Um Innsbruck kommt der Reisende im Alpenraum kaum herum – egal ob auf der Nord-Süd oder der Ost-West Route. Handelsplatz, Station für in Rom zu krönende Kaiser und reisende Dichter wie Johann Wolfgang von Goethe oder Heinrich Heine. Kaiserresidenz, Kriegsschauplatz, Hort der Renaissancekultur. Aber immer auch Grenze zwischen Stadt und Natur – durchlässige Grenze, denn Wald und Berg sind fast schon Teil des urbanen Raums von Innsbruck. AUFGETISCHT erforscht die Stadt entlang und inmitten dieser Grenzbereiche, abseits der gängigen Tourismus-Klischees. Die Malerin Maria Peters sucht und findet ihre eigene Bergeinsamkeit mitten in Innsbruck. Gleich neben der Hofburg steigen Touristen und Einheimische in der von Zaha Hadid entworfenen Talstation in die Nordkettenbahn und sind innerhalb einer halben Stunde auf 2300 m auf dem Haferlekar. Wenn die ersten Touristen am Morgen der Seilbahn entsteigen, ist Maria Peters oft schon am Gipfel und malt. Unten im Tal bewirtschaftet der Wahlinnsbrucker Anil Sikand einen kleinen Garten, in dem er Kräuter für sein Restaurant anbaut. Er kommt ursprünglich aus Indien und kocht seit den 70er Jahren in Österreich. Punit Sikand will die Sinne der Innsbrucker für die Feinheiten der indischen Küche jenseits von Curryklischees schärfen und einen Weg finden, mehr Spitzengastronomie in seiner Stadt zu etablieren. Inspiration dazu könnte er
am Fuße der Nordkette, im Schöneck finden – dort thront der kulinarische Großmeister von Innsbruck, Alfred Miller. Er arbeitet sich an Klassikern der französischen Küche ab und schafft es seit Jahrzehnten, Gerichten wie der Bouillabaisse mit Mut und Knowhow immer neue Feinheiten zu entlocken. Grenzen im Kopf sichtbar zu machen ist die Aufgabe, der sich Katharina Cibulka künstlerisch widmet. Im Rahmen eines Land Art Projektes baut sie in der Innenstadt Grenzzäune aus alten Schindeln. Die Zäune sollen den Blick schärfen und stören, festgefahrene Blickwinkel aufbrechen und Neues ermöglichen. Die Familie von Johannes Grassmayr ist seit 400 Jahren im Glockengeschäft tätig. Wäre sie nicht gedanklich flexibel gewesen, wäre ihr Handwerksbetrieb vor zehn Jahren wohl gestorben. Aber die Brüder Grassmayr beschlossen, auf Qualität und Forschung zu setzen, Glockengießertraditionen auf ihre Sinnhaftigkeit zu überprüfen und die Glocke als Musikinstrument zu entwickeln. Der traditionsreiche Knabenchor Wiltener Sängerknaben geht ebenfalls neue Wege, dank Chorleiter Johannes Stecher, der ein in der Musikwelt sehr umstrittenes Konzept umsetzt: Er arbeitet auch während der Pubertät mit der Stimme weiter – und schafft ein weltweit wohl einzigartiges Klangspektrum aus Männerstimmen, Bubenstimmen und den Stimmen jener, die noch nicht das eine und nicht mehr das andere sind. (Text: ORF)
Deutsche TV-PremiereDo. 31.08.20173satOriginal-TV-PremiereSa. 31.12.2016ORF 2
Sendetermine
Fr. 29.09.2017
10:00–10:50
10:00–
Do. 28.09.2017
17:45–18:40
17:45–
Do. 31.08.2017
11:44–12:30
11:44– NEU
Sa. 31.12.2016
17:30–18:15
17:30–
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