Dokumentation in 3 Teilen, Folge 1–3

  • Folge 1 (25 Min.)
    Im Gasthaus „Zur böhmischen Kuchl“ in Wien finden sich neben anderen böhmischen Spezialitäten auch die traditionellen Kartoffelpuffer mit Knoblauch. – Bild: ORF/​Produktion West/​Gerhard Mader
    Im Gasthaus „Zur böhmischen Kuchl“ in Wien finden sich neben anderen böhmischen Spezialitäten auch die traditionellen Kartoffelpuffer mit Knoblauch.
    Bier gehört zum täglichen Leben in Tschechien und der Slowakei, dem „alten“ Böhmen. Was zum Bier schmeckt, ist einfach beantwortet: Es muss eine gute Unterlage sein. Ob deftig oder süß ist Ansichtssache, je nach Geschmack. Im Wiener „Schweizerhaus“ bieten Stelzen, Kuttelsuppe und Kartoffelpuffer eine gute Unterlage. Die Stelzen werden vor der Zubereitung mit einer „geheimen“ Gewürzmischung vorbereitet. Anschließend werden sie je nach Wunsch mit Brot, Senf und Essiggurke serviert. Um eine Stelze zu bewältigen, braucht es schon einigen Hunger. Wer es gern anders deftig hat, der ist bei einer pikanten Kuttelsuppe gut aufgehoben. So viel sei verraten: Eine ordentliche Portion Paprika macht auch ordentlich durstig.
    Wer es weniger fleischig möchte, aber dafür ein richtiges Stück „Böhmischer Küche“, der ist mit knusprigen Kartoffelpuffern gut versorgt. Lange Zeit war die „Klobasse“ nicht von den Würstelständen Wiens wegzudenken und feiert heute wieder Renaissance in der „Fleischerei Metzker“ in Wien. Zu Böhmischen Knödeln und zum Svíčková, dem Böhmischen Rinderbraten, gehört ganz sicher ein Krug Bier. Am besten schmecken die „böhmischen“ Spezialitäten in geselliger Runde. Wer eine Nachspeise braucht, der ist bei einem dunklen Bier mit Powidltascherl gut aufgehoben, denn wie schon Peter Alexander sagt: So ein Powidltascherl, so ein formidables, ist das höchste Glück! (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 01.12.20223sat
  • Folge 2 (25 Min.)
    Kartoffelsuppe mit Pilzen und einem poschiertem Ei, garniert mit Dill im Restaurant „Zu den 3 Buchteln“ in Wien.
    Die Böhmische Küche ist bekannt für ihre deftigen Speisen. Mit Schinken, Erdäpfeln und Kraut entsteht so manche Nationalspeise. Wie die besten Erdäpfel schmecken, der Schinken gerade richtig geräuchert ist, damit er jedes Gericht zu vollenden vermag, und wo das feinste Kraut geerntet wird – das sind die wahren Küchengeheimisse jeder „böhmischen“ Köchin. Die böhmische Küche lebt von ihrer engen Verbundenheit mit den landwirtschaftlichen Produkten des heutigen Tschechiens und der Slowakei. Es ist eine deftige Küche, die von der genauen Kenntnis der Anwendung „einfacher“ Lebensmittel lebt.
    Denn nur wer die Erdäpfel und ihre Verarbeitungsmöglichkeiten gut kennt, kann aus ihnen eine Vielzahl schmackhafter Speisen zaubern. Eine böhmische Erdäpfelsuppe mit Schwammerl und etwas Rahm zum Beispiel ist ein kulinarischer Hochgenuss, gelungene Erdäpfelpuffer sind außen knusprig und innen zart, und die süßen Erdäpfelteigrezepte wie Mohnnudeln lassen auch keine kulinarischen Wünsche mehr offen. Eine pikante Variante der Verarbeitung des Erdäpfelteigs sind Brimsentascherl, eine slowakische Spezialität: eine Art Maultaschen, gefüllt mit gesalzenem Frischkäse aus Schafmilch.
    Wer aus einem Bauerngarten schöpfen kann, der freut sich das ganze Jahr über Krautfleckerl, die immer auch ein „bisserl“ süß sind. Der gute „Prager“ Schinken ist weit über die Landesgrenzen bekannt und steht für beste Verarbeitung von Schweinefleisch, eine sanfte Veredelung. Der Prager Schinken wird in den verschiedensten Varianten verspeist. Nicht jeder Metzger beherrscht die hohe Kunst des „Räucherns“ eines Prager Schinkens, da gehört schon einiges an Fingerspitzengefühl, Erfahrung und Können dazu. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 08.12.20223sat
  • Folge 3 (25 Min.)
    Die Topfengolatschen aus der Konditorei Aida werden vor dem Backen noch mit Ei bestrichen.
    Die böhmische Küche ist bekannt für ihre süßen Mehlspeisen. Aus Germteig entstehen Liwanzen, Golatschen und andere „böhmische“ Backwaren. Gefüllt ist der Germteig mit allem, was ein Bauerngarten bietet: Nüsse, Mohn, Topfen und natürlich Powidl. Auch Torten sind fix im Repertoire der Süßspeisen verankert. Für Fest- und Feiertage werden „böhmische“ Torten gebacken. Die „industrielle“ Germ- oder Hefeerzeugung war sozusagen ein Nebenprodukt des Bierbrauens, und die klugen böhmischen Köchinnen erfanden mit der Germ eine Vielzahl von Rezepten, die sie in die Welt hinaustrugen. Ob Liwanzen oder Golatschen, der Germteig muss immer schön aufgehen: Das ist das wahre Geheimnis hinter den köstlichen Süßspeisen.
    Liwanzen werden in Fett ausgebacken und sind je nach Belieben aufwendig gefüllt. Golatschen sind immer mit einer Vielzahl an Füllungen versehen. Man kann zwischen Nuss, Mohn, Topfen und Powidl wählen. Manchmal sind mehrere Füllungen übereinander und erhöhen so den Genuss. Die hohe Kunst des Tortenbackens ist Fest- und Feiertagen vorbehalten. Beliebt sind Nusstorten, die oft auch das Attribut „Prager“ Nusstorte tragen. Konditoreien wie die Firma „Aida“ in Wienn mit böhmischen (tschechischen) Wurzeln, haben eigene Kreationen wie die Aidatorte entwickelt. Jedes Stück schmeckt noch heute nach der großen Zeit der böhmischen Köchinnen und deren Backkunst. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 15.12.20223sat

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