Goncourt, Femina, Renaudot …: In Frankreich gibt es rund 2000 Literatur-Preise. Die vielfältige Literaturszene wird von dem Journalisten Arnaud Viviant in seinem Buch Station Goncourt: 120 ans de prix littéraires (Station Goncourt: 120 Jahre Literaturpreise) ausführlich beschrieben. Der Leser erfährt Wissenswertes über die Herkunft der wichtigsten Preise in Frankreich und die Verleihung von scherzhaften Preisen. Der Journalist und Kritiker Arnaud Viviant erläutert die Hintergründe der französischen Leidenschaft für Auszeichnungen, die mit dem ersten Goncourt-Preis im Jahr 1903 begann. Ein Rückblick auf zwei wichtige Ereignisse der Woche: Reform der Berufsschule. Emmanuel Macron hat am 4. Mai seine Reform der französischen Berufsschule (Lycée professionnel) vorgestellt. Der Staatspräsident kündigte die Einführung einer Vergütung der Praktika ab der zehnten Klasse und dem ersten Jahr des CAP an, um die Berufsschulen für Schüler wieder attraktiver zu machen. Ziel ist es, die Zahl der Schulabbrecher zu senken und eine 100-prozentige Berufseinstiegsquote zu erreichen. Aber bietet die Regierung durch den Ausbau der Praktika und der damit verbundenen Vergütung nicht den Unternehmen billige Arbeitskräfte an? Geht dieser Plan auf Kosten der im Unterricht verbrachten Zeit? Umstrittene Rentenreform. Der Verfassungsrat lehnte am 3. Mai den zweiten Antrag auf ein gemeinsam initiiertes Referendum über die Rentenreform ab. Die Weisen begründeten ihre Entscheidung damit, dass der Antrag auf ein Referendum „nicht eine Reform der Sozialpolitik im Sinne von Artikel 11 der Verfassung betrifft“. Dennoch riefen die Opposition und die Gewerkschaften zur Fortsetzung der Streiks auf und planen für den 6. Juni einen weiteren Aktionstag. Zwei Tage später, am 8. Juni, wird ein Gesetzesvorschlag der Liot-Gruppe zur Aufhebung der Reform und ihrer wichtigsten Maßnahme, der Anhebung des gesetzlichen Rentenalters von 62 auf 64 Jahre, geprüft. Besteht die Möglichkeit, dass das bereits verkündete Gesetz über die Rentenreform doch noch aufgehoben wird? Der französische Innenminister Gérald Darmanin erklärte heute Morgen im Radiosender RMC, die italienische Premierministerin Giorgia Meloni sei „nicht in der Lage, die Migrationsprobleme zu lösen, weswegen sie gewählt wurde“, und machte die
italienische Regierung für den Zustrom von Migranten in Südfrankreich verantwortlich. Diese Äußerung stieß in Italien auf heftige Kritik. „Die Worte des französischen Innenministers sind inakzeptabel“, meinte der italienische Außenminister Antonio Tajani. Wer hat die Migration besser im Griff: Frankreich oder Italien? Im Duell der Woche lässt Benjamin Sportouch die beiden Länder gegeneinander antreten. Fugue américaine, erschienen in der Collection Blanche des Gallimard-Verlags, ist der Titel des neuen Romans des französischen Wirtschaftsministers Bruno Le Maire. Ein Auszug hat in den sozialen Netzwerken für Aufruhr gesorgt. Der Wirtschaftsminister zeigt darin die große Bandbreite seines Stils. Es ist von „braunen Wülsten“, Dehnung und Anus die Rede. Die Poesieliebhaber der Twitter-Gemeine haben sich von ihrem Schock noch nicht erholt. Dabei haben sich in der Vergangenheit auch andere Politiker mit erotischer Literatur beschäftigt. Anna N’Diaye berichtet. Immer mehr Pioniere der Digitaltechnik erklären öffentlich ihre Reue. Diese Woche äußerte der „Pate der künstlichen Intelligenz“ Geoffrey Hinton seine Reue. Der kanadische Forscher hat seinen Job bei Google gekündigt, um vor den Gefahren warnen zu können, die KI für die Menschheit darstellt. Der Schöpfer des berühmten Chatbots ChatGPT sieht sich von seiner Maschine überholt. Seine Selbstkritik erinnert an die vieler Experten für künstliche Intelligenz. Davon erzählt Claude Askolovitch in seiner Geschichte der Woche. Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der Londoner Tageszeitung Metro vom 2. Mai mit dem Titel „Crown the hatch!“ Die Krönungszeremonie von Charles III. wird nach britischen Medienberichten mindestens 100 Millionen Pfund kosten. Der Monarch entschied sich jedoch dafür, Kleidung zu tragen, die bereits bei der Krönung seines Großvaters, König Georg VI. im Jahr 1937 verwendet wurde, und zwar „aus Gründen der Nachhaltigkeit und Effizienz“, wie es in der Pressemitteilung des Buckingham-Palastes heißt. Ist der umweltbewusste Charles III. ein modernerer Monarch? Ist es ihm acht Monate nach dem Tod von Elizabeth II. gelungen, das Amt zu modernisieren? Und zum Abschluss der Sendung entdecken Sie die von unseren Gästen ausgewählten Fotos der Woche und den humorvollen Beitrag „Kontinentaldrift“ von Benoît Forgeard. (Text: arte)