Besonders normal Folge 68: Im Einsatz für mehr Teilhabe
Folge 68
68. Im Einsatz für mehr Teilhabe
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Sie reden nicht nur, sondern sind aktiv: Der Journalist Kay Macquarrie will die Deutsche Bahn barrierefrei machen – das Social-Media-Team „Behindert, so what!“ setzt eigene Themen. Bahn für alle? Nein, sagt Berufspendler Macquarrie, der im Rollstuhl sitzt. Unüberwindbare Stufen, fehlende Rampen und defekte Behinderten-WCs seien oft Alltag. Mit einem neuen Service können solche Barrieren gemeldet und Entschädigungen eingefordert werden. Marina, Leo, Zora, Okan, Buddy, Philipp, Rainald und Stephan sind das erste Social-Media-Team in Deutschland, das ausschließlich aus Menschen mit Behinderung besteht. Endlich sind sie selbst am Drücker und setzen auf „Behindert, so what!“ ihre eigenen Geschichten um. Bei den Redaktionssitzungen geht es manchmal rund, wenn das Team neue Themen bespricht. In kleinen Gruppen werden dann Drehbücher für die verschiedenen Filme erarbeitet und die Drehs geplant.
Wird nicht gedreht, üben sie sich im Filmen und Sprechen. Marina hat ein gutes Auge für Bilder, weshalb sie immer öfter selbst filmt. Rainald und Stephan glänzen vor allem in der Recherche. Und Michael, der von allen Buddy genannt wird, hat schon in seiner Freizeit gern Filme gedreht: „Hier kann ich endlich mein Hobby zum Beruf machen“, erzählt er.Die Teammitglieder produzieren Inhalte, die sie selbst interessieren und die alle Menschen, ob mit oder ohne Beeinträchtigung, ansprechen. Aber sie sind auch Aktivisten und wollen auf Themen aufmerksam machen, die sie selbst als Menschen mit Behinderung betreffen. Dazu haben sie eigene Formate entwickelt wie „Leo checkt …“, in dem Leonardo aufzeigt, wo für Rollstuhlfahrer kein Durchkommen ist, und „Brief an …“, in dem das Team Brandbriefe schreibt und politische Forderungen stellt. „Wir wollen zeigen, was wir so alles können“, erklärt Zora. (Text: 3sat)