2025, Folge 19⁠–⁠36

  • Folge 19 (51 Min.)
    (1) Israel: Die Albträume der Geiseln Die grausame Behandlung der zivilen Geiseln durch die Hamas schmerzen die Israelis. Viele radikalisieren sich nun angesichts der Palästinenserfrage. Aber auch die israelische Regierung muss sich Fragen gefallen lassen. Warum hat sie so lange mit der Unterzeichnung eines Abkommens gewartet? Wurden die Geiseln geopfert, um des Krieges willen? (2) Washington gegen MAGA: Der Konflikt Um das Weiße Haus herum bildete sich eine Art MAGA-Galaxie – Make America Great Again. Der Stil der Sprecherin und einiger Journalisten hat sich stark verändert. Neue Medien, die der Trump-Regierung nahestehen, haben einen privilegierten Zugang zu Informationen. Parallel zu den Offensiven von Donald Trump versuchen die Oppositionellen, sich zu organisieren, zu reagieren und zurückzuschlagen. (3) USA gegen Kanada: Die Scheidung Mit seiner Ankündigung, Kanada zum 51. Staat machen zu wollen, und der Einführung von Zöllen hat Donald Trump ein harmonisches Gleichgewicht zerstört, das diese Region beiderseits des Lac Saint Clair ziemlich einzigartig machte. Der amerikanische Präsident hat die kanadische Identität wiederbelebt, die Flaggen mit dem Ahornblatt schmücken nun wieder viele Fassaden: Die Supermärkte werben für kanadische Produkte, Grenzübertritte werden seltener. Die Wirtschaft ist gefährdet und die Industrie ist beunruhigt … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 17.05.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 16.05.2025 arte.tv
  • Folge 20 (52 Min.)
    (1) Afrika: Safaris und gute Geschäfte In Afrika schützt ein neuer „grüner Kolonialismus“ die Natur, ohne Rücksicht auf die Völker der Ureinwohner. Der Tierschutz in Afrika, so gut er sich auf den ersten Blick darstellt, ist ein Problem für die Völker der Ureinwohner. Der Zugang zu Wäldern und Flüssen wird ihnen in den neuen Naturschutzgebieten systematisch verwehrt. In Ruanda, Kongo-Brazzaville und Kenia werden Völker heute als Bedrohung für die Natur wahrgenommen, obwohl ihre Vorfahren jahrhundertelang mit wilden Tieren zusammenlebten und sie sich bis heute von Kleinwild und wildem Honig oder von der Milch und dem Fleisch ihrer Rinder ernähren. Naturschützer klagen nun, dass der Westen den Afrikanern Lektionen in Sachen Naturschutz erteile, nachdem die Kolonialherren früher schon die wilden Tiere Afrikas dezimierten … (2) Welcome to Trumpistan Radikale Aktivisten präsentierten 2012 in der Öffentlichkeit islamfeindliche Schilder. Dieses Klima des Hasses war augenscheinlich nur einer von vielen Vorboten eines landesweiten muslimfeindlichen Trends in den USA. Donald Trump griff dies Jahre später in seinem Wahlkampf auf und versprach aber auch die Rückkehr zum Frieden im Nahen Osten. Deshalb zog er wohl trotz seiner muslimfeindlichen Reden einen Teil der muslimischen Wählerschaft in Dearborn in seinen Bann, die den Demokraten unter Präsident Biden 2024 Untätigkeit in Gaza vorwarfen. Einige Muslime in Dearborn bereuen für Donald Trump gestimmt zu haben. Der träumt nun offen davon, die Verfassung zu umgehen, um weiter an der Macht zu bleiben: Welcome to Trumpistan! (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 24.05.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 23.05.2025 arte.tv
  • Folge 21 (52 Min.)
    (1) USA: Trans und gegen Trump Donald Trump rückt Transgender-Personen ganz nach oben auf die Agenda seiner repressiven Politik: eingeschränkter Zugang zu Medikamenten zur Geschlechtsumwandlung, das Verbot, in der Armee zu dienen, Pässe, die das falsche Geschlecht anzeigen … Jenni kämpft gegen die Diskurse der Maskulinisten in den sozialen Netzwerken, Joey the Tiger hat in San Francisco eine Wohltätigkeitsshow für die Community auf die Beine gestellt und Genevieve bereitet sich darauf vor, in ein anderes Land zu ziehen, um ihre Tochter vor der Verfolgung durch Trumps Politik zu schützen. (2) Argentinien: Im Namen der Wahrheit In Argentinien ist eine einzigartige Bewegung entstanden: Kinder von Folterern während der Militärdiktatur stehen gemeinsam mit den Opfern auf, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Sie wollen das Schweigen brechen und prangern die Verbrechen während der Jahre der Militärdiktatur an. Und das gegen den Willen der Regierung unter dem Rechtspopulisten Javier Milei, der die Täter von damals entlasten will und die Zahl der Opfer öffentlich anzweifelt. Analía Kalinec gründete die Bewegung Historias Desobedientes (die Ungehorsamen der Geschichte), um an der Seite der Opfer zu kämpfen. Ihr Weg kreuzt sich mit dem von Ana María Careaga, die im Alter von 16 Jahren entführt wurde. Sie wurde vier Monate lang von Schergen des Regimes gefoltert. Unter ihren Folterern war auch der Vater von Analía Kalinec. Beide Frauen vereint die Erinnerung an die Schrecken von damals und das Streben nach Gerechtigkeit. Tatjana, eine Geschichtsstudentin und aktiv in der studentischen Opposition, schloss sich ihnen an – gegen die Umdichtung der Geschichte durch Javier Milei. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 31.05.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 30.05.2025 arte.tv
  • Folge 22 (52 Min.)
    (1) Tunesien: Die Hölle für Migranten Einige Hilfsorganisationen beschuldigen Tunesiens Behörden, den Untergang von Booten mit Migranten auf hoher See zu provozieren und Exilanten, die sie vor der tunesischen Küste aufgegriffen haben, in der Wüste auszusetzen. Julien Goudichaud und Davide Mattei reisten als Touristen getarnt nach Tunesien, um diese Vorwürfe zu überprüfen. Es gelang ihnen, die Übergriffe zu beweisen, sie filmten mit Migranten beladene Busse und sie spürten die Ausgesetzten mitten in der Wüste auf, ohne Wasser, Nahrung oder Unterschlupf. Viele starben an Durst und Hitzschlag. Der tunesische Präsident Kais Saïed verfolgt seit 2021 eine repressive Anti-Migranten-Politik. Er begründet sie mit der fremdenfeindlichen Theorie des „großen Austauschs“, um gegen die Anwesenheit von Exilanten im Land vorzugehen. Die EU schloss mit Tunesien ein Kooperationsabkommen zur Sicherung ihrer Mittelmeergrenze ab, darin geht es auch um die Bekämpfung des Menschenhandels. Im Gegenzug erhält Tunesien über 100 Millionen Euro von der EU. Seit dem Inkrafttreten dieses Abkommens scheint die Gewalt der Behörden Tunesiens gegen die Migranten explosionsartig zugenommen zu haben. (2) Pakistan: Die Hüter der afghanischen Musik Seit ihrer Rückkehr an die Macht im Jahr 2021 haben die Taliban die Musik in Afghanistan wieder verboten. Sie zerstören Instrumente und verfolgen Künstler. In Pakistan werden die im Exil lebenden Musiker aus Afghanistan nun von den Behörden pauschal und in Massen abgeschoben. Die pakistanische Regierung beschuldigt sie, mit terroristischen Anschlägen in Pakistan in Verbindung zu stehen: Fast eine Million Afghanen wurden wieder ins Reich der Taliban abgeschoben. Pakistanische Anwälte und Aktivisten kämpfen für das Asylrecht der Musiker. Viele leben in großer Unsicherheit, sie versuchen weiterzuspielen und ihre Musik aufzunehmen, damit ihr Erbe nicht untergeht. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 07.06.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 06.06.2025 arte.tv
  • Folge 23 (52 Min.)
    (1) Syrien: Der Kampf der Drusen Das Syrien von heute steht nach der Flucht des Diktators Assad vor neuen Zerreißproben zwischen der Regierung und den religiösen Minderheiten, die militärisch und politisch Einfluss haben. Nach Massakern an Alawiten Anfang März brachen nun auch noch Kämpfe mit der Minderheit der Drusen aus. Diese Spannungen werden durch gegenseitiges Misstrauen und Desinformationen in sozialen Netzwerken immer wieder bestärkt. Hinzu kommt die traumatische Erfahrung der ständigen Angst unter dem Assad-Regime, die Gewalt in 14 Jahren Bürgerkrieg, Furcht vor dem Nachbar Israel und die neue Ungewissheit über die islamistisch geprägten Verantwortlichen der neuen Regierung. Die Drusen sind eine religiöse Minderheit, die dem schiitischen Islam entstammt und deren Angehörige unter anderem in Syrien leben. Welchen Platz nehmen sie im neuen Syrien? Welche Ängste und Hoffnungen begleiten sie nach Jahrzehnten der brutalen Unterdrückung durch das Assad-Regime? (2) Irak: Das Land verdurstet Aufgrund von Wassermangel trocknen Sumpfgebiete im Irak aus. Umweltschützer, die helfen wollen, werden verfolgt – so wie Jassim Al Asadi. Er riskiert mit seinem Engagement sein Leben. Er wurde 2023 entführt, gefangen gehalten und mehrere Tage lang gefoltert. Im Irak sind Drohungen gegen Umweltaktivisten an der Tagesordnung. Deshalb flohen schon viele von ihnen ins Ausland. Jassim jedoch beschloss, seinen Kampf fortzusetzen, koste es, was es wolle. An seiner Seite steht eine neue Generation junger Aktivisten, die sich mit der angekündigten Katastrophe nicht abfinden will. Gemeinsam kämpfen sie für den Erhalt ihres Erbes und die Verwirklichung ihres Ideals von einem anderen Irak. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 14.06.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 13.06.2025 arte.tv
  • Folge 24 (52 Min.)
    (1) Israel: Sie bewaffnen sich In Israel bewaffnen sich immer mehr Frauen seit dem Hamas-Massaker 2023, aus Angst oder nationaler Pflicht. Orin Julie bei Tel Aviv ist eine ehemalige Soldatin, die zur Star-Influencerin wurde, sie ist ultra-vernetzt als Modell-Kriegerin und ein Vorbild für viele Frauen. In Zichron Jaʿakov kämpft die amerikanisch-israelische Anwältin Odelia dafür, das Recht auf Waffen auf so viele Frauen wie möglich auszuweiten. In einer Siedlung in Hebron übt die schwangere Lehrerin Eden Goldman das Schießen schon seit acht Jahren. Im besetzten Westjordanland ist es noch einfacher als in Israel, einen Waffenschein zu erhalten – man muss nur einen „gefährlichen“ Lebensraum nachweisen. Diese neue Sicherheitswelle, gerne auch interpretiert als Schutzwall oder sogar Emanzipation der Frauen durch Waffen, verändert die sozialen Beziehungen in Israel. Sie verdeutlicht die Ängste und die Zerbrechlichkeit der Gesellschaft, vor allem nach den Sexualverbrechen gegen zivile Frauen vom 7. Oktober. Doch diese Flucht nach vorn in Richtung mehr Waffen zur Selbstverteidigung stößt nicht auf ungeteilte Zustimmung. Viele fürchten eine Militarisierung der Gesellschaft, eine tiefere Spaltung und die Verblendung, dass man mit Waffen alles regeln kann. (2) Ukraine: Donbass, auf Leben und Tod Im Donbass zermürbt der Krieg die Menschen, wegen der täglichen Angst vor den Drohnen und der Russifizierung. Der israelische Fotograf und Dokumentarfilmer Edward Kaprov drehte in den verwüsteten Städten des Donbass, von Pokrowsk über Charkiw bis Kostjantyniwka, die ohne Unterlass von russischen Drohnen angegriffen werden, ohne Rücksicht auf die laufenden Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew oder den von Wladimir Putin ausgerufenen kurzlebigen österlichen Waffenstillstand. Kaprov filmte in den Krankenhäusern in der Nähe von Wowtschansk, in einer protestantischen Kirche, auf der gefährlichsten Straße der Region: Er trifft einen Militärseelsorger, freiwillige Helfer, evakuierte ältere Menschen und Ärzte, die unermüdlich an dieser Front arbeiten. Der Krieg verändert die Menschen, ihre Sicht auf das Leben, das Überleben und den Sinn, der darin liegen könnte. Für viele ist Gott nicht mehr nur ein abstraktes Konzept, sondern eine Notwendigkeit, ein Kompass, ein Trost, oft eine Quelle des Zweifels. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 21.06.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 20.06.2025 arte.tv
  • Folge 25 (52 Min.)
    (1) Russland: Die Reportage ist eine Reise von Moskau nach Wyborg, an der Grenze zu Finnland. Sie gibt die Stimmung der Bevölkerung, das Verhältnis zu Putin und die Haltung zum Krieg wieder. (2) Mali: Die Azawad-Befreiungsfront (FLA) kämpft seit 2023 gegen die Junta und die Wagner-Gruppe – im „Afrika-Korps“ integriert, unterstehen sie dem Verteidigungsministerium in Moskau. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 28.06.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 27.06.2025 arte.tv
  • Folge 26 (52 Min.)
    (1) Kuba: Krise im Vintage Paradies Im Jahr 2025 wissen zu viele der elf Millionen Kubaner nicht, wie sie täglich über die Runden kommen sollen, angesichts einer Inflation bei über 1.000 Prozent. Vor jedem Marktstand drängen sich endlose Warteschlangen in drückender Hitze. In den Apotheken und Gesundheitszentren sind die Regale leer und eine Packung Paracetamol wird hoch gehandelt; die alten Häuser sind vom Einsturz bedroht, die Treibstoffpreise sind exorbitant, täglich drohen Stromausfälle. Die Bevölkerung hat eigentlich nur eine Wahl, raus aus Kuba. 500.000 Kubaner verließen die Insel in den letzten drei Jahren, über vier Prozent der Bevölkerung – das ist der größte Exodus seit Fidel Castros Amtsantritt im Jahr 1959. Die Behörden scheinen überfordert zu sein. In einem halbherzigen Versuch, die Krise einzudämmen, erlaubte die Regierung 2021 die Gründung von Privatunternehmen, den sogenannten Mipymes. Die Produkte in diesen gut 6.000 neuen Geschäften sind unerschwinglich für Kubaner ohne Verwandte im Ausland, die ihnen Devisen schicken: Eine Schachtel mit sechs Eiern kostet dort einen kubanischen Monatslohn. Gleich nach der Covid-Pandemie reformierte die Regierung die Währung, um damit die Wirtschaft anzukurbeln. Das Gegenteil ist eingetreten. Seitdem ist Land unter auf Kuba. (2) Bergkarabach: Wie die Störche fliegen Innerhalb von 48 Stunden flüchteten mehr als 100.000 Armenier aus Bergkarabach, darunter Tausende von Kindern, nach Armenien. Nach über 30 Jahren Krieg weht nun wieder die aserbaidschanische Flagge über dem alten Parlament von Stepanakert, der ehemaligen armenischen Hauptstadt Bergkarabachs. Natürlich versuchte man in Armenien, die Flüchtlinge aus Bergkarabach so gut wie möglich zu empfangen, doch schon nach den ersten Monaten war die Brüderlichkeit verflogen. Zwei Jahre nach ihrem Exodus empfinden sich viele der Flüchtlinge aus Bergkarabach in Armenien als „Ausgestoßene“, als eine entwurzelte Gemeinschaft, die vertrieben wurde und sich schwertut, ihren neuen Platz zu finden. Viele träumen davon, sie hätten Flügel, um wie die Störche in ihr Nest zurückkehren zu können. Für die Armenier sind die Störche ein Symbol für Treue und Liebe. Immer wieder kehren sie zu denselben Nestern mit denselben Partnern zurück. Seit über dreißig Jahren filmt Frédéric Tonolli das Leben und die Geschichte dieser Frauen und Männer. Mit Bildern aus der Vergangenheit und von heute erzählt er die Geschichte dieser Migration. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 23.08.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 22.08.2025 arte.tv
  • Folge 27 (52 Min.)
    (1) Grönland: Die Vertriebenen von Quaanaaq ehr als 70 Jahre nach ihrer Zwangsumsiedlung sehen die Inughuits, das nördlichste indigene Volk der Welt, die Annexionsbestrebungen der USA eher mit gemischten Gefühlen. Qaanaaq ist die nördlichste Ortschaft Grönlands, und auch die ärmste und jüngste. Sie wurde 1953 erbaut, um die Familien umzusiedeln, die wegen des Ausbaus des US-Militärstützpunkts von ihrem Land vertrieben wurden. Die dänischen Kolonialherren stimmten dem damals zu, unter Druck gesetzt von den USA. Das haben die Inughuits ihnen bis heute nicht verziehen. Als eine der letzten grönländischen Gemeinschaften, die ihren Lebensunterhalt durch Jagd und Walfang bestreiten, leben die Inughuits weiter in der Tradition ihres Volkes. Die Reportage zeigt ihren Alltag, fernab von allen geopolitischen und diplomatischen Verwicklungen, die Grönland in den Mittelpunkt der Nachrichten rückten. (2) Norwegen: Spitzbergens russische Kolonie Zwei russische Kolonien auf Spitzbergen in Norwegen, nahe am Nordpol, geben der EU Anlass zur Sorge. 2022 Kilometer nördlich von Oslo liegt Barentsburg mit seinen 350 Einwohnern noch immer geschmückt von sowjetischem Dekor mit Lenin-Statue. Die Zeit scheint dort in den 1950er Jahren stehen geblieben zu sein, das Motto des Dorfes lautet: „Unser Ziel ist der Kommunismus!“. Die andere Siedlung heißt Pyramida. Sie ist eine verlassene sowjetische Bergbaustadt, ein Freilichtmuseum zum Ruhme der UdSSR. Schon 1920 hatte Russland im Spitzbergenvertrag vereinbart, dort Kohle abzubauen und zu forschen. Seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine bereitet diese russische Präsenz den Norwegern und der EU einige Sorgen. Die Beziehungen haben sich verschlechtert. Die russischen Kolonien stehen unter dem Druck der europäischen Wirtschaftssanktionen, organisieren sich aber, um damit klarzukommen. Nur wenige Kilometer entfernt, in der nahe gelegenen norwegischen Stadt Longyearbyen, beobachten die Einwohner jeden Schritt ihres potenziellen Feindes. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 30.08.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 29.08.2025 arte.tv
  • Folge 28 (52 Min.)
    (1) Madagaskar: Die kleinen Helfer der KI In Madagaskar trainieren Arbeiter für kleines Geld die Algorithmen der KI-Giganten. Mit kleinen Löhnen, manche ohne Vertrag oder sozialen Schutz, füttern sie von Antananarivo aus die KIs von Google, Amazon oder ChatGPT: David, Vater von drei Kindern, erledigt das in seinem Wohnzimmer, in der Pause zwischen den Schichten seines Imbisses. Elina gehört zu den wenigen, die einen Arbeitsvertrag haben und ein modernes Büro bei einem örtlichen Unternehmen. Dani hingegen arbeitet allein. Um Zugang zu den in seinem Land verbotenen Plattformen zu erhalten, musste er auf eigene Kosten ein ausländisches Konto einrichten. Viel verdient er dabei nicht. Ein Blick hinter die unbekannten Kulissen der künstlichen Intelligenz, zwischen Überleben, Improvisation und Innovationen in einem Land, das zur Klickfabrik wurde und einer Art Zukunftslabor. (2) El Salvador: Im Hochsicherheitsgefängnis Trump ordnete am 15. März an, 238 venezolanische Gefangene nach El Salvador abzuschieben. Die Gefangenen kamen in das Cecot, eines der größten und sichersten Gefängnisse der Welt. Es wurde 2022 auf Anordnung von Präsident Nayib Bukele gebaut, um Mitglieder der Maras lebenslang einzusperren, das sind die mörderischen Banden, die El Salvador seit den 1990er Jahren terrorisierten. Die Häftlinge werden dort unter extremen Bedingungen festgehalten. Nur sehr wenige Journalisten durften das Gefängnis sehen. Lucas Menget konnte dort drehen, unter strenger Aufsicht der Behörden. El Salvador hat die höchste Inhaftierungsrate der Welt, zwei Prozent der Bevölkerung sitzt im Gefängnis. Darunter auch viele Unschuldige … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 06.09.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 05.09.2025 arte.tv
  • Folge 29 (52 Min.)
    (1) Indonesien: Der neue grüne Islam Fatwas gegen die Abholzung der Wälder, Predigten über den Schutz des Planeten, Moscheen mit Solarzellen und Wasserrecycling: In Indonesien soll der Umweltschutz zur religiösen Pflicht werden. Die Istiqlal-Moschee in Jakarta, die größte Moschee Asiens, wurde zur ersten ökologischen Kultstätte der Welt ernannt. 70 Prozent der 800.000 Moscheen des Landes sollen ihrem Vorbild folgen. In den Koranschulen werden zukünftige Imame zu „Umweltpredigern“. Selbst höchste religiöse Autoritäten, wie der indonesische Ulema-Rat, veröffentlichen grüne Fatwas gegen Umweltverbrechen. Kritik an der neuen islamischen Bewegung kommt seitens Naturschutz-NGOs. Individuelle Verantwortung stehe zu sehr im Fokus und große industrielle Verschmutzer hingegen würden nicht zur Verantwortung gezogen werden. (2) Myanmar: Reise in ein Land in Trümmern Wenige Stunden nach dem Erdbeben am 28. März 2025 rief die Junta, seit einem Staatsstreich im Februar 2021 an der Macht, zu internationaler Hilfe auf. Ihre Verbündeten, allen voran China und Russland, eilten ins Land. Gleichzeitig verhängte das herrschende Militär jedoch ein striktes Zugangsverbot für Journalisten. Begründet wurde dies damit, dass die Hotels unsicher, das Stromnetz defekt und das Trinkwasser knapp sei. „Wir werden uns nicht um Sie kümmern können“, schloss die Erklärung. Dank eines Touristenvisums, das in letzter Minute vor der Einstellung der Visavergabe vergeben wurde, konnte diese Reportage im Geheimen gedreht werden. Antoine Védeilhé erzählt, was das birmanische Regime um jeden Preis verbergen will: die Verachtung durch die Bevölkerung und seine Unfähigkeit, den Opfern zu helfen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 13.09.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 12.09.2025 arte.tv
  • Folge 30 (52 Min.)
    Im Westen des Landes, im wohlhabenden und konservativen Bundesstaat Gujarat, erzählt die Geschichte der heute 17-jährigen Kinjal von einem Indien, in dem eine Vergewaltigung augenscheinlich als „Kavaliersdelikt“ gilt. Das junge Mädchen, das zur Gemeinschaft der Dalit, der „Unberührbaren“ ganz unten im Kastensystem, gehört, wurde vor drei Jahren von dem Sohn eines Landbesitzers aus einer höheren Kaste vergewaltigt. Um die Sache zu vertuschen, bot die Familie des Vergewaltigers Kinjals Eltern an, ihnen Land zu schenken und 100.000 Euro zu zahlen – ein Vermögen. Doch Kinjals Vater lehnte den Kompromiss ab, er zog es vor, den Fall vor Gericht zu bringen. Ein seltener Akt des Mutes, aber ein Affront für die höheren Kasten. Als Zeichen seines Kampfes beschloss er, sich seine Haare erst wieder abzuschneiden, wenn der Täter verurteilt ist. Kinjal und ihre Familie können auf die Unterstützung von Manjula Pradeep zählen. Die Aktivistin, die ebenfalls Dalit ist, widmet ihr Leben der Verteidigung von vergewaltigten Frauen. Sie möchte daran glauben, dass jedes Opfer, dem sie hilft, das letzte sein wird. Sechs Monate lang begleitete das Team von ARTE Reportage Kinjal und ihre Familie bei ihrer Suche nach Gerechtigkeit. Ein Einblick hinter die Kulissen Indiens, wo die Gewalt des Kastensystems und das Gewicht der Traditionen das Leben von Hunderten Millionen Frauen bestimmen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 20.09.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 19.09.2025 arte.tv
  • Folge 31 (52 Min.)
    (1) Libanon: Das Ende der Hisbollah Am 27. September 2024 starb der Führer der libanesischen Hisbollah, Hassan Nasrallah, sowie mehrere hochrangige Vertreter der schiitischen Partei bei israelischen Luftangriffen auf die südlichen Vororte von Beirut. An diesem Tag empfanden sich Hunderttausende Anhänger der schiitischen Bewegung als „Waisen“ ihres Führers Nasrallah. 33 Jahre lang war er die letzte große Figur des Widerstands gegen den „israelischen Feind“ in der arabischen Welt. (2) Nepal: Netzwerke der Wut Alles begann mit der Entscheidung soziale Netzwerke zu sperren. Die Maßnahme der Regierung erfolgte unter dem Vorwand, die öffentliche Ordnung aufrechterhalten zu wollen. Sie brachte das Fass zum Überlaufen. Die Proteste nahmen zu. Es gab Tote und Verletzte. Das Parlament wurde in Brand gesteckt und der Premierminister trat zurück. Diese gewalttätige Krise offenbart die Spaltung eines Landes auf der Suche nach echter Demokratie. (3) Serbien: Ein Land in Aufruhr In Novi Sad starben 16 Menschen, als bei der Renovierung des Bahnhofs am 1. November 2024 ein Vordach einstürzte. Dieses Unglück trieb die Bevölkerung zu Protesten gegen die amtierende Regierung auf die Straße. Sie vermuten, dass die alltägliche Korruption in Serbien eine der Ursachen für den Einsturz war. An der Spitze der Proteste fordern Schüler und Studenten vorgezogene Wahlen, das aber lehnt Präsident Vucic ab. Die Regierung versucht, die Proteste zu unterdrücken. Am 5. September verhaftete die Polizei in Novi Sad, einer Stadt mit 300.000 Einwohnern, mehr als 40 Menschen. Wohin steuert Serbien? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 27.09.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 26.09.2025 arte.tv
  • Folge 32 (52 Min.)
    (1): Gaza: Hunger als Waffe Am 22. August 2025 wurde in Gaza die Hungersnot offiziell. Die Vereinten Nationen, humanitäre Organisationen und Menschenrechtsorganisationen schlagen seit Monaten Alarm und werfen Israel vor, Hunger als Kriegswaffe einzusetzen. Die Regierung von Benjamin Netanjahu spricht von einer antisemitischen Kampagne, inszeniert von der Hamas, der UNO und den internationalen Medien. Ausländische Journalisten haben weiterhin keinen Zugang zum Gazastreifen. Zwischen Wortgefechten und Grenzschließungen hat das Kamerateam von „ARTE Reportage“ ein Team palästinensischer Journalisten beauftragt, die grausame Realität der Bevölkerung im Gazastreifen festzuhalten. Auch ihre eigene Realität. Zwei von ihnen kamen inzwischen bei einem israelischen Luftangriff ums Leben. Sie dokumentierten während der Sommermonate die extreme Hungersnot und die von Israel kontrollierte Hilfsgüterverteilung. Eine Situation, die die Bewohner Gazas zu einer schrecklichen Entscheidung zwingt: verhungern oder das Risiko eingehen, auf der Suche nach Nahrung getötet zu werden. In der täglichen Flut von entsetzlichen Bildern aus Gaza, will diese Reportage nur eines: fragen, ob es noch so etwas wie Menschlichkeit gibt. (2): Gaza: Kriegsreporterinnen an der Front In Gaza sind nur noch wenige Journalisten an vorderster Front im Einsatz. Zu ihnen gehört Islam Al-Zaanoun, Reporterin für das Fernsehen der Palästinensischen Autonomiebehörde im Norden des Gazastreifens. Sie arbeitet trotz Belagerung und Bombardierungen weiter, wohlwissend, dass Journalisten zunehmend selbst ins Visier geraten. Im Juli 2025 wurde Islam bei Dreharbeiten in einem Flüchtlingslager in Gaza-Stadt verletzt. Zehn Tage später war sie wieder im Einsatz. Jeden Morgen legt sie vor den Augen ihres Kindes die kugelsichere Weste an. Sie muss abwägen zwischen ihrer Pflicht als Reporterin und ihrer Verantwortung als Mutter. Der Krieg hat ihr Leben ruiniert: Ihr Mann ist arbeitslos, die Familie wurde vertrieben und ihr Haus zerstört. Islam ist nun die Hauptverdienerin und gehört zu einer wachsenden Zahl von Frauen in Gaza, die neue Aufgaben übernehmen, während der Krieg ihren Alltag auf den Kopf stellt. Ausländische Medien haben weiterhin keinen Zugang zur palästinensischen Enklave. Gaza ist für die Reporter zum gefährlichsten Ort der Welt geworden. Seit Kriegsbeginn wurden mehr als 220 Journalisten getötet. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 04.10.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 03.10.2025 arte.tv
  • Folge 33 (52 Min.)
    (1) Israel: Gespalten durch Krieg Nach zwei Jahren Krieg steht die israelische Gesellschaft extrem unter Spannung. Jede Woche gehen Zehntausende Bürger auf die Straße, um ein Ende des Konflikts und die Freilassung der Geiseln zu fordern. Generäle kritisieren die Regierung für ihre kompromisslose Haltung. Künstler prangern einen Völkermord in Gaza an und fordern die internationale Gemeinschaft auf, Sanktionen gegen ihr Land zu verhängen. Auf der anderen Seite wollen die Rechten den Krieg bis zur Auslöschung der Hamas fortsetzen, selbst wenn dafür die letzten Geiseln geopfert werden müssen. Die Jugend radikalisiert sich und bejubelt die Kampfeinheiten. Ultranationalisten drängen sogar auf die Annexion Gazas. Während die Vereinigten Staaten mit dem Trump-Plan versuchen, einen Ausweg aus dem Konflikt zu finden, zeichnen sich in der Auseinandersetzung um den Krieg in Gaza zwei Visionen für die Zukunft Israels ab. (2) Afghanistan: Frauen dürfen nicht reisen In ein anderes Land auszuwandern, davon träumen viele Afghaninnen, aber es erscheint so gut wie unmöglich: Die westlichen Botschaften in Kabul sind geschlossen und Frauen dürfen, wenn überhaupt, nur in Begleitung männlicher Familienangehöriger reisen. Visaanträge brauchen Monate bis zur Genehmigung. Universitäten im Ausland stellen nicht immer klare Anforderungen an Gaststudentinnen. Und Reisen sind teuer. Die Hoffnungen vieler Frauen werden oft enttäuscht und ihre Lebensbedingungen in Afghanistan werden mit jedem Tag schlimmer. Die Reportage wurde zwischen Frankreich und Afghanistan gedreht, mit Frauen, die es geschafft haben, und jenen, die weiter hoffen, dem eisernen Griff der Taliban doch noch zu entfliehen. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 11.10.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 10.10.2025 arte.tv
  • Folge 34 (52 Min.)
    (1) Ukraine: Krieg der Drohnen Drohnen sind weit mehr als nur eine Unterstützung im Kampf, sie stehen mittlerweile im Mittelpunkt einer neuen „Kriegskunst“. Soldaten verstecken sich, warten auf Angriffe aus der Luft und beobachten Tag und Nacht ihre Bildschirme, um jede feindliche Bewegung zu erfassen und abzuwehren. Die Reportage begleitet den 26-jährigen Piloten und Gamer Sasha in seinem Alltag, den er gemeinsam mit einem einzigen Kameraden verbringt. Ein Einblick hinter die Kulissen eines unterirdischen Bunkers, von wo aus der junge Soldat fünfzehn bis zwanzig Mal am Tag seine mit Sprengstoff und Napalm beladenen Kamikaze-Drohnen auf russische Stellungen fliegen lässt. Zwischen zwei Angriffen, die er live in der Kamera seines Headsets mitverfolgt, vertraut sich Sasha seiner Frau per Facetime an. Seinen dreijährigen Sohn kennt er kaum … (2) Gaza: Therapie im Krieg Wie kann man psychische Traumata, Depressionen und Ängste abbauen, wie findet man tröstende Worte, wie kann man einer Bevölkerung helfen, die täglich Bombardierungen ausgesetzt ist? Die Reportage lässt Mitglieder des Gaza Community Mental Health Programme, einer auf psychische Gesundheit spezialisierten NGO, zu Wort kommen. ARTE hatte bereits 2022 über sie berichtet. Marwa Al-Serafi in Gaza-Stadt und Abdallah Rasas in Deir El-Balah arbeiten noch immer dort. Parallel zu ihrer Arbeit kümmern sie sich um ihre eigenen Familien. Und das, obwohl es ihnen selbst nicht gut geht. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 18.10.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 17.10.2025 arte.tv
  • Folge 35 (52 Min.)
    (1): Liberia: Die Droge der lebenden Toten Zwei Bürgerkriege zwischen 1989 und 2003 haben Liberia in Westafrika zerstört. Mehr als 250.000 Tote, Tausende von Kindersoldaten, bis heute ungerichtete Kriegsverbrechen. Die Traumata des Krieges sind noch immer präsent. Viele Menschen versuchen zu vergessen, indem sie „Kush“ konsumieren, die Droge der lebenden Toten. Jeder vierte junge Liberianer soll davon abhängig sein. Am Rande der Hauptstadt Monrovia haben die sogenannten „Zogos“, die Vergessenen und Umherirrenden, auf Friedhöfen Zuflucht gefunden. Sie sind süchtig nach der synthetischen Droge „Kush“, einer Mischung aus Lösungsmitteln, Opiaten und künstlichen Cannabinoiden, die für ein paar Cent verkauft wird. Sie schlafen auf Gräbern, suchen Schutz zwischen den Kreuzen und leben dort, wo die Toten der Bürgerkriege ruhen. Ihre ausgezehrten Körper bedecken die anonymen Gräber, als würde sich die Geschichte Generation für Generation wiederholen. Diese Reportage führt in eines der ärmsten Länder der Welt. Über die Hälfte der Bevölkerung Liberias lebt unterhalb der Armutsgrenze. Sie zeigt die Aussichtslosigkeit einer Jugend, deren Körper von Krieg und Drogen gezeichnet sind. Und sie stellt einen Mann vor, der trotz aller Probleme daran glaubt, dass es noch möglich ist, eine Seele nach der anderen zu retten. (2): Bougainville: Das nächste Land der Welt Die mitten im Pazifik gelegene Insel Bougainville soll bis zum 1. September 2027 ihre Unabhängigkeit erlangen und damit das 194. Land der Welt werden. Es war ein langer Weg dahin, nach der Kolonialisierung durch Deutschland und Australien, der erzwungenen Angliederung 1975 an Papua-Neuguinea und dem Unabhängigkeitskrieg in den 1990er Jahren mit Tausenden Toten. Theoretisch verfügt Bougainville über alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Unabhängigkeit: Fast 98 % der heute 300.000 Einwohner unterstützen die Bewegung. Im Inneren der Insel liegt eine der größten Kupfer- und Goldminen der Welt, seit drei Jahrzehnten ist sie geschlossen. Die bitterarme Bevölkerung will dort wieder Gold und Kupfer fördern, um die Wirtschaft ihres neuen Landes anzukurbeln. Allerdings haben nur internationale Multis das Knowhow und die Kapazitäten dafür. Die Vereinigten Staaten und China gewinnen in der Region zunehmend an Einfluss, sie haben bereits großes Interesse am nächsten Land der Welt. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 25.10.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 24.10.2025 arte.tv
  • Folge 36 (52 Min.)
    (1) Kentucky: Wer glaubt noch an Trump? Der fünfte Congressional District in Kentucky ist heute einer der ärmsten Distrikte in den USA. Viele Jahrzehnte lebten sie hier vom Kohlebergbau, die Mehrheit wählte immer die Demokraten. Der Erdrutsch zu den Republikanern begann in den Appalachen von Kentucky mit Barack Obamas Ankündigung, zugunsten von Gas und erneuerbarer Energie aus dem Kohlebergbau auszusteigen. Tausende Minenarbeiter verloren ihre Jobs, die Folgen für die lokale Wirtschaft waren verheerend. Donald Trump versprach 2016, die Kohleförderung wieder anzukurbeln: 2016 wählten ihn 78 Prozent, 2020 dann 79 Prozent und 2024 waren es 81 Prozent. ARTE-Reporter trafen Maga-Anhänger der ersten Stunde, treue Kirchgänger, denen die Bibel und die amerikanische Verfassung ihre wichtigsten Leitfäden im Leben sind, ehemalige Minenarbeiter und ihre Familien sowie die lokalen Vertreter der Republikanischen Partei. Sie glauben weiter an Donald Trump, Zweifel äußern nur wenige. (2) Colorado: Migranten unter Druck In Denver demonstrieren Bürger immer wieder gegen die Razzien von ICE-Beamten, der Einwanderungspolizei. Eine neue Initiative, der Driver’s Coop, eine Genossenschaft von Taxifahrern, bemüht sich seit einem guten Jahr, Fahrern ohne gültige Papiere ein besseres Leben zu ermöglichen. In dieser in den USA einzigartigen Genossenschaft arbeiten 800 Taxifahrer, weitere 1.000 sind dabei einzutreten. Ursprünglich war sie eine Antwort auf die Ausbeutung der Fahrer durch die neuen Taxi-Giganten wie Uber. Im Bundesstaat Colorado kann man einen Führerschein ohne gültige Papiere erhalten, deshalb sind viele Fahrer irreguläre Migranten. Die Mitgliedschaft in der Genossenschaft hilft ihnen, ihre Lebensbedingungen zu verbessern, sich zu integrieren und vielleicht eines Tages doch noch die amerikanische Staatsbürgerschaft zu erlangen. Geschäftsführerin ist die aus Südkorea stammende Minsun JI, sie spricht über ihr soziales und wirtschaftliches Engagement: ein Akt des politischen Widerstands in Trumps Amerika. (Text: arte)
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