2022/2023, Folge 19–35

  • Folge 19 (30 Min.)
    Willkommen, Bienvenue, Welcome: Zu Gast im Düsseldorfer Schauspielhaus
    Während sich die meisten Bühnen in Deutschland nur langsam von der Corona-Krise erholen, freut sich das Düsseldorfer Schauspielhaus über ausverkaufte Vorstellungen. Besonders beliebt ist „Cabaret“, der Musical-Klassiker aus dem Jahr 1966. André Kaczmarczyk hat das Stück inszeniert und spielt den Conférencier des legendären Kit-Kat-Clubs im Berlin Anfang der 30er Jahre. Aber auch Stücke wie Robert Wilsons „Dorian“ oder Felix Krakaus Neubearbeitung von „Sophokles“ sind Publikumsrenner. Auf der kleinen Bühne des Schauspielhauses hat am 10. Februar „Odyssee“ Premiere, eine Inszenierung frei nach Homer mit Menschen aus der Ukraine und Düsseldorf. Das Stück erzählt aus weiblicher Perspektive vom Irrsinn des Krieges, vom Heimweh und dem endlosen Warten auf eine ungewisse Zukunft. Westart ist bei den Endproben dabei, schaut hinter die Kulissen des Schauspielhauses und trifft André Kaczmarczyk sowie den Generalintendanten Wilfried Schulz.
    Wie junge Menschen die Welt verbessern: der Dokumentarfilm „Bigger Than Us“
    Sie sind jung und sie wollen etwas verändern: sieben Menschen, die für eine bessere Zukunft kämpfen. Im Mittelpunkt des Filmes steht die 18-jährige Melati Wijsen. Seit sechs Jahren engagiert sie sich gegen Plastikmüll in ihrer Heimat Indonesien. Sie hat Erfolg, doch sie will mehr erreichen. Für den Film reist sie durch die Welt und trifft sechs Gleichgesinnte: vom Libanon über Afrika bis Rio de Janeiro. Sie kämpfen für Menschenrechte, für das Klima, für Meinungsfreiheit, soziale Gerechtigkeit und den Zugang zu Bildung und Nahrung. Und sie wollen sich vernetzen, um Teil von etwas zu sein, das größer ist als sie selbst. „Bigger Than Us“ zeichnet das Bild einer jungen Generation, die für eine lebenswerte Zukunft kämpft und uns alle inspiriert, selbst etwas zu tun. Am 16. Februar kommt der Film ins Kino.
    „ON AIR“. Ausstellung über Klänge, Geräusche und Krach in der Kunst
    1950er bis 1970er Jahre Klänge sind unsichtbar. Und doch können sie zum „handfesten“ Material für die Kunst werden. Wie das geht, das zeigt die Ausstellung „ON AIR“ im Kaiser Wilhelm Museum in Krefeld. Sie widmet sich Künstlerinnen und Künstlern, die von den 1950er bis zu den 1970er Jahren den Klang als Werkstoff entdeckt haben und ihn für Maschinenplastiken, Performances und Installationen genutzt haben. Zu sehen und zu hören sind Soundobjekte unter anderem von Joseph Beuys, Jannis Kounellis, Robert Rauschenberg, Jean Tinguely und Bruce Nauman. Die Ausstellung „ON AIR“ ist bis zum 26. März geöffnet.
    Der Baum in Kunst und Design: Die Ausstellung „Between the Trees“ im Kölner Museum für Angewandte Kunst
    Mitten in der Kölner City liegt das Museum für Angewandte Kunst (MAKK), umgeben von Straßen und Häusern, aber nur wenig Natur. Dabei hat gerade der Baum eine überragende Bedeutung für die Stadt und ihre Bewohner: Er reinigt die Luft, trägt im Sommer zur Kühlung bei und verbessert die Lebensqualität der Menschen. Genauso dient er aber auch als Inspirationsquelle und Werkstoff für Kunst und Design. Mit der Ausstellung „Between the Trees“, die bis zum 16. April zu sehen ist, bringt das MAKK diese beiden Aspekte zusammen. Zur Eröffnung hat das Museum drei Apfelbäume gepflanzt. Und in den nächsten Wochen verschenkt es in Zusammenarbeit mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald 50 Apfelbäume an Interessierte. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 11.02.2023WDR
  • Folge 20 (30 Min.)
    - Cool und anders: Hinter den Kulissen der Kölner Stunksitzung
    Satirisch, schräg und provokativ: Die Stunksitzung ist die „andere Seite“ des Kölner Karnevals. Nach zwei Jahren coronabedingter Zwangspause lädt sie seit November 2022 wieder ins E-Werk auf der „schäl Sick“.
    Als eine kleine Gruppe Sozialpädagogikstudenten 1984 die Stunksitzung erfand, war das fast so etwas wie eine Revolution. Die jungen Leute wollten eine Alternative zum traditionellen Kölner Karneval bieten, bissig und frech, mit Spitzen nicht nur gegen die große Politik, sondern auch gegen den offiziellen Jeckenbetrieb. Damals konnten die „Stunker“ nicht ahnen, wie sehr sie mit ihrer Vision vom anderen Karneval den Nerv der Zeit trafen. Heute blickt die Stunksitzung auf eine unglaubliche Erfolgsgeschichte zurück. Von den Gründungsmitgliedern sind immer noch einige aktiv. Und auch die Hausband Köbes Underground mit Frontmann Ecki Pieper ist seit 1988 dabei. Die „Stunker“ fühlen sich fast wie eine Familie. An der Spitze steht „Präsidentin“ Biggi Wanninger, die Abend für Abend mit losem Mundwerk durch die Sitzung führt. Am Karnevalssamstag schaut Westart hinter die Kulissen. In der Nacht auf Sonntag ist die Stunksitzung ab 00:30 Uhr im WDR Fernsehen zu sehen.
    - 200 Jahre Karneval in Köln: ein Rückblick von Monika Salchert
    Wie alt ist der Kölner Karneval? So genau weiß man das nicht, auch wenn Zeugnisse das närrische Treiben schon im Mittelalter belegen. Erst seit 1823 gibt es den Karneval, wie wir ihn kennen: organisiert von großen Gesellschaften mit Festkomitees, Sitzungen und Straßenumzügen. Am 10. Februar 1823 fand in Köln der erste Rosenmontagszug statt – allerdings noch ohne Prinz, Bauer und Jungfrau. Das Dreigestirn kam erst später dazu. Damals wurde der Grundstock gelegt für das Lebensgefühl, das die kölsche Identität genauso prägt wie der Dom und der Rhein. Monika Salchert lässt 200 Jahre Kölner Karneval Revue passieren. Ihr aufwändig recherchiertes Buch ist prallvoll mit Anekdoten, historischen und zeitgenössischen Bildern.
    - Junger Blick auf alte Meister: die Ausstellung „Weitblick“ in Aachen
    Alte Meister von jungen Menschen mit Handicap neu interpretiert: Das Suermondt-Ludwig-Museum in Aachen hat dieses Projekt gemeinsam mit der Kunstwerkstatt der Lebenshilfe entwickelt. 14 junge Künstlerinnen und Künstler hatten Gelegenheit, sich im Museum mit den ausgestellten Objekten vertraut zu machen und sie anschließend in ihre eigene Lebenswelt zu übersetzen. Entstanden sind überraschende Werke: von filigranen Zeichnungen über Stickereien bis zu Skulpturen. Zu sehen sind sie bis zum 30. April in der Ausstellung „Weitblick“ im Suermondt-Ludwig Museum.
    - „Vergiss Meyn nicht“: Porträt des Dokumentarfilmers Steffen Meyn
    Steffen Meyn war Journalist, Dokumentarfilmer und Künstler – ein junger Mann mit politischem Sendungsbewusstsein, der auf Missstände aufmerksam machen wollte. Zwei Jahre lang begleitete er mit seiner 360°-Helmkamera die Klimaproteste rund um den Hambacher Forst. Am 19. September 2018 stürzte er während der Räumung des Waldes im Baumhausdorf „Beechtown“ zu Tode. Nun haben Freunde und Kollegen einen Dokumentarfilm produziert, der zum großen Teil auf Steffen Meyns Drehmaterial basiert. „Vergiss Meyn nicht“ feiert am 18. Februar auf der Berlinale Premiere. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.02.2023WDR
  • Folge 21 (30 Min.)
    Museum im Umbruch: Zu Besuch im Rautenstrauch-Joest-Museum in Köln
    Wie definiert sich ein renommiertes Ausstellungshaus von Grund auf neu? Genau das hat sich das Rautenstrauch-Joest-Museum (RJM) in Köln zur Aufgabe gemacht. Jahrzehntelang war es eines der führenden „ethnologischen Museen“ in Deutschland. Doch das Konzept, sich mit eurozentrischem Blick „fremden Kulturen“ zu nähern, ist fragwürdig geworden. Seit 2019 ist Nanette Jacomijn Snoep Direktorin des RJM. Sie will nicht mehr Fremdes präsentieren, sondern die Fremdheit überwinden, und ist dabei, in der Sammlung alles auf den Prüfstand zu stellen. Schon lange macht sie sich für die Rückgabe kolonialer Raubkunst stark.
    Dazu gehören auch die 92 Benin-Bronzen, die bisher im Besitz des RJM waren. Sie sind Teil des Kunstschatzes, den die britische Armee Ende des 19. Jahrhunderts aus dem Königspalast von Benin raubte. Wie lange sie noch in Köln zu sehen sind, ist ungewiss. Erst vor kurzem haben die deutschen Museen die Eigentumsrechte an Nigeria übertragen. Wie ein Museum neu gedacht werden kann, zeigt auch die aktuelle Schau „LOVE?“. Sie thematisiert Liebe in all ihren (queeren) Facetten und ist als Werkstatt zum Mitmachen konzipiert. Zu besuchen ist sie bis zum 10. April.
    „Sonne und Beton“: Verfilmung des Bestsellerromans von Felix Lobrecht
    Im Rekordsommer 2003 stöhnt ganz Berlin unter der Hitze. Noch heißer und trister aber ist es in der Satellitensiedlung Gropiusstadt in Neukölln. Hier leben Lukas, Gino, Julius und Sanchez und langweilen sich zwischen den Hochhausschluchten. Die Jungs haben kein Geld fürs Schwimmbad, kein Glück in der Liebe und zu Hause nur Stress. Doch dann geraten sie im Park zwischen rivalisierende Dealer … „Sonne und Beton“ erzählt rau und humorvoll vom Teenager-Alltag in der Vorstadt, von Gewalt, Drogen, von sozialen Abgründen. und von Freundschaft. Regisseur David Wnendt hat den Film nach dem Bestsellerroman von Felix Lobrecht gedreht. Am 2. März kommt er in die Kinos.
    „Keine gute Geschichte“: Lisa Roys Debütroman aus Essen-Katernberg
    Nein, es ist keine gute Geschichte, die Lisa Roy in ihrem Debütroman erzählt. Im Mittelpunkt steht Arielle Freytag. Sie ist Anfang dreißig und hat es offensichtlich geschafft. Im Essener „Brennpunkt“-Stadtteil Katernberg aufgewachsen, arbeitet sie als erfolgreiche Social-Media-Managerin in Düsseldorf. Als sie nach zwölf Jahren zum ersten Mal an den Ort ihrer Jugend zurückkehrt, wird sie mit schmerzhaften Fragen aus ihrer Vergangenheit konfrontiert. Lisa Roy, im Ruhrgebiet groß geworden, schildert illusionslos, was es heißt, in prekären Verhältnissen zu leben. „Keine gute Geschichte“ ist für den Debütpreis der Lit.Cologne nominiert. Am 9. März ist die Preisverleihung.
    Macht, Gier und Wahn: „Johann Holtrop“ im Schauspiel Köln
    „Johann Holtrop“ – das ist die Geschichte eines egomanischen Spitzenmanagers, eines Blenders und Menschenfängers, der auf dem Höhepunkt seiner Karriere zum Vorstandsvorsitzenden eines weltweiten Medienkonzerns wird und schließlich stürzt. Rainold Goetz hat sie in seinem 2012 erschienenen gleichnamigen Roman erzählt. Parallelen zum Fall Thomas Middelhoff sind nicht zu übersehen. Jetzt hat Stefan Bachmann, Intendant des Kölner Schauspielhauses, „Johann Holtrop“ auf die Bühne gebracht. Das Stück ist der Abriss einer Gesellschaft, die geprägt ist von Macht, Gier und Wahn. Die Koproduktion mit dem Düsseldorfer Schauspielhaus feiert am 25. Februar in Köln Premiere.
    „Expect the Unexpected“: Ausstellung Digitale Kunst in Bonn
    Früher war es vergleichsweise einfach zu sagen, was eine Fotografie ist. Heute haben sich die Bildwelten radikal verändert. Digitale Technik wie Photogrammetrie, 3D-Scanning, 3D-Druck, Augmented Reality, CGI und Machine Learning eröffnen ungeahnte Möglichkeiten. Wie Fotokünstlerinnen und -künstler die neuen digitalen Tools ausloten, damit experimentieren und ungewohnte Perspektiven auch auf unser alltägliches Leben eröffnen, das zeigt die Ausstellung „Expect the Unexpectet“, die bis zum 30. April im Kunstmuseum Bonn zu sehen ist. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 25.02.2023WDR
  • Folge 22 (30 Min.)
    Auf nach Kevelaer: Zu Gast im Wallfahrtsort am Niederrhein
    Sie ist einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte in Nordeuropa – die Stadt Kevelaer am Niederrhein. Gut eine Million Menschen aus aller Welt machen sich jährlich auf den Weg, um das Marienbild in der Gnadenkapelle zu verehren. Seit 1642 spendet es den Pilgern Trost und Zuversicht. Mit ihren Sehenswürdigkeiten – Marienbasilika, Gnadenkapelle, Beicht- und Kerzenkapelle, dem Solegarten St. Jakob und zahlreichen Brunnen – ist die Stadt auch ein Anziehungspunkt für Touristen. Im Herzen Kevelaers liegt das Niederrheinische Museum, das eng mit Kunst, Kultur und Alltagsleben der Region verbunden ist.
    Aktuell ist dort die Ausstellung „Verschwiegenes Schaffen“ zu sehen – eine Doppelausstellung der beiden Ausnahmekünstler Erwin Hapke und Heinz Henschel. Beide haben sich jahrzehntelang im Verborgenen ihrer Kunst gewidmet und wurden erst nach ihrem Tod berühmt: Erwin Hapke mit seinen faszinierenden Faltfiguren, Heinz Henschel mit seinen filigranen Miniaturbildnissen. Westart trifft die beiden Nachlassverwalter Matthias Burchardt und Matthias David sowie Museumsleiterin Veronika Kaenders. Die Ausstellung ist bis zum 23. Juli geöffnet.
    Balsam für die Seele: Annette Friers Projekt #undwarumbistduhier
    #undwarumbistduhier – so heißt das aktuelle Youtube-Projekt der Schauspielerin Annette Frier. Die Idee dazu hatte sie vor über zwei Jahren, im Winter 2020, mitten im zweiten Lockdown. Es ist die erste Produktion, die sie in Eigenregie geplant, gedreht und mit der Produzentin Dietlinde Stroh umgesetzt hat. Entstanden ist eine außergewöhnliche Interviewreihe, in der sie mit Freunden, Bekannten und Wegbegleitern über die ganz großen Themen des Lebens spricht: Geburt, Vergebung, Verlust, Glück. Mit dabei sind unter anderem die Moderatorin Dunja Hayali, die Kabarettistin Cordula Stratmann, die Schauspieler Edin Hasanovic und Martin Brambach, der Gastronom Nelson Müller und der Rapper Eko Fresh. Am 5. März stellt Annette Frier ihr Filmprojekt im Rahmen der Lit.Cologne vor.
    „Truth is Dead“: Ausstellung der Fotografin Alison Jackson im NRW Forum Düsseldorf
    Wie sind sie wirklich – die Reichen, Schönen und Berühmten? Was treiben sie, wenn sie sich unbeobachtet fühlen? Eine ganze Armada von Paparazzi lebt davon, uns einen vermeintlich „echten“ Blick in ihr Privatleben vorzugaukeln. Doch was davon ist wirklich „echt“? Nichts, sagt die britische Fotografin Alison Jackson, und treibt die Täuschung auf die Spitze. Mithilfe von Schauspielerinnen und Doppelgängern inszeniert sie Paparazzi-Fotos von Celebrities wie der britischen Königsfamilie, Marilyn Monroe, Donald Trump, Justin Bieber oder Angela Merkel. Ihre frei erfundenen Aufnahmen bilden nicht die Realität ab, sondern spiegeln die Sehnsüchte und Illusionen des Publikums wider.
    Unter dem Titel „Truth is Dead“ – die Wahrheit ist tot – zeigt das NRW Forum Düsseldorf bis zum 14. Mai rund 80 Fotografien und Videos aus den wichtigsten Werkzyklen der Fotografin. Erwin Hapke mit seinen faszinierenden Faltfiguren, Heinz Henschel mit seinen filigranen Miniaturbildnissen. Westart trifft die beiden Nachlassverwalter Matthias Burchardt und Matthias David sowie Museumsleiterin Veronika Kaenders. Die Ausstellung ist bis zum 23. Juli geöffnet.
    Balsam für die Seele: Annette Friers Projekt #undwarumbistduhier
    #undwarumbistduhier – so heißt das aktuelle Youtube-Projekt der Schauspielerin Annette Frier. Die Idee dazu hatte sie vor über zwei Jahren, im Winter 2020, mitten im zweiten Lockdown. Es ist die erste Produktion, die sie in Eigenregie geplant, gedreht und mit der Produzentin Dietlinde Stroh umgesetzt hat. Entstanden ist eine außergewöhnliche Interviewreihe, in der sie mit Freunden, Bekannten und Wegbegleitern über die ganz großen Themen des Lebens spricht: Geburt, Vergebung, Verlust, Glück. Mit dabei sind unter anderem die Moderatorin Dunja Hayali, die Kabarettistin Cordula Stratmann, die Schauspieler Edin Hasanovic und Martin Brambach, der Gastronom Nelson Müller und der Rapper Eko Fresh. Am 5. März stellt Annette Frier ihr Filmprojekt im Rahmen der Lit.Cologne vor.
    „Truth is Dead“: Ausstellung der Fotografin Alison Jackson im NRW Forum Düsseldorf
    Wie sind sie wirklich – die Reichen, Schönen und Berühmten? Was treiben sie, wenn sie sich unbeobachtet fühlen? Eine ganze Armada von Paparazzi lebt davon, uns einen vermeintlich „echten“ Blick in ihr Privatleben vorzugaukeln. Doch was davon ist wirklich „echt“? Nichts, sagt die britische Fotografin Alison Jackson, und treibt die Täuschung auf die Spitze. Mithilfe von Schauspielerinnen und Doppelgängern inszeniert sie Paparazzi-Fotos von Celebrities wie der britischen Königsfamilie, Marilyn Monroe, Donald Trump, Justin Bieber oder Angela Merkel. Ihre frei erfundenen Aufnahmen bilden nicht die Realität ab, sondern spiegeln die Sehnsüchte und Illusionen des Publikums wider. Unter dem Titel „Truth is Dead“ – die Wahrheit ist tot – zeigt das NRW Forum Düsseldorf bis zum 14. Mai rund 80 Fotografien und Videos aus den wichtigsten Werkzyklen der Fotografin. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 04.03.2023WDR
  • Folge 23 (30 Min.)
    - Licht und Farbe: Zu Besuch im Kunstmuseum Ahlen
    Das Kunstmuseum Ahlen ist einzigartig in der deutschen Museumslandschaft. 1993 vom Industriellen Theodor F. Leifeld als Privatmuseum gegründet, besaß es anfangs kein einziges Kunstwerk. Die Sammlung wuchs erst mit den Ausstellungen und umfasst heute rund 1500 Werke vom Spätimpressionismus bis heute. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Thema Licht und Farbe in der Kunst. Dazu gehören auch die beiden Lichtinstallationen „Kaskade“ von Egill Sæbjörnsson und „Colour Cube“ von Adam Barker-Mill. Sie sind Teil der Lichtkunstroute „Hellweg – ein Lichtweg“, die zehn Städte in der Hellweg-Region in Nordrhein-Westfalen verbindet.
    Das Jubiläumsjahr 2023 ist der eigenen Sammlung gewidmet. Den Auftakt macht die Ausstellung „Aufbruch! Junge Moderne“. Sie zeigt bis zum 11. Juni Werke der rheinisch-westfälischen Avantgarde aus der Zeit um die vorletzte Jahrhundertwende bis in die 1930er Jahre. Zwei eigens für diese Ausstellung konzipierten Arbeiten spannen den Bogen bis in die Gegenwart. Die Schweizer Malerin Susanne Lyner und der ukrainisch-russische Künstler Aljoscha haben sich von der Sammlung inspirieren lassen und interpretieren das Thema Licht und Farbe auf ihre Art.
    - „The Shards“: Amerikas Skandalautor Bret Easton Ellis auf der Lit.
    Cologne
    Sex, Gewalt und Obsessionen: Mit seinem Skandalroman „American Psycho“ wurde Brest Easton Ellis in den 1990er Jahren weltberühmt. Nach langer Pause feiert er jetzt mit seinem neuen Roman „The Shards“ („Die Scherben“) ein fulminantes Comeback. Wieder geht es um einen Serienmörder im Los Angeles der 80er Jahre. Er hat es auf Jugendliche abgesehen – wie auf die Clique um den 17-jährigen Bret, die Hauptfigur des Romans. Als auf seiner Privatschule ein neuer charismatischer Mitschüler auftaucht, verfängt sich Bret immer mehr in einem Netz aus Fiktion und Realität, bis sein Leben völlig aus den Fugen gerät. Bret Easton Ellis stellt seinen Roman auf der Lit.
    Cologne vor. Westart ist dabei.
    - „Inside“: Psychothriller mit William Dafoe als Kunsträuber in der Falle
    Nemo (William Dafoe) ist ein professioneller Kunstdieb, ein Genie auf seinem Gebiet. Doch dann geschieht etwas Unvorhergesehenes. Als er in das Luxus-Penthouse eines Sammlers einbricht, springt das Sicherheitssystem an und verriegelt alle Ein- und Ausgänge. Nemo ist gefangen. Zunächst hofft er auf Rettung: durch seine Komplizen, durch die Sicherheitsfirma, ja sogar durch den Hausherrn. Aber nichts passiert. Aus Stunden werden Tage werden Wochen werden Monate. Schließlich geht es Nemo nur noch um das nackte Überleben in einem goldenen Käfig mitten in New York. „Inside“ ist das Spielfilm-Debüt des Dokumentarfilmers Vasilis Katsoupis, das er fast ausschließlich in Nordrhein-Westfalen gedreht hat. Der Film feierte auf der Berlinale Weltpremiere und kommt am 16. März in die Kinos.
    - „there are a couple of things that bother me“: Ausstellung des Künstlers Peter Piller in Düsseldorf
    Peter Piller ist Künstler und seit 2018 Professor an der Kunstakademie Düsseldorf. Seit vielen Jahren sammelt er Fotos und Bilder aus unterschiedlichen Quellen: Zeitungen, Zeitschriften, Luftbildaufnahmen, Postkarten etc. Mit seinem Blick für das Besondere entdeckt er Gemeinsamkeiten und sortiert die Abertausenden Fotos zu überraschenden Serien mit Titeln wie „Schlafende Häuser“ oder „Schießende Mädchen“. Bilder, die auch nach jahrelanger Sortierung in keine Kategorie passen, hat er als „Ungeklärte Fälle“ zusammengefasst. Auch seine eigenen Zeichnungen und Fotografien sind seriell angelegt wie zum Beispiel seine „Peripheriewanderungen“ um Hamburg und Bonn. Die Kunsthalle Düsseldorf zeigt jetzt unter dem Titel „there are a couple oft things that bother me“ eine große Überblicksausstellung seiner Arbeit. Sie ist bis zum 21. Mai zu sehen.
    - „Die vier Jahreszeiten“: Tanz in Münster
    Nicht nur in der bildenden Kunst, auch im Tanz sind Frauen noch immer auffallend unterrepräsentiert. Um so bemerkenswerter, dass in Münster gleich mehrere Choreografinnen den Tanzabend „Die vier Jahreszeiten“ auf die Bühne bringen. Nach der Musik von John Cages „The Seasons“, Kaija Saariahos „Nocturne“ und Antonio Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“ spüren sie dem Kreislauf des Lebens nach und fragen nach der Verwundbarkeit des Gleichgewichts zwischen Mensch, Umwelt, Kultur und Natur. Der zweiteilige Abend hat am 11. März Premiere. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 11.03.2023WDR
  • Folge 24 (30 Min.)
    - Kunst mit Aussagekraft: Jenny Holzer im K21 in Düsseldorf
    Das Museum für Gegenwartskunst K21 residiert in einem historischen Gebäude in Düsseldorf. Bis 1988 tagte hier das NRW-Parlament. Mit dem Umbau ist der politische Geist nicht verlorengegangen. Im Gegenteil! Das K21 präsentiert gesellschaftskritische Werke u.a. von Ai Weiwei, Tomás Saraceno, Isa Genzken und Ed Atkins.
    Die aktuelle Ausstellung ist Jenny Holzer gewidmet, einer der renommiertesten US-amerikanischen Künstlerinnen. Berühmt geworden ist sie mit ihren provozierenden Texten, die sie im öffentlichen Raum ausstellt – projiziert auf Wände, als LED-Leuchtschrift oder auf Plakaten und Postern. Die Sprache ist ihr Medium. Knapp und prägnant bringt sie ihre Botschaften auf den Punkt – Aussagen zu Krieg und Gewalt, zu Machtmissbrauch und Geschlechterverhältnis. Sie irritieren und fordern uns auf, Stellung zu beziehen. Wann ist Kunst politisch? Hat sie die Kraft zur Aufklärung? Und wie wirkt sie in die Gesellschaft? Darüber spricht Westart mit Jenny Holzer und Museumsdirektorin Susanne Gaensheimer.
    - „Sein oder nicht sein“: Dokumentarfilm über Lars Eidinger
    Lars Eidinger ist Künstler, DJ, Regisseur, Fotograf, vor allem aber einer der profiliertesten Bühnen- und Filmschauspieler im deutschsprachigen Raum. Mit seinen Shakespeare-Darstellungen hat er Furore gemacht. Wer ihn auf der Bühne als Hamlet oder Richard III. gesehen hat, wird ihn nicht vergessen. Der Dokumentarfilmer Reiner Holzemer hat den Ausnahmekünstler für ein ungewöhnliches Porträt begleitet. Er war bei den Proben zum „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen dabei und hat hinter die Kulissen der Shakespeare-Aufführungen geschaut. Der Film „Sein oder nicht sein“ gibt Einblick in Eidingers Arbeitsweise und sein Selbstverständnis als Schauspieler. Am 23. März kommt er in die Kinos.
    - Das „Wir“-Gefühl. Stephan Luckas Fotoband über den Mikrokosmos der Pfadfinder
    Was bedeutet es, Pfadfinderin oder Pfadfinder zu sein? Was ist das Besondere, dieser weltweiten Jugendbewegung anzugehören, die allein in Deutschland rund 260.000 Mitglieder zählt? Der Dortmunder Fotograf Stephan Lucka war selbst Pfadfinder und kennt diesen Mikrokosmos aus eigener Anschauung. Jetzt ist er in diese Welt zurückgekehrt und hat mit seiner Kamera dem „Gefühl, das nur wir kennen“ nachgespürt. Sein Fotoband erzählt vom Erwachsenwerden, von Freundschaft und Intimität, von Respekt und gegenseitiger Anerkennung. Westart hat ihn getroffen und gefragt, was das Pfadfindersein für junge Menschen heute noch attraktiv macht.
    - Erst arm, dann reich: Anna Mayrs neues Buch „Geld spielt keine Rolle“
    Die Journalistin Anna Mayr stand als Kind am Rande der Gesellschaft. Aufgewachsen ist sie in einer Plattenhaussiedlung im östlichen Ruhrgebiet als Tochter zweier Langzeitarbeitsloser. Sie weiß, was es heißt, von Hartz IV zu leben, kennt die ständige Sorge ums Geld und das Gefühl, nicht dazuzugehören. In ihrem ersten Buch „Die Elenden“ hat sie beschrieben, was Armut in Deutschland bedeutet. Jetzt ist sie selbst angekommen im gut situierten Bürgertum und leistet sich Dinge, die ihr früher absurd erschienen wären. „Geld spielt keine Rolle“ heißt ihr zweites Buch. Darin schildert sie den Wechsel von einer Welt in die andere und die Zerrissenheit, die sie nach wie vor spürt.
    -„Im Westen nichts Neues“ – Oscar für den Filmkomponisten Hauschka
    „Im Westen nichts Neues“ erzählt die Geschichte einer Gruppe junger deutscher Soldaten im Ersten Weltkrieg. An der Front sind sie mit der grausamen Realität konfrontiert – mit Granaten- und Gasangriffen, mit Vernichtung, Sterben und Tod. Edward Berger hat Erich Maria Remarques Literaturklassiker mit Starbesetzung verfilmt. Die Musik hat Volker Bertelmann alias Hauschka komponiert. Dafür gewann er einen der vier Oscars, mit denen „Im Westen nichts Neues“ am vergangenen Wochenende ausgezeichnet wurde. Westart hat den Musiker in seiner Heimatstadt Düsseldorf getroffen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.03.2023WDR
  • Folge 25 (30 Min.)
    Traktoren und Kunst: Zu Gast im Kulturzentrum Sinsteden in Rommerskirchen:
    Sie könnten auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein: die beiden Sammlungen, die im Kulturzentrum Sinsteden in Rommerskirchen aufeinandertreffen. In den Skulpturenhallen haben die Werke von Ulrich Rückriem eine dauerhafte Bleibe gefunden. Der 1938 in Düsseldorf geborene Künstler ist einer der international bekanntesten Bildhauer Deutschlands. Seit Jahrzehnten arbeitet er ausschließlich mit Stein, den er auf seine Art zum Sprechen bringt. Neben den Skulpturenhallen ist das Landwirtschaftsmuseum in einer restaurierten Hofanlage untergebracht.
    Es erzählt anhand zahlreicher Objekte – von der Egge bis zum Traktor – die Geschichte der Landwirtschaft in der Region. Ein Garten, den Ulrich Rückriem gestaltet hat, verbindet die beiden Ausstellungsorte.. Die aktuelle Sonderausstellung „Im Land der Drachen“ ist der Kulturgeschichte des Fabelwesens gewidmet. Zu sehen ist sie bis zum 2. Juli. Westart trifft in Sinsteden Ulrich Rückriem und Kathrin Wappenschmidt, die Leiterin des Kulturzentrums.
    Zwischen Aristokratie und Anarchie: Der neue Spielfilm „Sisi & Ich“:
    Um die österreichische Kaiserin Elisabeth, genannt Sisi, ranken sich zahlreiche Legenden. Jetzt hat Regisseurin Frauke Finsterwalder einen neuen Zugang gefunden. Im Mittelpunkt ihres zweiten Spielfilms „Sisi & Ich“ steht die 42-jährige Irma Gräfin von Sztáray (Sandra Hüller). Bevor sie als Hofdame der Kaiserin (Susanne Wolff) begegnet, muss sie einen entwürdigenden Bewerbungsparcours bestehen. In der griechischen Sommerresidenz lernt sie Sisi persönlich kennen. Die Monarchin lebt auf Korfu in einer Art Frauenkommune jenseits aller höfischen Regeln. Hals über Kopf verliebt sich die Gräfin in die charismatische Sisi. Doch irgendwann geht der Sommer zu Ende … Frauke Finsterwalder hat das Drehbuch gemeinsam mit dem Schriftsteller Christian Kracht geschrieben. Am 30. März kommt der Film in die Kinos.
    Security Alarm: die Ausstellung „Hochsicherheitsgesellschaft“ in Mönchengladbach:
    Die US-amerikanische Medienkünstlerin Julia Scher hat bereits Ende der 1980er Jahre begonnen, sich mit privater und öffentlicher Überwachung zu beschäftigen – lange vor „Big Brother“ und der automatischen Gesichtserkennung auf Bahnhöfen und Plätzen. Unter der Pseudo-Marke „Security by Julia“ zeigt sie die Mechanismen der Kontrolle, der Manipulation und auch der Beschwichtigung („Seien Sie unbesorgt!“). Das Museum Abteiberg in Mönchengladbach widmet ihr bis zum 20. August eine große Überblicksausstellung. Unter dem Titel „Hochsicherheitsgesellschaft“ sind Multimedia-Installationen, Videoarbeiten, Skulpturen, Fotografien und Internetprojekte zu sehen. Sie zeigen, wie tief die permanente Erfassung persönlicher Daten unser Leben durchdrungen hat.
    Kaleidoskop der Stadt: Klaus Wohlmanns Fotoband „Roadrunner“:
    Der Kölner Fotograf Klaus Wohlmann ist immer unterwegs. Mit offenen Augen und der Kamera in der Hand läuft er durch die Stadt – neugierig auf Zufälliges und Flüchtiges, auf Typisches und Außergewöhnliches. Für sein neues Buch „Roadrunner“ hat er Fotos aus verschiedenen Städten ausgewählt, darunter Köln, Wuppertal, Aachen, Berlin, Lyon, Luxemburg und Lissabon. Atmosphärisch dicht zeigen uns die 79 Schwarzweiß- und Farbaufnahmen die verschiedenen Facetten der Stadt: Humorvolle Schnappschüsse, überraschende Begegnungen und die verborgene Schönheit des Alltags.
    „Ballet of (Dis)obedience“: Richard Siegals neuer Tanzabend am Schauspiel Köln:
    Er hat den klassischen Tanz revolutioniert und ihm ein modernes Gesicht gegeben: der weltweit renommierte Choreograf Richard Siegal. Seit der Spielzeit 2019/​20 ist er mit dem „Ballet of Difference“ am Schauspiel Köln beheimatet. Für seine neue Produktion ist er mit seinem Ensemble nach Japan gereist. Dort wird das „Shuudan Koudou“ – japanisches Präzisionsgehen – gefeiert. Die streng synchronisierten Gruppenchoreografien sind ein Youtube-Hit mit Millionen Klicks. Wie Richard Siegal die Ästhetik des (Un-)Gehorsams in Tanz übersetzt, ist jetzt am Schauspiel Köln zu sehen. „Ballet of (Dis)obedience“ hat am 24. März Premiere. Westart war bei den Vorbereitungen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 25.03.2023WDR
  • Folge 26 (30 Min.)
    Ikonen der Baukultur: Zu Besuch in Haus Lange Haus Esters in Krefeld
    Sie gehören zu den architektonischen Highlights der ehemaligen Seidenstadt Krefeld: Haus Lange und Haus Esters. Gerade wurden sie als Teil der Krefelder Museen zum Museum des Jahres gekürt. Mies van der Rohe hat sie vor über 90 Jahren für die beiden Textilfabrikanten Hermann Lange und Josef Esters gebaut. Auch die Gärten, die heute als Skulpturenpark genutzt werden, sind von ihm konzipiert. Mit ihrem Understatement, ihrer Geradlinigkeit und Offenheit sind die beiden Villen Ikonen der Bauhausarchitektur. In diesem Jahr feiert die Stadt Krefeld ihr 650-jähriges Jubiläum.
    Aus diesem Anlass zeigen Haus Lange und Haus Esters bis zum 10. September die Ausstellung „Produktive Räume“. Zu sehen ist Kunst und Design aus Krefeld. Mit dabei ist auch die Gruppe „Kunstflug“. Die vier Designer haben gemeinsam in Krefeld studiert und wurden in den 80er Jahren zu Pionieren des „Neuen Deutschen Designs“, einer provokativ-ironischen Abkehr vom damals vorherrschenden Industriedesign. Auf ihrem Rundgang trifft Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni Museumsleiterin Katia Baudin, die Designerin Nika Rams und den Künstler Uwe Esser.
    „Olaf Jagger“: Heike Finks fiktionale Doku mit Comedystar Olaf Schubert
    Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, Sohn oder Tochter eines richtigen Promis zu sein? In der fiktionalen Doku „Olaf Jagger“ macht sich Comedystar Olaf Schubert auf die Suche nach seinem leiblichen Vater. Nachdem er durch Zufall erfahren hat, dass seine Mutter in den 60ern eine kurze Affäre mit Mick Jagger hatte, sucht er mit detektivischem Spürsinn Beweise dafür, dass er der Sohn des Rolling-Stones-Urgesteins ist. Nebenbei deckt er zahlreiche weitere Geheimnisse der verwickelten Ost-West-Beziehungen auf. Der Film, den die Wuppertaler Regisseurin Heike Fink gedreht hat, wurde bei den Hofer Filmtagen 2022 mit dem Kritikerpreis ausgezeichnet und kommt am 06. April in die Kinos.
    Faszinierende Naturgewalt: der Fotoband „Himmel und Hölle“ von Adrian Rohnfelder und Dennis Oswald
    Gigantische Tornados, feuerspuckende Vulkane, gewaltige Sandstürme: die beiden Fotografen Dennis Oswald und Adrian Rohnfelder gehen dorthin, wo es blitzt und kracht. Auf ihren Reisen rund um die Welt haben sie spektakuläre Naturereignisse fotografiert, die nur wenige Menschen zu Gesicht bekommen. Jetzt ist ihr Fotoband „Himmel und Hölle“ erschienen. Mit ihren Bildern und Texten bringen sie uns nicht nur die zerstörerische Kraft, sondern auch die entrückende Schönheit der Naturphänomene nahe. Westart hat die beiden in Neuss getroffen, wo Dennis Oswald zu Hause ist.
    „Das ist los“: Herbert Grönemeyers neues Album
    „Kartograf der deutschen Seele“ hat man ihn genannt, auch wenn er selbst das nicht so gerne hört: Herbert Grönemeyer, Superstar des deutschen Rock und Pop. Vor fast 40 Jahren schaffte er mit der Revierhymne „Bochum“ den Durchbruch. Sein bisher größter Erfolg war „Mensch“ mit mehr als drei Millionen verkauften Tonträgern. Rockmusik, sagt er, ist für ihn immer auch Aufruhr und Aufbruch. Jetzt ist sein neues Album erschienen. „Das ist los“ zieht Bilanz in schwierigen Zeiten. Es geht um Corona, Krieg und Klimakrise, aber auch um Liebe, Schmerz und Verlust. Und es ist ein Plädoyer für den Aufbruch – Mutmacher-Musik in Krisenzeiten.
    „Poesie der Farben“: Ausstellung von Etel Adnan im K20 in Düsseldorf
    Etel Adnan (1924–2021) war Schriftstellerin, Künstlerin und Philosophin. In Beirut geboren, hat sie ihr Leben zwischen dem Libanon, Kalifornien und Frankreich verbracht. 1959 entdeckte sie das Malen für sich. Bis dahin hatte sie auf Französisch geschrieben. Der Algerienkrieg veranlasste sie, nicht mehr in der Sprache der Kolonialmacht zu schreiben, sondern „auf Arabisch zu malen“. International berühmt wurde sie, als sie 2012 auf der Documenta 13 ausstellte. Die Kunstsammlung NRW K20 widmet ihr eine große Ausstellung mit Werken aus allen Schaffensphasen: Gemälde, Zeichnungen, Wandteppiche, Leporellos und Texte. „Etel Adnan. Poesie der Farben“ ist ab dem 01. April bis zum 16. Juli in Düsseldorf zu sehen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 01.04.2023WDR
  • Folge 27 (30 Min.)
    Kühner Kirchenbau – Zu Besuch im Mariendom in Neviges:
    Sinnlich, phantasievoll, skulptural: Der katholische Mariendom im überwiegend protestantischen Neviges ist ein sakraler Bau der Extraklasse, entworfen vom Kölner Architekten Gottfried Böhm, 1968 geweiht. Neviges ist seit dem 17. Jahrhundert ein Wallfahrtsort. Als die Zahl der Pilger nach dem Zweiten Weltkrieg immer weiter anstieg, beschloss das Erzbistum Köln, eine größere Wallfahrtskirche zu bauen. Der virtuos geformte Bau aus Beton mit seinem gigantischen Faltdach bietet Platz für 6.000 Gläubige.
    Gemeinsam mit der viel kleineren spätbarocken Kirche St. Mariä Empfängnis, einem ebenfalls von Gottfried Böhm entworfenen Pilgerhaus, dem Kreuzberg und dem Marienberg bildet der Mariendom das Zentrum der Wallfahrt. Bis 2020 haben die Mönche aus dem benachbarten Franziskaner-Kloster Hardenberg-Neviges die Anlage betreut. Seit der Schließung des Klosters hat die französische Bruderschaft St. Martin die Betreuung übernommen. Abbé Phil Dieckhoff zeigt Westart-Moderator Thilo Jahn die Schönheiten des Doms.
    1920er! Im Kaleidoskop der Moderne: Ausstellung in der Bundeskunsthalle Bonn:
    Glanz und Glamour, Krisen und Katastrophen: Die 1920er Jahre waren geprägt von Widersprüchen und Extremen. „Golden“ waren sie längst nicht für alle. Die Bundeskunsthalle in Bonn fächert die unterschiedlichen Facetten dieses Jahrzehnts auf, das mit seiner Experimentierfreude und Radikalität bis heute nachwirkt. Neben Kunst und Kultur stehen die Lebenswelt der Menschen und besonders die Rolle der Frau im Mittelpunkt der Ausstellung. Gezeigt werden Dokumentar- und Spielfilme, Fotografien und Werke von Künstlern wie George Grosz, Käthe Kollwitz, Oskar Schlemmer und Max Liebermann, aber auch Mode und Möbel. „1920er! Im Kaleidoskop der Moderne“ ist bis zum 30. Juli in der Bundeskunsthalle Bonn zu sehen.
    „Tales of the Tides“: das neue Album der Indie-Band Bukahara:
    Sie sind multikulturell und multiinstrumental: Soufian Zoghlami, Daniel Avi Schneider, Ahmed Eid und Max von Einem haben tunesische, israelische, palästinensische und deutsche Wurzeln. Kennengelernt haben sie sich an der Kölner Musikhochschule. 2009 gründeten sie die Indie-Band Bukahara. Mit Geige, Kontrabass, Gitarre, Posaune, Sousaphon und Perkussion schaffen sie ihren ganz eigenen Sound aus Folk-Pop, Swing und Afro-Beats. Jetzt ist ihr fünftes Studioalbum „Tales of the Tides“ erschienen – neun Songs mit Tiefgang, in denen es um das komplizierte Verhältnis von Mensch und Natur geht.
    „We grow, grow and grow …“: Ausstellung im Dortmunder U:
    Einmal die Welt aus einer ganz anderen Perspektive betrachten: Eine Ausstellung im Dortmunder U macht’s möglich. Die beiden Künstler Jana Kerima Stolzer und Lex Rütten geben Wesen und Dingen eine Stimme, denen wir normalerweise kein Bewusstsein zusprechen. Bakterien, Korallen und Algen erzählen, wie sie sich ein Zusammenleben zwischen Mikroorganismen, Pflanzen, Tieren und technischen Objekten erträumen. Sie spekulieren, wie ausgestorbene Arten wiedererweckt werden können und welche neuartigen Kreisläufe in der Natur möglich sind. Die Ausstellung mit dem Titel „We grow, grow and grow, we’re gonna be alright and this is our show“ ist bis zum 30. Juli zu sehen.
    Die Poesie des Braunkohlereviers: der Lyriker und Wilhelm-Lehmann-Preisträger Jürgen Nendza:
    „Rüttelverdichtung“ und „Säbelzahnkatze“, „Kopfsouvenir“ und „Resthäuserhorizont“: Jürgen Nendza nähert sich mit poetischen Wortschöpfungen dem Tagebau im rheinischen Braunkohlerevier und den verschwindenden Dörfern und Wäldern. 1957 in Essen geboren, hat der Lyriker lange in Aachen gelebt und ist jetzt in Köln zu Hause. 2022 erschien sein jüngster Gedichtband „Auffliegendes Gras“. In diesem Jahr erhält er den Wilhelm-Lehmann-Literaturpreis der Stadt Eckernförde. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 08.04.2023WDR
  • Folge 28 (30 Min.)
    Zu Besuch im Bunkermuseum Hagen:
    „Nie wieder Krieg!“ prangt in große Lettern an seiner Fassade. Der Hochbunker in der Hagener Bergstraße ist ein Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg und Zeuge einer düsteren Vergangenheit. Seit 2013 beherbergt er ein Museum. Der Krieg in der Ukraine gibt dem historischen Ort eine bedrohliche Aktualität. Als Eisenbahnknotenpunkt und wichtiger Standort der Rüstungsindustrie war Hagen im Zweiten Weltkrieg das Ziel zahlreicher Angriffe. 1945 waren fast drei Viertel der Stadt zerstört. In der Nachkriegszeit wurde der zwar fensterlose, immerhin aber intakte Bunker zivil genutzt: als Hotel, Jazzclub, Friseursalon und Fahrschule. Heute lädt das Bunkermuseum zu einer bedrückenden, zum Teil kuriosen Zeitreise ein. Die interaktive Ausstellung bringt den Besuchern den Kriegsalltag und das Leben in der Nachkriegszeit nahe – unter anderem mit einer Spielzeugschau unter dem Titel „Hitlers Einmarsch ins Kinderzimmer“.
    „Aufräumen“: Porträt der Filmemacherin Helke Sander:
    „Wer nachdenkt, radikalisiert sich auch.“ Die Filmemacherin und Autorin Helke Sander, eine Ikone der Frauenbewegung, hat das deutsche Kino entscheidend geprägt. Vieles, was sie anstieß, ist uns heute selbstverständlich. Manche Themen, für die sie schon Ende der 60er kämpfte, sind noch immer aktuell. Jetzt, mit 86 Jahren, räumt sie auf. Ihre Erinnerungen werden zur Inventur ihres Lebens und Schaffens. Die Dokumentarfilmerin Claudia Richarz hat sie dabei begleitet. Auf dem Frauenfilmfest, das vom 18. bis zum 23. April in Dortmund und Köln stattfindet, feiert „Aufräumen“ am 22. April Premiere.
    Heiliger Sound: Das Düsseldorfer Duo „Grandbrothers“ im Kölner Dom:
    Sie haben sich vor rund 15 Jahren beim Studium in Düsseldorf kennengelernt: Erol Sarp und Lukas Vogel alias „Grandbrothers“. Am Anfang ihrer Karriere stand die Idee, einen Konzertflügel mit mechanischen und elektronischen Mitteln in eine polyphone Klangquelle zu verwandeln. Mittlerweile hat das Duo weltweit eine riesige Fangemeinde. Zum 700. Jubiläum der Chorweihe des Kölner Doms verwandelten sie das altehrwürdige Kirchengebäude in eine transzendentale Klangwelt. Jetzt erscheint ihr neues Album „Late Reflections“ mit den eigens für dieses Konzert komponierten Stücken.
    „I Expose the Music“: Ausstellung des Videokünstlers und Performers Nam June Paik im Dortmunder U:
    Nam June Paik, Pionier der Video- und Medienkunst, war ursprünglich Komponist und hat bei Karlheinz Stockhausen studiert. Wie sehr die Musik und Live-Elemente sein Werk bestimmen, das ist jetzt in einer Ausstellung im Museum Ostwall im Dortmunder U zu sehen. Sie präsentiert Installationen, Skulpturen, Audio- und Videoarbeiten, ungewöhnliche Partituren, Handlungsanweisungen und Konzepte sowie Fotodokumente und Plakate. Die Besucher können selbst erleben, wie Nam June Paik das Publikum in seine Performances einbezog. „I Expose the Music“ ist bis zum 27. August zu sehen.
    „Mindset“: Debütroman des Satirikers und Twitter-Stars El Hotzo:
    Als El Hotzo ist Sebastian Hotz ein Star auf Twitter und Instagram. Mit seinen scharfzüngigen Posts erreicht er ein Millionenpublikum. Jetzt hat der „Internet-Clown“, wie er sich selbst nennt, seinen ersten Roman geschrieben. Im Mittelpunkt steht Maximilian Krach, ein Mittzwanziger, der als Coach aus schwachen Männern starke Kerle machen will. Alles, was es dazu braucht, ist das richtige „Mindset“, sagt er. Dann kann aus jedem Schaf ein Wolf werden. Doch der vermeintliche Erfolgsguru ist selbst nur ein Hochstapler. Westart hat Sebastian Hotz getroffen und mit ihm über Männlichkeitsbilder und die Angst vor dem Mittelmaß gesprochen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 15.04.2023WDR
  • Folge 29 (30 Min.)
    Kleinod für Kunstfreaks: die Skulpturensammlung Viersen:
    Die Skulpturensammlung in Viersen gehört zu den bedeutendsten Skulpturenparks in Deutschland. In den letzten 35 Jahren ist rund um die „Städtische Galerie im Park“ eine hochklassige Ausstellung entstanden, zu der zahlreiche prominente Künstler beigetragen haben. Mit dabei sind unter anderem Roberto Matta, Tony Cragg, Gereon Krebber, Karl Horst Hödicke, Erwin Heerich und Günter Haese. Die fast zwölf Meter hohe Stahlskulptur „New Star“ des amerikanischen Superstars Mark di Suvero sorgte zunächst für einen Skandal.
    Heute gehört sie zu den Highlights der Sammlung. Initiator und Motor ist der Heimatverein Viersen. Seine Mitglieder haben mit Leidenschaft und Herzblut ihre Vision von einem öffentlichen Kunstort mitten in der Stadt verwirklicht. Den enormen finanziellen Aufwand stemmen sie durch Schenkungen, Spenden und Sponsoring. Auf ihrem Rundgang trifft Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni Albert Pauly, den ehemaligen Vorsitzenden des Heimatvereins, und spricht mit ihm darüber, wie die Kunst die Stadt belebt.
    Geschichte eines Aufsteigers: Jörg Thadeusz’ Roman „Steinhammer“:
    Ein Dortmunder Arbeiterviertel in der Nachkriegszeit: Edgar wächst in bescheidenen Verhältnissen bei seiner Mutter und seinem Onkel auf. Der Vater ist im Krieg gefallen. Die Aussichten sind alles andere als rosig. Wenn es gut läuft, wird er den Friseursalon übernehmen, wenn nicht, landet er als Kumpel auf dem Pütt. Doch Edgar will raus aus der Enge. Eine Chance sieht er, als sich ihm eine Tür zur Düsseldorfer Künstlerszene öffnet. Jörg Thadeusz, Moderator, Journalist und Schriftsteller, lehnt seinen Roman an die Lebensgeschichte seines Großcousins Norbert Thadeusz an, der als Maler Karriere machte, bei Joseph Beuys studierte und selbst Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie wurde.
    Stillstand und Bewegung: Der Fotograf Hannes Kilian in Monschau:
    Hannes Kilian (1909–1999) war einer der wichtigsten deutschen Nachkriegsfotografen. Tief berührend sind seine Aufnahmen, die er zwischen 1944 und 1948 in den Trümmern von Stuttgart machte. Sie dokumentieren, wie verletzlich die Menschen damals waren. Als Bildjournalist arbeitete er für bedeutende internationale Zeitungen und Zeitschriften, machte sich als Ballett- und Reisefotograf einen Namen und begleitete die deutschen Wirtschaftswunderjahre mit seinem unbestechlichen Blick. Das Fotografie-Forum der Städteregion Aachen zeigt in Monschau einen Überblick seiner Arbeiten aus den Jahren 1937 bis 1976 – zu sehen vom 23. April bis zum 11. Juni.
    „Schulen dieser Welt“: Doku über drei Lehrerinnen an den entlegensten Orten:
    Svetlana Vassileva, Sandrine Zongo und Taslima Akter – das sind die Heldinnen in Émilie Théronds Film „Schulen dieser Welt“. Die drei Lehrerinnen arbeiten dort, wo „normaler“ Unterricht kaum möglich ist. Svetlana unterrichtet in einem Nomadenzelt unter der Schneedecke Sibiriens, Sandrine in einer Hütte im Buschland Burkina Fasos und Taslima auf einem Schulboot in überfluteten Gegenden von Bangladesch. Alle drei haben dieselbe Mission: den Kindern auch unter schwierigsten Bedingungen Bildung zu vermitteln und sie auf eine hoffnungsvolle Zukunft vorzubereiten. Der Film „Schulen dieser Welt“ ist eine Liebeserklärung an alle Lehrerinnen und Lehrer und kommt am 27. April in die Kinos. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 22.04.2023WDR
  • Folge 30 (30 Min.)
    Die Kraft der bewegten Bilder: Kurzfilmtage Oberhausen:
    Sie sind eine Institution mit langer Geschichte: die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen. Im Frühling kommen experimentierfreudige Filmemacher aus aller Welt ins Ruhrgebiet, um jenseits des Mainstreams ihre Arbeiten zu zeigen. Unabhängig von Genre, Machart und Budget werden hier bewegte Bilder zu bewegenden Bildern. In diesem Jahr finden die Internationalen Kurzfilmtage bereits zum 69. Mal statt. Vom 26. April bis zum 1. Mai treffen sich Publikum und Künstler, Avantgarde und Musikvideo, Kinderfilme und Kinotrailer.
    Sechs Tage, über 500 Filme, dazu Gespräche, Live-Performances, Partys und eine internationale Atmosphäre, die ihresgleichen sucht. Diesmal geht es auffallend politisch zu. Wir stellen Silke Schönfelds Film „Ich darf sie immer alles fragen“ über sexuellen Missbrauch in der Familie vor, sprechen mit der iranischen Regisseurin Narges Kalhor über ihren Film „Sensitive Content“ zu den Protesten im Iran und treffen den ukrainischen Regisseur Oleksiy Radynski, der mit seinem Dokumentarfilm „Chornobyl 22“ am Wettbewerb teilnimmt.
    „Tor zur Freiheit“: Ex-Fußballprofi Tuğba Tekkal über ihr Engagement für Demokratie und Menschenrechte:
    „Die Fußballschuhe waren mein Tor zur Freiheit“, sagt die ehemalige Profispielerin Tuğba Tekkal. Sie wurde 1985 als siebtes von elf Kindern in Hannover geboren. Ihre jesidisch-kurdischen Eltern waren in den 1970er Jahren nach Deutschland gekommen, um der Verfolgung in der osttürkischen Heimat zu entgehen. Schon früh entdeckte sie ihre Leidenschaft für den Fußball. Als Kind spielte sie heimlich auf dem Bolzplatz, später als Profi in der Bundesliga u.a. beim 1. FC Köln. Heute engagiert sie sich für die Menschenrechte, unterstützt junge Mädchen und Frauen auf dem Weg zu einem selbstbestimmten Leben und kämpft gegen Rassismus und Diskriminierung. In ihrem Buch „Tor zur Freiheit“ erzählt sie ihre ganze Geschichte. Westart hat Tuğba Tekkal in Köln getroffen.
    Pop mit Tiefgang: Tristan Brusch neues Album „Am Wahn“:
    Schwarz-Weiß ist nicht sein Ding. Der Sänger und Songschreiber Tristan Brusch ist ein Mann der Zwischentöne und schillernden Nuancen. Seine Songs geben keine Gefühle und Gedanken vor, sie laden ein, sie selbst zu entdecken. In Gelsenkirchen geboren und in Tübingen in einer Musikerfamilie aufgewachsen, gehört Tristan Brusch zu den großen Liedermachern Deutschlands. In seinem neuen Album „Am Wahn“ ergründet er die (Un-)Tiefen der Liebe, kreist um das, was man heute eine „toxische Beziehung“ nennt, und lässt trotz aller Melancholie die Hoffnung nicht verglimmen.
    Vom Sinn des Opferns: „Le Sacre du Printemps“ an der Deutschen Oper am Rhein:
    Als vor 110 Jahren, am 29. Mai 1913, der Ballettstar Vaslav Nijinsky in Paris seine Choregrafie zu Igor Strawinskys „Sacre du Printemps“ vorstellte, geriet die Uraufführung zu einem Riesenskandal. Die Musik ging im Tumult unter. Am Ende der Aufführung gab es unter den Zuschauern 27 Verletzte. Was es mit dem Opfer heute auf sich hat, das erkundet der spanische Choreograf Marcos Morau in seiner bilderstarken Neuinterpretation. Sie ist Teil eines Tanzabends, der unter dem Titel „Sacre“ am 29. April an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf Premiere hat. Westart ist bei den Schlussproben dabei. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 29.04.2023WDR
  • Folge 31 (30 Min.)
    Weltgeschichte vor unserer Haustür: Zu Besuch auf Burg Linn in Krefeld:
    Sie ist rund 900 Jahre alt und zählt zu den ältesten Burgen am Niederrhein: die stolze Wasserburg Linn in Krefeld. Ursprünglich war sie ein Wohn- und Wehrturm, den sich die Edelherren Otto und Gerlachus von Lynn im 12. Jahrhundert errichten ließen. Im Laufe der Jahrhunderte wurde sie aus- und umgebaut. Zweimal geriet sie in Brand und fiel den Flammen zum Opfer. Heute bildet die Anlage mit dem im 18. Jahrhundert hinzugekommenen Jagdschloss das Museumszentrum Linn. Dazu gehört auch das Archäologische Museum, das mit seiner hochkarätigen Sammlung zu einer Zeitreise von der Antike über das Mittelalter bis in die Gegenwart einlädt.
    Die Ausstellung im Jagdschloss überrascht mit erstaunlichen Einsichten in die Verbindung zwischen der Krefelder Seidenindustrie und der Musikgeschichte: So sorgten die Seidenbarone dafür, dass Komponisten wie Brahms, Mahler und Liszt in Krefeld auftraten. Und wer weiß schon, dass die Lochkarten-Technik der Webstühle auch für mechanische Musikinstrumente eingesetzt wurde?
    In drei Stunden zum eigenen Film: „Michel Gondry’s Home Video Factory“:
    Schlicht und ein bisschen spröde kommt der Name daher: „Ruhr-Ding“ heißt das Ausstellungsformat, das die Menschen im Ruhrgebiet in Bewegung bringt. Mit dabei ist der oscarprämierte französische Regisseur Michel Gondry mit seinem Projekt „Home Video Factory“. In 14 Original-Filmkulissen – vom Zugabteil über eine Disco bis zum Gefängnis – können die Besucher in drei Stunden ihren eigenen Film drehen und auf die große Leinwand bringen. Das Projekt hat schon in New York, Tokio und Paris Station gemacht. Vom 05. Mai bis zum 25. Juni ist es in Mülheim an der Ruhr zu Gast.
    Große Gefühle: Das Musical „Titanic“ in Solingen:
    Seit Jahrzehnten beflügelt das Schicksal der „Titanic“ die Phantasie. Reale und erfundene Geschichten rund um das 1912 gesunkene Schiff haben Eingang in die Literatur, ins Kino und Theater gefunden. Neben dem Hollywood-Blockbuster wurde das 1997 am Broadway uraufgeführte Musical „Titanic“ zum Welterfolg. Jetzt kommt es nach Solingen. Die Inszenierung ist die dritte Kooperation des Theaters und Konzerthauses Solingen mit der Folkwang Universität der Künste. Premiere ist am 10. Mai, weitere Aufführungen sind am 12. und 13. Mai.
    „Unser Deutschlandmärchen“: Leipziger Buchpreis für Dinçer Güçyeter aus Nettetal:
    Dinçer Güçyeter, Dichter, Theatermacher und Verleger, hat eine erstaunliche Karriere gemacht. 1978 als Sohn türkischer Einwanderer in Nettetal geboren, war er erst Werkzeugmacher und Gastronom, bevor er 2012 aus Leidenschaft für die Lyrik den Elif-Verlag gründete. Bis heute finanziert er den Verlag als Gabelstaplerfahrer in Teilzeit. Seine eigenen Gedichte hat er in Anthologien und mehreren Einzelbänden veröffentlicht. Zuletzt erschien „Mein Prinz, ich bin das Ghetto“, für den er 2022 den renommierten Peter-Huchel-Preis erhielt. In seinem Debüt-Roman „Unser Deutschlandmärchen“ erzählt er die Geschichte seiner Eltern, die als Gastarbeiter nach Deutschland kamen. Dafür wurde er auf der Leipziger Buchmesse mit dem Belletristik-Preis ausgezeichnet.
    Raus aus dem Alltagstrott: Manuel Andrack über das Glück des Wanderns:
    Manuel Andrack, berühmt geworden als Sidekick von Harald Schmidt, hat sich seit vielen Jahren einen Namen als „Wanderprediger“ gemacht. Seine Botschaft: Ob auf dem Brocken, im Hunsrück oder auf der Schwäbischen Alb – das Glück kann man erwandern. „Wandern erfrischt mich, es macht die Gedanken frei. Ich bin raus aus meinem alltäglichen Trott“, sagt er. Mit Leidenschaft durchstreift er die deutschen Mittelgebirge, und was er dabei entdeckt, schreibt er auf. Jetzt erscheint sein neues Buch „Wanderglück Deutschland“ Manuel Andrack wandert mit Westart auf den Drachenfels. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 06.05.2023WDR
  • Folge 32 (30 Min.)
    Zu Gast in Düsseldorf – Japans Hauptstadt am Rhein:
    „Little Tokyo“ heißt das Viertel zwischen Düsseldorfer Hauptbahnhof und Königsallee. Hier schlägt das Herz der japanischen Community. Mehr als 8.400 Japaner leben in der NRW-Landeshauptstadt. Nirgendwo sonst in Deutschland ist das japanische Lebensgefühl so präsent wie hier. Sogar die Straßenschilder sind japanisch. Am 13. Mai wird die ganze Stadt zur Kulisse für eines der größten japanischen Kultur- und Begegnungsfeste Europas. Aus Anlass des traditionellen Japan-Tages, der in diesem Jahr sein 20-jähriges Jubiläum feiert, erkundet Westart japanische Kultur und Lebensart am Rhein.
    Thilo Jahn besucht das EKŌ-Haus im Düsseldorfer Stadtteil Niederkassel, dessen Tempelanlage einzigartig in Europa ist, trifft den buddhistischen Priester Jan-Marc Nottelmann, nimmt an einer traditionellen Teezeremonie teil und trifft im japanischen Garten die Keramikkünstlerin Naomi Akimoto. Der Japan-Tag endet traditionell mit einem spektakulären Feuerwerk, das der WDR am Samstagabend ab 22:25 Uhr live überträgt.
    „Miyama, Kyoto Prefecture“: Dokumentarfilm über eine japanische Dorfgemeinschaft:
    Uwe Walter stammt aus Gelsenkirchen und lebt seit mehr als drei Jahrzehnten mit seiner japanischen Frau in Miyama, einem Ort in einer abgelegenen Bergregion nördlich von Kyoto. Er teilt den Alltag der Einheimischen. Wie kaum ein anderer Zugereister beherrscht er den Nō-Gesang und das Spiel der Shakuhachi-Flöte. Der Ruhrpottler ist zum perfekten Japaner geworden. Filmemacher Rainer Komers erzählt seine Geschichte und porträtiert eine Dorfgemeinschaft, in der Tradition und Moderne eng miteinander verwoben sind. „Miyama, Kyoto Prefecture“ tourt derzeit durch die Kinos in NRW.
    Den Opfern eine Stimme geben: Tuğsal Moğuls „And Now Hanau“ bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen:
    In diesem Jahr stehen die Ruhrfestspiele unter dem Motto „Rage und Respekt“. Zu den Highlights gehört das Schauspiel „And Now Hanau“ von Tuğsal Moğul. Der 1969 im westfälischen Neubeckum geborene Theaterautor, Regisseur, Schauspieler und Arzt hat sich mit dem Attentat von Hanau auseinandergesetzt. Am 19. Februar 2020 ermordete ein Rassist und polizeibekannter Rechtsextremist in Hanau neun Menschen. In seinem Stück fragt Tuğsal Moğul aus der Perspektive der Opfer nach den vielen Ungereimtheiten und Fehlern, die die Polizei, die Staatsanwaltschaft, die Politik und die Medien gemacht haben. Gemeinsam mit der „Initiative 19. Februar Hanau“ fordert er eine lückenlose Aufklärung und Konsequenzen. „And Now Hanau“ wird am 12. Mai im Großen Sitzungssaal des Rathauses in Recklinghausen uraufgeführt. Weitere Aufführungen am 13. und 14. Mai.
    Ein Augenblick im Niemandsland: Annette Fricks Underground-Porträts in Herford:
    Die Fotografin und Filmemacherin Annette Frick porträtiert seit den frühen 1980er Jahren Menschen und Szenen der Subkultur. Dragqueens, Homos, Lesben, Heteros, Heteras – in klarem Schwarz-Weiß dokumentiert sie den queeren Underground, zeigt Momente zwischen Fragilität und Radikalität. Auch in ihren Akt-Selbstporträts und Filmarbeiten werden ihr Gespür für und die Freude am Anderssein deutlich. Das Marta Herford widmet ihr die bislang größte Museumsausstellung. „Ein Augenblick im Niemandsland“ ist bis zum 13. August zu sehen.
    Auf den Spuren der Erinnerung: Die südafrikanische Künstlerin Lebohang Kganye auf dem Kölner Photoszene-Festival:
    Einmal im Jahr lädt das Internationale Festival Photoszene Köln die Fotografiebegeisterten an den Rhein – diesmal vom 12. bis zum 21. Mai. Für das Festival-Projekt „Artist Meets Archive“ hat sich die junge südafrikanische Künstlerin Lebohang Kganye auf eine Spurensuche der besonderen Art gemacht. Im Fotoarchiv des Rautenstrauch-Joest-Museums stieß sie unter anderem auf Aufnahmen und Illustrationen von Marie Pauline Thorbecke, die von 1911 bis 1913 im Auftrag der Deutschen Kolonialgesellschaft eine Expedition nach Kamerun unternahm. Über ihre Auseinandersetzung mit dem Archivmaterial hat Lebohang Kganye den Film „A Burden consumed in Sips“ gedreht. Er ist Teil der Ausstellung „Lebohang Kganye. Shall you return Everything, but the Burden“ die vom 12. Mai bis 5. Oktober 2023 im Rautenstrauch-Joest-Museum zu sehen ist. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 13.05.2023WDR
  • Folge 33 (30 Min.)
    Westart zu Gast bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen.
    - Die Vielfalt feiern: zu Gast bei den Ruhrfestspielen 2023
    „Rage und Respekt“ – so heißt das Motto der diesjährigen Ruhrfestspiele, die bis zum 11. Juni in Recklinghausen stattfinden. In unruhigen Zeiten geht es um „Diversity“, um unser Zusammenleben auf der Bühne und im Alltag. „Kunst kann Fragen stellen, kann Raum für Begegnung und respektvolles Miteinander sein, kann Ungesehenes sichtbar, Leises hörbar, Unverständliches spürbar machen, kann respektvoll und solidarisch sein“, sagt Intendant Olaf Kröck.
    An zehn Spielorten zu sehen sind Schauspiel und Tanz, Zirkus, Performances, Jugendtheater, Konzerte, Lesungen und Bildende Kunst – ein Feuerwerk der Bühnenkunst. Mit dabei ist das inklusive Theater RambaZamba aus Berlin, bei dem Menschen mit und ohne Down-Syndrom gemeinsam auf der Bühne stehen. Leander Haußmanns Inszenierung des tragikomischen Filmklassikers „Einer flog über das Kuckucksnest“ hat mittlerweile Kultstatus. Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni spricht mit dem Regisseur und den beiden Hauptdarstellern über vermeintlich „Normales“ und „Unnormales“, über beflügelnde Zusammenarbeit und die Lust am Spektakel. Außerdem stellen wir das Projekt „RadiOh Europa“ vor. Das Duo „Action Hero“ hat auf seinen Reisen durch Europa über Tausend Menschen getroffen, die ihnen Liebeslieder vorgesungen haben. Zum Abschluss der Ruhrfestspiele präsentieren sie diesen Schatz in einer achtstündigen Radiosendung – live auf dem Grünen Hügel in Recklinghausen oder online zu erleben.
    - Spionin und Bürgerrechtlerin – eine Ausstellung über Josephine Baker in der Bundeskunsthalle Bonn
    Sie war der erste weibliche Superstar mit afroamerikanischen Wurzeln: Josephine Baker. 1906 in St. Louis geboren, erlebte sie als Kind Rassentrennung und Gewalt. Nach ersten Showerfolgen in den USA ging sie 1925 nach Europa und fand in Paris einen Ort der Freiheit. Die „schwarze Venus“ begeisterte das Publikum, wurde zur höchstbezahlten Revuetänzerin und inspirierte die Kunst- und Literaturszene. Während des Zweiten Weltkrieges kämpfte sie als Spionin der französischen Résistance gegen die Nazis. In den USA war sie eine Ikone der Bürgerrechtsbewegung. Der 20. Mai wird dort als Josephine-Baker-Day gefeiert. Auch fast ein halbes Jahrhundert nach ihrem Tod hat ihre Strahlkraft nicht nachgelassen. Die Bundeskunsthalle in Bonn widmet der Künstlerin und Freiheitskämpferin eine große Ausstellung, zu sehen bis zum 24. September 2023.
    - „Wundertal“: das Tanztheater Wuppertal Pina Bausch bringt eine Stadt in Bewegung
    Boris Charmatz ist seit neun Monaten künstlerischer Leiter des Tanztheaters Wuppertal Pina Bausch. Jetzt stellt der französische Tänzer gleich mit einer ganzen Reihe von Events und Aufführungen seine Ideen vor. „Wundertal“ findet vom 21. bis zum 29. Mai an verschiedenen Orten drinnen und draußen in Wuppertal statt. Den Auftakt macht am 21. Mai ein Happening, bei dem 200 Tänzerinnen und Tänzer – Laien und Profis – gemeinsam auf der Sonnborner Straße unter der Trasse der Schwebebahn performen. Westart ist bei den Proben dabei und spricht mit Boris Charmatz darüber, wie er die Stadt zum Tanzen bringt.
    - Zwischen Subkultur und Profisport: die Doku-Serie „Skate Evolution“
    Skateboarding – das ist für die meisten Skater nicht bloß ein Freizeitvergnügen, sondern eine Haltung, ein Lebensgefühl, Ausdruck eines rebellischen Geistes. Seit den Olympischen Spielen 2020 ist das Skaten sogar eine „richtige“ Sportart. Die dreiteilige ARD-Doku „Skate Evolution“ erzählt die Geschichte des Skateboardings in Deutschland von den frühen 1970er Jahren bis heute. Temporeich blättern die Filmemacher unterschiedliche Facetten auf, lassen charismatische Skate-Pioniere zu Wort kommen und blicken hinter die Fassaden eines Kulturphänomens, das aus unseren Städten nicht mehr wegzudenken ist. „Skate Evolution“ ist in der ARD-Mediathek zu sehen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 20.05.2023WDR
  • Folge 34 (30 Min.)
    - „Perle der Eifel“: zu Besuch in Monschau
    Ein Ort wie aus dem Bilderbuch: Mit seiner pittoresken Altstadt ist Monschau ein wahrer Touristenmagnet – und das zu jeder Jahreszeit. Die Geschichte des Städtchens geht bis ins Mittelalter zurück. Die Burg Monschau wurde vermutlich Anfang des 13. Jahrhunderts errichtet.
    Zu den rund 300 denkmalgeschützten Bauwerken, darunter viele Fachwerk- und Schieferhäuser am Ufer der Rur, zählt das Rote Haus. Es wurde um 1760 erbaut und war der Stammsitz der Unternehmerfamilie Scheibler. Sie machte Monschau für gut 150 Jahre zu einem Hotspot der europäischen Tuchproduktion. Heute beherbergt das Patrizierhaus ein Museum, das die Besucher auf eine Zeitreise mitnimmt – ebenso wie die Glashütte Monschau, in der Glas nach uralter Tradition geblasen wird. Gemeinsam mit Monschaus Bürgermeisterin Carmen Krämer erkundet Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni weitere Highlights: das „Viertelhaus“, ein Vorzeigeprojekt der Altstadtsanierung, und den Rahmenberg mit seiner fantastischen Aussicht auf Monschau.
    Neben jahrhundertealten Häusern hat die Stadt auch noch Gebäude ganz anderer Art zu bieten. Für den Sandskulpturenpark haben internationale Künstlerinnen und Künstler aus 1.000 Tonnen Sand europäische Sehenswürdigkeiten nachgebaut. In der alten Wollfabrik sind unter anderem der Pariser Eiffelturm, das römische Kolosseum und die Kirche Sagrada Familia in Barcelona zu bestaunen.
    - „Wir sind die letzte Generation“: Roman über Umweltaktivismus und Widerstand
    Hochaktuelles Jugendbuch und romantischer Liebesroman – Manfred Theisens neues Buch „Wir sind die letzte Generation“ ist beides. Der Kölner Autor hat die Geschichte gemeinsam mit seiner Tochter Emilia recherchiert und erdacht. Als Ben per Zufall ein Foto von der Umweltaktivistin Johanna macht, die gerade eine Sicherheitskamera besprüht, ist er fasziniert von dem Mädchen. Johanna lebt in einem Baumhaus im Hambacher Forst. Bens Mutter arbeitet für eine Sicherheitsfirma und damit steht auf der anderen Seite. Gegen den Willen seiner Eltern schließt sich Ben Johanna und ihren Freunden an. Westart hat Emilia und Manfred Theisen getroffen und mit ihnen über Engagement, Aktivismus und Widerstand gesprochen.
    - Thilo im Wunderland: AR-Biennale im NRW-Forum Düsseldorf
    Durch einen Park spazieren und dabei fantastische Pflanzen- und Tierformen erleben: Wie das geht, hat Westart-Moderator Thilo Jahn ausprobiert. Die Skulpturen, die sich über dem Rasen und zwischen den Bäumen erheben, sind nicht real, sondern nur auf dem Smartphone oder Tablet zu sehen. Möglich macht’s Augmented Reality (AR), eine der spannendsten Darstellungsformen in der Gegenwartskunst. Das NRW-Forum lädt bis zum 29. Oktober zur zweiten AR Biennale. Unter dem Thema „Hybrid Nature“ präsentieren zehn internationale Künstlerinnen und Künstler ihre Arbeiten im Düsseldorfer Ehrenhof und Hofgarten.
    - „Sculpture 21st“: Mona Hatoum im Lehmbruck Museum
    „Sculpture 21st“ heißt eine Ausstellungsreihe im Duisburger Lehmbruck Museum. Sie präsentiert Arbeiten der bedeutendsten zeitgenössischen Bildhauerinnen und Bildhauer. Vom 26. Mai bis zum 20. August steht die palästinensisch-britische Künstlerin Mona Hatoum im Mittelpunkt der „Sculpture 21st“. 1952 als Tochter palästinensischer Eltern im Libanon geboren, wurde sie Mitte der 80er Jahre mit ihren Performance- und Videoarbeiten international bekannt. Erstmals ist ihre Rauminstallation „Map (clear)“ in Deutschland zu sehen: eine Weltkarte aus Tausenden Glasmurmeln, die den Boden des Museums in ein schillerndes und zugleich fragiles Relief verwandeln.
    - Musik gegen Unterdrückung: Das iranische Tember Ensemble auf dem Moers Festival am 28. Mai (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 27.05.2023WDR
  • Folge 35 (30 Min.)
    Zu Gast auf dem Africologne-Festival – Afrika – das ist gerade ein großes Thema in Köln. Vom 1. bis zum 11. Juni findet zum siebten Mal das Africologne-Festival statt. Es gibt in ganz Deutschland kein vergleichbares Festival, auf dem so viele hochkarätige Produktionen aus Afrika gezeigt werden. Das umfangreiche Programm mit Theater, Tanz und Performances lädt dazu ein, den Kontinent in seiner Vielschichtigkeit kennenzulernen, neue Sichtweisen auszuprobieren, Missverständnissen auf die Spur zu kommen und Gemeinsamkeiten zu entdecken. Zu den Highlights gehören der Tänzer und Choreograf Zora Snake, der sich mit der Rückgabe geraubter Kulturgüter auseinandersetzt, sowie der Musiker Blick Bassy und seine Performance-Truppe, die ein „afrofuturistisches Märchen“ auf die Bühne bringen. Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni trifft die beiden Festivalgründer und -leiter Kerstin Ortmeier, und Gerhardt Haag sowie Künstlerinnen und Künstler aus Afrika und Köln.
    Restitution oder nicht? Die aktuelle Debatte um die Benin-Bronzen – Lange wurde über die Rückgabe kolonialer Raubkunst aus Afrika debattiert. Im vergangenen Jahr hat Deutschland endlich ein Abkommen mit Nigeria geschlossen. Im Dezember 2022 gaben Außenministerin Annalena Baerbock und Kulturstaatsministerin Claudia Roth in der nigerianischen Hauptstadt Abuja medienwirksam 20 der kostbaren Benin-Bronzen zurück. Doch die Diskussion hat erneut an Fahrt aufgenommen. Unstrittig ist, dass die Bronzen aus kolonialen Raubzügen stammen. Seit bekannt wurde, dass sie mittlerweile im Privatbesitz der Herrscherfamilie sind, stellt sich allerdings die Frage, inwieweit das nigerianische Volk in Zukunft daran teilhaben wird. Ungeklärt ist außerdem, wie die Bronzen hergestellt wurden. Neue Forschungen kommen zu dem Schluss, dass sie Produkte aus dem Sklavenhandel des früheren Königreiches Benin sind. Westart über eine Debatte, die auch weiterhin die Gemüter erregt.
    Schönheit und Schmerz: der Biologe Michael Ohl über das Wesen der Wespe – Sie stören uns beim Picknicken und piesacken uns mit Stichen: Wespen haben keinen guten Ruf. Zu Unrecht, findet der Wespenforscher Michael Ohl. Der Biologe hat sich auf Insekten spezialisiert. Und ganz besonders haben es ihm die Wespen angetan. In seinem neuen Buch beschreibt er ihr faszinierendes Verhalten, erklärt die Wirkung ihres Giftes und erzählt Geschichten von zahmen Wespen und fantastischen Wespenfrauen. Vor allem aber wirbt er für mehr Verständnis. Denn die Wespe ist nicht nur eine ökologische Dienstleisterin, sondern ein „evolutionärer Glücksfall“, der angesichts des Insektensterbens unseren Schutz und unsere Wertschätzung verdient.
    „Hier und Jetzt“: Ukrainische Moderne im Museum Ludwig – Ukrainische Kunst aus den Jahren 1900 bis 1930 steht im Mittelpunkt einer Ausstellung, die vom 3. Juni bis zum 24. September im Museum Ludwig in Köln zu sehen ist. Bisher wurde diese Kunst meist unter dem Begriff der „Russischen Avantgarde“ zusammengefasst. Die rund 80 ausgestellten Werke machen deutlich, wie sehr die Künstlerinnen und Künstler sich in turbulenten Zeiten mit der nationalen Identität auseinandersetzten und Kunst, Literatur, Theater und Kino zur Blüte verhalfen. Die Schau enthält zahlreiche Leihgaben aus dem Nationalen Kunstmuseum der Ukraine sowie dem Museum für Theater-, Musik- und Filmkunst der Ukraine, die aus Kiew außer Landes gebracht wurden. Ergänzt wird sie durch eine Arbeit der jungen Künstlerin Daria Koltsova, die sich in ihrer monumentalen Glasinstallation mit dem kulturellen Erbe der Ukraine auseinandersetzt.
    Kunst als Überlebensmittel: der Dokumentarfilm „Picknick in Moria“ – Talib Shah Hossaini ist Filmemacher und Künstler. Gemeinsam mit seiner Familie ist er aus Afghanistan geflohen und lebt jetzt in Köln. Im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos schrieb und drehte er unter schwierigsten Bedingungen mit anderen Asylsuchenden einen Spielfilm über eine geflüchtete Familie. Regisseurin Lina Lužyte hat ihn dabei begleitet. „Picknick in Moria“ ist nicht nur ein Film über das Filmemachen, sondern auch ein Dokument über die Kraft der Kunst, Menschen Mut und Zuversicht zu geben. Der Film kommt am 8. Juni in ausgewählte Kinos. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 03.06.2023WDR

zurückweiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Westart online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…