Dokumentation in 3 Teilen, Folge 1–3

  • Folge 1 (25 Min.)
    Einer der versteckten Dachgärten des Rockefeller Center in Manhattan – Bild: HR/​Brian Dentz /​ © HR/​Brian Dentz
    Einer der versteckten Dachgärten des Rockefeller Center in Manhattan
    Cheng Chung Au lebt, wie Tausende anderer Menschen in Hong Kong, in einer illegal errichteten „Käfigwohnung“ auf einem Hochhausdach. Seit Jahrzehnten hat er sich mit den Ratten und den Taifunen arrangiert. Eine reguläre Wohnung könnten seine Frau und er sich nicht leisten. Die Wartelisten für Sozialwohnungen sind lang. Auch in New York City gab es bis Anfang des 20. Jahrhunderts eine „Stadt über der Stadt“ für Dienstboten und Arbeiter. Dann wurden die Dächer für exklusive Penthouse-Wohnungen und Rooftop-Bars entdeckt. In den Plänen für den Rockefeller-Center-Komplex in Midtown Manhattan waren in den 1920er Jahren lauter Dachgärten vorgesehen, die als öffentlicher Park mit Brücken zu anderen Gebäuden gedacht waren.
    Die Weltwirtschaftskrise verhinderte die Realisierung. Heute werden die obersten Wohnungen der Mega-Hochhäuser von New York für zwei- bis dreistellige Millionenbeträge angeboten. Neu errichtete Gebäude mit Dachflächen der US-Metropole müssen künftig begrünt oder mit Solaranlagen versehen werden. Eine Begrünung kann bei Extremregen das Überlaufen von Kanälen verhindern. Und die isolierende Wirkung von Erde und Bewuchs spart Kühl- und Heizenergie. Für Aktivistin Anastasia Cole Plakias, die mit ihrer Brooklyn Grange eine der größten Rooftop-Farmen der USA betreibt, ist das Potenzial von Gründächern längst noch nicht ausgeschöpft. Dächer sind extreme Zonen: Zuflucht für Wohnungssuchende und Experimentierfeld für die Stadt der Zukunft. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.01.2024arteDeutsche Online-PremiereSo 07.01.2024arte.tv
  • Folge 2 (30 Min.)
    Die Temppeliaukio-Kirche in Helsinki senkt sich in den Fels.
    Unter-irdisch ist cool. Von jeher suchten Menschen in Höhlen Schutz. Und die moderne Architektur zeigt, dass es sich unter der Erde nicht nur wohl temperiert, sondern auch gut belüftet und beleuchtet leben lässt. So schmiegen sich die Häuser der griechischen Architektin Iliana Kerestetzi in die Hänge der Insel Serifos; Kerestetzi orientiert sich an der traditionellen Bauweise und verwendet überwiegend die Materialien, die sie im Gelände vorfindet. Ebenfalls naturverbunden zeigt sich der Architekt Peter Vetsch, der organische Rundformen bevorzugt, die Gebäude in die Landschaft einpasst und seine „Erdhäuser“ mit natürlichem Bewuchs überzieht, was auch energetisch von Vorteil ist.
    Nur wenige Touristen wissen, wie weit verzweigt das Tunnelsystem unter der finnischen Hauptstadt Helsinki ist. Von den Auto- und Fußgängertunneln aus gelangt man zu Bunkern, die es für fast alle Bewohnerinnen und Bewohner Helsinkis gibt. In den Fels senkt sich die Temppeliaukio-Kirche, es gibt unterirdische Schwimmbäder und den tief in den Boden getriebenen Erweiterungsbau des Museums Amos Rex, dessen Ausstellungsräume durch Lichtschächte erhellt werden – und wo im Krisenfall auch Menschen Schutz finden können. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.01.2024arteDeutsche Online-PremiereSo 07.01.2024arte.tv
  • Folge 3 (26 Min.)
    prefabricated house
    Der Architekt Nicolas Laisné hat in Montpellier ein Hochhaus mit dem poetischen Namen „L’arbre blanc“ entworfen. Balkone ragen aus der Fassade wie Blätter aus den Zweigen eines Baums. Sie verschatten die Fassade und verschaffen den Bewohnerinnen und Bewohnern zusätzliche Flächen, die zum Wohnen, Entspannen und Gärtnern genutzt werden. Eine ähnliche Idee, aber für den kleineren Geldbeutel und in viel größerem Stil hat Christophe Hutin mit dem Architektenbüro Lacaton & Vassal in Bordeaux umgesetzt: In der „Cité du Gand Parc“ wurden über 500 Wohneinheiten mit einer neuen Fassade aus Balkonen und Wintergärten ausgestattet, was die Wohnqualität deutlich gesteigert hat, und die Menschen brauchten in der kurzen Bauphase nicht einmal auszuziehen.
    Die Idee dazu hatte Hutin bei einer Reise durch die vietnamesische Hauptstadt, wo die Bewohner von Mehrgeschossbauten durch raffinierte Konstruktionen zusätzlichen Raum schufen. Spektakuläre Neuinterpretationen des Balkons gibt es auch in Kopenhagen zu bestaunen, wo es ein Gebäude mit v-förmigem Grundriss und treppenförmigem Aufbau gibt, das aus lauter gestapelten Balkonen besteht.
    Wie ein stacheliges Tier wirkt die Fassade des ebenfalls von der Architektengruppe Bjarke Ingels entworfene „VM House“. Der Balkon ist im 21. Jahrhundert als architektonisches Element wiederentdeckt worden, wie der Zürcher Architekturprofessor Tom Avermaete weiß, dessen Forschungsteam das Leben auf Balkonen während der Corona-Lockdown-Phase dokumentiert hat: als Ort für Gebet, Sport, politische Statements und Musikperformances. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.01.2024arteDeutsche Online-PremiereSo 07.01.2024arte.tv

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