Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

  • Folge 1 (55 Min.)
    Abba, Bee Gees und Carpenters: In den 70er Jahren beherrschten die drei Bands weltweit die Musikcharts. Doch die Popmelodien dieser Beatles-Nachfolger galten als altmodisch, opportunistisch und zu kommerziell, denn sie entsprachen nicht dem, was die damaligen Kritiker unter guter Musik verstanden. Wer Rock mochte, konnte unmöglich Abba mögen. Abba, Bee Gees und Carpenters legten in den 70er Jahren ähnliche Karrieren hin. Während Led Zeppelin und die Stones als Maßstab gehandelt wurden, die für Sex, Drugs and Rock ‚n‘ Roll standen, produzierten die drei Bands einen populären Hit nach dem anderen. Ihr einziges Ziel bestand darin, Pop zu machen, und das zu einer Zeit, in der Protest und Gegenkultur quasi zum guten Ton gehörten.
    Ihr „braves“ Image und der aus der Sicht der Kritiker glatte Kitsch ihrer Musik machten die drei Bands zur Zielscheibe. Die Dokumentation beleuchtet die vergleichbare Bandgeschichte der drei Gruppen. Sie zeigt Gemeinsamkeiten auf, und erzählt von deren unglaublichem Aufstieg und unvermeidlichem Absturz. Dass es damals vor allem in intellektuellen Kreisen verpönt war, sich als Fan einer der drei Formationen zu outen, zeugt von einem Kapitel in der Rockgeschichte, in dem verkannt wurde, welches Potenzial in den Bands steckt. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 01.12.2017arte
  • Folge 2 (55 Min.)
    Abba, die Bee Gees und die Carpenters standen in den 80er Jahren für ihren Weichspüler-Pop in der Kritik. Doch in den 90er kehre jede der drei Bands in einem zweiten Anlauf ins Rampenlicht zurück. Für Abba kam der Neuanfang 1992, als ein Musical mit den Songs der Gruppe weltweit eine Abbamania auslöste. Auf der Website der schwedischen Hauptstadt Stockholm wird dem Touristen inzwischen nicht nur das Nobel-Museum, das Königsschloss oder der Vergnügungspark Gröna Lund, ans Herz gelegt, sondern auch das Abba-Museum.
    Das 2013 eröffnete Museum ist ein voller Erfolg. Etwa 350.000 Besucher wandeln hier jährlich auf den Spuren der Geschichte einer Gruppe, die mittlerweile zum nationalen Kulturgut des Landes gehört. Die Bee Gees hatten ihre Discophase längst hinter sich, als Publikum und Nachahmer ihre Vor-Discozeit und viele ihrer Stücke wiederentdeckten. Seit 20 Jahren haben die Bee Gees, aber auch Abba und die Carpenters überall auf der Welt unzählige Tribute Bands hervorgebracht, die ihre Stücke auf der Bühne covern.
    Die einflussreichste der drei Gruppen sind wohl die Carpenters obwohl sie seinerzeit als antiquiert abgetan wurden. Die Dokumentation beleuchtet den tragischen Tod von Karen Carpenter, die 1983 infolge ihrer langjährigen Magersucht starb. Erst spät erkannten die Kritiker die tiefgründige Emotionalität ihrer ruhigen, weichen Stimme. Todd Haynes Film „Superstar: The Karen Carpenter Story“, der die Geschichte der Carpenters mit Barbiepuppen nachstellt, machte die Carpenters endgültig zur Kultband.
    1994 versammelt sich alles um Sonic Youth, was in der internationalen Alternative-Szene Rang und Namen hat, um eine Platte zu Ehren der Carpenters aufzunehmen darunter die Amerikaner Grant Lee Buffalo und Redd Kross, die Iren The Cranberries und das japanische Punk-Trio Shonen Knife. Das Album erscheint unter dem Titel „If I Were A Carpenter“. Lange für das geschmäht, was sie populär gemacht hat, sind Abba, die Bee Gees und die Carpenters mittlerweile nicht nur rehabilitiert sie werden gefeiert. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereFr 08.12.2017arte

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