Gewalt ist an der Tagesordnung: Gefangene, die randalieren und Beamte, die prügeln – so wird der Knastalltag in Filmen oft dargestellt. Justizvollzugsbeamt*innen werden dabei meist als „harte Hunde“ und „Unsympathen“ gezeigt. Der eine ist Sadist, der andere lässt sich auf Drogenschmuggel ein und der nächste beginnt ein Verhältnis mit einer Gefangenen. Solche Filme und Serien haben auch das Bild über diesen Beruf von SWR Reporterin Elisa Luzius geprägt. Wenn sie über die Arbeit der Beamtinnen und Beamten nachdenkt, hat sie Menschen mit einem großen Schlüsselbund vor Augen, die den ganzen Tag Gefangene einschließen. Für „7 Tage …“ darf sie hinter den Gittern der JVA Zweibrücken
mitarbeiten und sieht, wie es im Frauentrakt wirklich zugeht. Sie trifft unter anderem den Beamten Sebastian Schwab, der für die jungen Gefangenen im Frauentrakt zuständig ist. Er findet, dass man in diesem Beruf vor allem einfühlsam und empathisch sein muss. Auch er hätte nicht gedacht, dass er eines Tages mit Gefangenen Glitzer-Einhörner basteln würde. Er weiß aber auch, wie er sich im Ernstfall verteidigen muss. Das lernt er bei regelmäßigen Ernstfallübungen. Elisa begegnet Betrügerinnen mit kleinen Haftstrafen, aber auch Mörderinnen, die lebenslänglich einsitzen. Die Reporterin interessiert vor allem: Kann man die Straftaten ausblenden, wenn man täglich mit den Gefangenen zusammenarbeitet? (Text: SWR)