30 Minuten Deutschland Folge 244: Fahrlässig getötet – Junge Raser und ihre Opfer
Folge 244
Fahrlässig getötet – Junge Raser und ihre Opfer
Folge 244
Es ist der Albtraum aller Eltern: gerade hat das Kind seinen Führerschein, da kommt die Nachricht, dass es einen Unfall mit Toten gab. Der Fahranfänger ist plötzlich ein Straftäter und muss sich vor Gericht wegen „fahrlässiger Tötung“ verantworten. So geschehen in einem Fall, bei dem gleich mehrere Jugendliche starben. Am Steuer ein junger Mann, der viel zu schnell unterwegs war. Angehörige und ein Überlebender des Unfalls erzählen in dieser Justice-Folge von dem folgenschweren Unglück. Jedes Jahr kommen rund 500 Jugendliche und Heranwachsende im PKW auf deutschen Straßen ums Leben. Nach einem Unfall mit Toten und Verletzten ermittelt die Staatsanwaltschaft automatisch. Gutachter analysieren den Unfallort. Im Zentrum steht dabei die Frage: Inwiefern
hat der Fahrer sorgfaltswidrig, also „fahrlässig“ gehandelt? Wird ein Fahrfehler – wie etwa überhöhte Geschwindigkeit – festgestellt, drohen dem Unfallfahrer bis zu fünf Jahre Haft. Doch meist kommen junge Raser mit Bewährungsstrafen und befristeten Fahrverboten davon. Nach Ansicht der Angehörigen der Opfer sind die Strafen zu milde. Für sie ist kaum nachvollziehbar, dass jemand, der am Steuer „fahrlässig getötet“ hat, nach kurzer Zeit wieder mit dem Auto unterwegs sein darf. Julia Scherf präsentiert eine Justizreportage über das Spannungsfeld zwischen dem Recht der Unfallfahrer auf Resozialisierung und Mobilität und dem Wunsch der Angehörigen der Opfer, verantwortungslose Raser für immer aus dem Verkehr ziehen zu lassen. (Text: RTL)