Guillaume Martin, ein Philosoph im Peloton Der Radsportler und Philosoph Guillaume Martin, der bei der letzten Tour de France den achten Platz belegte, veröffentlicht zwei Jahre nach seinem bemerkenswerten Buch Socrate à vélo ein neues Werk mit dem Titel La société du peloton (Dt.: Die Gesellschaft des Peloton). Darin erklärt er, dass das Peloton wie jede menschliche Gruppe aus verschiedenen „sozialen Klassen“ besteht und jedem Sportler je nach Rolle ein bestimmter Platz zugewiesen wird: Die organisatorische Struktur umfasst die Ersten (Anführer), die Führungskräfte (Kapitäne) und die Proletarier (Wasserträger). Welche Lehren können wir aus der Gesellschaftsordnung im Radsport für die Herausforderungen unserer Gesellschaft ziehen? Der Philosoph und Radsportler Guillaume Martin wird uns heute Abend mehr darüber berichten. Frankreich: Müssen die Reichen mehr besteuert werden? Der am 7. Dezember veröffentlichte Bericht des World Inequality Lab kommt zu dem Ergebnis, dass die Ungleichheiten trotz
des Wirtschaftswachstums in den Schwellenländern weiterhin zunehmen. Mit anderen Worten: Das Vermögen der Reichsten ist heute größer denn je. „Die Ungleichheiten liegen heute beinahe wieder auf dem Niveau des frühen 20. Jahrhunderts, als der westliche Kolonialismus seinen Höhepunkt erreichte“, enthüllt der Bericht. Im weltweiten Vergleich gehört das französische Steuersystem zwar zu den progressivsten Modellen, die Vermögensunterschiede sind jedoch nach wie vor sehr groß. Als problematisch führt der Bericht die vielen Möglichkeiten zur Steueroptimierung an, die dazu führen, dass die reichsten Franzosen proportional weniger Steuern zahlen als die Mittelschicht. Wie lässt sich das Vermögen besser verteilen und verhindern, dass die Ungleichheiten in unseren Gesellschaften immer größer werden? Darüber diskutieren wir mit unseren Gästen. Und zum Abschluss erleben Sie die wissenschaftlichen Erklärungen von Thibaut Nolte sowie die interessanten und humorvollen Beiträge von Xavier Mauduit und Alix Van Pée. (Text: arte)