Von jeher haben die Leuchttürme der Bretagne Schiffen den Weg entlang der felsigen und scharfkantigen Klippen gewiesen und so die Einfahrt in den Ärmelkanal ermöglicht. Heute orientieren sich die großen Frachter mittels Satellitennavigation. Die Leuchttürme sind verlassen und drohen zu verfallen. So geht nicht nur die Tradition der hoch angesehenen Leuchtturmwärter verloren, es weiß auch keiner, ob und wie die beeindruckenden Gebäude zukünftig genutzt werden sollen. Ein Verein kämpft um den Erhalt der maritimen Architektur und versucht, neue Nutzungsmöglichkeiten zu erschließen. Einen ersten Erfolg gibt es auf der Insel Ouessant. Dort ist der örtliche Imkerverein in die Gebäude gezogen. Die Dunklen Bienen der Region sind einzigartig, da nur sie nicht von der weltweit grassierenden Bienenseuche
Varroatose betroffen sind. Ein möglicher Wirtschaftszweig für die Zukunft – wenn sich die Bienenzüchter auf der Insel einig wären. Begrenzte Kapazitäten und die den Bretonen eigene Starrköpfigkeit sorgen immer wieder für Streitigkeiten unter den Imkern. Hinzu kommen Konflikte zwischen alten und jungen Insulanern – während die einen versuchen, neue Wege zu gehen und wirtschaftliche Perspektiven zu eröffnen, hängen die anderen an Bräuchen und Gewohnheiten und verweigern sich jeder Öffnung nach außen. Doch etwas muss geschehen, will die Bretagne abseits vom Massentourismus überleben. Ein Projekt, das Alt und Jung, Traditionalisten und moderne Bretonen zusammenbringen soll, hat der Verein zur Rettung der Leuchttürme nun organisiert – ob es funktioniert, werden die kommenden Wochen zeigen. (Text: arte)