Brasiliens Asphaltcowboys Folge 1: São Paulo – João Pessoa
Folge 1
1. São Paulo – João Pessoa
Folge 1 (43 Min.)
Die BR-116 führt durchs halbe Land. Toninho Milton Librelo, ein Fernfahrer aus Berufung, bringt Waschmittel vom Nervenzentrum des brasilianischen Transportwesens São Paulo in den kargen Nordosten nach João Pessoa. Das Frachtzentrum von São Paulo ist das größte Südamerikas. Knapp 1.000 Lkws laden hier täglich. Der Parkplatz ist das zweite Zuhause der Trucker. Die Stimmung ist aufgeladen, denn die Fernfahrer fühlen sich schlecht behandelt. Ein Ausstand zwei Wochen vor der Fußball-Weltmeisterschaft im nächsten Jahr würde das Gastgeber-Land zum Stillstand bringen. Das wissen auch die Trucker. Toninho fährt mit seinem 60-Tonner quer durch ein ebenso faszinierendes wie widersprüchliches Land. Die Realität des Fernfahrer-Daseins ist
hart. Aber in Toninhos Begleitung lässt sich auch der spektakuläre Sonnenaufgang über Rio, der „cidade maravilhosa“, der wundervollen Stadt, erleben, die für Fernfahrer aber etwas Unerreichbares hat. Er empfiehlt den Kerzensaal des Nationalheiligtums Nossa Senhora da Aparecida, der Schutzpatronin Brasiliens. Aber er begegnet auch den „tapa-buracos“, den „Löchestopfern“ in Pernambuco. Das sind die Bitterarmen, die notdürftig den Asphalt flicken und auf die Almosen der Trucker angewiesen sind. Die Raststätten sind die Fixpunkte im Leben der Fahrer. Hier schlafen sie, hier essen sie, hier kriegen sie, was sie brauchen. Es ist ein hartes Leben, dem aber immer noch der romantische Traum von Weite und Freiheit anhängt. (Text: arte)