Dokumentation in 4 Teilen, Folge 1–4

  • Folge 1 (25 Min.)
    Barock trifft auf Moderne: die Glaspyramiden im Louvre – Bild: BR/​Sabine Reeh /​ Barock trifft auf Moderne: die Glaspyramiden im Louvre
    Barock trifft auf Moderne: die Glaspyramiden im Louvre
    Amöbe, Badewanne, Keil: Eine Amöbe aus Aluminiumlamellen schiebt sich frech zwischen zwei altehrwürdige Haussmann-Wohnhäuser (Fondation Pathé in Paris von Renzo Piano); eine moderne Bauskulptur aus weißem Kunststoff in Form einer Badewanne trifft auf roten Backstein der Neorenaissance (Stedlijk Museum Amsterdam von Benthem Crouwel Architects); ein Metallkeil durchschneidet brutal ein streng symmetrisches klassizistisches Gebäude (Militärhistorisches Museum Dresden von Daniel Libeskind) und die dicken Steinmauern einer alten Burgruine werden durch ein Dach und polygonalen Anbauten aus Metall zu einem zeitgemäßen Museum (Museum Moritzburg von Nieto Sobejano Architekten, Halle).
    Der erste Teil der Reihe zeigt vor allem Beispiele dafür, wie Alt und Neu bei Museumsbauten aufeinandertreffen. Anbauten, Erweiterungen, Interventionen: Die vorgestellten Projekte bemühen sich erst gar nicht um eine unauffällige Fortschreibung des Bestands, sondern setzen selbstbewusste Kontrapunkte in der Formensprache ihrer Zeit. Dennoch entwickelt sich diese Formensprache immer aus dem Vorhandenen heraus, steht in Bezug zur Altsubstanz und zollt ihr Respekt.
    So nutzt etwa Renzo Piano mit seiner radikal anmutenden Intervention letztlich nur eine Lücke zwischen zwei Häusern und erhält die wertvolle, von Rodin gestaltete historische Straßenfassade komplett. Bei der Sanierung und Erweiterung der Moritzburg wurde sämtliche noch erhaltene Bausubstanz gerettet. Das neue Museum entstand innerhalb der alten Mauern. Nur das Dach, ein Eingangsbereich und ein Erschließungsturm wurden ergänzt. So gelang es, das Alte zu erhalten und mit Neuem aufzuwerten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.11.2023arteDeutsche Online-PremiereSo 19.11.2023arte.tv
  • Folge 2 (25 Min.)
    Kreisrunde, gleißend weiße Betonschalen und gebogene Facettenfenster machen das Objekt zu etwas Besonderem.
    Das industrielle Zeitalter ist vorbei. Viele Kraftwerke, Fabriken und Lagerhallen werden heute nicht mehr gebraucht. Es gibt vor allem zwei Gründe, sie trotzdem zu erhalten: ihr meist großes Volumen, das viel wertvolles Material und graue Energie birgt, sowie ihr kultureller Erinnerungswert. Zahlreiche Industriebauten stehen deshalb unter Denkmalschutz. Außerdem ist der Rückbau meist viel aufwendiger und teurer als die Sanierung und Modernisierung. Aufgrund ihrer räumlichen Großzügigkeit eignen sie sich oft für die Umnutzung zu Museen und Kulturzentren.
    Kathedrale aus Betonröhren, „Kissing Roofs“, abgestürzter Planet, grüne Schlange: Diese Folge stellt aufregende Industrie-Umnutzungen vor, bei denen die Architektinnen und Architekten Mut und Kreativität bewiesen haben. Ein leerstehendes Korn-Silo wird zum spektakulären Museum mit einem über 30 Meter hohen, sakral anmutenden Atrium (Zeitz MOCAA, Kapstadt, Heatherwick Studio). Ein brachliegender Kohleumschlagplatz erhält geschwungene Dächer, die sich küssen, und wird zum belebten Einkaufszentrum (Coal Drops Yard, London, Heatherwick Studio).
    Ein kreisrundes UFO landet in einem Industriegelände (Niemeyer Sphere, Leipzig, Oscar Niemeyer). Ein giftgrünes Gebilde aus Glas schlängelt sich an einem entkernten Lagerhaus entlang (Cité de la Mode et du Design, Paris, Jakob + MacFarlane). Das Aufregende daran: Alle vier Projekte finden komplett unterschiedliche, innovative und originelle Lösungen für fast identische Aufgaben: nämlich aus nicht mehr gebrauchten und weitgehend maroden Objekten attraktive Landmarken mit neuer Funktion zu machen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.11.2023arteDeutsche Online-PremiereSo 19.11.2023arte.tv
  • Folge 3 (26 Min.)
    Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin: eine sakrale Kriegsruine, die zusammen mit moderner Nachkriegsarchitektur ein spannungsreiches Ensemble bildet
    Das postindustrielle Zeitalter hat auch die Säkularisierung mit sich gebracht, so dass neben zahllosen Industriegebäuden auch viele ehemalige Kirchen und Klöster als Wohnhäuser, Hotels, Restaurants oder sogar Fitness-Center fungieren. Dass und wie diese meist aufwendig gebauten religiösen Stätten umgenutzt werden, ist ein Indikator für den Zeitgeist, dafür, wie sich die Bedürfnisse und kulturellen Werte der Gesellschaft gerade verändern. Die Beispiele zeigen aber auch, dass der gelungene Umgang mit der kulturhistorisch wertvollen Bausubstanz respektvoll-sensibel und mutig-radikal zugleich sein kann.
    Wohnen unter Kirchenfenstern, Tanzen unter der Kanzel, Cocktails unterm Altar: Die dritte Folge zeigt eine sakrale Kriegsruine, die zusammen mit moderner Nachkriegsarchitektur ein spannungsreiches Ensemble bildet (Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche Berlin, Architekten: Franz Schwechten, Egon Eiermann). Eine Kirche, in der sich heute ein Restaurant befindet (GlückundSeligkeit, Bielefeld). Eine mittelalterliche Backsteinkapelle, die einen modernen Zwilling mit Cortenstahl-Fassade erhielt und jetzt ein Kulturzentrum ist (Les Brigittines, Brüssel, Architekt: Andrea Bruno).
    Eine Nachbarschaftskirche, die zum komplexen Wohnraum umgebaut wurde (Jakobus Kerk, Utrecht, Zecc Architects). Ein anglikanisches Gotteshaus im Greek Revival Stil, in das ein Food Market eingezogen ist (Mercato Mayfair, London, Architekt: John Peter Gandy). Ob Mahnmal, Performance-Center, Design-Refugium oder Tempel der Gaumenfreuden: Die gezeigten Projekte bringen neues Leben in nicht mehr genutzte Sakralbauten. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.12.2023arteDeutsche Online-PremiereSo 19.11.2023arte.tv
  • Folge 4 (26 Min.)
    Das denkmalgeschützte Wohnrondell aus dem Jahr 1906 wird von den Gentern liebevoll „De Cirk“ genannt.
    Von der Brache zur ikonischen Landmarke: Nicht nur der Umbau von Fabriken oder Kirchen – auch die Modernisierung bestehender Wohngebäude und die Revitalisierung ganzer Viertel gehören zu den Aufgaben und Chancen des Bauens im Bestand. Hierbei spielen auch Mischnutzungen eine wichtige Rolle. Trennte man lange Wohnen, Arbeiten und Kommerz, so scheint es heute wieder sinnvoll, verschiedene Funktionen zu kombinieren, belebte Quartiere mit Wohnungen, Büros, Geschäften und Restaurants zu planen – auch und gerade unter Einbeziehung bestehender Altbauten.
    Ein kubistisches Bauernhaus, ein denkmalgeschütztes Wohnrondell mit knallgelben Skulpturen, ein legendäres Kraftwerk mit Kultcharakter: Die vierte Folge zeigt Projekte, die jahrzehntelang dem Verfall anheimgegeben brach lagen und jetzt durch radikale Maßnahmen wachgeküsst wurden. Ein komplett ruinöses „Waldlerhaus“ tief im Bayerischen Wald wird mit minimalen, aber wirkmächtigen Eingriffen zum zeitgemäßen Refugium (Haus am Schedlberg bei Arnbruck, Peter Haimerl Architektur).
    Kreisrund angelegte historische Arbeiterwohnbauten werden durch Kunst am Bau, Kulturzentrum und Café neu belebt (Zebrastraat, Gent, Marnix Verstraeten). Ein ikonischer Industriebau, der einst ein Albumcover der Band Pink Floyd schmückte und dadurch weltberühmt wurde, wird zum lebendigen Multifunktionszentrum mit Shopping Mall, Restaurants und Wohnungen (Battersea Power Station, London, Sir Giles G. Scott). Sie alle zeigen, dass die gelungene Symbiose zwischen Altbestand und zeitgenössischen Ergänzungen möglich ist. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.12.2023arteDeutsche Online-PremiereSo 19.11.2023arte.tv

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