Der Osten – Entdecke wo du lebst Folge 320: Die Dresdner Frauenkirche – Hoffnung, Versöhnung, Sandstein
Folge 320
Die Dresdner Frauenkirche – Hoffnung, Versöhnung, Sandstein
Folge 320 (45 Min.)
Die Frauenkirche in Dresden ist einzigartig und sie ist einer der größten Sandsteinbauten der Welt. Niemals zuvor und niemals danach wurde eine Kirche wieder so gebaut, so gewagt, so risikofreudig, so kühn. 1743 erbaut für die Ewigkeit, fiel sie 1945 in Schutt und Asche. Die Ruine hat Jahrzehnte mitten im Herzen Dresdens gelegen, bis vor 25 Jahren ihr Wideraufbau begann. 11 Jahre hat es gedauert – seit 2005 erstrahlt sie in alter, neuer Schönheit und verzaubert die Massen. 8.000 Touristen täglich strömen in das Barockwunder – und sind ihr größtes Problem. Der Atem von Tausenden schlägt sich im Sandstein nieder – feuchte Wände, Stockflecken in der Kuppel. Was offenbart sich hier? Was tun? Der Film nimmt uns mit hinter die wieder aufgebauten Fassaden, beim Kontrollgang mit dem Architekten Thomas Gottschlich. Der prüft fast
täglich, wo sich kleine Mängel zu größeren auswachsen könnten. Er lüftet dabei so manches Geheimnis und entdeckt auch einige Tücken des barocken Prachtbaus. Warum ist die 12.000 Tonnen schwere steinerne Kuppel nie hinabgestürzt? Dabei waren erste Risse am Bau schon 1736 zu sehen – und auch heute zeigen sich wieder Risse. Wie kam George Bähr, der geniale Erbauer darauf, eine Kirche ganz aus Sandstein zu errichten? Einem Sandstein, der besonders porös ist und viel Feuchtigkeit aufnimmt. War Bähr größenwahnsinnig, ein Phantast und sind wir es heute wieder? Eine Spurensuche in Geschichte und Gegenwart der Frauenkirche, die von den Sandsteinbrüchen der Elbe, vom kühnsten Dach der Welt und einem Pflock im Keller erzählt, wo es Treppen gibt, die ins Nichts führen. Die Frauenkirche – es ist ein Wunder, dass es sie überhaupt gibt. (Text: mdr)