Die Gunst einer grandiosen Aussichtlage auf einem steil nach Süden abfallenden Hang muss man zu nutzen wissen. Die Architekten von Albertoni Architektur°Design haben ihre Inspiration aus der Betrachtung einer historischen Skulptur gezogen, die einen „interessiert vorgestreckten Kopf“ darstellt. Wenngleich nicht jeder in dem zurückgesetzten Sockelgeschoss einen Hals und der darüber auskragenden Wohnebene einen menschlichen Kopf sehen mag, so wird auch ohne solche Gedankenverbindungen klar, wie klug sich das Haus in die Landschaft fügt. Oder die Landschaft in das Haus. Denn gerade auf der oberen, der Eingangsebene, die hangabwärts regelrecht über dem Hügelland zu schweben scheint, ist der vom Gebirge am Horizont gerahmte Ausblick ein fester Bestandteil des
Wohnkomforts. Man betritt das mit Holz verkleidete Haus im Norden über einige Stufen in seiner etwas erhöht ausgebildeten Mitte. Hinter dem großzügigen Vorraum öffnet sich der Wohn-, Koch und Essbereich, der über Oberlichtbänder im zweifach gefalteten Dach zusätzlich erhellt wird. Gläserne Schiebeelemente verbinden den Innenraum mit den flankierenden Terrassen. Das Geschoss darunter wird von der bis zu drei Meter weiten Auskragung der Wohnebene beschattet und beschirmt. Die hier angeordneten Schlafräume sind nicht groß, haben aber alle einen direkten Ausgang auf die gedeckte Terrasse und den Garten dahinter. Durch eine Sanitäreinheit und einen Wohnraum ergänzt, könnten sie im Bedarfsfall sogar als eigene Wohneinheit dienen. (Text: ATV)