2023, Folge 67–91

  • Folge 67
    Was fasziniert junge Menschen am Nachtleben so sehr, dass sie dröhnende Musik, schwitzende Massen und Schlafmangel zu ihrem Lebensinhalt machen? Zeynep, 28, hat gerade ihren gut bezahlten Job gekündigt, startet als DJ durch. Sie träumt von einem festen Engagement in einem Klub. Paul, 21, studiert auf Lehramt, legt am Wochenende als Paul Keen auf. Jetzt bereitet er seinen bisher größten Gig vor. Der Film zeigt die Faszination an lauten Beats und Bass sowie das harte Business dahinter und hinterfragt Klischees. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.06.2023ZDFDeutsche Streaming-PremiereFr 23.06.2023ZDFmediathek
  • Folge 68 (27 Min.)
    Eine Fernbeziehung: Für viele ist sie keine Option, für andere wiederum unvermeidbar. Wie sieht das Leben in einer Fernbeziehung aus? Vier junge Erwachsene und ihre Liebe auf Distanz. Für viele Menschen bedeutet Beziehung, jede freie Sekunde mit der Partnerin oder dem Partner zu verbringen. Doch was ist, wenn der oder die andere 500 Kilometer entfernt wohnt oder beruflich ständig weg muss? Wenn Distanz und Sehnsucht zur Herausforderung werden? Während die 22-jährige Laura in der Nähe von Hannover lebt, wohnt ihre 21-jährige Freundin Poppy in Canterbury, England. Kennengelernt haben sich die beiden über Instagram. Ihr erstes persönliches Treffen fand im Oktober 2020 am Flughafen Hannover statt.
    Zwischen den beiden jungen Frauen funkte es auf Anhieb, und sie entschieden sich für eine Fernbeziehung. Die Coronapandemie stellte Laura und Poppy dann direkt auf ihre erste große Probe: Reise- und Kontaktbeschränkungen machten es ihnen lange Zeit unmöglich, sich besuchen zu können. Die beiden wurden kreativ: Einmal in der Woche haben sie mittlerweile ein Date und unternehmen trotz räumlicher Distanz etwas gemeinsam. Sie kochen zusammen, schauen Serien oder spielen Onlinespiele. Doch für beide ist klar: Auf Dauer kann das für sie nicht die Lösung sein.
    In Sachen Fern- und Wochenendbeziehung sind die 31-jährige Lisa und ihr gleichaltriger Ehemann Tobias Experten. Tobias arbeitet als Soldat und ist beruflich häufig unterwegs. Die Familienplanung wird davon allerdings nicht beeinflusst. Das junge Paar hat drei gemeinsame Kinder, um die sich Lisa größtenteils allein kümmert. Die ersten Schritte, der erste Zahn, das erste gesprochene Wort – all das bekommt Tobias oft nur über Lisas Erzählungen oder Videos mit. Nach Hause kommt er, wenn überhaupt, am Wochenende. Lisa und Tobias führen ihren ganz eigenen Familien- und Beziehungsalltag – auch wenn Familie und Freunde das nicht immer nachvollziehen können. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.07.2023ZDFDeutsche Streaming-PremiereFr 30.06.2023ZDFmediathek
  • Folge 69 (27 Min.)
    Die Liebe zum Ball begleitet Fabienne Michel und Marie-Louise Eta schon seit Kindheitstagen. Fabienne ist Schiedsrichterin, und Marie-Louise steht kurz vor ihrer Trainerinnen-Prüfung. Fabienne pfeift als Schiedsrichterin Männer- und Frauenspiele im Profi-Bereich. Seit 2022 ist sie FIFA-Schiedsrichterin. Hinter Marie-Louise liegt eine erfolgreiche Karriere als Profispielerin. Heute steht sie vor der Abschlussprüfung zur Pro-Lizenz. Als Assistenztrainerin trainiert sie die U17-Nationalmannschaft der Frauen mit dem Ziel: Europameisterschaft in Estland. Der Weg der beiden Frauen ist geprägt von Herausforderungen, Entscheidungen, permanenter Selbstkritik und einer schier endlosen Leidenschaft für den Fußball. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 09.07.2023ZDFDeutsche Streaming-PremiereFr 07.07.2023ZDFmediathek
  • Folge 70 (27 Min.)
    Was ihnen eben noch als Liebesparadies erschien, entpuppt sich als Liebeshölle. Menschen schlittern in eine toxische Beziehung. Wie kann das sein, und wie gehen Betroffene damit um? Hannah, 24, ist schockverliebt, als sie ihren Ex-Freund kennenlernt, fühlt sich auf Händen getragen. Doch schon bald wertet ihr Ex sie ab, isoliert sie von ihrer Familie. Hannah merkt, dass es ihr schlechter geht, doch die Trennung will ihr einfach nicht gelingen. Frederike, 28, verliebt sich auf der Arbeit in ihren charismatischen Kollegen, der hinter ihrem Rücken ein Doppelleben führt. In den folgenden Jahren verliert sie so sehr ihr Selbstbewusstsein, dass sie therapeutische Hilfe sucht. Der Film zeigt, was passiert, wenn Menschen in ihrer Beziehung in eine emotionale Schieflage, ja mitunter Abhängigkeit, geraten. Psychologe Leon Windscheid erklärt, wie ein solches Missverhältnis entsteht und was es braucht, um sich aus den Fängen einer dysfunktionalen Beziehung zu befreien. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 16.07.2023ZDFDeutsche Streaming-PremiereFr 14.07.2023ZDFmediathek
  • Folge 71 (27 Min.)
    Sich fernhalten von toxischen Beziehungen – eigentlich ein guter Vorsatz. Aber was, wenn die Toxiker die eigenen Eltern sind und eben nicht der „sichere Hafen“, den Kinder so sehr brauchen. Lia,28, bekommt von ihrer Mutter nie die Liebe, die ein Kind sich so sehr wünscht. Als Jugendliche möchte sie lieber ins Heim. Stattdessen verlässt sie mit 17 ihr Elternhaus, kämpft jahrelang mit Panikattacken und Angstzuständen und um ihre Familie. Wakhas,37, erfüllt jahrelang die Vorstellungen seines Vaters. Dabei verleugnet er seine Wünsche, auch seine sexuelle Identität. Der Druck wird so groß, dass er zusammenbricht und lernt: Im Leben muss er es vor allem erst einmal sich selbst recht machen. Der Film zeigt, was es bedeutet, unter schwierigen Bedingungen erwachsen zu werden, sich aus einer toxischen Eltern-Kind-Beziehung zu befreien. Psychologe Leon Windscheid ordnet ein und erklärt, weshalb Eltern so handeln, wie sie handeln und wie ein Umgang ohne dauerhaften Bruch gelingen kann. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.07.2023ZDFDeutsche Streaming-PremiereFr 14.07.2023ZDFmediathek
  • Folge 72 (27 Min.)
    Arbeit kann Spaß bringen, mitunter auch krank machen. Wenn Chefs und Chefinnen Macht gegenüber ihren Mitarbeitenden ausnutzen, kann selbst der Traumjob zum Kündigungsgrund werden. Und dann? Toni, 23, geht in ihrem Job als Pflegerin zunächst auf, engagiert sich überdurchschnittlich. Ihr Vorgesetzter gibt ihr immer neue Aufgaben, die sie teils an ihre Grenzen bringen. Ihre Hilferufe werden aber nicht gehört, bis sie Angst hat, zur Arbeit zu gehen. Aylin, 32, sieht sich und ihre Karriere im Marketing. Schikanen und Abwertungen irritieren sie. Da derlei Erfahrungen sich wiederholen, zweifelt sie irgendwann an ihren Fähigkeiten und doch lässt sie sich nicht unterkriegen. Der Film erzählt von Machtmissbrauch in Ausbildung und anhängiger Beschäftigung. Psychologe Leon Windscheid ordnet ein und gibt Hinweise, wie Menschen damit umgehen können, wenn sie im Job gebosst oder gemobbt werden. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.07.2023ZDFDeutsche Streaming-PremiereFr 14.07.2023ZDFmediathek
  • Folge 73 (27 Min.)
    Seesoldaten heißen die Bundeswehr-Soldaten bei der Marine. Der Film zeigt das Leben des 24jährigen Robin und des 29jährigen Oliver an Bord der Fregatte „Mecklenburg Vorpommern“. Fünf Tage lang begleitet ein ZDF-Team den Betriebstechniker und den Signäler bei der Arbeit und in ihrer Freizeit an Bord. Beide haben sich auf lange Zeit als Soldaten verpflichtet und sprechen über ihre Motive – gerade jetzt, wo die Gefahren wieder wachsen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.08.2023ZDFDeutsche Streaming-PremiereFr 04.08.2023ZDFmediathek
  • Folge 74 (27 Min.)
    In einer alten Villa auf dem Land leben, Gemüse anbauen, mit dem Hund durch den Wald streifen und im Sommer im See baden. So sieht für viele Menschen der Traum vom glücklichen Landleben aus. Julie, Hannah, Malte und Florian haben sich diesen Traum erfüllt. Die beiden Männer betreiben einen eigenen Hof in Nordhessen, Julie wohnt mit ihrer Wohngemeinschaft in einem jetzt idyllischen einstigen Industriegebiet in Sachsen-Anhalt, Hannah studiert im Schwarzwald. Hannah (23) fühlt sich der Natur sehr nah und hat sich deshalb für eine kleine Uni in einer kleinen Stadt, Furtwangen im Schwarzwald, entschieden.
    Der Kreis der Mitstudierenden ist überschaubar, gemeinsam machen sie Ausflüge in die Gegend. Inspiriert sie dieses Leben à la Bullerbü? Das Zusammenleben mit den Leuten im Ort gestaltet sich aber schwieriger als erwartet. Malte (31) und Florian (31) führen zusammen einen Bauernhof, den Malte von seinen Eltern übernommen hat. Er kümmert sich deshalb um den landwirtschaftlichen Betrieb, Florian um den Hofladen und ein Café. Sie bieten pädagogische Projekte für Kinder auf dem Hof an, versuchen aber auch Gleichaltrige aufs Land zu locken, indem sie ihnen Gelegenheit geben, das Leben auf ihrem Bauernhof auszuprobieren.
    Julie (26) pendelt zwischen Berlin und einem kleinen Dorf am Rande der Dübener Heide, zwei Stunden von der Hauptstadt entfernt. Mit anderen hat sie dort eine alte Villa bezogen und gemeinsam kümmern sich alle um Haus und Garten und verbringen die Freizeit miteinander. In der Seenlandschaft, die die Gegend bestimmt, lassen sie ihre Seele baumeln. Aber reicht dies alles, um sich hier dauerhaft anzusiedeln? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.08.2023ZDFDeutsche Streaming-PremiereFr 11.08.2023ZDFmediathek
  • Folge 75 (27 Min.)
    Malte und Florian versuchen, auch andere fürs Landleben zu begeistern. Währenddessen stellen sich Hannah und Julie nach fast einem Jahr die Frage, ob ihr Traum der Realität standhält. Auf ihrem Hof veranstalten Malte und Florian Feste und bieten anderen jungen Menschen die Möglichkeit, Landluft auf Probe zu schnuppern. Julie und Hannah genießen die Natur, aber langanhaltende Freundschaften im Ort zu finden, ist nicht so leicht. Hannah (24) ist in Freiburg aufgewachsen und hat sich ganz bewusst für die kleine Uni in Furtwangen im Schwarzwald entschieden. Ein Ziel hat sie also erreicht: eins mit der Natur zu sein.
    Den typischen Studierenden-Lifestyle gibt es in dieser Kleinstadt allerdings nicht. Der Kreis der Mitstudierenden ist überschaubar, und viele Angebote zum Feiern gibt es auf dem Land auch nicht. Ihr fehlt zunehmend die Inspiration. Muss sie die Idee vom „Bullerbü-Glück“ knicken? Julie (27) gefällt das Leben im kleinen Dorf in Sachsen-Anhalt. Um zu arbeiten und manche Freunde zu sehen, muss sie allerdings immer noch jede Woche nach Berlin pendeln. Im Dorf fühlt sich Julie immer wohler, aber dort Gleichgesinnte zu finden, ist schwierig. Dann wird ihre Wohngemeinschaft in Berlin aufgelöst, und Julie muss sich für ein Zuhause entscheiden.
    Womit könnte sie in ihrem Dorf ihren Lebensunterhalt verdienen? Malte (32) und Florian (32) haben ihren Traum vom Landleben mit ihrem Projekthof schon vor einigen Jahren realisiert. Auch ihre Freundinnen fühlen sich wohl zwischen Stall und Acker. Die beiden Freunde schaffen aber auch Raum für andere junge Menschen und gemeinsame Visionen: Biolandwirtschaft, Bauernhof-Freizeiten, tiergestützte Therapien, ein Hof-Café. Demnächst soll sogar eine Gastro-Küche entstehen. Die zweiteilige „37°Leben“-Reportage „Mein Bullerbü“ beobachtet die vier jungen Menschen über fast ein Jahr lang. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.08.2023ZDFDeutsche Streaming-PremiereFr 11.08.2023ZDFmediathek
  • Folge 76 (27 Min.)
    Die Braut im weißen Kleid, das Brautpaar gemeinsam vor dem Altar, umgeben von Familie, Freunden und Freundinnen – so stellen sich Christina (27) und Kristian (34) ihre Hochzeit vor. Christina ist in Bayern groß geworden, der christliche Glauben war immer präsent in ihrem Leben. Ihr zukünftiger Mann Kristian ist in Leipzig aufgewachsen. Kirche und Glauben waren in seiner Familie kein Thema. Können die beiden überhaupt kirchlich heiraten? Bei einer zweitägigen Bootstour auf dem Bodensee lernt das zukünftige Brautpaar unter der Leitung der Pastoralreferentin Veronika Füllbier, wie wichtig Kommunikation in einer Beziehung ist, damit die Ehe gelingt. Denn wer immer im Gespräch bleibt, gibt weniger schnell auf und hält die Beziehung lebendig.
    In dem Ehevorbereitungskurs auf dem Wasser, den das Bistum Augsburg anbietet, erklärt ihnen die Referentin, dass das Sakrament der Ehe auch gelte, wenn nur ein Teil des Brautpaares der katholischen Kirche angehöre. 2022 haben in Deutschland 390.000 Paare geheiratet. Wegen der Coronapandemie war die Zahl der Eheschließungen allgemein rückläufig. Nur rund 35.000 Hochzeitspaare traten 2022 vor den Altar, um sich nach dem Standesamt auch katholisch trauen zu lassen. Ehevorbereitungskurse bieten fast alle Bistümer in Deutschland an. Die Paare haben meist in zweitägigen Seminaren die Gelegenheit, fernab des Alltags abzuschalten, ihre Kompetenz in Kommunikation zu überprüfen und sich mit dem Prozedere einer kirchlichen Trauung vertraut zu machen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.09.2023ZDFDeutsche Streaming-PremiereFr 01.09.2023ZDFmediathek
  • Folge 77 (27 Min.)
    In der Reihe „Risse in unserer Gesellschaft“ geht es diesmal um den Klimawandel: Manche leugnen ihn oder finden ihn nicht so wichtig. Andere brechen Recht, um ihn vermeintlich abzuwenden. Reporter und Moderator Ben Bode trifft dazu zwei Persönlichkeiten: Caroline Bosbach (33) von der CDU kritisiert die Rechtsbrüche und die Panik der „Klimakleber“. Aimée van Baalen (23) von der „Letzten Generation“ unterstreicht die Notwendigkeit sofortigen Handelns. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.09.2023ZDFDeutsche Streaming-PremiereFr 08.09.2023ZDFmediathek
  • Folge 78 (27 Min.)
    In der Reihe „Risse in unserer Gesellschaft“ trifft Reporter Ben Bode einen Millionär und eine Sozialarbeiterin – und ergründet, wie tief Deutschland gespalten ist in Arm und Reich. Sozialarbeiterin und Grünen-Mitglied Cansin Köktürk fordert eine Vermögensteuer und höhere Sozialleistungen. Medienunternehmer Julien Backhaus, der sich ohne Abitur aus einer Bauernfamilie hochgearbeitet hat, spricht über Eigeninitiative und Chancen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 17.09.2023ZDFDeutsche Streaming-PremiereFr 08.09.2023ZDFmediathek
  • Folge 79 (27 Min.)
    „Wokeness“ ist diesmal Thema der Reihe „Risse in unserer Gesellschaft“: Gendern, kulturelle Aneignung, Veganismus. Und die Sorge, nicht mehr frei sprechen zu können, ohne belehrt zu werden. Der 29-jährigen Julia Ruhs, die manche „konservative ARD-Rebellin“ nennen, geht Wokeness zu weit: „Gendersprache spaltet“, sagt sie. Arzt und Queer-Aktivist Aljosha Muttardi hält dagegen: „Es kann doch gar nicht zu viel Sensibilität für Diskriminierung geben.“ (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 24.09.2023ZDFDeutsche Streaming-PremiereFr 08.09.2023ZDFmediathek
  • Folge 80 (27 Min.)
    Frauen engagieren sich in der Friedensarbeit. Jolina und Louisa absolvieren ein Freiwilliges Jahr in Nordirland, Annegret arbeitet beim „Netzwerk Friedenskooperative“ in Bonn. Jolina Toillie und Louisa Fleiner unterstützen die ehrenamtliche Arbeit der Friedensinitiative Corrymeela in Ballycastle, die sich für Frieden und Versöhnung nach dem Nordirland-Konflikt einsetzt. Der mehr als 25 Jahre bestehende Frieden ist immer noch fragil. Annegret Krüger hat Friedensforschung studiert. Sie arbeitet für die Friedenskooperative in Bonn und engagiert sich ehrenamtlich für das „Frauennetzwerk für Frieden“. „Frauen und Frieden“ sind ihr Thema bei dem von ihr entwickelten „Friedensweg durch Bonn“. Außerdem kämpft sie gegen Atomwaffen und Aufrüstung in Deutschland. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.10.2023ZDFDeutsche Streaming-PremiereFr 29.09.2023ZDFmediathek
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 11.06., dann für den 08.10.2023
  • Folge 82 (27 Min.)
    Aufwachsen bei den Zeugen Jehovas – was bedeutet das für ein Leben in Deutschland? Strenge Glaubensregeln, Abschottung, Isolation. Immer öfter wollen junge Leute einfach nur weg. So auch Noah, 25, und Hellen, 27. Sie werden in Familien der Zeugen Jehovas hineingeboren. Mit 16 bzw. 18 Jahren lassen sie sich „aus freien Stücken“ taufen. Doch der Entschluss hält nicht lang. Die Möglichkeiten, sich individuell zu entfalten, sind zu verlockend. Hellen aus Osnabrück hatte nach dem Tod ihrer Mutter lange Halt im Glauben an Jehova gefunden.
    Sie will Krankenschwester werden, geht nach München. Doch eine Bluttransfusion lehnen die Zeugen Jehovas ab. Noah aus Schwalmstadt weiß schon früh, dass er sich mehr für Jungen, als für Mädchen interessiert, soll aber eine Frau heiraten. Homosexualität gilt aber bei den Zeugen als nicht tolerabel. Wie schwer es ist, aus der Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas auszutreten, zeigt der Film. Wer sich traut, erlebt schmerzlich, was es heißt, allein zu sein – auf den Kontakt zu Familie, zu Freunden und zu langjährig Bekannten zu verzichten. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.10.2023ZDFDeutsche Streaming-PremiereFr 13.10.2023ZDFmediathek
  • Folge 83 (27 Min.)
    Wenn man in jungen Jahren die Partnerin oder den Partner verliert, bricht eine Welt zusammen. Ist es möglich, wieder eine neue Liebe ins Leben zu lassen? – Drei junge Erwachsene und ihr Verlust Welchen Ausweg aus der Trauer kann es geben? Wie schmal ist der Grat zwischen nicht vergessen, aber trotzdem loslassen, um weiterzumachen? Wie geht man mit Trauer, Schuldgefühlen und dem Wunsch um, wieder geliebt zu werden und zu lieben? Mit 26 Jahren endet Jasmins Traum vom Leben. Gerade erst hat sie ihre große Liebe Markus geheiratet und ist mit ihm und der einjährigen Tochter ins gemeinsame Haus gezogen.
    Doch eines Tages kommt Markus nicht mehr nach Hause. Bei einem Autounfall wird der 27-Jährige so schwer verletzt, dass er noch am selben Tag im Krankenhaus stirbt. Jasmin weiß nicht mehr weiter – emotional, finanziell und überhaupt -, sie ist völlig leer. Die heute 34-Jährige weiß nicht, wie sie ohne ihre Freunde, Familie und ihre kleine Tochter Emma die schlimmste Zeit ihres Lebens überstanden hätte. Als sie drei Jahre später ihren neuen Partner Serghei kennenlernt, ist sie sich sicher: Das ist ihr Neuanfang – ihr verstorbener Ehemann und Vater ihrer Tochter bleibt dabei trotzdem stets in ihren Gedanken.
    Ihr erster Hochzeitstag sollte etwas ganz Besonderes werden. Am Ende muss ihn Anika jedoch ganz für sich allein feiern. Am 1. März 2022 stirbt ihr Mann Patrick infolge eines Arbeitsunfalls. Der Mechatroniker für Aufzugstechnik wird schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht, zwölf Stunden notoperiert und kämpft sechs Tage lang um sein Leben.
    Doch am Ende muss sich Anika von der Liebe ihres Lebens verabschieden. Heute, ein Jahr nach Patricks Tod, meidet Anika noch immer die Straße, in der die Baustelle war und in der ihr Mann tödlich verunglückte. Einen neuen Partner kann sich Anika an ihrer Seite niemals wieder vorstellen: „All meine Liebe gilt ausnahmslos Patrick.“ Im Januar 2020 erhält Nadines Ehemann Timo eine Schockdiagnose: Er hat Knochenkrebs. Ein Jahr lang kämpfen er und seine Frau, doch am Ende stirbt Timo im Zimmer seiner kleinen Tochter.
    Das Bild ihres sterbenden Ehemannes wird Nadine niemals vergessen können. Heute hat die 34-Jährige nicht nur beruflich einen neuen Weg eingeschlagen – von der Zahnarzthelferin zur Trauerbegleiterin -, sie hat auch einen neuen Mann kennengelernt. Auch wenn Timo ihr damals kurz vor seinem Tod sagte, dass sie bitte nicht allzu lang um ihn trauern und jemand Neuen finden solle, war Nadine verwirrt und unsicher, ob es das Richtige ist, einen neuen Mann in ihr Leben zu lassen. 15 Jahre lang waren sie und Timo ein unzertrennliches Paar. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.10.2023ZDFDeutsche Streaming-PremiereFr 20.10.2023ZDFmediathek
  • Folge 84 (27 Min.)
    Zehn Wochen lang freuen sich Trixi und Jonas darauf, endlich Eltern zu werden. Dann der dunkelste Tag ihres Lebens: Das Herz ihres ungeborenen Kindes schlägt nicht mehr. Lange Zeit sprechen sie mit kaum jemandem über ihre Fehlgeburt. Weil es unglaublich wehtut. Und weil da dieses Gefühl ist, persönlich versagt zu haben. Dabei sind sie sich einig: Ein offenerer Umgang würde helfen, mit der Erfahrung leben zu lernen. Statistisch erlebt jede sechste Schwangere eine Fehlgeburt, die meisten in den ersten drei Monaten. Schätzungen zufolge liegen die Zahlen sogar deutlich höher.
    Doch bis heute wird kaum öffentlich darüber gesprochen. Auch Jonas (34) und Trixi (29) machen ihre Fehlgeburt zunächst mit sich aus. Bis heute fällt es ihnen schwer, darüber zu reden – selbst mit ihren Eltern. Weihnachten 2022 dann nimmt Jonas all seinen Mut zusammen. Der junge Pastor erzählt vor versammelter Kirchengemeinde vom Tod ihres ungeborenen Kindes. Danach kommen viele Frauen und Männer auf sie zu, die ähnliches erlebt haben. Das bestärkt Jonas und Trixi, ihre Erfahrungen zu teilen und dazu beizutragen, das gesellschaftliche Tabu zu brechen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.10.2023ZDFDeutsche Streaming-PremiereFr 27.10.2023ZDFmediathek
  • Folge 85 (30 Min.)
    Das deutsche Forschungsschiff „Meteor“: 30 Wissenschaftler und 30 Besatzungsmitglieder sind an Bord. 4 Wochen lang untersuchen sie im Mittelmeer mit Tauchrobotern das Leben am Meeresboden. Wie die Geowissenschaftlerin Joely, 26, die mit ihrem Kollegen Clemens erforscht, wie Mikroorganismen in der Tiefe überleben. Für sie ist es ein Höhepunkt ihrer Forschungsarbeit. Und die Chance, dem Verständnis der Meere ein Stück Wissen hinzuzufügen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.11.2023ZDFDeutsche Streaming-PremiereFr 03.11.2023ZDFmediathek
  • Folge 86 (25 Min.)
    Was als Glücksfall erschien, entpuppt sich als Katastrophe. Ein angesehener Therapeut missbraucht seinen 7-jährigen Patienten mehrfach schwer sexuell. Erst zehn Jahre später wird er verurteilt. Vor dem Hintergrund der Haftentlassung des Täters 2024, erzählt Max-Leon zum ersten Mal öffentlich seine Geschichte. Er will verhindern, dass anderen geschieht, was ihm widerfahren ist, will aufklären: bei der Freiwilligen Feuerwehr, bei der Polizei und im ZDF. Der Film zeigt, wie sich das Leben von Max-Leon, 25, verändert hat, wie er mit dem Erlebten in seiner Partnerschaft heute zurecht kommt und wie er verhindern will, dass sein Peiniger wieder therapieren kann. Als kleiner Junge hatte Max-Leon Probleme beim Lesen und Schreiben. Die Schule rät der Mutter, einen Psychologen zu konsultieren. Als Max-Leon sich im Verlaufe der „therapeutischen Sitzungen“ veränderte, schöpfte sie Verdacht, konfrontierte den Kinder- und Jugendtherapeuten. Der bot ihr Geld an. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 12.11.2023ZDFDeutsche Streaming-PremiereFr 10.11.2023ZDFmediathek
  • Folge 87 (27 Min.)
    Sie haben schwere Straftaten begangen, lange eingesessen. Jetzt sind sie frei, fangen neu an. Job, Wohnung, Freunde – alles muss neu gefunden werden. Kommen sie zurecht? Wie klappt die Rückkehr? Thorsten war 13 Jahre lang in Haft. Versuchter Mord. Draußen will er nun neu anfangen. Bereut er die Tat? Früher war er innerlich tot, sagt er, hatte viel Wut in sich. Als er im Knast einen Brief von seiner Mutter mit einem Foto seiner Nichten bekam, machte es klick. Von da an wollte er wieder Teil der Gesellschaft werden und sich ändern.
    Zurzeit wohnt er in einer betreuten Wohngruppe für Straftäter. Alex hat über zwölf Jahre im Gefängnis verbracht wegen Raubes, Diebstahls, Körperverletzung, Dealens, EC-Karten-Betrugs. Seine Polizeiakte umfasst 115 Vergehen. Er ist ein Intensivtäter. Im Gefängnis hat er eine Ausbildung angefangen, aber nach der Haft nicht abschließen können. Derzeit arbeitet er ehrenamtlich, will jedoch in Kürze einer geregelten Arbeit nachgehen. Außerdem hat er schon mehrfach an Anti-Aggressionstrainings teilgenommen.
    Er will den Weg zurück vor allem für seine Frau und die beiden Kinder schaffen. Letztlich geht es bei der Resozialisierung darum, Straftäter zu besseren Menschen zu machen – mit einem Leben ohne Straftaten – und sie nach ihrer Freilassung wieder erfolgreich in die Gesellschaft zu integrieren. Es ist ein moralisch aufgeladener Prozess, der sowohl den Ex-Häftling als auch uns – die Gesellschaft – fordert. Sind wir dazu bereit, Straftäter wieder ins soziale Gefüge aufzunehmen? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.11.2023ZDFDeutsche Streaming-PremiereFr 17.11.2023ZDFmediathek
    • Alternativtitel: Schwarz. Deutsch. Engagiert: Menna Mulugeta
    Folge 88 (27 Min.)
    Schwarz und deutsch zugleich: Sängerin Menna Mulugeta möchte in einer von Vielfalt geprägten Gesellschaft Brücken bauen und engagiert sich für mehr Verständnis und Miteinander. Menna Mulugeta wurde in Wiesbaden geboren, ihre Wurzeln liegen in Äthiopien. Damit hat sie wie jeder vierte Deutsche einen Migrationshintergrund. Bekannt wurde sie einem größeren Publikum durch ihre Teilnahme bei „The Voice of Germany“. Sie gilt als „Stimmwunder“. Seit ihrer Kindheit beschäftigen sie Fragen nach Identität und Heimat. Im Alltag pendelt sie zwischen zwei Welten und versucht dabei, unter anderem als Afrodeutsche mit äthiopischen Wurzeln, als Künstlerin, Ehefrau und als Mutter ihren Ort zu finden.
    Das macht sie sensibel für sämtliche Aspekte von Diversität, für den Umgang mit und den Abbau von zwar tradierten, so doch abwertenden Sprach- und Verhaltensmustern. Sie setzt sich sowohl beruflich als auch privat für mehr Offenheit gegenüber kultureller Vielfalt ein und engagiert sich sozial unter anderem als Botschafterin für den Verein „kinder unserer welt“ (Äthiopien und Südafrika) und als Schulpatin gegen Rassismus.
    Immer häufiger greift sie auch in ihrem Bühnenprogramm antirassistische Inhalte auf. Sie möchte ihren Beitrag dazu leisten, dass Vielfalt als Chance und Miteinander als Bereicherung wahrgenommen werden. Sie möchte Brücken bauen und dazu ermutigen, aufeinander zuzugehen. Florence Brokowski-Shekete, geboren in Hamburg, hat nigerianische Wurzeln. Sie ist die erste schwarze Schulamtsdirektorin in Deutschland, Coach für interkulturelle Kommunikation und Autorin des „SPIEGEL“-Bestsellers „Mist, die versteht mich ja! Aus dem Leben einer Schwarzen Deutschen“. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.11.2023ZDFDeutsche Streaming-PremiereFr 24.11.2023ZDFmediathek
  • Folge 89 (24 Min.)
    Vater werden – was heißt das eigentlich, wie geht das, und wer bringt mir das bei? Was muss ich wissen? Wie kann ich meine Partnerin unterstützen? Und was für ein Vater möchte ich sein? Geht es um Schwangerschaft und Geburtsvorbereitung, steht in der Regel die Frau im Fokus. Dabei tun sich auch für Männer viele Fragen auf. „37°Leben“ begleitet zwei junge Männer ins Abenteuer Vater werden, erlebt mit ihnen die Zeit der Schwangerschaft bis zur Geburt. Daniel (28) wohnt zusammen mit seiner Frau Amelie (28) in Würzburg. Die beiden sind frisch verheiratet und erwarten ihr erstes Kind.
    Daniel arbeitet als Verkäufer in einem Motorradladen und fährt auch in seiner Freizeit Motorrad. Ob er das Risiko noch eingehen wird, wenn ihr Baby da ist? Vor der Geburt will er noch einmal auf der Rennstrecke „die Sau raus lassen“ – so der Deal mit seiner Frau, die ihren Onkel durch einen Motorradunfall verloren hat. Was Daniels neue Rolle als Vater betrifft, ist er in Amelies Augen manchmal zu gelassen: Die Bücher zum Vater werden, die sie ihm gekauft hat, hat er bisher nicht angerührt. Noch scheint viel Zeit bis zur Geburt.
    Doch als bei Amelie Komplikationen auftreten, geht es plötzlich alles ganz schnell. Julian (32) ist noch mitten im Studium, seine Freundin Gitta (32) hat ihren Job gekündigt. Die beiden haben sich gerade einen Van gekauft und wollen damit auf große Reise gehen, als sie plötzlich einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen halten. Ein Kind – das wollten sie unbedingt, aber gerade jetzt? Für Julian bekommen mit einem Mal ganz andere Dinge Priorität: Gelegenheitsjobs suchen, die Wohnung umgestalten, ein Geburtshaus finden. Unterstützung bekommen sie von Freunden und Familie.
    Julian setzt sich aktiv mit der Vaterrolle auseinander und möchte einen Väterkurs besuchen: Was für ein Vorbild will er sein? Was ändert sich für ihre Partnerschaft? Aus der großen gemeinsamen Reise mit dem Van sollen jetzt viele kleine Touren werden – gemeinsam wollen Julian und Gitta noch einmal den letzten Sommer ohne Kind genießen. Eine Schwangerschaft ist ein großer Umbruch – nicht nur für werdenden Mütter, auch für werdende Väter. Der Film begleitet die zwei jungen Männer bis zur Geburt und thematisiert Fragen und Sorgen, die die beiden beschäftigen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.12.2023ZDFDeutsche Streaming-PremiereFr 01.12.2023ZDFmediathek
  • Folge 90 (27 Min.)
    Bereits über 1800 Menschen starben 2023 auf der Flucht über das Mittelmeer (Stand: Juli 2023). Das möchte der 1988 geborene Fluglotse Manos Radisoglou künftig ändern. Privat hat er einen Flugschein und beobachtet mit einem zweimotorigen Flugzeug der Schweizer Hilfsorganisation HPI den Mittelmeerraum auf der Suche nach Flüchtlingen. Manos Radisoglou beschreibt das Fliegen als seine größte Leidenschaft, die er mit etwas Sinnvollem verbinden möchte. So hat er Kontakt aufgenommen mit der Schweizer Hilfsorganisation „Humanitarian Pilots Initiative“ (HPI). Diese betreibt zwei Beobachtungsflugzeuge über dem Mittelmeer, Standort ist die italienische Insel Lampedusa. Allein im März 2023 konnten so 62 Boote mit über 2000 Flüchtlingen in Seenot gesichtet werden. Nach der Sichtung werden die Koordinaten zur Rettung übermittelt. „37°Leben“ begleitet Manos Radisoglou bei den Vorbereitungen zu seiner Reise nach Lampedusa und bei seinen Einsätzen in der Seenotrettung aus der Luft. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.12.2023ZDFDeutsche Streaming-PremiereFr 08.12.2023ZDFmediathek
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 01.10., dann für den 08.10.2023
  • Folge 91 (27 Min.)
    Zum Beginn des Rituals rammt Simon das Schwert in den Boden: Ein Symbol für den Frieden, der bei einem heidnischen Ritual herrschen soll.
    Heiden und Hexen gibt es auch heute noch. Man begegnet ihnen in den Wäldern und auf Social Media. Was fasziniert junge Menschen am Heidenkult, den Götterwelten und der Naturreligion? Saadet Czapski will es herausfinden und trifft die Hexe Lisa und den Heiden Simon. Seine Glaubenswelt sind Götter wie Thor und Odin. Lisa hat eine naturspirituelle Identität und sucht die Magie in den Dingen. Für beide ist das Wissen von Hexen und Heiden Kulturgut. Simon ist Anhänger des germanischen Heidentums, für ihn sind die Götter wie gute Freunde, denen er begegnen kann. Seine spirituellen Highlights sind die heidnischen Jahreskreisfeste.
    Regelmäßig opfert der junge Schreiner allein oder in Gemeinschaft mit anderen Heiden den Göttern. Seine Kirche sind die Wälder des Dreisamtals im Schwarzwald. Simon hat durch ein Kindheitstrauma zum Heidentum gefunden: Als sechsjähriger Junge entgeht er nur knapp dem Tod durch Ertrinken. Wie kann Gott so etwas zulassen? Diese Frage stellt er sich immer wieder, erkundet verschiedene Glaubensrichtungen, bis er im Heidentum spirituelle Heimat und Heilung von seinem Trauma findet. „Meine Oma hat schon als Kind zu mir gesagt, dass ich eine Kräuterhexe bin“, sagt Lisa.
    Und ihre Oma behält irgendwie recht. Die junge Frau hat sich ebenso wie Simon mit verschiedenen Religionen auseinandergesetzt und ist dann aber bei dem Wissen der weisen Frauen des Mittelalters hängen geblieben. Sie versteht sich inzwischen selbst als eine Hexe und glaubt an eine beseelte Natur, von der man viel lernen kann. Und der Weg dahin beginnt auch für sie im Wald. Als Hexe sucht sie dort die Magie in den Dingen, die Verbindung mit den Kräften der Natur und dem heilkundlichen Wissen, das sie auch an andere weitergeben möchte. Lisa ist etwa fasziniert von der Wirkkraft der Heilpflanzen, die sie rund um ihre Heimat Baunatal in Hessen sammelt.
    Ihr Identitätsgefühl geht aber noch weiter: „Hexe zu sein, hat mein Selbstbild als Frau geheilt. Auch ich bin Teil der Schöpfung, es ist ok, wenn ich etwas tue, das auch mir guttut.“ Für viele Menschen sind Religionen erstarrt. Gesellschaftlicher Wandel findet außerhalb der Gotteshäuser statt. Wie ist das bei den Heiden und Hexen von heute? Ist das weltfremde Fantasy oder ernst zu nehmende Glaubenspraxis? Saadet Czapski ist ZDF-Journalistin und erkundet im Rahmen der „37°Leben“-Reihe „Warum glaubst du?“ das religiöse Leben junger Menschen in Deutschland. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 17.12.2023ZDFDeutsche Streaming-PremiereFr 15.12.2023ZDFmediathek

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