Die ersten Schafe wurden 1773 von Kapitän Cook nach Neuseeland gebracht. Im Jahr 1982 kamen auf jeden Einwohner Neuseelands 22 Schafe, heute sind es 7 Schafe pro Kopf
Bild: NDR / BBC / Tom Walker
In der dreiteiligen Dokumentation „Wildes Neuseeland“ wird die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt vorgestellt mithilfe eindrucksvoller technischer Raffinessen. Neuseeland ist längst nicht mehr nur Heimat von Kiwi und Kea, Weta und Wekaralle. Amseln und Buchfinken, Bachforellen und Mäuse haben den Weg von Übersee auf die Inseln geschafft. Sie alle verdrängen, auf die eine oder andere Art, die tierischen Ureinwohner. Im modernen Neuseeland werden aber auch neue Allianzen geschlossen. Riesenforellen etwa haben sich darauf spezialisiert, Mäuse beim Durchqueren eines Gewässers zu erlegen. Fast überall auf den Inseln ist die Natur im Wandel. Einige der ursprünglichen Tier- und Pflanzenarten können sich behaupten, viele jedoch stehen kurz vor dem Aussterben: der extrem seltene Chatham-Schnäpper etwa oder der flugunfähige
Eulenpapagei Kakapo. Behütet wie die Kronjuwelen, leben einige wenige nachtaktive Kakapos auf Codfish Island, einer kleinen Insel im Süden Neuseelands. Die dicken Papageien haben ein merkwürdiges Fortpflanzungsverhalten. Nur wenn der Rimu-Baum ausreichend Früchte trägt – und das geschieht etwa alle vier Jahre – beginnen sie mit ihrer Balz: Dann „boomt“ der Kakapo, stößt trommelartige Geräusche aus, die die Weibchen locken. Wie die Papageien gerettet werden können, und ob modernste Schutzbemühungen fruchten, sind brennende Fragen, die Neuseelands Natur- und Artenschützer umtreiben. Die Dokumentation „Wildes Neuseeland – Kampf ums Paradies“ gibt Einblicke in aufwendige und clevere Rettungsaktionen und neue, Hoffnung gebende Allianzen. Sie zeigt, dass die eigenwillige Tierwelt Neuseelands durchaus zu retten ist. (Text: BR)