Lesben und Schwule dürfen in Deutschland oder Frankreich heiraten – in der Schweiz nicht. Ein breit abgestützter Vorstoss der GLP will das ändern: Die «Ehe für alle» sei längst überfällig, sagen die Befürworterinnen und Befürworter. Diese Woche sprach sich sogar die reformierte Kirche dafür aus, dass auch homosexuelle Paare heiraten dürfen. Können Homosexuelle nur über eine Heirat die rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung erreichen? Oder reicht dafür die schon vorhandene eingetragene Partnerschaft? Gegnerinnen und Gegner wollen die Ehe heterosexuellen Paaren vorbehalten. Denn mit der «Ehe für alle» käme für Schwule und Lesben auch das Recht auf Adoption. Ein Kind habe aber ein Recht auf eine Mutter und einen Vater, wird argumentiert. Ist dem wirklich so? Oder können gleichgeschlechtliche Paare genauso gute Eltern sein wie heterosexuelle? «Kinder eines schwulen Paars in einer Lenzburger Krippe abgewiesen»
– die Schweiz horchte auf. Werden Homosexuelle heute noch diskriminiert? Das könnte schon bald strafbar werden, denn das Parlament will Lesben und Schwule verstärkt schützen – mit einer Ausweitung der sogenannten «Anti-Rassismus-Strafnorm». Die JSVP und EDU haben bereits das Referendum dagegen ergriffen: Bereits bestehende Gesetze würden ausreichen, um Homosexuelle vor Diskriminierung zu schützen. Im Februar 2020 entscheidet darum das Stimmvolk über die Vorlage. Zu diesen Fragen begrüsst Sandro Brotz in der «Arena»: - Anne-Sophie Morand, Vize-Parteipräsidentin FDP/LU, Mitorganisatorin Gay Pride Zürich; - Oskar Freysinger, alt Nationalrat SVP/VS; - Martin Bäumle, Nationalrat GLP/ZH; und - Therese Schläpfer, Nationalrätin SVP/ZH. Ausserdem im Studio zu Gast sind: - Kurt Aeschbacher, Moderator; - Hans Egli, Kantonsrat EDU/ZH; und - Florian Vock, Vorstand Pink Cross, ehemaliger Nationalratskandidat SP/AG. (Text: SRF)