2015, Folge 4–6

  • Folge 4 (45 Min.)
    Gut die Hälfte aller Bayern lebt auf dem Land – mit allen Vorteilen und Problemen: eine intakte Gemeinschaft auf der einen, Strukturprobleme auf der anderen Seite. In der dreiteiligen Reihe „Daheim in …“ wird ergründet, was sich die Menschen auf den Dörfern einfallen lassen, um sich für die Zukunft zu rüsten. Tännesberg in der Oberpfalz schmiegt sich idyllisch an die Südwestseite des Schlossbergs und liegt inmitten einer ursprünglichen Landschaft. Tännesberg lebt vor allem wegen der Menschen, die ihren Heimatort lieben, die sich engagieren, die Ideen haben, die ihren Ort für die Zukunft fit machen wollen.
    Ein BR-Team hat einige aktive Tännesberger und ihre Projekte begleitet. Angela Völkl hat gemeinsam mit ihrer Familie mit viel Mut und Fantasie aus einem heruntergekommenen Anwesen am Marktplatz ein ganz besonderes Juwel geschaffen: einen Veranstaltungsort für Hochzeiten, Konzerte, Kabarett – liebevoll renoviert und eingerichtet, die „Lederer-Scheune“. In Tännesberg gibt es an die 20 Vereine, vom Sportverein über den Kirchenchor bis hin zur Freiwilligen Feuerwehr, den Landfrauen und dem Oberpfälzer Waldverein.
    Alex Ebnet ist 23 Jahre alt, Tännesberger mit Leib und Seele und in fünf Vereinen dabei – und das, obwohl er in Deggendorf studiert und nur am Wochenende zu Hause sein kann. Die Gemeinde Tännesberg ist überregional bekannt für ein außergewöhnliches Naturschutzprojekt, das die Vielfalt von Tier- und Pflanzenarten fördert und geeignete Lebensräume dafür schaffen möchte. Tännesberg ist „Bayerische Modellgemeinde für Biodiversität“.
    Damit sind verschiedene Initiativen unter einem Dach vereint. Initiator und Ideengeber ist der Tännesberger Toni Wolf, der sich seit vielen Jahren unermüdlich für den Naturschutz in seiner Heimat einsetzt. Christine und Martin Kick sind die einzigen Landwirte in Tännesberg, die noch ganz auf Milchwirtschaft setzen. Damit der Betrieb weiterläuft, haben sie viel Geld ausgegeben. Das Ergebnis ist ein hochmoderner Stall samt Melkroboter, der eine ganz andere Art der Landwirtschaft möglich macht. Das zweite Standbein des Familienunternehmens ist die Waldarbeit. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 24.05.2015Bayerisches Fernsehen
  • Folge 5 (45 Min.)
    Gut die Hälfte aller Bayern lebt auf dem Land – mit allen Vorteilen und Problemen: eine intakte Gemeinschaft auf der einen, Strukturprobleme auf der anderen Seite. In der dreiteiligen Reihe „Daheim in …“ wird ergründet, was sich die Menschen auf den Dörfern einfallen lassen, um sich für die Zukunft zu rüsten. Grafenrheinfeld hat einen gewaltigen Strukturwandel hinter sich – von einer kleinen bäuerlichen Ansiedlung zum reichen „Atomdorf“. Im Mai 2015 geht der Atommeiler vom Netz. Einer, der in Grafenrheinfeld seit Langem grüne Ideen verfolgt, ist der gelernte Heizungsbauer Ludwig Mack.
    Der 51-Jährige will den Ort für die Zukunft rüsten und hat dafür im Dorfzentrum drei kleine Kraftwerke gebaut. Damit versorgt er die Grafenrheinfelder mit Nahwärme aus erneuerbaren Energien. Mack beschäftigt 20 Angestellte im Ort und hat die Energiewende längst umgesetzt. Die Energiewende bedeutet in Grafenrheinfeld den Verlust von etwa 300 Arbeitsplätzen. Günter Vollert (58) ist Leiter der Maschineninstandhaltung im Kernkraftwerk. Er hat den Meiler mit eröffnet, nun wird er bei der Schließung auch wieder dabei sein.
    In Grafenrheinfeld müssen alle umdenken, und was das mit dem Ort und den Menschen macht, davon erzählt dieser Film. Dieter Bremer, der einzige noch produzierende Metzger im Dorf, wollte sich eigentlich zur Ruhe setzen, doch die Grafenrheinfelder ließen ihn nicht. Matthias Hofmann und Harald Hobner sind Gastronomen aus Leidenschaft und sie wurden für ihre fränkische Küche schon mehrfach ausgezeichnet. Sie haben sich bewusst für Grafenrheinfeld entschieden und pendeln seit 19 Jahren jeden Tag dorthin.
    Für den zehnjährigen Keanu ist das Dorf eine Heimat auf Zeit. Er lebt seit sechs Jahren im Kinderheim Maria Schutz. Eine, die wegging und nach der Ausbildung wieder kam, ist die Friseurin Margit Bischoff. Mit Naturprodukten und vielen neuen Ideen schafft sie es sich zu behaupten und zwei Angestellte zu beschäftigen. Grafenrheinfeld im unterfränkischen Landkreis Schweinfurt bietet eine ganze Menge: Das Dorf mit seinen gut 3.400 Einwohnern hat die moderne Infrastruktur einer Kleinstadt, keiner zahlt Gebühren für die Bibliothek oder die Straßensanierung, der Kindergarten ist fast kostenlos, der historische Ortskern wirkt fein herausgeputzt und erinnert an eine italienische Piazza, jedes Gebäude im Dorf ist restauriert.
    Kurzum: Grafenrheinfeld ist reich und schön. Aber die zwei riesigen Kühltürme des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld (KKG) sind das eigentliche Wahrzeichen des Dorfes. Seit 35 Jahren leben die Grafenrheinfelder damit. Sie haben sich damit schon in den 1980er-Jahren arrangiert, hat doch der Betreiber E.ON 150 Millionen Euro Gewerbesteuereinnahmen in die Gemeindekasse gespült und damit so vieles möglich gemacht. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereMo 25.05.2015Bayerisches Fernsehen
  • Folge 6 (45 Min.)
    Gut die Hälfte aller Bayern lebt auf dem Land – mit allen Vorteilen und Problemen: eine intakte Gemeinschaft auf der einen, Strukturprobleme auf der anderen Seite. In der dreiteiligen Reihe „Daheim in …“ wird ergründet, was sich die Menschen auf den Dörfern einfallen lassen, um sich für die Zukunft zu rüsten, und vor welchen Herausforderungen die Gemeinden stehen. Wer in Sontheim lebt, schätzt die gute Verkehrsanbindung – fünf Minuten zur Autobahn, Zugverbindungen alle halbe Stunde nach Memmingen und München. In Sontheim selbst arbeitet praktisch niemand, viele Neubürger prägen den Dorfalltag.
    Sontheim hat den Strukturwandel vom Bauern- zum Pendlerdorf gemeistert: vor allem dank seiner engagierten Neubürger. Mit dem Generationenhaus hat der Ort einen Leuchtturm in Sachen Gemeinwohl geschaffen, ein Pionierprojekt, das erste seiner Art in Bayern, wo sich seit 16 Jahren Bürger für Bürger engagieren. Dieter Morbach und seine Frau Barbara waren als Dorfarzt und Grundschullehrerin jahrzehntelang Institutionen im Ort. Sie sind die „Erfinder“ des Generationenhauses und auch sonst sehr im Dorfleben engagiert. Wöchentlich gibt es den Biomarkt in der Dampfsäg, ein Kulturzentrum am Ortsrand, malerisch gelegen auf dem Gelände des denkmalgeschützten Sägewerks.
    Klaus Bilgram, Gründer der Dampfsäg, steht noch mitten im Betrieb. Die Dampfsäg – Kulturzentrum, Marktplatz, Versammlungsort – ist ein weiterer Grund, warum die Dorfgemeinschaft in Sontheim gut funktioniert. Marcus und Peggy Beetz haben 2007 im Ortsteil Attenhausen eine Bio-Pension eröffnet und streben nach mehr Nachhaltigkeit im Alltag. Ihre Gäste erleben ein Dorf, das seine dörflichen Strukturen bewahrt hat. Kerstin Kreutzer und Alexander Sukopp bauen gerade ein Haus in Sontheim und stehen für die vielen Neubürger, die das Dorf erfolgreich integriert. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 04.06.2015Bayerisches Fernsehen

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