2025, Folge 1–17

  • Folge 1 (52 Min.)
    Bild: Arte
    (1) Afghanistan: Radio Begum, nur für Frauen
    Die Taliban sperren seit ihrer Machtübernahmen 2021 alle Afghaninnen ins Haus: Allein und ohne Schleier dürfen sie nicht raus. Mädchen müssen mit zwölf Jahren die Schule verlassen, in manchen Regionen bereits mit zehn. Ein Ausweg zur Bildung bleibt ihnen immerhin noch: Radio Begum sendet Schulfunkprogramme für Millionen Mädchen, die nicht mehr lernen dürfen. Frauen produzieren dort für Frauen, ihre Programme richten sich vor allem auch an die geheimen Schulen für Mädchen in Afghanistan. 15.000 solcher Untergrundklassenzimmer soll es geben, versteckt in Wohnungen, Kellern und Höhlen.
    Radio Begum wird streng überwacht von den Taliban, seine Lage ist prekär, denn jeder kleinste Verstoß gegen die Regeln der männlichen Sittenwächter kann das Ende bedeuten. Noch arbeiten dort dutzende Redakteurinnen, Reporterinnen und Moderatorinnen für ihre Hörerinnen in Afghanistan. Die Reportage wurde im Geheimen in der Diktatur der Taliban gedreht. Sie zeigt wie die Frauen dort täglich Widerstand leisten, auf eine stille Weise.
    (2) Tschad: Karten für den Frieden
    Hindou Oumarou Ibrahims Ziel ist es, alle Gemeinden in den Regionen dazu aufzufordern, ihre Wasserstellen oder Weideflächen selbst zu erfassen und sie dann mithilfe einer riesigen Landkarte mit anderen Dörfern zu teilen. Hindou und ihr Team sind in diesen Tagen damit beschäftigt den schwindenden Tschadsee geografisch zu erfassen, der für mindestens 40 Millionen Menschen lebenswichtig ist. Die Krise im Sudan treibt seit Monaten zehntausende Flüchtlinge ins Nachbarland Tschad. Und so wird die Arbeit der Kartografin aktuell immer wichtiger, um zu verhindern, dass der Zugang zu Ressourcen nicht noch zu einem neuen Krieg führt. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 04.01.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 03.01.2025 arte.tv
  • Folge 2 (52 Min.)
    (1) Syrien: Der Hauch von Freiheit
    Die aus der Rebellenregion Idlib stammenden Kämpfer der islamistischen Gruppe Hayat Tahir Al Sham regieren nun unter der Führung von Ahmad Al Shara in Damaskus. Die Hauptstadt des Landes liegt in Trümmern: Ganze Städte wurden zerstört, die Hälfte der Bevölkerung floh ins Exil, die andere Hälfte wurde innerhalb des Landes manchmal mehrmals umgesiedelt. Hunderttausende Menschen wurden getötet und es ist noch immer nicht bekannt, wie viele in den Todeslagern des Assad-Regimes verschwunden sind. Sophie Nivelle-Cardinale filmte die ersten Wochen in Syrien ohne seinen Diktator: den Jubel in der syrischen Hauptstadt und in den Vororten, auch in Douma, bei Menschen, die zu Beginn des Krieges noch Kinder waren. Wie leben diese jungen Syrer heute?
    (2) Gaza: Die Wunden der Kinder
    Die ARTE-Reporter aus Gaza, die selbst jeden Tag um ihr Überleben und das ihrer Familien kämpfen, filmten den Alltag von drei Kindern in Deir Al-Balah im Zentrum von Gaza: Mohammed, 9 Jahre, überlebte einen Luftangriff; Jana, 15 Jahre, verlor bei einem israelischen Angriff ihre Hand; Hisham, 10 Jahre, verlor seinen Vater, er muss arbeiten, um seiner Mutter zu helfen, die sechs Geschwister zu ernähren. In Gaza wurden fast alle Schulen zerstört oder beschädigt. Einige dienen den Vertriebenen als Unterkünfte. Mehrere hundert Lehrer und Dozenten wurden getötet. Fast 650.000 Kinder haben keinen Zugang zu Bildung. Wie Mohammed, Jana und Hisham tragen alle Kinder in Gaza sichtbare und unsichtbare Wunden des Krieges. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 11.01.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 10.01.2025 arte.tv
  • Folge 3 (52 Min.)
    (1): USA: Trumps neue Wähler
    Noch nie haben so viele Amerikaner für Donald Trump gestimmt wie 2024 – trotz der Erstürmung des Kapitols am 6. Januar 2021 durch seine Anhänger, trotz seiner vier Anklagen mitten im Wahlkampf und trotz seiner wirren Reden. Ihm gelang es sogar, alle sieben Schlüssel-Bundesstaaten zu gewinnen. Im Vergleich zu 2020 entschieden sich drei Millionen Amerikaner mehr für ihn, im Vergleich zu 2016 sogar satte 14 Millionen mehr. Der ehemalige Präsident gewann dieses Mal Stimmen in allen Bevölkerungsschichten, einschließlich der Arbeiter und der Minderheiten, die früher den Demokraten zugetan waren. Wie lässt sich ein solcher Umschwung erklären? Wer sind diese neuen Trump-Wähler? Diese Frage versucht die Reportage zu beantworten, die David Thomson in Florida, Michigan und Arizona drehte.
    (2): Syrien: Aleppo, nach der Diktatur
    Die Reportage begleitet drei Menschen in Aleppo, deren Schicksale sich mit einem Mal wendeten: Ahmad musste im Dezember 2016 die östlichen Stadtteile verlassen, nachdem das syrische Regime und seine Verbündeten die Gebiete außerhalb seiner Kontrolle belagert und beschossen hatten. Er kehrte nun in seine Heimatstadt zurück, um seine Angehörigen wiederzusehen. Während das Land jeden Tag neue Massengräber findet, geht das Martyrium der Angehörigen von Verschwundenen weiter. Ohne die authentifizierten Leichen ihrer Angehörigen ist es für die Familien schwierig, Antworten auf ihre Fragen zu finden und mit der Trauerarbeit zu beginnen.
    Razan hofft, dass sie irgendwann doch noch eine Spur ihres jüngeren Bruders finden wird, der schon 2012 vom Regime verhaftet wurde. Joseph ist Händler im christlichen Viertel Al-Aziziyah. Jahrzehntelang musste er die „Verdienste der Diktatur“ preisen – heute will er die Verbindungen zwischen den Gemeinschaften wieder herstellen, er schwört auf die Werte der friedlichen Revolution, die im März 2011 in Syrien begann. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 18.01.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 17.01.2025 arte.tv
  • Folge 4 (52 Min.)
    (1): Süd-Korea: Pyo Ye-rim war gegen Mobbing
    Pyo Ye-rim aus Südkorea wurde zum Gesicht des Kampfes gegen Mobbing, für eine Änderung der zu schwachen Gesetze und der Mentalität, darüber nicht zu reden. In den sozialen Netzwerken berichtete die junge Frau über die Belästigungen, die sie zwölf Jahre lang in der Schule erlitten hatte. Ihr öffentliches Geständnis erschütterte das Land und löste eine Welle der Unterstützung aus. Das Hashtag #hakpok wurde ins Leben gerufen. Angesichts der Tausenden von Zeugenaussagen schien die südkoreanische Gesellschaft endlich das Ausmaß des Phänomens zu erkennen und die Ursache: Es liegt vor allem auch am stark kompetitiven Bildungssystem, das die jungen Menschen in der Schule zu maximaler Selbstoptimierung zwingt, in einem brutalen Wettbewerb um die allerbesten Noten.
    Wer da zur Zielscheibe der anderen wird, kann sich nur schwer schützen. Viele sehen im Selbstmord die einzige Möglichkeit, ihrem Martyrium ein Ende zu setzen. Deshalb ist Südkorea das Land mit der höchsten Selbstmordrate im Zusammenhang mit Mobbing in der Schule. Pyo Ye-rim konnte dieser Spirale nicht entkommen. Die Schikanen gegen sie begannen erneut, diesmal jedoch über soziale Netzwerke. Sie nahm sich deshalb das Leben und hinterließ ein Abschiedsvideo mit einem einzigen Wunsch: Dass neue Gesetze eines Tages gegen Mobbing schützen werden.
    (2): Elfenbeinküste: Die Gier nach Kakao
    Die Preise für den Kakao auf dem Weltmarkt sind explodiert. Schon in den Nachbarländern der Elfenbeinküste, in Liberia und Guinea wird das Kilo Kakao drei- bis fünfmal so teuer angekauft wie im Erzeugerland. Viele Schmuggler ignorieren deshalb das Risiko, ins Gefängnis zu kommen, sie wollen sich das illegale Geschäft mit dem Kakao nicht entgehen lassen. Mit Motorrädern, Lastwagen, Pirogen oder zu Fuß schleppen sie die Säcke mit Kakaobohnen über die Grenze, denn die ist eher porös und über Hunderte von Kilometern ohne jegliche Kontrolle.
    Ein Team aus ARTE-Reportern durfte mit der Armee der Elfenbeinküste drehen, die trotz Mangel an Männern und Mitteln, das kostbare rot-violette Gold ihres Landes, den Kakao, nicht über die Grenze entwischen lassen will. Sie kämpfen auch für die kleinen Kakaobauern, die in einer der reichsten Regionen der Elfenbeinküste seit Jahrzehnten am Rande der Gesellschaft im Elend leben. Sie fürchten, dass ihr Lebensstandard noch weiter sinken wird, sie fühlen sich als die eigentlichen Verlierer im Geschäft mit der Gier nach dem Kakao. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 25.01.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 24.01.2025 arte.tv
  • Folge 5 (52 Min.)
    (1): DR Kongo: Poetry-Slam gegen Krieg
    Slam als Therapie: In der DR Kongo widersteht die Slam-Künstlerin Esther Abumba der Gewalt des Krieges mit Poesie. Die 22-Jährige ist eine der ersten Slam-Künstlerinnen des Landes. Sie nutzt den Slam, die freie Poesie vor Publikum, als eine Art therapeutisches Instrument. In ihren Texten spricht sie über den Konflikt vor den Toren der Stadt zwischen der kongolesischen Armee und der bewaffneten Miliz M23, die vom Nachbarland Ruanda unterstützt wird. Und natürlich redet Esther auch über die Lage der Frauen. In der Region Nord-Kivu ist die Vergewaltigung durch die Milizen noch immer eine Kriegswaffe.
    Denis Mukwege, der kongolesische Gynäkologe, der 2018 den Friedensnobelpreis für seine Hilfe für vergewaltigte Frauen erhielt, ist für die jungen Poeten in der DR Kongo eine ihrer Inspirationsquellen. Esther und die anderen Slammer der Goma Slam Session wechseln sich jede Woche ehrenamtlich ab, um in den Schulen von Goma Jugendliche in die Kunst des Poetry-Slams einzuführen. Sie haben bereits 1.000 Schülerinnen und Schüler darin ausgebildet. Ihre Poesie soll vor allem der neuen Generation Hoffnung einflößen.
    (2): Sudan: Frauen in den Krieg
    Die sudanesische Armee, unterstützt von islamistischen Milizen, die dem ehemaligen Diktator Omar al-Baschir nahestehen, kontrolliert nun wieder die nördlichen Bezirke von Khartum. Der Krieg tötete über 150.000 Zivilisten und vertrieb mindestens 14 Millionen Menschen, von denen drei Millionen in die Nachbarländer flohen. Um die Reihen der Kämpfer zu unterstützen, rufen die Regierungstruppen nun auch die Frauen zu den Waffen. Frauen hatten beim Volksaufstand gegen das islamistische Regime von Omar al-Baschir im Jahr 2019 eine führende Rolle gespielt.
    Nun lassen sie sich davon überzeugen, in den Kampf gegen die Rebellen zu ziehen, auch wenn ihre Hoffnungen auf Demokratie und Gleichberechtigung nur noch wie eine Fata Morgana erscheinen. Sara Creta erhielt die Erlaubnis, nach Khartum in die Viertel zu reisen, die von der regulären Armee mit eiserner Hand kontrolliert werden. Sie war bei den Frauen, die die Armee unterstützen und auch bei denen, die noch Widerstand leisten, in den Revolutionskomitees, in den Krankenhäusern oder in den emergency rooms. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 01.02.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 31.01.2025 arte.tv
  • Folge 6 (52 Min.)
    (1): Rokhaya, der TikTok-Flüchtling
    Rokhaya ist der Schwarze Panther: ein Star auf TikTok, auf der Flucht vom Senegal bis nach Paris. Egal wie gefährlich es auch ist, immer mehr Migranten aus Afrika versuchen über die Kanaren Europa zu erreichen – so wie Aicha, an der Küste Mauretaniens. Sie hat den Atlantik vor Augen und die Angst zu sterben im Herzen und erzählt Tausenden davon, die ihr und ihrer Odyssee auf Social Media folgen … Es sind Geschichten, die die Jugend dazu verführt, dem gleichen Traum zu folgen. Allein 2024 wagten sich 47.000 Migranten in winzigen Schlauchbooten über den Atlantik bis auf die Kanarischen Inseln. 10.000 starben, ein gigantisches Massengrab … Die Reporter Charles Emptaz und Olivier Jobard sind der jungen Rokhaya monatelang gefolgt: von der Sahara über Mauretanien, nach Lanzarote, Gran Canaria bis nach Barcelona und schließlich Paris. Die Reportage dokumentiert, wie sie ihre mörderische Reise auf TikTok teilt mit all den anderen, die nur darauf warten, aufzubrechen …
    (2): Philippinen: Kein Recht auf Scheidung
    Auf den Philippinen ist die Scheidung nach wie vor verboten. Millionen Frauen bleiben in ihrer Ehe gefangen. Laut offiziellen Zahlen erlitten 25 Prozent der philippinischen Frauen zwischen 15 und 49 Jahren körperliche, sexuelle oder psychische Gewalt in ihrer Ehe, die Dunkelziffer soll weit höher liegen. Wer sich trennen will, kann nur ein sehr teures zivilrechtliches Verfahren zur Annullierung der Ehe beantragen, aber der Kläger muss dann körperliche Gewalt, seelische Gewalt oder psychische Fehlfunktionen des Ehepartners nachweisen. Die meisten Frauen können die eheliche Wohnung schon aus finanziellen Gründen nicht verlassen. Gelingt es ihnen doch, dann werden sie stigmatisiert und müssen viele bürokratische Hindernisse überwinden.
    Seit 20 Jahren fordern vor allem Frauen auf den Philippinen das Recht auf Scheidung. Gut die Hälfte der Philippiner, vor allem junge Leute, wollen das auch. 2024 stimmte der Kongress endlich dafür und Präsident Marcos würde das neue Gesetz gerne noch vor den nächsten Wahlen im Mai 2025 in Kraft setzen. Das wäre ein historischer Durchbruch, den aber neben konservativen Parteien vor allem die katholische Kirche sehr gerne noch verhindern will. Die Bischöfe wittern darin ein Sakrileg gegen das heilige Sakrament der Ehe und sie mischen sich kräftig ein in die politische Debatte. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 08.02.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 07.02.2025 arte.tv
  • Folge 7 (52 Min.)
    (1): Westjordanland: Die Rache für Gaza
    Unter den Freigelassenen befinden sich Politikerinnen wie die Abgeordnete Khalida Jarrar und Abla Saadat, die Ehefrau des ebenfalls inhaftierten PFLP-Führers Ahmad Saadat. Die Hamas hat seine Freilassung versprochen, die für eine zweite Phase der Waffenruhe erwartet wird. Der Austausch erfolgt wöchentlich, häppchenweise. Am ersten Tag der Waffenruhe im Gazastreifen jubelt man in Ramallah über die seit Stunden erwartete Freilassung der palästinensischen Gefangenen, aber es ist auch eine seltene Gelegenheit für die Menge im Westjordanland, der Hamas zu huldigen, die dort heute populärer ist denn je. Für die Hamas war eines der Ziele des Angriffs vom 7. Oktober 2024 die Freilassung der palästinensischen Gefangenen – mit den israelischen Geiseln als Druckmittel.
    Yiahyia Sinwar, Hamas-Führer und Drahtzieher des 7. Oktober, der im Oktober 2024 getötet wurde, war selbst 2011 im Austausch für die Freilassung des israelischen Soldaten Gilat Shalit aus israelischer Haft entlassen worden. Für die Palästinenser sind die Inhaftierten politische Gefangene. Für die Israelis Terroristen. Und das Westjordanland zahlt nun den Preis für den Waffenstillstand in Gaza: Am 21. Januar startete die israelische Armee die Operation „Eiserne Mauer“ in Jenin und später in mehreren anderen Städten. Noch nie war das Westjordanland so unter Beschuss der israelischen Armee und so stark von israelischen Truppen besetzt wie seit dem Waffenstillstand in Gaza.
    (2): Nigeria: Der Keim der Hoffnung
    Die Mangrovenwälder im Nigerdelta sind durch jahrzehntelange rücksichtslose Ölförderung und wiederholte Ölkatastrophen fast vollständig zerstört worden. Für die Artenvielfalt im Meer, für das Klima und damit für das Überleben der Menschen sind sie von elementarer Bedeutung. Aber noch ist nicht alles verloren. Frauen und Männer haben den Kampf gegen die Umwelt- und Gesundheitskatastrophe aufgenommen. Lokale Wissenschaftler, Umweltaktivisten und Londoner Anwälte suchen gemeinsam nach Lösungen. „ARTE Reportage“ hat sie bei ihrem täglichen Kampf begleitet. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 15.02.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 14.02.2025 arte.tv
  • Folge 8 (52 Min.)
    (1): Ukraine: Der Fahrer von Butscha
    Konstantin riskierte sein Leben, um die Opfer der russischen Armee in Butscha aus der Stedt zu schmuggeln. Als die russische Invasion im Februar 2022 beginnt, nutzt er seinen kasachischen Pass, um 203 Einwohner aus der von russischen Soldaten verheerten Stadt Butscha zu evakuieren. Parallel dazu dokumentierte er die Massaker der Russen und sammelte Zeugenaussagen, insbesondere von Opfern von Kriegsvergewaltigungen, auch die Aussage einer Jugendlichen, die vor den Augen ihrer Mutter vergewaltigt wurde und an ihren Verletzungen starb. Konstantin registrierte 173 Fälle von sexueller Gewalt. Seine Dokumente, Fotos und Listen von Überlebenden helfen heute den Justizbehörden in Kyiv. Er kümmert sich auch um die Identifizierung von inzwischen 74 Leichen. Seit drei Jahren führt er Rettungsmissionen mit humanitärer Hilfe an der Frontlinie durch, bringt den Soldaten Lebensmitteln und Ausrüstung. Trotz aller Gefahren bedauert er nur eines: dass er nicht alle retten konnte.
    (2): Ukraine: Eine demografische Katastrophe
    Eine niedrige Geburtenrate, Millionen Menschen flohen: Die Bevölkerung schrumpft dramatisch in der Ukraine. Zum ersten Mal erwähnte Präsident Selenskyj die menschliche Bilanz des Krieges im vergangenen Dezember: 43.000 Tote und 570.000 Verletzte für die Ukraine, 198.000 Tote und mehr als 500.000 Verletzte für Russland. Mehr als 20 Prozent des Territoriums sind von Russland besetzt. Die Geburtenrate liegt nur noch bei einem Kind pro Frau, nahe der Front liegt sie bei Null. Viele Frauen im gebärfähigen Alter haben das Land verlassen. Die Ukraine ist heute mit 6 Millionen Flüchtlingen im Exil ein Auswanderungsland geworden. Nach offiziellen Schätzungen könnte die Bevölkerung bis 2040 auf 35 Millionen Menschen schrumpfen. Die irische Grafschaft Kerry hat gut 100.000 ukrainische Flüchtlinge aufgenommen, vor allem Frauen und Kinder. Einige von ihnen wollen hier bleiben, sie denken nicht mehr daran, in die Ukraine zurückzukehren. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 22.02.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 21.02.2025 arte.tv
  • Folge 9 (52 Min.)
    (1): Syrien: Für die Rechte der Frauen
    In der halbautonomen Region Rojava gilt die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Und genau das ist es, was sie heute verteidigen: Als Soldatinnen an der Front, um die Angriffe der Türkei und ihrer Helfer im neuen Regime abzuwehren, die Syrisch-Kurdistan lieber verschwinden lassen würden. Und als zivile Aktivistinnen, um die Werte des Feminismus vom Nordosten des Landes aus künftig in ganz Syrien zu verbreiten. Der Kampf für ihre Rechte verfolgt vor allem auch ein Ziel: Die neue Verfassung in Syrien mitzugestalten.
    (2): Argentinien: Rettet den Kondor
    Luis und sein Team kämpfen täglich darum, dass der Andenkondor nicht das gleiche Schicksal erleidet wie sein Cousin in Kalifornien, der bereits vor einigen Jahren für ausgestorben erklärt wurde. Sie retten verletzte oder vergiftete Kondore, züchten sie und wildern sie aus. Sie klären auch die Menschen in den Dörfern der Anden über den großen Raubvogel auf. Das sogenannte Rewilding ist zu einer internationalen Disziplin geworden. Angesichts des Verlusts der biologischen Vielfalt versuchen Wissenschaftler auf der ganzen Welt, Ökosysteme durch die Ansiedlung bedrohter Arten wiederherzustellen.
    Doch in Argentinien leiden die Umweltschützer unter dem Misstrauen des neuen Präsidenten Javier Milei. Die Naturschutzgesetze stehen auf der Kippe, das Geld für den Naturschutz wird immer knapper und die Umweltschützer fühlen sich zunehmend alleingelassen. Aber Luis Jácome gibt nicht auf. Er hat bereits 500 Kondore in 14 Provinzen ausgewildert und dabei so ganz nebenbei auch die spirituellen und kulturellen Traditionen der indigenen Andenvölker wiederbelebt. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 01.03.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 28.02.2025 arte.tv
  • Folge 10 (52 Min.)
    (1) Spezial 1000ste
    „ARTE Reportage“ berichtet seit Januar 2004 über die Welt aus der Sicht der Menschen, die in ihr leben, in Konflikten, im Frieden, in Kriegen und Krisen. ARTE Reporter entdecken mit Kindern die Sterne am Himmel über Gaza, teilen den Alltag mit den Kindern an der Front in Aleppo, fotografieren den Krieg in der Ukraine, filmen die Arbeit von Journalistinnen in Afghanistan, treffen einen Mann, der Sibirien vorm Tauwetter bewahren will, berichten über das traurige Leben von Geisteskranken in Bali, durchqueren den Dschungel Myanmars an der Seite der Rebellen gegen die Junta, hören das Leid der Opfer im Genozid in Ruanda: In 1.000 Sendungen zeigte ARTE gut 2.000 Reportagen aus fast allen Ländern, um besser zu verstehen, was in dieser Welt mit den Menschen geschieht.
    (2) Georgien: Europa ausgeträumt?
    „Ich will nicht in Russland aufwachen!“, schreit eine junge Studentin. Die Menschenmenge auf der Rustaweli-Allee schreitet dicht gedrängt voran, ohne zu zögern, sie singen und skandieren Slogans – jeden Abend das gleiche Schauspiel in der Hauptstadt Tiflis und in Dutzenden anderen Städten von Georgien. Sie fordern Neuwahlen und eine Annäherung an Europa. Sie lehnen die autoritären Gesetze ab, die in den letzten Monaten von der prorussischen Regierung eingeführt wurde. Sie marschieren trotz Kälte und der aufmarschierten Polizei. Jeden Abend ab 20 Uhr demonstrieren sie, alle Generationen und alle sozialen Schichten, zu Zehntausenden, seit 75 Tagen.
    Sie fürchten Putin, wieder einmal, fünfzehn Jahre nach dem Einmarsch russischer Panzer auf georgisches Territorium. Diese Reportage ist eine persönliche Geschichte auf den Spuren derer, die in den letzten zwanzig Jahren gefilmt wurden, von den Demonstrationen 2005, über die russische Besatzung im Sommer 2008, bis zur Widerstandsbewegung der Bürger, die sich seit Monaten Tag für Tag neu formiert. Es ist auch die Geschichte dieses Widerstands und des Traums, sich an Europa anzuschließen, um mit der sowjetischen Vergangenheit endgültig abzuschließen, wie bei den Ukrainern, die seit drei Jahren von Russland angegriffen werden. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 08.03.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 07.03.2025 arte.tv
    1000. Folge nach offizieller Zählung
  • Folge 11 (52 Min.)
    (1) Deutschland: Die Kinder aus Aleppo und was aus ihnen wurde
    Zunächst in ihrer Heimatstadt Aleppo und später auf ihrer Flucht nach Deutschland begleitete der deutsche Journalist Marcel Mettelsiefen die Familie Kasmouss. Heute, zehn Jahre nach ihrer Flucht aus Syrien, lebt die Familie noch immer in Deutschland. Die jüngeren Geschwister, Sarah und Farah, stehen kurz vor dem Schulabschluss. Helen hat gerade ihre Ausbildung zur Hotelkauffrau abgeschlossen und Mohammad arbeitet als Koch.
    (2) Gaza: Journalismus unmöglich
    Der Zugang zu Gaza ist ausländischen Journalisten verwehrt, nur palästinensische Reporter wie Rami Abou Jamous können noch mit ihren prekären Mitteln über den Horror des Krieges in Gaza berichten. Trotz aller Gefahren für ihr Leben – zwischen 2023 und 2025 sind 167 palästinensische Reporter umgekommen – filmen sie weiter, sie wollen nicht, dass Gaza aus dem Blick der Weltöffentlichkeit verschwindet.
    (3) Gaza: Wieder daheim
    Im Oktober 2024 berichtete ARTE über den Alltag des palästinensischen Journalisten Rami Abou Jamous während der ersten zwölf Monate des Krieges in Gaza. Er unterhält eine Whatsapp-Gruppe mit dem Namen „Gaza. Leben“, in der er auch davon erzählt, wie er seinen Sohn Walid vor dem Grauen des Krieges schützen will. Nachdem sie monatelang in einem Zelt in Deir Elballah gelebt haben, kehrten Rami und seine Familie nach Gaza-Stadt zurück.
    (4) Libanon: Zurück in die Trümmer
    Das Dorf Naqoura, nahe der Grenze zu Israel, wurde im Oktober 2023 von der israelischen Armee im Kampf gegen die Hisbollah bombardiert und besetzt. Nach dem Rückzug der Israelis kehrte die Familie Choobi in ihr Dorf zurück, das in Trümmern liegt – 90 Prozent der Gebäude wurden zerstört. Wie soll man auf diesem Trümmerfeld wieder ein neues Leben aufbauen? (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 15.03.2025 arte
  • Folge 12 (52 Min.)
    (1) Das Exil im Blick
    Anlässlich seiner tausendsten Ausgabe blickt ARTE Reportage zurück auf die Beiträge der letzten 21 Jahre, auf die Geschichten von Frauen, Männern und Kindern, die gezwungen waren, alles hinter sich zu lassen.
    (2) Syrien-USA: An der Grenze ertrunken
    Im August 2022 bargen Retter einen Mann aus dem Rio Grande nahe Eagle Pass, an der Grenze zwischen Mexiko und den USA. Er wollte illegal in die USA gelangen. Dabei starb er, wie Hunderte andere Migranten vor ihm. Wie viele von ihnen wurde er von den US-Behörden beerdigt, ohne seine Personalien festzustellen: Ein weißes, namenloses Kreuz in einer Reihe identischer Gräber.
    (3) Calais: Das Leid der Migrantinnen
    Zula, 23 Jahre, aus Eritrea, Misso, 16 Jahre, aus Syrien und die 13-jährige Nejma aus Somalia kamen nach Calais, um ein besseres Leben für sich und ihre Familien zu finden. Calais ist dabei nur ihr letztes Etappenziel auf dem Weg nach England. Sie finden Unterstützung bei mehreren auf Hilfe für Frauen spezialisierten NGOs, eine davon ist das Refugee Women’s Centre. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 22.03.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 21.03.2025 arte.tv
  • Folge 13 (52 Min.)
    (1) Antoine Védeilhé: Die Unsichtbaren filmen
    Der Kameramann und preisgekrönte Reporter Antoine Védheilhé will die zu Wort kommen lassen, die man nicht sehen soll. Er erklärt, wie wichtig die Aufnahmen für seine Reportagen sind. Für ihn unterstreichen sie die Würde der Männer, Frauen und Kinder, die er filmt. Sie schön ins Bild zu setzen, das bedeutet für Antoine, ihnen die Ehre zu erweisen, die sie verdienen – vor allem auch dann, wenn sie in höchster Not sind.
    (2) Ukraine: Ein Engel aus Deutschland
    Sie kämpfte für die Ukraine, für Europa, für die Freiheit, die Demokratie, die Menschenwürde, die Werte der Europäischen Union – und gegen die Kriegsverbrechen Putins. Als freiwillige Sanitätssoldatin war Savita fast zwei Jahre an der Front in der Ukraine tätig. Sie schrieb hunderte Seiten über ihren Alltag im Krieg, ehe sie bei einem Fronteinsatz am 31.01.2024 starb. Warum verlässt eine Frau ihr sicheres Leben in Deutschland, um an der Front in der Ukraine gegen Putins Russland zu kämpfen? Diese Frage stellt Savitas Ehemann Karl im Vorwort ihres Fronttagebuchs, das im nächsten Jahr in der Ukraine erscheinen soll. ARTE Reportage erzählt Savitas Geschichte, von ihrer Geburtsstadt Bonn über Halle, wo sie lebte und Mathematik studierte und weiter in die Ukraine, zu ihrem Einsatzort und ihrem Grab in der Allee des Ruhms auf dem Lukianivska Friedhof in Kyiv. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 29.03.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 28.03.2025 arte.tv
  • Folge 14 (51 Min.)
    (1) Westsahara: Die Wüsten-Kämpferinnen
    Die Westsahara war lange Zeit eine spanische Kolonie. Im Jahr 1975 führte die Aufteilung zwischen Marokko und Mauretanien durch das Madrider Abkommen zu einem Aufstand der lokalen Bevölkerung. Die Saharauis schlugen die mauretanische Armee zurück, mussten aber vor den anrückenden marokkanischen Soldaten fliehen. Die Vereinten Nationen betrachten die Westsahara als „nicht autonomes“ Gebiet, das sich im Prozess der Entkolonialisierung befindet. Seitdem hat Marokko erreicht, dass die USA, Frankreich und andere Länder seinen Plan für eine Autonomie unter seiner Souveränität unterstützen. Mehr als 8 Millionen Minen liegen noch immer rund um die von Marokko errichtete 2.700 Kilometer lange Trennmauer, die Westsahara ist eine der am stärksten mit Sprengkörpern verseuchten Regionen der Welt.
    Dort leben immer noch 170.000 saharauische Flüchtlinge in Lagern im Süden Algeriens. Im Lager der Frauenbrigade trainieren Frauen im Alter von 20 bis 30 Jahren den Umgang mit Waffen und werden in Erster Hilfe ausgebildet. Failh Ahmed Baba ist Soldatin, sie tritt in die Fußstapfen ihrer Mutter, die schon 1975 kämpfte. Aza Brahim Bobih, die Gouverneurin von Smara, dem größten Flüchtlingslager mit 45.000 Menschen, besucht die Camps regelmäßig und ist besorgt über die gesundheitlichen Probleme durch schlechtes Trinkwasser und den Rückgang der humanitären Hilfe.
    (2) Kanada: Leben mit Bären
    Lernen, mit Bären zu leben, die Angst vor ihnen zu überwinden – eine Herausforderung für die Bürger Kanadas. An der Westküste Kanadas, in der Provinz British Columbia, engagieren sich Menschen für die gut 140.000 Schwarzbären, deren natürlicher Lebensraum durch menschliche Aktivitäten und den Klimawandel schrumpft. Sie versuchen vor allem potenzielles Futter zu beschränken, das die Bären in die Stadt locken könnte – denn die Bären haben einen scharfen Geruchssinn und vergessen nie, wo sie einmal gut gefüttert wurden. Mülltonnen werden kontrolliert und Elektrozäune aufgestellt, um die Bären von den Menschen fernzuhalten und ihnen durch diese Vorsorge das Leben zu retten. Noch immer aber töten die Naturschutzbeamten von British Columbia Bären in der Stadt, in einem Ausmaß, das von den Bürgern zunehmend kritisiert wird. Für das indigene Volk der Nuxalk wäre eine friedliche Koexistenz einfacher, wenn die Menschen ihre Angst vor den Bären endlich überwinden würden … (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 05.04.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 04.04.2025 arte.tv
  • Folge 15 (52 Min.)
    (1) Iran: Der Mullah und die jungen Frauen
    Wie ein regierungstreuer Mullah die rebellische Jugend wieder unter die Herrschaft der Religion führen will: Im Iran von heute, in dem immer mehr Frauen entgegen den Empfehlungen des Klerus ihre Schleier fallen lassen, bemühen sich die Religionsführer nach wie vor mit vielen Mitteln, die Frauen von ihren religiösen Werten doch noch zu überzeugen. Farad Fathi ist einer dieser regierungstreuen Mullahs – bekannt, einflussreich und bei den Konservativen beliebt, auch dank seiner Präsenz in den sozialen Medien.
    (2) Russland: Rock gegen Repression
    Als die Sowjetunion in den 1980er Jahren Krieg gegen Afghanistan führte, sangen Dissidenten-Rockbands dagegen an. Dieser Zeitgeist führte unter Michail Gorbatschow mit zu Glasnost und Perestroika und dem Zusammenbruch der alten UdSSR im Jahr 1991. Über vierzig Jahre später singt Juri Schewtschuk, Gründer der Band DDT und Pionier des Dissidentenrock, bei einem Konzert in Amsterdam vor mehr als 3.000 Fans immer noch von Pazifismus und Opposition gegen die Regierung unter Putin, deren neue Unterdrückung und Zensur, allerdings mit Vorsicht. Denn trotz aller Risiken entschieden er und seine Musiker, weiter in Russland zu bleiben. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 12.04.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 11.04.2025 arte.tv
  • Folge 16 (52 Min.)
    (1) Laos: Die verschwundenen US-Soldaten
    Was wurde aus den amerikanischen Soldaten, die nach dem Ende des Vietnamkriegs noch in Laos gefangen waren? Die Reportage begleitet den Amerikaner Rick Holland, der nach Laos reist, um die Spuren seines Vaters zu verfolgen. Ricks Leid steht stellvertretend für das Hunderter Amerikaner, die ihren Vater oder Ehemann nach dem Vietnamkrieg nicht wiederfanden. Nur wenige wissen, dass Vietnams Nachbar Laos eines der am stärksten bombardierten Länder der Geschichte ist. Die Amerikaner zielten auf die Berge von Laos, in denen sich die nordvietnamesischen kommunistischen Kämpfer versteckten, auf den berühmten „Ho-Chi-Minh-Pfad“, einem Labyrinth aus Dschungelwegen und Höhlen, das den Kommunisten zum Sieg verhalf.
    Offiziell führten die USA Krieg gegen Vietnam, aber nie gegen das neutrale Laos. US-Soldaten, wie Ricks Vater, agierten dort als Zivilisten in einem geheimen, von der CIA gesteuerten Krieg, der die spätere Befreiung der amerikanischen Gefangenen in Laos erschwerte. Wegen der fehlenden offiziellen Anerkennung durch die USA blieben Dutzende GIs in den Lagern von Laos gefangen. Viele Angehörige stellen sich die Frage: Leben noch immer gefangene Amerikaner in Laos?
    (2) DR Kongo: Die neuen Herren von Goma
    Die M23 behauptet, für den Schutz der ethnischen Minderheiten der Tutsi und ruandaphonen Kongolesen im Osten der Demokratischen Republik Kongo zu kämpfen. Allerdings werfen ihr die Vereinten Nationen und NGOs schwere Übergriffe gegen Zivilisten vor. Wie agiert eine bewaffnete Bewegung, die von der Bevölkerung gefürchtet wird, als Verwalterin einer Stadt mit mehr als zwei Millionen Einwohnern? Seit der Eroberung der Regionalhauptstadt Goma wollen die Anführer der M23 zeigen, dass sie die alten staatlichen Behörden ersetzen können. Sie ernannten einen Bürgermeister und Verantwortliche von Stadtvierteln, die sich um die alltäglichen Probleme kümmern sollen.
    Sie sagen, die Lage heute sei viel besser als früher. Die Korruption wäre abgeschafft und die Sicherheit gewährleistet. Doch jede Nacht herrscht Chaos in der Stadt, Zivilisten werden getötet und es ist schwer zu sagen, von wem – von desertierten Soldaten, aus dem Gefängnis entflohene Kriminellen, Rebellen …? Die Menschen in Goma haben Angst, sie fragen sich, ob sie sich den neuen Herren widersetzen sollen oder sich mit ihnen arrangieren und zusammenarbeiten. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 26.04.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 25.04.2025 arte.tv
  • Folge 17 (52 Min.)
    (1) El Salvador: Im Hochsicherheitsgefängnis
    Trump lässt ausländische Gefangene in das Cecot einweisen, eines der größten und sichersten Gefängnisse der Welt. Es wurde 2022 auf Anordnung von Präsident Nayib Bukele gebaut, um Mitglieder der Maras lebenslang einzusperren, mörderische Banden, die El Salvador seit den 1990er Jahren terrorisierten. Die Häftlinge werden dort unter extremen Bedingungen festgehalten, ohne jede Möglichkeit, ins Freie zu gelangen, ohne Kontakt zur Außenwelt und oft ohne Gerichtsverfahren. Donald Trump erklärte sich offen zum Anhänger dieser Methoden, Menschenrechtsorganisationen prangern sie als unmenschlich an.
    In El Salvador herrscht unter Bukele noch immer ein landesweiter Ausnahmezustand, ursprünglich begründet durch den Kampf gegen die Gangs. Der Polizei und dem Militär ist bis heute erlaubt, auf bloßen Verdacht hin Menschen zu verhaften. Bisher durften nur sehr wenige Journalisten das Gefängnis sehen. Lucas Menget konnte dort drehen, unter strenger Aufsicht der Behörden. El Salvador hat die höchste Inhaftierungsrate der Welt, zwei Prozent der Bevölkerung sitzen im Gefängnis. Darunter augenscheinlich auch viele Unschuldige …
    (2) Südafrika: Die Rache des Elon Musk
    Elon Musk ist in Südafrika geboren, verließ das Land im Alter von 17 Jahren. Seit mehreren Jahren nähert er sich weißen rassistischen Kreisen, deren Reden er in seinem sozialen Netzwerk X publiziert. Dort ist auch von der Existenz eines „weißen Völkermords“ die Rede. Die Reportage zeigt die Opfer der amerikanischen Budgetkürzungen. In dem Land mit der weltweit höchsten Zahl an HIV-positiven Menschen – 7,7 Millionen, jeder fünfte Erwachsene – ist die Einstellung von USAID eine Katastrophe, mit dramatischen Konsequenzen für die Behandlung, die Forschung, die Gesundheitszentren … Fachleute befürchten ein Wiederaufflammen der Aids-Epidemie.
    Afrikaaner, die Nachfahren der ersten holländischen und französischen Kolonialherren klagen, seit dem Ende des Apartheidregimes im Jahr 1994 in ihrem eigenen Land diskriminiert zu werden. Ende Januar verabschiedete die südafrikanische Regierung ein sogenanntes Abschiebungsgesetz, das den Zorn von Donald Trump erregte. Als Reaktion darauf bot er den Afrikaanern den Flüchtlingsstatus in den USA an. (Text: arte)
    Deutsche TV-Premiere Sa. 03.05.2025 arteDeutsche Streaming-Premiere Fr. 02.05.2025 arte.tv

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