignale aller Schiffe, die in der Nordsee kreuzen, animiert.
    Mit einem Blick wird klar: Trotz aller Schutzzonen kreuzen die Seehunde die Routen der riesigen Frachtpötte, denn ein Seehund legt bis zu 50 Kilometer zurück, nur um Nahrung für einen Tag zu finden. Wo die meisten der großen Schiffe einlaufen, beginnt eine weitere Geschichte dieser Folge: Der Containerhafen von Hamburg ist mittlerweile vollständig automatisiert. Rechner gesteuert verladen 52 Kräne, 84 Transportfahrzeuge und zwölf Zugmaschinen Abertausende von Containern. Neun Großcontainerschiffe mit bis zu 10 000 Containern an Bord legen in Hamburg jede Woche an, dazu unzählige kleinere Schiffe.
    In einem endlosen Ballett von beispielloser Effizienz wird die Ware aus aller Herren Länder auf Züge und LKW verteilt und in unsere Supermärkte und Fabriken geschafft. Doch nur aus der Luft wird die verblüffende Schönheit dieser endlosen Umschlag-Aktivitäten sichtbar. Erst auf den Autobahnen holt uns die Realität wieder ein: Wenn „Deutschland von oben“ die GPS-Daten eines Verbundes mittelständischer Speditionen animiert, wird klar, warum Transport oft da endet, wo er uns am meisten ärgert – im Stau. (Text: ZDFneo)
    Deutsche TV-PremiereSa 06.11.2010ZDFneo

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