2023/2024, Folge 1–18

  • Folge 1 (30 Min.)
    Kunst open air: Zu Gast im Lantz’schen Skulpturenpark in Düsseldorf
    Unweit des Düsseldorfer Flughafens liegt der Lantz’sche Skulpturenpark, ein Kleinod im Norden der Landeshauptstadt. Namensgeber der Anlage ist der Industrielle, Stadtverordnete und Kaufmann Heinrich Balthasar Lantz, der ab 1805 in Lohausen ein großes Herrenhaus für seine Familie errichten ließ. Seit den 1970er Jahren sind die Lantz’schen Güter im Besitz der Stadt Düsseldorf, Sie hat die denkmalgeschützte Grünanlage für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. In den Sommermonaten verwandelt sich der Park in einen außergewöhnlichen Skulpturengarten: Kunst open air in allen Farben, Formen und Facetten.
    Noch bis zum 15. September ist die Ausstellung „on damp earths we wander“ zu sehen. Sie ergründet die historischen Wurzeln der Anlage, die bis in die Kolonialzeit zurückreichen. Zehn Positionen sind zu entdecken, u.a. mit Werken von Theresa Ankomah, Barthélémy Toguo und Anne Duk Hee Jordan. Auf ihrem Rundgang trifft Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni die iranische Künstlerin Farkhondeh Shahroudi und spricht mit der Kuratorin Lynhan Balatbat-Helbock über spielerische und politische Kunst.
    Die Kunst der Stars: „Beyond Fame“ im NRW-Forum
    Düsseldorf Meret Becker und Bryan Adams, Tim Bendzko und Samy Deluxe, Harald Glööckler und Laura Tonke: Sie sind nicht nur Stars auf ihrem Gebiet, sondern suchen auch den Erfolg in der Bildenden Kunst. Ihre Arbeiten sind neben vielen anderen in der Ausstellung „Beyond Fame. Die Kunst der Stars“ im NRW-Forum Düsseldorf zu sehen. Die Schau präsentiert Werke von Prominenten aus Schauspiel, Sport, Politik, Musik oder Literatur. Die Wahl des künstlerischen Mediums – ob Malerei, Fotografie, Video oder Installation – ist oft überraschend und erlaubt Einblicke hinter die Fassade der öffentlichen Person. „Beyond Fame“ ist bis zum 21. Januar 2024 zu sehen.
    Das Trauma der Gastarbeiter*innen: Fatih Çevikkollus neues Buch „Kartonwand“
    Er ist türkisch, er ist deutsch und er ist kölsch. Der Schauspieler und Kabarettist Fatih Çevikkollu wurde 1972 als Sohn einer Gastarbeiterfamilie in Köln geboren. Seit rund 20 Jahren ist er mit verschiedenen Soloprogrammen auf Tour. Jetzt erscheint sein neues Buch „Kartonwand“. Darin erzählt er vom Leben seiner Familie, vor allem aber von der Krankheit seiner Mutter, die an einer schweren Psychose litt. Nach ihrem Tod fragte sich der Sohn: Gibt es einen Zusammenhang zwischen den psychischen Problemen und ihrem Schicksal als Gastarbeiterin in den Sechzigerjahren in Deutschland? Wie die meisten träumte sie von einer Rückkehr in die Heimat, verstaute „alles Schöne“ in Kartons für das spätere Leben in der Türkei. Und musste doch irgendwann erkennen, dass der Traum nicht in Erfüllung gehen würde. Fatih Çevikkollu schreibt über enttäuschte Erwartungen und die tiefen Wunden, die die Arbeitsmigration in den Familien hinterlassen hat.
    Abgefahren: Die Performance „Skatepark“ bei der Ruhrtriennale
    Skaten – das ist nicht nur ein Freizeitvergnügen, sondern eine Haltung, ein Lebensgefühl, Ausdruck eines rebellischen Geistes. Seit den Olympischen Spielen 2020 ist das Skaten sogar eine „richtige“ Sportart. Auch die dänische Choreografin Mette Ingvartsen ist vom Skateboarding begeistert. Für ihre neue Tanzproduktion hat sie die Jahrhunderthalle Bochum in einen riesigen Skatepark verwandelt. Zwölf professionelle Tänzerinnen und Tänzer verbinden gemeinsam mit Skateboardern aus der lokalen Community Moves, Slides und Tricks mit zeitgenössischem Tanz. „Skatepark“ sprüht vor Lebensfreude und Vitalität und ist noch am 18., 19. und 20. August zu sehen.
    Bigband-Rhythmen aus Afrika: der Dokumentarfilm „Le Mali 70“
    Sie sind leidenschaftliche Musiker und begeisterte Fans des Afrojazz-Sounds aus den 1960er und 70er Jahren: die Mitglieder der Berliner Bigband Omniversal Earkestra. Um die „Helden“ ihrer Musik zu treffen und den Wurzeln dieses ganz bestimmten Rhythmus nachzuspüren, machen sie sich auf zu einer Entdeckungsreise durch Mali. Regisseur Markus CM Schmidt hat sie auf ihrem Roadtrip begleitet. Bei Jam-Sessions und Konzerten kommen die Musiker aus Nord und Süd ins Gespräch, diskutieren lautstark über den korrekten Beat und lassen die alten Stücke wieder auferstehen. Ein musikalischer „Culture Clash“ der besonderen Art. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 19.08.2023WDR
  • Folge 2 (30 Min.)
    - „Surreal Futures“: Ausstellung im Max-Ernst-Museum in Brühl
    Eintauchen in surreale Welten: Dazu lädt das Max-Ernst-Museum in Brühl ein. In der neuen Ausstellung treten junge Medienkünstler in Dialog mit Max Ernst, dem Altmeister des Surrealismus.
    Augmented Reality, Holografien, hybride Rauminstallationen und interaktive Videoinstallationen: Künstlerinnen und Künstler aus 19 Länder sind mit ihren Arbeiten vertreten. Zu sehen sind seltsame Mischwesen aus Mensch, Krake und Maschine, wandelnde Landschaften, in Skulpturen übersetzte Traumdaten und kleine Glasfläschchen, die mit Tränen, Meerwasser und Algen gefüllt sind. Es geht um die großen Themen unserer Zeit, um Globalisierung und Klimakrise, Kolonialismus und Genderfragen. Vor allem aber geht es darum, wie digitale Kunst und KI auf die Veränderungen unserer Welt reagieren – und um den großen Bogen, der den Surrealismus vom Beginn des 20. Jahrhunderts mit den „Surreal Futures“ verbindet. Geöffnet ist die Ausstellung vom 27. August 2023 bis zum 28. Januar 2024.
    - Revival eines Klassikers: 60 Jahre Musikkassette
    Im digitalen Zeitalter wirkt sie wie aus der Zeit gefallen: die Musikkassette. Dabei hat sie den Hörkonsum geradezu revolutioniert. Zum ersten Mal bot sie die Möglichkeit, unkompliziert Schallplatten zu überspielen, Musik aus Radio oder Fernsehen aufzunehmen und nach eigenem Geschmack „Mixtapes“ zusammenzustellen. Dafür nahm man sogar den nervigen „Bandsalat“ in Kauf. Vor 60 Jahren, am 28. August 1963, stellte die Firma Philips auf der Berliner Funkausstellung die erste Kompaktkassette und den dazugehörigen Rekorder vor. Zum runden Geburtstag erlebt sie ein Revival. Westart erinnert an die Erfolgsgeschichte.
    - Apropos Visionär: Horst H. Baumann im MAKK Köln
    Er war einer der Shootingstars seiner Generation: der Fotograf Horst H. Baumann (1934–2019). Berühmt wurde er mit seinen Aufnahmen von Autorennen am Nürburgring, in Spa oder Le Mans. Ab Mitte der 60er Jahre machte er sich als Pionier der Licht- und Laserkunst einen Namen. 1977 nahm er an der Documenta 6 teil. Und bis heute ist am Düsseldorfer Rheinturm der von ihm entwickelte „Lichtzeitpegel“, die größte Dezimaluhr der Welt, in Betrieb. Die große Ausstellung im Museum für Angewandte Kunst Köln stellt den Fotografen in den Mittelpunkt und präsentiert rund 400 Werke aus seinem Nachlass. Zu sehen ist sie bis zum 28. Januar 2024.
    - Künstlerporträts der anderen Art: Ute Kraffts Projekt „Von Händen und Menschen“
    Hände sind einzigartig: Sie können kräftig oder zart, muskulös oder schmal, knorrig oder feingliedrig sein. Und sie verändern sich im Laufe eines Lebens. Die Kölner Künstlerin Ute Krafft, bekannt geworden mit ihren Karikaturfiguren für die TV-Serie „Hallo Deutschland“, hat einen Weg gefunden, Hände in wenigen Momenten abzuformen. In einem mehrstufigen Arbeitsprozess lässt sie sie zu Skulpturen werden, die jedes noch so winzige Detail – Falten, Narben, Poren – wiedergeben. Nachdem sie in einer ersten Phase ihres Projektes die Hände ganz unterschiedlicher Menschen abgeformt hat, konzentriert sie sich jetzt auf Musikerhände. „Musikerhände sind etwas ganz Besonderes“, sagt sie, „sie gestalten Musik. Gleichzeitig zeichnen sowohl ihre Musik als auch ihre Instrumente die Hände.“ Gerade hat sie in Mülheim den Reggae-Star Gentleman getroffen. Westart hat sie bei ihrer Arbeit begleitet. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.08.2023WDR
  • Folge 3 (30 Min.)
    - Zu Besuch in Münster: Der „Tag des offenen Denkmals“ feiert Jubiläum
    In Münsters Altstadt ist die Geschichte lebendig. Zahlreiche restaurierte Giebelhäuser, Bogengänge, Kirchen und Plätze erzählen von der Vergangenheit – ein idealer Ort für die Eröffnungsfeier der bundesweiten Veranstaltung „Tag des offenen Denkmals“, die am 10. September zum 30. Mal stattfindet. Und für Westart die perfekte Gelegenheit, bei einem Rundgang durch die westfälische Metropole der Frage nachzugehen: Was macht ein Denkmal aus und warum wird es geschützt?
    Das wohl bekannteste Denkmal Münsters ist der Dom. Wie so viele andere Gebäude wurde auch er im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und wieder aufgebaut. Heute ist er ein Besuchermagnet – ebenso wie die Dominikanerkirche, in der die moderne Installation „Zwei Graue Doppelspiegel für ein Pendel“ von Gerhard Richter auf die barocke Kirchenarchitektur trifft. Wie Denkmalschutz praktisch geht, das ist am Tag des offenen Denkmals auch an einigen Schaubaustellen zu sehen, an denen man den Restauratoren über die Schulter schauen kann. Und Mechthild Mennebröcker vom Münsteraner Denkmalschutzamt erläutert, warum auch so mancher jüngerer Bau aus der Nachkriegszeit schützenswert ist.
    - Bauen mit Denkmalschutz: Das Haus Bogenstraße 2
    Wie tief sich die Baugeschichte in ein Gebäude einschreibt, das ist in Münsters Bogenstraße zu besichtigen. Das Wohn- und Geschäftshaus Nr. 2 stammt aus dem 18. Jahrhundert und ist seit vielen Generationen im Familienbesitz. Jetzt wird es saniert und energetisch ertüchtigt. Dabei gibt es Überraschungen: So tauchten hinter den Tapeten Wandmalereien aus der Zeit um 1800 auf – ein Fund, der erhalten bleiben soll. Architektin Monika Goeddeker, die für das Projekt verantwortlich ist, erklärt, wie Baumaterial aus dem 18. Jahrhundert weiter genutzt werden kann und wie sich Denkmalschutz mit modernen ökologischen Anforderungen verbinden lässt.
    - Der Mensch und Gott: Aike Arndts neuer Comic-Band
    Es ist kompliziert – das Verhältnis von Mensch und Gott. Wie kompliziert, darüber hat sich der Comiczeichner und Illustrator Aike Arndt seine eigenen Gedanken gemacht. Nun ist unter dem Titel „Der Mensch und Gott“ der dritte Band seiner „Gott“-Reihe im Zwerchfellverlag erschienen. So richtig versteht Gott die Menschen nicht. Es ist ihm ein Rätsel, warum Adam und Eva die „feste Beziehung“ erfunden haben. Und was um Himmels Willen hat es mit der „Identität“ auf sich? Da ist es schon besser, die Menschen machen ihr Ding und Gott seins, meint Aike Arndt, der in Westart erzählt, wie es mit Gott weitergeht.
    - Die Geschichte des deutschen Jazz – Filmdoku „Jazzfieber“
    Wie der Jazz nach Deutschland kam und dass er gerade wieder hip ist – davon erzählen die Filmemacher Andreas Heinrich und Reinhard Kungel in ihrem Dokumentarfilm „Jazzfieber. The Story of German Jazz“. Sie begleiten vier junge Musiker auf der Suche nach den Anfängen des Jazz in Deutschland. Ausgehend von Gesprächen, Proben und Konzerten taucht der Film ein in die Geschichte des deutschen Jazz. Neben Begegnungen mit Klaus Doldinger und Peter Baumeister kommen in alten Interviews auch verstorbene Legenden wie Paul Kuhn, Max Greger, Hugo Strasser, Coco Schumann und Karlheinz Drechsler zu Wort. Konzertmitschnitte und zum Teil bisher unveröffentlichtes Archivmaterial lassen die Vergangenheit lebendig werden. „Jazzfieber“ kommt am 07. September in die Kinos.
    - Augen der Welt: Ausstellung von Katja Novitskova in Siegen (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 02.09.2023WDR
  • Folge 4 (30 Min.)
    Industrie, Kultur, Natur: der Landschaftspark Duisburg-Nord
    Wo einst die Hochöfen eines Hüttenwerks glühten, erstreckt sich auf 180 Hektar der Landschaftspark Duisburg-Nord – eines der beliebtesten Ausflugsziele in der Region. Die britische Tageszeitung „The Guardian“ wählte ihn sogar unter die zehn schönsten Großstadtoasen. Hier gibt es viel zu entdecken, zu staunen und zu erleben: vom Hochseil-Parcours über einen alpinen Klettergarten bis zur farbenprächtigen Lichtinszenierung. Die einstigen Ikonen der Architektur bezeugen Aufbruch und Wandel im Revier. Auch in diesem Jahr ist die Ruhrtriennale im Landschaftspark Duisburg-Nord zu Gast. Ein Highlight ist „Der Garten der Lüste“ von Philippe Quesne. Der französische Theaterstar hat sich vom gleichnamigen Gemälde des niederländischen Malers Hiernoymus Bosch zu seinem neuesten Stück inspirieren lassen. Zu sehen ist es in der ehemaligen Kraftzentrale, die das Hüttenwerk einst mit Energie versorgte und zu einem imposanten Veranstaltungsort umgebaut wurde. Westart ist bei den letzten Proben dabei.
    „Glitzerschwein“: Das neue Album von „Fortuna Ehrenfeld“
    Wer bei „Fortuna Ehrenfeld“ an einen Fußballverein denkt, liegt ziemlich falsch. Der Name steht für Indie-Pop aus Köln – genauer aus dem Stadtteil Ehrenfeld, den Bandgründer Martin Bechler seinen Kreativraum nennt. In sieben Jahren hat der Musikproduzent, Texter und Komponist „Fortuna Ehrenfeld“ vom Geheimtipp zur Kultband gemacht, die Konzerthallen wie die Kölner Philharmonie füllt. Martin Bechler setzt darauf, immer ein bisschen anders und immer ein bisschen schräg zu klingen. Jetzt erscheint das neue Album „Glitzerschwein“ mit zwölf Songs, die mal melancholisch, mal poetisch die Höhen und Tiefen des Alltags ausloten. Gerade ist „Fortuna Ehrenfeld“ auf Tournee. Und am 13. September ist die Band bei der Veranstaltung „Glow up Cologne“ in der Kölner Philharmonie dabei.
    „Gegen den Strom“: Ausstellung von Chaïm Soutine im K20 in Düsseldorf
    Chaïm Soutine gehört zu den großen Malern der Klassischen Moderne. In seinen expressionistischen Gemälden spiegelt sich sein Leben als jüdischer Auswanderer wider. 1893 in einem Schtetl in der Nähe von Minsk geboren, ging er als junger Mann nach Frankreich, wurde während der deutschen Besatzung verfolgt und starb 1943 in Paris. Er porträtierte ausdrucksstark die Menschen, die ihm begegneten. Pagen, Zimmermädchen, Köche und Chorknaben waren seine Modelle. Mit seinen verzerrten Landschaftsbildern und Stillleben charakterisierte er eine Epoche, die geprägt war von Krieg, Gewalt und sozialen Missständen. Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen K20 in Düsseldorf widmet ihm eine große Ausstellung, die bis zum 14. Januar 2024 zu sehen ist. Schauspiel-Star André Kaczmarczyk führt uns durch die Schau.
    Mit Feminismus die Welt retten: der Dokumentarfilm „Feminism WTF“
    Was ist das: Feminismus? Und warum ist das so ein Reizthema? Dieser Frage geht die österreichische Regisseurin Katharina Mückstein in ihrem ersten Dokumentarfilm nach. Gleich zu Anfang stellt sie klar, dass es nicht den einen Feminismus gibt, sondern eine breite Vielfalt an Themen, die unter dem Begriff verhandelt werden. In Gesprächen mit Expertinnen und Experten aus Politik-, Sozial- und Naturwissenschaften, aus der Männer-, der Gender- und der Queerforschung fächert sie die unterschiedlichen Aspekte auf: Warum werden Frauen schlechter bezahlt? Wieso sprechen wir immer noch von nur zwei Geschlechtern? Und warum brauchen wir die Frauenbewegung, um das Klima zu retten? „Feminism WTF“ will zum Nachdenken anregen – informativ, lässig und klug ergänzt durch Musik und Performances.
    Transurban Residency 23: Wie Krefelds Innenstadt attraktiver werden kann
    Transurban Residency – so heißt ein Kulturprojekt, das Kunst und Stadtentwicklung im öffentlichen Raum verknüpft. Seit 2021 findet es in verschiedenen nordrhein-westfälischen Städten statt. Die vorläufig letzte Etappe führt nach Krefeld. Noch bis zum 23. September wird dort ein Abschnitt des Westwalls bespielt. Die asphaltierte und zugeparkte Straße wird zum Experimentierfeld für Künstlerinnen und Architekten, Studierende und Anwohner. Gemeinsam erproben sie, wie sie die bisher vom Autoverkehr dominierte Innenstadt attraktiver und lebenswerter machen können. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 09.09.2023WDR
  • Folge 5 (30 Min.)
    Die Welt neu denken: Zu Gast im Ringlokschuppen in Mülheim/​Ruhr
    Früher war der Ringlokschuppen in Mülheim an der Ruhr ein Unterstand für Lokomotiven. Seit knapp 20 Jahren bietet er der Freien Kulturszene eine Heimat. Das Leitungsteam fördert ungewöhnliche Projekte, stellt Probebühnen zur Verfügung und produziert Aufführungen, die nach der Premiere von Mülheim hinaus in die Welt gehen. Aktuell ist das Hunderpro Festival zu Gast. 13 Künstlerinnen und Künstler proben die Zukunft – mit Theater, Performances, Tanz, Video und Stand Up. Wie kann angesichts von Krieg, Klimawandel und sozialen Konflikten eine neue Welt aussehen? Wer sind die Akteure? Und was ist zu tun? Eines der Highlights ist die Performance „Furia“ – ein Stück über die nicht nur weibliche Wut und die Kraft der Emotionen. Mona Ameziane, die zum ersten Mal die Westart moderiert, schaut sich auf dem Festival um, trifft unter anderem die „Furia“-Macherin Milena Cestao Kolbowski und spricht mit Daniele Daude, der neuen Leitung des Ringlokschuppens.
    Horror im Museum: Die Ausstellung „Tod und Teufel“ im Kunstpalast Düsseldorf
    Für Zartbesaitete ist sie nichts: Die Ausstellung „Tod und Teufel“ im Kunstpalast Düsseldorf. Dafür spielt sie virtuos mit der Lust am Grauen. Im Mittelpunkt stehen Kunst, Film, Mode, Musik und Design. Zu sehen sind die blutgefüllten Turnschuhe des New Yorker Kunstkollektivs MSCHF ebenso wie die Leichenfotografien des amerikanischen Fotokünstlers Andres Serrano und Horrorszenen des dänischen Regisseurs Lars von Trier. Eingebettet sind die zeitgenössischen Werke in die Kunstgeschichte des Grauens – von den Dämonen der Renaissance bis zum Stummfilmklassiker „Nosferatu“. Die Ausstellung ist bis zum 21. Januar 2024 geöffnet.
    Abschied von der Welt: Wolfgang Herrndorfs „Arbeit und Struktur“ am Schauspiel Düsseldorf
    Wolfgang Herrndorf ist einer der bedeutendsten Schriftsteller seiner Generation. Sein Roman „Tschick“ hat weltweit Millionen Menschen bewegt. Über seine Tumordiagnose Anfang 2010 und die Jahre bis zu seinem Tod im August 2013 hat er in seinem Internet-Blog „Arbeit und Struktur“ sehr persönlich Auskunft gegeben und seine Gedanken über das Leben, das Sterben, die Liebe, die Kunst und die Freundschaft geteilt. Sein Freund Robert Koall, Dramaturg am Düsseldorfer Schauspielhaus, hat den Text für die Bühne adaptiert. Adrian Figueroa hat ihn inszeniert. Westart war bei der Uraufführung am 9. September dabei. Weitere Aufführungen sind am 17., 24. und 30. September sowie am 8., 12., 27. Oktober und 03. November.
    Die Hiesigen und die Zugezogenen: Elina Penners Buch
    „Migrantenmutti“ Elina Penner, 1987 als mennonitische Deutsche in der damaligen Sowjetunion geboren, kam 1991 mit ihrer Familie nach Ostwestfalen. Vor einem Jahr hat sie ihren Debütroman „Nachtbeeren“ veröffentlicht, die autobiografisch gefärbte Geschichte einer jungen Russlanddeutschen auf der Suche nach ihren Wurzeln. Jetzt erscheint im Aufbau-Verlag ihr Sachbuch „Migrantenmutti“. Witzig, klug und sehr direkt beschreibt sie, wie unterschiedlich die Alltagswelten von „Migra-Familien“ und deutschen Mittelstandsfamilien sind. Nicht nur, aber auch im Umgang mit Kindern – egal ob es ums Essen, den Kauf des Schulranzens oder den Medienkonsum des Nachwuchses geht. Ihr Fazit: Auch Elternschaft ist politisch.
    Visionär und aktivistisch: Das 20. Afrika Film Festival in Köln
    In diesem Jahr feiert das Afrika Film Festival Köln sein 20. Jubiläum. Vom 14. bis zum 24. September lädt es zu mehr als 80 Veranstaltungen und Podiumsdiskussionen mit internationalen Gästen ein. Über Genre- und Formatgrenzen hinweg ermöglicht das Festival ein Eintauchen in die Lebensrealität auf dem afrikanischen Kontinent – jenseits von Stereotypen und Vorurteilen. Zu sehen sind Klassiker und zeitgenössische Filme, die visionär und aktivistisch neue Perspektiven eröffnen. Das umfangreiche Rahmenprogramm bietet die Gelegenheit zu direktem Austausch und kultureller Vernetzung. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 16.09.2023WDR
  • Folge 6 (30 Min.)
    „Fantastische Reise“: Zu Gast in der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen
    Ein klassizistisches Kleinod mitten in Oberhausen, der „Wiege der Ruhrindustrie“: das ist das Schloss Oberhausen. Seine Geschichte soll bis ins 12. Jahrhundert zurückgehen. Heute beherbergt es die Ludwiggalerie, die in diesem Jahr ihren 25. Geburtstag feiert. Vom Sammlerehepaar Irene und Peter Ludwig gegründet, hat sich die Galerie zu einem quirligen Kunstort entwickelt. Sie präsentiert nicht nur Werke aus der international renommierten Sammlung Ludwig. Die Populäre Galerie widmet sich Comic, Cartoon und Karikatur. In der Lichtbild Galerie sind in wechselnden Ausstellungen Werke von Starfotografen wie Peter Lindbergh, Jim Rakete, Herlinde Koelbl oder Linda McCartney zu sehen.
    Und dann gibt es noch Projekte, die den Strukturwandel in der Region künstlerisch begleiten und Landmarken wie den Oberhausener Gasometer mit einbeziehen. In den kommenden Monaten steht in der Ludwiggalerie eine „Fantastische Reise“ auf dem Programm mit Jim Knopf, Bastian und Momo, den Helden des großen Geschichtenerzählers Michael Ende. Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni ist bei der Ausstellungsvorbereitung dabei und spricht mit Direktorin Christina Vogt darüber, wie Michael Endes literarisches Universum Illustratorinnen und Zeichner beflügelt hat.
    „What Freedom Is To Me“. Ausstellung des Film- und Installationskünstlers Isaac Julien in Düsseldorf
    Er wird weltweit für seine poetisch-politischen Videoinstallationen und Filme gefeiert: Isaac Julien, 1960 in London als Sohn karibischer Eltern geboren und im vergangenen Jahr von König Charles III. zum Ritter geschlagen. In Deutschland wurde er mit seinem Kinofilm „Looking for Langston“ über das Leben des afroamerikanischen Dichters Langston Hughes im Harlem der 1920er Jahre bekannt. Rassismus, queeres Leben, Kolonialismus und Kapitalismus – wie ein roter Faden ziehen sich diese Themen durch sein Werk. Jetzt widmet ihm die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen die erste große Überblicksausstellung in Deutschland. „What Freedom Is To Me“ ist bis zum 14. Januar 2024 im Museum für Gegenwartskunst K21 zu sehen.
    Eine Wunderkammer in Düsseldorf: der überraschende Nachlass des Künstlers Eduard Roijen
    Eduard „Edi“ Roiien, in den Niederlanden geboren und viele Jahre in Düsseldorf zu Hause, war Dekorateur mit unglaublichem Gespür für Form und Gestaltung. Vor allem aber war er Sammler und Künstler, der das Abseitige liebte. Aus der ganzen Welt trug er Stoffe, Schattenspielfiguren, Puppen, Federn und Perlen zusammen. Seine Leidenschaft gehörte seinen „Knekel-Kindern“: fabelhafte Wesen, die er aus Tierskelettteilen schuf, mit exquisiten Kleidern und feinsten Lederschühchen ausstattete und aufwendig mit Federn dekorierte. Als er vor wenigen Monaten starb, hinterließ er in seiner Mietwohnung ein Universum, zu dem neben den „Knekel-Kindern“ eine umfangreiche Bibliothek, Zeichnungen, Collagen und Fotografien gehören. Westart begleitet seine Tochter Sarah Roijen bei der Sichtung des Nachlasses.
    Nachhaltig bewegt: das junge Tanzfestival „Fragile“ in Wuppertal
    „Fragile – Festival for young changemakers“: So heißt ein internationales Festival für junges Tanz-Musik-Theater, das dieses Jahr zum ersten Mal stattfindet. Initiiert und organisiert hat es das künftige Pina-Bausch-Zentrum in Wuppertal. Vom 20. September bis zum 01. Oktober sind acht Produktionen aus sechs Ländern zu sehen. Im Mittelpunkt steht das Thema Nachhaltigkeit. Wie kann die Bühne zu einem Experimentierfeld für grüne Ideen werden? Welche Kraft haben so unterschiedlichen Formate wie Zirkus, Tanz, Theater und Performance, um das Publikum zu motivieren? Und wie kann ein ganzes Festival klimaneutral veranstaltet werden? Westart-ReporterThilo Jahn schaut sich in Wuppertal um.
    Geheime Welt der Game-Entwicklung: die ARD-Doku „Inside the Game – Cyberpunk 2077: Phantom Liberty“
    Der Videospielmarkt ist gigantisch. Mit Computer- und Videospielen wird bereits mehr Geld verdient als mit Musik, Filmen und Serien zusammen. Kein Wunder, dass sich die großen Firmen nur selten über die Schulter blicken lassen. Den Machern von „Inside the Game“ ist das gelungen. Sie begleiten die polnische Firma „CD Projekt Red“, die vor knapp drei Jahren mit ihrem Spiel „Cyberpunk 2077“ die Gamer-Welt elektrisierte. Damals war das Spiel wegen zahlreicher Mängel spektakulär gescheitert. Die Macher wurden dafür sogar im Netz bedroht. Jetzt sind sie mit der überarbeiteten und erweiterten Version „Cyberpunk 2077: Phantom Liberty“ erneut am Start. Die ARD-Doku bietet exklusive Einblicke in ihre Arbeit. „Inside the Game“ ist ab sofort in der ARD-Mediathek abrufbar. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 23.09.2023WDR
  • Folge 7 (30 Min.)
    Unter Strom: Zu Gast im Umspannwerk Recklinghausen
    Baudenkmal, Museum und hochmoderne Betriebsstätte – das Umspannwerk Recklinghausen ist alles in einem. Gebaut wurde es Ende der 1920er Jahre als 10.000-Volt-Schalthaus mit Warte, Trafohaus und Wohnhaus für die Mitarbeiter. Obwohl die Anlage im Laufe der Jahre mehrfach renoviert wurde, entsprach sie Ende der Achtziger nicht mehr dem technischen Standard. Doch anstatt sie abzureißen, entschied man sich, das historische Gebäude zu restaurieren und das Umspannwerk auf eine hochmoderne Anlage umzurüsten. Im Jahr 2000 kam schließlich das Museum „Strom und Leben“ dazu. Heute erzählt es unter dem Namen „Deutsches Elektrizitätsmuseum“ die Geschichte der Elektrifizierung von den Anfängen zu Beginn des 19. Jahrhunderts bis heute. Welche Neuerungen uns in der Zukunft erwarten, darüber spricht Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni mit Museumsleiter Hanswalter Dobbelmann.
    „In Agnosie“: Alicja Kwade im Lehmbruck Museum Duisburg
    Sie zählt zu den wichtigsten Künstlerinnen ihrer Generation: die 1979 in Katowice geborene und in Berlin lebende Bildhauerin und Installationskünstlerin Alicja Kwade. Ihre Werke wurden in zahlreichen internationalen Gruppen- und Soloausstellungen gezeigt. 2017 war sie bei der Biennale in Venedig dabei. Jetzt widmet ihr das Lehmbruck Museum in Duisburg eine große Ausstellung. Mit ihren Skulpturen, Installationen und Fotografien stellt sie unsere Vorstellung von der Wirklichkeit in Frage. Was, wenn die Welt ganz anders wäre? Die Ausstellung ist eine Einladung zum Zweifeln. Denn wer Zweifel hat, sieht genauer hin und überdenkt, was sonst selbstverständlich erscheint. Passenderweise trägt die Schau den Namen einer Wahrnehmungsstörung. „In Agnosie“ ist bis zum 25. Februar zu sehen.
    Megacities: Opulenter Bildband über das Leben in den größten Städten der Welt
    Wie lebt und wohnt man in einer Megacity? Wie gestalten die Einheimischen Arbeit und Freizeit? Vor welchen Herausforderungen stehen sie? Und wie prägt die Architektur ihren Alltag? Die beiden Kölner Fotografen Christoph Mohr und Bastian Barenbrock sowie der Autor Oliver Fülling haben sich in zehn Millionen-Metropolen rund um die Welt umgeschaut: Rio de Janeiro, Mexico City, New York City, London, Istanbul, Kairo, Seoul, Shanghai, Mumbai und Bangkok. Ihr Bildband zeigt Licht und Schatten, Reichtum und Armut, Kultur und Kriminalität, Tradition und Fortschritt. Erschienen ist er jetzt im teNeues Verlag.
    Radikal und intensiv: Necati Öziris Familiengeschichte „Vatermal“
    Necati Öziris Debütroman ist eine Familiengeschichte über einen Sohn und einen abwesenden Vater, der die Familie im Ruhrgebiet allein ließ und in die Türkei zurückkehrte. Arda, der Sohn und Erzähler, liegt schwerkrank im Krankenhaus und schreibt an den Vater, den er nie kennengelernt hat. Er erzählt vom Chaos, in dem die Familie gelebt hat, von Ausgrenzung und Mobbing, die sie als Türken in Deutschland erlebten. „Vatermal“ ist ein Buch voller Wut, Kraft und Sehnsucht, radikal und mit ganz eigenem Sound. Necati Öziri, in Datteln geboren und aufgewachsen, arbeitet als Dramaturg und Theaterautor. „Vatermal“ steht auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises, der am 16. Oktober zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse verliehen wird. Westart hat den Autor in seiner alten Heimat im Ruhrgebiet getroffen.
    Alles auf einmal: Die Postmoderne 1967–1992 in der Bundeskunsthalle Bonn
    Was ist das eigentlich, die Postmoderne? Dieser Frage geht die Ausstellung „Alles auf einmal“ in der Bonner Bundeskunsthalle nach. Sie nimmt die Zeit von 1967 bis 1992 in den Blick. Mit spektakulären Beispielen aus Design, Architektur, Kino, Pop, Philosophie, Kunst und Literatur erzählt sie von den Anfängen der Informationsgesellschaft und dem Erwachen der Medien, von der Blütezeit der Subkulturen, von der Entfesselung der Finanzmärkte, von Disco, Punk und Pop. Die Bundeskunsthalle selbst ist ein Beispiel für den Boom der etwas anderen Museen, die damals ihre Pforten öffneten. Mit dem Abstand von 30 Jahren wird klar, was sich verändert hat und was bis heute nachwirkt. Ist die Postmoderne wirklich vorbei oder sind wir mitten drin? „Alles auf einmal“ ist bis zum 28. Januar geöffnet. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 30.09.2023WDR
  • Folge 8 (30 Min.)
    Zu Besuch im Leopold-Hoesch-Museum in Düren
    Es ist ein Hingucker – das Leopold-Hoesch-Museum in der Innenstadt von Düren. Der prächtige Neubarockbau wurde 1905 eingeweiht und trägt den Namen des Industriellen Leopold Hoesch, der sich großzügig für seine Heimatstadt engagierte. Nach schweren Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude in den 50er Jahren wieder aufgebaut. 2010 kam ein moderner Erweiterungsbau hinzu. Mit seinen klaren Linien bildet er einen spannenden Kontrast zum neubarocken Altbau. Zu den Highlights der Kunstsammlung gehören Vertreter der Klassischen Moderne, des Expressionismus und der Nachkriegsmoderne, darunter Werke von Ernst Ludwig Kirchner, Emil Nolde, Paula Modersohn-Becker, Oskar Kokoschka, Ernst Barlach und Otto Piene.
    Ein weiterer Schwerpunkt der Sammlung liegt auf Aquarellen, Zeichnungen und Druckgrafiken. Die aktuelle Wechselausstellung präsentiert Arbeiten der Malerin Anne Neukamp, die unsere Realitätswahrnehmung auf die Probe stellen. „Impossible Object“ ist bis zum 14. Januar 2024 zu sehen. Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni spricht mit dem Kurator der Ausstellung Markus Mascher und der Museumsdirektorin Anja Dorn.
    „Das andere Gesicht“: Katty Saliés Buch über Depressionen im Rampenlicht
    Katty Salié steht seit vielen Jahren für erfolgreichen Kulturjournalismus im Fernsehen. Jetzt hat sie ein mutiges und sehr persönliches Buch über ihre Depressionen geschrieben. Eingeflossen sind auch ihre Gespräche mit anderen Prominenten wie Torsten Sträter, Gesine Schwan, Atze Schröder, Sophie Passmann und Ronja von Rönne, die offen ihre Erfahrungen mit der Krankheit beschreiben. Entstanden ist ein Kompendium von Lebensgeschichten, die nicht nur berühren, sondern auch Mut machen. „Damit Depression endlich als das gesehen werden, was sie sind: eine Krankheit, die therapierbar ist und für die sich niemand schämen muss“, so Katty Salié.
    „Spielen oder nicht spielen“: Doku über zwei Schauspielerinnen mit Beeinträchtigung
    Yulia Yáñez Schmidt und Lucy Wilke sind zwei junge Schauspielerinnen mit Beeinträchtigung. Der Dokumentarfilm „Spielen oder nicht spielen“ begleitet sie auf ihrem Weg ins professionelle Theater. Zu Beginn des Films stehen die beiden am Anfang ihrer Karriere. Lucy wird nach erfolgreichen Auftritten in der freien Theaterszene ins Ensemble der Münchner Kammerspiele aufgenommen. Yulia startet ihre Ausbildung am Inklusiven Schauspielstudio des Schauspiels Wuppertal. Der Film handelt aber nicht nur von der Entschlossenheit und Willenskraft der beiden Schauspielerinnen. Er zeigt auch, wie Inklusion die Theaterwelt und unsere Sehgewohnheiten verändert.
    Mode für Menschen mit Sehbehinderung: die Designerin Anna Flemmer
    Die in Bielefeld geborene Designerin Anna Flemmer hat sich auf inklusive Mode für blinde und sehbehinderte Menschen spezialisiert. Mit ihren Kollektionen geht sie auf die besonderen Bedürfnisse ihrer Kunden ein, um damit ihren Alltag entspannter zu machen. Dazu gehört z.B. Bekleidung, bei der es egal ist, welche Seite innen oder außen, rechts oder links getragen wird. Gemeinsam mit ihrer Zielgruppe entwickelt sie innovative Lösungen für barrierefreie Mode. Außerdem bietet sie Beratung und Coaching zum Thema inklusives Design an.
    Das Rauschen der Zeit: Wim Wenders Filmporträt von Anselm Kiefer
    Er ist einer der bedeutendsten und vielseitigsten Künstler unserer Zeit: der 1945 in Donaueschingen geborene Anselm Kiefer. Aus den Trümmern der Geschichte und den Formen der Natur schuf er seine ganz eigene Ikonographie. Eine Kunst, die souverän die Grenzen zwischen Malerei, Bildhauerei und Architektur überwindet. Starregisseur Wim Wenders folgte mehr als zwei Jahre lang den Spuren des Künstlers. In atemberaubender 3D-Qualität nimmt sein Film das Publikum mit auf eine Reise durch Kiefers Werk. „Anselm – das Rauschen der Zeit“ feierte seine Premiere bei den Filmfestspielen in Cannes und kommt am 12. Oktober in die Kinos. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 07.10.2023WDR
  • Folge 9 (30 Min.)
    Welt im Wandel: Zu Besuch im LVR-LandesMuseum in Bonn
    Zeitenwende, Epochenbruch, Paradigmenwechsel. Die Welt verändert sich – und das nicht erst seit Beginn des Krieges in der Ukraine. Wir spüren das, sind verunsichert und fragen uns, wohin das führt. Doch es ist keineswegs das erste Mal, dass die Welt im Wandel ist. Das LVR-LandesMuseum Bonn geht in seiner neuen Dauerausstellung den historischen Brüchen nach, die das Rheinland seit dem Mittelalter permanent veränderten. Wie haben Reformation und Glaubenskriege die Gesellschaft geprägt? Wie vollzog sich der Übergang vom Barock zur Aufklärung? Welche Erfahrungen machten die Menschen mit Anbruch der Moderne? Und: Was können wir selbst aus diesen Einblicken für die Zukunft lernen? Nach drei Jahren Vorbereitungszeit hat die Ausstellung „Welt im Wandel – Das Rheinland vom Mittelalter bis morgen“ geöffnet.
    Wie die Schau uns das Lebensgefühl der Menschen von damals nahebringt und was die Geschichte mit der Gegenwart verbindet, darüber spricht Westart-Moderatorin Mona Ameziane mit der Kuratorin Alexandra Käss.
    „Ein Fest fürs Leben“: Filmkomödie mit Christoph Maria Herbst als Hochzeitsplaner
    Es soll der „schönste Tag im Leben werden“ – zumindest für die Kunden des Hochzeitsplaners Dieter (Christoph Maria Herbst). Doch seit Jahren nerven ihn ihre exotischen Wünsche. Und so beschließt er: Es reicht! Nur noch ein letzter Großauftrag soll seine Karriere krönen und den Preis für seine Firma nach oben treiben. Alles ist minutiös geplant: von der prächtigen Location bis zur musikalischen Umrahmung. Dieter zieht alle Register. Aber schon bei den Vorbereitungen läuft schief, was nur schieflaufen kann, und das Megaevent steuert geradewegs auf ein Fiasko zu. Die Komödie „Ein Fest fürs Leben“ wurde auf Schloss Ehreshoven in Engelskirchen gedreht und kommt am 18. Oktober ins Kino.
    „Material und Mode“: Fotografien von Walde Huth im Museum Ludwig in Köln
    Mode, Stoffe und Textilien – dafür hat sich die Fotografin Walde Huth (1923–2011) zeitlebens interessiert. In den 1950ern reiste sie nach Paris, Florenz und Rom, um die neuesten Kollektionen internationaler Designer wie Christian Dior und Jacques Fath zu fotografieren. Ihre Modelle waren Starmannequins, die sie unter freiem Himmel vor dem Pariser Eiffelturm oder am Pont Neuf als selbstbewusste, starke Persönlichkeiten inszenierte. In den 60er Jahren gründete sie mit ihrem Mann Karl Hugo Schmölz in Köln ein Studio, das für seine sorgfältig komponierten Werbeaufnahmen berühmt wurde. Die Ausstellung „Material und Mode“ präsentiert neben Mode- und Werbeaufnahmen auch Walde Huths abstrakte Fotografien. Zu sehen sind die Werke im Museum Ludwig in Köln bis zum 3. März 2024.
    „Hirnschmelze“: Ruhrgebietsikone Fritz Eckenga mit neuem Programm auf Tour
    Frith Eckenga ist einer der bekanntesten Autoren, Kabarettisten und Kolumnisten des Ruhrgebiets. Mit dem „Rocktheater N8chtschicht“ feierte er seinen Durchbruch. Als Bademeister und Baumarktleiter wurde er Kult. Jetzt geht der Dortmunder mit seinem neuen Soloprogramm auf Tour. „Hirnschmelze“ heißt es. Denn wie anders soll man es nennen, wenn angesichts des „enormen Wirklichkeitsverbrauchs“ der Schädel dauerhaft brummt und immer wieder die Sicherung durchbrennt? Premiere ist am 18. Oktober im Ebertbad in Oberhausen.
    „Wunderwerk Mensch“: Neues Album der Kölner Band „The Screenshots“
    Kennengelernt haben sie sich auf Twitter: Susi Bumms, Kurt Prödel und Dax Werner, die drei Mitglieder der Kölner Indie-Band „Screenshots“. „Als wir uns im Januar 2018 das erste Mal in einem Proberaum getroffen haben, hätte ich nicht für möglich gehalten, dass wir 2023 unser zweites Album aufnehmen und damit wieder auf Tour gehen“, sagt Dax Werner, der auch als Autor für die „Titanic“ schreibt. Jetzt ist es so weit. „Wunderwerk Mensch“ erscheint Mitte Oktober. Am 19. Oktober sind „The Screenshots“ in Oberhausen, am 20. Oktober in Düsseldorf, am 25. Oktober in Dortmund und am 27. Oktober in Köln zu Gast. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 14.10.2023WDR
  • Folge 10 (30 Min.)
    Kunst am Rhein: Skulpturenufer in Remagen und Ausstellung im Arp Museum – Über 14 Kilometer in schönster Landschaft am Rhein erstreckt sich das Skulpturenufer Remagen. 15 renommierte Künstlerinnen und Künstler sind hier mit ihren Werken vertreten. Den Anfang macht Hans Arp mit seiner Plastik „Bewegtes Tanzgeschmeide“, die vor dem Remagener Bahnhof am Fuße des Arp Museums steht. Von ihm stammt auch die Idee, Kunst ins Leben und die Natur zu integrieren. So wie das auch Johannes Brus gemacht hat, der den Treidelpferden ein auffallendes Denkmal gesetzt hat. An seiner Skulptur macht Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni auf ihrer Radtour ebenso Halt wie an Lajos Bartas „Liebeskraft“, den „Geheimen Gärten“ von Caroline Bittermann & Peter Duka, Erwin Wortelkamps Stele „Im Stande“ und den „Thrown Ropes“ von Peter Hutchinson.
    Hoch oben über dem Rhein hat die Bildhauerin Christiane Löhr einen ganzen Kosmos aus Materialien der Natur geschaffen. Samenkörner, Pflanzenstängel, Blüten und Tierhaar verwandelt sie in filigrane Kunstwerke, mal winzig klein, mal raumgreifend groß. Ihre Ausstellung „Symmetrien des Sachten“ ist bis zum 21. Januar 2024 im Arp Museum zu sehen.
    Was wir von den Bäumen lernen können: Peter Wohlleben über „unser wildes Erbe“ – Peter Wohlleben ist der wohl populärste Förster Deutschlands. Dass der Wald voller Überraschungen steckt und die Tiere ein Seelenleben haben, hat er uns in seinen zahlreichen Bestsellern anschaulich erklärt. Nun bringt er uns erneut zum Staunen. In seinem Buch „Unser wildes Erbe“ beschreibt er die wahre Natur von uns Menschen. Denn selbst wenn wir glauben, die Krone der Schöpfung zu sein, sind auch wir von Instinkten gesteuert. Und wir wären nicht schlecht beraten, unserem „wilden Erbe“ mehr zu vertrauen – zum Wohle unseres Planeten und zu unserem eigenen Wohl.
    Können wir uns die Reichen noch leisten? Fredrik Gerttens Dokumentarfilm Breaking Social – Wer viel und hart arbeitet, wird reich belohnt. Wer sich an die Regeln hält und Leistung erbringt, dem wird es gut gehen. Dieses Versprechen ist die Grundlage unseres Gesellschaftsvertrags. Die Realität sieht allerdings anders aus. Weltweit werden Menschen und Ressourcen ausgebeutet – zum Wohle der Reichen und zum Elend der Armen. Der preisgekrönte schwedische Regisseur Fredrik Gertten hat darüber den Film „Breaking Social“ gedreht. Er deckt darin die Muster von Korruption und Kleptokratie auf und fragt, an welchen Kipppunkten die Menschen sich zusammenschließen und bereit sind zum Aufstand. Am 26. Oktober kommt „Breaking Social“ in die deutschen Kinos.
    Mut zum Lachen und Leben: Porträt des Comedian Tony Bauer – Er ist der heißeste Newcomer in der Comedy-Szene: der Duisburger Tony Bauer. Dabei war ihm der Weg auf die Bühne nicht in die Wiege gelegt. Er leidet seit seiner Kindheit an einer unheilbaren Krankheit, die ihn von künstlicher Ernährung abhängig macht. Mehrfach ist er dem Tod nur knapp entkommen. Heute sagt er, das habe ihn stark gemacht. Seit er sein Studium vor rund einem Jahr an den Nagel gehängt hat, hat er eine atemberaubende Karriere gemacht. Startschuss war sein Auftritt bei der 1Live-Comedy-Nacht XXL 2022. Die diesjährige Ausgabe ist am 21. Oktober ab 20:15 Uhr im WDR Fernsehen zu sehen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 21.10.2023WDR
  • Folge 11 (30 Min.)
    - Kunst zum Mitmachen und Mitdenken: Zu Besuch im DA Kunsthaus Kloster Gravenhorst
    In der Nähe der Stadt Hörstel, am Fuße des Teutoburger Waldes, liegt das Kloster Gravenhorst. Die denkmalgeschützte Anlage aus dem 13. Jahrhundert beherbergt heute das DA Kunsthaus, wobei DA für „Denkmal-Atelier“ steht. Hier trifft regionale auf internationale Kunst. Wo einst Zisterzienserschwestern arbeiteten und beteten, beleben Ausstellungen, Klang- und Lichtkunst, Konzerte, Lesungen und Workshops die eindrucksvollen Räume und das großzügige Außengelände.
    Herzstück ist das in Deutschland einmalige Stipendienprogramm „KunstKommunikation“. Es lädt Künstlerinnen und Künstler ein, Projekte mit regionalem Bezug zu entwickeln, die das Publikum vor Ort aktiv beteiligen.
    Einmal im Jahr präsentiert der Kreis Steinfurt die Gemeinschaftsausstellung „Kunst in der Region“, die Trends, Themen und Perspektiven der zeitgenössischen Kunst aus dem Umland vorstellt – in diesem Jahr zu sehen bis zum 12. November. Und im Dezember folgt in der Reihe „Winterlicht“ wieder ein Star der internationalen Kunstszene: Die südkoreanische Künstlerin Jeongmoon Choi wird mit ihren durchschreitbaren Lichtinstallationen die Ausstellungsräume bespielen.
    - Maßloses Meisterwerk: „Die Brüder Karamasow“ am Schauspielhaus Bochum
    Dostojewskis letzter Roman „Die Brüder Karamasow“ ist ein Monumentalwerk. Rund um eine Kriminalgeschichte behandelt er auf über tausend Seiten die großen Fragen des Lebens: Wie ist die Sache mit Gott? Was bedeutet Freiheit? Worin liegt der Sinn unserer Existenz? Es geht um Moral und Schuld, um Liebe und Leidenschaft, um Kontrollverlust und die ewige Sehnsucht nach Erlösung. Ein Monumentalwerk ist auch Johan Simons Inszenierung am Schauspielhaus Bochum. In einem fulminanten siebenstündigen Theaterabend hat er „Die Brüder Karamasow“ auf die Bühne gebracht. Westart hat ihn in Bochum getroffen.
    - Mörderische Beziehung: Justine Triets Spielfilm „Anatomie eines Falles“
    Er ist ein Gerichtsdrama und doch viel mehr: In „Anatomie eines Falles“ legt Regisseurin Justine Triet Schicht für Schicht die Abgründe einer vermeintlich glücklichen Ehe frei. Die raffinierte Geschichte um eine Schriftstellerin, die sich vor Gericht gegen den Vorwurf des Mordes an ihrem Mann verteidigen muss, wurde in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Bei der Deutschlandpremiere auf dem Hamburger Filmfest erhielt die Hauptdarstellerin Sandra Hüller den renommierten Douglas-Sirk-Preis. Am 2. November kommt „Anatomie eines Falles“ in die deutschen Kinos.
    - „Mir geht’s gut, wenn nicht heute, dann morgen“: Dirk Stermanns Buch über ein Jahrhundertleben
    Erika Freeman, 1927 in Wien geboren, musste als Kind allein vor den Nazis nach New York fliehen. Dort lernte sie den späteren israelischen Ministerpräsidenten Moshe Sharett kennen und war dabei, als die Vereinten Nationen die Weichen für die Gründung des Staates Israel stellten. Später wurde sie eine hochangesehene Psychoanalytikerin, die Hollywoodstars therapierte und Politiker beriet. Nach Wien kehrte sie erst als 80-Jährige zurück. 2019 lernte sie in der TV-Talkshow „Hallo Österreich“ Moderator Dirk Stermann kennen, den wohl bekanntesten Duisburger in Wien. Es war der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Ihre vielen Gespräche waren die Grundlage für Dirk Stermanns neues Buch „Mir geht’s gut, wenn nicht heute, dann morgen“, das jetzt bei Rowohlt erschienen ist. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 28.10.2023WDR
  • Folge 12 (30 Min.)
    „Junge Rebellen“: Deutsches Glasmalereimuseum in Linnich
    Idyllisch gelegen zwischen Aachen und Mönchengladbach, beherbergt die Stadt Linnich in einer umgebauten Mühle das deutschlandweit einzige Museum für Glasmalerei. In seiner Dauerausstellung erzählt es die Geschichte der Glasmalerei vom Mittelalter bis zur Gegenwart. In der Nähe des Museums ist auch Deutschlands älteste Glasmalereiwerkstatt beheimatet. Sie zeugt von der Bedeutung dieser Kunst in der gesamten Region. Im Mittelalter entstanden die ersten farbigen Kirchenfenster mit biblischen Motiven. Später kamen profane Fenster für Schlösser und Adelssitze hinzu.
    Der Facettenreichtum der Glasmalerei fasziniert die Kunstwelt bis heute. Stars wie Sigmar Polke und Gerhard Richter haben mit ihren Glasfenstern für das Großmünster Zürich (Polke) und den Kölner Dom (Richter) diese Kunstform geradezu revolutioniert. Ihnen und ihren rebellischen Anfängen ist die aktuelle Ausstellung im Glasmalereimuseum gewidmet. „Junge Rebellen – Polke, Richter & Friends. Experimentelle Avantgarde im Spannungsfeld von Glaskunst, Malerei und Fotografie“ ist bis zum 7. Juli 2024 zu sehen.
    „Zauber der Stille“: Florian Illies’ Roman über Caspar David Friedrich
    „Der Mönch am Meer“, „Kreidefelsen auf Rügen“, „Abtei im Eichwald“ – Caspar David Friedrich ist wohl der berühmteste Maler der deutschen Romantik. Goethe missfiel seine Melancholie. Thomas Mann nannte ihn „himmlisch“. Und Walt Disney schuf Zeichentricklandschaften nach seinen Gemälden. Wer aber war dieser Mann? Was hat ihn bewegt, beschwert, manchmal vielleicht auch beglückt? Florian Illies spürt dem Künstler in seinem neuen Buch nach. Mit spürbarer Hingabe fügt er Anekdoten und Geschichten zu einem Porträt, das uns nicht nur den Maler nahebringt, sondern auch mitnimmt auf eine fulminante Reise durch die Zeiten.
    Poesie der Straße: Wie die Künstlerin Vera Vorneweg ihre Heimatstadt Düsseldorf beschriftet
    Geschrieben hat sie schon immer – als Jugendliche Tagebuch, später Gedichte und Prosa. Nach Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien ist im vergangenen Jahr ihr erstes Buch „Kein Wort zurück“ erschienen. Seit 2020 schreibt sie aber nicht nur auf Papier. Stattdessen nutzt sie Flächen im öffentlichen Raum: Baumstümpfe, Wände, Steine, Container, Rollläden, die sie mit der Hand beschreibt. Mit poetischen Texten, für die sie sich von der Umgebung oder auch von Gesprächen mit Passanten inspirieren lässt, aber auch mit Literatur wie Bertha von Suttners Roman „Die Waffen nieder“. Westart hat sie auf einem Streifzug durch ihre Heimatstadt Düsseldorf zu ihren „Schriftstücken“ begleitet.
    Kochen, Putzen, Sorgen: Care-Arbeit in der Kunst seit 1960
    Care-Arbeit – das heißt sich kümmern, sorgen, pflegen. Meist wurden und werden diese Aufgaben von Frauen übernommen, die ohne Entgelt und oft auch ohne Anerkennung die Familie und den Haushalt am Laufen halten. Wie die Care-Arbeit in der Kunst seit 1960 dargestellt wird, das ist jetzt das Thema einer Ausstellung im Josef Albers Museum Quadrat in Bottrop. Zu sehen ist sie bis zum 03. März 2024.
    „Erstmal für immer“: das Oldschool-Ensemble am Kölner Schauspiel verhandelt die Ehe
    Sie nennen sich „Oldschool“: die rund 25 Seniorinnen und Senioren, die sich 2015 zu einem Theaterensemble am Schauspiel Köln zusammengetan haben. Seither haben sie zahlreiche Produktionen auf die Bühne gebracht. Gerade proben sie für ihr neues Stück „Erstmal für immer“, das am 8. November uraufgeführt wird. Wie ist das eigentlich mit der Ehe? Was macht diese jahrtausendealte Institution bis heute so attraktiv? Und warum scheitern so viele daran und lassen sich irgendwann scheiden? Auf der Bühne teilen die „Oldschool“-Mitglieder ihre sehr persönlichen Erfahrungen zum Thema Ehe mit jungen Schauspielerinnen und Schauspielern. Westart-Reporter Thilo Jahn ist bei den Proben dabei. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 04.11.2023WDR
  • Folge 13 (30 Min.)
    Ausdrucksstark und kraftvoll: Zu Besuch im Kunsthaus Kannen
    „Museum für Outsider Art und zeitgenössische Kunst“ – so nennt sich das Kunsthaus Kannen in Münster. Eingebettet in den Klinikkomplex der Alexianer, umfasst es Ateliers, eine Sammlung von über 5000 Werken, eine Bibliothek und einen großen Ausstellungsraum. Entstanden ist es zur Förderung künstlerisch besonders begabter Psychiatriepatienten. Mittlerweile ist es zu einem international renommierten Begegnungsort für Outsider-Kunst geworden. Hier haben alle, ob Menschen mit oder ohne Psychiatrieerfahrung, die Möglichkeit, sich kreativ zu entfalten, sich mit anderen auszutauschen und das eigene Potenzial auszuschöpfen.
    Bis zum 28. Januar 2024 lädt das Kunsthaus Kannen zur 25. Jahres- und Verkaufsausstellung. Zu sehen sind über 200 Werke: expressionistisch anmutende, farbige Malerei, Aquarelle und Zeichnungen, Keramik und Objekte aus unterschiedlichen Materialien. Sie sind zum Teil in den Ateliers des Kunsthauses entstanden oder wurden von Gastkünstlern zur Verfügung gestellt. Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni trifft einige der Künstler und spricht mit Lisa Inckmann, der Leiterin des Kunsthauses.
    Nacktheit als Faszination? Die Ausstellung „Nudes“ im LWL-Museum Münster
    Der menschliche Akt ist eines der ältesten Motive in der Kunst. Er fasziniert und empört, inspiriert und erregt. Und er ist eine unerschöpfliche Projektionsfläche für unsere Vorstellungen vom Menschen. Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster zeigt bis zum 14. April 2024 die Ausstellung „Nudes“, eine Kooperation mit der Tate London. Zu sehen sind Akte aus drei Jahrhunderten, darunter Werke von Auguste Rodin, Henri Matisse, Pablo Picasso, Marlene Dumas und Sarah Lucas. Präsentiert werden sie in Gruppen, die unterschiedliche Facetten beleuchten: vom historischen Akt über intime Darstellungen bis zur politisch aufgeladenen Nacktheit.
    „Falling into Place“: Regiedebüt der Schauspielerin Aylin Tezel
    Kira (Aylin Tezel) und Ian (Chris Fulton), beide Mitte 30, sind auf der Flucht. Sie wollen raus aus London, ihre Vergangenheit und ihr jetziges Leben hinter sich lassen. Der Zufall bringt sie an der schottischen Westküste auf der Isle of Skye zusammen. Beide fühlen sich auf Anhieb eng verbunden, und doch reißt das Schicksal sie wieder auseinander. Sie kehren zurück nach London, ohne zu wissen, dass sie in derselben Stadt leben … Die Schauspielerin Aylin Tezel aus Bielefeld hat das Drehbuch geschrieben, Regie geführt und die Hauptrolle übernommen. „Falling into Places“ ist eine poetische Liebesgeschichte und zugleich das Porträt einer ganzen Generation mit ihren Ängsten, Sehnsüchten und Träumen. Die WDR-Koproduktion, kommt am 7. Dezember in die Kinos.
    „Lebendes Denkmal: Finja Sanders Performance
    „Für Morgen“ „Der Schwebende“ oder „Schwebender Engel“ – so heißt Ernst Barlachs wohl bekannteste Skulptur, mit der er der Toten des Ersten Weltkriegs gedachte. Ein Guss findet sich in der Kölner Antoniter-Kirche. Finja Sander hat Barlachs Friedensmahnmal in eine moderne Performance übersetzt: Für die Dauer von einer Stunde hängt die Künstlerin in einem Metallgestell über dem Boden, gehalten von drei Gurten, die auf die originale Konstruktion des „Schwebenden“ verweisen. Mit ihrer Selbstinszenierung transformiert Finja Sander das Gedenken an die Toten in eine lebendige Skulptur. Ihre Performance „Für Morgen“ ist an zwölf verschiedenen Orten zu sehen. Westart hat sie getroffen und bei ihrer Performance begleitet.
    „Wir waren hochgemute Nichtskönner“: die Kölner Subkultur von 1980 bis 1995
    In den 1980er und 90er Jahren war Köln das unbestrittene Zentrum der bundesdeutschen Kunst- und Kulturszene. Die Stadt flirrte vor kreativer Energie. Es war die Zeit, als die Macher von „SPEX“ den Musikjournalismus neu erfanden und sich Kunst, Musik und Markt gegenseitig befeuerten. Wie rauschhaft es damals am Rhein zuging, davon erzählen Gisa Funck und Gregor Schwering in ihrem Buch „Wir waren hochgemute Nichtskönner“. Sie haben mit den Akteuren von damals gesprochen, Zeitdokumente studiert und in der eigenen Erinnerung gegraben. Ihr Buch zeichnet das Bild einer vergangenen Subkultur, der letzten aus vordigitalen Zeiten. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 11.11.2023WDR
  • Folge 14 (30 Min.)
    Nach dem Umbau: Zu Besuch im wiedereröffneten Kunstpalast in Düsseldorf – Weniger Blabla! Mehr Aha! Unter diesem Motto öffnet der Kunstpalast Düsseldorf wieder seine Pforten. Drei Jahre haben die Umbau- und Renovierungsarbeiten gedauert. Ab dem 21. November lockt neben den Wechselausstellungen ein neuer Sammlungsrundgang alle Kunstbegeisterten, Kulturinteressierten und Neugierigen in das traditionsreiche Haus im Zentrum der Landeshauptstadt. Von den insgesamt über 130.000 Objekten aus elf Jahrhunderten zeigt der Kunstpalast 800 Werke in einem chronologisch angeordneten Rundgang. Neben den Highlights und großen Namen der Sammlung gibt es auch weniger bekannte, zum Teil bislang nie ausgestellte Arbeiten zu sehen.
    Eine besondere Attraktion ist die Creamcheese-Bar, eine Rekonstruktion des legendären Underground-Clubs, den der Zero-Künstler Günther Uecker 1967 unweit der Kunstakademie gründete. Gemeinsam mit Gerhard Richter, Heinz Mack, Daniel Spoerri und anderen machte er aus der Kneipe ein Gesamtkunstwerk. Auf ihrem Vorab-Rundgang trifft Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni die Kunsthistorikerin und Kuratorin Felicity Korn sowie Felix Krämer, den Generaldirektor der Stiftung Museum Kunstpalast.
    Wer ist wir? Stephan Anpalagan über die Mitte der Gesellschaft – Wann gehört eigentlich jemand dazu und wann nicht – zur sogenannten „Mitte der Gesellschaft“? Darüber hat der Wuppertaler Theologe und Autor Stephan Anpalagan ein Buch geschrieben. Es erzählt von der Sehnsucht jener Menschen mit Einwanderungsgeschichte, die seit Jahren oder Jahrzehnten in Deutschland leben und sagen: „Ich liebe dieses Land, aber dieses Land liebt mich nicht zurück.“ Und es ist ein Buch darüber, wie wir dieses Land zu einer besseren Heimat machen können – für alle, die hier zu Hause sind.
    Preisgekrönt und durchgestartet: Schauspielerin Lou Strenger im Porträt – Sie ist jung und erfolgreich – die Schauspielerin Lou Strenger. 1992 in Ludwigsburg geboren, studierte sie an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig. Von 2016 bis 2019 gehörte sie zum Ensemble des Düsseldorfer Schauspielhauses. Dort wurde sie 2018 mit dem Publikumspreis „Gustaf“ ausgezeichnet. Mehrfach war sie als beste Nachwuchsschauspielerin von der Zeitschrift „Theater heute“ nominiert. 2019 wurde sie auf der Berlinale für die Rolle der jungen Helene Weigel im Dokudrama „Brecht“ gefeiert. Neben TV- und Kinoproduktionen gastiert sie an verschiedenen großen deutschen Bühnen. Am Düsseldorfer Schauspielhaus ist sie in „Cabaret“ und „Alice“ zu sehen und ab dem 1. Dezember in „Prima Facie“, einem furiosen Monolog über #MeToo und die patriarchale Gewalt des Rechtssystems.
    Nix igitt: Der Dokumentarfilm „Holy Shit“ proklamiert die weltweite Sanitärwende – Eigentlich redet man nicht darüber – über das „große Geschäft“, das wir alle tagtäglich verrichten. Und wenn wir doch darüber sprechen sollen, tun wir uns schwer, das richtige Wort zu finden. Ganz anders der Regisseur Rubén Abruña. Er hat einen ganzen Dokumentarfilm über den „Holy Shit“ gedreht. Was geschieht mit der Nahrung, nachdem sie unseren Körper verlassen hat? Ist es Abfall oder eine Ressource, die wiederverwendet werden kann? Auf der Suche nach Antworten hat er 16 Städte auf vier Kontinenten besucht. Und dabei überraschende Einsichten und Lösungen gefunden, die unseren Blick auf das „Häufchen“ von Grund auf verändern. „Holy Shit“ kommt am 30. November in die Kinos.
    Stimme, Erotik, Performance: der Countertenor Jakub Józef Orliński – Mit zwölf Jahren sang er bei einem Chortreffen im Kölner Dom. Heute ist er ein Youtube-Star. Jakub Józef Orliński, begnadeter Countertenor, Model, Akrobat und preisgekrönter Breakdancer, zieht weltweit auch junges Publikum in die Konzert- und Opernhäuser. Fans und Kritiker schwärmen von seiner Klang- und Phrasierungskunst, von seiner Energie und sinnlichen Ausstrahlung. Sein neuestes Album „Beyond“ hat er mit dem Barock-Ensemble „Il Pomo d’Oro“ aufgenommen. Zurzeit sind sie gemeinsam auf Europatournee. Am 21. November sind sie in der Kölner Philharmonie und am 24. November in der Philharmonie Essen zu Gast. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.11.2023WDR
  • Folge 15 (30 Min.)
    Siham El-Maimouni
    Energiegeladen: Doppelausstellung des Zentrums für Internationale Lichtkunst in Unna und der Sammlung Schroth in Soest
    Ein Museum nur für die Lichtkunst – das gibt es weltweit nur einmal. Tief unter der Erde in Unna, im Keller der ehemaligen Lindenbrauerei, inszenieren Kunststars wie Mischa Kuball, Rebecca Horn, James Turrell und Olafur Eliasson Schauspiele aus Licht, Farbe und Finsternis. Auf 2.600 Quadratmetern Ausstellungsfläche entsteht eine Welt der Illusionen, die geradezu körperlich zu spüren sind: ein flirrender Wasserfall, kosmische Irrlichter, in Lichtgeschwindigkeit pulsierende Ziffern oder ein „Tunnel of Tears“. Noch bis zum 25. Februar lädt das Zentrum für Internationale Lichtkunst zu einer großen Sonderausstellung ein. Unter dem Titel „Energy/​Energie“ widmet es sich gemeinsam mit der Stiftung Konzeptuelle Kunst mit Raum Schroth im Museum Wilhelm Morgner in Soest dem Phänomen Energie, jener Kraft, die allem Leben zugrunde liegt.
    Die Doppelausstellung versammelt rund 50 Exponate aus der Sammlung Schroth, die der besonderen Energie von Kunstwerken in ihrem Schaffensprozess und ihrer Wirkung nachspüren. Während in Unna Arbeiten zu sehen sind, die elektrische Energie verbrauchen und abstrahlen, stehen in Soest Werke im Mittelpunkt, die Energie in Form von Bewegung, Material- und Farbkontrasten erlebbar machen. Westart-Moderator Thilo Jahn trifft auf seinem Rundgang den Sammler Carl-Jürgen Schroth und spricht mit ihm über seine Leidenschaft für energiegeladene Kunst.
    „Mit Herz und Mund und Tat und Leben“: Jürgen Flimms Erinnerungen
    Er war einer der ganz großen Theatermacher: Jürgen Flimm, 1941 in Gießen geboren und in Köln aufgewachsen. Seine Karriere begann er 1968 an den Münchner Kammerspielen. Nach Stationen am Nationaltheater Mannheim und am Thalia Theater Hamburg arbeitete er als freier Regisseur in München, Hamburg, Bochum, Frankfurt/​Main und New York. 1979 übernahm er die Intendanz des Schauspiels Köln. Sechs Jahre später kehrte er ans Hamburger Thalia Theater zurück, das unter seiner Leitung zur bestbesuchten Bühne in Deutschland avancierte. Er inszenierte außerdem zahlreiche Opern – unter anderem Wagners „Ring“ in Bayreuth, Richard Strauss’ „Salome“ in New York und Mozarts „Figaros Hochzeit“ in Zürich – , leitete die Salzburger Festspiele und die Ruhrtriennale, war Intendant der Berliner Staatsoper Unter den Linden und arbeitete als Regisseur und Darsteller fürs Fernsehen.
    Am 4. Februar 2023 starb er im Alter von 81 Jahren. Jetzt erscheinen posthum seine Memoiren, ein Buch, das von großen Erfolgen und Niederlagen erzählt und ein bewegendes Dokument der Zeit- und Kulturgeschichte, das jetzt im Verlag Kiepenheuer& Witsch erschienen ist.
    „Voodoo Waltz“: Furioser Tanzabend am Schauspielhaus Bochum
    Es ist ein schwindelerregendes Werk: „Voodoo Waltz“ der slowenischen Autorin Janja Rakuš. Inmitten des Amsterdamer Rotlichtmilieus treffen sich eine ehemalige Anwältin, die Sexarbeiter Orfan und Kinga sowie deren Schützling Wilhelm. Sie alle sind Epileptiker auf der Suche nach Identität in einer zerrissenen Welt, aus der sie sich gemeinsam wegträumen wollen. Das niederländische Geschwisterpaar Imre und Marne van Opstal, das nach seiner bemerkenswerten Tanzkarriere am Nederlands Dans Theater und der Batsheva Dance Company nun internationale Erfolge feiert, bringt das literarische Stück erstmals auf die Bühne. Die Tanzproduktion hat am 20. Januar am Schauspielhaus Bochum Premiere. Westart ist bei den Vorbereitungen dabei.
    „Liebe, Flucht und Kaviar“: das deutsch-iranische Filmdrama „Leere Netze“ von Behrooz Karamizade
    Amir (Hamid Reza Abbasi) und Narges (Sadaf Asgari) wollen heiraten und ein gemeinsames Leben aufbauen. Doch dem steht die iranische Tradition entgegen. Amir kommt aus einer armen Familie und kann den Brautpreis für Narges nicht bezahlen. Um das Geld aufzutreiben, heuert er bei einem Fischer an der Küste des Kaspischen Meeres ein. Der allerdings betreibt Kaviar-Wilderei, und auch Amri verstrickt sich immer weiter in die kriminellen Geschäfte. Irgendwann scheint es für Amir kein Zurück mehr zu geben. Er entfremdet sich immer mehr von Narges. „Leere Netze“ ist das Langfilmdebüt von Behrooz Karamizade, der seit 1985 in Deutschland lebt. Am 18. Januar startet der Film in den deutschen Kinos.
    Die wiederentdeckte Welt der Künstlerin Anna Oppermann: Retrospektive in der Bundeskunsthalle Bonn
    Anna Oppermann (1940–1993) ist eine Schlüsselfigur der deutschen Konzeptkunst. Ihre Teilnahme an der documenta 6 und 8 machte sie schon früh in der internationalen Kunstwelt bekannt. Ende der 60er Jahre entwickelte sie eine besondere Arbeitsweise, in der sie konzeptuelle mit bildnerischen Formaten verband. Ihre raumgreifenden Installationen, die sie aus persönlichen Fundstücken, Notizen, Zeichnungen, Fotografien, Gedrucktem und Objekten zusammenstellte, nannte sie „Ensembles“. Im Mittelpunkt stehen Fragen der Wahrnehmung, Machtverhältnisse, die Ökonomie des Kunstmarktes und die Vereinbarkeit des Künstlerlebens mit der Familie. Die Bonner Kunsthalle hat Tausende nachgelassener Skizzen, Fotos und Objekte gesichtet und widmet Anna Oppermann bis zum 1. April eine große Retrospektive. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 13.01.2024WDR
  • Folge 16 (30 Min.)
    „A Very, Very, Very Fine House“: Zu Besuch im Kunstmuseum Bochum
    Ein Ort mit Werkstattcharakter, offen für Kunstinteressierte und Neugierige gleichermaßen – das ist das Kunstmuseum Bochum. Nur einen Katzensprung von der Bochumer Innenstadt entfernt, lädt es zu Austausch und Experiment, zum gemeinsamen Nachdenken und Wohlfühlen ein. Ein Schwerpunkt der Sammlung liegt auf der europäischer Kunst nach 1945 – unter anderem mit Zofia Kulik, Andy Warhol, Louise Nevelson und Tadeusz Kantor. Untergebracht ist das Museum in zwei miteinander verbundenen Gebäuden, der neoklassizistischen Villa Marckhoff-Rosenstein und einem vor 40 Jahren eröffneten Neubau.
    Von den renommierten dänischen Architekten Jørgen Bo und Vilhelm Wohlert entworfen, gilt er bis heute als herausragendes Beispiel für Museumsarchitektur. Zum Jubiläum ist bis zum 28. April die Gruppenausstellung „Our House Is A Very Very Very Fine House“ zu sehen. Der Name ist Programm: Die Schau rückt die Frage in den Mittelpunkt, wie das Museum ein Ort der Zusammenkunft sein kann: von Menschen und Ideen, Kunst und Alltag, Gegenwart und Utopie. Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni spricht darüber mit Julia Lerch Zajączkowska, Kuratorin und Ko-Direktorin des Museums.
    „Jeeps“: Furiose Komödie über das Erben am Grillo-Theater Essen
    400 Milliarden Euro werden jedes Jahr in Deutschland vererbt. Aber längst nicht jeder bekommt von diesem Kuchen ein Stück ab. Wer profitiert und wer leer ausgeht, darüber entscheidet die Geburt. Was aber, wenn nicht mehr die „Eierstock-Lotterie“, sondern eine staatliche Verlosung über die Verteilung des Erbes entscheiden würden? Nora Abdel-Maksoud hat dieses Gedankenexperiment in ihrer furiosen Komödie „Jeeps“ durchgespielt. In einem Deutschland der nahen Zukunft zieht der Staat jeglichen Nachlass ein. Das Jobcenter verlost ihn mit gleichen Chancen für alle. Und so kommt es zum Showdown zwischen zwei Jobcenter-Beamten und zwei Kundinnen, die um den Hauptgewinn rangeln. Rafael Sanchez hat das Stück für das Grillo-Theater inszeniert. Premiere ist am 21. Januar.
    „Johnny & Me“: eine filmische Zeitreise mit dem Grafiker John Heartfield
    Der Grafiker John Heartfield ist der Vater der politischen Fotomontage. In den 1930er Jahren machten ihn seine bissigen Satiren auf das Erstarken der Rechten, Hitlers Kriegspolitik und den Faschismus weltberühmt. Die Grimme-Preisträgerin Katrin Rothe hat dem heute fast vergessenen Künstler mit einem Animationsfilm ein Denkmal gesetzt. „Johnny & Me“ erzählt von der Grafikerin Stephanie, die in einer Schaffenskrise steckt. Bei einem Museumsbesuch entdeckt sie ihren berühmten Kollegen. Durch einen Zeittunnel landet sie in Heartfields Atelier, wo der zur Trickfigur gewordene Künstler sie auf eine abenteuerliche Zeitreise durch sein bewegtes Leben mitnimmt. Der Film kommt am 25. Januar in die Kinos.
    Kostüme aus dem 3D-Drucker: die Bochumer Künstlerin Yvonne Dicketmüller
    Mode aus dem 3D-Drucker erobert die Fashion Welt. Auch die Künstlerin Yvonne Dicketmüller hat diese Technik für sich entdeckt. Textilkunst, Puppentheater und Figurenbau sind ihre Arbeitsschwerpunkte. Sie selbst nennt das, was sie macht, „technisch inspirierte Kunst“. Nachdem sie den 3D-Drucker schon im Figurenbau erfolgreich erprobt hat, nutzt sie ihn jetzt für die Herstellung von Bühnenkostümen. Sie experimentiert mit textilen Strukturen und digitalen Schnittmustern. „Die so entstandenen Kostüme haben eine ganz eigene, neue Ästhetik“, sagt sie. „Sie bestechen aber nicht nur durch ihr eigenwilliges Aussehen, sondern auch durch die ihnen eigenen Bewegungsqualitäten. Westart hat sie in ihrem Atelier in Bochum besucht.
    Das Trio „Open Excess“: Jazz inklusiv und exzessiv
    Mit Kunst und Kultur Vielfalt, Toleranz und Inklusion zu fördern – das ist das Ziel des Kölner Netzwerks „Un-Label“. Es will Menschen mit und ohne Beeinträchtigung zusammenbringen, den Zugang zur Kultur für alle öffnen und durch die Kunst Grenzen und Vorurteile abbauen. Das Jazz-Trio „Open Excess“ ist im Rahmen von „Un-Label“ entstanden. Die drei Musiker Lucca Keller (Piano), Torben Schug (Bass) und Till Menzer (Drums) fanden sich spontan beim RoboLAB-Festival 2021 im Kölner Odonien zusammen und entdeckten ihre gemeinsame Begeisterung für Musik, die im Moment entsteht. Am 22. Januar treten sie in der Kölner Bar „Heimathirsch“ auf und am 24. Februar im „Freiraum Köln-Sülz“. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 20.01.2024WDR
  • Folge 17 (30 Min.)
    Bereits zum zweiten Mal wird Essen mit dem „Snowdance Independent Film Festival“ zum Treffpunkt für unabhängige Filmemacher und Filmfans.
    - Film ab: Zu Besuch beim Snowdance Independent Film Festival in Essen
    Bereits zum zweiten Mal wird Essen zum Treffpunkt für unabhängige Filmemacher und Filmfans. Das „Snowdance Independent Film Festival“ bringt vom 25. Januar bis zum 2. Februar Schauspielerinnen und Regisseure, Produzentinnen und Kinointeressierte aus aller Welt zusammen. Zu sehen sind über 50 Filme aus 13 Ländern – vom Thriller über Dokus und Science-Fiction bis zum Roadmovie. Neben dem Wettbewerbsprogramm und den Kurzfilmnächten bieten Diskussionsrunden und Workshops Gelegenheit zum Kennenlernen und Austausch.
    Eröffnet wird das Festival am 25. Januar mit einer großen Gala in der Essener „Lichtburg“, einem der schönsten Kinos in Deutschland. Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni trifft den Drehbuchautor und Regisseur Tom Bohn. Er hat das „Snowdance Festival“ als deutsche Antwort auf Robert Redfords amerikanisches „Sundance Festival“ 2014 in Landsberg am Lech gegründet und 2023 nach Essen gebracht.
    - „Hamm“: Die Indie-Band „Kapelle Petra“ feiert mit dem neuen Album ihre Heimatstadt
    Sie kommen aus Hamm und haben sich mit ihrem schrägen Pop weit über Westfalen hinaus einen Namen gemacht – die drei Musiker der Indie-Band „Kapelle Petra“. Ihrer Heimatstadt haben sie jetzt das neue Album gewidmet. Auch wenn Hamm für viele „die kleine, graue Maus am Rande des Ruhrgebiets“ ist, in der man höchstens mal am Bahnhof umsteigt, ist die Stadt für das Trio der Mittelpunkt der Welt. „Hier sind wir alle groß geworden und hier sind die ‚Hamm‘-Songs entstanden.“ Das Album ist vor wenigen Tagen erschienen. Am 01. Februar startet die Band eine große Tour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Am 08. März ist sie in Münster und am 09. März in Köln zu Gast.
    - Wuppertal: Neueinstudierung der legendären Pina Bausch-Tanzproduktion „Nelken“
    „Nelken“ – so heißt eines der berühmtesten und meistaufgeführten Tanztheaterstücke von Pina Bausch. Vor über 40 Jahren, am 30. Dezember 1982, wurde es im Wuppertaler Opernhaus uraufgeführt. Die Bühne ist übersät mit Nelken, über die sich die Tänzerinnen und Tänzer langsam bewegen, um das Blütenmeer nicht zu zerstören. Dann aber ändert sich die Stimmung, und am Schluss liegen die Nelken zertrampelt auf dem Boden.15 Jahre nach dem Tod der legendären Choreographin kommt das Stück unter der Regie von Boris Charmatz erneut auf die Bühne. „Nelken“ ist vom 27.01. bis zum 04.02. im Opernhaus Wuppertal zu sehen und geht dann auf Gastspielreise nach London und Luxemburg.
    - Im Reich der Requisiten: die Doku „Die Ausstattung der Welt“
    Sie spielen in jedem Film eine herausragende Rolle und werden doch kaum bewusst wahrgenommen – die Requisiten, die uns in andere Zeiten und Welten versetzen. Susanne Weirich und Robert Bramkamp haben sie zu den Stars ihrer Doku gemacht. „Für die Ausstattung der Welt“ haben sie drei große Requisitensammlungen erkundet, in denen jeweils über 100.000 Dinge lagern – Tassen und Lampen ebenso wie Fahnen, Gemälde und historische Ladeneinrichtungen. Der Film erzählt vom Eigenleben der Dinge, ihrer Herkunft und Pflege und natürlich auch vom Einsatz in großen Produktionen wie „Sonnenallee“, „Großstadtrevier“ oder „Finsterworld“. Zu sehen ist er im Rahmen des „Stranger than Fiction“- Dokumentarfilmfestivals am 31. Januar in Essen, am 1. Februar in Köln, am 02. Februar in Brühl, am 03. Februar in Bochum und am 04. Februar in Dortmund.
    - Kunst-Shootingstar Anys Reimann: Besuch in ihrem Atelier in Düsseldorf
    Ihre Bilder sind zurzeit in der Ausstellung „Menschheitsdämmerung“ im Bonner Kunstmuseum zu sehen. Die Kunstsammlung NRW hat im vergangenen Jahr vier Werke von ihr erworben. Und kürzlich erhielt sie den Förderpreis für Bildende Kunst der Stadt Düsseldorf. Anys Reimann, als Tochter einer Deutschen und eines Westafrikaners im Ruhrgebiet geboren, lebt und arbeitet in Düsseldorf. Bis 2020 studierte sie an der dortigen Kunstakademie. In ihren Werken setzt sie sich mit ihrer Identität als „Afropäerin“ auseinander. „Ich arbeite mich ab an Haut, an Körper, an Körperlichkeit, an Identität und an Individualität“, sagt sie. Ab dem 5. September hat sie ihre erste große Einzelausstellung im Bilker Bunker. Westart hat Anys Reimann in ihrem Atelier in Düsseldorf besucht. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 27.01.2024WDR
  • Folge 18 (30 Min.)
    Siham El-Maimouni
    Zeitreise durch Wuppertal: Zu Besuch im Schwebodrom
    Sie ist eine technische Meisterleistung und hat Wuppertal weltberühmt gemacht: Die Schwebebahn, die hoch über der Wupper den Osten mit dem Westen der Stadt verbindet. Eröffnet im März 1901, transportiert sie gegenwärtig täglich rund 65.000 Fahrgäste. Nicht nur die Einheimischen lieben sie als schnelles und staufreies Verkehrsmittel – sie ist auch eine Attraktion für Touristen aus aller Welt. Vor wenigen Monaten hat sie sogar ein eigenes Museum bekommen. Das Schwebodrom lässt das Publikum mit allen Sinnen in die Geschichte der Bahn eintauchen.
    Zu den Highlights gehört eine 20-minütige virtuelle Fahrt, eine Zeitreise, die uns mitnimmt in das Jahr 1929. Und der Lichtkünstler Gregor Eisenmann macht mit einer Show aus Sound, Licht und Farbe die Mobilität Ende des 19. Jahrhunderts erfahrbar, als Wuppertal eine Metropole der Textilindustrie war. Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni trifft den Künstler und spricht mit Martin Bang, Marketingleiter der Stadt Wuppertal, sowie Thomas Helbig, Geschäftsführer des Schwebodroms, darüber, was ein Museum zum Erlebnisort macht.
    Legendäres Plattencover: 50 Jahre Pink Floyds „Dark Side of the Moon“
    Mit seinem lichtbrechenden Prisma ist das 1973 erschienene Cover des Pink-Floyd-Albums „Dark Side oft he Moon“ legendär. Entworfen hat es das britische Studio „Hipgnosis“ des Designer-Duos Aubrey Powell und Storm Thorgerson. Zum 50sten Jubiläum zeigt die Ludwiggalerie Schloss Oberhausen eine Sonderausstellung mit Plattencovern und anderen Arbeiten aus dem Londoner Kreativ-Studio. Zwischen 1967 und 1984 gestalteten die beiden Künstler mehr als 400 Plattencover für internationale Bands und Musiker – darunter Peter Gabriel, Led Zeppelin, The Nice und Genesis. „Hipgnosis Breathe: Album Cover Art von Aubrey Powell & Storm Thorgerson“ ist bis zum 20. Mai zu sehen.
    Die verlorene Ehre der Katharina Blum am Schauspiel Köln
    „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ von Heinrich Böll ist ein literarisches Meisterwerk und eine scharfe Kritik an der Sensationsgier der Medien. 1974 lernt Katharina Blum einen jungen Mann kennen, der im Verdacht steht, Terrorist zu sein. Als „Kontaktperson“ gerät auch sie in den Fokus der Fahndung. Die Boulevardpresse überzieht sie mit einer Schmutzkampagne voller Fake News, die zu einer Eskalation der Gewalt führt. Fünfzig Jahre nach dem Erscheinen von Bölls Erzählung bringt Regisseur Bastian Kraft den Text mit einem rein weiblichen Ensemble auf die Bühne des Schauspiels Köln.
    Hommage an die Heimat: „Das kuriose Ostwestfalenbuch“ von Bernd Gieseking
    Was haben Finnen und Ostwestfalen gemeinsam? Viel mehr, als man glaubt, meint der Kabarettist und Autor Bernd Gieseking. Nachdem er gleich mehrere Bücher über das Land im hohen Norden geschrieben hat, ist er nach über 30 Jahren nach OWL zurückgekehrt – in die Heimat von Hannes Wader, Frank-Walter Steinmeier und der Melitta-Filtertüte. Wie in Finnland hat er auch in Rheda-Wiedenbrück, Minden und Bielefeld wunderbar knorrige Menschen getroffen und erstaunliche Geschichten entdeckt. „Das kuriose Ostwestfalenbuch“ erscheint am 5. Februar im Satyr-Verlag. Im Frühling geht Bernd Gieseking mit seinem neuen Programm „Mein wunderbares Ostwestfalen“ auf Tour.
    Fantastische Liebesgeschichte: Filmtipp „All of Us Strangers“
    Mysteriös, irritierend, romantisch – all das ist Andrew Haighs neuer Film „All of us Strangers“. Der introvertierte Londoner Autor Adam (Andrew Scott) ist in einer Sinn- und Schaffenskrise. Da begegnet er seinem Nachbarn Harry (Paul Mescal). Die beiden kommen sich schnell näher, und Adam vertraut dem einfühlsamen Harry an, dass er ein Buch über seine Kindheit schreiben will. Dazu besucht er das Viertel, in dem er aufgewachsen ist. In seinem Elternhaus trifft er Vater und Mutter – beide kein bisschen gealtert und hocherfreut, ihn wiederzusehen. Doch einfach wird die Begegnung nicht. Wie reagieren die Eltern auf sein Coming-out? Was ist Realität und was Fantasie? Was gehört der Vergangenheit an und was lebt in der Gegenwart fort? „All of Us Strangers“ kommt am 8. Februar in die Kinos. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 03.02.2024WDR

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