Kletterer und Alpinist David Untersmayr begibt sich auf eine Reise auf den historischen Spuren des Wiener Alpinismus, die ihn zu unterschiedlichsten Orten führt: zu Kletterrouten am Peilstein, der Rax oder im Gesäuse und schließlich bis ins Mont Blanc-Massiv an den Dent du Geant. Auf seinen Erkundungstouren mit anderen Bergsteigerinnen und Bergsteigern geht er der Frage nach, wieso ausgerechnet Kletterer aus Wien so prominente Spuren in den Alpen hinterließen. Den Ausgang nimmt seine Reise an der Außenwand des alten Flakturms, der im 6. Wiener Gemeindebezirk das „Haus des Meeres“ beheimatet. Hier befindet sich heute eine der außergewöhnlichsten städtischen Kletterwände, ein Trainingsparadies für die Wiener Kletterelite des 21. Jahrhunderts. Aber bereits im 19. Jahrhundert war Wien Ausgangspunkt und geistiges Zentrum der Erschließung der Alpen. Schon 1862 wurde in Wien der erste Alpenverein Kontinental-Europas gegründet. Die Organisation wurde nach dem Zusammenschluss mit dem Deutschen Alpenverein zum Wegbereiter für die breite Erschließung der Ostalpen. Es entstand ein riesiges Netz an Wegen und Hütten, während zugleich die Ausbildung von Bergführern forciert wurde. Wiener Bergsteiger und Kletterer waren in den 1890ern in den Ostalpen omnipräsent und für viele spektakuläre Erstbesteigungen verantwortlich. Die Topografie im direkten Umfeld der Stadt war und ist dabei ein großer Vorteil für die Wiener und trug weiter zur
Professionalisierung der Bergsteiger aus der Großstadt bei. Überall ragen kleine und größere Kalkfelsen aus den Wäldern rund um Wien. Der Peilstein, eine perfekte Fels-Formation fast wie eine Kletterwand, bietet ideale Trainingsbedingungen für die ambitionierten Alpinisten. David Untersmayr, klettert hier eine der berühmtesten Sportkletterrouten der Kletter-Geschichte rund um Wien. Doch bald schon erweiterten die Großstadt-Alpinisten ihren Wirkungsraum. Im Gesäuse, der „Hochschule des Alpinismus“ schrieben Heinrich Pfannl und Thomas Maischerger Geschichte. Als erste durchstiegen sie die gefürchtete Hochtor-Nordwand. David Untersmayr wiederholt mit Bergführer Jürgen Reinmüller diese spektakuläre Tour und taucht in die Welt der Erstbesteiger ein. Nur kurz danach feierte die „Wiener Schule“ ihren größten Triumph. 1880 erklärte der legendäre englische Bergsteiger Albert Mummery den „Dent du Geant“ (Zahn des Riesen) im Mont Blanc Massiv ohne künstliche Hilfsmittel für unbezwingbar: „Absolutely inaccessible by fair means.“ Der Gipfel wurde darauf hin mit Trittstiften und Fixseilen versichert, um den Gipfel für Touristen gangbar zu machen. 1900 reiste Heinrich Pfannl mit zwei Kollegen an, und das Trio durchstieg den legendären Berg ohne Mauerhaken oder andere Hilfsmittel – eine Sensation. Die Großstädter aus Wien schrieben Klettergeschichte. David Untersmayr taucht mit seiner Seilpartnerin Katie Keeley in diese Zeit der Kletterpioniere ein. (Text: ServusTV)
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