ab 2011, Folge 24–38

  • Folge 24 (45 Min.)
    Piraten und Fälscher, den Freiherrn von Maltzahn und den bekanntesten Russen Deutschlands Wladimir Kaminer, Edith Piaf und Marlene Dietrich, sie alle hat es in eine der schönsten Landschaften Brandenburgs verschlagen ins Ruppiner Seenland. Mit Rheinsberger, Fürstenberger, Kyritzer und Ruppiner Seenkette, dem Rhinluch und den Havelgewässern ist das Ruppiner Seenland das wasserreichste Gebiet Brandenburgs. Hier wird der verschlungene Rheinsberger Rhin von den Einheimischen schon mal mit dem Amazonas verglichen und ein Schloss im Hundertseelendorf Meseberg mit Versailles. Was macht diese Gegend so attraktiv, dass sich Berlins wohl unterhaltsamster Russe auf dem nördlichsten Weinberg, hoch über dem Vielitzer See niederlässt? Für Wladimir Kaminer sind es die Brandenburger, die sich mit Witz und Phantasie durchs Leben schlagen und wenn ihnen das eigene nicht passt, sich ein anderes erfinden.
    Wie Andreas Uckert, der Rembrandts Bilder fälscht und in eine graue Mönchskutte schlüpft, um auszusehen wie Sean Connery aus dem Film „Der Name der Rose“. Für Einheimische und Zugezogene, Aussteiger und Wagemutige, die Geld und Lebenszeit in Orte und Ideen investierten, ist das Ruppiner Seenland ein Sommer Paradies, von dem man an grauen Novembertagen träumt. (Text: rbb)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 17.04.2017 rbb
  • Folge 25 (45 Min.)
    Die Gegensätze scheinen im Wald- und Seenparadies von Berlin Steglitz-Zehlendorf zu verschwimmen. Doch hinter den bekannten Geschichten verbergen sich unbekannte, aberwitzige, auch verstörende Erzählungen: vom Flugpionier Otto Lilienthal und seinem Bruder Gustav, der verspielte Burgen in Lichterfelde baute, oder von der Villa in Dahlem, die zur Nazizeit jüdische Waldschule war, dann Ribbentrops Spionagezentrale und heute das Deutsche Archäologische Institut beherbergt. Von der Krummen Lanke, an deren Ufern ein Mord geschah und deren Waldsiedlung einst für die SS gebaut wurde. Von der Lungenklinik Heckeshorn, in der Ärzte auf dem Motorrad fahrend die Visite abnahmen und in der heute Krimis gedreht werden. Überall finden sich noch heute Spuren der Alliierten, vor allem der Amerikaner.
    Ihre Kasernen wurden zu Wohnhäusern oder zum Bundesarchiv. Ihr Kino zum Museum – mit originalem Spionagetunnel … Und dazwischen tanzt in Dahlems „Eierschale“ die 82-jährige Christel Schwanz Rock’n’Roll, restauriert Sabine Mlangeni geschundene Geigen und spricht Karl-Uwe Heußner mit Bäumen. Wie sich die Großstadt Berlin die angrenzenden Dörfer von Steglitz über Dahlem bis Zehlendorf einverleibt hat, ist hier noch immer zu sehen. Und wie sie sich als Inseln der Beschaulichkeit und als Widerstandsnester bis heute behauptet haben auch. Steglitz-Zehlendorf ist nur an wenigen Plätzen abgrundtief hässlich und an vielen umwerfend schön. Ein Bilderbuch – matt glänzend, in sepia und schwarz-weiß. (Text: rbb)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 05.06.2017 rbb
  • Folge 26 (45 Min.)
    Das Tempelhofer Feld – ein grüner, riesiger Freiraum für die Menschen in Berlin. Vielfältig genutzte Fläche der Freiheit: Einradfahrkurse, Freilandlabor für Kitas, Gemeinschaftsgärtner, Skateboarder, Tänzer, Künstler, BMXler … Ein Feld der unbegrenzten Möglichkeiten? „Wir müssen immer auf das reagieren, was auf dem Feld passiert“, sagt Michael Krebs von der Grün Berlin GmbH, die im Auftrag des Berliner Senats für die gesamte Fläche verantwortlich ist. Hier wird diskutiert, ob neue Regeln nötig sind und ob die Besucher stärker zur Ordnung gerufen werden müssen.
    An sonnigen Wochenenden kommen rund 50.000 Menschen zum Wiesenmeer. Sie kommen zum Entspannen, um diese Freiheit zu genießen. Wie entwickelt man diesen einzigartigen Ort weiter? Projekte laden zum Mitgestalten ein: Talu Tüntas ist Geschäftsführer der mobilen Fahrradwerkstatt, einem Jugendselbsthilfeverein im Kiez. Er schraubt selbst gern an Fahrrädern und zeigt anderen als berufspraktische Qualifizierung, wie es geht. Gärtner „beackern“ das Feld in Gemeinschaftsprojekten.
    Martina Kolarek hat sich auf fruchtbaren Boden spezialisiert und berät beim Kompostieren. Touristen flanieren zwischen den Gärten, verweilen bei den Beeten und hinterlassen dabei Müll. Die Freiheit des Feldes ist nicht selbstverständlich. Tagtäglich muss sie organisiert, geregelt, geschützt werden. Wieviel Ordnung ist nötig, wenn Erholungssuchende auf Gestaltende treffen und Touristen auf Alteingesessene? Vom Herbst bis zum Sommer hat ein Team des rbb das Tempelhofer Feld beobachtet. (Text: rbb)
    Deutsche TV-Premiere Di. 15.08.2017 rbb
  • Folge 27 (45 Min.)
    Brandenburg an der Havel ist eine Stadt im Wandel: Es gibt rasante Veränderungen im Stadtbild und immer mehr Besucher. „Klein Venedig“ wird die wasserreichste Stadt in Brandenburg oft genannt. Havel und Beetzsee locken mit ihren vielen Brücken, Kanälen, Strandbars und Restaurants am Wasser. (Text: rbb)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 02.04.2018 rbb
  • Folge 28 (45 Min.)
    Hier findet man das kleinste Theater Brandenburgs – in einem Feuerwehrhaus. Hier bauen Menschen Solarboote und schippern auf dem idyllischen Finowkanal, dem ältesten Kanal Deutschlands. Und dort, wo einst das „märkische Wuppertal“ lag, in Eberswalde, treffen sich Idealisten. Die realisieren verrückte Ideen wie Trinkbecher, die sich selbst kompostieren. Und neben morbiden Palästen, in denen einst die Stasi Urlaub machte, sind am nördlichen Rand des Barnim, in der Schorfheide, Frauen auf der Suche nach ihrem Jagdglück und Pilzexperten auf Trüffeljagd. Neben Eingeborenen tummeln sich im Barnim Zugezogene und Heerscharen von Ausflüglern. Wer sich auf die Nebengleise wagt, wird den unbekannten Barnim entdecken – eine Region auf der Suche. (Text: rbb)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 22.04.2019 rbb
  • Folge 29 (45 Min.)
    Noch fährt der letzte Kohlenhändler der Gegend seine Ware aus. Doch in alten Fabriken sitzen nun neue Gründer. Junge Menschen aus aller Welt hoffen mit ihren Start-up-Ideen, die Welt zu erobern. Die Mieten steigen, Zugezogene lassen sich nieder. Da wundert es nicht, dass am Oranienplatz ein Luxushotel eröffnet. Warum auch nicht, sagen die Macher. Und müssen damit leben, dass sich Widerspruch regt – in diesem Bezirk, der auch wegen seiner Protestkultur weit über die Grenzen Berlins hinaus bekannt ist. Doch einzigartig wird der Stadtteil durch die Dinge, die bleiben: Wie der Blumenladen auf der Oranienstraße, der rund um die Uhr geöffnet hat. Und das bunte Kreuzberger Gesicht, auch Graffiti oder Street Art genannt, dass kaum an einer Ecke fehlt. Lange Nächte gehören noch immer dazu. Kreuzberg ist vielfältig, widersprüchlich, oft laut und manchmal leise. Ein Bezirk, der sich wandelt und dabei immer einzigartig bleibt. Ein Mythos, der lebt. (Text: rbb)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 21.05.2018 rbb
  • Folge 30 (45 Min.)
    Immer wieder ist es in den Schlagzeilen, das Neukölln innerhalb des S-Bahn-Rings: Clankriminalität, Gewalt an Schulen, Verwahrlosung der Jugend. Dabei hat der Stadtteil so viele außergewöhnliche und spannende Geschichten zu erzählen. Zum Beispiel auf der Sonnenallee, einer der drei Hauptschlagadern Neuköllns. Sie gilt als die „arabische Straße Berlins“ und lebt doch von starken Gegensätzen. Hier stößt unter dem Dach der Nummer 35 Tradition auf Moderne. Auf der einen Seite betreibt Deniz Agaoglu eine moderne Coffee-Bar und bewirtet das „hippe“ Berlin. Auf der anderen, in guter Nachbarschaft: „Simone’s kleine Kneipe“.
    Kaffee gibt es hier auch – allerdings schwarz und gefiltert. Und wenn der Abend fortschreitet, vermischt sich hier Jung und Alt und es ist egal, ob der Kaffee mit oder ohne Milchschaum getrunken wird. Wer nun meint, in Neukölln werde nur gefeiert, der sollte den Sportverein „Tasmania“ besuchen. Die Zehnjährigen der Fußball-E-Jugend leben das Multikulti ihres Bezirks mit einer beeindruckenden Selbstverständlichkeit, wenn auch manchmal das Zusammenspiel unterschiedlichster Kulturen und sozialer Hintergründe nicht ganz ohne Reibung funktioniert.
    Im nahe gelegenen Schillerkiez, der aufsteigenden Trend-Ecke von Neukölln, häkeln Migrantinnen beim Modelabel „Rita in Palma“ an kunstvollen Modeaccessoires und ihrer eigenen Unabhängigkeit. Hier in Neukölln befindet sich auch das Bad, das der letzte Kaiser bauen ließ, aber nie selbst nutzte, ein Park, der nach Hasen benannt wurde, aber heute Kaninchen beherbergt und eine Anglergruppe, die nicht im Trüben, wohl aber auf dem Trockenen fischt. Neukölln steckt voller Überraschungen, spannender Geschichten, interessanter Menschen und schöner Ecken. (Text: rbb)
    Deutsche TV-Premiere So. 09.06.2019 rbb
  • Folge 31 (45 Min.)
    Die Farbe gelb ist allgegenwärtig. Denn U- und S-Bahn haben es nie bis nach Weißensee geschafft. Ab der Prenzlauer Promenade fährt nur noch die Straßenbahn. Das einstige Dorf lag bis in die 1920er Jahren vor den Toren Berlins. Damals machte die entlegene Lage Weißensee zum idealen Studio-Standort und für ein Jahrzehnt zur Hochburg des deutschen Stummfilms. Doch gefühlt blieb die Ostseestraße eine Grenze, die der Berliner selten überquerte. Als einer der ersten kam Anfang der 90er Jahre der heute international gefragte Künstler Jonas Burgert. Vertrieben aus dem Prenzlauer Berg, machte er aus einem alten Industriehof einen der schönsten Kreativ-Orte Berlins.
    Um diesen herum prägen viele kleine Gewerbehöfe mit traditionellen Gewerke bis heute das Straßenbild: Ob Steinmetze, Schreiner oder die herzlichen Motorrad-Schrauber von den „Motormännern“. In den freien Lücken dazwischen wird mittlerweile jeder freie Quadratmeter bebaut. Denn auch die Investoren haben Weißensee entdeckt, obwohl Kneipen und Restaurants fehlen und hippe Cafés, wie das „Babuschka“ (noch) die Ausnahme sind. Aber immer mehr junge Familien locken die Ruhe, der Park am Weißen See mit dem alten Strandbad und die schönen Gründerzeitbauten des Komponistenviertels am Jüdischen Friedhof.
    Viele von ihnen mögen gerade den bodenständigen Charme Weißensees, den Läden wie das „Eiscafé Surprise“ seit DDR-Zeiten hochhalten – mit Erdbeersahnetorte und Toast Hawaii. Echte Weißensee-Entdecker treibt es am Wochenende bis in die Buschallee: Zu den Trödel-Schätzen und der Gulaschkanone des Hansa-Flohmarkts oder dem Rugby-Turnier der Frauen-Mannschaft des RK 03 Weißensee, wo 50 Jahre Vereins-Geschichte auf junge, internationale Sportfans treffen. „Bilderbuch Berlin-Weißensee“ über einen Stadtteil im Aufbruch, der es sich zwischen Tradition und Kreativ-Szene gemütlich macht. (Text: rbb)
    Deutsche TV-Premiere Di. 18.06.2019 rbb
  • Folge 32 (45 Min.)
    Wilmersdorf liegt mitten in Berlin und doch Lichtjahre entfernt von den coolen und rauen Kiezen der Stadt, die Touristen und Künstler inspirieren. Der Bezirk zwischen Ku’Damm und Breitenbachplatz gilt als grün, beschaulich und betucht – gutes, altes West-Berlin! Hier wird Tradition gepflegt und geschätzt. Wie etwa beim Familienbetrieb Erich Hamann in der Brandenburgischen Straße. Mit ihrem unveränderten Design aus den 1920er Jahren ist diese Schokoladenmanufaktur eine typische Wilmersdorfer Institution. Ebenso der beliebte Weinbrunnen am Rüdesheimer Platz, wo seit über 50 Jahren Wein aus dem Rheingau ausgeschenkt wird.
    Doch inzwischen kündigt sich Veränderung an: Nicht nur die Kunstszene aus Mitte findet Gefallen an den gepflegten Altbauten des Bezirks und dem traditionellen Stil. Die neuen Wilmersdorfer lieben das alte Wilmersdorf gerade dafür. Aber sie verändern es auch. Der Prozess hat später und weniger massiv als in anderen Stadtteilen eingesetzt und scheint deshalb harmonischer abzulaufen als in den Szenevierteln der Stadt. Am Wochenende zieht es dann die meisten zum Thaimarkt. Wie Dilim Onyia: Der Erzieher, Türsteher und Sportler mit nigerianischen und deutschen Wurzeln genießt das unaufgeregte Leben im Viertel – und vor allem das Grün mitten in der Stadt.
    Der Streetfoodmarkt im Preußenpark ist ein Muss für Liebhaber asiatischer Küche und vor allem für viele Touristen, seitdem das Bordmagazin einer Fluglinie dieses Großpicknick am Fehrbelliner Platz zum Hotspot erklärt hat. Weniger bekannt ist, dass sich in Wilmersdorf die älteste Moschee Deutschlands befindet: Der „Mini-Tadsch Mahal“ an der Brienner Straße, 1928 erbaut für die liberale Ahmadiyya-Gemeinde. Amir Aziz, der Imam der Moschee, lädt nach dem Freitagsgebet Gäste zum Tee mit seinen Töchtern.
    Das Gebäude, vor allem aber die christlich-islamisch-jüdische Geschichte dieser Moschee ist faszinierend. Mehrere hundert Berliner konvertierten während der Weimarer Republik zum Islam – unter ihnen Hugo Marcus, ein homosexueller, jüdischer Schriftsteller. Als er 1938 von den Nationalsozialisten inhaftiert wird, rettet ihm die Gemeinde das Leben und hilft ihm bei der Flucht in die Schweiz. Dieser liberalen Haltung fühlt sich Amir Aziz verpflichtet. Davon erzählt der Film Bilderbuch Berlin – Wilmersdorf: ein Streifzug durch einen Bezirk, der mit seiner überraschend bewegten Geschichte flirtet und sich dabei neu erfindet. (Text: rbb)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 13.04.2020 rbb
  • Folge 33 (45 Min.)
    Der Hohe Fläming, südwestlich von Berlin, ist das kleinste Mittelgebirge Deutschlands – behaupten die Bewohner halb stolz und halb ironisch. Ihr Hagelberg, die höchste Erhebung, ist nämlich ein „echter 200er“. Gleichzeitig bietet die hügelige Eiszeitkante die beste Thermik Europas, meinen die Segelflieger, die hier über die Wiesen und Wälder, die vier Burgen, den bunten Teppich-Garten des Wiesenburger Schlosses und ein riesiges Naturschutzgebiet gleiten. Hier leben die schwersten flugfähigen Vögel der Welt: Großtrappen, die auf den Belziger Landschaftswiesen mit großer Leidenschaft aufgezogen, ausgewildert und geschützt werden.
    Mit dem Großtrappenschutz holt man zugleich auch unzählige weitere vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten wieder zurück und siedelt sie hier an. Zahlreiche Künstler hat es hierher verschlagen, nicht nur weil das Wohnen hier preiswerter ist als in Berlin, sondern weil die Offenheit der Bewohner und die einmalige Naturlandschaft sie fasziniert und inspiriert – wie man auf dem Kunstwanderweg, der durch den Hohen Fläming führt, sehen kann. Und auch Unternehmer mit ungewöhnlichen Ideen siedeln sich hier mehr und mehr an: So entsteht in Wiesenburg ein Natur-Golfplatz, der für jeden offen und erschwinglich sein soll.
    Die beiden Betreiber, Zugezogene, haben sich durch die Corona-Krise nicht beirren lassen: Sie sehen sie als Chance ihre eigene Heimat zu entdecken. Der Film „Bilderbuch. Der Hohe Fläming“ erzählt von einer Region im Wandel, einer einmaligen Landschaft mit stattlichen Burgen und noch stattlicheren Vögeln, von leidenschaftlichen, mutigen Menschen, visionären Projekten und Aussichten, die einen zum Schwärmen bringen. (Text: rbb)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 01.06.2020 rbb
  • Folge 34 (45 Min.)
    Ganz am Rande Berlins liegt die einst größte Plattenbausiedlung der DDR: Marzahn. Wer kurz nach dem Baubeginn Ende der 70er Jahre eine Wohnung in einem der Hochhäuser beziehen konnte, hat sich glücklich geschätzt: Fernwärme, Badezimmer in der Wohnung, Aufzug. Großartig! Marzahns Bewohner müssen heute auch nicht lange überlegen, was sie an ihrem Ortsteil schätzen: Er gehört zu den grünsten Ecken Berlins, ist gut angebunden, und hat noch die Freiräume, die man im Zentrum Berlins mittlerweile vergeblich sucht. Das Bilderbuch Berlin-Marzahn zeigt die schönen Seiten des oft unterschätzen Stadtteils: den größten chinesischen Garten Europas und den idyllischen alten Dorfkern Alt-Marzahn, genauso wie den kiezigen Wochenmarkt auf dem Helene-Weigel-Platz. Im Süden des Ortsteils erwacht der alte Magerviehhof Friedrichsfelde zu neuem Leben. Kreative Unternehmer und Handwerker haben sich in das Gewerbegebiet mit seinen historischen Gebäuden verliebt und wagen hier einen Neustart. (Text: rbb)
    Deutsche TV-Premiere Di. 16.06.2020 rbb
  • Folge 35 (45 Min.)
    Frankfurt (Oder) – das ist optisch eine Stadt voller Gegensätze: Plattenbauten wetteifern mit prächtiger Backsteingotik, heruntergekommene Industrie-Ruinen mit liebevoll restaurierten Altbauten. So spiegeln sich schon im Stadtbild 750 Jahre wechselvoller Geschichte: unter anderem Hansestadt – Universitätsstadt – Stadt des größten Halbleiterwerks der DDR. Das alles ist eingebettet in die wunderschöne Flusslandschaft der Oder. Heute verbindet die Oder mehr als sie trennt, wird normalerweise kaum noch als Grenzfluss wahrgenommen. Für die Frankfurter ist es inzwischen eigentlich selbstverständlich, über die Oderbrücke nach Polen zu fahren – nach Slubice.
    Und für die Bewohner Slubices nach Frankfurt (Oder). Hier wird Europa gelebt, nicht nur an der Europa-Universität Viadrina. Der Film erzählt von den schönen Seiten der Grenzstadt mitten in Europa, trifft einen Oder-Kapitän, einen Straßenbahn-Retter, eine Indien-Rückkehrerin und einen Visionär, der aus Frankfurt und Slubice die Vision „Slubfurt“ erschaffen hat. Und wer weiß schon, dass aus Frankfurt (Oder) einer der erfolgreichsten Tiefkühl-Hefeklöße kommt, es dort das einzige Kleist-Museum der Welt gibt und die erste Bank-Filiale mit Coworking-Space? (Text: rbb)
    Deutsche TV-Premiere Di. 18.08.2020 rbb
  • Folge 36 (45 Min.)
    Ullis Fischerhaus am Bogensee
    Er ist einer der schönsten und größten Seen Brandenburgs, seine Umgebung gilt als nördliche Oase der Berliner: der Wandlitzsee. Nur die Einheimischen wissen, dass er eigentlich Wandlitzer See heißt und natürlich zu einer Seenkette gehört wie der Rahmer See, Stolzenhagener See, Liepnitzsee, Obersee, Bogensee … Man verliert schnell den Überblick, denn einer scheint schöner und klarer als der andere. Alles Eiszeitseen. Ungetrübt von Industrielandschaften. Doch wer nur zum Baden kommt, verpasst die anderen Schönheiten und Geschichten von Menschen, die schon länger hier leben.
    Oder vor kurzem erst kamen. Ein Düsseldorfer Anwalt kauft sich den Wandlitzsee und bittet jeden Anlieger fröhlich zur Kasse. Eine 84-jährige Fischerin dagegen stiftet ihren See, damit man mit ihm kein Schindluder treibt. Eine Buchhändlerin, die früher KFZ-Ingenieurin war, avanciert mit ihrem Laden zum Kieztreff. Ein jung-dynamischer Gastwirt führt in vierter Generation ein Restaurant, in dem einst Max Schmeling boxte.
    Ein Bilderbuch rund um den Wandlitzsee – von Windsurfern, Trödel-Sammlerinnen, Hobby-Tüftlern, Chanson-Liebhabern … Und auch über Geschichte: Denn für viele ist der Name „Wandlitz“ immer noch verbunden mit der einst abgeschotteten Wohnsiedlung des SED-Politbüros. Ein paar Kilometer weiter versucht ein Hausmeister mitten im Wald Sichtachsen freizuhalten: auf den größten leerstehenden Gebäudekomplex nördlich Berlins: Die FDJ-Jugendhochschule am Bogensee. Um die Ecke – der verfallene Landsitz von Joseph Goebbels. (Text: rbb)
    Deutsche TV-Premiere Di. 15.12.2020 rbb
  • Folge 37 (45 Min.)
    Die Landschaft rund um den Schwielowsee gehört zum Schönsten, was das südliche Brandenburg zu bieten hat. Lange bevor Friedrich II. seine Sommerresidenz „ohne Sorge“ bauen ließ, suchten Brandenburgs Kurfürsten und Preußens Könige hier nach Zerstreuung. Es wurde gefeiert, geliebt und große Politik gemacht. 300 Jahre später kreuzen Segelboote und Ausflugsdampfer auf dem Templiner See, warten Autos an der Fähre über das Caputher Gemünde. Die Caputher Fähre, die es seit über 150 Jahren gibt, ist die Attraktion im Ort, der Fährmann eine Institution. Wenige Meter weiter, auf der Wentorfinsel, beginnt das Himmelreich, inklusive Saunafloß. Wenn die Saunasüchtigen vom Campingplatz Himmelreich in See stechen, um zum Schwielowsee zu tuckern, durchfahren sie eine Landschaft, die sich seit dem 19. Jahrhundert kaum verändert hat.
    Die untere Havel mit ihren kurvenreich aneinandergereihten Buchten und Seen ist ein Unikum. Still fließt sie dahin, unaufgeregt, fast ein wenig melancholisch, manchmal betörend schön. Der Film „Bilderbuch – Rund um den Schwielowsee“ nimmt mit auf eine Entdeckungstour der ganz besonderen Art: Ein Stück Südsee-Strand, ein Bonsai Garten, ein Schloss als neue Bleibe von Berlinverdrossenen. Die Leute rund um den Schwielowsee sind weltoffen und Lokalpatrioten. Ihre Geschichten machen neugierig auf dieses kleine Paradies gleich hinter Potsdam (Text: rbb)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 05.04.2021 rbb
  • Folge 38 (45 Min.)
    Grün. Blau. Park, Wasser, Mauer und Industrie – das ist Berlin-Treptow. Oder war es. Die Mauer ist weg und einige Industriestandorte auch. Geblieben ist viel Grün, das Wasser und der stellenweise raue Charme des Stadtteils. Und die Brachen sind ein Freiraum, den inzwischen eine junge, urbane Szene besiedelt. Der Film begleitet eine Wildkräuterkundlerin, eine Künstlerin und eine echte Treptowerin bei ihren Streifzügen durch den Bezirk. Und Treptow liefert den Sound dazu. Die Zweimann-Band begann die musikalische Karriere im Treptower Hafen und ist bekannt für authentisch-erdige Songs, die für sie ein gewisses Treptow-Feeling transportieren.
    Der Stadtteil erstreckt sich vom Grenzturm am Schlesischen Busch rund 20 Kilometer Richtung Südosten. Dort, in Bohnsdorf, liegt ein verstecktes Juwel: die 1912 von Bruno Taut am Falkenberg geplante Tuschkastensiedlung. 2008 wurde die farbenprächtige Gartenstadt zum Weltkulturerbe gekrönt. Der Film erinnert außerdem an ein fast vergessenes, grausam-rassistisches Spektakel am Karpfenteich im Treptower Park: In Baströcken mit Tanz- und Gesangseinlagen wurden aus den deutschen Kolonien angeworbene Kinder, Frauen und Männer 1896 bei der Ersten Deutschen Kolonialausstellung einem Millionenpublikum präsentiert.
    Nichts erinnert heute an das Schicksal dieser Menschen. Nur das Treptow Museum im Rathaus Johannisthal widmet dieser Geschichte eine Ausstellung. Der Film flaniert zwischen gestern und heute, vorbei am Aerodynamische Park in Adlershof mit seinen avantgardistischen Bauten und dem Spreepark im Plänterwald, dem einstigen DDR-Vergnügungspark, der inzwischen eine zugewucherte Brache ist. Hier soll nun ein öffentlicher Park entstehen. Es tut sich also etwas in Treptow. Das lange verkannte Mauerblümchen boomt. (Text: rbb)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 24.05.2021 rbb

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