2021/2022, Folge 19–36

  • Folge 19 (30 Min.)
    100 Jahre Museum Folkwang in Essen: Das Museum Folkwang feiert Geburtstag!
    Schon 1902 eröffnete der Kunstmäzen und Bankierssohn Karl Ernst Osthaus unter dem Namen Folkwang in Hagen das weltweit erste Museum für zeitgenössische Kunst. Seine Sammlung umfasste Meisterwerke von Renoir, van Gogh, Signac oder Matisse. Nach Osthaus’ Tod wurde sie 1922 nach Essen verkauft und bildete den Grundstock für ein neues Museum Folkwang. Zum runden Geburtstag ist dort die große Jubiläumsschau „Renoir, Monet, Gauguin – Bilder einer fließenden Welt“ zu sehen. Das Besondere: Erstmals trifft die Sammlung Osthaus auf die Sammlung des Japaners Kōjirō Matsukata, die im National Museum of Western Art in Tokio beheimatet ist. Beide kauften zur selben Zeit die Bilder derselben Künstler – vor allem Werke des französischen Impressionismus. Und beide hatten die Idee, die Kunst möglichst vielen Menschen nahezubringen. Westart-Moderator Thilo Jahn spricht mit der Kuratorin Rebecca Herlemann und Museumschef Peter Gorschlüter.
    Gerhard Richter wird 90: Westart gratuliert!:
    Er ist ein Star der internationalen Kunstszene, einer der wichtigsten und höchstdotierten Künstler der Gegenwart: der Wahlkölner Gerhard Richter. Am 9. Februar 1932 in Dresden geboren, floh er kurz vor dem Mauerbau in den Westen. 22 Jahre lang war er Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie und überraschte immer wieder mit wechselnden Methoden und Motiven. Von blassen fotorealistischen Ölbildern bis hin zu bunten abstrakten Gemälden und dem leuchtenden Glasfenster im Kölner Dom hat er ein facettenreiches und tiefgründiges Werk geschaffen. 2020 schenkte er der Benediktinerabtei Tholey im Saarland drei Fenster von magischer Schönheit. Sein „letztes großes Werk“, wie er sagt. Im Düsseldorfer K21 ist zurzeit der Zyklus „Birkenau“ zu sehen, der aus seiner intensiven Auseinandersetzung mit dem Holocaust entstand. Und das Museum Ludwig in Köln zeigt zu seinem 90. Geburtstag eine Auswahl seiner Werke.
    Fragen nach Gott: Navid Kermanis neues Buch:
    Glauben und Zweifeln an Gott – Navid Kermani hat ein sehr persönliches Buch geschrieben. Entstanden ist es aus Gesprächen, die der Bestsellerautor und Friedenspreisträger Abend für Abend mit seiner zwölfjährigen Tochter geführt hat: über den Islam, den Koran und über die Gemeinsamkeiten der Religionen. Es geht um Liebe und Tod, die Geheimnisse der Natur und die Frage nach der Unendlichkeit. Navid Kermani findet einen poetischen Ton, der sein jugendliches Gegenüber ernst nimmt, ohne es belehren zu wollen. „Das Staunen über die Welt ist der Ursprung der Religion, zu gucken und zu fragen: Woher kommt das? Wohin geht das? Und es ist auch der Ursprung der Wissenschaft. Glaube und Wissenschaft sind kein Widerspruch“, sagt er. „Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen“ ist im Hanser Verlag erschienen.
    Nahrung für die Seele: K.ZIAs Debütalbum „Genesis“:
    Sie ist in Brüssel geboren und lebt seit 2017 in Berlin: die junge Musikerin K.ZIA. Die Tochter einer belgisch-kongolesischen Mutter und eines Vaters aus Martinique ist mit den Einflüssen vieler Kulturen groß geworden. Das ist auch in ihrer Musik zu hören, in der sie R&B, Soul and Pop zu einem ganz eigenen Sound mischt. Nach mehreren Single- und EP-Veröffentlichungen erscheint jetzt bei einem Kölner Label ihr Debütalbum „Genesis“ mit sehr intimen Songs über ihr Leben, ihre Liebe und die Suche nach der eigenen Identität. Sie nennt es „Nahrung für die Seele“, mit der sie die Herzen ihrer Fans berühren will.
    „End of Season“: Familiendrama aus Aserbaidschan:
    24 Stunden im Alltag einer Familie in Baku, 24 Stunden, in denen sich ihr Leben von Grund auf verändert. Samir und Fidan sind Mitte 30 und schon lange verheiratet. Er ist ein wenig gefragter Schauspieler, sie Kinderärztin. Gemeinsam mit ihrem 18-jährigen Sohn leben sie in einer Zwei-Zimmer-Wohnung am Rande von Baku. Ihre unausgesprochenen Konflikte lasten schwer auf der erzwungenen Gemeinschaft. Bis Fidan während eines Strandausflugs plötzlich verschwindet … Der in Baku geborene Regisseur Elmar Imanovs lebt seit 1998 in Köln. Sein preisgekrönter Film erzählt von der Entfremdung in einer Familie, aber auch von den Widersprüchen in der aserbeidschanischen Gesellschaft. Am 17. Februar kommt „End of Season“ in die Kinos. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 05.02.2022WDR
  • Folge 20 (30 Min.)
    Das Gehirn: Ausstellung in der Bundeskunsthalle Bonn:
    Wer bin ich? Was weiß ich von mir und der Welt? Wie funktioniert unser Denken? Diesen Fragen geht die Ausstellung „Das Gehirn in Kunst & Wissenschaft“ nach. Die Bonner Bundeskunsthalle lädt ein zu einer Reise ins Zentralorgan unseres Bewusstseins. Die Neuroforschung hat in den letzten Jahren Fortschritte gemacht, aber was tatsächlich in unserem Kopf passiert, ist noch immer ein großes Geheimnis. Das Gehirn inspiriert auch Künstlerinnen und Künstler – darunter Max Ernst, Isa Genzken, Sigmar Polke oder Rosemarie Trockel. Wie das Gehirn unser Leben steuert, was wir über Wahn und Wirklichkeit wissen und wie das Verhältnis von Mensch und Maschine in Zukunft aussehen könnte – darüber spricht Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni mit dem Neurowissenschaftler John-Dylan Haynes, der die Ausstellung mitkonzipiert hat.
    Auf der Berlinale: „Liebe, D-Mark und Tod“:
    Cem Kayas Dokumentarfilm über türkische Musik in Deutschland: Vor über 60 Jahren kamen die ersten „Gastarbeiter“ aus der Türkei nach Deutschland. Sie brachten nicht nur Şiş Kebap und Çay mit, sondern auch ihre Musik: wehmütige Lieder über Liebe und Heimweh, Arbeitersongs, Folklore und Schlager. Im Laufe der Zeit entstand eine ganz eigene Szene mit Stars, Labels, Hochzeitsbands und einer ausgeprägten Kassetten- und Videokultur. Außerhalb der türkischen Community war dieses Paralleluniversum weitgehend unbekannt. Regisseur Cem Kaya macht es jetzt einem breiten Publikum zugänglich. Sein Dokumentarfilm „Liebe, D-Mark und Tod“ erzählt die Geschichte der türkischen Musik in Deutschland – von den Anfängen in den 60ern bis zu Rap und Hiphop der zweiten und dritten Generation. Am 15. Februar feiert die WDR-Koproduktion auf der Berlinale Premiere.
    „Neue Wahrheit? Kleine Wunder!“ Ausstellung über die Anfänge der Fotografie im Kunstmuseum Ahlen:
    Die allerersten Fotografien, die Louis Mandé Daguerre 1839 in Paris vorstellte, waren eine Sensation. Sie wirkten wie „kleine Wunder“ auf das Publikum. Die Anfänge der Fotografie – das ist das Thema der neuen Ausstellung im Kunstmuseum Ahlen. Gezeigt werden Geräte und Dokumente aus dem 18. und 19. Jahrhundert: von der Camera obscura über die „Daguerreotypie“ bis zum Siegeszug der Porträtaufnahme. In Zeiten von Instagram und Snapshot gibt die Schau „Neue Wahrheit? Kleine Wunder!“ einen faszinierenden Einblick in die Fotografie- und Kulturgeschichte. Sie ist bis zum 29. Mai geöffnet.
    Meister des Dokudramas: Heinrich Breloer wird 80!:
    Heinrich Breloer ist nicht nur ein vielfach preisgekrönter Regisseur und Autor. Mit seinen Dokudramen über die RAF, den NS-Architekten Albert Speer oder die Familie Mann hat er auch unser Bild der jüngeren Geschichte geprägt. Er ist ein Meister darin, historische Ereignisse mit Lebensgeschichten zu verknüpfen und die richtige Balance zwischen Fiktion und Wirklichkeit zu finden. Am 17. Februar 1942 in Gelsenkirchen geboren, lebt Heinrich Breloer seit vielen Jahren in Köln. Aus Anlass seines 80. Geburtstags widmet ihm der WDR ab 17. Februar eine große Werkschau.
    „Der Erinnerungsfälscher“: Abbas Khiders neuer Roman:
    Abbas Khider, 1973 in Bagdad geboren, musste als Regimekritiker aus dem Irak fliehen und lebt seit mehr als zwei Jahrzehnten in Deutschland. In seinen Büchern schreibt er über Flucht und Ankommen, über die Macht des Erinnerns und die Lust des Erzählens. Jetzt ist sein neuer Roman „Der Erinnerungsfälscher“ im Hanser Verlag erschienen. Es ist die Geschichte eines gebürtigen Irakers, der nach vielen Jahren zum ersten Mal aus Berlin in das Land seiner Herkunft reist. Je näher er seinem Ziel kommt, desto mehr denkt er an Kindheit und Jugend. Doch vieles hat er einfach vergessen. Oder verdrängt? Er weiß es nicht und beginnt, seine Biografie neu zu erfinden. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 12.02.2022WDR
  • Folge 21 (30 Min.)
    Blick in die Seele des Menschen: das Museum für Gegenwartskunst in Siegen:
    Das Museum für Gegenwartskunst in Siegen feiert mit einer großen Sonderausstellung seinen 20. Geburtstag. Sie ist dem legendären Porträtfotografen August Sander gewidmet. Über Jahrzehnte hat der bei Siegen geborene Künstler Menschen aus verschiedenen Berufen und gesellschaftlichen Schichten fotografiert und mit seiner Kamera in ihre Seelen geblickt. Die Ausstellung zeigt nicht nur 70 seiner Originalabzüge, sondern auch Werke zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler, die sich mit ihm auseinandersetzen. „Nach August Sander. Menschen des 21. Jahrhunderts“ ist bis zum 29. Mai 2022 zu sehen.
    Und für die Stadt Siegen gibt es noch einen zweiten Grund zu feiern: Vor 65 Jahren wurde der Rubenspreis zum ersten Mal verliehen. Namensgeber ist der in Siegen geborene Peter Paul Rubens, Maler, Diplomat und Meister der Barockkunst. Zu den Trägern des alle fünf Jahre vergebenen Preises zählen Francis Bacon, Lucian Freud und Sigmar Polke. In diesem Jahr geht er an die Schweizer Künstlerin Miriam Cahn. Sie alle sind mit ihren Werken in der hochkarätigen Sammlung des Museums für Gegenwartskunst vertreten.
    „Triple“: Tanzabend von Richard Siegal am Schauspiel Köln:
    Er hat den klassischen Tanz revolutioniert und ihm ein modernes Gesicht gegeben: der weltweit renommierte Choreograf Richard Siegal. 2016 gründete er in München das diverse „Ballet of Difference“. Seit der Spielzeit 2019/​20 ist es am Schauspiel Köln beheimatet. Am 11. Februar hatte dort die neue Produktion „Triple. All for One. Metric Dozen. My Generation“ Premiere. Der Dreiteiler verbindet Siegals internationale Erfolgsballette der vergangenen Jahre mit einem jüngst am Schauspiel Köln entstandenen Stück. Westart über einen furiosen Tanzabend, der die Vielfalt kultureller Prägungen und die Vitalität der Queerness feiert. Weitere Vorstellungen am 12. und 13. März sowie am 1. und 2. April.
    „Zeit der Frauen“: Dokumentarfilm zum 80. Geburtstag von Margarethe von Trotta:
    Margarethe von Trotta ist eine Regie-Ikone. Ihre Werke haben deutsche Filmgeschichte geschrieben. Schon früh setzte sie sich in einer reinen Männerdomäne durch, kämpfte für die Gleichberechtigung der Frauen und machte aktuelle gesellschaftliche Fragen zum Thema ihrer Filme. 1981 gewann sie als erste Regisseurin in Venedig den Goldenen Löwen für „Die bleierne Zeit“. Es war der Beginn ihrer Weltkarriere. Am 21. Februar feiert Margarethe von Trotta ihren 80. Geburtstag. Cuini Amelio Ortiz und Peter Altmann widmen ihr einen Dokumentarfilm, in dem sie die Filmemacherin an die wichtigsten Orte ihrer Biografie – Berlin, Paris, München und Rom – begleiten. Außerdem haben sie mit Freunden und Freundinnen gesprochen, die ihr bis heute verbunden sind: Volker Schlöndorff, Barbara Sukowa, Angela Winkler und Katja Riemann. „Margarethe von Trotta – Zeit der Frauen“ ist am 21. Februar um 22:25 Uhr auf Arte und am 23. Februar um 23 Uhr im WDR-Fernsehen zu sehen.
    „Subversives Design“: Ausstellung im NRW-Forum Düsseldorf:
    Design kann schön und praktisch sein. Oder auch kritisch. Dann nämlich, wenn es sich den gängigen ästhetischen Vorstellungen widersetzt, den Markt ignoriert oder ganz direkt die „Systemfrage“ stellt. Wie das aussehen kann, zeigt die Ausstellung „Subversives Design“ im NRW-Forum Düsseldorf. Ein großes Warenlager präsentiert die Produkte junger Künstlerinnen und Designer, die sich mit drängenden Fragen wie Klimaschutz, Digitalisierung und Diskriminierung beschäftigen. Ihre Objekte sind Gegenentwürfe zum Massenkonsum, die uns mit Humor und Ironie zum Nachdenken anregen. Geöffnet ist die Ausstellung bis zum 22. Mai. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 19.02.2022WDR
  • Folge 22 (30 Min.)
    - Zu Gast im Tanzhaus NRW in Düsseldorf
    Im Tanzhaus NRW sind Profis und Amateure willkommen: Es ist sowohl Forum für hochkarätige Tanzproduktionen als auch Akademie für tanzbegeisterte Laien mit Workshops und Kursen von Tango bis Tap. Die Anfänge gehen zurück auf eine Bürgerinitiative – Kultur für alle.
    Mittlerweile ist das Tanzhaus zu einem internationalen Zentrum für zeitgenössischen Tanz geworden, das weit über Düsseldorf hinausstrahlt. Junge Choreografinnen und Tänzer können hier als „Factory Artists“ über einen längeren Zeitraum Projekte entwickeln. In diesem Jahr findet vom 4. März bis zum 4. April das große Festival „Factory Finale“ statt, in dem sie ihre Arbeit einem breiten Publikum präsentieren. Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni schaut hinter die Kulissen und spricht mit Bettina Masuch, die das Tanzhaus acht Jahre lang geprägt hat. Mit ihrem Wechsel an das Festspielhaus St. Pölten übergibt sie die Leitung an ihre Nachfolgerin Ingrida Gerbutavičiūtė.
    - Afghanischer Charlie Chaplin in Bochum: der Figuren- und Puppenspieler Karim Asir
    Karim Asir ist der wohl bekannteste Figuren- und Puppenspieler Afghanistans. Spazierstock, Schnauzbart, Melone – berühmt wurde er als Charlie Chaplin mit einer Fangemeinde weit über sein Heimatland hinaus. „Ich wollte den Afghanen einen Grund zum Lachen geben“, sagt er. 1994 im Iran geboren, ging er als Zwölfjähriger mit seinen Eltern nach Afghanistan. In Kabul studierte er Theater und startete mit Charlie-Chaplin-Performances in Parks, auf Straßen, bei privaten und öffentlichen Veranstaltungen. Das brachte ihm Drohungen militanter Islamisten ein. Nach der Machtübernahme der Taliban floh er im Sommer 2021 nach Deutschland und kam mit Unterstützung von Annette Dabs, Leiterin des Figurentheater-Festivals Fidena, nach Bochum. Im Mai wird er bei der diesjährigen Fidena einen eigenen Abend gestalten.
    - „Alles war schön und nichts tat weh“: Casper, der Rapper aus dem Extertal
    Er kommt aus dem Extertal, lebte als Kind in den USA und ist jetzt in Bielefeld zu Hause: der Rapper Casper, bürgerlich Benjamin Griffey. Sein Markenzeichen: gefühlvolle Texte aus dem eigenen Leben und eine kratzig-raue Stimme. Vor elf Jahren schaffte er den Durchbruch und stand mit seinem legendären Solo-Album „Xoxo“ 56 Wochen auf Platz 1 der deutschen Charts. Längst gehört er zu den Topstars des Deutschraps. Nach viereinhalb Jahren Pause erscheint jetzt sein neues Solo-Album „Alles war schön und nichts tat weh“ mit Songs, die einen tiefen Blick in Caspers Innenleben erlauben. Bei Westart erzählt er, warum Bielefeld für ihn eine ganz besondere Rolle spielt.
    - „Was tun“: Filmdokumentation über entrechtete Frauen in Bangladesch
    Was tun? So lautet eine uralte Menschheitsfrage. Was tun angesichts des Elends auf der Welt, der Ausbeutung und Ungerechtigkeit? Regisseur Michael Kranz hat sich die Frage ganz konkret gestellt und einen Film über Zwangsprostitution in Bangladesch gedreht. Ausgangspunkt ist die Geschichte eines jungen Mädchens, das in Faridpur zur Sexarbeit gezwungen wird. Michael Kranz wird auf ihr Schicksal durch einen Film aufmerksam und macht sich auf den Weg, um das Mädchen zu finden. Seine Dokumentation „Was tun“ erzählt nicht nur von der Suche, sondern auch davon, wie leicht und schwer zugleich das Helfen ist. Der Film wurde mehrfach ausgezeichnet und kommt am 3. März in die Kinos. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.02.2022WDR
  • Folge 23 (30 Min.)
    - Zu Gast im Arp Museum am Bahnhof Rolandseck
    Ein Bahnhof aus dem 19. Jahrhundert und darüber ein blendend weißes Schloss für moderne Kunst: Das Ensemble, spektakulär über dem Rheintal gelegen, ist Deutschlands einziges Museum mit Gleisanschluss. Stararchitekt Richard Meier hat den 2007 eröffneten Neubau entworfen. Er beherbergt Werke der beiden Dadaisten Sophie Taeuber-Arp und Hans Arp. Das Museum lädt außerdem regelmäßig zu großen Wechselausstellungen ein. Die Schau „Das sind meine modernen Frauen“ ist der Worpsweder Malerin Paula Modersohn-Becker gewidmet. Auch mehr als 100 Jahre nach ihrem Tod taugt sie mit ihrer unbeirrten Art zum „role model“ für Künstlerinnen. Die Ausstellung „Fluidity“ zeigt Installationen von Bettina Pousttchi. Westart-Moderator Thilo Jahn spricht mit ihr darüber, wie sie ihre Stahlskulpturen zum Tanzen bringt.
    - Kunst und Kultur: Unterstützung für die Ukraine
    Es ist eine große Welle der Solidarität: In Köln und vielen anderen Städten laden ukrainische Künstlerinnen und Künstler zu Benefizveranstaltungen ein. Eine der Organisatorinnen ist Tamara Lukasheva. Die Sängerin, Komponistin und WDR Jazzpreisträgerin stammt aus Odessa und hat mit zahlreichen Kolleginnen und Kollegen u.a. ein großes Konzert im Kölner Stadtgarten organisiert. Westart spricht mit ihr und der aus Lviv stammenden Sängerin Mariana Sadovska über die Hilfe für die Menschen in der Ukraine.
    - „Wir sind!“ Ausstellung über Frauenbewegung und feministische Kunst
    Es ist ein langer und steiniger Weg: der Kampf gegen die männliche Vorherrschaft. Auch wenn die Frauen noch nicht am Ziel angekommen sind, ist schon viel erreicht. Wie viel – das zeigt die Ausstellung „Wir sind!“ im Frauenmuseum Bonn. Sie lässt 100 Jahre Frauenbewegung und feministische Kunst Revue passieren. Im Mittelpunkt des aktuellen dritten Teils stehen die bewegten 1970er und 80er Jahre. Es war die Zeit, als Frauen erstmals unter dem Motto „Mein Bauch gehört mir!“ gegen den Abtreibungsparagraphen 218 auf die Straße gingen, Frauenzentren gründeten und feministische Netzwerke knüpften. Damals entstand auch das Frauenmuseum Bonn, das seinen 40. Geburtstag feiert. Die Ausstellung „Wir sind!“ zeigt, wie sich Künstlerinnen provokant und kämpferisch den Kulturraum aneigneten. Zu sehen ist sie vom 06. März bis zum 30. Oktober 2022.
    - „Vatersland“: Erinnerungskino über die deutsche Nachkriegszeit
    „Vatersland“ ist großes Erinnerungskino über das Trauma einer ganzen Generation. In ihrem ersten Spielfilm verarbeitet die preisgekrönte Kölner Regisseurin Petra Seeger ihre eigene Geschichte als junges Mädchen in der patriarchalen Gesellschaft der Nachkriegszeit. Im Mittelpunkt steht die Filmemacherin Marie (als Erwachsene gespielt von Margarita Broich). Sie blickt zurück auf ihre Kindheit und Jugend: auf den Schmerz nach dem frühen Tod der Mutter, auf die Abschiebung ins katholische Mädcheninternat und auf die Zeit der Rebellion gegen den Muff der frühen Bundesrepublik. Eindrucksvoll verwebt Petra Seeger Familienfotos und Filmaufnahmen aus ihrem Privatarchiv mit den Spielszenen – und zeigt, wie aus einem braven Mädchen eine selbstbewusste Frau wird. Die WDR-Koproduktion kommt am 10. März in die Kinos.
    - „Kork“: der ultimative Ratgeber für den richtigen Wein im falschen Leben
    Eine Studentin, Mitte 20, und ein Musiker, Mitte 40, tun sich zusammen und schreiben ein Buch über Wein. Aber nicht aus der Sicht der alleswissenden Weinfachleute, sondern mit der Haltung: Wir liefern die Weinbegleitung für das Leben selbst – mit schrägen Empfehlungen für die krassesten Momente des Daseins. Sophia Fritz studiert Drehbuch an der Filmhochschule München. 2021 erschien ihr erster Roman „Steine schmeißen“. Martin Bechler ist Frontmann der Kölner Kultband „Fortuna Ehrenfeld“. Am 25. März erscheint sein Album „Solo I.“ Gemeinsam treten sie am 23. März bei der lit.COLOGNE auf und am 12. April sind sie auf ihrer Lesereise in Köln zu Gast. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 05.03.2022WDR
  • Folge 24 (30 Min.)
    - Theater und Kunst für alle: Volksbühne Köln am Rudolfplatz in Köln
    Popkultur im besten Sinne – das gibt es in der Volksbühne am Rudolfplatz. Das prächtige Jugendstilgebäude, in dem einst das legendäre Millowitsch-Theater residierte, ist ein architektonisches Kleinod im Herzen von Köln. Eigentümer des Gebäudes ist der Verein Freie Volksbühne Köln, der gerade sein 100-jähriges Bestehen feiert. Die Idee des Vereins: Zugang zu Kultur und Bildung für alle Gesellschaftsschichten, erschwinglich und ohne Zensur.
    Auch 100 Jahre nach seiner Gründung bringt der Verein Kultur „ins Volk“. Er vermittelt Veranstaltungen von 30 Kölner Kultureinrichtungen – von Kabarett und Sprechtheater bis zu Musik. Zum Jubiläum des Vereins zeigt die Volksbühne am Rudolfplatz das Stück „Automatenbüfett“, eine sozialkritische Satire aus dem Jahr 1932, die mit ihren Anspielungen auf die bürgerliche Doppelmoral bis heute aktuell ist. Premiere ist am 12. März.
    - „Bis zum letzten Tropfen“: Spielfilm über Wasser als Ware und Wirtschaftsgut
    Wasser ist für alle da. So jedenfalls stellen wir uns das vor, wenn wir den Wasserhahn aufdrehen. Doch so einfach ist es nicht. Wasser wird knapper -auch bei uns. Am 16. März widmet sich die ARD einen ganzen Tag lang dem Thema. Unter dem Titel #unserwasser gibt es Reportagen, Hintergrundinformationen und Mitmachaktionen. Der Spielfilm „Bis zum letzten Tropfen“ erzählt am Beispiel einer fränkischen Kleinstadt, zu welchen Verwerfungen es führt, wenn ein internationaler Getränkekonzern einer ganzen Gemeinde die Rechte am Grundwasser abkaufen will. Mit dabei ist auch die junge Bonner Schauspielerin Hannah Schiller in der Rolle der Ava, die den Widerstand gegen den geplanten Ausverkauf anführt. Der Film ist ab 9. März online in der Mediathek und am 16. März um 20:15 Uhr im Ersten zu sehen.
    - The Cure, Nirvana, David Bowie: die Ausstellung „Rocking photography“ in Düsseldorf
    Ob Paul McCartney, Keith Richards oder die Beastie Boys – Richard Bellia hatte sie alle vor der Kamera. Als der französische Fotograf und Journalist in den 1980ern nach London kam, entdeckte er seine Leidenschaft für die Musik. Er porträtierte die ganz Großen aus Rock und Pop, lichtete auch die schillernden Akteure der Hip-Hop- und Punkszene ab. In den vergangenen 30 Jahren hat er mehr als tausend Aufnahmen von Musikerinnen und Musikern gemacht – bei der Probe, auf der Bühne oder ganz privat. Eine Auswahl ist in der Ausstellung „Rocking Photogaphy“ vom 18. März bis zum 10. April im Weltkunstzimmer in Düsseldorf zu sehen.
    - Ein Herz für Lyrik: Dinçer Güçyeter, der Leiter des Elif-Verlags
    Ein Verlag für regionale und internationale Lyrik: Das klingt nach einer winzigen Nische im milliardenschweren deutschen Buchmarkt. Wie man sie erfolgreich besetzt, hat Dinçer Güçyeter mit seinem Elif-Verlag vorgemacht. 1978 als Sohn türkischer „Gastarbeiter“ in Nettetal geboren, war er erst Werkzeugmacher und Gastronom, bevor er 2012 aus Leidenschaft für die Lyrik zum Verlagsgründer wurde. Dinçer Güçyeter schreibt selbst Gedichte. 2017 erschien „Aus Glut geschnitzt“. 2021 folgte der Band „Mein Prinz, ich bin das Ghetto“, für den er gerade mit dem renommierten Peter-Huchel-Preis ausgezeichnet wurde.
    - „The Powerhouse“: Augmented-Reality-Ausstellung im Kunstmuseum Bonn
    Die Ausstellung „The Powerhouse“ verspricht ein völlig neues Kunsterlebnis. Das Besondere: Die Werke zeitgenössischer afrikanischer und schwarzer Künstler:innen sind nicht physisch präsent. Stattdessen sind sie auf dem Smartphone, Laptop oder Tablet zu sehen und fügen sich virtuell in die Umgebung rund um das Bonner Kunstmuseum ein. Augmented Reality – erweiterte Realität – nennt sich der digitale Zauber. „The Powerhouse“ ist eine Gastaustellung des Projektes „Arx Africa“, das Kunst- und Kulturschaffende in Afrika und Europa vernetzt. Zu besuchen ist sie vom 13. März bis zum 24. April auf dem Außengelände des Museums. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 12.03.2022WDR
  • Folge 25 (30 Min.)
    - „Welt in der Schwebe“: Zu Besuch im Kunstmuseum Bonn
    Sie ist überall, aber unsichtbar, existenziell, aber nicht richtig zu fassen: die Luft, unser Lebenselixier. Wie reizvoll und verstörend zugleich es sein kann, die Luft als Werkstoff zu nutzen – das zeigt bis zum 19. Juli die Ausstellung „Welt in der Schwebe“ im Kunstmuseum Bonn. Mehr als 20 internationale Künstlerinnen und Künstler haben aus Luft ganz unterschiedliche Werke geschaffen: mal flüchtig und leicht, mal stabil und solide.
    Da ist zum Beispiel Michael Pinsky mit seinen „Pollution Pods“. In fünf begehbaren Kuppeln simuliert er die Luft aus fünf Großstädten. Man kann beim Einatmen spüren, wie schlecht die Luft in Neu-Delhi oder Peking ist. Dagegen wirken die Zeichnungen des Japaners Rikuo Ueda zart, filigran und ätherisch. Kein Wunder, lässt er doch den Wind seine Bilder malen. Auf ihrem Rundgang trifft Westart-Moderatorin Siham El Maimouni auch Stephan Berg, Chef des Museums, das in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag feiert. Mit ihm spricht sie über die Herausforderungen der Kunst in schwierigen Zeiten.
    - Große Namen, starkes Zeichen: die lit.COLOGNE und der Krieg
    Die lit.COLOGNE, Europas größtes Literaturfest, hat mit einem starken Zeichen eröffnet. „Nein zum Krieg“ – unter diesem Motto stand die kurzfristig ins Programm genommene Solidaritätsveranstaltung für die Ukraine. Mit dabei u.a.: Navid Kermani, Sasha Marianna Salzmann, Sasha Filipenko, Deniz Yücel und Olga Scheps. Ein weiteres Highlight unter den rund 180 Lesungen war der Abend mit Abdulrazak Gurnah. Der Literaturnobelpreisträger weiß aus eigener Erfahrung, was es heißt, seine Heimat verlassen zu müssen. 1968 floh er aus Tansania nach Großbritannien, wo er heute noch lebt. In seinen Romanen schreibt er über Kolonialismus, Flucht und Exil, über die Suche nach Identität und den Schmerz der Entfremdung. Westart war bei beiden Veranstaltungen dabei.
    - Friedensbewegt: Die Interventionen des ukrainisch-russischen Künstlers Aljoscha
    Ein Mann steht nackt vor einer monumentalen Frau aus Stahl. Er hält ein filigranes rosafarbenes Objekt in der Hand. Sie reckt kämpferisch ein Schwert und ein Schild in die Höhe. Die Frau – das ist die Statue „Mutter Heimat“, die in Kiew zum Gedenken an den sowjetischen Sieg im Zweiten Weltkrieg errichtet wurde. Der Mann ist der Künstler Aljoscha alias Alexej Potupin, ein überzeugter Pazifist. Als Sohn einer ukrainischen Mutter und eines russischen Vaters wurde er in der Ost-Ukraine geboren. Jetzt lebt und arbeitet er in Düsseldorf, wo er bei Konrad Klapheck an der Kunstakademie studierte. Seine Kunstaktion in Kiew hat er kurz vor dem russischen Einmarsch filmen und fotografieren lassen. Es war sein stiller Protest gegen Krieg und Gewalt. Westart hat ihn in seinem Düsseldorfer Atelier besucht, wo er seine nächste Friedensintervention vorbereitet.
    - „Bad Mothers“: Tanztheater der Choreografin Reut Shemesh in Oberhausen
    Gute Mutter. Schlechte Mutter. Heldenmutter. Rabenmutter. Wenn Frauen Kinder bekommen, ist der Druck der Gesellschaft enorm. Und wehe, wenn sie die rigiden Erwartungen nicht erfüllen! Dann drohen Vorwürfe, Schikanen und Ausgrenzung. Doch wer darf eigentlich darüber entscheiden, was eine „gute Mutter“ ist? Und wie gehen Frauen damit um, dass sie in ihrem Alltag noch immer abhängig sind von alten Rollenbildern in der Familienpolitik? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Reut Shemesh in ihrem Stück „Bad Mothers“, das am 18. März am Theater Oberhausen Premiere hat. Die Choreografin und Performance-Künstlerin ist in Israel aufgewachsen, hat in Arnheim und Köln studiert und international gearbeitet. Zurzeit ist sie „Factory Artist“ im Tanzhaus NRW in Düsseldorf. „Bad Mothers“ ist ihre erste Choreographie für das Schauspielensemble eines Stadttheaters. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 19.03.2022WDR
  • Folge 26 (30 Min.)
    Juwel am Niederrhein: zu Besuch im Museum Schloss Moyland
    Ein märchenhafter Ort am Niederrhein – das ist Schloss Moyland zwischen Kleve und Kalkar. Seit 25 Jahren ist das romantische Wasserschloss ein Museum für moderne und zeitgenössische Kunst. Hier sind laut Schloss Moyland die weltweit größte Sammlung an Werken von Joseph Beuys und eine weltweit einzigartige Beuys-Forschungseinrichtung beheimatet. Aktuell ist die Ausstellung „Flächenbrand“ zu sehen: expressionistische Holzschnitte, die vor rund 100 Jahren unter dem Eindruck des Ersten Weltkrieges entstanden und erschreckend aktuell wirken.
    Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Schloss zu Beginn des 14. Jahrhunderts. Nach zahlreichen Umbauten im Mittelalter und Barock geht die heutige Anlage im neugotischen Stil auf das 19. Jahrhundert zurück. Während des Zweiten Weltkrieges wurde sie schwer beschädigt. Ihren Wiederaufbau und die Gründung der Stiftung Museum Moyland haben die Brüder van der Grinten initiiert, die für ihre Kunstsammlung einen geeigneten Ort suchten. Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni trifft auf ihrem Rundgang durch Schloss und Park Barbara Strieder, die kommissarische künstlerische Leiterin des Museums.
    „Eingeschlossene Gesellschaft“: Jan Weilers und Sönke Wortmanns neuer Film aus dem Kosmos Schule
    Kurz vor dem Start ins Wochenende wird das Lehrerzimmer eines Gymnasiums zum Schauplatz eines Albtraums: Ein ehrgeiziger Vater will mit Waffengewalt die Abiturzulassung seines Sohnes erzwingen. Er nimmt sechs Lehrer in Geiselhaft und verlangt, dass sie gemeinsam die Lateinnote anheben. Was als Diskussion unter Kollegen beginnt, wird zum knallharten Schlagabtausch, bei dem sich wahre Abgründe auftun. Die Situation gerät mehr und mehr außer Kontrolle. Bestsellerautor Jan Weiler („Maria, ihm schmeckt’s nicht“, „Das Pubertier“) hat das Drehbuch für die tiefschwarze Komödie geschrieben. Sönke Wortmann hat es mit Starbesetzung (u.a. Anke Engelke, Justus von Dohnanyi, Florian David Fitz und Nilam Farooq) verfilmt. Westart trifft Jan Weiler am Originaldrehort, einer Schule in Köln.
    Mehr als Popmusik! Bryan Adams zeigt seine Fotografien in Hagen
    Als Sänger, Songwriter und Komponist ist Bryan Adams weltberühmt. „Summer of 69“ und „Everything I Do“ wurden Megahits. Vor Kurzem ist sein neuestes Album „So Happy It Hurts“ erschienen. Doch der kanadische Popstar kann mehr als Musik. In den letzten Jahren hat er sich auch als Fotograf international einen Namen gemacht und renommierte Preise gewonnen. Adams porträtiert nicht nur die Reichen und Schönen aus dem Showbusiness, sondern auch Obdachlose oder Kriegsveteranen. Unter dem Titel „Exposed“ zeigt das Osthaus Museum in Hagen bis zum 24. April eine Auswahl seiner Fotografien. Westart hat Bryan Adams getroffen.
    100 Jahre Nosferatu: erschreckend aktuell
    Auch Vampire werden älter! Nosferatu, der Urvater des Horrors, ist gerade 100 geworden. Im März 1922 hatte Friedrich Wilhelm Murnaus Stummfilmlegende in Berlin Premiere. „Nosferatu – eine Symphonie des Grauens“ ist heute ein Klassiker und aktueller denn je. Mit grotesk überzeichneten Bildern erzählt der Film von der Urangst der Menschen vor Seuchen, Blutsaugern, Gewalt und Krieg. Murnau stand unter dem Eindruck von Krieg und Pandemie. 100 Jahre später sind diese Themen wieder gegenwärtig geworden.
    Hilfe für ukrainische Geflüchtete: der Bananensprayer Thomas Baumgärtel
    Mit einer ungeheuren Welle der Solidarität haben Künstlerinnen und Künstler in NRW auf die Folgen des Ukraine-Krieges reagiert. Einer von ihnen ist Thomas Baumgärtel, der „Bananensprayer“ aus Köln. Der Künstler hat eine dreiköpfige Familie aus Kiew bei sich aufgenommen: Sohn, Mutter und Großmutter. Der Vater durfte das Land nicht verlassen. Den 17-jährigen Illia führt Thomas Baumgärtel in die Kunst des Sprayens ein. Westart hat die beiden begleitet. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 26.03.2022WDR
  • Folge 27 (30 Min.)
    „Der Meister und Margarita“: Zu Besuch in der Oper Köln im Staatenhaus:
    Das Staatenhaus sollte für die Oper Köln nur eine Übergangslösung sein – so lange bis die Sanierung des Stammhauses am Offenbachplatz abgeschlossen ist. Mittlerweile sind aus dem Provisorium sieben Jahre geworden. Und der Umzug in das denkmalgeschützte Gebäude auf dem alten Messegelände in Köln-Deutz hat den Opern-Betrieb entscheidend geprägt. Das Ensemble sorgt mit radikalen, provokativen Inszenierungen für Furore. Jetzt steht die Neuinszenierung von „Der Meister und Margarita“ auf dem Programm. Es geht um die ganz großen Themen des Lebens: Liebe und Verrat, Tod und Teufel und den ewigen Streit zwischen Gut und Böse. Premiere ist am 3. April. Der Kölner Komponist York Höller hat die Oper nach dem gleichnamigen Roman von Michail Bulgakow geschrieben.
    Als „Der Meister und Margarita“ 1966 – mehr als zwei Jahrzehnte nach Bulgakows Tod – erstmals erschien, galt er als literarische Sensation. Der russische Schriftsteller hatte nicht nur eine bewegende Liebesgeschichte geschrieben, sondern ein satirisches Meisterwerk, das dem Stalinismus den Spiegel vorhält und als Parabel auf Zensur, Terror und Gewalt erschreckend aktuell ist. Westart-Moderator Thilo Jahn fragt Regisseur Valentin Schwarz nach der Rolle der Kunst im Krieg. Und mit Intendantin Birgit Meyer spricht er darüber, wie der Umzug ins Staatenhaus die Oper verjüngt hat.
    „Transsexualität“: Eine Streitschrift von Alice Schwarzer und Chantal Louis: Was ist eine Frau? Was ist ein Mann? Lebt meine Seele im richtigen Körper? Um diese Fragen geht es in der Streitschrift, die Alice Schwarzer und Chantal Louis gerade herausgegeben haben. Anlass ist das geplante Selbstbestimmungsgesetz, das es schon Jugendlichen ab 14 Jahren ermöglichen soll, ihr Geschlecht selbst festzulegen. Die beiden Autorinnen schlagen Alarm und warnen vor dem aktuellen „Trend zur Transsexualität“. Die Irritation über das eigene Geschlecht führe viel zu schnell zu Hormonbehandlungen oder Operationen, statt die klassischen Rollenbilder in Frage zu stellen. Westart über einen Debattenbeitrag, der provoziert.
    „Loving Highsmith“: Eva Vitijas filmische Hommage an die amerikanische Autorin
    Patricia Highsmith: Sie ist eine der berühmtesten Krimiautorinnen: die US-Amerikanerin Patricia Highsmith. Mit Romanen wie „Zwei Fremde im Zug“ und „Der talentierte Mr. Ripley“ hat sie Weltliteratur geschrieben. Ihr Privatleben aber hielt sie zeitlebens verborgen. Nicht einmal ihre Familie wusste, dass sie lesbisch war. Ihren Roman „Carol“ über die Liebe zwischen zwei Frauen veröffentlichte sie unter Pseudonym. Nur ihren Tage- und Notizbüchern vertraute sie Details über ihr eigenes Liebesleben an. Die Filmemacherin Eva Vitija hat die bis dahin unveröffentlichten Aufzeichnungen zur Grundlage für ihren Dokumentarfilm „Loving Highsmith“ gemacht. Es ist das berührende Porträt einer Frau, deren schwärmerische, romantische und leidenschaftliche Seite kaum bekannt war. Der Film kommt am 7. April in die Kinos.
    Geschichte und Geschichten: 40 Jahre Fotoagentur Laif:
    Proteste im Hambacher Forst, Drogenbanden in Kolumbien, Müllhalden in Ghana: Mit ihren Fotos aus den Krisen- und Konfliktgebieten dieser Welt hat die Agentur Laif Journalismusgeschichte geschrieben. Auch jetzt dokumentiert sie den Krieg in der Ukraine. Es sind Bilder, die die Not der Menschen begreifbar machen. Vor 40 Jahren wurde Laif in der Kölner Südstadt gegründet. Heute vertritt die Agentur mehr als 400 Fotografinnen und Fotografen weltweit. Zum Jubiläum zeigt das Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK) eine große Ausstellung mit Fotografien, die die letzten vier Jahrzehnte Revue passieren lassen. „40 Jahre Laif“ ist bis zum 25. September zu sehen.
    Das Universum des Künstlers Émile V. Schlesser:
    Er schafft mit Bildern seine eigene Welt: der Künstler Émile V. Schlesser. 1986 in Luxemburg geboren, lebt er seit 15 Jahren in Düsseldorf. Zunächst hat er an der Kunstakademie Malerei bei Markus Lüpertz studiert, ab 2011 Video und Film bei Marcel Odenbach. Bisher hat er sieben Filme und mehrere Musikvideos gedreht. „Superhero“, sein bisher erfolgreichster Film, erzählt von einem Jungen mit Down-Syndrom, der sich als Superheld verkleidet. Sein jüngster Kurzfilm „Kowalsky“ hatte gerade auf dem Luxemburg City Film Festival Premiere. Der erste große Spielfilm ist in Planung. Und demnächst wird Émile V. Schlesser mit dem Jazztrio „Reis Demuth Wiltgen“ für die Europäische Kulturhauptstadt Esch Klangwelten in Bilder übersetzen. Westart über einen jungen Künstler, der viel vorhat. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 02.04.2022WDR
  • Folge 28 (30 Min.)
    Ausstellung in der Langen Foundation in Neuss: Sean Scullys mit „Song of Colors“
    Auf dem Gelände einer ehemaligen Nato-Basis am Ufer der Erft liegt seit 2004 die Langen Foundation. Der japanische Stararchitekt Tadao Ando hat das Museum als einen „Ort des Friedens“ konzipiert. Aus Beton, Glas und Stahl schuf er eine lichte Architektur, die den Einklang mit der Natur sucht. Marianne Langen ließ das Museum errichten, für die Sammlung japanischer und westlicher Kunst, die sie gemeinsam mit ihrem Mann Viktor zusammengetragen hat.
    Aktuell zeigt die Langen Foundation eine Ausstellung mit mehr als 50 Werken des irisch-amerikanischen Malers Sean Scully, einer der erfolgreichsten Künstler der Gegenwart. Das Besondere: die Werke spiegeln Scullys enge Beziehung zur Musik. Seine Gemälde und Skulpturen komponiert er aus Linien, Mustern und Farben, verleiht ihnen Rhythmus und Energie. Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni spricht mit dem Künstler in New York. Vor Ort trifft sie die Ausstellungskuratorin Mara Sporn sowie Tochter und Enkelin des Sammlerpaares Langen. „Sound of Colors“ ist bis zum 7. August 2022 zu sehen.
    Auf der Suche nach dem Osten im Westen: Gregor Sanders „Lenin auf Schalke“
    Seit dreißig Jahren schaut der Westen auf den Osten. Jetzt wagt der Schriftsteller Gregor Sander den Blickwechsel. Als Ostdeutscher reiste er nach Gelsenkirchen, dorthin, wo Armut nicht sexy, sondern normal ist. Drei Monate lang hat er zwischen alten Bergmannshäusern und neuen Leninskulpturen das Lebensgefühl einer Stadt erkundet, die in den letzten Jahren gleich mehrfach für unrühmliche Schlagzeigen sorgte: ärmste Stadt Deutschlands, höchste Arbeitslosenquote, geringstes Pro-Kopf-Einkommen. Gregor Sander hat sich umgeschaut, den Menschen zugehört und Geschichten entdeckt, die mehr erzählen als jede Statistik.
    Architekt und Visionär: Zum 100. Geburtstag von Werner Ruhnau
    Werner Ruhnau war nicht nur Architekt, sondern auch ein begnadeter Gesamtkunstwerker. Mit Leidenschaft entwarf er Bauten, die Mensch, Raum und Kunst in eine Beziehung setzen. Am liebsten hätte er ganz auf Wände verzichtet, um die Grenze zwischen Innen und Außen aufzuheben. Sein Meisterwerk ist das Gelsenkirchener Musiktheater, 1959 eröffnet. An der Planung und Umsetzung war von Anfang eine Gruppe Künstler beteiligt, darunter Yves Klein, der das Foyer des Großen Hauses in tiefes Blau tauchte, und Jean Tinguely, der die Seitenwände im Foyer des Kleinen Hauses als bewegliche Installation entwarf. Werner Ruhnau wurde am 11. April 1922 in Königsberg geboren und starb 2015 in Essen. Zum 100. Geburtstag erinnert Westart an den großen Visionär.
    Verletzlich und stark: die junge Musikerin Philine Sonny
    Sie stammt aus Unna, studiert in Osnabrück und hat im vergangenen Herbst mit ihrer ersten Single „Lose Yourself“ die Herzen des Publikums erobert. Zart und eindringlich singt Philine Sonny von ihren Ängsten. Jetzt hat die 20-jährige Newcomerin nachgelegt. Im Januar erschien „Same Light“, gerade hat sie ihre dritte Single „Oh Brother“ veröffentlicht. Und ihre Debüt-EP „Lose Yourself“ ist inzwischen auch auf dem Markt. Demnächst ist sie live beim c/​o pop Festival dabei, das vom 20. bis zum 24. April in Köln stattfindet.
    Dokumentarischer Blick auf die Welt: Ausstellung junger Fotograf:innen im Museum Folkwang
    Es geht um Work-Life-Balance, um Textilarbeiterinnen in Bangladesch, um Co-Working und Profile in Job-Portalen. Vier junge Fotograf:innen haben sich sehr subjektiv der Welt der Arbeit und dem menschlichen Körper gewidmet. Jetzt sind ihre Werke im Museum Folkwang in Essen zu sehen. Die vier sind Träger:innen des Förderpreises für Dokumentarfotografie, den die Wüstenrot Stiftung seit 1994 alle zwei Jahre vergibt. Der Preis gilt als eine der bedeutendsten Auszeichnungen dieser Art in Deutschland. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 29. Mai. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 09.04.2022WDR
  • Folge 29 (30 Min.)
    In neuem Glanz: Schloss Cappenberg in Selm
    Ein Juwel barocker Baukunst und beliebtes Ausflugsziel in Westfalen: das ist Schloss Cappenberg in Selm. Seine Geschichte reicht zurück bis ins 10. Jahrhundert. Einst war es eine Burg, dann ein Kloster für Adelige. Im 17. Jahrhundert wurde es nach Verfall und Zerstörung im barocken Stil wieder aufgebaut. Eine neue Ära begann, als der preußische Staatsmann Freiherr vom Stein 1816 Cappenberg zu seinem Alterssitz machte. Noch heute gehört es seinen Nachkommen.
    Ein Teil des Schlosses wird als Museum genutzt. Nach sechsjähriger Renovierung erstrahlt der Südflügel im neuen Glanz. Zur Wiedereröffnung sind zwei Ausstellungen zu sehen: Eine ist dem Reformer Freiherr von Stein gewidmet, die zweite zeigt Werke des fast vergessenen Künstlers Heinrich Graf Luckner (1891–1970). Seine frühen Bilder, die die Schrecken des Krieges thematisieren, wirken bedrückend aktuell. In der jungen Bundesrepublik hat er sich mit Porträts berühmter Politiker einen Namen gemacht. Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni spricht mit Kurator Arne Reimann und entdeckt auf ihrem Rundgang Geschichten und Geheimnisse rund um Schloss Cappenberg.
    Gefeiertes Multitalent: Die Schauspielerin, Comedienne und Sängerin Meltem Kaptan
    Sie moderiert Backshows, ist Gastgeberin der „Ladies Night“ und als Stand-up-Comedienne erfolgreich: die Wahl-Kölnerin Meltem Kaptan. Und als wäre das nicht genug, wurde sie auf der diesjährigen Berlinale auch als Schauspielerin gefeiert. Für die Hauptrolle in „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“ gewann sie den Silbernen Bären. Regisseur Andreas Dresen drehte den Film nach der wahren Geschichte von Murat Kurnaz, der viereinhalb Jahre unschuldig im US-amerikanischen Lager Guantanamo inhaftiert war. Seine Mutter Rabiye kämpfte um seine Freiheit – und gewann. Meltem Kaptan spielt die Powerfrau mit überwältigender Präsenz. Am 28. April kommt der Film in die Kinos.
    „Jeden Tag Spaghetti“: die Illustratorin Lucia Zamolo über Heimat und Fremde
    „Wo kommst du eigentlich her?“ Diese Frage hat Lucia Zamolo schon Tausend Mal gehört. Ihr Vater ist Italiener, die Mutter Deutsche. Und sie? Jetzt hat die in Münster geborene Illustratorin ein Jugendbuch über Identitätssuche veröffentlicht – ihre eigene und die von anderen Menschen, die nicht „typisch Deutsch“ aussehen oder heißen. Es geht um Vorurteile und Klischees, um Heimat und Migration und um die Kunst, Spaghetti mit Tomatensoße zu kochen. Westart hat mit ihr darüber gesprochen, wie es sich anfühlt, von hier zu sein, aber nicht hundert Prozent dazuzugehören.
    „Finding Afghanistan“: der neue Fotoband des Krisenreporters Martin Gerner
    Viele Jahre lang hat Martin Gerner, Dokumentarfilmer, Journalist und Fotograf, in Afghanistan gearbeitet. Gerade ist sein neuer Fotoband mit Aufnahmen aus den Jahren 2001 bis 2021 erschienen. Sie dokumentieren eine Welt, die mit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 verlorengegangen ist. Martin Gerner hat mit den Menschen über ihre Hoffnungen und Träume, über ihre Trauer und ihren Schmerz gesprochen. Einige kommen in den Begleittexten selbst zu Wort. „Finding Afghanistan“ ist ein Erinnerungsbuch, das uns das Land in seiner Schönheit und Widersprüchlichkeit näher bringt, als die klassischen Nachrichten das können. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 16.04.2022WDR
  • Folge 30 (30 Min.)
    Zu Besuch im Lehmbruck Museum Duisburg
    Internationale Skulpturen der Moderne – das ist der Schwerpunkt des Lehmbruck Museums in Duisburg. In dem lichtdurchfluteten Gebäude sind zurzeit mehrere Ausstellungen zu sehen: Werke von Wilhelm Lehmbruck, dem berühmten Sohn der Stadt Duisburg, Skulpturen von Alberto Giacometti, Jean Tinguely, Tony Cragg oder Niki de Saint Phalle aus dem Museumsbestand. Und eine Sonderausstellung, die den aktuellen Lehmbruck-Preisträgern Jane Cardiff & George Bures Miller gewidmet ist.
    Das kanadische Künstlerpaar ist berühmt für seine bewegten Maschinen-Skulpturen und Klang-Installationen. In Duisburg zu sehen ist unter anderem ihr jüngstes Werk „Escape Room“, eine begehbare Miniaturwelt, in der wir unseren Ängsten und Abgründen begegnen. Zwei Jahre lang haben sie an der multimedialen Installation gearbeitet.
    Auf ihrem Rundgang spricht Siham El-Maimouni mit Museumsdirektorin Söke Dinkla über die Geschichte und die besondere Architektur des Hauses.
    „Heil dich doch selbst“ – Doku über die Suche nach alternativen Heilmethoden
    Yasmin C. Rams leidet seit ihrer Kindheit an Epilepsie. Doch sie will nicht ihr Leben lang hochdosierte Medikamente einnehmen. Mit Mitte 30 macht sich die Filmemacherin auf die Suche nach alternativen Heilmethoden – gegen den Rat ihres Vaters, der selbst an Parkinson leidet. Auf ihrer Suche lernt sie verschiedene Wege kennen: Von der traditionellen chinesischen Medizin über Hypnose bis zur pflanzlichen Droge Ayahuasca. Und sie begegnet Menschen aus aller Welt, die gelernt haben, mit ihren chronischen Krankheiten umzugehen. Mehr als vier Jahre lang hat Yasmin C. Rams für ihr Regiedebüt recherchiert, war Regisseurin, Protagonistin und Betroffene in einer Person. Den Königsweg zur Heilung hat sie nicht gefunden, aber für sich die Erkenntnis gewonnen: „Das Wichtigste ist, dass du dich selbst nicht aufgibst.“ Der Film „Heil dich doch selbst“ kommt am 21. April in die Kinos.
    „Der Morgenstern“: der neue Roman von Bestsellerautor Karl Ove Knausgård
    Karl Ove Knausgård ist der wohl bekannteste norwegische Gegenwartsautor. Sein sechsbändiger autobiografischen Zyklus „Mein Kampf“ wurde weltweit zu einer literarischen Sensation. Jetzt ist sein neuer Roman „Der Morgenstern“ auf Deutsch erschienen. Er erzählt von neun Menschen, die während einiger Hochsommertage in der norwegischen Küstenstadt Bergen höchst Seltsames erleben. Die Welt ist aus den Fugen geraten. Und am Himmel erstrahlt ein neuer Stern, von dem niemand Genaueres weiß. Westart hat den Bestsellerautor Karl Ove Knausgård und den Übersetzer seiner Bücher, Paul Berf, in Köln getroffen.
    Bühnenprofis mit Handicap: das Inklusive Schauspielstudio in Wuppertal
    Sie wollen auf der Bühne stehen, zeigen, was sie können: Menschen mit Behinderung wie Yulia Yäriez Schmidt und Tim Alberti. Sie haben ihre Ausbildung am Inklusiven Schauspielstudio in Wuppertal absolviert und spielen jetzt in Produktionen des Wuppertaler Theaters mit. Das Inklusive Studio gibt Menschen mit Handicap die Gelegenheit, sich bis zur Bühnenreife zu qualifizieren – ein Gewinn für alle, wie der Wuppertaler Schauspielintendant Thomas Braus betont. Westart stellt das bundesweit herausragende Projekt vor, das in Kooperation mit der GLANZSTOFF-Akademie der Inklusiven Künste entstanden ist und vom Land NRW gefördert wird.
    Internationale Kurzfilmtage Oberhausen: Die Kraft der bewegten Bilder
    Einmal im Jahr wird Oberhausen zum Mekka des Kurzfilms. Seit fast 70 Jahren treffen sich Anfang Mai experimentierfreudige Filmemacher:innen aus aller Welt im Ruhgebiet, um ihre Arbeiten zu zeigen. Unabhängig von Genre, Machart und Budget werden hier bewegte Bilder zu bewegenden Bilder. Westart lädt seine Zuschauer:innen ein, Mitglied der Westart-Jury zu werden. Diese entscheidet, welcher der Filme aus dem NRW-Wettbewerb den Zuschauerpreis erhält. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 23.04.2022WDR
  • Folge 31 (30 Min.)
    Flower Power im „Dortmunder U“: zu Besuch im Museum Ostwall
    Blütenträume im Frühling: Wie vielfältig Blumen in der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts dargestellt werden, das ist das Thema der aktuellen Ausstellung „Flowers!“. Vom 30. April bis zum 25. September zeigt das Museum Ostwall rund 180 Werke von Künstlerinnen und Künstlern wie Max Beckmann, Joseph Beuys, Gabriele Münter, Gerhard Richter oder Andy Warhol. Üppige Blumenstillleben sind dabei, deren Duft geradezu in die Nase zu steigen scheint, aber auch politische Statements gegen Umweltzerstörung, Ausbeutung und Gewalt. Pop Art und multimediale Installationen, Aktionskunst und kontemplative Bilder: Was Blumen in der Kunst zu einem starken Zeichen macht, darüber spricht Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni mit den beiden Kuratorinnen Regina Selter und Stefanie Weißhorn-Ponert.
    Das Museum Ostwall ist im „Dortmunder U“ am Rande der City untergebracht. Das einst von der Unionsbrauerei errichtete Hochhaus ist seit der RUHR.2010 ein Zentrum für Kunst und Kreativität. Der Dortmunder Filmemacher Adolf Winkelmann war von Anfang an dabei. Er ist der Erfinder der „Fliegenden Bilder“ am Dortmunder U. Heute projiziert er weiße Tauben auf die Fassade – seine Friedensbotschaft für die Ukraine.
    „Azzurro“: Eric Pfeils musikalischer Reiseführer durch Italien
    „Azzurro“ – so heißt das Lieblingslied von Eric Pfeil. „Azzurro“ – so heißt auch das neue Buch, mit dem uns der Kölner Journalist, Autor und Musiker mitnimmt auf einen musikalischen Roadtrip durch Italien. Für ihn wie für viele Deutsche ist das Land jenseits der Alpen der ultimative Sehnsuchtsort, den er immer und immer wieder besucht hat. Ob auf der Küstenstraße am Meer oder in den Gassen von Neapel – immer mit den Songs von Adriano Celentano, Lucio Dalla, Mina und Ricchi e Poveri im Ohr. Westart spricht mit dem Autor über den Klang des Südens und die Macht der Musik in Italien.
    „I Miss You“: Ausstellung über die Rückgabe von Beutekunst
    In der Debatte über die Rückgabe kolonialer Raubkunst gilt das Kölner Rautenstrauch-Joest-Museum mit seiner Direktorin Nanette Snoep als führend. Zurzeit beschäftigt sich das Haus intensiv mit der Rückführung der berühmten Benin-Bronzen aus Nigeria. Doch worum geht es bei der Restitutionsdebatte genau? Was bedeuten die Kunstwerke für die Beraubten? Welche Lücken hat ihr Verlust gerissen? Welche Geheimnisse verbergen sie? Davon handelt die aktuelle Sonderausstellung „I Miss You“. Sie erzählt von kollektiven und individuellen Schicksalen, von der Trauer und dem Schmerz über verlorene Erinnerungen und von der Kraft des kulturellen Gedächtnisses. Zu sehen ist die Ausstellung ab dem 29. April im Rautenstrauch-Joest-Museum.
    Die Künstlerin Hedwig Thun: eine Wiederentdeckung
    Jahrzehntelang war sie fast vergessen: die Detmolder Künstlerin Hedwig Thun (1892–1969). Dabei zählte die Schülerin von Wassily Kandinsky einst zur europäischen Avantgarde des Expressionismus und der abstrakten Malerei. Ihre Werke waren unter anderem im New Yorker Museum of Modern Art zu sehen. Während des Nationalsozialismus endete ihre Karriere abrupt. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg begann sie wieder zu malen, diesmal großformatige Gemälde im Stile des Informel. Nach ihrem Tod lagerten ihre Werke lange Zeit in einem Keller in der Oberpfalz. Jetzt wurden sie wiederentdeckt und sind bis zum 4. September in einer Ausstellung im Kunstforum Hermann Stenner in Bielefeld zu sehen.
    Internationale Kurzfilmtage Oberhausen: Die Kraft der bewegten Bilder
    Einmal im Jahr wird Oberhausen zum Mekka des Kurzfilms. Seit fast 70 Jahren treffen sich Anfang Mai experimentierfreudige Filmemacher:innen aus aller Welt im Ruhgebiet, um ihre Arbeiten zu zeigen. Unabhängig von Genre, Machart und Budget werden hier bewegte Bilder zu bewegenden Bilder. Westart lädt die Zuschauer ein, Mitglied der Westart-Jury zu werden. Sie entscheidet, welcher der Filme aus dem NRW-Wettbewerb den Zuschauerpreis erhält. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 30.04.2022WDR
  • Folge 32 (30 Min.)
    Ein Ort von allen für alle: Zu Besuch auf dem BOB-Campus in Wuppertal
    Mitten in Wuppertal-Oberbarmen liegt der BOB-Campus, ein Industriestandort mit 150-jähriger Geschichte. Einst wurden hier Schnürsenkel, Gardinenbänder und Bordüren produziert. Jetzt wird aus der Textilfabrik ein einzigartiges Wohn-, Arbeits- und Nachbarschaftsprojekt, das die Menschen im Viertel zusammenbringt.
    Im Sommer wird der Campus offiziell eröffnet. Dazu gehören ein Park, eine Gemeinschaftsküche, eine Kita, eine Ausbildungsstätte für junge Textilgestalter:innen und Designer:innen, Theater- und Kunstprojekte. Das Besondere: die Anwohner:innen sind an der Planung und Realisierung beteiligt – eine große Chance für den Stadtteil, in dem Menschen aus 100 Nationen leben und die Arbeitslosigkeit überdurchschnittlich hoch ist. Wie man Visionen realisiert und welche Rolle die Kultur dabei spielt, darüber spricht Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni mit der Raumplanerin und BOB-Geschäftsführerin Johanna Debik und dem Regisseur Roland Brus.
    FIDENA 2022: Internationales Festival des Figurentheaters
    FIDENA – Figurentheater der Nationen – steht für Spaß am Spiel, Experimentierfreude, Lust an der Provokation und subversives Vergnügen. Nach pandemiebedingter Pause findet Deutschlands größtes Figurentheaterfestival in diesem Jahr wieder statt. Den Auftakt macht am 7. Mai eine bunte Puppenparade durch die Stadt Bochum. Unter dem Motto „Befragung der Welt“ sind bis zum 18. Mai in Bochum, Hattingen, Marl und Recklinghausen 15 internationale Produktionen zu sehen – vom großen Spektakel bis zur intimen Installation.
    Ruhrfestspiele 2022: Haltung und Hoffnung
    Wie können wir in Frieden miteinander leben? Wie leicht akzeptieren wir Fakten, die unsere eigenen Vorstellungen erschüttern? Wie leicht gelingt es uns, Neues tatsächlich kennenzulernen? „Haltung und Hoffnung“ lautet das Motto der diesjährigen Ruhrfestspiele, die ein Zeichen für Vielfalt und gegen Rassismus setzen wollen. Westart besucht die Aufführung „SIBYL“ von William Kentridge, der seit seinen frühen Jahren im Südafrika der Apartheid Theater, Literatur, Tanz und Film zu einem Gesamtkunstwerk verbindet.
    Die Ruhrfestspiele, eines der ältesten Theaterfestivals Europas, finden vom 1. Mai bis Mitte Juni in Recklinghausen statt.
    Unerschütterlicher Utopist: Filmbiografie des Jugendstil-Künstlers Heinrich Vogeler
    Maler, Architekt, Gartenplaner und Dichter: Heinrich Vogeler war ein Multitalent. Anfang des 20. Jahrhunderts zählte der Absolvent der Düsseldorfer Kunstakademie zu den Stars der Jugendstil-Kunst in Deutschland. Der Erste Weltkrieg veränderte sein Leben. Seine Kriegserfahrungen machten ihn zum Pazifisten und Dissidenten, der im Exil nach einer neuen, besseren Gesellschaftsordnung suchte. Die Filmemacherin Marie Noëlle zeichnet in ihrem Dokudrama „Heinrich Vogeler – aus dem Leben eines Träumers“ die Biografie eines Mannes nach, der getrieben war von einer radikalen Sinnsuche in Krisenzeiten. Am 12. Mai kommt der Film in die Kinos.
    „Der Augenblick“: Ausstellung über die Fotografin Annelise Kretschmer
    Ihre ausdrucksstarken Porträtaufnahmen haben Annelise Kretschmer bekannt gemacht. 1903 in Dortmund geboren, führte die Fotografin ein Leben jenseits klassischer Rollenbilder. 1929 gründete sie als eine der ersten Frauen in Deutschland ihr eigenes Fotoatelier. Während ihr Mann sich um die vier Kinder kümmerte, sorgte sie als Alleinverdienerin für den Unterhalt der Familie. Ihre Porträts zeigen Arbeiterinnen und Bauern, Kulturschaffende und Industrielle, vor allem aber Kinder. „Es reizt mich, aus einer ersten Begegnung heraus das Wesen eines Menschen zu erfassen“, sagte sie 1982 anlässlich einer Retrospektive ihres Werkes. Jetzt widmet ihr das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster eine große Ausstellung unter dem Titel „Der Augenblick“. Zu sehen ist sie bis zum 14. August. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 07.05.2022WDR
  • Folge 33 (30 Min.)
    Historisches Juwel: zu Besuch auf Schloss Corvey in Westfalen:
    1200 Jahre Kunst-, Architektur- und Kulturgeschichte im Osten Westfalens: Schloss Corvey blickt auf eine reiche Vergangenheit zurück. Seine Geschichte beginnt im Jahr 822, als Benediktinermönche auf dem Gebiet des heutigen Schlosses den Grundstein für ihre Klosterkirche legten. Einmalig in Europa ist das damals nach dem Vorbild der Aachener Pfalzkapelle errichtete karolingische Westwerk, das seit 2014 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Die Abtei wurde bald zu einem kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum mit großer Strahlkraft in der Region – bis sie im Dreißigjährigen Krieg fast vollständig zerstört wurde. Das Westwerk blieb erhalten, die Anlage wurde im barocken Stil neu erbaut.
    1803 endete das Klosterleben. Corvey wurde weltlich und die Abtei in ein Schloss umgewandelt, das bis heute dem herzoglichen Haus Ratibor und Corvey gehört. Es beherbergt eine der größten Privatbibliotheken Deutschlands – mit rund 74.000 Bänden ein Traum für alle Buchliebhaber. Berühmter Bibliothekar der fürstlichen Sammlung war August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, der Dichter des Deutschlandliedes. Wie das 1200-jährige Jubiläum gefeiert wird, darüber spricht Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni mit dem Schlossherrn, Viktor Herzog von Ratibor und Fürst von Corvey.
    „Black Rider“: Open-Air-Spektakel auf der Wasserbühne in Münster:
    Es ist eine furiose Geschichte um Liebe, Tod und Teufel: die legendäre Story des „Freischütz“. Der amerikanische Regisseur Robert Wilson, der Popstar Tom Waits und der Kult-Literat Willliam S. Burroughs haben aus der tragischen Sage das Musical „Black Rider“ gemacht, das das Publikum seit mehr als 30 Jahren verzaubert. Jetzt hat Meinhard Zanger, Intendant des Wolfgang Borchert Theaters in Münster, das Stück als Open-Air-Spektakel inszeniert. Premiere ist am 13. Mai auf der Wasserbühne in Münsters Hafenbecken. Westart ist bei den letzten Proben dabei.
    „Jonas Deichmann – Das Limit bin nur ich“:
    Dokumentarfilm über einen Triathlon rund um die Welt: Während die Welt im Lockdown verharrte, umrundete Jonas Deichmann den Globus. Im September 2020 startete der Extrem-Sportler in München zu seiner außergewöhnlichen Reise, im Dezember 2021 kehrte er an seinen Startpunkt zurück – nach insgesamt 21.600 Kilometern, die er auf dem Rad, schwimmend und laufend zurückgelegt hatte. Regisseur Markus Weinberg hat den mehrfachen Triathlon-Weltrekordhalter mit der Kamera begleitet. Sein Film „Jonas Deichmann – Das Limit bin nur ich“ erzählt von Abenteuern, Grenzerfahrungen und einem unerschütterlichen Durchhaltewillen. „Am Ende ist alles nur Kopfsache“, sagt Jonas Deichmann. Am 19. Mai kommt der Film in die Kinos.
    „Guten Morgen, Ragazzi“: Neues Album der Kölner Band „Erdmöbel“:
    Ihr Sound ist melancholisch entspannt, ihre Texte sind warmherzig und fein ziseliert. Die Kölner Band „Erdmöbel“ spielt seit Jahren mit ihrer musikalischen Alltagspoesie eine herausragende Rolle in der deutschen Indie-Popszene. Am 20. Mai erscheint ihr neues Album „Guten Morgen, Ragazzi“. Ende Mai startet auch die aktuelle Live-Tour. Am 3. Juni macht die Band in Köln, am 9. Juni in Dortmund, am 13. August in Haldern und am 16. September in Düsseldorf Station. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 14.05.2022WDR
  • Folge 34 (30 Min.)
    Aus dem Museum Kurhaus Kleve:
    Kleve war einst ein Kurort. Im Zentrum des Badebetriebes stand ein prächtiges Kurhaus. Heute wird das Gebäudeensemble als Museum genutzt. Die Stadt ließ es in den 1990er Jahren aufwändig restaurieren und umbauen. Im April 1997 wurde das Museum Kurhaus Kleve eröffnet. Die Sammlung umfasst ein beeindruckendes Spektrum: von Heiligenbildern und geschnitzten Skulpturen aus dem Spätmittelalter über Werke aus dem Barock bis zur Moderne. In der zeitgenössischen Kollektion sind Namen wie Gerhard Richter, Stephan Balkenhol, Katharina Fritsch, Wolfgang Tillmans und Richard Serra vertreten. Mit dabei auch Joseph Beuys und sein Lehrer Ewald Mataré, die wohl bekanntesten Künstler vom Niederrhein. Beiden ist ein Schwerpunkt gewidmet. Aktuell ist bis zum 19. Juni die Ausstellung „14. Salon der Künstler*innen“ zu sehen, in der 22 Künstlerinnen und Künstler aus der Region ihre Werke zeigen. Westart gratuliert dem Museum Kurhaus Kleve zum 25. Geburtstag!
    „Das eine Leben“: Marius Müller-Westernhagens neues Album:
    Er ist einer der erfolgreichsten deutschen Rockmusiker, war der „Pfefferminz-Prinz“ und 1989 mit seinem Song „Freiheit“ gesamtdeutscher Held: Marius Müller-Westernhagen. Im Laufe seiner Karriere hat er Millionen von Tonträgern verkauft und auf seinen Tourneen die großen Fußballstadien gefüllt. Die letzten beiden Jahre hat er dazu genutzt, ein neues Album vorzubereiten. In den elf Songs zieht er Bilanz: Er blickt zurück auf seine Erfahrungen im Lockdown, auf seine Karriere in den vergangenen Jahrzehnten und auf die gesellschaftlichen Veränderungen unserer Zeit. „Das eine Leben“ erscheint am 20. Mai.
    „Rausch und Freiheit“: die Brüder Wotan Wilke und Sönke Möhring über ihre wilde Zeit in New York:
    Sie sind beide erfolgreiche Schauspieler: die Brüder Wotan Wilke und Sönke Möhring. Aufgewachsen im Ruhrgebiet, sind sie im Laufe ihrer Karrieren unterschiedliche Wege gegangen, aber eng verbunden geblieben. Jetzt haben sie gemeinsam eine Doppel-Biografie geschrieben. Sie erzählen von der Zeit im New York der 90er Jahre, als sie die Freiheit und den Hip-Hop feierten, von Höhepunkten und Niederlagen, Brüchen und Versöhnungen. Es ist die Geschichte zweier Brüder, die über die familiären Bande hinaus eine tiefe Freundschaft verbindet. Westart hat sie in Köln getroffen.
    Alles ist erleuchtet: Pioniere der modernen Lichtkunst in Krefeld:
    Der Krefelder Adolf Luther war in den 1970ern ein Star, die Lichtkunst sein Metier. Er arbeitete mit Glas, Laserstrahlen und Hohlspiegeln, erzeugte Lichträume und sphärische Objekte. Bekannt wurde er mit seinen Installationen für das Münchner Olympia Stadion anlässlich der Sommerspiele 1972 und die Tonhalle Düsseldorf. Jetzt ist er im Krefelder Haus Esters wiederzuentdecken. Die Schau zeigt sein Schaffen im Dialog mit den Werken seines argentinischen Zeitgenossen Julio Le Parc, die in Haus Lange zu sehen sind. Beide Ausstellungen sind bis zum 25. September geöffnet.
    Einklang: Ein ARD-Kulturprojekt:
    Im Kunstzentrum PACT auf der Zeche Zollverein lässt ARD Kultur gerade ein neues Kunstprojekt entstehen: eine Performance, die klassische Kunst mit digitaler Technologie verbindet. Der Kölner Chor d’aCHORd singt die Friedenshymne „No“ der Band Bukahara. Alle Interessierten können das parallel aus den Klängen entstehende visuelle Kunstwerk digital als NFT erwerben. Der Erlös kommt den Opfern des Ukraine-Krieges zugute. Die Dokumentation zum Projekt ist ab 25. Mai in der ARD-Mediathek zu sehen. Westart hat den Machern über die Schulter geschaut. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 21.05.2022WDR
  • Folge 35 (30 Min.)
    Liebeserklärung an die Menschheit: die immersive Show „Humans“ im Gaskessel Wuppertal:
    Er ist Wahrzeichen, Industriedenkmal und Sinnbild für den Aufbruch: der Gaskessel im Wuppertaler Osten. Das in den 50er Jahren errichtete Stahlgebäude steht unter Denkmalschutz. Der Innenraum wurde komplett umgebaut. Entstanden ist eine gigantische Ausstellungsfläche für Kunst und Kultur. Herzstück des Gaskessels ist das „Visiodrom“, Europas größtes Projektionstheater. Bis Mitte Juni ist die Multimedia-Show „Humans“ zu sehen – eine bildgewaltige Hommage an die indigenen Völker der Erde und ein Appell, die Vielfalt der Menschheit zu schützen. Drei Fotograf*innen haben die Aufnahmen für die 360o-Projektion gemacht. Westart-Moderator Thilo Jahn taucht ein in vielfältige Welten und spricht mit Visiodrom-Chef Chris Höher über Reiz und Zukunft der immersiven Kunst.
    Wege zum Frieden: Die ukrainische Künstlerin Yuliia Balabukha:
    „Nie wieder Krieg!“ Das hat die Künstlerin Käthe Kollwitz vor knapp hundert Jahren auf einem bis heute berühmten Plakat gefordert. Mit Russlands Überfall auf die Ukraine ist der Krieg auch für uns wieder real geworden. Die ukrainische Künstlerin Yuliia Balabukha ist aus ihrer Heimat geflohen und lebt jetzt auf dem Kulturhof „Culture without borders“ in Kaarst bei Düsseldorf. Dort sind auch ihre jüngsten Arbeiten entstanden, in denen sie im Stile von Käthe Kollwitz Antworten sucht auf die neuen Herausforderungen. In ihren Ölgemälden, Aquarellen, Fotos und Videos setzt sie sich mit ihrer eigenen Kriegserfahrung, mit der Flucht und der Sehnsucht nach dem Frieden auseinander. „Der Mensch ist für den Frieden geboren, nicht für den Krieg“, sagt sie.
    Trügerische Realität: die Künstlerin Karin Kneffel im Max-Ernst-Museum in Brühl:
    Sie stammt aus Marl, war an der Kunstakademie Düsseldorf Meisterschülerin von Gerhard Richter und zählt zu den bedeutendsten Vertreterinnen des Neorealismus: Karin Kneffel. Das Max-Ernst-Museum in Brühl widmet ihr eine große Ausstellung mit Ölgemälden und Aquarellen. Zu sehen sind alltägliche Szenen – Häuserfronten, Innenräume, Obststillleben -, die auf den ersten Blick realistisch wirken und doch auf eine phantastische Welt verweisen. „Schwebezustand“ nennt sie das – eine Illusion, die sie mit Spiegelungen, Verzerrungen und skurrilen Details erzeugt. „Im Augenblick“ ist noch bis zum 28. August in Brühl zu sehen.
    Vom Anderssein lernen: die Din A 13 Tanzcompany:
    Die Kölner Din A 13 Tanzcompany ist international eines der wenigen Ensembles, zu denen Tänzer*innen mit und ohne körperliche Besonderheit gehören. Im vergangenen Jahr hat Din A 13 ein Stück über Macht und Grenzen auf die Bühne gebracht. Jetzt arbeitet das Ensemble an einer Fortsetzung unter dem Titel „in BEETWEEN us“. Mit dabei sind Tänzerinnen und Tänzer aus Deutschland, der Türkei und Indien. Zwei von ihnen leben mit körperlichen Einschränkungen. Im Mittelpunkt des Stücks stehen ihre ganz persönlichen Erfahrungen, die sie mit der Angst vor dem Verlust ihrer Freiheit und Unabhängigkeit machen. Premiere ist am 23. Juni, weitere Vorstellungen am 24. Juni, 2. Juli und 3. Juli.
    Grönemeyers Album „Mensch“: die Geschichte seiner Entstehung: Wie entsteht Musik?
    Woher kommen Melodien? „Alles beginnt mit dem Klang der Stimme von Freunden“, sagt Herbert Grönemeyer. Vor mehr als 20 Jahren nahm er in London sein Album „Mensch“ auf. Gleich nach dem Erscheinen landete es auf Platz 1 und konnte sich 96 Wochen in den Charts halten. Bis heute ist es eines der meistverkauften Alben in Deutschland. Jetzt ist ein besonderes Buch über die Entstehungsgeschichte dieses besonderen Albums erschienen. Verfasst von der Autorin Arezu Weitholz, die damals an den Texten mitgewirkt hat, und der Illustratorin Kathrin Funke. Ihr Buch „Zu Mensch“ beschwört das Lebensgefühl der Nullerjahre und gibt einen ungewöhnlichen Einblick in den kreativen Prozess. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 28.05.2022WDR
  • Folge 36 (30 Min.)
    Frauenpower in der Kirche: der Essener Domschatz:
    Der Essener Dom hat eine außergewöhnliche Geschichte. Um das Jahr 850 hat hier der Hildesheimer Bischof ein Frauenstift gegründet, das bald zu einer der herausragenden religiösen Einrichtungen des Mittelalters wurde. Rund um das Stift entstand eine Siedlung. Sie war die Wiege der Stadt Essen. 1000 Jahre lang hatten Äbtissinnen das Sagen. Zum Dom wurde die Kirche erst 1958, als Essen Erzbistum wurde. Noch heute zeugt die Architektur von der Macht der Stiftsdamen, deren Gestaltungswille die Region wirtschaftlich und kulturell zum Blühen brachte. Schon früh legten sie mit feinsten Goldschmiedearbeiten den Grundstein für den heute weltberühmten Domschatz.
    Star der Sammlung ist die „Goldene Madonna“, die älteste erhaltene vollplastische Marienskulptur der Welt. Auch wenn die Äbtissinnen über Jahrhunderte emanzipatorisch gewirkt haben, vertritt die katholische Kirche bis heute ein rigides und ausgrenzendes Lebensmodell. Umso spektakulärer war die Aktion #OutInChurch, mit der sich über 100 kirchliche Mitarbeiter im Januar 2022 als queer outeten. Rainer Teuber, Museumspädagoge und Leiter des Besuchsdienstes im Domschatz-Museum, war einer der Initiatoren der Aktion. Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni spricht mit ihm über seinen Kampf für eine „Kirche ohne Angst“.
    „Alles geben“: Neven Subotics Appell für mehr Gerechtigkeit:
    Er war einer der erfolgreichsten Fußballprofis und hochbezahlter Star des BVB Dortmund: Neven Subotic. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere entschied er sich zu einem radikalen Schritt. Er gründete eine Stiftung, die den Menschen in Afrika Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglicht. Mittlerweile baut sie Brunnen und Sanitäranlagen in Äthiopien, Kenia und Tansania. Und Neven Subotic investiert einen Großteil seiner Zeit und seines Geldes in die Arbeit der Stiftung. In seinem Buch „Alles geben“ erzählt er, wie er vom Fußballmillionär zum gesellschaftspolitischen Aktivisten wurde.
    Heimatvernichtung im rheinischen Braunkohlegebiet: Matthias Jungs Fotoband „Revier“:
    Zehn Jahre lang hat Matthias Jung im Braunkohlegebiet von Hambach und Garzweiler fotografiert. Seine Aufnahmen dokumentieren, wie der Tagebau die Landschaft und das Leben der Menschen von Grund auf verändert. Seine Bilder zeigen nicht nur die Tristesse der verlassenen Dörfer, sondern erzählen auch von den Schicksalen dahinter. Matthias Jung hat Umweltaktivisten und Waldbesetzerinnen porträtiert, die Rheinische Kartoffelkönigin ebenso wie Karnevalisten und Mitglieder des Schützenvereins. Aus über Tausend Fotos hat er eine Auswahl für sein neues Buch getroffen, das ein Zeichen gegen das Vergessen setzt. „Revier“ ist jetzt im Kettler Verlag erschienen.
    „The Sacrifice“: Die Choreografin Dada Masilo bei den Ruhrfestspielen:
    Sie ist die Tanzsensation aus Südafrika: die Choreografin Dada Masilo. Für ihre Neuinterpretation von Ballettklassikern wie „Carmen“, „Schwanensee“ oder „Giselle“ wird sie weltweit gefeiert. Mit ihrer Arbeit stellt sie Geschlechterrollen in Frage, kämpft gegen Diskriminierung und Homophobie. Jetzt hat sie Igor Stravinskys Skandalstück „Le sacre du printemps“ um- und neugeschrieben. „The Sacrifice“ verknüpft das „Frühlingsopfer“ mit dem traditionellen Tanz der Tswana aus Botswana. Am 4., 5. und 6. Juni ist Dada Masilo damit bei den Ruhrfestspielen zu Gast. Westart hat sie in Recklinghausen getroffen.
    „Rivale“: Filmdrama um einen ukrainischen Jungen und seine Mutter:
    Schon vor dem Krieg kamen viele Ukrainerinnen und Ukrainer in den Westen, um sich als billige Arbeitskräfte zu verdingen. Marcus Lenz erzählt in seinem Film „Rivale“ die Geschichte des neunjährigen Jungen Roman, der bei seiner Großmutter in der Ukraine lebt, während die Mutter als illegale Pflegerin in Deutschland arbeitet. Als die Großmutter stirbt, macht er sich allein auf den Weg in den Westen. Tatsächlich findet er die Mutter, die mittlerweile mit dem sehr viel älteren Deutschen Gert Schwarz zusammenlebt. Zwischen den dreien entwickelt sich eine komplizierte Dreiecksbeziehung, die geprägt ist von Liebe und Eifersucht. Der mehrfach ausgezeichnete Film läuft jetzt in den deutschen Kinos. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 04.06.2022WDR

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