2021/2022, Folge 1–18

  • Folge 1 (30 Min.)
    Industrie, Kultur, Natur: der Landschaftspark Duisburg-Nord:
    Wo einst die Hochöfen eines Hüttenwerks glühten, erstreckt sich auf 180 Hektar der Landschaftspark Duisburg-Nord – eines der beliebtesten Ausflugsziele in der Region. Hier gibt es viel zu entdecken, zu staunen und zu erleben: vom Hochseil-Parcours bis zur farbenprächtigen Lichtinszenierung. Eine der erst vor Kurzem hinzugekommenen Attraktionen ist die Kunstinstallation „Neustadt“, für die Julius von Bismarck und Marta Dyachenko abgerissene Gebäude aus dem Ruhrgebiet im Miniformat nachgebaut haben. Die einstigen Ikonen der Architektur bezeugen Aufbruch und Wandel im Revier. Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni trifft außerdem Barbara Frey, die neue Intendantin der Ruhrtriennale. Das internationale Festival der Künste bespielt noch bis zum 25. September stillgelegte Industrieanlagen und ist auch in diesem Jahr im Landschaftspark Duisburg-Nord zu Gast.
    Politikerinnen in der Bonner Republik: der Dokumentarfilm „Die Unbeugsamen“:
    „Politik ist eine viel zu ernste Sache, als dass man sie allein den Männern überlassen könnte!“ Das sagte einst Käte Strobel, Bundesministerin von 1966 bis 1972. Mittlerweile steht seit 16 Jahren eine Frau an der Spitze der Bundesregierung. Doch auch Angela Merkel hat nichts daran geändert, dass es Frauen im bundesdeutschen Politikbetrieb immer noch schwerer haben als Männer. Wie sie sich in der jungen Bundesrepublik gegen Widerstände, Vorurteile und Sexismus durchkämpften, das erzählt Torsten Körner in seinem Film „Die Unbeugsamen“. Darin porträtiert er die Pionierinnen der Bonner Republik wie Herta Däubler-Gmelin, Rita Süssmuth und Waltraud Schoppe. Neben Archivaufnahmen kommen sie selbst zu Wort und erzählen von ihren Erwartungen, Enttäuschungen und Erfolgen. „Die Unbeugsamen“ ist ein Zeitdokument, das auch heute noch brennend aktuell ist. Am 26. August startet der Film in den deutschen Kinos.
    „Mit Kind und Kagel“: Einblicke in eine außergewöhnliche Familie:
    Es ging turbulent zu in der Familie Kagel: anregend, aufregend und höchst kontrovers. Deborah Kagel, in Köln geboren, wuchs als Tochter des Komponisten Mauricio Kagel und der Künstlerin Ursula Burghardt-Kagel in einem Umfeld auf, das geprägt war vom kreativen Wiedererwachen der 60er, 70er und 80er Jahren. „Beide waren Workaholics“, sagt sie über ihre Eltern. Jetzt hat sie ein Buch geschrieben über das Leben der Künstlerfamilie, in dem sie sehr persönlich auch vom schwierigen Verhältnis zwischen Vater und Tochter erzählt. „Mit Kind und Kagel. Der Fadenschein muss gewahrt bleiben“ ist bei „Lots of Dots Publications“ erschienen. Westart hat die Autorin getroffen.
    Vom Leben und Sterben: Florentina Holzingers „Divine Comedy“:
    Sie verwandelt die Kraftzentrale des Landschaftsparks in einen riesigen Anatomiesaal, legt den Tod selbst auf den Seziertisch und schickt Dante in die Tanzhölle: die österreichische Choreografin Florentina Holzinger. Für ihre „Divine Comedy“, eine Auftragsproduktion der Ruhrtriennale, hat sie gemeinsam mit ihrem Ensemble Todesbilder und Totentänze zum Leben erweckt, immer auf der Suche nach dem Band zwischen Jenseitsphantasie und Diesseitserfahrung. Die 25 Performerinnen jeden Alters füllen mit ihrem eigenen Körper den Raum zwischen Endlichkeit und Transzendenz. Westart hat Florentina Holzinger mit Passion für Splatter, Nacktheit und die Verquickung von Lust und Schmerz bei den Proben begleitet. Weitere Aufführungen am 22. ,23. ,25. und 26. August 2021.
    „The Fall“: der Fotograf und Videokünstler Tobias Zielony im Museum Folkwang:
    Er ist einer der berühmtesten deutschen Foto- und Videokünstler: der gebürtige Wuppertaler Tobias Zielony. Weltbekannt wurde er mit einer Serie über Jugendliche in der Camorra-Hochburg Neapel. Seine vielfach ausgezeichneten Arbeiten bewegen sich am Rand der Gesellschaft – in der LGBTQ-Community oder der Skater-Szene – und erkunden den schmalen Grat zwischen Resignation und Rebellion. Für die Biennale 2016 fotografierte er Flüchtlinge in Deutschland und ließ die Bilder in afrikanischen Zeitungen veröffentlichen. Jetzt zeigt das Museum Folkwang in Essen eine Werkschau der letzten 20 Jahre. „The Fall“ ist bis zum 26. September 2021 zu sehen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 21.08.2021WDR
  • Folge 2 (30 Min.)
    In Bewegung: Auf Tour mit dem Tinguely-Museumsschiff: Westart lädt Sie ein zu einer Flussfahrt der besonderen Art: Die MS Evolutie, ein umgebautes altes Frachtschiff, bringt die Kunst des Schweizers Jean Tinguely direkt zu den Menschen. Die Route führt entlang der Stationen seines Schaffens. In Nordrhein-Westfalen macht das Museumsschiff in Gelsenkirchen, Duisburg, Krefeld und Düsseldorf Halt. Jean Tinguely (1925–1991), einer der innovativsten Künstler des 20. Jahrhunderts, ist bekannt für die Spielfreude, mit der er seine Werke in Bewegung setzt. „Stillstand gibt es nicht“, war sein Motto. Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni geht an Bord und spricht mit Roland Wetzel, dem Chef des Tinguely-Museums in Basel, das mit der außergewöhnlichen Schiffsreise seinen 25. Geburtstag feiert.
    „Unser Land“: Ausstellung zum 75. Geburtstag von Nordrhein-Westfalen: Nordrhein-Westfalen feiert Geburtstag und zum Jubiläum gibt es eine große Ausstellung im Behrensbau. Das vom Architekten Peter Behrens entworfene Prachtgebäude steht am Düsseldorfer Rheinufer, mitten im Regierungsviertel In Zukunft soll es das „Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen“ beherbergen. Die Geburtstagsschau gibt schon einen Vorgeschmack auf die neue Funktion als Museum. Sie erzählt in acht Kapiteln von bewegten Zeiten und zeigt, wie NRW an den Herausforderungen gewachsen ist. „Unser Land. 75 Jahre Nordrhein-Westfalen“ wird am 26. August eröffnet und ist bis zum 23. Mai 2022 in Düsseldorf zu sehen. Im Anschluss geht die Ausstellung auf Wanderschaft durch NRW.
    Illusionist und Träumer: Detlev Buck verfilmt „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“: Faszinierend ist dieser Felix Krull: ein charmanter Blender und Betrüger, der schon als Kind sein Talent entdeckt, in andere Rollen zu schlüpfen. Seine Begabung, die Menschen zu verzaubern, führt ihn bis an den Königshof von Lissabon, wo er sein Meisterstück abliefert. Thomas Mann hat die Figur erfunden. Sein Roman „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ wurde zum Welterfolg. Nun hat ihn Detlev Buck neu verfilmt. Das Drehbuch hat er gemeinsam mit Bestseller-Autor und Thomas-Mann-Fan Daniel Kehlmann geschrieben. Die Hauptrolle spielt Jannis Niewöhner. „Wir lieben Menschen, die der Realität entfliehen“, sagt Detlev Buck, „Menschen, die träumen, geben auch Kraft in Zeiten wie diesen.“ Am 2. September kommt der Film in die Kinos.
    Albi X: Kölner Rapper mit kongolesischen Wurzeln: Er ist in Köln aufgewachsen und hat schon als Kind seine Liebe zur Musik entdeckt: der Rapper Albi X. Mit seinen Songs will er allen Mut machen, die anders sind und ausgegrenzt werden. Als Albino mit kongolesischen Wurzeln hat er selbst früh Diskriminierung erfahren. Im Sommer ist seine neue Single „Bibamba“ erschienen, eine Hommage an den kongolesischen Musiker Awilo Longomba, der in den 90ern mit „Coupé Bibamba“ einen Hit landete. Albi X rappt auf Deutsch, Französisch und Lingala. Der Sprachen-Mix macht ihm genauso viel Spaß wie das Mischen von HipHop-Genres. Westart hat ihn in Köln getroffen.
    „Wenn wir heimkehren“: Roman von Andrea Heuser: Köln wenige Jahre nach dem Krieg. Die Menschen suchen nach Halt und Orientierung. Auch der Handwerker Wilhelm, der bei einem Auftrag Margot und ihren Sohn Fred kennenlernt. Margot kommt aus Luxemburg. Sie musste ihre Heimat verlassen, als sie mit 17 ein uneheliches Kind erwartete. Jetzt lebt sie in Köln. Zwischen Wilhelm und Margot entwickelt sich eine Liebesgeschichte. Beide verbinden Schuld, Verdrängung und Trauma. „Wenn wir heimkehren“, Andrea Heusers neuer Roman, ist eine generationenübergreifende Familiengeschichte und ein poetisches Gesellschaftsporträt zugleich. Westart hat die Autorin in Köln getroffen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 28.08.2021WDR
  • Folge 3 (30 Min.)
    Auf den Spuren der Römer: Zu Besuch im Archäologischen Park Xanten: Wie haben die Römer gelebt und gearbeitet? Was haben sie gegessen und wie ihre Freizeit verbracht? In Xanten wird Geschichte lebendig. Der LVR Archäologische Park Xanten erstreckt sich auf dem Gelände der früheren „Colonia Ulpia Traiana“. Die Stadt war vor knapp 2000 Jahren eine der wichtigsten der römischen Provinz Niedergermanien. In ihrer Blütezeit lebten dort 10.000 Menschen. Spektakulär sind das Amphitheater, der Hafen-Tempel und ein restauriertes Original-Lastschiff. Die Siedlung lag direkt am „Limes“, der Grenze zwischen Römischem Reich und Germanien, und gehört seit diesem Sommer zum UNESCO-Welterbe. Gemeinsam mit Park-Direktor Christoph Eger erkundet Westart-Moderator Thilo Jahn Deutschlands größtes Archäologisches Freilichtmuseum.
    Versuch einer Liebeserklärung: Wolfram Eilenberger über das Ruhrgebiet: Er ist Publizist, Philosoph und Provokateur: Wolfram Eilenberger. In Freiburg geboren, in Karlsruhe aufgewachsen und in Berlin lebend, war das Ruhrgebiet für ihn lange Zeit „terra incognita“. Bis er 2019 zum Stadtschreiber Ruhr ernannt wurde. Die Eindrücke von zwölf Monaten zwischen Mülheim und Dorsten, Moers und Hamm hat er jetzt in seinem neuen Buch „Das Ruhrgebiet. Versuch einer Liebeserklärung“ beschrieben. Sein Fazit: Das Revier lebt zu sehr von der Nostalgie, vom Currywurst-Kitsch und Malocher-Mythos. Was er sich wünscht, ist der Blick nach vorn. „Das Ruhrgebiet hat seinen Tod schon einmal überlebt“, sagt er. Angesichts der sich rasant wandelnden Welt kann es Modell sein für andere Regionen.
    Digitale Skulpturen: die erste Augmented Reality Biennale in Düsseldorf: Durch einen Park spazieren und dabei Kunst virtuell erleben: Das kann man zurzeit in Düsseldorf. Die Skulpturen, die sich über dem Rasen und zwischen den Bäumen erheben, sind nicht real, sondern nur auf dem Smartphone oder Tablet zu sehen. Wer will, kann die digitalen Wesen sogar auf seinem Handy tanzen lassen. Möglich macht’s Augmented Reality (AR), eine der spannendsten Darstellungsformen in der Gegenwartskunst. Das NRW-Forum lädt bis zum 20. Februar 2022 zur weltweit ersten AR Biennale. Wie das digitale Kunst-Erleben funktioniert, hat Siham El Maimouni für Westart erprobt.
    „Eins plus Eins ist Drei“: Hommage an die Künstlerin Mary Bauermeister: Künstlerin, Ehefrau, Muse und Mutter: Mary Bauermeister hat immer radikal gearbeitet, gelebt und geliebt. Sie war Mittelpunkt der Kölner Kunstavantgarde in den 60er Jahren. In ihrer Dachwohnung gingen Künstler wie John Cage, Joseph Beuys und Nam June Paik ein und aus. „Wir waren ästhetische Terroristen und wollten die Gesellschaft verändern“, erinnert sie sich an die Anfänge der Fluxus-Bewegung. Heute ist Mary Bauermeister 86 Jahre alt und blickt auf ein bewegtes Leben zurück. Die junge Regisseurin Carmen Belaschk hat sie ein Jahr lang begleitet und mit ihr in ihrem Rösrather Atelier über Erfolge und Niederlagen gesprochen. Ihr Filmporträt „Eins plus Eins ist Drei“ ist gerade in den Kinos gestartet.
    „Look!“: Ausstellung über Kunst und Fashion im Marta Herford: Enthüllungen zu Kunst und Fashion verspricht das Museum Marta in seiner Ausstellung „Look!“ Ob Jeans oder Chanel-Kostüm – Mode war schon immer Spiegel der Gesellschaft, raffiniertes Spiel mit Normen und Ausdruck von individuellem Stil. Welchen Einfluss haben Instagram & Co auf unseren Modegeschmack? Was heißt Design in einer globalen Welt? Und wie wird Mode morgen produziert? „Look!“ zeigt vom 4. September 2021 bis zum 6. März 2021 die Antworten von 40 Künstlerinnen und Künstlern. Westart hat drei von ihnen getroffen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 04.09.2021WDR
  • Folge 4 (30 Min.)
    Kulturdenkmal im Ruhrgebiet: Zu Besuch in Haus Harkorten: Es ist ein Ort voller Geheimnisse und Geschichten: das Haus Harkorten in Hagen. Das spätbarocke Juwel stammt aus dem 18. Jahrhundert. Erbaut und bewohnt hat es die Unternehmerfamilie Harkort. Die Industriepioniere haben die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung des Ruhrgebiets entscheidend geprägt. Lange Zeit ungenutzt und vom Verfall bedroht, wird die denkmalgeschützte Gutsanlage gerade aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Haus Harkorten gehört mittlerweile einem gemeinnützigen Förderverein, der mit viel Engagement und Herzblut die Restaurierung vorantreibt. Schon bald soll das Gebäude in neuem Glanz erstrahlen. Zum Tag des offenen Denkmals stellt Westart diesen besonderen Ort vor.
    „Ein Museum der Unordnung“: Retrospektive in der Langen Foundation: Mit Essen spielen? Für Daniel Spoerri war das nie ein Tabu. Der Schweizer ist einer der bekanntesten Künstler der Eat Art. Schon 1968 gründete er in Düsseldorf das legendäre „Restaurant Spoerri“ und die „Eat Art Gallery“, in der auch Joseph Beuys ausstellte. Spoerri hat aber nicht nur Mahlzeiten zum Objekt der Kunst gemacht, sondern auch Alltagsgegenstände in Bildern fixiert. Fasziniert von den Rudimenten des gelebten Lebens, stellt er sie in einen neuen Kontext und bringt damit sowohl unsere Wahrnehmung als auch unser Weltbild in Unordnung. „Ein Museum der Unordnung“ – so heißt auch die große Retrospektive in der Langen Foundation in Neuss. Zu sehen ist sie bis zum 13. März 2022.
    „Früher war gestern!“ Das neue Album der Band Trümmer: Sie sind wieder am Start: die vier Musiker von Trümmer. In diesen Tagen erscheint ihr drittes Album „Früher war gestern“ mit elf Live-Titeln. Bereits im Sommer haben sie die Single „Wann wenn nicht“ vorgestellt und den Ton vorgegeben. Resignation angesichts von Corona, Klimawandel und Krisenmodus? Fehlanzeige! „Es ist ja kein Naturgesetz, dass alles irgendwie den Abgrund runtergeht“, sagt Sänger und Gitarrist Paul Pötsch. „Wir sind ja diejenigen, die darüber entscheiden, wie das Leben ist.“ Im Herbst ist Trümmer auf Tour und macht am 22. November in Köln Station.
    Ausgezeichnet: Denkmalschutzpreis für das historische Ratsschiff M/​S Stadt Köln: Auch Schiffe können unter Denkmalschutz stehen – wie das historische Ratsschiff M/​S Stadt Köln. Jahrzehntelang hat es Staatsgäste über den Rhein geschippert. Doch der Denkmalschutz allein konnte das schwimmende Stück Stadtgeschichte nicht vor dem Niedergang retten. Wegen immensen Renovierungsbedarfs drohte das Aus. Erst ein 2012 gegründeter Förderverein konnte das Schiff vor dem Abwracken bewahren. Die Vereinsmitglieder setzen sich seither unermüdlich für seinen Erhalt und seine Renovierung ein. Dafür wird der Verein mit der „Silbernen Halbkugel“, dem höchsten Preis im Denkmalschutz, ausgezeichnet. Westart gratuliert!
    Gegen den Judenhass: Burak Yilmaz über sein neues Buch „Ehrensache – Kämpfen gegen Judenhass“: Wie stark Feindbilder wirken, weiß Burak Yilmaz aus eigener Anschauung. Er wuchs als Sohn türkisch-kurdischer Eltern in Duisburg-Obermarxloh auf. Rassistische Vorurteile gehörten zum Alltag. Ein wichtiger Einschnitt in seinem Leben waren die Anschläge vom 11. September 2001: Sie machten ihn kurzzeitig anfällig für islamistische Propaganda – bis sein Vater ihn zum Umdenken brachte. Geprägt haben ihn auch seine Erfahrungen als Betreuer in einem Duisburger Jugendzentrum. Schockiert vom Antisemitismus der jungen Besucher, initiierte er das Projekt „Junge Muslime in Auschwitz“, das Besuche in der KZ-Gedenkstätte organisiert. Heute arbeitet er als Pädagoge und klärt über Ursachen und Folgen von Antisemitismus auf. Dafür hat er 2018 das Bundesverdienstkreuz bekommen. Jetzt erscheint sein Buch: „Ehrensache – Kämpfen gegen Judenhass“. Westart hat Burak Yilmaz in Duisburg getroffen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 11.09.2021WDR
  • Folge 5 (30 Min.)
    Zu Besuch beim NEW NOW Festival auf der Zeche Zollverein:
    Digital Art trifft Industriekultur, Vergangenheit trifft Zukunft: Fünf Wochen lang verwandelt sich die Zeche Zollverein in ein Zentrum für Digitale Künste. Wo früher Kohle verarbeitet wurde, entstehen jetzt Ideen für die Welt von morgen. Bis zum 3. Oktober lädt das NEW NOW Festival zum Mitmachen ein. Rund 60 Kreative aus aller Welt präsentieren ihre Arbeit vom Produktionsprozess bis zur Ausstellung. Mit dabei: Das Duo „Above & Below“ transformiert das Wasser der Ruhr in eine digitale Skulptur. Und der Künstler Christian Mio Loclair kreiert eine digitale Plattform namens „ZECHE“, die jeder virtuell besuchen kann. Auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein taucht Westart-Moderatorin Siham El Maimouni in eine Parallelwelt ein.
    Wie wollen wir leben? „Utopolis“ von Rimini Protokoll:
    Wie würde eine ideale Welt aussehen? Welche Utopien können wir uns für das 21. Jahrhundert vorstellen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Künstlerkollektiv Rimini Protokoll. „Utopolis“ heißt ihr aktuelles Theaterprojekt, mit dem sie Menschen und Plätze in Köln aufmischen. Bei einem Rundgang zu 48 Orten in der Innenstadt begegnen sich zufällig entstandene Zuschauergruppen und entwickeln gemeinsam Visionen, wie wir zusammenleben wollen. Nach der Premiere am 15. September gibt es weitere Termine am 17., 21., 23. und 30. September.
    Das Faltkunst-Haus von Erwin Hapke wird geräumt:
    Er war ein Ausnahmekünstler, der seine eigene Welt im Verborgenen schuf. Über drei Jahrzehnte lebte Erwin Hapke völlig zurückgezogen in seinem Haus bei Unna und faltete Hunderttausende von Figuren aus Papier und Metall. Sie alle hat er zu einer grandiosen Ausstellung arrangiert, die sein Neffe und Erbe Matthias Burchardt erst 2016 nach Hapkes Tod entdeckte. Der Künstler hatte sich gewünscht, das Haus in ein Museum zu verwandeln. Doch sein Traum ließ sich nicht verwirklichen. In diesen Tagen wurde es mit großer Sorgfalt geräumt. Für 2023 ist allerdings eine Ausstellung im Museum in Kevelaer geplant.
    „Trans – I Got Life“: Doku über das Leben von Trans-Menschen:
    Was bedeutet es, trans zu sein? Sich nicht mit dem bei der Geburt zugeschriebenen Geschlecht zu identifizieren? Was passiert, wenn sich Menschen auf den Weg machen, ihr Lebensgefühl und ihren Körper zu ändern? Die beiden Regisseurinnen Doris Metz und Imogen Kimmel haben sieben Transgender-Personen und einen renommierten Münchner Chirurgen begleitet. Ihr Film „Trans – I Got Life“ erzählt einfühlsam von der Reise zwischen den Geschlechtern. „Was wir lernten, war Demut. Was wir mit dem Film wollen – das Menschsein in seiner Vielfalt feiern“, sagen sie. Am 23. September kommt ihr Film in die Kinos.
    „Wir Gotteskinder“: die ghanaische Schriftstellerin und Künstlerin Nana Oforiatta Ayim auf Lesereise:
    Nana Oforiatta Ayim ist Filmemacherin, Kuratorin, Schriftstellerin und eine der inspirierendsten jungen Menschen in der Kunstwelt von heute. Die Tochter eines Arztes und einer Mutter von königlicher Herkunft ist im Ruhrgebiet und in England aufgewachsen. Heute lebt sie in Ghanas Hauptstadt Accra, wo sie den Kulturminister in Restitutionsfragen berät. In diesem Sommer ist ihr autobiografischer Roman „Wir Gotteskinder“ auf Deutsch erschienen: eine Geschichte über Heimat, Herkunft und ihren Weg zwischen den Welten. Jetzt ist Nana Oforiatta Ayim auf Lesereise und macht in NRW Station: am 21. September in Bochum, am 22. September in Duisburg, am 23. September in Dortmund und am 24. September in Recklinghausen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 18.09.2021WDR
  • Folge 6 (30 Min.)
    Punk statt Prunk: die Kiefernstraße in Düsseldorf
    Bewegte Vergangenheit und viel Trubel im Hier und Jetzt: Das ist die Kiefernstraße in Düsseldorf, der perfekte Gegenentwurf zu Kö und Klunkern. Vor 40 Jahren wurden hier die ersten Häuser besetzt. Heute ist sie das Epizentrum der Off-Kultur. Riesige Graffiti an Häusern und Bauwagen machen sie zum Mekka für Streetart-Fans. Legendär: der Punk-Rock-Club „AK47“, in dem schon Nirvana und Green Day spielten, und das Subkultur-Zentrum „zakk“. Wer in die „Kiefern“ zieht, wird Teil einer bunten Gemeinschaft. Hier leben Menschen aus über 40 Nationen, Arbeitslose und Akademiker, Neuzugezogene und viele der Hausbesetzer von einst. Sie alle eint ein alternatives Lebensgefühl und der Wunsch, abseits des Mainstreams bezahlbar zu wohnen. Westart über eine Straße, in der Kunst und Widerstand zusammenkommen, um die Zukunft der Stadt mitzugestalten.
    Friedenstaube und Harlekin: Kölner Ausstellung über das Bild von Picasso in Ost und West
    Picasso war einer der einflussreichsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Doch wofür man ihn im geteilten Deutschland vereinnahmte, war höchst unterschiedlich. Die DDR feierte sein politisches Werk, schätzte Picasso als Friedensaktivisten und Parteimitglied der französischen Kommunisten. Im Westen dagegen galt er mit seinen kubistischen Porträts als Erneuerer der Malerei, als schillerndes Genie ohne politische Ambitionen, über das auch der Boulevard gerne Geschichten erzählte. Welches Bild von Picasso sich das Publikum im sozialistischen Osten und im kapitalistischen Westen zurechtlegte, das zeigt jetzt eine Ausstellung im Kölner Museum Ludwig. „Der geteilte Picasso“ ist vom 25. September 2021 bis zum 30. Januar 2022 zu sehen.
    Anders leben: Dokumentarfilm über Menschen, die ihren Lebenstraum verwirklichen
    Der Traum vom anderen Leben – wer kennt ihn nicht? Alte Gewohnheiten hinter sich lassen, neu anfangen und etwas ganz Anderes wagen: Der Regisseur Valentin Thurn hat fünf Menschen begleitet, die genau das getan haben. Sie haben sich in den Kopf gesetzt, ihrem Leben eine neue Richtung zu geben. Während die eine davon träumt, dass ihre Kinder ohne Schule aufwachsen, möchte der andere bei der Besiedelung des Mars dabei sein. Der Film „Träum weiter“ macht Mut, den Alltagstrott hinter sich zu lassen, zeigt aber auch, wie viel Kraft es braucht, um seinen Visionen zu folgen. Am 30. September startet er in den Kinos.
    Inside Kiefernstraße: Porträts der Menschen, die dort leben
    Zu den Bewohnern der Kiefernstraße gehört auch der Fotograf Bernd Schaller. Er liefert Bilder für Zeitungsberichte und Reportagen, hat sich aber auch mit eindrucksvollen Porträts und Landschaftsfotos einen Namen gemacht. Jetzt beobachtet er das Treiben in seiner eigenen Straße und fotografiert nicht nur die Fassaden, sondern die Menschen, die dahinter leben – vom verhinderten Rockstar Sven und der Ingenieurin Steffi über den ehemaligen Stahlarbeiter Ali bis zur Philosophie-Doktorandin Josy. Seine „Kiefern Porträts“ sind ein work in progress, das das Lebensgefühl der Kiefernstraße dokumentiert.
    Wunschlos süchtig: Max Mutzke mit neuem Album
    Er ist zurück: der Musiker und Songwriter Max Mutzke. Der Mann mit dem Hut ist einer der besten Sänger Deutschlands. Ob Soul, Funk, Jazz oder Pop – seine Musik geht unter die Haut. 2004 vertrat er Deutschland beim European Song Contest, ein fulminanter Karrierestart, der hielt, was er versprach. In den letzten Jahren gewann er zahlreiche Preise und veröffentlichte neun Alben. Im Januar 2021 startete er im Ersten die Musik-Talkshow „Lebenslieder“. Jetzt erscheint Album Nr. 10 „Wunschlos süchtig“, eine Hymne auf das Glück und die großen Gefühle. Im Oktober geht Max Mutzke auf Deutschlandtournee und ist am 13. Oktober in der Düsseldorfer Tonhalle zu Gast. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 25.09.2021WDR
  • Folge 7 (30 Min.)
    „Geschlossene Spiele“: Zu Besuch in der Deutschen Oper am Rhein
    Seit einem Jahr ist Demis Volpi Direktor und Chefchoreograf des Balletts am Rhein. Mit viel Engagement und Leidenschaft hat der Deutsch-Argentinier eine neue Kompanie aufgestellt. Jetzt hat sein erster Tanzabend Premiere. „Geschlossene Spiele“ beruht auf einem Schauspiel von Julio Cortázar und führt uns in ein argentinisches Café, in dem wir surreale und phantastische Begegnungen erleben.
    Das international gefeierte Ballett ist eine der Säulen der Deutschen Oper am Rhein. Seit 1956 arbeitet das Düsseldorfer Haus eng mit seiner kleinen Schwester, dem Theater Duisburg, zusammen – eine Bühnengemeinschaft, die einmalig in Deutschland ist. Westart blickt hinter die Kulissen, fragt nach den Sanierungsplänen für das Düsseldorfer Haupthaus und ist bei den Ballettproben von Demis Volpi dabei.
    „Das zerbrechliche Paradies“ – Ausstellung in Oberhausen
    Die Schönheit der Natur und der Einfluss des Menschen auf seine Umwelt – das ist das Thema einer großen Ausstellung im Gasometer in Oberhausen. Bildgewaltig macht sie spürbar, wie zerbrechlich unser Ökosystem ist.
    Auf einer Reise durch die Klimageschichte entdecken die Besucher die Artenvielfalt und können dank 3D-Technik sogar selbst in die Natur eintauchen. Sie sehen aber auch die Folgen unseres Handelns: Waldrodungen, Artensterben, die Vermüllung der Meere. „Das zerbrechliche Paradies“ ist die erste Ausstellung nach der umfangreichen Sanierung des Gasometers. Zu sehen ist sie ab dem 1. Oktober 2021.
    Mythos Immenhof – Der Film- und Buchklassiker im Museum
    Das Ponygestüt Immenhof hat schon in den 1950er Jahren die Herzen der Pferdefans höher schlagen lassen. Die Filme um „Die Mädels vom Immenhof“ wurden zum Klassiker. Bis heute wird sie im Fernsehen wiederholt und online angeboten.
    Vorlage war der Jugendroman „Dick und Dalli und die Ponies“. Geschrieben hat ihn die Münsterländer Pferdeliebhaberin Ursula Bruns. Ihr Buch brachte es auf 30 Auflagen und ist auch heute noch im Handel erhältlich. Was ist das Geheimnis von Dick und Dalli und warum lassen sich Generationen von ihren Abenteuern begeistern? Das Museum für westfälische Literatur widmet dem Mythos Immenhof eine Ausstellung, die bis zum 14. November in Haus Nottbeck in Oelde zu sehen ist.
    Keshavaras neues Album „Kabinett der Phantasie“
    Exotisch, experimentell und „outstanding“- so klingt der Sound des Kölner Duos Keshavara. Im vergangenen Jahr wurden der indischstämmige Sänger und Gitarrist Keshav Purushotham und der Drummer Niklas Schneider als „Outstanding Artist“ mit dem popNRW-Preis ausgezeichnet. Jetzt erscheint ihr erstes gemeinsames Album.
    Das „Kabinett der Phantasie“ eröffnet mit seinen transkulturellen Klängen außergewöhnliche musikalische Räume. Begleitend zum Album erscheint ein gleichnamiger Film, der Musik, Theater und Tanz zu einem avantgardistischen Schauspiel verwebt. Am 1. Oktober hat das „Kabinett der Phantasie“ in Köln Premiere. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 02.10.2021WDR
  • Folge 8 (30 Min.)
    Eine Stadt erfindet sich neu: Bad Münstereifel nach der Flut:
    Bad Münstereifel ist eine Stadt mit Geschichte: Seit über 700 Jahren hat sie sich Kriegen, Bränden, Naturkatastrophen widersetzt. Bis in diesem Sommer die Flut sie mit aller Wucht traf. Das Hochwasser vom 15. Juli hat den Stadtkern mit seinen historischen Fachwerkhäusern schwer beschädigt. Acht Menschen starben. Und nun, zwei Monate danach? Wie kehrt die Stadt ins Leben zurück? Es wird Jahre dauern und viele Millionen kosten, bis das Juwel aus dem Mittelalter neu erstrahlt. Doch schon jetzt ist überall Aufbruchsstimmung zu spüren. Westart-Moderator Thilo Jahn spricht mit Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian über die Zukunft der Stadt und blickt mit dem Historiker Harald Bongart zurück in ihre reiche Vergangenheit.
    Wie Wasser unsere Welt form: Kevin Krautgartners Fotografien:
    Wasser bringt Leben und Tod. Es ist eines der mächtigsten Elemente unserer Erde. Wie Wasser unsere Welt formt, das zeigt der neue Bildband des Wuppertaler Fotografen Kevin Krautgartner. Mit spektakulären Luftaufnahmen dokumentiert er die vielen Facetten des Wassers, seine faszinierenden Farbenspiele und seine fragile Schönheit. Außergewöhnliche Perspektiven lassen die Grenze zwischen Naturaufnahmen und Kunst verschwimmen. Das Buch „Wasser.Farben“ erscheint am 20. Oktober im Knesebeck Verlag.
    „So oder so“: Retrospektive des Videokünstlers Marcel Odenbach in Düsseldorf:
    Der Kölner Marcel Odenbach ist ein Pionier der Videokunst. Bereits Mitte der 70er Jahre begann er, die damals noch junge Videotechnik für Installationen und Performances zu nutzen. Typisch für seine Arbeit ist das Spiel mit dem Schein: Er wählt Fotos, Film- und Fernsehmitschnitte, Archivmaterial und selbst produzierte Aufnahmen aus, löst sie aus ihrem Kontext und fügt sie zu überraschenden Collagen zusammen. Seine Themen: die deutsche Geschichte, Erinnerung und Verdrängung, Antisemitismus, Rassismus und Kolonialismus. In diesem Jahr wurde Marcel Odenbach mit dem Wolfgang-Hahn-Preis ausgezeichnet. Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen zeigt rund 60 seiner Werke in der großen Retrospektive „So oder so“, zu sehen im K21 in Düsseldorf bis zum 9. Januar 2022.
    Shooting Star der klassischen Musik: Patrick Hahn, Generalmusikdirektor in Wuppertal:
    Mit zwölf hat er seine erste Oper komponiert und schon als Schüler an der Grazer Musikhochschule studiert. Jetzt, mit 26 Jahren, ist Patrick Hahn Deutschlands jüngster Generalmusikdirektor. Im August hat er sein Amt als Chef der Wuppertaler Bühnen und des Sinfonieorchesters Wuppertal angetreten. Im Laufe seiner Karriere hat er bereits mit zahlreichen großen Orchestern und Opernhäusern zusammengearbeitet: unter anderem in München, Hamburg, Tel Aviv, Budapest und Istanbul. Was reizt ihn an Wuppertal und für welche Musik brennt er? Darüber hat Westart mit dem Senkrechtstarter gesprochen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 09.10.2021WDR
  • Folge 9 (30 Min.)
    Wiedereröffnung nach dem Einsturz: Das neue Historische Archiv der Stadt Köln:
    Es war ein traumatischer Tag für die Stadt Köln: Am 3. März 2009 stürzte das Historische Archiv ein. Zwei Menschen starben. Die Trümmer begruben Dokumente von unschätzbarem Wert – darunter Urkunden aus dem Mittelalter und das Goldene Buch der Stadt. In jahrelanger mühevoller Kleinarbeit konnten 95 Prozent der beschädigten Dokumente wieder hergestellt werden. Jetzt, zwölfeinhalb Jahre nach dem Einsturz, ist das Stadtarchiv wieder eröffnet – in einem hochmodernen Gebäude an einem neuen Standort. Wie historische Zeugnisse das kulturelle Gedächtnis bewahren und die Erinnerung eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft schlägt, das ist auch das Thema einer Sonderausstellung mit dem Titel „Vergiss es. Nicht!“ Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni schaut sich vor Ort um und spricht mit Bettina Schmidt-Czaia, der Leiterin des Stadtarchivs.
    „Es kann nur eine geben“: Carolin Kebekus über den Feminismus:
    Carolin Kebekus hat es an die Spitze der deutschen Comedy geschafft. Jetzt hat sie ein Buch darüber geschrieben, was es heißt, Feministin zu sein. Sie erzählt darin von ihren Erfahrungen als Mädchen, Frau und erfolgreiche Künstlerin. Vor allem aber beschreibt sie, warum Frauen sich selbst im Wege stehen, wenn sie in den anderen nicht Mitstreiterinnen, sondern Rivalinnen sehen. „Ich glaube, Konkurrenz unter Frauen entsteht, weil wir das Gefühl haben, es gibt nicht genug Platz für alle“, sagt sie. Mit diesem Irrtum räumt sie in ihrem Buch gründlich auf. „Es kann nur eine geben“ unterhält, klärt auf und wirbt für mehr Solidarität unter Frauen.
    Alles auf Anfang: Die Ausstellung „Reset“ im Kunstmuseum Ahlen:
    Stimmt es wirklich, dass in jeder Krise eine Chance liegt? Mit dieser Frage haben sich 19 Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Welt auseinandergesetzt. Entstanden ist im Kunstmuseum Ahlen ein Ausstellungsparcours unter dem Motto „Reset“ mit Videos, Installationen, Skulpturen und Zeichnungen. Darunter sind auch Fotografien von Thomas Wrede, der in seinem Gletscherprojekt den Kampf gegen das Abschmelzen des Eises dokumentiert. Dafür wurde er mit dem City Artist Preis 2021 ausgezeichnet. „Reset“ ist bis zum 16. Januar 2022 zu sehen.
    „Die Versuchungen von Versailles“. Ein Film feiert die Pâtissier-Künste von Starkoch Ottolenghi:
    Seine Kochbücher werden weltweit millionenfach verkauft. In London betreibt er sechs erfolgreiche Restaurants: der israelisch-britische Starkoch Yotam Ottolenghi. Dass er auch ein Meister süßer Köstlichkeiten ist, zeigt der Dokumentarfilm „Ottolenghi und die Versuchungen von Versailles“. Regisseurin Laura Gabbert begleitet ihn und sein Team bei einer Auftragsarbeit für das Metropolitan Museum of Art in New York. Für eine Ausstellung über Versailles soll er ein extravagantes Dessert-Buffet kreieren. Wie Ottolenghi Geist und Geschichte des Schlosses kulinarisch interpretiert, ist eine Orgie der Backkunst und ein Fest für die Augen. Westart hat sich den Film zusammen mit dem Kölner Pâtissier Hannes Radeck angeschaut.
    Alpenklänge in Westfalen: Österreich zu Gast beim Münsterland Festival:
    Österreich ist zu Gast beim Münsterland Festival. An mehr als 30 außergewöhnlichen Orten laden Künstlerinnen und Künstler zum Staunen, Hören und Genießen ein. Mit dabei: Wiener Schrammel-Musik im neuen Gewand, Jazz, Pop und Klassik, aber auch Tanz-Performances, Lesungen und Bildende Kunst. Wie sehr sich die junge Kulturszene der Alpenrepublik vom Klischee des Donauwalzers unterscheidet, ist noch bis zum 6. November zu erleben. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 16.10.2021WDR
  • Folge 10 (30 Min.)
    In neuem Glanz: Das Museum Küppersmühle in Duisburg:
    Imposantes Industriedenkmal und eines der größten Privatmuseen in Deutschland: das ist die Küppersmühle im Herzen von Duisburg. Die ehemaligen Getreidesilos sind eine Ikone des gelungenen Strukturwandels im Ruhrgebiet. Jetzt wurde das von den Stararchitekten Herzog & de Meuron entworfene Museum um einen Anbau erweitert und gewinnt zusätzliche Ausstellungsfläche. Auf nunmehr rund 6000 Quadratmetern sind die Größen der deutschen Kunst ab 1945 zu sehen, darunter Georg Baselitz, Rosemarie Trockel, Sigmar Polke, Gerhard Richter, Anselm Kiefer und Josef Albers.
    Das aktuelle Highlight: eine große Retrospektive von Andreas Gursky, einem der erfolgreichsten Fotografen weltweit, der bekannt ist für seine faszinierenden Bilder im XXL-Format. Westart-Moderator Thilo Jahn trifft auf seinem Rundgang durch die alte und neue Küppersmühle Museumsleiter Walter Smerling, der die Gursky-Ausstellung zusammen mit dem Künstler kuratiert hat, und spricht mit dem ausführenden Architekten des gerade eröffneten Erweiterungsbaus Robert Hösl.
    „Fridays for future inside“: Dokumentarfilm über den Aufschrei der Jugend:
    Reden statt handeln, zusehen statt anpacken: Die Wut über das Aussitzen der Politik angesichts der sich zuspitzenden Klimakrise hat die jungen Fridays-for-Future-Aktivist:innen seit 2018 auf die Straße getrieben. Im Dokumentarfilm „Aufschrei der Jugend – Fridays for future inside“ geht es um Träume, Rückschläge und Erfolge einer engagierten Generation, der die Regisseurin Kathrin Pitterling ungewöhnlich nahegekommen ist. Über 18 Monate hat sie das Vertrauen ihrer Protagonist:innen gewonnen und sie in ihren wagemutigsten und verletzlichsten Momenten beobachtet. Am 28. Oktober startet die preisgekrönte ARD-Produktion in den deutschen Kinos.
    Jung, erfolgreich, charismatisch: Dirigent Jonathon Heyward in Herford:
    Jonathon Heyward ist ein Star unter den jungen Dirigenten. Seit Anfang des Jahres 2021 leitet er die Nordwestdeutsche Philharmonie in Herford. Es ist die erste Chefposition in seiner beeindruckenden Karriere. Zunächst als Cellist und Kammermusiker ausgebildet, studierte der US-Amerikaner Dirigieren in Boston und London. Zusammengearbeitet hat er unter anderem mit dem Seattle Symphony Orchestra, der Staatskapelle Halle, dem Württembergischen Kammerorchester, den Sinfonikern in St. Petersburg und Prag und dem Los Angeles Chamber Orchestra. Besonders freut er sich darauf, neue Akzente zu setzen, die klassische Musik auch für diejenigen attraktiv zu machen, die selten ins Konzert gehen, und weniger bekannte Komponist:innen vorzustellen. Westart blickt auf seine ersten Erfahrungen in Westfalen zurück und spricht mit ihm über seine Zukunftspläne.
    Das Besondere im Vertrauten: der Fotograf Thomas Kellner:
    Thomas Kellner, Fotograf aus Siegen, ist international bekannt für seine Architekturaufnahmen, mit denen er millionenfach abfotografierte Touristenziele aus völlig neuer Perspektive zeigt. Indem er die Gebäude in Mosaikteile zerlegt und neu zusammensetzt, will er „Gehirn und Auge in Bewegung bringen“. Seine Werke sind weltweit gefragt und hängen in privaten und öffentlichen Sammlungen. Gerade arbeitet er an einem neuen Projekt: Im Siegerland fotografiert er sogenannte Kapellenschulen. Sie sind eine regionale Besonderheit aus dem 18. Jahrhundert und wurden sowohl für Gottesdienst als auch Schulunterricht gebaut. Im nächsten Jahr sollen daraus eine Ausstellung und ein Buch entstehen. Westart begleitet ihn bei den Aufnahmen.
    Innenleben einer Kindheit: Edgar Selge stellt sein erstes Buch vor:
    Er ist einer der populärsten deutschen Schauspieler: Edgar Selge, bekannt aus Filmen wie „Der Fall Barschel“, „Unterwerfung“ oder „Ökozid“. Jetzt hat er sein erstes Buch geschrieben. „Hast du uns endlich gefunden“ ist keine Autobiografie, erzählt aber viel über Edgar Selge selbst – von seiner Kindheit als Sohn eines übergriffigen Gefängnisdirektors, von seiner Flucht in die Welt der Phantasie, von Musik und dem Drang nach Freiheit. Es ist ein sehr persönliches Buch, das über die Familiengeschichte hinaus auch Einblick gibt in die Zerrissenheit der deutschen Gesellschaft Anfang der 60er Jahre. Beschrieben aus der Perspektive eines Jungen, dessen Überlebenskraft stärker ist als die Not des Alltäglichen. Westart hat Edgar Selge getroffen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 23.10.2021WDR
  • Folge 11 (35 Min.)
    60 Jahre Anwerbeabkommen – zu Besuch in der Keupstraße in Köln:
    Es war eine unspektakuläre Vereinbarung mit weitreichenden Folgen. Am 30. Oktober 1961 unterzeichnete das Auswärtige Amt ein Anwerbeabkommen mit der türkischen Botschaft. Es machte den Weg frei für Hunderttausende, die aus der Türkei zum Arbeiten nach Deutschland kamen. Obwohl sie als „Gastarbeiter“ zunächst nur auf Zeit erwünscht waren, blieben viele für immer. Sie haben mit ihren Familien unser Land bunter und offener gemacht, aber auch Missachtung und Ausgrenzung erlebt. Wie sehr die Zuwanderung unseren Alltag geprägt hat, dafür steht die Keupstraße in Köln-Mülheim. Mit ihren zahlreichen Restaurants, Läden und Bäckereien ist sie eine typische Geschäftsstraße in einem Einwandererviertel.
    Deutschlandweit bekannt wurde sie 2004 durch das Nagelbombenattentat des NSU. An den rechtsextremen Terror erinnert die bundesweite Aktion „Kein Schlussstrich“, an der sich das Kölner Schauspielhaus mit mehreren Veranstaltungen beteiligt. Bei ihrem Rundgang durch die quirlige Straße trifft Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni auch den Musiker und Autor Nedim Hazar. Er stellt sein Buch und seine Konzertreihe „Deutschlandlieder. Almanya Türküleri“ vor, mit denen er die Kultur der türkeistämmigen Community in Deutschland feiert.
    Debatte über den Muezzin-Ruf in Köln:
    Die Kirchen laden mit Glockengeläut zu Gottesdienst oder Messe. In den Moscheen ruft der Muezzin zum Gebet. So jedenfalls ist es in muslimischen Ländern. In Deutschland war das bisher nur an wenigen Orten erlaubt. Anfang Oktober startete in Köln ein Modellprojekt. Seither dürfen muslimische Gemeinden die Gläubigen über Lautsprecher zum Freitagsgebet einladen. Doch das Projekt ist umstritten – unter Nicht-Muslimen ebenso wie unter Muslimen. Ist es Ausdruck von Toleranz oder stärkt es den konservativen Islam, wie ihn der türkische Muslim-Verband Ditib vertritt? Westart über eine Debatte, die nicht nur in Köln die Gemüter bewegt.
    Erschreckende Zukunft: Der WDR-Thriller „ZERO“ mit Heike Makatsch:
    Datenkrake werden sie genannt: die großen Internetkonzerne wie Facebook & Co. Aber wie viel Macht über unser Leben wollen wir den Onlinediensten und ihren Algorithmen tatsächlich einräumen? Diese Frage steht auch im Zentrum des Thrillers „ZERO“. Im Berlin der nahen Zukunft kämpft die Netzaktivistengruppe „ZERO“ für Datenschutz und gegen die Allmacht der Onlinekonzerne. Der Verfassungsschutz stuft sie als Terrororganisation ein. Doch wer genau hinter „ZERO“ steckt, ist unbekannt. Die Journalistin Cynthia Bonsant (Heike Makatsch) soll die Hintergründe der Gruppe recherchieren. Dabei taucht sie immer tiefer ein in ein Komplott des marktbeherrschenden Konzern „Freeme“ und der Regierung. Ziel ist die Totalüberwachung und Manipulation aller Bürger. Die aufwändige WDR-Produktion mit Starbesetzung ist am 3. November um 20:15 Uhr im Ersten zu sehen und Teil der „Near-Future“-Reihe, die im Dezember fortgesetzt wird.
    Berlin der 30er Jahre: Volker Kutschers neues Buch „Mitte“:
    Mit seiner Krimireihe um Kommissar Gereon Rath landete der Kölner Historiker und Journalist Volker Kutscher einen Sensationserfolg. Die Geschichten aus dem Berlin der Weimarer Republik sind auch die Grundlage für die TV-Serie „Babylon Berlin“. Kutschers neues Buch „Mitte“ knüpft an die Reihe an, ohne eine direkte Fortsetzung zu sein. Diesmal steht Fritze Thormann im Mittelpunkt, der Pflegesohn von Gereon Rath. Der 16-Jährige muss sich vor der Gestapo verstecken, weil er 1936 am Rande der Berliner Olympischen Spiele Zeuge eines fragwürdigen Selbstmordes geworden ist. „Mitte“ erzählt Fritzes Geschichte in Briefen und mit Zeichnungen, die von der preisgekrönten Illustratorin Kat Menschik stammen. Volker Kutscher hat sein neues Buch extra für ihre Reihe „Illustrierte Lieblingsbücher“ geschrieben. Es ist soeben im Galiani-Verlag erschienen.
    Medienkunst in Düsseldorf: Julia Stoschek Collection eröffnet Forschungszentrum:
    Die Julia Stoschek Collection in Düsseldorf und Berlin ist eine der weltweit größten Privatsammlungen für internationale Medienkunst. Damit die Sammlungsstücke von möglichst vielen Menschen gesehen werden können, sind sie online zu finden. Jetzt hat sie in ihrem Düsseldorfer Stammhaus das JSC Forschungszentrum eröffnet. Interessierte können hier den kompletten Sammlungsbestand anschauen und in der hochkarätig ausgestatteten Bibliothek zur Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts recherchieren. Geplant sind außerdem Workshops, Kooperationen mit Partnern aus Kunst und Wissenschaft sowie die Vergabe von Stipendien an Studierende. Bei Westart erzählt Julia Stoschek, warum ihr so viel daran liegt, die Medienkunst einem breiten Publikum zugänglich zu machen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 30.10.2021WDR
  • Folge 12 (30 Min.)
    Kunst auf dem Land: zu Gast im Seewerk in Moers-Kapellen:
    Mit den Veränderungen in der Stadt und auf dem Land beschäftigt sich die aktuelle ARD-Themenwoche „Stadt. Land. Wandel“. Westart schaut deshalb sowohl auf städtische als auch auf ländliche kulturelle Projekte. Ländlich wie das Seewerk, ein Forum für zeitgenössische Kunst. Kunst umgeben von Äckern, Wiesen und einem riesigen Park mit altem Baumbestand. Am Silbersee in Moers-Kapellen hat das Ehepaar Angelika und Frank Merks diesen Traum verwirklicht. Auf dem Gelände einer ehemaligen Weinbrandfabrik organisieren sie Ausstellungen, Performances und Music-Events. Der Beuys-Schüler Anatol Herzfeld hat hier seine letzten Jahre verbracht und das ganze Areal als Atelier benutzt.
    Das Seewerk hat ihm ein Museum gewidmet. In einer Sonderausstellung sind zur Zeit Arbeiten des Düsseldorfer Künstlers Manuel Franke zu sehen. Den Skulpturenpark hat die Bildhauerin Irmin Kamp gestaltet. Und dann gibt es noch den Theaterraum. Gerade wird er vom Schlosstheater Moers genutzt. Am 7. November feiert hier Franz Kafkas „Der Prozess“ nach langer Corona-Pause zum zweiten Mal Premiere. Inszenier hat das Stück der Intendant und Regisseur Ulrich Greb. Mit ihm und dem Ehepaar Merks spricht Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni über den Reiz, große Kunst auf dem platten Land zu präsentieren.
    Wiederentdeckung eines Rebells: Filmporträt des Schriftstellers Thomas Brasch:
    Er war Dichter, Filmemacher, Frauenschwarm: der 1945 in Berlin geborene Thomas Brasch. Der Sohn eines hohen DDR-Funktionärs stand lange im Konflikt mit seinem Vater und dem Staat. 1976 musste er das Land verlassen. Im Westen machte ihn sein Prosaband „Vor den Vätern sterben die Söhne“ zum Liebling der Literaturszene. Für seinen Spielfilm „Engel aus Eisen“ erhielt er den Bayerischen Filmpreis. Doch als die Bundesrepublik ihn als Dissidenten vereinnahmen wollte, wehrte er sich. Zeitlebens kämpfte er gegen das Bild, das sich die anderen von ihm machten. „Ich stehe für niemanden als mich selbst“, hat er einmal in einem Interview gesagt. Vor 20 Jahren, am 3. November 2001, starb Thomas Brasch in Berlin an Herzversagen. Regisseur Andreas Kleinert hat sein Leben in poetischen, verführerischen Bildern mit Albrecht Schuch in der Hauptrolle nachgezeichnet. Die Filmbiografie „Lieber Thomas“, eine WDR-Koproduktion, kommt am 11. November in die Kinos.
    Bilderbuch Heimat: Streifzug durch Deutschland in drei Bänden:
    Ganz Deutschland gibt es jetzt auf 2112 Seiten und über 6000 Bildern – Architektur und Autos, Kunst und Kirchen, Maschinen und Menschen, Fabriken und Felder. Drei opulente Bände präsentieren Deutschland mit Texten, Karten und Fotos im XXL-Format. Sie laden ein zum Stöbern und Studieren. Zu entdecken ist alles, was das Land an Landschaft, Kultur und Lebensart zu bieten hat – von den ostfriesischen Inseln bis Oberbayern und von Aachen bis zur sächsischen Schweiz. „Deutschland – Kultur und Landschaft“ ist im Könemann-Verlag erschienen. Die Texte sind außerdem in 33 Sprachen übersetzt über die App „CultShare“ erhältlich.
    Ein Universum aus Tönen: Der Klangkünstler Christof Schläger auf Zeche Zollverein:
    Das Klavier hat ihm nicht gereicht, sagt der Klangkünstler Christof Schläger. Schon früh hat er begonnen, aus Pumpen, Hämmern und Blechen Instrumente zu bauen. Für die Konstruktion nutzt er sein Atelier in der ehemaligen Maschinenhalle der Zeche Teutoburgia in Herne. Mit seinen außergewöhnlichen Klangmaschinen und Kompositionen bringt er den Sound des Ruhrgebiets auf die Bühne. Jetzt stellt er sein gesamtes kurioses Instrumentarium auf der Zeche Zollverein vor. „Reconnected“ ist ein Konzert für 62 musikalische Maschinen, eine Klangwelt, durch die die Besucher hörend und staunend spazieren können. Westart ist darin eingetaucht.
    Wie wollen wir leben? Die Stadt der Zukunft gestalten:
    Deutschlands Städte und Dörfer verändern sich. Strukturwandel, soziale Differenzierung und Corona haben Spuren hinterlassen. Einerseits herrscht Leerstand, andererseits Wohnungsnot. Es gibt aber auch beeindruckende Beispiele dafür, wie die Menschen ihr Lebensumfeld selbst umgestalten. Auch mit der Stadt der Zukunft beschäftigt sich die ARD-Themenwoche „Stadt. Land. Wandel“. Westart hat sich in Bochum umgeschaut und zusammen mit der Architektin und Stadtplanerin Yasemin Utku Orte besucht, die für Aufbruch und Eigeninitiative stehen. Rund um die bisher vernachlässigte Rottstraße ist ein Kreativviertel mit Theater, Kunst und Cafés entstanden. Und an der Stühmeyerstraße ist aus einer ehemaligen Eisenhütte die „KoFabrik“ geworden. Hier treffen sich Nachbarn, Projektmacherinnen und Geschäftsleute, um gemeinsam ein lebenswertes Miteinander zu schaffen. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 06.11.2021WDR
  • Folge 13 (30 Min.)
    Leidenschaft für moderne Kunst: Zu Besuch in der Kunstsammlung Philara in Düsseldorf:
    Es war die Verwirklichung eines Traums. Aus einer unscheinbaren Glasfabrik im quirligen Düsseldorfer Szeneviertel Flingern hat der Kunstsammler Gil Bronner ein privates Museum für seine hochkarätige Kollektion Philara gemacht. In den letzten 25 Jahren hat er rund 1500 Werke zusammengetragen, darunter Arbeiten von Thomas Ruff, Katharina Fritsch oder Andreas Gursky, aber auch von Absolvent:innen der Düsseldorfer Kunstakademie. Zu ihnen gehören auch die Künstler:innen, deren Collagen in der aktuellen Sonderausstellung „Attempts to be Many“ bis zum 23. Januar 2022 zu sehen sind. Auf einem Rundgang durch seine Sammlung hat Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni mit Gil Bronner über die Sammelleidenschaft und die Lust am Entdecken gesprochen.
    Nähe und Distanz: Das Roadmovie „Mein Sohn“ mit Anke Engelke in der Hauptrolle:
    Wie schwer es ist loszulassen, wenn Kinder erwachsen werden – darum geht es in dem berührenden Roadmovie „Mein Sohn“. Nach einem schweren Skateboard-Unfall soll Jason (Jonas Dassler) in einer Spezial-Klinik in der Schweiz behandelt werden. Seine Mutter Marlene (Anke Engelke) packt den zunächst widerstrebenden Jungen in ihr Auto, um ihn von Berlin aus einmal quer durch Deutschland zu fahren. Unterwegs brechen alte Konflikte auf. Jason ist ein Draufgänger, der sich ein Leben ohne Abenteuer gar nicht vorstellen kann. Marlene dagegen ist es gewohnt, nachdenklich und fürsorglich zu sein. Wie die beiden umeinander kreisen, sich voneinander entfernen und wieder annähern, ist großartig gespielt – von Nachwuchsstar Jonas Dassler ebenso wie von Anke Engelke. Am 18. November startet „Mein Sohn“ in den Kinos.
    Poetry Slam für Taube: Kai Fobbes Videoprojekt „Ohne Worte“:
    Literatur übersetzt in Mimik und Gebärden – das ist die Idee hinter Kai Fobbes Videoprojekt „Ohne Worte“. Der Wuppertaler Künstler beschäftigt sich schon seit Längerem mit Gebärden in der Kunst. Für „Ohne Worte“ hat er Texte bekannter Literaten ausgewählt. Rafael-Evitan Grombelka, Gebärdendolmetscher, Lyriker und Deutschlands berühmtester tauber Poetry Slammer, hat sie voller Poesie in Gestik und Mimik übersetzt. Kai Fobbe hat ihn und andere „Poetry Deaf Slammer“ dabei gefilmt. Die Videos projiziert er auf Theaterfassaden. Aus den geschriebenen Worten entsteht so ein visuelles Gesamtkunstwerk, das Hörende und Gehörlose unterschiedlich, aber gemeinsam erleben. Zu sehen sind die Videos zwischen November 2021 und Februar 2022 an verschiedenen Orten im öffentlichen Raum in Nordrhein-Westfalen.
    Analog und digital: Regisseur Luk Perceval erzählt die Geschichte des Müßiggängers Oblomow neu:
    Keine Lust auf gar nichts. Am liebsten auf dem Sofa herumlungern. Bloß keine Anstrengung, erst recht keine Hektik. So sieht das Leben des russischen Romanhelden Oblomow aus. Theaterregisseur Luk Perceval hat ihn aus dem 19. Jahrhundert in die Jetztzeit geholt und zum „Helden“ seiner neuen Inszenierung gemacht. „Oblomow revisited“ ist ein außergewöhnliches digital-analoges Theaterprojekt. Westart über ein Experiment zwischen analog und digital, Illusion und Fiktion, bei dem das Theater neue Wege geht.
    Die Unvollendeten: Thomas von Steinaeckers „Buch der gescheiterten Kunstwerke“:
    Sie ist eines von den wohl bekanntesten unvollendeten Werken: Beethovens 10. Symphonie, die er kurz vor seinem Tod zu komponieren begann. Außer dem Tod gibt es viele Gründe, warum Künstler:innen ein einmal begonnenes Werk nicht zu Ende bringen. Mal ist es Größenwahn, mal die Angst vorm Versagen. Mal versiegt die Inspiration, mal fehlt es an Geld. Der Schriftsteller Thomas von Steinaecker hat den unvollendeten Werken aus Literatur, Musik, Film und Architektur ein Buch gewidmet. Darin erzählt er überraschende Geschichten hinter dem Scheitern und zeigt, dass manch fallengelassene Idee ein erstaunliches Nachleben hat. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 13.11.2021WDR
  • Folge 14 (30 Min.)
    Vorhang auf für die Kunst: Westart auf der Art Cologne
    Sie ist ein Publikumsmagnet und weltweit die älteste Messe für moderne und zeitgenössische Kunst: die Art Cologne. Seit 1967 (damals gegründet unter dem Namen „Kunstmarkt Köln“) treffen sich hier Galeristen und Kuratorinnen, Sammlerinnen und Kunstinteressierte aus aller Welt. Heute ist die Art Cologne ein Gradmesser für die Stimmung auf dem internationalen Kunstmarkt. Nach pandemiebedingter Pause im vergangenen Jahr präsentieren vom 17. bis zum 21. November rund 150 Galerien und Kunsthandlungen ein breitgefächertes Angebot.
    Neben den Meistern aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts finden sich Arrivierte der Gegenwart und die Jungen und Hippen. Eine von ihnen ist Sophia Süßmilch, die mal laut und derb, mal leise und poetisch ist. Ihre Werke sind jetzt im Förderprogramm „New Positions“ zu sehen. Auf ihrem Messerundgang trifft Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni Daniel Hug, den Leiter der Art Cologne. Mit ihm spricht sie darüber, warum es so wichtig ist, Kunst live und im Dialog zu erleben.
    Wunderkammer der Kunst: Dokumentarfilm über die Uffizien in Florenz
    Mit mehr als zwei Millionen Besuchern jährlich sind die Uffizien eines der berühmtesten Museen der Welt. Im 16. Jahrhundert gegründet, hängen hier Meisterwerke aus der Sammlung der Medici: Leonardo da Vincis „Anbetung der Könige“, Botticellis „Frühling“ oder Tizians „Venus von Urbino“. Seit September 2015 leitet der deutsche Kunsthistoriker Eike Schmidt das Haus. Gemeinsam mit seinem Team hat er die Uffizien offener und lebendiger gemacht. Die beiden preisgekrönten Filmemacher Corinna Belz und Enrique Sánchez Lansch haben das Museum mit der Kamera erforscht und sind tief in den Kunstkosmos eingetaucht. Ihr Dokumentarfilm „In den Uffizien“ kommt am 25. November in die Kinos.
    „Israel is real“: Tanzfestival in Münster
    Seit Langem pflegen das Theater im Pumpenhaus und die Company bodytalk enge Beziehungen zur israelischen Tanz- und Performance-Szene. Mit dem Festival „Israel is real“ feiern sie diese Freundschaft. Im Rahmen des Jubiläums „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ sind noch bis zum 22. November zahlreiche hochkarätige Vorstellungen zu sehen: unter anderem „Polarized“, das erste gemeinsame Stück des Paares Erez Zohar & Kornelia Lech, und „Big Mouth“, eine Performance von Niv Sheinfeld & Oren Laor, in der sie die Spannung zwischen Freiheit und Zugehörigkeit ausloten. Westart ist bei den Proben dabei.
    Rückkehr der Rock-Dinosaurier: „Turning to Crime“ von Deep Purple
    „Smoke on the Water“ – der Song ist legendär und wurde über zwölf Millionen Mal verkauft. Vor genau 50 Jahren entstanden, hat er Deep Purple 2016 in die „Rock and Roll Hall of Fame“ gebracht. Gegründet hat sich die britische Band 1968, ist also nur ein Jahr jünger als die Art Cologne, und mischt bis heute an der Spitze der Charts mit. Am 26. November veröffentlichen die Rock-Dinosaurier ihr neues Album „Turning to Crime“, das erste, das ausschließlich aus Cover-Songs besteht. Mit dabei: Sänger Ian Gillan, ein Urgestein der Band und heute 76 Jahre alt. 2022 werden Deep Purple auf ihrer Europatournee auch in Deutschland Station machen.
    Widerstand gegen die Verbannung: queere Kunst aus Ungarn
    Sie setzen ein klares Statement der Sichtbarkeit gegen Ausgrenzung und Diskriminierung: queere Künstlerinnen und Künstler aus Ungarn. Die Art Cologne widmet ihnen eine Sonderausstellung. „Queer Budapest“ präsentiert Werke sowohl etablierter als auch junger Vertreter der Szene. Sie wehren sich gegen die repressive Politik der ungarischen Regierung, die die LGBTQ+-Community aus der Gesellschaft verbannen will. Mit ihren Arbeiten – Performances, Malerei, Fotografien und Installationen – zeigen sie, wie facettenreich und lebendig das queere Leben in Ungarn trotz aller Anfeindungen ist. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 20.11.2021WDR
  • Folge 15 (30 Min.)
    Wiege der Moderne: das Osthaus Museum in Hagen:
    Schönheit zu den Menschen zu bringen – das war die Idee des Bankierssohns Karl Ernst Osthaus. 1902 gründete er das weltweit erste Museum für zeitgenössische Kunst. Gemeinsam mit namhaften Architekten wie Henry van der Velde begann er, seine Vorstellungen vom guten Wohnen, Leben und Arbeiten umzusetzen. So entstand die Gartenstadt Hohenhagen mit der Villa Hohenhof, dem als Gesamtkunstwerk konzipierten Wohnsitz der Familie Osthaus. Nach dem frühen Tod des Kunstmäzens ging seine Sammlung nach Essen und bildete den Grundstock für das Museum Folkwang. Im Herbst 1945 wurde die Kollektion in Hagen neu aufgebaut. Sie umfasst herausragende Werke des Expressionismus, der Klassischen Moderne und der Gegenwartskunst. Ab dem 4. Dezember präsentiert das Osthaus Museum eine Retrospektive mit Werken von Hollywood-Star Sylvester Stallone, der sich nicht nur als „Rambo“, sondern auch als Maler international einen Namen gemacht hat.
    „House of Gucci“: Die Gucci-Story als Thriller:
    Gürtel, Schuhe, Handtaschen – der Name Gucci steht für Luxus und Glamour. Doch hinter den Kulissen der italienischen Modedynastie knirschte es gewaltig. Als Maurizio Gucci, Erbe und Chef des Modehauses, 1995 in Mailand erschossen wurde, war das nicht nur in der Fashionwelt ein Skandal. Regisseur Ridley Scott hat die wahre Geschichte um Verrat und Intrigen mit Starbesetzung verfilmt. Im Mittelpunkt steht Maurizios Ex-Frau Patrizia Reggiani, gespielt von Lady Gaga, die schon bald ins Visier der Ermittler gerät. Sie wehrt sich gegen die Vorwürfe und beteuert ihre Unschuld. Doch es kommen immer neue Details ans Licht. Am Ende des Prozesses wird sie schuldig gesprochen, aus Hass, Neid und Habgier einen Profikiller mit dem Mord an ihrem Ex-Mann beauftragt zu haben. Am 2. Dezember startet „House of Gucci“ im Kino.
    Schatztruhe für Tanz-Fans: Pina Bausch Foundation öffnet Online-Archiv:
    Pina Bausch war eine der einflussreichsten Choreografinnen. Ihre Stücke haben Menschen auf der ganzen Welt berührt und zahlreiche Künstlerinnen und Künstler inspiriert. Seit Bauschs Tod 2009 hütet die Pina Bausch Foundation in einem riesigen Archiv das künstlerisches Vermächtnis. Jetzt hat die Stiftung erstmals mehr als 300.000 Fotos und 9.000 Videos auf ihre Website gestellt. Neben Originalaufnahmen von Tanzproduktionen zeigen sie Kostüme, Programmhefte und Plakate. Außerdem gibt es Interviews mit Zeitzeugen, Arbeitsnotizen und Presseartikel: ein ganzer Pina Bausch Kosmos, online zu entdecken, jederzeit und überall.
    Bilder ohne Geld: Fotoband von Jens Ullrich:
    Damit Kunst nicht nur den Reichen gehört, macht der Künstler Jens Ullrich seine Werke jetzt allen Interessierten zugänglich. Im Walther König Verlag ist sein Fotoband „Bilder ohne Geld“ erschienen. Darin enthalten: alle seine Motive samt einer Anleitung und Scanvorlagen für den Druck von großflächigen Wandbildern. Jens Ullrich, 1968 in Tansania geboren, hat an der Kunstakademie Düsseldorf studiert. Seine Arbeiten – unter anderem riesige Fotomontagen – waren in zahlreichen Ausstellungen und Museen zu sehen, u.a. im Museum Morsbroich, im Kunstverein Hannover, in der Tate Modern in London und im Museum Abteiberg in Mönchengladbach.
    Visionär, frei, rebellisch: Filmische Hommage an Harald Naegeli, den Sprayer von Zürich:
    Er ist der Urvater der Street Art. Lange vor Banksy und Co. hat Harald Naegeli seine minimalistischen Strichmännchen auf öffentliche Fassaden gesprüht und seine Heimatstadt Zürich in Aufruhr versetzt. 1981 wurde er wegen wiederholter Sachbeschädigung verurteilt und floh nach Deutschland. Obwohl ihn zahlreiche Prominente, darunter Joseph Beuys und Willy Brandt, unterstützten, wurde er ausgeliefert und musste in der Schweiz eine sechsmonatige Haftstrafe absitzen. Nach seiner Freilassung zog er nach Düsseldorf, sprayte weiter und wurde zu einer festen, aber kontroversen Größe im Kunstbetrieb. 2019 kehrte er nach Zürich zurück und sprühte während des ersten Corona-Lockdowns über 50 „Totentänze“ in der Stadt. Der Kanton verklagte ihn, die Stadt verlieh ihm den Großen Kunstpreis. Am 2. Dezember kommt „Harald Nägeli – der Sprayer von Zürich“ in die Kinos. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 27.11.2021WDR
  • Folge 16 (30 Min.)
    Westart goes Elektro im Düsseldorfer Kunstpalast:
    In Düsseldorf wurde vor einem halben Jahrhundert ein Sound erfunden, der um die Welt gehen sollte: Die Band „Kraftwerk“ schrieb mit ihren synthetischen Klängen Musikgeschichte und wurde dafür vergangenen Herbst in die Rock’n’Roll Hall of Fame aufgenommen. Jetzt widmet das Museum Kunstpalast der elektronischen Musik eine große Ausstellung. Musik, die durch Strom erzeugt wird, gab es schon vor hundert Jahren. Zur Avantgarde gehörten auch die Komponisten Karlheinz Stockhausen, Mauricio Kagel und John Cage, die im 1951 gegründeten WDR-Studio für Elektronische Musik experimentierten. Doch erst mit „Kraftwerk“ kam der futuristische Sound in der Pop-Gegenwart an. Auf ihrem Rundgang taucht Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni in einen visuellen und akustischen Kosmos der besonderen Art ein. „Electro – von Kraftwerk bis Techno“ ist bis zum 15. Mai 2022 im Düsseldorfer Kunstpalast zu sehen.
    „Starman“: Comic-Zeichner Reinhard Kleist erzählt David Bowies Leben als Graphic Novel:
    Am 8. Januar wäre er 75 geworden: David Bowie, unvergessener Held der Popgeschichte und ein Musiker der sich ständig neu erfand. Als er Mitte der 70er Jahre in Berlin lebte, ließ sich er sich vom experimentellen „Kraftwerk“-Sound inspirieren. Jetzt hat sich Reinhard Kleist, der mit seinen illustrierten Porträts von Johnny Cash, Fidel Castro und Nick Cave bekannt geworden ist, David Bowie gewidmet. Der aus Hürth stammende Comic-Zeichner erzählt von seinem provokanten Spiel mit Geschlechterrollen und Identitäten. Dabei verwebt er die Erfindung von „Ziggy Stardust“ mit Bowies Ringen, gleichzeitig schillernde Kunstfigur und großer Künstler zu werden. „Starman“ ist jetzt im Carlsen Verlag erschienen.
    Wenig glamourös, dafür authentisch: Die Fotografin Amina Falah und der „Ugly Chick“ im Ruhrgebiet:
    Auf den ersten Blick fotografiert Amina Falah Mode, aber eigentlich geht es um mehr: Ihre Aufnahmen zeigen das Lebensgefühl junger Menschen im Revier, das sich in „Ugly Chick“ und „Streetwear“ widerspiegelt. Übergroße Kleidung, klumpige Schuhe, Jogginghosen und Bauchtaschen – die Outfits sind eher bescheiden als glamourös. Sie passen zur Bodenständigkeit der Menschen im Ruhrgebiet, die Amina Falah seit ihrer Kindheit vertraut sind. Die junge Fotografin stammt aus Moers und hat für ihre Serie „Pott-à-Porter“ Familie, Freunde und Fremde an verschiedenen Orten im Ruhrgebiet porträtiert. Zu sehen sind ihre Fotos bis zum 6. März 2022 im Rahmen der Reihe „Aktuelle Fotografie im Ruhrgebiet – Pixelprojekt auf Zollverein“ in Essen.
    Das Museum als Heimat: Ghanaische Kunst im Dortmunder U:
    Nana Oforiatta Ayim ist Filmemacherin, Kuratorin, Schriftstellerin und eine der inspirierendsten jungen Menschen in der Kunstwelt von heute. In diesem Sommer ist ihr autobiografischer Roman „Wir Gotteskinder“ erschienen. Die Tochter eines ghanaischen Arztes und einer Mutter von königlicher Herkunft hat im Ruhrgebiet ihre Kindheit verbracht. Für das Museum „Dortmunder U“ hat sie jetzt die Ausstellung „EFIE. The Museum as Home“ entwickelt. Zu sehen sind Arbeiten zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler und historische Werke, die aus Ghana stammen und sich in deutschen Sammlungen befinden. „EFIE“ bedeutet in den Akan-Sprachen „Heim“. Mit der Ausstellung hat Nana Oforiatta Ayim ihre Vision eines Museums verwirklicht, das der afrikanischen Kunst und Geschichte jenseits des traditionellen europäischen Blicks ein Zuhause bietet. Zu sehen ist sie bis zum 6. März 2022.
    „Eine Nacht in Helsinki“: Mika Kaurismäki bringt den ersten Corona-Spielfilm in die Kinos:
    Finnland im Lockdown. Eine Kneipe in der Hauptstadt Helsinki. Und drei Männer, die sich im Gespräch näherkommen. Da ist Heikki, der Wirt, den die Pandemie in finanzielle Not gebracht hat, sein Freund Risto, ein Krankenhausarzt, der nach einem tragisch verlaufenen Arbeitstag Trost sucht, und ein Fremder, der vorgibt, auf die Geburt seines Enkelkindes zu warten. Konzentriert auf eine Nacht und einen Ort zeigt Regisseur Mika Kaurismäki, wie Isolation die Menschen bedrängt und welche Wohltat in der Gemeinschaft liegt. „Eine Nacht in Helsinki“ ist ein berührender Film, der zum Nachdenken über die kleinen und großen Dinge des Lebens anregt. Am 20. Januar kommt er in die Kinos. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 15.01.2022WDR
  • Folge 17 (30 Min.)
    Leuchtspektakel in der Provinz: das Festival „Lichtsicht 7“ in Bad Rothenfelde
    Es ist ein weltweit einzigartiges Kunstprojekt: Jeden Abend verwandeln sich die beiden Gradierwerke im Kurpark von Bad Rothenfelde in eine riesige Projektionsfläche für internationale Lichtkunst. 38 Beamer zaubern auf die über einen Kilometer langen Schwarzdornwände Werke von 25 Künstlerinnen und Künstler, darunter Refik Anadol, Julius von Bismarck, Simon Weckert und Lu Yang. Der Galerist Paul Anczykowski hat die „Lichtsicht“ gemeinsam mit einem kunstbegeisterten Unternehmer ins Leben gerufen. Mittlerweile findet das Festival als Triennale im Drei-Jahres-Rhythmus statt. Seine Strahlkraft bringt auch Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni zum Staunen. Der Kunstparcours ist noch bis zum 20. Februar jeden Abend ab 17:30 Uhr geöffnet.
    Shootingstar aus Düsseldorf: der Schauspieler und Tänzer Eugene Boateng
    Er ist Schauspieler, Model, Choreograf und Tänzer: Eugene Boateng. 1985 wurde er als Sohn ghanaischer Eltern in Düsseldorf geboren (nein, nicht verwandt mit Jérôme Boateng) und wuchs in der Kiefernstraße auf. Dort, mitten im Zentrum der Off-Kultur, hat er auch mit dem Tanztraining begonnen. Das bunte Miteinander in der Kiefernstraße habe ihn inspiriert, sagt er. Er arbeitete mit Musikern wie Kool Savas, Tocotronic oder Jan Delay zusammen, nahm Schauspiel- und Gesangsunterricht in Berlin und trat in verschiedenen Theaterproduktionen auf. 2015 übernahm er erstmals eine Filmrolle. Im vergangenen Jahr kam „Borga“ in die Kinos. Eugene Boateng spielt darin den jungen Ghanaer Kojo, der sich in Deutschland ein besseres Leben erhofft. Für diese Rolle bekam er den Deutschen Schauspielpreis. Und im November 2021 feierte er seine Premiere als Fernsehkommissar im Flensburg-Krimi der ARD. Westart über einen Künstler, der noch viel vorhat.
    Ende in Sicht: Ronja von Rönnes neuer Roman über Depressionen
    Zwei Frauen, denen der Tod näher ist als das Leben: Die 69-jährige Hella und die 15-jährige Juli sind die Heldinnen in Ronja von Rönnes neuem Roman „Ende in Sicht“. Die beiden begegnen sich, als Hella zum Sterben in die Schweiz fährt und Juli beim Sprung von der Autobahnbrücke ausgerechnet vor Hellas altem Passat landet. Auf dem gemeinsamen Roadtrip durch Deutschland nähern sich die beiden sehr unterschiedlichen Frauen einander an. „Ende in Sicht“ ist ein melancholisch-lakonisches Buch über eine Krankheit, an der Ronja von Rönne selbst leidet. Sie hat es nicht wegen, sondern trotz ihrer Depressionen geschrieben. Westart spricht mit ihr über die Verzweiflung am Leben und das Aufbäumen dagegen, auf das sie stolz ist.
    Ruhrgebietschronist trifft Kulturlegende: Rudolf Holtappel und Walter Kurowski in Oberhausen
    Rauchende Schlote, streikende Kumpels mit schwarz verschmierten Gesichtern, kahle Haldenlandschaften vor monströsen Hochöfen – der Fotograf Rudolf Holtappel und der Grafiker Walter Kurowski haben unser Bild vom Ruhrgebiet entscheidend geprägt. Dabei hatten die beiden Künstler einen ganz unterschiedlichen Blick auf die Region. Rudolf Holtappel fotografierte Industriekulissen ebenso wie Kaufhäuser und Theater, porträtierte Städte und arbeitete als Bildjournalist. Walter Kurowski, Zeichner, Musiker und Oberhausener Kulturlegende, engagierte sich mit seinen gesellschaftskritischen Karikaturen und Plakaten im Kampf für die Rechte der Arbeiter. Jetzt sind die Werke der beiden erstmals gemeinsam zu sehen. Die Ausstellung in der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen ist vom 23. Januar bis zum 8. Mai geöffnet.
    Museum für zwei Filmpioniere: das neue Murnau & Massolle Forum in Bielefeld
    Es war ein weiter Weg von den ersten bewegten Bildern bis hin zu den Hightech-Blockbustern der Gegenwart. Zwei Bielefelder haben die Entwicklung des Films entscheidend geprägt: der Stummfilmregisseur Friedrich Wilhelm Murnau und der Ingenieur Joseph Massolle. Murnau schrieb mit „Nosferatu“ Kinogeschichte. Massolle gehörte zu den Erfindern des Tonfilms. Ihre Heimatstadt hat den beiden ein Museum gewidmet, das Murnau & Massolle Forum. Im Mittelpunkt steht das Zusammenspiel von Filmkunst und Filmtechnik, das in der Ausstellung begreif- und erlebbar wird. Westart war bei der Eröffnung am 17. Januar dabei. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 22.01.2022WDR
  • Folge 18 (30 Min.)
    Vergangenheit und Moderne: Zu Gast in Schloss Morsbroich in Leverkusen:
    Geschichte und Gegenwart: In Schloss Morsbroich ist beides zu finden. Das imposante Rokokogebäude stammt aus dem 18. Jahrhundert und beherbergt Leverkusens Museum für Moderne Kunst. Seit seiner Gründung im Januar 1951 ist die Sammlung stetig gewachsen. Sie umfasst unter anderem Werke von Gerhard Richter, Yves Klein, Georg Baselitz, Mitgliedern der Zero-Gruppe und Künstlern des Informel. Der Skulpturengarten verwandelt den Schlosspark in eine beeindruckende Open Air Galerie. Zurzeit widmet das Museum dem international gefeierten Konzept- und Lichtkünstler Mischa Kuball eine große Retrospektive. Unter dem Titel „ReferenzRäume“ sind bis zum 24. April Installationen, Performances, Projektionen und Fotografien zu sehen. Westart-Moderator Thilo Jahn trifft Mischa Kuball und spricht mit dem neuen Museumsdirektor Jörg van den Berg über seinen Plan, aus Schloss Morsbroich ein Gesamtkunstwerk zu machen.
    „We are all Detroit“: Doku über das Ende der Autoindustrie in Bochum und Detroit:
    Bochum und Detroit – zwei Städte, die weit voneinander entfernt sind, aber ein ähnliches Schicksal teilen. Beide stehen nach dem Weggang der Autoindustrie vor gigantischen Herausforderungen. Wie sie damit umgehen, das erzählen Ulrike Franke und Michael Loeken in ihrem preisgekrönten Dokumentarfilm „We are all Detroit – Vom Bleiben und Verschwinden“. Im Mittelpunkt stehen die Menschen, die damit zurechtkommen müssen, dass sich ihre Arbeit, ihr Alltag und ihr Umfeld radikal verändern: ehemalige „Opelaner“ ebenso wie diejenigen, die mittelbar von der Schließung betroffen sind. Wie verändert sich ihr Zuhause? Was erwarten sie vom Wandel? Und welche Pläne gibt es für die Zukunft? Die WDR-Koproduktion ist jetzt in Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Dokumentarfilmfests „Stranger than Fiction“ zu sehen.
    „Nordstadt“: Ein Liebesroman aus der Badeanstalt:
    Ein Roman rau und romantisch wie das Ruhrgebiet: In ihrem Debüt „Nordstadt“, das im Februar bei Steidl erscheint, erzählt Annika Büsing eine etwas andere Liebesgeschichte. Ihre Heldin ist Nene, eine junge Bademeisterin in einer öffentlichen Badeanstalt, in der Wellness ein Fremdwort ist und der Fun-Faktor sich im Chlorgeruch verflüchtigt. Hier begegnet sie Boris, der an Kinderlähmung erkrankt war und vom Leben nichts mehr erwartet. Wie sich die beiden annähern, das erzählt Annika Büsing herzzerreißend und voller Humor. Sie stammt selbst aus dem Ruhrgebiet. Nach längeren Aufenthalten in Island und Norddeutschland lebt sie mit ihrer Familie wieder in Bochum. Westart hat sie dort besucht.
    Rebellion der Maschinenmenschen: Die Roboter-Oper „R.U.R.“:
    „Rossums Universal Robots (R.U.R.)“ ist ein düsteres Theaterstück. Es handelt vom Unternehmen R.U.R., das künstliche Menschen als billige und rechtlose Arbeitskräfte züchtet. Am Ende rebellieren sie und vernichten die Menschheit. Geschrieben hat es der tschechische Autor Karel Ĉapek schon vor über hundert Jahren. Auf seinen Text geht das internationale Wort „Roboter“ zurück. Das Ensemble gamut inc um die Computermusikerin Marion Wörle und den Komponisten Maciej Śledziecki hat das Stück wiederentdeckt und als grandiose retro-futuristische Oper auf die Bühne gebracht. Nach der Uraufführung in Berlin ist sie am 5. und 6. Februar in der Kölner Comedia zu sehen.
    „Schwarze Moderne“: Afrika und die Avantgarde im Picasso-Museum Münster:
    Für die europäische Avantgarde galt die afrikanische Kunst als aufregend, ja revolutionär. Pablo Picasso, Man Ray, Fernand Léger, Hannah Höch oder Henri Matisse suchten in der Formsprache von Masken und Skulpturen kreative Impulse. Kubismus, Dadaismus, Surrealismus und die Gegenwartskunst wären ohne afrikanische Stilelemente nicht denkbar. Wie eng die Verbindungen zwischen der indigenen afrikanischen Kunst und der Avantgarde des 20. Jahrhunderts ist, beleuchtet die Ausstellung „Schwarze Moderne“ im Picasso- Museum in Münster. Sie zeigt außerdem Werke von Gegenwartskünstlern wie Chéri Samba, Maître Syms, Gonçalo Mabunda oder John Edmonds, die die Aneignung durch die europäische Avantgarde hinterfragen. Zu sehen ist die Schau bis zum 1. Mai 2022. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereSa 29.01.2022WDR

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