Sie wurde als Polina geboren und in Pauline umbenannt. Die russisch-französische Romanautorin, Übersetzerin und Schauspielerin Polina Panassenko kämpft seit über 20 Jahren gegen die Behörden, um ihren ursprünglichen Vornamen wiederzuerlangen. Unser Gast hat ihre Heimatstadt Moskau nach dem Zusammenbruch der UdSSR als Kind verlassen und kam nach Frankreich. Sie wuchs mit dem Gedanken auf, „die französische Sprache zu erlernen, ohne die russische zu vergessen. Beide zu pflegen und sie nie zu vermischen“. Ihr im L’Olivier-Verlag erschienener Roman Tenir sa langue ist größtenteils von ihrer persönlichen Geschichte inspiriert. Begriffen wie „Assimilation“ und „Integration“ begegnet sie mit Skepsis. „Meine Identität ist nicht doppelt, sondern vielfältig,“ sagt sie. Sandrine Le Calvez stellt uns Polina Panassenkoim Porträt vor. Anschließend werden der spanische Paris-Korrespondent Juan José Dorado und der französisch-iranische Reporter der Wochenzeitung Le Point Armin Arefi zu unserer Gesprächsrunde kommen, um zwei Ereignisse der Woche zu kommentieren. Elon Musk. Jetzt ist es offiziell. Der reichste Mann der Welt hat Twitter übernommen. Für die bescheidene Summe von 44 Milliarden Dollar steht der CEO von Tesla an der Spitze eines Netzwerks mit 228 Millionen täglichen Nutzern. Obwohl Facebook fast zwei Milliarden Nutzer hat, scheint die Meinungsbildung auf dem von Politikern und Journalisten frequentierten Twitter stattzufinden. Mit Elon Musk als überzeugtem Verfechter der Meinungsfreiheit stellt sich die Frage, ob das soziale Netzwerk mit dem blauen Vogel zu einem regelfreien Raum wird. Ist das eine Chance oder eine
Gefahr? COP 27. Ein am 27. Oktober veröffentlichter Bericht der Vereinten Nationen kommt zu dem Schluss, dass die derzeitige Politik zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen nicht ausreicht, um die globale Erwärmung zu begrenzen. Die internationale Organisation sagt sogar einen Anstieg von 2,8 Grad bis zum Ende des Jahrhunderts voraus, was weit über den beim Pariser Klimaabkommen 2015 angekündigten 2 bzw. sogar 1,5 Grad liegt. Vom 6. bis 18. November werden mehr als 35.000 Menschen zur COP 27 in Ägypten erwartet. Dort werden die Fortschritte der 2015 eingegangenen Verpflichtungen besprochen. Ferner geht es um die entscheidende Frage der Finanzierung des Kampfes gegen die globale Erwärmung in den armen Ländern. Da noch kein Staatschef seine Teilnahme bestätigt hat, stellt sich die Frage nach dem tatsächlichen Nutzen dieses Gipfels. Die internationale Schlagzeile der Woche stammt aus der amerikanischen Tageszeitung The Wall Street Journal vom 31. Oktober mit dem Titel „Lula da Silva siegt über Bolsonaro und wird erneut Staatspräsident von Brasilien“. Wird dieser Sieg von allen begrüßt? Nadia Daam lädt uns zu einer Reise nach Indien ein. Die Filmindustrie Tollywood stellt mit ihren in Regionalsprachen gedrehten Kinofilmen das traditionelle Bollywood in den Schatten. Thibaut Nolte beschäftigt sich in seinem Kommentar mit der Bedeutung von Begriffen aus den Nachrichten. Heute geht es um „Movember“: Einen Monat lang lassen sich Männer auf der ganzen Welt einen Schnurrbart wachsen, um auf Männerkrankheiten aufmerksam zu machen. Und zum Abschluss zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge unserer beiden Kolumnisten Victor Dekyvèr (Text: arte)