Bayern, Bier und Politik Folge 26: Visionen auf dem Nockherberg
Folge 26
26. Visionen auf dem Nockherberg
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„Wer Visionen hat, der soll zum Arzt gehen.“, der legendäre Ausspruch von Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt wird immer gern zitiert, wenn es darum geht, neue Ideen von vorneherein zu Fall zu bringen. Bayern ficht das aber nicht an, denn hier hieß es immer: Think big! Vom Rhein-Main-Donau-Kanal, von dem schon Karl der Große träumte bis zum eigenen Raumfahrtprogramm „Bavaria one“ lassen Ursula Heller und Werner Schmidbauer in „Bayern, Bier und Politik“ die schönsten Visionen Revue passieren. Manche Visionen waren ihrer Zeit nicht voraus, sondern hinterher – wie Horst Seehofers Vorstellung von einem windradfreien Bayernland. Oder die atomare Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf, die Franz Josef Strauß unbedingt durchsetzen
wollte. Andere sorgten weniger für Streit als für Spott, wie Edmund Stoibers unvergessliche Transrapid-Vision. Aber nicht nur die CSU hat sich an Zukunftsgedanken abgerieben. Der SPD ist es zwar bis heute nicht gelungen, in Bayern an die Macht zu kommen, aber wenigstens konnte sie München zu einer weitgehend wolkenkratzerfreien Großstadt machen, worüber bis heute viele den Kopf schütteln. Beeindruckend auch der vegetarische Pflicht-Tag der bayerischen Grünen – ausgerechnet im Land der Leberkässemmeln und Krusten-Schweinsbraten. Dabei scheint es manchmal fast wurscht zu sein, ob die Vision eine echte Chance hat: Hauptsache, man sorgt für Gesprächsstoff und für eine zünftige Auseinandersetzung reicht es allemal. (Text: BR Fernsehen)