bisher 46 Folgen, Folge 24–46

  • Folge 24
    Rund 50 Millionen Autos sind in Deutschland zugelassen – fast alle verbrauchen fossile Kraftstoffe und schaden dem Klima. Verena und Ömer leben mit ihrer kleinen Tochter ohne eigenes Auto. Als Teil einer schnell wachsenden Minderheit sind die Münchner per Bahn, Bus, Fahrrad oder mit Carsharing-Autos unterwegs und liegen damit voll im Trend. Mobilitätsforscher sagen voraus, dass in Zukunft immer weniger Menschen ein eigenes Auto haben werden. Soziologen registrieren, dass das Automobil vor allem bei jungen Menschen als Statussymbol zunehmend an Bedeutung verliert. „Campus DOKU“ stellt die Frage: Wird der Deutschen liebstes Kind zum Auslaufmodell? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 13.02.2012BR-alpha
  • Folge 25
    Immer weniger Junge müssen für immer mehr Alte bezahlen. Ältere sind immer weniger bereit, Familien-Leistungen wie Kindergeld zu unterstützen. Kinderlose wollen weniger abgeben, als diejenigen, die Eltern oder Großeltern sind. Zerfällt die Gesellschaft in einem Kampf der Generationen? Wie es anders geht, zeigt der Film am Beispiel einer Familie: Drei Generationen wohnen unter einem Dach – Großeltern, Eltern und Kinder. In Deutschland leben zwar nur noch ein Prozent der Familien so zusammen. Doch viele sehen in dieser klassischen Generationen-Gemeinschaft das richtige Modell für Initiativen, in denen sich Jung und Alt auch in Zukunft gegenseitig unterstützen und voneinander profitieren können. „Campus DOKU“ stellt Mehrgenerationenhäuser vor, Leih-Oma-Projekte, Aktiv-Senioren oder Bildungspaten. Wissenschaftler sind überzeugt: Durch mehr solcher Solidar-Gemeinschaften könnte die Generationengerechtigkeit langfristig gesichert werden. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMi 07.03.2012BR-alpha
  • Folge 26
    Deutsche TV-PremiereMo 15.10.2012BR-alpha
  • Folge 27
    Internationale Studien zeigen, dass heute knapp ein Fünftel der Kinder und Jugendlichen gravierende Verhaltensprobleme hat. Ängste, Depressionen, Essstörungen, Hyperaktivität – Kinder und Jugendliche werden mit dem Druck und den Herausforderungen in der heutigen Gesellschaft immer schlechter fertig. Zunehmend ist es daher das Ziel der Forschung, das Wissen um psychische Widerstandskräfte und „Schutzfaktoren“ in die Praxis umzusetzen. Mit Präventivprogrammen wollen Wissenschaftler die sogenannte Resilienz schon im Kindergartenalter stärken.
    Resilienz – das Schutzschild der Starken
    Viele Jahre beschäftigte sich die Wissenschaft damit, warum Menschen scheitern – welche Risikofaktoren dazu beitragen, dass sie psychisch krank oder straffällig werden. Die Perspektive änderte sich in den vergangenen Jahren. Die Resilienzforscher blicken auf das Potential der Menschen und überlegen, wie sie es stärken können. So entwickelte sich aus der Entwicklungspsychopathologie die Resilienzforschung. Der amerikanischen Wissenschaftlerin Emmy Werner fiel in den 1950er-Jahren auf, dass manche Menschen, die unter extrem schwierigen Bedingungen aufwuchsen, trotzdem nicht aus der Bahn geworfen wurden.
    Und sie stellte die Frage: „Was schützt sie?“ Längsschnittstudien, die Kinder bis in das Erwachsenenalter begleiteten, sollten einige Jahre später die Antwort liefern. Denn die Menschen, an denen Katastrophen abzuperlen schienen, hatten alle etwas gemein. In Deutschland war Friedrich Lösel, der ehemalige Direktor des Instituts für Psychologie an der Universität Erlangen-Nürnbergein, Vorreiter der Resilienzforschung. Er untersuchte Heimkinder und suchte nach Schutzfaktoren, die dazu beitragen, dass ein Teil von ihnen ihr Leben meisterte – trotz einer oft sehr schwierigen Situation.
    Lösel kam zu ähnlichen Ergebnissen wie Emmy Werner und ermittelte über die Jahre ein ganzes Bündel solcher Schutzfaktoren. Entscheidend sind demnach in der Kindheit eine stabile, positiv-emotionale Beziehung zu einer Bezugsperson, (das können nicht nur Mutter oder Vater sein, sondern auch eine andere zuverlässige Person), ein unterstützendes, Struktur gebendes Erziehungsklima, soziale Unterstützung außerhalb der Familie, Vorbilder, das Erleben dosierter Anforderungen und Verantwortung, die sogenannte Selbstwirksamkeit, d.h. die Überzeugung, Situationen durch eigenen Kompetenzen und Handlungen beeinflussen zu können, und die Erfahrung von Sinnzusammenhängen und Struktur im Leben.
    Aber auch das Schreiben von Tagebüchern oder Gedichten sowie Interessen und Hobbies, die Freude und Selbstbestätigung fördern, sowie ein humorvoller Blick auf das Leben oder der Glaube an Gott können als Schutzfaktoren wirksam werden. Für Lösel steht nach vielen Studien heute fest: Individuelle Eigenschaften und Fähigkeiten wie Intelligenz oder Temperament spielen eine Rolle, aber noch wichtiger für die Entwicklung von Resilienz sind das soziale Umfeld und die Erziehung.
    Der Einfluss der Gene Inwieweit ist Resilienz schon in den Genen angelegt? Dieser Frage geht der Würzburger Verhaltensforscher Prof. Klaus-Peter Lesch nach. Er hat es geschafft, besondere genetische Merkmale nachzuweisen, die Resilienz fördern oder beeinträchtigen. Lesch geht davon aus, dass es hunderte „Resilienz-Gene“ gibt. Seine Versuche zeigen jedoch auch: Selbst wenn „schlechte“ genetische Voraussetzungen zugrunde liegen, kann das durch liebevolle Betreuung und Erziehung kompensiert werden. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereMi 17.10.2012BR-alpha
  • Folge 28
    Ist der Adel noch elitär und welche Bedeutung haben die alten Eliten in der modernen Gesellschaft? Was begeistert heute so viele am Adel und seinen führenden Vertretern? Dienen sie als „elitäre“ Vorbilder und Ideale, an denen sich immer mehr Bürgerliche orientieren? Campus DOKU versucht zu ergründen, worin die Faszination und die Rolle des Adels als Elite in der modernen Gesellschaft heute noch bestehen.
    * Der Adel ist tot – es lebe der Adel
    Juristisch ist der Adel in Deutschland und Österreich mit dem Ende der Monarchien 1918 abgeschafft. In Österreich wurde das Tragen von Adelstiteln verboten, während sie in Deutschland als Namensbestandteile jedoch weitergeführt werden dürfen. Mehr aber auch nicht. Seither besitzt der Adel – dem in Deutschland schätzungsweise 0,1 Prozent der Bevölkerung angehören – weder politische Privilegien, noch übernimmt er eine bestimmte gesellschaftliche Funktion. Eigentlich! Doch wer sich auf eine Reise in die Welt des Adels macht, Schlösser betritt, die keine Museen sind, sondern wo noch Gräfinnen, Prinzen oder Freiherrn wohnen, stellt fest: Dafür, dass es den Adel gar nicht mehr gibt, hat er sich gut gehalten.
    Keine andere gesellschaftliche Schicht ist so homogen, pflegt gewisse traditionelle Werte und Tugenden und achtet auch heute noch darauf, dass, so der Soziologe und Eliteforscher Prof. Dr. Michael Hartmann, durch standesgemäße Heirat „ Hektar zu Hektar kommt.“ Wer zu den Adelshäusern dazugehört, verraten die Genealogischen Handbücher, die sogenannten „Gothas“.
    Namen und Stammbäume aller Adelsfamilien sind hier in unterschiedlichen Reihen veröffentlicht. Campus DOKU trifft Vertreter des Adels in Bayern, die beispielgebend sind für die Vielschichtigkeit dieses Standes: die Fortwissenschaftlerin Stephanie Gräfin Bruges von Pfuel, die das Erbe ihres Vaters, ein 500 Jahre altes, völlig marodes Renaissanceschloss in Niederbayern, aus eigenen Mitteln wieder aufgebaut hat und durch Vermietung und Eventmanagement erfolgreich finanziert. Die alleinerziehende Mutter von sechs Kindern ist das weibliche Gegenbild einer patriarchalischen Adelsgesellschaft.
    „Adel verpflichtet!“, so tituliert es Johann Georg Prinz von Hohenzollern selbst im Rahmen seiner achtzigsten Geburtstagsfeier und meint damit den Adeligen in der jahrhundertealten Tradition des Mäzenatentums, der der Würde seines Namens „nie schaden“ würde. Er reflektiert über den Adel im Kontext einer Elite, die Verantwortung trägt – für den Adelsstand, die eigene adelige Familie und für die Gesellschaft als Hüter von Traditionen und Werte, die Jahrhunderte überstanden haben.
    Den Aspekt der Verantwortung des Adels gegenüber der Bevölkerung und einer Region personalisiert der Wittelsbacher und Urenkel des letzten Bayerischen Königs, Luitpold Prinz von Bayern, dessen Stammsitz das Schloss Kaltenberg ist, wo er seit über 30 Jahren das größte Ritterturnier der Welt, das „Kaltenberger Ritterturnier“, veranstaltet. Die Show gilt mit bis zu 200 Darstellern, 23 professionellen Stuntmen und 18 Pferden als eines der größten Mittelalterspektakel weltweit.
    Dass Adelige ihre Traditionen auch heute noch an ihre Nachkommen weitergeben, zeigt sich auch an der Wahl der Schulen und der Ausbildung. Spricht man junge Adelssprösslinge direkt darauf an, weisen sie die Wahl der Schule als Ausdruck ihrer Herkunft vehement zurück und empfinden es nicht als elitär, dass ihre Eltern für ihre Erziehung mehrere tausend Euro monatlich zahlen. Internate wie die Schule Schloss Stein an der Traun bieten, dank individueller Förderung und die besondere Betonung adeliger Umgangsformen und Werte, Familien der Aristokratie die optimale Ausbildungsstätte für ihre Kinder. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.10.2012BR-alpha
  • Folge 29
    Deutsche TV-PremiereMi 24.10.2012BR-alpha
  • Folge 30
    Gerade in einer Zeit, in der angesichts der Banken- und Wirtschaftskrise der Impuls zu einem „Rette-sich-wer-kann“-Mentalität vermeintlich stärker ist als das Nachdenken über ökologisch und ökonomisch vernünftiges Handeln, steht die zunehmende Suche nach Alternativen zum „Mainstream“ für die Möglichkeit und die Hoffnung auf Veränderung der Gesellschaft. Hinter dem Trend zu „alternativen Lebensweisen“ steckt aber nicht mehr das Bedürfnis, nach radikaler Abgrenzung. Vielmehr geht es darum, individuelle Lebenskonzepte mit gemeinschaftlich orientiertem Handeln zu verbinden und die Welt mit dem eigenen „guten Beispiel“ zu verbessern: Wohn-Kommunen, Arbeits-Kooperativen, „Umsonst“-Handel und Tauschbörsen sind nur einige Beispiele alternativer Lebensweisen, die im Kommen sind und sich auf vielen Ebenen spiegeln: Wohnen, Arbeiten, Handel, Zusammenleben.
    Die alternative Bewegung steht der modernen, von Produktion und Konsum beherrschten, Industriegesellschaft insgesamt skeptisch gegenüber. Alternative Lebensformen werden daher nicht nur im privaten und kulturellen Sektor erprobt, sondern auch auf den wirtschaftlichen Bereich übertragen.
    So entstehen auch immer mehr alternative Betriebe und zumeist auf ökologische Produktion ausgerichtete Bauernhöfe, die häufig in genossenschaftlicher Form betrieben werden. Alternatives Leben – gibt es das noch? Kann man in unserer Gesellschaft auf einer „eigenen Insel“ leben und lässt sich die Welt durch alternative Lebensformen wirklich besser zu machen? Campus DOKU erkundet Möglichkeiten, mit kleinen Schritten die Welt zu verbessern. Sie zeigt, was es konkret bedeutet, sich gesellschaftlichen Zwängen immer mehr zu entziehen, alternative Lebensformen zu entwickeln und sie täglich zu leben.
    Im Gespräch mit Prof. Dr. Armin Nassehi, Soziologe an der Universität München, wird deutlich, dass immer mehr Menschen nach alternativen Lebens-, Wohn-, Wirtschaft- und Arbeitsmodellen suchen und manche sie auch wirklich finden: Eine Gesellschaft im Wandel, die Neues ausprobiert und dabei Solidarität, Gemeinschaft und Nachbarschaftshilfe aber auch regionale Währungen und Tauschbörsen neu für sich entdeckt. Alternatives Leben – ja, das gibt es also noch. Statt auf kompletten Ausstieg wie in früheren Zeiten, setzen offenbar immer mehr Menschen auf die „Kunst des Möglichen“: alternatives Geld und „Umsonst“-Handel.
    Es geht darum, individuelle Lebenskonzepte mit gemeinschaftlich orientiertem Handeln zu verbinden: Arbeitskooperativen, Künstlerkolonien, Wohn-Kommunen und Ökodörfer – nur einige Beispiele alternativer Lebensweisen, die im Kommen sind und sich auf vielen Ebenen abspielen: Wohnen, Arbeiten, Handel, Zusammenleben. Campus DOKU geht auf Spurensuche nach Alternativen im Mainstream unserer Gesellschaft und entdeckt, dass das geht: sich gesellschaftlichen Zwängen mehr und mehr zu entziehen. Alternative Lebensformen zu entwickeln und sie täglich zu leben – und so mit kleinen Schritten die Welt zu verbessern. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereMo 05.11.2012BR-alpha
  • Folge 31
    „Change Management“, „Innovation“ – das sind Schlüsselbegriffe in vielen Unternehmen und von diesen Faktoren hängt oft ihr Erfolg ab: neue, kreative Ideen, die am Ende der ganzen Gesellschaft zugute kommen. Denn jedes Unternehmen, jede Organisation lebt von den Ideen ihrer Mitarbeiter – nicht nur derjenigen, die explizit eine „Kreativ-Position“ haben. Doch laut einer Studie des Kreativitätsforschers Prof. Dr. Rainer Holm-Hadulla von der Universität Heidelberg tun sich „Querdenker“ und „Kreative“ immer schwerer in den Unternehmen und Organisationen. Eine Entwicklung, die sich nicht nur in der Arbeitswelt abzeichnet, sondern auch eine gesamtgesellschaftliche Dimension hat. Ob es um innovative Lösungen in ökologischen, politischen oder gesellschaftlichen Fragen geht, oft mangelt es an neuen, frischen Ideen, vieles scheint nur noch ein Weiterführen längst gedachter Modelle zu sein.
    Denn „Zeit ist Geld“, also unterstehen Arbeitsprozesse einem immer engeren Controlling. Da helfen auch viele Kreativitätstechniken nichts, wenn sie nicht eine „Suche nach Neuem ohne Ziel“ und auch Fehler zulassen – beides ist elementar für die Schöpfung von Neuem. Ist in einer Arbeits-Gesellschaft, die auf Effizienz und Produktivität getrimmt ist und die Risiken scheut, überhaupt noch Platz für das „Spinnen“ neuer Ideen? WAS aktiviert die Kreativität im Menschen? Und wie müssten Strukturen und Prozesse aussehen, um das kreative Potential zu fördern? (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereMi 07.11.2012BR-alpha
  • Folge 32
    Deutsche TV-PremiereMo 12.11.2012BR-alpha
  • Folge 33
    Deutsche TV-PremiereMi 14.11.2012BR-alpha
  • Folge 34
    Wer heute eine Wohnung in München sucht, erntet mitleidige Blicke in seinem Freundeskreis. Das Angebot ist mehr als überschaubar und selbst Doppelverdiener haben Probleme, die exorbitanten Mieten aufzubringen. Bis jetzt erlebten bayerische Bürger hauptsächlich in der Landeshauptstadt den Miet-Alptraum. Doch auch in anderen bayerischen Städten wie Bamberg drohen bisher nicht gekannte Mietsteigerungen und ein knapper Markt. Können wir uns das Leben in der Stadt in Zukunft überhaupt noch leisten? (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereMi 28.11.2012BR-alpha
  • Folge 35
    Deutsche TV-PremiereMo 17.12.2012BR-alpha
  • Folge 36
    Deutsche TV-PremiereMi 19.12.2012BR-alpha
  • Folge 37
    Private Blogs oder Videos auf Youtube bekommen Millionen Klicks. Casting-Show-Bewerber werden über Nacht berühmt. Der alte Traum, ein Star zu sein, scheint heute greifbarer zu sein denn je – und sich in der Öffentlichkeit selbst zu inszenieren, sehen gerade junge Menschen immer mehr als Normalfall an. Vermarkten die Amateur-Stars ein bloßes Image, oder sich selbst? Ihre Berühmtheit ist oft von sehr kurzer Dauer, der Absturz umso heftiger. Um im Kampf um Aufmerksamkeit zu bestehen, lernen viele sich professionell selbst zu inszenieren. Zum Beispiel die Bloggerin Luísa, 23, „Shopaholic“ und „Social Media Junkie“, die sich mit auf einem eigenen Modekanal präsentiert. Oder Julian, 18, der unbedingt ins Fernsehen will und dafür ein professionelles Medien Coaching durchläuft. Sind sie souveräne Vorreiter eines neuen Umgangs mit Öffentlichkeit oder gefangen in einer Sucht nach Aufmerksamkeit? (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereMo 07.01.2013BR-alpha
  • Folge 38
    Gut 18 Millionen Bundesbürger, also jeder Viertel – so die Bilanz des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbandes, sind derzeit Mitglied einer Genossenschaft. Weltweit boomen die kooperativen Betriebe und tragen zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung in vielen Ländern bei. Gemeinsames und verantwortungsvolles Engagement auf dem Wirtschaftsmarkt sind für eine nachhaltige Entwicklung wichtiger denn je sind. Dabei schien die Idee vom gemeinschaftlichen Einkaufen und Vermarkten, die der Sozialreformer Friedrich Wilhelm Raiffeisen vor gut 160 Jahren ins Leben gerufen hatte, in Deutschland allmählich abzusterben.
    Doch spätestens seit der Finanz- und Wirtschaftskrise sind sie wieder präsent – und erleben einen Gründungsboom ungeahnter Ausmaße. Ob klassische Kreditgenossenschaften, oder auch neue Formen im Patientenversorgungsbereich, Dienstleistungssektor, im Energiebereich, bei Freiberuflern, in Form von genossenschaftlichen Dorfläden oder Theatern und vieles mehr – Genossenschaften entstehen überall dort, wo auch neuer Gemeinsinn gefragt und erwünscht ist. Vor allem entstehen sie auch zunehmend dort, wo sich Staat und Kommunen aus Finanzierung und Versorgung zurückziehen. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereMi 09.01.2013BR-alpha
  • Folge 39
    Die Grundschulzeit in Bayern dauert zwischen somit drei und fünf Jahren, anstatt wie bislang einheitlich vier Jahre. Ein Kind kann nun früher – aber auch später – auf eine weiterführende Schule kommen. Individuelle Förderung findet künftig auch an der Mittelschule (Zusammenschluss von Haupt- und Realschulen) mit speziellem Förderunterricht oder durch Intensivierungsstunden am Gymnasium statt. Der Übergang aufs Gymnasium soll dadurch erleichtert werden: Schüler mit mittlerem Bildungsabschluss können Einführungs- und Vorklassen besuchen, um danach in die Oberstufe des Gymnasiums bzw.
    auf die Fach- und Berufsoberschule überzuwechseln. Auch Jugendlichen mit Migrationshintergrund soll die individuelle Förderung mehr Möglichkeiten bieten ihren Lernerfolg zu verbessern: mit zusätzlichen Deutschstunden und einem „Berufsintegrationsjahr“ an der Berufsschule. Führt individuelle Förderung zu mehr Bildungschancen? Campus DOKU untersucht anhand konkreter Beispiele, welche nachhaltigen Ziele durch die individuelle Förderung an Schulen in Bayern erreicht werden können: Ergeben sich durch die längere Lernzeit in der Grundschule, z.B. für „Spätentwickler“, neue Chancen? Können sich Schüler nach ihren speziellen Fähigkeiten und Interessen wirklich besser entwickeln? Verbessern die neuen Bildungschancen auch die Berufschancen und kann damit langfristig dem drohenden Akademiker- und Fachkräftemangel vorgebeugt werden? Handlungsbedarf besteht jedenfalls: In Bayern beenden über 3 Prozent eines Jahrganges ihre schulische Laufbahn ohne Abschluss.
    Der soziale Status des Elternhauses bestimmt immer noch die Schullaufbahn des Kindes.
    Schüler mit Migrationshintergrund erreichen niedrigere Abschlüsse. Das neue pädagogische Konzept „Individuelle Förderung“ soll nun Abhilfe schaffen. Es hat seine Wurzeln in der Reformpädagogik. Die Montessori Pädagogik arbeitet schon viele Jahre mit der Idee individueller Förderung. Das Bayerische Kultusministerium hat nun die Individuelle Förderung zum Leitprinzip des bayerischen Bildungswesens erhoben. Der Unterricht soll sich nicht mehr allein am Lehrplan orientieren, sondern stärker an dem einzelnen Schüler und seiner Lernbegabung.
    Aber was ist individuelle Förderung überhaupt? Ausgehend von einem Bildungsbegriff, der nicht nur kognitive Bildung meint, gibt es eine Vielzahl von Konzepten mit unterschiedlichen Zielvorgaben: Förderung individueller Begabung, Aufholen von Defiziten, Wertschätzung handwerklicher und musischer Fähigkeiten, Stärkung der Gesamtpersönlichkeit, Vermittlung von Werten. Und es setzt schon ganz früh in der Bildungslaufbahn der Kinder ein. Campus DOKU besucht Grundschulen in Bayern, in denen die unterschiedlichen Formen individueller Förderung schon angewandt werden.
    So bieten Sprachlernklassen schon vor Schulbeginn Kindern mit Migrationshintergrund neue Bildungschancen. Auch der Frontalunterricht ist aufgelöst: Kinder arbeiten im Team, aber in ihrer individuellen Geschwindigkeit an Projekten. Bildungsforscher beteiligen sich an den Reformbemühungen der Schulen mit wissenschaftlichen Studien. Campus DOKU befragt sie nach den Ergebnissen ihrer Evaluationen. Und den bisherigen Erfolgen der individuellen Förderung: Die Jahrgänge sind gemischt – ältere und jüngere Kinder entwickeln sich gemeinsam weiter.
    Das Bewegungsbedürfnis der Kinder ist in das Lernen integriert. Im rhythmisierten Ganztagesunterricht sind Lerninhalte und Freizeitaktivitäten gemischt. Das Ziel: Stärkung der Einzelpersönlichkeit und des Gemeinsinns. Kinder erfahren mehr Selbstbewusstsein, weil ihre Meinungen und Anregungen zählen. Sie sind an den Entscheidungen der Schulen mitbeteiligt. Sie erlernen eine Gesprächs- und Diskussionskultur, in der die Ansichten der Mitschüler einen Wert haben. So kann es ihnen besser gelingen, Konflikte untereinander im Gespräch zu lösen. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereMo 14.01.2013BR-alpha
  • Folge 40
    Deutsche TV-PremiereMo 21.01.2013BR-alpha
  • Folge 41
    Jeder Mensch ist Teil der Gesellschaft und gerade diese Vielfalt prägt jede Gemeinschaft. Doch behinderte Menschen mitten drin, integriert und mit Teilhabe ohne Barrieren – wie kann das gelingen? Kann Inklusion zur besseren Integration behinderter Menschen in die Gesellschaft führen? 2009 hat Deutschland die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen ratifiziert: Inklusion wird somit zu einer neuen gesamtgesellschaftlichen Aufgabe, die neben Schule und Lernen auch Arbeit und Mobilität sowie Kultur und Freizeit beinhaltet. Und das bedeutet Inklusion: Jeder Mensch erhält die Möglichkeit, sich vollständig und gleichberechtigt an allen gesellschaftlichen Prozessen zu beteiligen – und zwar von Anfang an und unabhängig von individuellen Fähigkeiten, körperlicher oder geistiger Behinderung, ethnischer wie sozialer Herkunft, Geschlecht oder Alter.
    Zur Realisierung einer inklusiven Gesellschaft ist jedoch ein gesamtgesellschaftlicher Veränderungsprozess notwendig, der auch einen Bewusstseinswandel aller Menschen beinhaltet. Dazu gehört auch ein veränderter Wertewandel. Campus DOKU geht der Frage nach, wie das Prinzip der Inklusion die Gesellschaft verändert: Ist sie wirklich darauf vorbereitet oder ist sie eher damit überfordert? Prof. Dr. Heiner Bielefeldt vom Lehrstuhl für Menschenrechte an der Universität Erlangen-Nürnberg beleuchtet das Thema dabei wissenschaftlich.
    Inklusion als gesellschaftliche Integrationsmaßnahme bedeutet auch höhere Kosten z.B. für behindertengerechte Umbauten oder zusätzliche Betreuungspersonen. Wie kann die Integration behinderter Menschen nachhaltig gelingen und was bedeutet sie für das Zusammenleben aller? Eine Dokumentation der Redaktion „Hochschulen und Forschungsinstitute“ aus Anlass des Themenschwerpunkts „Inklusion“ in BR-alpha. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereMo 06.05.2013BR-alpha
  • Folge 42
    Deutsche TV-PremiereMo 19.03.2018ARD-alpha
  • Folge 43
    Computer können Gesichter identifizieren und Wahrscheinlichkeiten errechnen, ob Menschen straffällig werden oder wann und wo in Zukunft ein Einbruch passieren wird. Algorithmen revolutionieren die Verbrechensbekämpfung. Aber verbessert modernste Technik tatsächlich die Sicherheit? (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereMo 22.10.2018ARD-alpha
  • Folge 44
    Dieselskandal, Diskussionen über Feinstaub und Stickoxid, schwindende Ölreserven: Mit welchen Autos können wir in Zukunft umweltfreundlich Gas geben? Befeuert von den Erfolgen des amerikanischen Herstellers Tesla liefern sich die Autohersteller derzeit ein regelrechtes Wettrennen um das beste Elektroauto. Noch fahren von 100 Autos keine zwei mit elektrischem Antrieb. Aber die Zahl der batteriebetriebenen E-Autos steigt. Wie umweltfreundlich ist das Elektroauto wirklich? Allein die Produktion der Batterien verbraucht wertvolle Ressourcen an Wasser und seltenen Metallen. Eine Alternative zur Batterie ist Wasserstoff, der mit Hilfe einer Brennstoffzelle ebenfalls einen Elektromotor antreiben kann.
    Doch auch hier werden für die Produktion wertvolle Rohstoffe benötigt, etwa Platin. Eine dritte Alternative zu herkömmlichen Verbrennungsmotoren sind solche für Biokraftstoffe wie Biodiesel, Rapsöl, Ethanol oder Biogas. Der Vorteil: Die Ausgangsprodukte wie Raps oder Stroh könnte die heimische Landwirtschaft herstellen. Nach derzeitigem Wissensstand wären allerdings höchsten 10 Prozent der Energie des Verkehrssektors abdeckbar. Der Film von Christian Friedl begleitet einen Tag lang eine Familie, die sich gleich zwei Elektroautos zugelegt hat. Ein Fahrtest zeigt die Vor- und Nachteile des Wasserstoffautos. Forscher testen die Qualität und Einsatzmöglichkeiten der unterschiedlichen Biokraftstoffe. (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereMo 29.10.2018ARD-alpha
  • Folge 45
    Volksdroge Alkohol – warum dürfen wir uns zu Tode trinken? Alpha Campus, 20. Mai 2019, 22:15 Uhr. Von Thomas Hauswald Redaktion: Johanna Walter Über 70.000 Menschen sterben in Deutschland jährlich durch Krankheiten, die maßgeblich durch Alkoholkonsum verursacht werden. Den Steuereinnahmen von etwa 3,3 Milliarden Euro durch den Verkauf von Alkohol stehen etwa 40 Milliarden Euro Kosten für die Allgemeinheit gegenüber, die sich durch die Behandlung von alkoholbedingten Krankheiten jährlich summieren. Durch Steuererhöhungen, Einschränkungen der Verfügbarkeit oder ein Werbeverbot könnte der Staat gegenlenken.
    Doch in Deutschland hält sich der Staat bei der Reglementierung der Alkoholindustrie eher zurück. Warum? Beim ersten Brauereienlauf in Oberfranken bei Bamberg trinken die Marathonläufer Bier statt isotonischer Getränke. Neben Bierführungen, Bierverkostungen und Bierkellern ist dieser Wettbewerb ein weiterer Mosaikstein, um durch das Traditionsgetränk Touristen anzulocken. Etwa ein Drittel aller Gäste kommen mittlerweile wegen des Bieres in die sogenannte „fränkische Toskana“. Und sie ist natürlich nicht die einzige Region in Deutschland, die mit alkoholischen Getränken für sich wirbt.
    Eine Praxis, die angesichts der gesundheitlichen und gesamtgesellschaftlichen Folgen übermäßigen Alkoholkonsums durchaus hinterfragt werden kann. Anders als bei der Tabakwerbung gibt es für Alkoholwerbung in Deutschland kaum Einschränkungen. Einer der prominentesten Kritiker der deutschen Alkoholpolitik ist der langjährige Geschäftsführer der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen. Er kritisiert, dass sich das Gesundheitsministerium nicht gegen das Wirtschaftsministerium durchsetzen könne. Im Arbeitskreis „Alkoholkonsum reduzieren“ haben sich Politiker mit Wissenschaftlern und Vertretern der Alkoholindustrie 2015 zusammengesetzt, um endlich ein Maßnahmenpaket zu schnüren.
    Einigen konnte man sich auf besser koordinierte Hilfen für Alkoholkranke und auf mehr Prävention, nicht aber auf Maßnahmen wie ein Alkoholverkaufsverbot nach 22 Uhr an öffentlichen Tankstellen oder eine niedrigere Promillegrenze im Autoverkehr. Der Arbeitskreis existiert offiziell immer noch, tagt aber inzwischen nicht mehr. Ein Teilnehmer berichtet, warum er frustriert den Kreis verlassen hat, da wissenschaftliche Erkenntnisse von der Politik nicht aufgenommen würden. Hat in Deutschland die Alkohollobby einen zu großen Einfluss? (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereMo 20.05.2019ARD-alpha
  • Folge 46
    Jeder 5. Job in Deutschland könnte in den nächsten 20 Jahren automatisiert werden. Wie nutzen Unternehmer die Entwicklung und wie kann die Forschung diesen Wandel gestalten? (Text: ARD alpha)
    Deutsche TV-PremiereMo 28.06.2021ARD-alpha

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