Staffel 1, Folge 1–3

Staffel 1 von „Deutschland von oben“ startete am 23.05.2010 im ZDF.
  • Staffel 1, Folge 1 (45 Min.)
    Erstaunlich, was ein Perspektivwechsel bewirkt: „Deutschland von oben“ präsentiert das Land erstmals ausschließlich aus der Vogelperspektive. Während eines kompletten Jahres flog „Terra X“ mit Hubschrauber, Ultraleichtflugzeug oder Motorflugzeug über Deutschlands Landschaften und Städte. Die Alpen und die Mittelgebirge, die Heidelandschaften und das Wattenmeer, die großen urbanen Zentren und das ländliche Idyll – kaum eine Region in Deutschland gleicht der anderen. Zusammen ergeben sie das facettenreichste Bild Deutschlands, das im Fernsehen je zu sehen war.
    Denn die bewegte Historie des Landes liegt noch immer in die Erde geschrieben. Man muss sich nur hoch genug erheben, um sie zu sehen: die Krater urzeitlicher Meteoriten, die Überreste der bronzezeitlichen Pfahlbauten im Bodensee, die Spuren des römischen Limes und das grüne Band der ehemaligen Mauer. Ein wahrlich erhebender Geschichtsunterricht. Aber auch die Moderne erschließt aus der Luft ihre komplexen Netzwerke. Die Verkehrsknotenpunkte, die Gas- und Hochspannungsleitungen oder die Schienen der Bahn verbinden die Menschen in Deutschland. Wie vielfältig diese Wege sind und wie interessant die Erlebnisse derer, die sie bauen, reparieren und pflegen, erfährt man erst aus der Luft.
    Die erste Folge der Reihe schaut auf die Städte. Aus der Luft verraten sie die Geheimnisse ihrer Baupläne, ihre innere Logik und manche ihrer versteckten Lebensadern. „Deutschland von oben“ zeigt die Dächer und Türme großer und kleiner Städte, die Bahntrassen und Straßenzüge, auf denen jeden Morgen über 40 Millionen Menschen, fast alle zur gleichen Zeit, zur Arbeit oder zur Schule streben. Aus der Luft sieht man das Brandenburger Tor mit ganz anderen Augen, und man fragt sich, wie die Bäume in den Häuserschluchten der Wohnquadranten von Friedrichshain jemals genug Sonne zum Wachsen bekommen konnten. Von oben erkennt man den Luxus von Hamburgs Alstervororten am üppigen Grün und an der Größe der Grundstücke. Und man sieht, wie die Hamburger Speicherstadt auf ihre modernen, neuen Nachbargebäude der Hafen-City stößt.
    Wie ist der scheinbar planlose Wirrwarr der mittelalterlichen Straßen in den Altstädten von Rothenburg, Regensburg oder Lübeck zustande gekommen? Welcher geheime Plan steckt dahinter? Und wie kann Münchens Oktoberfest, das größte Volksfest der Welt, überhaupt funktionieren, wenn die meisten der bis zu 500 000 Besucher am Abend alle beinahe zur gleichen Zeit und möglichst mit dem Taxi nach Hause fahren wollen? Wie identifizieren Experten anhand von englischen Luftbildern noch 65 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges
    auf Luftbildern die gefährlichen Blindgänger aus den finsteren Zeiten des Bombenkrieges? Nichts hat die deutschen Städte nachhaltiger verändert als die Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges. Aus der Vogelperspektive sieht man es deutlicher als je zuvor. „Wenn ich als Ameise auf einem Teppich laufe, kann ich das Muster des Teppichs nicht erkennen“, sagt Luftbildarchäologe Klaus Leidorf. „Das kann ich nur mit Abstand – also von ganz weit oben.“ (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.05.2010ZDF
  • Staffel 1, Folge 2 (45 Min.)
    Spätestens seit dem Fall des Eisernen Vorhangs ist unser Land das europäische Transitland Nummer Eins. Durch kein anderes Land rollt so viel Durchgangsverkehr wie über das Autobahnnetz Deutschlands. Stauflieger erfassen das programmierte Chaos in Urlaubszeiten oder Unfälle, die den scheinbar endlosen Fluss auf den Verkehrkanälen zum Erliegen bringen.
    Doch so sehr das Land auch von Autobahntrassen zerschnitten sein mag, am Himmel gibt es noch viel mehr Transitwege. Millionen von Zugvögeln, von den Rohrspatzen bis zu den Wildgänsen, von den Störchen bis zu den Kranichen, ziehen im Frühjahr und Herbst über das Land. Manche, um in Deutschland den Sommer zu verbringen und Nachwuchs auszubrüten, manche auf der Durchreise von Zentralafrika bis nach Skandinavien oder umgekehrt. „Deutschland von oben“ fliegt eine Etappe mit den Kranichen auf dem Weg in den Süden, schaut den Störchen im norddeutschen Bergenhusen von oben ins Nest und begleitet sie auf ihren sommerlichen Thermik-Ausflügen im Elbtal. Aufwändige Animationen, basierend auf GPS-Daten von mit Sendern versehenen Tieren, zeigen in Satellitenbildern die Wege, die die Zugvögel nehmen.
    Die Perspektive von oben nutzen aber auch andere: Landwirt Clemens Sjöberg aus Schleswig-Holstein lässt seine Mähdrescher und Traktoren per Satellitensignal steuern, weil seine Maschinen damit zentimetergenau das Feld bestellen und ernten. Mit moderner Lasertechnik wird auch das Elbsandsteingebirge aus dem Flugzeug vermessen, um aus den Daten anschließend 3D-Modelle der vielleicht skurrilsten Landschaft Europas zu animieren. Und der archäologische Vermessungsspezialist Martin Schaich hat den Limes, das längste Boden-Denkmal Deutschlands, mittels Laser vom Ultraleichtflieger aus zentimetergenau vermessen.
    Bei all den Verkehrswegen durch Deutschland und über Deutschland hinweg kann man von ganz oben aber auch eine besondere Überraschung erleben: Die Landschaften, die fast menschenleer dem Zugriff trotzen. In den Berchtesgadener Alpen können entlegene Berghütten nur mit Hilfe eines Hubschraubers versorgt werden. Von der Bierdose bis zur neuen Dachrinne, alles muss eingeflogen werden. In den abgelegenen Gebieten, in Mittelgebirgen, im Elbtal, am Alpenrand sieht „Deutschland von oben“ bisweilen aus wie Kanada, Neuseeland oder die Tundra. Die Steinadler haben hier ihre Refugien gefunden. „Sky“ ist einer von ihnen. Die Kamera ist mit ihm geflogen und schaut mit ihm auf ein Land, das von dort oben manchmal ganz geheimnisvoll und fremd aussieht. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.05.2010ZDF
  • Staffel 1, Folge 3 (45 Min.)
    Deutsche Gewässer waren schon immer mehr als einfach nur Wasser: der von Burgen gesäumte Rhein, der Hamburger Hafen und die Elbe, Ebbe und Flut am Wattenmeer, das Echo am Königssee oder das endlose Spiegelgrau des Bodensees – es sind die Flüsse, Meere und Seen, mit denen viele Deutsche so etwas wie Heimat verbinden.
    Aus der Luft betrachtet offenbaren sie plötzlich ein ganz anderes Gesicht: Wenn die Seehundzähler Kai Abt und Karl-Heinz Hildebrandt aus den Fenstern ihres kleinen Fliegers blicken, könnte man meinen, sie kreuzten über der Südsee. Doch auf den gleißenden Sandbänken im Türkisblau des Wattenmeers suchen sie nicht nach Piratenschätzen oder Korallen, sondern nach Seehunden. Inzwischen haben sich die Bestände erholt – eben weil sie seit Jahren im Nationalpark Watten-
    meer geschützt und gezählt werden: aus der Luft. Auch die Ölförderung auf Deutschland einziger Bohrinsel Mittelplate unterliegt strengen Auflagen. Dass das Seehund-Leben allerdings selbst in dieser einzigartigen, inzwischen zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärten Landschaft störungsanfällig ist, zeigt eine Animation aus der Satellitenperspektive: „Terra X“ hat die GPS-Daten von fünf Seehunden und die Funksignale aller Schiffe, die in der Nordsee kreuzen, animiert. Auf einen Blick wird klar: Trotz aller Schutzzonen kreuzen die Seehunde die Routen der riesigen Frachtpötte, denn um Nahrung zu finden, legt ein Seehund täglich bis zu 50 Kilometer zurück.
    Der Containerhafen von Hamburg ist mittlerweile vollständig automatisiert. Rechnergesteuert verladen 52 Kräne, 84 Transportfahrzeuge und 12 Zugmaschinen Abertausende von Containern. Neun Großcontainerschiffe mit bis zu 10.000 Containern an Bord legen in Hamburg jede Woche an, dazu unzählige kleinere Schiffe. In einem endlosen Ballett von beispielloser Effizienz wird die Ware aus aller Herren Länder auf Züge und LKWs verteilt und in die Supermärkte und Fabriken geschafft. Tag und Nacht werden die Lagerbestände unaufhörlich optimiert. Doch nur aus der Luft wird die verblüffende Schönheit dieser endlosen Umschlag-Aktivitäten sichtbar.
    Die dritte und letzte Folge von „Deutschland von oben“ beschäftigt sich mit dem Thema Fluss und Meer im ganz realen, aber eben auch im übertragenen Sinn: mit den Archäologen, die am Bodensee nach steinzeitlichen Pfahlbauten tauchen, mit der Wasserschutzpolizei, die den Schiffsverkehr auf der Elbe per Helikopter überwacht, mit der Abreise der legendären „Queen Mary“, die jedes Mal Zehntausende Schaulustiger nach Hamburg zieht und mit der Überwachung der Gaspipelines im Ruhrgebiet. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.06.2010ZDF

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