52 Folgen, Folge 1–18

  • Folge 1
    Kaum ein technischer Gegenstand hat das Leben und die Umwelt der Menschen im 20. Jahrhundert mehr verändert als das Auto. Zunächst ist es ein Privileg der Reichen, wie der Opel Laubfrosch aus den 1920er-Jahren. Im Dritten Reich rückt der Traum eines Volksautos näher: Doch anstelle der KdF-Wagen werden für die Wehrmacht Kübelwagen produziert. In den 1950ern ist es dann endlich soweit: Jetzt gibt es das Auto für jedermann. Der VW-Käfer wird zum Sinnbild des Wiederaufbaus und des Wirtschaftswunders in Westdeutschland. Das Pendant in der DDR ist der Trabant. Der hohe Preis der Mobilität zeigt sich in der Ölkrise 1973: Ressourcen-Verknappung und Umweltschäden trüben bis heute die Lust am Autofahren. (Text: SWR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSa 03.10.1998Das Erste
  • Folge 2
    Das 20. Jahrhundert: Containerschiffe, Riesentanker, Luxusliner durchpflügen scheinbar unsinkbar die Meere. Frachtschiffe navigieren per Satellitenstrahl und Fabrikschiffe orten Fischschwärme mit Hilfe von Radar und verarbeiten den Fang vollautomatisch. Nur noch wenige Beschäftigte an Bord sind geschulte ‚Seemänner‘. Bordcomputer und Bildschirme haben die Beobachtung von Windgeräuschen und Wellenbewegungen abgelöst. Menschen, deren Leben aufs Engste mit dem Meer verknüpft sind, erzählen von den gewaltigen Veränderungen der Seefahrt in diesem Jahrhundert: sei es im Küstenschutz, beim Fischfang, dem Großschiffbau, bei der Marine oder der Passagierschifffahrt. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.10.1998Das Erste
  • Folge 3
    Begonnen hat die moderne Luftfahrt 1900 mit dem Flug des ersten Zeppelins. Beschleunigt durch Entwicklungen beim Militär, entstehen schon bald die ersten Verkehrsflugzeuge – 1931 fliegt die Do-X über den Atlantik. Nach dem Bombenhagel aus den fliegenden Festungen des Zweiten Weltkriegs helfen ‚Rosinenbomber‘, die Berlin-Blockade zu überstehen. Zehn Jahre später bringt die Lufthansa wieder den Duft der großen weiten Welt ins Land. Fliegen im Düsenzeitalter ist kein Abenteuer mehr. New York, Rio, Tokio – ein paar Stunden, und man ist da. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.10.1998Das Erste
  • Folge 4
    Hereinspaziert, hereinspaziert – wir zeigen die neueste Erfindung: das Kino. Erst stummes Jahrmarktsvergnügen, dann Lichtspieltheater, heute Cinemaxx-Kinopalast mit Dolby-Surround. Durch das Kino entwickelte sich ein ganzer Industriezweig, wurden Schauspieler zu Stars. Heinz Rühmann, Marlene Dietrich, Curd Jürgens, Gert Fröbe, Romy Schneider waren die Leinwandhelden der Nation. Der Gang ins Lichtspielhaus wurde Volksvergnügen Nummer eins, bis das Fernsehen kam und mit ihm das große Kinosterben. Erst seit den 80er Jahren hat das Kino in Deutschland erneut Zulauf und werden auch deutsche Filme wieder Kassenknüller. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.10.1998Das Erste
  • Folge 5
    Vor über 100 Jahren ist Musik noch ein Live-Erlebnis. Erst mit der Erfindung des Grammophons ändert sich das. Schon 1900 werden 2,5 Millionen Schallplatten verkauft. Für den endgültigen Durchbruch des Schlagers sorgen in den 1920ern das Radio und der Tonfilm. Sie verbreiten die Lieder der Stars wie Zarah Leander millionenfach. In der Nachkriegszeit sind vor allem die Songs beliebt, die von der Not ablenken. Beat und Rock’n’Roll verdrängen die Schlager in den 1960ern. Doch es gibt ein Trostpflaster: Das ZDF strahlt ab 1969 die ‚Hitparade‘ aus – eine der populärsten deutschen Musiksendungen. Ende des 20. Jahrhunderts erlebt die deutsche Schlagermusik mit Sängern wie Guildo Horn ein ‚Revival‘. (Text: SWR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.10.1998Das Erste
  • Folge 6
    Kaum ein technisches Gerät hat die Freizeitgewohnheiten der Deutschen im letzten Jahrhundert so nachhaltig verändert wie das Fernsehen. Millionen beziehen noch immer aus ihm ihre Informationen, Millionen lassen sich von ihm unterhalten. Es hat sich einen festen Ort im Leben der Deutschen erobert und ist damit wohl das bedeutendste Unterhaltungs- und Informationsmedium. Schon Kleinkinder wachsen mit dem Fernseher auf, und ein Leben ohne die Bilder aus der Flimmerkiste ist für die meisten unvorstellbar. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.11.1998Das Erste
    • Alternativtitel: Fern-Weh - Deutsche im Exil
    Folge 7
    Immer wenn das ‚Traumschiff‘ auf bundesdeutschen Mattscheiben in See sticht, träumt man von sonnigen Gefilden, einem neuen, leichteren Leben. Doch die meisten Auswanderer sind bald ernüchtert oder kehren desillusioniert in die alte Heimat zurück. Hundert Jahre zuvor ist das Hauptmotiv der Auswanderer die materielle Not. Die meisten gehen nach New York oder in ausländische Industriezentren, wo sie in sogenannten ‚German towns‘ leben. Als die Nazis 1933 an die Macht kommen, fliehen Tausende von Wissenschaftlern, Künstlern, Schriftstellern und vor allem jüdische Mitbürger aus Deutschland. Weltweit suchen sie Exil, meist in Amerika und in Palästina. (Text: SWR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.11.1998Das Erste
  • Folge 8
    Wir essen beim Italiener, kaufen beim Türken und reisen in die ganze Welt. Doch Rassismus ist noch immer an der Tageordnung in Deutschland, insbesondere dort, wo Arbeit knapp ist und die Integration zu scheitern droht. Vor 100 Jahren kommen die ersten Ausländer ins Land, die so genannten ‚Ruhrpolen‘. Rund eine halbe Million schuften im Bergbau. Als 1933 die Nazis die Macht übernehmen, holen sie so viele Ausländer ins Land wie nie zuvor – fast acht Millionen. Sie stammen aus den besetzten Gebieten und müssen Zwangsarbeit verrichten. 15 Jahre nach Kriegsende, als in Westdeutschland die Wirtschaft boomt, reichen die eigenen Arbeitskräfte nicht mehr aus: Italiener und Portugiesen, später Türken, übernehmen harte und schlecht bezahlte Arbeiten. In der DDR sind es vor allem Vietnamesen, die im Zuge ‚angewandter Entwicklungshilfe‘ im sozialistischen Staat Arbeit suchen. (Text: SWR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.11.1998Das Erste
  • Folge 9
    Zu Beginn des Jahrhunderts begeistern sich die Deutschen für das Militär und die imperialistischen Träume Wilhelms II. Doch der Erste Weltkrieg endet mit der Schmach von Versailles. Trotz der schrecklichen Erfahrungen bleiben militärische Traditionen bestehen, welche die Nazis im Zweiten Weltkrieg für sich nutzen. 1945 entsteht mit der Erfindung der Atombombe eine neue Bedrohung: der globale Nuklearkrieg. Er bestimmt die ideologische Auseinandersetzung der beiden Supermächte in der Zeit des Kalten Krieges. Das Konzept der Abschreckung führt zu einem gigantischen Wettrüsten. Als die NATO Ende der 1970er-Jahre neue Mittelstreckenraketen in der BRD stationieren will, formiert sich die Friedensbewegung in West und Ost. Die Wende kommt erst mit dem Zerfall des Sowjetimperiums. (Text: SWR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 22.11.1998Das Erste
  • Folge 10
    In den Zwanzigerjahren des 20. Jahrhunderts wird von den Zeitschriften, im Kino oder im Roman das Idealbild der jungen, unabhängigen, unverheirateten Angestellten, die in einer Großstadt lebt, kreiert. Sie hat scheinbar alles erreicht, ist gleichberechtigt und hat mit bisherigen Konventionen und Tabus gebrochen: sie trägt Bubikopf sowie kurze Röcke und lebt sie ihre erotischen Bedürfnisse aus. Das Bild dieser ‚Traumfrau‘, ändert sich im Laufe des 20. Jahrhunderts enorm, ganz so wie es die männerdominierten Medien, die Kosmetikindustrie, die Politik oder auch die Kirchen haben wollen. Der Film ‚Weibsbilder‘ lässt Frauen zu Wort kommen. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.11.1998Das Erste
  • Folge 11
    Zu Beginn des Jahrhunderts ist der bürgerliche Mann noch ganz selbstverständlich unumschränktes Familienoberhaupt und Leitfigur in Gesellschaft und Politik. Das Männerbild der Arbeiter ist dagegen mehr von der körperlichen Arbeit bestimmt. Muskelkraft und Ausdauer werden hoch geschätzt. Heute geht ER zum Schönheitschirurgen, zur Kosmetik, ins Fitnessstudio. ER will reich, mächtig und potent, aber auch flexibel, anpassungsfähig und cool sein. Männer sind nicht mehr auf einen Typ festlegbar. Aus einem klar umrissenen Männerbild des frühen 20. Jahrhunderts ist ein schillerndes Vexierbild geworden, das viele Möglichkeiten des ‚Mann-Seins‘ zulässt. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.12.1998Das Erste
  • Folge 12
    ‚Sex‘ ist heute Gesprächsthema Nr.1 – kaum eine Zeitschrift, kaum eine Ratgebersendung, kaum eine Talkshow kommt ohne das Thema aller Themen aus. 100 Jahre zuvor gehört Sexualität noch in die Intimsphäre des Einzelnen. Man spricht darüber weder zu Hause noch in der Öffentlichkeit. Lediglich Mediziner und Sexualwissenschaftler erforschen und diskutieren Sexualität, bringen Aufklärungsschriften und ­filme heraus und bieten Sexualberatung an. Diese Folge aus der Reihe ‚100 Deutsche Jahre‘ zeigt, wie Moralvorstellungen zur Kaiserzeit, unter dem Nationalsozialismus, in der Nachkriegszeit, in den 60er-Jahren bis hin zur Entdeckung der Immunkrankheit Aids die Moral und das Sexualleben der Deutschen beeinflussten. (Text: EinsPlus)
    Deutsche TV-PremiereSo 13.12.1998Das Erste
  • Folge 13
    Am Anfang des 20. Jahrhunderts ist die Ehe noch ein Bund fürs Leben und die Familie die Keimzelle der Gesellschaft. Die Liebesheirat konkurriert mit der Vernunftehe, zumindest in den gutbetuchten Kreisen. Die Nationalsozialisten wollen das Ideal der bürgerlichen Hausfrauenehe auf der Grundlage der Rassenhygiene festschreiben. Doch mit Kriegsbeginn verändert sich die Situation radikal: Da Millionen Männer fallen, leben viele Frauen alleine oder in so genannten Onkel-Ehen. In den 1950er-Jahren scheint man sich in Ost und West zunächst auf das Ideal der traditionellen Familie zu besinnen, aber viele Ehen halten nicht. Die 1968er-Generation weicht mit ihrer Kritik an Ehe und Familie endgültig die alten, überkommenen Strukturen auf. (Text: SWR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.12.1998Das Erste
  • Folge 14
    Um die Jahrhundertwende sind Kaiser Wilhelm II., seine Marine und seine Soldaten Leitbilder für die Jungen bürgerlicher Familien. Sie tragen deshalb einen Matrosenanzug und spielen mit Zinnsoldaten und Kanonenbooten. Mädchen dagegen müssen sich ,,züchtig’ geben. Sie werden in weiße Kleider gesteckt und müssen sich mit Puppenstuben und Kinderwagen vergnügen. Bei Kindern aus Arbeiterfamilien ist dagegen Spielzeug rar. Der Hausflur und der Hinterhof der Mietskaserne sind ihre Spielplätze. Erst in der Weimarer Republik gibt es Ansätze zur Förderung auch der Kinder aus der Unterschicht.
    Wie wir unsere Kinder behandeln und erziehen oder als Vorzeigeobjekte ausstaffieren, hat sich im Laufe des Jahrhunderts gewaltig verändert. Die Freiräume für die Entwicklung der Kinder haben sich vergrößert. Kindheit, früher nur Vorstufe zur Erwachsenenwelt, ist heute eine Welt für sich. Kindererziehung bewegt sich jetzt zwischen den Extremen ,,streng’ und ,,frei’ in einem relativ breiten Toleranzspektrum. Aber Deutschland ist noch immer auf der Suche, ein kinderfreundlicheres Land zu werden. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.12.1998Das Erste
  • Folge 15
    Keine (Berufs-) Gruppe hat im 20. Jahrhundert einen solchen Imageverlust hinnehmen müssen wie die der Soldaten. Galt zu Beginn des Jahrhunderts das Militär noch als ‚Schule der Nation‘, gerät sein Ruf nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg und mit dem Beginn der Ära der atomaren Kriegsführung ins Wanken. Im Westen wächst seit den 1960er-Jahren die Zahl der Kriegsdienstverweigerer, während in der DDR der ‚freiwillige‘ dreijährige Militärdienst für die Aufnahme eines Studiums unabdingbar ist. Erst in den 1990er-Jahren erfreut sich der freiwillige Militärdienst wieder zunehmender Beliebtheit. Die Bundeswehr selbst muss ihre Aufgabe im Hinblick auf die globalen Veränderungen neu definieren. (Text: SWR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.01.1999Das Erste
  • Folge 16
    Hitler ist der erste Politiker, der in Deutschland zum allgegenwärtigen Medienstar wird. Nach der Machtübernahme erhalten die Nazis die Kontrolle über sämtliche Medien. Zu Beginn ist Hitler noch ausgesprochen medienscheu, bis er in dem Fotografen Heinrich Hoffmann einen treuen Verbündeten findet. Das Radio überträgt jede wichtige Rede Hitlers, und auch die Wochenschau wird auf die politische Linie der NSDAP getrimmt. Die Regisseurin Leni Riefenstahl setzt den Führerkult im Kino in Szene. Aber die Medien können nur bestärken und inszenieren, was viele Deutsche ohnehin in Hitler sehen: den Retter aus der Krise der Weimarer Republik. (Text: SWR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 17.01.1999Das Erste
  • Folge 17
    Der millionenfache Mord an Menschen anderen Glaubens und anderer Herkunft ist das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte. Nirgendwo sonst hat der Antisemitismus zu einer derart perfekten, industrialisierten Mordmaschinerie geführt. Nach 1933 werden den jüdischen Mitbürgern Schritt für Schritt ihre Bürgerrechte und Lebensgrundlagen entzogen. Während des Krieges beschließen die Nazis die systematische Ermordung aller europäischen Juden. Zur langen Liste der Ermordeten gehören auch Sinti und Roma, Kommunisten, Sozialisten und Homosexuelle. Nach dem Krieg richten die Alliierten in den Nürnberger Prozessen über die Verantwortlichen. Doch kaum einer bekennt sich zu seiner Schuld – im Gegenteil: In der jungen Bundesrepublik sitzen viele Nazis bald wieder in maßgeblichen Positionen. (Text: SWR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 24.01.1999Das Erste
  • Folge 18
    1945 – Deutschland liegt in Trümmern. Die Sieger des Zweiten Weltkrieges teilen das Land in Besatzungszonen ein. Doch schon bald bricht die Kriegskoalition auseinander und die beiden Supermächte USA und Sowjetunion stehen sich im Kalten Krieg gegenüber. Während der Westen von den USA wirtschaftlich unterstützt wird und die westdeutsche Jugend begierig den amerikanischen Lebensstil imitiert, ist in der DDR das Verhältnis zur befreundeten Supermacht von Anfang an schwieriger. Die Niederschlagung des Aufstandes am 17. Juni 1953 und der Mauerbau im August 1961 führen nicht dazu, dass antirussische Ressentiments beseitigt werden. Erst zu Beginn der 1990er-Jahre ändert sich die weltpolitische Lage: Die Sowjetunion löst sich auf, und mit der Deutschen Einheit verlassen die Streitkräfte der Supermächte das Land. (Text: SWR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.02.1999Das Erste

weiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn 100 Deutsche Jahre online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…