Augenschmaus Folge 31: Veronese – Hochzeit zu Kana
Folge 31
31. Veronese – Hochzeit zu Kana
Folge 31
Im Pariser Louvre hat der Chefkonditor Nicolas Bernardé eine Verabredung mit einem der bedeutendsten Werke der Kunstgeschichte: im gleichen Saal wie die Mona Lisa, direkt gegenüber von ihrem melancholischen Lächeln, hängt ein weiteres Meisterwerk der italienischen Schule: „Die Hochzeit zu Kana“, das Veronese 1563 vollendet hat. Die Maße des Gemäldes sind monumental: beinahe 70 Quadratmeter. Männer und Frauen sitzen zu Tisch bei einem festlichen Hochzeitsmahl. Doch was gibt es wohl zu essen? Im Dialog mit Vincent Delieuvin, Konservator für italienische Kunst am Louvre, geht der Chefkonditor auf Spurensuche. Blanchierte Süßspeisen finden sich auf Veroneses Hochzeitstafeln – Bernardé kreiert sie für „Augenschmaus“ virtuos
nach. Auch die Herstellung des Quittengelees Cotignac – das Rezept stammt ungefähr von 1350 – wird leidenschaftlich nachempfunden. Dabei steht ihm der Süßwarenhändler Benoît Gouchault zur Seite. Während die Gäste die verführerischen Leckerbissen verkosten, erzählt „Augenschmaus“ die Bibelgeschichte von der wundersamen Verwandlung von Wasser in Wein. Die wechselvolle Geschichte des beeindruckenden Gemäldes schildert neben Delieuvin auch Pasquale Gagliardi, Leiter des San-Giorgio-Klosters in Venedig. Der Historiker und Bibelspezialist Pierre-Marie Beaude zeichnet die Rolle der Mahlzeiten in der Bibel nach. Der Kurator Zeev Gourarier fasst die Symbiose von Kunst und Essen treffend zusammen: Worauf es wirklich ankommt, das ist das Farbenspiel im Essen. (Text: arte)