bisher 166 Folgen, Folge 145–166
145. Mensch, Europa! – Leben mit neuen Autokraten
Folge 145 (45 Min.)Vor zwei Jahrzehnten erweitert die Europäische Union den Kreis der Mitglieder nach Osten, mit großen Versprechen von Freiheit und Wohlstand. Was bleibt heute vom Traum einer besseren Zukunft? 20 Jahre, in denen europäische Werte die Länder verändert haben. Die Aufbruchstimmung ist verflogen, die Unsicherheit zurück, weil die Sorge wächst, nach der Ukraine das nächste Opfer zu sein und neue Autokraten liebäugeln mit der Nähe zu Russland. Die Europäische Union prägt das Leben der Menschen in den neuen Mitliedstaaten, aber sie spüren auch, wie zerbrechlich die Versprechen sind und wie fragil die Garantie von Sicherheit und Fortschritt.
In der zweiteiligen Dokumentationsreihe „auslandsjournal – die doku: Mensch, Europa!“ blicken die ZDF-Korrespondentinnen Britta Hilpert und Natalie Steger auf acht Länder, treffen sie Menschen, beobachten ihren Alltag, erfahren von ihren Wünschen, Zielen und ihren Schwierigkeiten. Europa spielt da immer eine Rolle – nicht immer eine gute. In „auslandsjournal – die doku: Mensch, Europa! (1/2) – Leben mit neuen Autokraten“ zeigt Südosteuropa-Korrespondentin Britta Hilpert Alltag und Umbruch in Slowenien, Tschechien, Ungarn und der Slowakei.
Nika, die 30-jährige Slowenin, kann sich kaum an die Zeit vor der EU erinnern. Sie ist „Generation Erasmus“, wie sie selbst sagt und ihr Dasein als „Polit-Influencerin“ funktioniert nur dank Internet und der Freiheiten der EU. Damit will sie ihr Land und auch die EU verändern, gerechter machen. Slowenien stand vor kurzem noch auf der Kippe: Der letzte Premier nahm sich Ungarns Orbán zum Vorbild, wollte die Presse gleichschalten, Leute wie Nika mundtot machen.
Die EU gab nicht nur Nika den Mut, weiter zu machen: „Es war sehr wichtig für uns, dass die EU Institutionen kritisierten, was hier passierte, die Gleichschaltung der Presse, Angriffe auf Aktivisten. Ein autoritäres Regime ist wie Krebs. Wenn man es zu lange wachsen lässt, wird es immer schwieriger es loszuwerden.“ Die Freiheiten der EU sind nicht selbstverständlich, die Erfahrung hat sie in ihrem jungen Leben schon öfter gemacht.
Für Zlata in Tschechien ist die EU Lebensgrundlage und Ärgernis zugleich. Die junge Landwirtin schwimmt gegen den Strom: Eine neue Landwirtschaft mit neuen Ideen und vielen Standbeinen hat sie mit ihrer Familie aufgebaut. Dafür schon EU-Preise gewonnen: „Junge Landwirtin des Jahres 2022“ – EU-Subventionen waren und sind bei allen Ideen dabei. Doch manches stört sie auch, fühlt sich an wie eine Bedrohung. Die überbordende Bürokratie, das Ungleichgewicht in der Verteilung der Mittel, wenn etwas die Großen viele Subventionen bekommen, die Kleinen nur wenig.
In Tschechien war der größte Landwirt sogar schon mal Premierminister und er könnte es wieder werden. Die EU fördere Ungleichheit, verliere dadurch an Glaubwürdigkeit, so erlebt es Zlata. Von ihrem Bauernhof aus kann sie daran wenig ändern, meint sie und so ist sie Europäerin eher aus Notwendigkeit, denn aus Leidenschaft. Freiheit, Wohlstand, Sicherheit – das war das große europäische Versprechen, daran hat auch Zoltan aus Ungarn geglaubt.
Doch der Mathelehrer musste auch erleben, dass sein Staat die EU missbraucht zum Machterhalt und zur Selbstbedienung. Zoltan der Mathelehrer erlebt hingegen, dass sein Einkommen immer weiter schrumpft. Er hat Konsequenzen gezogen und gekündigt, auch weil ihn das Ungarn von heute sogar mehr abstößt, als das kommunistische Regime seiner Jugend. „In den 80ern habe ich meine politischen Ansichten geäußert, da haben die Lehrer mir Angst gemacht. Tu das nicht, sagten sie, du willst doch studieren! Damals verstand ich das nicht.
Jetzt aber verstehe ich, wovon sie redeten.“ Auf der Kippe sieht auch Roman seine Heimat, die Slowakei. Spaß ist Romans Geschäft, er ist und war Event-Manager, DJ, Barbesitzer. Doch im Oktober 2022 wurden zwei seiner Gäste vor seiner Bar erschossen. Der rechtsradikale Täter meinte, damit „Feinde der weißen Rasse“ getötet zu haben. Roman und seine Gäste sind Teil der LGBTI+ Community. Roman verkaufte die Bar und engagiert sich nun noch stärker für die Rechte dieser Community.
Rechte, die von der EU garantiert, aber von seiner eigenen Regierung immer mehr in Frage gestellt werden. Die zweiteilige Reihe „auslandsjournal – die doku: Mensch, Europa!“ zeigt in Teil 1, „Leben mit neuen Autokraten“, wie die letzten zwei Jahrzehnte das Leben der Menschen in Ungarn, der Slowakei Tschechien und Slowenien verändert haben. In Teil 2, „Leben in Russlands Visier“, schildert Osteuropa-Korrespondentin Natalie Steger, wie 20 Jahre Mitgliedschaft in der Europäischen Union das Leben der Menschen in Polen, Litauen, Lettland und Estland verändert haben. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mi. 24.04.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Di. 23.04.2024 ZDFmediathek 146. Mensch, Europa! – Leben in Russlands Visier
Folge 146 (45 Min.)Vor zwei Jahrzehnten erweitert die Europäische Union den Kreis der Mitglieder nach Osten, mit großen Versprechen von Freiheit und Wohlstand. Was bleibt heute vom Traum einer besseren Zukunft? 20 Jahre, in denen europäische Werte die Länder verändert haben. Die Aufbruchstimmung ist verflogen, die Unsicherheit zurück, weil die Sorge wächst, nach der Ukraine das nächste Opfer zu sein, und neue Autokraten liebäugeln mit der Nähe zu Russland. Die Europäische Union prägt das Leben der Menschen in den neuen Mitgliedstaaten, aber sie spüren auch, wie zerbrechlich die Versprechen sind und wie fragil die Garantie von Sicherheit und Fortschritt.
In der zweiteiligen Dokumentation „auslandsjournal – die doku: Mensch, Europa!“ blicken die ZDF-Korrespondentinnen Britta Hilpert und Natalie Steger auf acht Länder, treffen Menschen, beobachten deren Alltag, erfahren von deren Wünschen, Zielen und Schwierigkeiten. Europa spielt da immer eine Rolle – nicht immer eine gute. In dieser Folge zeigt Osteuropa-Korrespondentin Natalie Steger Alltag und Umbruch in Polen, Litauen, Lettland und Estland.
Was alle vier Länder eint, ist die hohe Zustimmung zur EU und das Gefühl, Teil des politischen Europa zu sein. Zwei Jahre nach Putins Angriff auf die Ukraine gilt es als Lebensversicherung, denn alle Länder haben eine gemeinsame Grenze mit Russland. Andrius Mamontovas lebt im litauischen Vilnius. Er ist 56 Jahre alt und hatte in seinem Leben bereits drei unterschiedliche Pässe. Geboren, als Litauen noch Teil der Sowjetunion war. Dann, nach deren Zusammenbruch, war sein Land endlich wieder unabhängig, heute ist er stolz auf den europäischen Pass.
Andrius ist Musiker und ein Star in Litauen. Er hat am ESC teilgenommen für sein Land, vor allem aber hat er als Teenager einen Song komponiert, der noch heute als Freiheitshymne gilt. Er hat sie am 13. Januar 1991 gesungen, als sowjetische Panzer am Fernsehturm in Vilnius auffuhren, im letzten Versuch, die Macht in Litauen zu behaupten. 14 Menschen starben, Andrius war Augenzeuge. Früher, zu Sowjetzeiten, war allein schon die Reise nach Polen ein Abenteuer. Heute kann er ohne Kontrollen bis zum Atlantik fahren.
Sein Vater war Russe, seine Mutter ist Litauerin. Auch wenn sein Vater nie Russisch mit ihm sprach, weil er das Regime in Moskau verachtete. Karoli Hindriks stand als Kind in der baltischen Menschenkette, als die drei Länder sich auflehnten gegen den russischen Besatzer. Karoli, heute 40 Jahre alt, ist eine estnische Unternehmerin, die den Traum der offenen Grenze, der Freizügigkeit lebt. Mit 16 gründet sie ein Unternehmen, heute führt sie eine Relocation-Firma, die weltweit operiert. Karoli ist für den Beitritt der Ukraine zur EU.
Auch Estland sagt sie, habe in den ersten Jahren nach der Unabhängigkeit von Moskau mit Korruption zu kämpfen gehabt, aber durch den Willen, zur EU zu gehören, habe das Land sich diszipliniert. Karoli engagiert sich für ukrainische Flüchtlinge, zeigt eine eigens nach Kriegsbeginn in Tallinn eröffnete Schule für ukrainische Kinder. Als Kind hat Karoli Russisch gelernt, weigert sich aber seit dem 24. Februar 2022, diese Sprache zu sprechen. Iwona Blecharczyk ist Lkw-Fahrerin in Polen. Mit ihren Schwertransporten ist die 36-Jährige in ganz Europa unterwegs.
Sie nennt sich selbst Lkw-Fahrerin, Unternehmerin, Influencerin. Iwona hat vier Angestellte. Anfangs fühlte sie sich noch nicht wirklich ernst genommen, als Frau im Laster, aber auch als Polin, als neues Mitglied in der EU. Heute sei man auf Augenhöhe, meint sie. Europa bedeutet für sie Freiheit und Orientierung nach Westen. Die meisten Polen würden das so fühlen, sagt sie. Die Straßen sind besser geworden, die Grenzen weg, die Löhne endlich fair. Iwona ist an der Grenze zur Ukraine aufgewachsen. Sie und ihre Mutter fordern wie die Balten volle Solidarität mit dem Nachbarland Polens.
In Lettland wurde nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine die Wehrpflicht wieder eingeführt. Die Freiwilligenarmee hat regen Zulauf. Die Dokumentation begleitet Soldaten bei ihren Übungen. Die Motivation, das eigene Heimatland zu verteidigen, ist hoch, weil sich die Menschen in Lettland sicher sind, dass Moskaus Machthunger nie aufhören wird. Die Dokumentation zeigt, wie die vergangenen zwei Jahrzehnte das Leben der Menschen in Polen, Lettland, Litauen und Estland verändert haben. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mi. 01.05.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Mi. 24.04.2024 ZDFmediathek 147. Macht, Modi, Indien: Ein Gigant erwacht
Folge 147 (45 Min.)Narendra Modi ist auf dem Weg in eine dritte Amtszeit als indischer Premierminister. Unter seiner Führung hat sich Indien verändert – mit dem Ziel, eine Weltmacht zu werden. Basis seiner politischen Strategie ist ein radikaler Hindu-Nationalismus, mit dem er das Land in die Zukunft führen will. Große Teile der Gesellschaft werden dabei ausgegrenzt. Die mehr als 200 Millionen Muslime haben in Modis Indien immer weniger Platz. Modis Machtbasis liegt im Bundesstaat Gujarat, den er jahrelang als Ministerpräsident geprägt hat, dort hat seine politische Karriere begonnen. In einer Reportagereise durch Gujarat zeigen ZDF-Korrespondent Johannes Hano und sein Team Fortschritt und Wandel in Modis Heimatprovinz, die für den Premierminister so etwas wie eine Modellregion für ganz Indien ist.
Die Reise führt von der Salzwüste an der Grenze zu Pakistan bis zur größten Diamantenbörse der Welt im Süden der Provinz. Am Arabischen Meer erfährt das Team, dass es sich in Indien auch heute noch lohnt, große Frachtschiffe aus Holz zu bauen. Der Besuch in einer „Kaderschmiede“ für Hindu-Nationalisten beleuchtet die ideologischen Hintergründe Narendra Modis und seiner Partei. Auf der Reise treffen Johannes Hano und sein Team auch Muslime, die zunehmend verfolgt und diskriminiert werden und sich in ihrem Land nicht mehr wohl und sicher fühlen. Es ist eine Reise mit faszinierenden Bildern und Geschichten, die zeigen, wohin sich Modis Indien entwickeln kann. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Do. 09.05.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Mi. 08.05.2024 ZDFmediathek 148. Sehnsucht Europa: Ein Kontinent schottet sich ab
Folge 148 (45 Min.)Kaum ein anderes Thema spaltet Europa mehr als die Migrationspolitik. Seit der Flüchtlingskrise 2015 hat sich die Haltung der EU geändert: von der Willkommenskultur zur Abschottungspolitik. Die Dokumentation von Julia Rech und Ulf Röller geht der Frage nach, ob bei der neuen Abschottungspolitik der EU die Menschenrechte auf der Strecke bleiben. Sie schauen in den Maschinenraum Brüssel, an Europas Außengrenze und in die Transitländer. Die Autoren begleiten EU-Innenkommissarin Ylva Johansson in Brüssel und nach Berlin. Johansson will den Migrationspakt zum Erfolg führen.
Neben der deutschen Innenministerin Nancy Faeser besucht sie in Berlin auch das Aufnahmezentrum Tegel, das mit mehr als 4000 Geflüchteten überläuft. Viele kommen aus der Ukraine, sie warten auf eine Wohnung, manche schon über ein Jahr lang. Ein Leben in Zeltstädten, in einer kleinen Kabine mit 13 anderen Menschen und zwei Hunden. Das Stockbett ist ihre einzige Privatsphäre. Tegel zeigt die menschliche Dimension der Migrationspolitik und die Notwendigkeit, humane und gerechte Lösungen für alle Beteiligten zu finden. Den Grenzschutz überwacht Frontex-Chef Hans Leijtens, er muss Europas Grenzen sichern und verhindern, dass noch mehr Flüchtlinge im Mittelmeer ertrinken, Pushbacks unterbinden.
Das ZDF begleitet ihn bei einer Frontex-Mission vor Griechenland. Die Dokumentation zeigt auch die Orte, an denen sich Flüchtlinge aufmachen, um nach Europa zu fliehen. Tunesien ist als Transitland wichtig und im Fokus der Bemühungen der EU. Die EU will ein Abkommen: Tunesien soll Geflüchtete aufhalten und zurückschicken, gegen Schlepper vorgehen, dafür gibt Europa Geld, Ausrüstung und Trainingsstunden. Wie kann dies gelingen, ohne die Menschenrechte zu verkaufen? Die Dreharbeiten waren schwierig, das Land schottet sich ab, Tunesien verhindert immer öfter, dass Journalisten ihre Arbeit machen, berichten können, wie schwierig die Lage für Migranten ist.
Auch das zeigt die Dokumentation. In Albanien sprechen die Autoren mit Regierungschef Rama über die Bereitschaft seines Landes, Europa bei der Bewältigung der Migrationsströme zu helfen. Albanien will – erst mal nur für Italien – Geflüchtete in Aufnahmezentren unterbringen. In einem Schnellverfahren soll entschieden werden, ob die Geflüchteten in die EU, nach Italien, gebracht oder rückgeführt werden.
Ein Vorbild für Abkommen der EU mit weiteren Drittländern? In Bosnien lebt Najib Mohabib, ein junger Afghane. Sein Schicksal steht für das vieler Geflüchteter. Sein Bruder ist bei der Flucht an der Außengrenze der EU im Grenzfluss zu Kroatien ertrunken. Najib Mohabib steckt auf seinem Weg nach Europa nun in Bosnien fest – aber seinen Traum, seine eigene Firma in Deutschland zu gründen, will er nicht aufgegeben. Europa will sich abschotten – die Dokumentation von Julia Rech und Ulf Röller beschreibt, wie schwierig dies wird, ohne den Rechtsstaat zu verraten. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mi. 15.05.2024 ZDF 149. Kampf um Mandelas Erbe: Schicksalswahl in Südafrika
Folge 149 (30 Min.)Für Südafrika ist 2024 ein Schicksalsjahr: 30 Jahre nach dem Ende des Apartheid-Regimes stehen wegweisende Wahlen an. ZDF-Korrespondentin Verena Garrett zeigt, wie es um das Land steht. Die Hoffnungen für Südafrika waren vor 30 Jahren riesig. Nelson Mandela befreite das Land als erster schwarzer Präsident von der rassistischen Unterdrückung und führte es in die Demokratie. Doch von Mandelas Vision ist nicht viel geblieben. Mandelas Partei – der African National Congress – regiert seit 1994 mit absoluter Mehrheit. Seither hat der ANC das Land mit seinen 62 Millionen Einwohnern heruntergewirtschaftet.
Die Regierung ist von Korruption und Vetternwirtschaft geprägt. Das Land ist geplagt von Stromausfällen, hoher Kriminalität und Massenarbeitslosigkeit. Bei den „Alles-oder-nichts“-Wahlen 2024 könnte sich jetzt etwas ändern. Zum ersten Mal könnte der ANC unter 50 Prozent fallen. Sollte das passieren, würde eine politische Ära der Koalitionen eingeläutet. Die kleineren Parteien im Land würden erstmals an Bedeutung gewinnen, die große Hoffnung der Opposition. Eine junge Generation von Südafrikanern will einen politischen Wandel erzwingen, hofft auf eine Wiederbelebung der demokratischen Kultur. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mi. 29.05.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Mo. 27.05.2024 ZDFmediathek 150. Das erschöpfte Land – Großbritannien wählt
Folge 150 (45 Min.)Großbritannien wählt. Und die Briten finden sich – fast fünf Jahre nach dem EU-Austritt – in einem erschöpften Land wieder. Die politischen Kämpfe und die vor Jahrzehnten begonnene Sparpolitik haben Spuren hinterlassen. Große neue Handelsabkommen fehlen noch immer, die Wirtschaft schwächelt. Das Gesundheitssystem ist heruntergekommen, jahrelange Streiks im öffentlichen Sektor lähmen das Land. Die Infrastruktur ist nicht fit für das 21. Jahrhundert. Von 14 Jahren Tory-Regierung bleibt jetzt bei vielen nur Ernüchterung, auch wenn der Traum von den Vorteilen des Brexits nicht verschwunden ist. Labour führt schon lange in den Umfragen und könnte die Unterhaus-Wahlen am 4. Juli gewinnen. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mi. 03.07.2024 ZDF 151. Mein Amerika – Dein Amerika: Die uneinigen Staaten vor der Wahl
Folge 151 (30 Min.)Die USA sind so polarisiert wie schon lange nicht mehr. In 39 Bundesstaaten haben entweder die Demokraten oder die Republikaner die alleinige Kontrolle, die sogenannte Supermehrheit. Das heißt, eine Partei hat die absolute Macht in beiden Häusern des Parlaments, den Gouverneursposten und zum Teil auch eine Mehrheit im Obersten Strafgerichtshof. Die Demokraten oder Republikaner treiben den Kulturkampf voran und verabschieden teils extreme Gesetze zu Abtreibung oder Waffenbesitz und spalten damit das Land weiter. Die US-Korrespondentinnen Claudia Bates und Heike Slansky reisen durch ein Land, das immer stärker zerrissen ist und dessen politische Lager sich unversöhnlich gegenüberstehen. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mi. 17.07.2024 ZDF 152. Das Jahr nach dem Massaker: Israel und der Krieg
Folge 152 (45 Min.)Der 7. Oktober 2023 wurde zum traumatischen Tag für Israel. Hamasterroristen überfallen und töten wahllos unschuldige Menschen. Insgesamt sterben an diesem Tag über 1.200 Menschen durch den Terrorangriff der Hamas, mehr als 240 werden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Israel reagiert mit einem fortlaufenden Militäreinsatz in dem von der Hamas kontrollierten Gazastreifen. ZDF-Korrespondent Michael Bewerunge und sein Team haben den Krieg seither beobachtet, immer wieder Angehörige von Opfern und Menschen in Israel und Gaza getroffen und ihr Schicksal begleitet. Sie besuchen eine Überlebende des Massakers auf dem Musikfestival und gehen mit ihr zu dem Festival ein Jahr danach. Sie treffen Kibbuz-Bewohner, die von ihrem Leben nach dem Terror erzählen und drehen in Gaza bei Familien, die in den Trümmern nach den israelischen Angriffen um ihr tägliches Leben kämpfen. Eine Langzeitbeobachtung auf beiden Seiten des Konfliktes. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mi. 25.09.2024 ZDF 153. Gefangen im Zorn – Jugend im Westjordanland
Folge 153 (45 Min.)Die Kinder im Westjordanland wachsen in einer harten Realität auf. Täglich erleben sie Hass und Gewalt gegenüber Palästinensern oder gegenüber Juden. Bombenangriffe, Anschläge und Gefechte sind an der Tagesordnung. Der preisgekrönte Dokumentarfilmer Marcel Mettelsiefen zeigt beide Seiten des Konflikts zwischen Palästinensern und jüdischen Siedlern aus der Perspektive von Heranwachsenden auf beiden Seiten. Die zehnjährige Jena lebt mit ihrer Familie im Flüchtlingslager Jenin im Westjordanland, mitten im Zentrum des palästinensischen Widerstandskampfes. Nach dem Terroranschlag vom 7. Oktober 2023 mehren sich auch dort die Übergriffe israelischer Soldaten. Jeden Tag sieht Jena die Zerstörung, hört Bombeneinschläge und Schusswechsel.
Rennana ist 16 Jahre alt und Tochter religiöser Siedler in der Nähe von Nablus. Ihr Vater war Rabbiner und wurde von Islamisten ermordet. Sie ist von einem Umfeld aus Gewalt und Hass geprägt und will den Tod ihres Vaters rächen. Beide Mädchen versuchen, ihren Platz im Leben zu finden. Die traumatischen Erlebnisse führen auf beiden Seiten zu einer Radikalisierung, der Hass zur Entmenschlichung der anderen Seite. Der Film zeigt den ganz unterschiedlichen Alltag der beiden Mädchen. Marcel Mettelsiefen hat sie dabei über den Zeitraum von mehreren Monaten begleitet, um ein Gefühl für das Leben von Heranwachsenden inmitten des erbitterten Konflikts um das Westjordanland zu schaffen. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mi. 02.10.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Mo. 30.09.2024 ZDFmediathek 154. Trump oder Harris? Wo die US-Wahl entschieden wird
Folge 154 (30 Min.)Donald Trump oder Kamala Harris – Wer gewinnt den Kampf ums Weiße Haus? Beide Kandidaten liegen Kopf an Kopf in den Umfragen. Entschieden wird die Wahl in nur sechs Staaten, den Swing States. Hierhin fließt auch der Großteil der Werbegelder der beiden Kandidaten, hier reiht sich Auftritt an Auftritt. Umfragen zeigen, was die Wähler am meisten bewegt: das Gefühl, trotz Jobs immer ärmer zu werden, weil die Inflation die Preise so stark steigen ließ. Antje Pieper reist vor der Wahl durch die Swing States und stellt Menschen vor, deren Stimmen den Kampf ums Weiße Haus entscheiden werden.
Sie besucht einen Farmer in Wisconsin, der sieben Tage die Woche arbeitet, aber nur über die Runden kommt, weil seine Frau als Sekretärin in der örtlichen Schule jobbt. Auch aus Frust überlegt er, Donald Trump zu wählen. Sie trifft einen Bäcker, der sich in Las Vegas trotz harter Arbeit seine Wohnung nicht mehr leisten kann. Und sie besucht in Georgia einen schwarzen Unternehmer, der sagt: „Ich wähle Trump, weil der mehr Wirtschaftskompetenz hat als Kamala Harris.“ (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mi. 09.10.2024 ZDF 155. Zwischen Trump und Harris – Roadtrip durch ein zerrissenes Amerika
Folge 155 (45 Min.)Selten war ein Wahlkampf in den USA so spannend. Die Amerikaner stehen vor einer Richtungsentscheidung. Wie verfolgen die Menschen im Land den Wettstreit zwischen Trump und Harris? Welche Hoffnungen, Erwartungen und Ängste bestimmen momentan die USA? Wird erstmals eine schwarze Frau ins Weiße Haus einziehen, oder gelingt es dem ehemaligen Präsidenten erneut, die Wahl für sich zu entscheiden? Das Land ist gespalten, die Stimmung angespannt. Ein ZDF-Team unter der Leitung des Studioleiters in Washington, Elmar Theveßen, reist per Wohnmobil über 7000 Kilometer durch fünfzehn Bundesstaaten, darunter die sieben entscheidenden Swing States. Das sind die US-Bundesstaaten, in denen die Wähler sich noch nicht festgelegt haben und wo es auf jede Stimme ankommt.
Auf ihrem Roadtrip durch die USA wollen die Reporter die Stimmung im Land erkunden. Wen sie auf ihrer Reise treffen und welche Geschichten die Menschen ihnen erzählen, ergibt sich allein spontan aus der Situation – es sind Zufallsbegegnungen, die aber gerade deshalb viel über den Zustand des Landes erzählen. Die Route führt nicht über die Interstates, die großen Autobahnen, sondern über kleinere Straßen, durch winzige Orte und natürlich aber auch durch große Städte. So entstehen spontane Begegnungen mit Menschen aus unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen, die darüber erzählen, welche Bedeutung die Präsidentschaftswahl für sie hat und welche Hoffnungen und Erwartungen damit verbunden sind. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mi. 23.10.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Mo. 21.10.2024 ZDFmediathek 156. Zwischen den Fronten – Berichten über den Krieg in Nahost
Folge 156Deutsche TV-Premiere Di. 26.11.2024 Phoenix Deutsche Streaming-Premiere Do. 07.11.2024 ZDFmediathek 157. Libanon am Abgrund – Neuer Krieg im Nahen Osten
Folge 157 (30 Min.)Leben in einem Land, in dem eine Krise auf die andere folgt, ohne Unterlass – so empfanden viele im Libanon bereits die Zeit vor dem Ausbruch des Krieges. Eine gigantische Explosion am Beiruter Hafen, die tiefste Wirtschaftskrise aller Zeiten, korrupte Eliten und eine allmächtige Miliz, die den Staat an sich gerissen hatte – all das hatte den Zedernstaat dem Abgrund gefährlich nahegebracht. Die Hisbollah und das iranische Regime führten den Libanon schließlich in einen Krieg, den keiner wirklich wollte – zu dessen Geiseln sie alle aber wurden.
Was macht der Krieg mit den Menschen und der Nation? Wie heizt er die Spannungen zwischen den religiösen Minderheiten an? Wie kontrolliert die Hisbollah das Narrativ ihres Krieges – und wie sichert sie ihre eigene Zukunft im Land? Golineh Atai, ZDF-Korrespondentin für die arabische Welt, erlebte den Krieg 2006 im Libanon mit eigenen Augen. Achtzehn Jahre später ist der Libanon weitaus zerbrechlicher geworden. Ihre Reportage verfolgt sehr unterschiedliche Menschen, deren Leben stillsteht und die sich in einem neuen Alltag zurechtfinden müssen. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mi. 20.11.2024 ZDF Deutsche Streaming-Premiere Mo. 18.11.2024 ZDFmediathek 158. Weihnachtszauber weltweit: Die ZDF-Korrespondenten zwischen Rauscheengel und Rentier
Folge 158 (60 Min.)Schlittenhunde nach Hongkonger Art – in jeder Shoppingmall steht Weihnachtsdeko als Fotokulisse.Bild: ZDFWährend in der Heimat die Tannenbäume, Kerzen und Kinderaugen leuchten und Geschenkpapier knistert, gehen die ZDF-Korrespondenten auf eine unterhaltsame Lametta-Safari rund um den Globus. In alle Himmelsrichtungen schwärmen die Auslandskorrespondenten aus, um die traditionellen Weihnachtsriten und Weihnachtsfreuden ihrer Berichtsgebiete zu erforschen. Von New York bis Hongkong, von Rio, Rom und Rovaniemi bis nach Nahost sind sie unterwegs. „Von drauß vom Walde komm ich her …“, hieß es einst. Heute kehren die ZDF-Reporterinnen und -Reporter schwer bepackt mit säckeweise weihnachtlichen Geschichten von ihrer Reise zurück, und auch sie müssen sagen: „ …, es weihnachtet sehr!“ Wer serviert New Yorks besten Glühwein? Was machen die Nonnen des Vatikans in der Adventszeit? Was erhoffen sich die Südchinesen von Santa Claus? Wie feiern die wenigen Christen in der Geburtsstadt Jesu? Womit füttert der Weihnachtsmann seine Rentiere, und wie bereiten sich brasilianische Nebenerwerbswichtel auf das Christmas-Diplom vor? Dies sind nur einige der Fragen, denen die Autorinnen und Autoren auf vier Kontinenten nachgehen und mit erstaunlichen Erkenntnissen und Beobachtungen aufwarten.
Denn längst hat sich unser schönstes Fest global verselbstständigt und regional ausgeprägt, hat andere Kulturen zu neuen und erstaunlichen Variationen inspiriert. In den Bereichen Dekoration, Kulinarik und Tourismus muss Weihnachten teilweise ganz neu gedacht werden. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Do. 12.12.2024 3sat Deutsche Free-TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 24.12.2024159. Syrien nach Assad – Reise durch ein verwundetes Land
Folge 159 (30 Min.)Logo „auslandsjournal“Bild: ZDF und FeedMeeSyriens Not war in Vergessenheit geraten, nach 13 Jahren Krieg – bis das Regime des Assad-Clans in nur elf Tagen in sich zusammenbrach, weil niemand es mehr verteidigen wollte. Baschar al-Assad hatte Syrer bombardiert, getötet, terrorisiert – bis sie das Land verließen oder sich ihm unterwarfen. Syriens Stunde Null ist ein fast unwirklicher Moment der Freude und Erleichterung, der Euphorie und des Schmerzes. Golineh Atai, Leiterin des ZDF-Studios für die arabische Welt, reist durch das neue Syrien und trifft Menschen, die zum ersten Mal in ihrem Leben über die Vergangenheit sprechen: politische Gefangene, die Folter erlebten. Erfüllungsgehilfen des Regimes, die dessen Opfer verscharren mussten.
Militärangehörige, die voller Angst ihre Waffen abgeben. Das ZDF-Team besucht Syrer im Golan, die von der israelischen Armee aus ihren Häusern vertrieben wurden. Es trifft Frauen in der Rebellen-Enklave Idlib, die – diskriminiert und bedroht – dennoch ihren Weg gehen durften. Oder Revolutionäre, die die Schrecken der Islamisten-Herrschaft erlebten und heute wachsam bleiben. Golineh Atai reist in die von Kurden geführten Gebiete im Nordosten, wo viele mit Sorge vor den neuen Machthabern in die Zukunft blicken – und an die Mittelmeerküste, wo viele Alawiten den Sturz Assads feiern, aber ihre Angst vor Rache nicht abschütteln können. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mi. 05.02.2025 ZDF 160. Ukraine – Krieg oder Frieden: Machtpoker um die Zukunft
Folge 160 (30 Min.)Kann der Krieg in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden beendet werden? So hat Donald Trump es angekündigt. Die Europäer ringen längst um ihre eigenen Lösungen und sind sich uneins. Beim diesjährigen World Economic Forum in Davos wird die Frage „Krieg oder Frieden für die Ukraine?“ ein Topthema sein. Katrin Eigendorf, internationale Sonderkorrespondentin des ZDF, hinterfragt die Ideen der Mächtigen, ihre Friedenspläne und die Verhandlungsmöglichkeiten. Sie reist anschließend durch die Ukraine und durch das Baltikum und trifft vor Ort die Menschen, über deren Schicksal mitverhandelt wird. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mi. 19.02.2025 ZDF 161. Trump und seine Milliardäre
Folge 161 (45 Min.)US-Präsident Donald Trump (r.) wettert gegen die Eliten, umgibt sich aber mit den Superreichen aus dem Silicon Valley. Der Tech-Milliardär Elon Musk (M.) bringt seinen Sohn (l.) sogar mit ins Oval Office. Drohen Interessenkonflikte zwischen Wirtschaft und Politik? Oder ist das der neue US-Politik-Stil?Bild: ZDF und JIM WATSON, AFPDen Weg zurück ins Weiße Haus schaffte Donald Trump auch mithilfe einiger Milliardäre aus dem Silicon Valley. Was versprechen sich Musk, Zuckerberg, Bezos und andere von diesem Präsidenten? KI, Bitcoin, ein neues Internet – Tech-Giganten sind in Goldgräberstimmung, seit die regulierungsfreudige Regierung Joe Bidens abgewählt ist. KI könnte den größten Boom der Technikgeschichte auslösen, hoffen sie. Andere sehen große Gefahren für die Demokratie. „Noch nie in der Weltgeschichte hatten Konzerne eine solche Macht“, erklärt die renommierte Harvard-Professorin Shoshana Zuboff mit Blick auf die jüngsten Entwicklungen in Washington.
„Trump und Musk können machen, was sie wollen.“ Und das scheinen sie durchaus auch zu tun. Kahlschlag bei den Behörden und massive Investitionsschübe für die künstliche Intelligenz. Dazu Deregulierung und offener Druck auf Staaten, die eine ungebremste Tech-Branche kritisch sehen. Zudem scheinen die Grenzen zwischen Regierungswirken und Wirtschaftsinteressen eingerissen, wenn selbst der Präsident mit seiner eigenen Kryptowährung Geld verdient und die Tech-Bosse sich gleich nach der Wahl in Mar-a-Lago die Klinke in die Hand gaben, um das Land in ihrem Sinne umzugestalten.
ZDF-Autor Gert Anhalt verfolgt den Aufstieg der Superhirne und Superreichen von den Garagen des Silicon Valley bis in die Wandelgänge von Washington. Was bewog die einst für eher liberal gehaltenen Unternehmer, sich so sehr für Donald Trump einzusetzen? Welche Wechselbeziehungen gab es zwischen den diversen Regierungen und den Konzernen? Und hatte Joe Biden recht, als er in seiner Abschiedsrede vor einer Oligarchie in Amerika warnte? (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mi. 26.02.2025 ZDF 162. Die Welt nach Corona
Folge 162 (45 Min.)Die Pandemie verändert die Welt und prägt unser Leben bis heute. Fünf Jahre nach dem Ausbruch zeigt das ZDF „auslandsjournal – die doku: Die Welt nach Corona“. Homeoffice gehört zum Alltag, Forscher entwickeln neuartige Impfstoffe. Neben Fortschritt offenbart die Krise aber auch Brüche: Staatliche Eingriffe begrenzen Souveränität, Lieferketten geraten ins Wanken, das Vertrauen in Institutionen bröckelt. Die politischen Folgen der Pandemie bringen Regierungen zu Fall und verschärfen die Polarisierung.
In Rekordzeit müssen Krisenpläne entwickelt, Gesundheitssysteme gestärkt und Wirtschaftspakete geschnürt werden. Gleichzeitig wachsen Spannungen durch Maßnahmen wie Lockdowns und Impfpflichten, führen zu anhaltenden und kontrovers geführten Debatten und Protestbewegungen. Dabei schärft die Pandemie auch das Bewusstsein für Zusammenhalt, Gesundheit und Resilienz. Aus einer Krise erwächst Innovation – und eine neue Bereitschaft, Arbeit, Gemeinschaft und Verantwortung zu denken.
Der Umgang mit der Pandemie stößt Veränderungen an, beschleunigt den Wandel in vielen gesellschaftlichen Bereichen. Die ZDF-Korrespondenten in den USA, China und Italien haben den Ausbruch der Pandemie von Beginn an verfolgt, die gesellschaftlichen Brüche in zahlreichen Dokumentationen nachgezeichnet und ausführlich über die Folgen für die Menschen berichtet. Fünf Jahre nach Ausbruch der Pandemie kehren sie zurück an die prägendsten Orte ihrer Berichterstattung und treffen Menschen, die sie in den vergangenen fünf Jahren immer wieder begleitet haben.
China-Korrespondentin Miriam Steimer reist nach Wuhan, den Ort in China, in dem die Pandemie ihren Ursprung nahm. Zu spät und dann radikal reagiert die chinesische Staatsführung auf das Coronavirus. Massive Lockdowns, Freiheitsbeschränkungen, menschliche und wirtschaftliche Dramen sind die Folge. Genauso unerwartet kommt die Öffnung, an deren Folge sich der Großteil der chinesischen Bevölkerung mit dem Virus infiziert. Welche Maßnahmen sind geblieben? Wie blicken die betroffenen Menschen heute auf die Einschränkungen? Ist China besser auf die nächste Pandemie vorbereitet? In Bergamo und Rom zeigt Italien-Korrespondent Andreas Postel, wie die Pandemie Europa im Griff gehalten hat.
Krankenschwestern und Ärzte kämpfen damals bis zur Erschöpfung und mit großem persönlichen Risiko gegen die Ausbreitung des Virus. Wie blicken sie heute auf die Rolle von Staat und Gesellschaft? Waren die Maßnahmen der europäischen Regierungen ausreichend oder vielleicht sogar überzogen? Wie hat die Pandemie das Leben der Europäer verändert? In New York trifft Johannes Hano erneut auf Menschen, die in Amerikas größtem Hotspot versucht haben, die Ausbreitung in den USA zu kontrollieren.
Ärzte, Bestatter, Lieferdienste und Restaurantbesitzer, deren Leben bis heute durch die Pandemie bestimmt sind. Die massiven staatlichen Eingriffe verschärfen aber auch die Skepsis gegenüber der Impfpflicht. Verschwörungstheorien halten sich bis heute.
Mit Robert F. Kennedy jr. benennt Donald Trump einen der bekanntesten Impfgegner zu seinem Favoriten als Gesundheitsminister. Bei Kindern sinkt die Impfrate gegen Polio, Masern und Keuchhusten. Das Misstrauen gegen staatliche Institutionen ist nur eine der langfristigen Folgen der Pandemie. Das Virus hat auch das Verhältnis von Staat und Bevölkerung grundlegend verändert. Fünf Jahre nach Ausbruch einer Lungenerkrankung, die in kürzester Zeit die ganze Welt erreicht und verändert hat, sendet das ZDF „auslandsjournal – die doku: Die Welt nach Corona“. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mi. 19.03.2025 ZDF 163. Wiedersehen in Israel: Kriegstrauma und die Hoffnung auf Frieden
Folge 163 (30 Min.)Meron Mendel kehrt nach Israel zurück. Diesmal begegnet der Direktor der Anne-Frank-Stiftung in Frankfurt einem Land, das um die Rückkehr der Geiseln bangt. Das sich fragt, wie es jemals wieder ein friedliches Zusammenleben, Vertrauen geben kann zwischen Israelis und Palästinensern. Es ist eine Reise in ein Land, das erschöpft ist von einem langen Krieg. Das kaum mehr zu hoffen wagt auf Frieden und Versöhnung. Mendel trifft Freunde und Bekannte, die dennoch alles dafür aufwenden, dass genau diese Hoffnung lebendig bleibt. Einige seiner Gesprächspartner hat Mendel bereits bei einem ersten Besuch getroffen, kurz nach dem Massaker vom 7. Oktober 2023. Nun spricht er erneut mit ihnen, fragt danach, was seitdem mit Israel und ihnen passiert ist.
Auf einem Teil dieser Reise wird er begleitet von seiner Frau Saba-Nur Cheema und ihren beiden Kindern. Seine Frau ist Muslima, er Jude. Gemeinsam besuchen sie eine der wenigen Schulen in Israel, in denen arabische und jüdische Kinder gemeinsam unterrichtet werden. Mendel trifft außerdem den Großvater von Naama Levy, einer jungen Späherin der israelischen Armee, die von der Hamas als Geisel verschleppt wurde und nach 477 Tagen freigelassen wurde. Meron Mendel besucht extremistische Siedler im Westjordanland, wo im Schatten des Gazakrieges die Spannungen zugenommen haben.
Er diskutiert mit ihnen über ihren Anspruch, das ganze Westjordanland für Israel zu annektieren. Mendel hat seinen Wehrdienst unter anderem in Hebron im Westjordanland absolviert, wo er im Dienst der Armee Siedler schützen sollte. Die große Frage, die ihn umtreibt, ist: Wohin steuert das Land durch diesen Krieg und seine Regierung? Was bedeutet das für das Zusammenleben von Juden und Arabern – für die Hoffnung auf Frieden? Auf dieser zweiten Reise sucht „auslandsjournal – die doku: Wiedersehen in Israel“ mit ihm nach Antworten. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mi. 26.03.2025 ZDF 164. Systemsprenger Trump: Die ersten 100 Tage im Amt
Folge 164 (45 Min.)Der neue US-Präsident stellt sein Land und die Welt auf den Kopf. Donald Trump demontiert Schritt für Schritt den Regierungsapparat. Er zerlegt die amerikanische Wirtschafts- und Sozialpolitik sowie die regelbasierte, werteorientierte Weltordnung, die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges entstand. Das alte Amerika ist unter Trump nicht mehr wiederzuerkennen. Wie tiefgreifend sind die Veränderungen? Welche Folgen haben sie für die Vereinigten Staaten und die Welt – politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich? Annette Brieger und Elmar Theveßen sind unterwegs auf den Spuren des Systemsprengers Trump. Sie reden mit Menschen im Land, mit entlassenen Staatsbediensteten, mit enttäuschten und begeisterten Bürgern, mit Wirtschaftsbossen und Politikern. Unter ihren Gesprächspartnern sind glühende Anhänger des Trumpismus und entschiedene Gegner, die vor einer Zerstörung der amerikanischen Demokratie warnen. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mi. 30.04.2025 ZDF 165. Trump und Europa: Ein Kontinent in der Klemme
Folge 165 (30 Min.)Erschrocken, panisch, überrascht – so fällt Europas Reaktion auf Präsident Donald Trump und seinen Knallhart-Kurs auch gegenüber jahrzehntelangen Verbündeten auf. Doch die EU und ganz Europa, selbst engste Alliierte wie Kanada und Großbritannien, sind denkbar schlecht vorbereitet auf die „Make America Great Again“-Politik Trumps. Die Freunde verprellt und sich Autokratien wie Russland annähert. Der Film von Ulf Röller, Isabelle Schaefers und Lara Wiedeking zeigt, wie schlecht Europa auf diese Zeitenwende vorbereitet ist. Und wie hart die EU nun damit kämpft, sich fit zu machen für die neuen Bedrohungen. Die Autoren begleiten unter anderen die Außenbeauftragte Kaja Kallas, die vor der riesigen Herausforderung steht, ein uneiniges Europa verteidigungsfähig zu machen. Denn trotz aller Bedrohung: Auch in der größten geopolitischen Krise seit Jahrzehnten ist sich die EU nicht einig. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mi. 30.04.2025 ZDF 166. Nawalnys Erben: Machtlos gegen Putin
Folge 166 (30 Min.)Seit dem Tod Alexej Nawalnys im Februar 2024 fehlt der russischen Opposition ihr Anführer. Was fehlt, ist eine gemeinsame Strategie, um Wladimir Putin tatsächlich Paroli zu bieten. In Russland leben Oppositionelle gefährlich. Außerhalb des Landes kämpfen die Putin-Gegner gegen die Bedeutungslosigkeit und teilweise auch gegeneinander. Die russische Opposition ist tief zerstritten, an gemeinsame Arbeit gegen den Kreml ist kaum zu denken – an eine starke Exil-Opposition ebenfalls nicht. Auf der anderen Seite stehen die, die noch im Land verblieben sind, ihre Arbeit nur noch unter größter Gefahr ausüben können. Repressalien der Staatsmacht sind an der Tagesordnung, die Gefahr einer Verhaftung allgegenwärtig. Nawalnys Erben: im Ausland zerstritten, in Russland machtlos. (Text: ZDF)Deutsche TV-Premiere Mi. 07.05.2025 ZDF
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