Dokumentation in 5 Teilen, Folge 1–5

  • Folge 1 (45 Min.)
    Höhepunkt jeder China-Reise ist ein Besuch des Li-Flusses. Die malerische Region hat sich seit 1975 wieder dem Tourismus geöffnet.
    An den Ufern des Li-Flusses hebt sich der Morgennebel vor einer einmalig schönen Kulisse. Viele Künstler haben diesen Zauber festzuhalten versucht. Einen „Gürtel aus grüner Seide“ nannte ein Dichter diese Flusslandschaft. Sie gilt als schönste Sehenswürdigkeit des Riesenreiches.Als erste Region des roten China wurde der Li-Fluss 1975 Ausländern wieder zugänglich gemacht. Davon zeugen die vielen neuen Hotelbauten in Guilin, der eher langweiligen und etwas schäbigen Provinzhauptstadt. Dschunken, Sampans, Flöße und Kähne wimmeln ständig auf dem Fluss, unterwegs mit Gemüse, Obst und anderen Produkten zu den Märkten am Meer – bis nach Kanton. Flussaufwärts geht es wie in alten Zeiten oft nur mit Muskelkraft. Menschen oder Büffel ziehen die Boote langsam gegen den gemächlichen Strom. Nicht zufällig ist Kanton ein Geburtsort der Wirtschaftsreformen. Über 2000 Jahre war die Stadt ein lebendiges Handelszentrum, Schnittstelle zwischen China und der Außenwelt. Zur Zeit der roten Kaiser war die Exportmesse in Kanton das einzige Schaufenster Chinas nach Westen. Heute konkurriert Kanton mit Hongkong, der weltstädtischen Schwester am Delta gleich gegenüber. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereDo 18.07.2002ZDF
  • Folge 2 (45 Min.)
    Eine Reise entlang des Jangtse offenbart Chinas Wandlung mehr als alles andere. Mit Baumaßnahmen der Superlative will sich Shanghai in die Reihe der Finanzmetropolen Manhattan, Hongkong, Singapur und Tokio erheben.Seine Mündung ist schon so gewaltig wie der Ozean, doch kaum breit genug für die schwimmenden Karawanen, die hier aneinander vorbei ziehen – Fähren und Kreuzfahrtschiffe, Dschunken und Fischerboote, Flöße oder haushohe Containerfrachter mit Ladungen für ferne Kontinente.Oder für Shanghai, das ohne den Jangtse nicht sein könnte, was es heute ist: Zentrum des kommunistischen Kapitalismus am Kopf des Drachens. Seit Jahrtausenden ist dieser Strom Chinas Hauptschlagader und heute das Vehikel zur Entwicklung des riesigen Hinterlandes. Die größte Baustelle des Landes ist der Drei-Schluchten-Staudamm.
    Er ist das brutalste Beispiel dafür, dass die Regierung bereit ist, für den Fortschritt jeden Preis zu zahlen. Millionen Menschen müssen weichen, über 150 Städte und die Drei Schluchten, die landschaftliche Perle am Jangtse, werden in einigen Jahren im größten Stausee der Welt untergehen. Denn auf dem Strom sollen künftig 10.000-Tonnen-Schiffe flussaufwärts fahren können, über 2000 Kilometer ins Hinterland. Bessere Verkehrsbedingungen, niedrige Steuern, niedrige Löhne und ein Riesenmarkt von 300 Millionen Käufern im Einzugsgebiet der Stadt Chongqing, dem nächsten Shanghai, sollen ausländische Investoren in Chinas wilden Westen hinter den Drei Schluchten locken. Mit fast 30 Millionen Menschen ist Chongqing schon heute die größte Ansiedlung der Welt, ein Zusammenschluss von zahlreichen Nachbarorten, verfügt von der Regierung in Peking. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereDo 25.07.2002ZDF
    Kurzfassung der Folgen 4/5?
  • Folge 3 (45 Min.)
    Von der Quelle bis zur Mündung entlang eines verdurstenden Stroms: Durch Menschenhand herbei geführt, versiegt der Gelbe Fluss und die Wüste siegt.Schiffe befahren den Gelben Fluss nur noch ganz selten. Der Wasserstand ist viel zu niedrig, und er fällt immer mehr. In der eleganten Form eines riesigen Drachens schlängelt sich der Huanghe, der Gelbe Fluss, durch Chinas Norden. In Qinghai nimmt er seinen Lauf, 5464 Kilometer durch sieben Provinzen. In Shandong mündet er in die Bohai-See. Einst drängte er machtvoll durch das Land. Er war so unberechenbar, dass man ihn „Chinas Sorge“ nannte. Immer wieder überfiel der Huanghe dicht besiedelte Gebiete mit seiner Flut, wechselte seinen Lauf nach Belieben. Der Gelbe Fluss zieht durch das arme, staubige China, durch die nördliche Hälfte des Landes, in der Regen eine Rarität ist.
    Ohne den Strom könnte hier niemand überleben. Aber die zahllosen Staudämme nehmen dem Fluss die Kraft, weil das Land den Strom braucht. Überall graben ihm Bauern das Wasser ab, manchmal nur eimerweise, oft aber mit riesigen Pumpen und Bewässerungssystemen. In den neunziger Jahren schaffte es der Gelbe Fluss nicht einmal mehr bis zu seiner Mündung. Zweihundert Kilometer vor dem Meer endete der Lauf des Wassers. Damit der Gelbe Fluss einmal wieder genügend Wasser führt, soll es in riesigen Röhren aus dem Yangtse zugeleitet werden. Das gigantische Jahrzehnt-Projekt, größer noch als der Drei-Schluchten-Staudamm, beschäftigt derzeit die Planer in Peking. (Text: Phoenix)
    Deutsche TV-PremiereDo 01.08.2002ZDF
  • Folge 4 (45 Min.)
    Der Jangtsekiang entspringt in Tibet und fließt dann 6.700 Kilometer weit bis nach Shanghai ins Gelbe Meer. Im Reich der Mitte gilt der „Lange Fluss“ als die Seele Chinas. Er durchströmt die acht wichtigsten Provinzen, in denen ein Drittel aller Chinesen leben. „Dieser Fluss ist Chinas Schicksal“, sagt Kapitän Jing, der 60 Jahre lang den Jangtse befahren hat, zuerst mit Fracht-Dschunken und schließlich auf Passagierschiffen: „Seit jeher sind wir dem Fluss ausgeliefert. Er kann wie ein gütiger Drache sein, der uns Reis, Getreide und Fisch gibt. Aber er kann auch wütend fauchen und mit dem Schwanz Wellen schlagen. So sehr, dass die Wasser über die Ufer treten und Tausende in den Flutwellen ertrinken.“ (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.01.20033sat
    Langfassung der Folge 2?
  • Folge 5 (45 Min.)
    „Vor ein paar Monaten kam ein Mann von der Provinzregierung ins Dorf“, erzählt der alte Obstbauer. „Uns wurde befohlen, alle 70 Häuser zu räumen und eigenhändig abzureißen. Wir mussten selbst zerstören, was wir lieben! Und warum?! – Weil sie irgendwo weiter unten am Fluss einen riesigen Damm bauen, der dem Jangtse den Weg versperren wird. Dann versinkt hier in den Drei Schluchten alles in einem riesigen, 200 Meter tiefen Stausee. Auch unsere Orangenbäume werden sterben … und wovon sollen wir dann leben?!“ Von dem Bau des Drei-Schluchten-Staudamms sind über zwei Millionen Menschen in 150 Städten betroffen, sie müssen ihre Heimatdörfer verlassen und werden gezwungen, wegzuziehen.
    Chinas neue Große Mauer ist ein 30-Milliarden-Euro-Projekt, das Chinas boomende Wirtschaft mit Elektrizität im Überfluss versorgen und den Flutkatastrophen am Unterlauf des Jangtse ein Ende bereiten soll, so die Hoffnung der chinesischen Ingenieure. Die Zähmung des Langen Flusses sei ein gefährlicher Ritt auf dem Großen Drachen, meinen dagegen westliche Experten. Sie befürchten jede Menge Pfusch am Bau und sehen die Gefahr eines Dammbruchs und einer Umweltkatastrophe größten Ausmaßes: Weil der durch Landwirtschaft und Industrie hochgradig verschmutzte Jangtse nicht mehr ungehindert zum Gelben Meer fließen kann, wird er seine Schadstoff-Last im Stausee vor dem Damm ablagern. So könnte inmitten der Drei Schluchten, einer der touristischen Perlen Chinas, die größte Kloake der Welt entstehen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.01.20033sat
    Langfassung der Folge 2?

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