Es ist eine Landschaft mit flachen Horizonten, in die Familie O. ihr Haus gesetzt hat. Es scheint, als hätten Offenheit und weiter Blick das Gebäude geprägt: mit ausgestreckten Armen greift es in die Landschaft und bezieht grüne Wiesen, hölzerne Terrassen und einen Teich mit gekiestem Grund in die Wohnräume ein. Auch die Weingärten gehören dazu, denn Wohnen und Arbeiten sind in diesem Gebäudekomplex zwar durch unterschiedliche Eingänge getrennt aber dennoch vereint. Man müsse ein Haus von innen nach außen entwickeln, lautet der gute Rat, den Herr O. seinen Besuchern gibt. Zunächst solle man sich über die Funktionsabläufe des Alltags im Klaren sein; dann Möbel wählen und im Geist platzieren; zuletzt noch die richtigen Ausblicke festlegen. Ein Haus, das wie ein
Mosaik aus diesen Komponenten zusammen gesetzt würde, ließe später auch in der Nutzung keine Wünsche offen. Für Familie O. etwa war die Anordnung aller Räume auf einer Ebene, ohne Stiegen also, eine grundlegende Entwurfsentscheidung. Auch der sparsame Umgang mit nicht erneuerbaren Energien war ein wichtiges Anliegen: eine Erdwärmepumpe, von einer großen Photovoltaikanlage unterstützt, versorgt das gesamte Anwesen mit der nötigen Energie. Auch die in der Ausgestaltung der Räume verwendeten Materialien signalisieren Verbundenheit mit der Natur. Gediegen und geradlinig ausgeführt spiegelt das Wohnhaus mitsamt den angrenzenden Freibereichen die Lebenseinstellung seiner Bewohner wider, die ganz entspannt Alltagstauglichkeit mit ästhetischem Anspruch vereint. (Text: ATV)