Auf der Suche nach dem alten Russland

Nirgendwo sonst lässt sich der Glanz des vergangenen Zarenreiches besser bestaunen als in Russlands alter Hauptstadt Sankt Petersburg. Zar Peter der Große ließ sie erbauen als Fenster zu Europa, das den eigenen Glanz hier übertroffen finden sollte. In den dunklen Wintermonaten entfaltet die Metropole ihren ganz eigenen Charme. Das Filmteam begleitet Kapitän Alexey Krilov, der sich täglich mit seinem Eisbrecher durch Sankt Petersburgs Lebensader, die Newa, kämpft, um den Fluss befahrbar zu halten. Vom Uhrmacher Mihail Gurjev lässt sich das Team die Eremitage zeigen, ehemaliger Zarensitz und heute riesiges Museum – in dem über 3000 Uhren am Laufen gehalten werden müssen, und lernt das junge Sportlerpaar Kamilla und Iwan kennen, die auf dem Eis für die Olympische Goldmedaille trainieren. Kamilla ist, erst 15-jährig, allein nach Petersburg gezogen, um von hier aus nach den Sternen zu greifen. (Text: ZDF)

Der Fluss Wolchow machte Nowgorod zur Hauptstadt einer mächtigen Handelsrepublik. Denn über ihn gelangte man von der Ostsee bis zu den Wasserwegen, die ins Schwarze Meer mündeten – bis nach Byzanz, in den Orient und nach Afrika. Wikingerfürst Rurik gründete die Stadt Nowgorod am Ufer des Wolchow – und auf die Schifffahrttradition ist man hier bis heute stolz. Schon Kinder nehmen an straff organisierten Schulfahrten teil und lassen sich zu jungen Seeleuten ausbilden. Andere Schüler nutzen ihre Ferien, um mit archäologischen Ausgrabungen ihr Taschengeld aufzubessern.
Denn in den feuchten Böden Nowgorods haben sich zahlreiche Zeugnisse der über 1000 Jahre alten Geschichte konserviert. Während der Ausgrabungssaison werden täglich neue Fundstücke entdeckt. So wachsen schon die Kinder in Nowgorod mit der Geschichte auf – und mancher bleibt ihr auch später verbunden. Wie die Restauratorin Tatjana Romaschkewitsch. Schon als Kind war sie tief beeindruckt vom Gemälde von König Salomo in der mittelalterlichen Sophienkathedrale. Heute arbeitet sie daran, dieses alte spirituelle Zentrum wieder in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. (Text: ZDF)

Kiew, die Hauptstadt der Ukraine, ist eine der attraktivsten Metropolen Osteuropas. Malerisch am Dnepr gelegen gilt ihre Altstadt, historischer Standort der russischen und christlich-orthodoxen Kultur, als Wiege aller russischen Städte. Wegen ihrer zahlreichen Kirchen und Klöster, prachtvolle Zeugen einer lebendigen Tradition, trägt sie seit Jahrhunderten den Beinamen „Jerusalem des Ostens“. Wahrzeichen der Stadt und Zentrum der Orthodoxie ist das berühmte Höhlenkloster mit der Uspensky-Kathedrale, die Gläubige aus dem ganzen Land anzieht. Kiew ist auch eine Millionenstadt mit südländlichem Flair, Treffpunkt vieler Künstler und Intellektuellen angrenzender Länder Der Andreassteig mit der Andreaskirche ist das Künstlerviertel mit den meisten Galerien.
Kunstfreunde und Touristen aus aller Welt können sich dort mit Bildern oder handwerklichen Souvenirs eindecken. Alexander Milovsorov war einer der Galeristen der ersten Stunde. Als wichtiger Verkehrsknotenpunkt zwischen Nord- und Südosteuropa hat sich Kiew seit dem Ende des 19. Jahrhunderts zu einem modernen Bildungs-und Industriezentrum entwickelt. Auf dem Dnepr fahren dennoch weniger Frachter als Passagierschiffe oder Sportboote. Der Blick vom Fluss auf die Stadt lohnt sich allemal. (Text: ZDF)