Miniserie in 7 Teilen (Neufassung (2015)), Folge 1–7

restaurierte und neu geschnittene Fassung der ursprünglich elfteiligen Familiensaga
  • Folge 1 (120 Min.)
    Der Erste Weltkrieg ist vorbei und das Alltagsleben nimmt seinen Lauf im Dörfchen Schabbach im Hunsrück. Der junge Paul Simon kehrt 1919 aus der Kriegsgefangenschaft zurück in die idyllische, kleinbürgerliche Welt seiner Familie, die aus Vater Mathias, einem Schmied, Mutter Katharina, dem kränkelnden Bruder Eduard und der Schwester Pauline besteht. Die Familie begegnet der Kriegsniederlage pragmatisch, im Ort wird zum Gedenken an die Gefallenen ein Kriegerdenkmal errichtet. Der junge Paul spricht nach seiner Rückkehr wenig und verbringt alle Zeit mit dem Bau eines Radios auf dem Dachboden seines Elternhauses.
    Mit diesem Radio bringt Paul plötzlich Nachrichten aus der ganzen Welt nach Schabbach. 1922 verliebt sich Paul in Apollonia, die ein Kind von einem französischen Besatzungssoldaten erwartet. Im Dorf wird sie als Zigeunerin beschimpft und geächtet. So flieht sie nach Koblenz und heiratet dort den Vater des Kindes. Obwohl es keine Liebesheirat ist, ehelicht Paul Maria, die Tochter des Bürgermeisters, mit der er bald zwei Söhne bekommt.
    Pauls Schwester Pauline heiratet einen befreundeten Uhrmacher, während Bruder Eduard zum Goldgräber wird und schwer erkrankt. Auch Schabbach ist keine heile Welt: Eduard und Pauline werden Zeugen eines Angriffs auf einen Juden, und Paul entdeckt eine nackte Frauenleiche, die auf ein schweres Verbrechen schließen lässt. Eines Tages gibt Paul vor, ein Bier trinken zu gehen, und verlässt seine Familie und sein Dorf. Er wird vergebens gesucht, Maria bleibt verzweifelt zurück. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 27.08.2015arte
  • Folge 2 (90 Min.)
    Paul bleibt verschwunden. Während neue Spuren ihn in Verbindung mit der ermordeten Frau bringen, muss Maria zusehen, wie sie mit den beiden Söhnen Anton und Ernst alleine über die Runden kommt. Schwiegervater Mathias verkauft eine Wiese, um seinem kranken Sohn Eduard eine ärztliche Behandlung in Berlin zu ermöglichen. Eduards Aufenthalt fällt mit der Machtergreifung Hitlers zusammen und so wird er Zeuge der Propaganda-Fackelzüge in der Reichshauptstadt. Die Operation zeigt Wirkung und Eduard gesundet gänzlich.
    Zudem verliebt er sich in Lucie, die Leiterin eines Bordells. Als Lucie in Schabbach ankommt, hegt sie bereits große Pläne und überzeugt Eduard, in die SA einzutreten, um Wohlstand und finanziellen Aufstieg zu sichern. Katharina reist zum Geburtstag ihres Bruders nach Bochum. Am gleichen Tag wird der Geburtstag Hitlers gefeiert. In Bochum muss Katharina miterleben, wie ihr Neffe, gemäßigtes Mitglied der Kommunistischen Partei, verhaftet und in ein Konzentrationslager deportiert wird.
    Zusammen mit seiner kleinen Tochter Lotti kehrt Katharina nach Schabbach zurück. Das Mädchen erkrankt schwer und die Nazi-Propaganda erreicht mittlerweile auch das kleine Dorf. Eduard übt, bereits in Uniform, mit seinen Neffen Anton und Ernst Militärschritte, und doch scheinen die Schabbacher wenig berührt von den großen politischen Umwälzungen des Landes. Nur Katharina kritisiert die neuen gesellschaftlichen Entwicklungen und ist überzeugt, dass der derzeitige Wohlstand nur „auf Pump“ gekauft wurde. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 27.08.2015arte
  • Folge 3 (114 Min.)
    Während Eduard, nun Bürgermeister in Rhaunen, nur noch von seiner Fotoausstellung träumt, strebt seine Frau Lucie für ihn ein Weiterkommen in der Amtsverwaltung an. Dazu lässt sie eine große Villa bauen, welche sie mit einem Hafen, der noch auf die großen Schiffe wartet, vergleicht. Hänschen, der auf einem Auge blinde Sohn eines Sozialisten, entdeckt sein Talent als Scharfschütze. Als er seine Fähigkeiten an den neu im Dorf errichteten Telefonleitungen austestet, nimmt ihn Bürgermeister Eduard in Schutz. Im Jahre 1935, kurz vor dem in christlicher Tradition gefeierten Weihnachtsfest, kehrt Maria Simons Bruder, Wilfried, von seiner SS-Ausbildung aus Berlin zurück.
    Auf Lucies Begehren setzt Wilfried durch, dass die Zusammenkunft der drei wichtigsten NSDAP-Funktionäre am Vorabend der Remilitarisierung des Rheinlandes in der neu gebauten Villa stattfindet. Das Treffen fällt jedoch nur sehr kurz aus und Lucie bedauert die verpasste Chance auf einen gesellschaftlichen Aufstieg. 1938 beginnt der Bau der Reichshöhenstraße, welche über den Hunsrück führt.
    Die Straßenbauarbeiter der Organisation Todt werden bei den Familien der umliegenden Dörfer einquartiert. Bauleiter Otto Wohlleben wird von den Simons in Schabbach aufgenommen. Er kommt Maria näher, als sie sich bei einem Tanzabend ihre Liebe gestehen. Zur selben Zeit stattet Martina ihrer ehemaligen Bordellchefin Lucie einen Besuch ab. Lucie möchte jedoch nicht an die vergangenen Berliner Zeiten erinnert werden und kann zudem die lethargische Stimmung ihres Mannes Eduard kaum noch ertragen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 03.09.2015arte
  • Folge 4 (113 Min.)
    Im Herbst 1938 ist der Bau der Reichshöhenstraße beendet. Diese führt nicht wie üblich von Dorf zu Dorf, sondern von Bunker zu Bunker. Otto und Maria verbringen eine glückliche Zeit miteinander, bis ein Brief von Paul aus Amerika die Idylle zerstört. Die Familie Simon bereitet sich auf die Wiederkehr von Paul vor, der in Detroit eine eigene Elektronik-Firma aufgebaut hat. Maria, völlig verwirrt, beschließt, dass Otto die Familie verlassen muss. Ein dreiviertel Jahr später fahren Maria und ihr Sohn Anton nach Hamburg, um Paul abzuholen, doch bekommen sie von der Kaimauer aus nur einen Mann mit Hut zu sehen.
    Paul hat keinen Arier-Nachweis und darf deshalb nicht das Schiff verlassen. Als Deutschland am nächsten Tag Polen den Krieg erklärt, verlässt das Schiff mit Paul an Bord den Hamburger Hafen; Maria bleibt mit ihrem Anton zurück, sie hat das Gefühl, alles falsch gemacht zu haben. Der Krieg wird immer weiter ausgedehnt und alle Männer müssen an die Front, außer den Alten und den Parteifunktionären.
    Wilfried hat als Ortsgruppenführer die Aufsicht über französische Kriegsgefangene. Als ein britischer Bomber im Wald nahe Schabbach abstürzt, erschießt Wilfried ihn kaltblütig. Anton ist in Russland und wird per Ferntrauung mit der hochschwangeren Hamburgerin Martha vermählt. Umringt von Familie, Kameraden und einem Team der Wochenschau darf das Ehepaar ein kurzes Telefonat führen. Otto, als Sprengmeister an der Front in der Eifel, erfährt von Ernst Simon, dass er einen schon vierjährigen Sohn namens Hermann mit Maria hat. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 03.09.2015arte
  • Folge 5 (156 Min.)
    Im Winter 1944 glaubt keiner mehr an den „Endsieg“. Während die Propagandakompanie in Russland umso verbissener von Heldentaten berichten will, muss Anton als Kamera-Assistent mit ansehen, wie Juden erschossen werden. Otto Wohlleben ist als Sprengmeister der Wehrmacht in Schabbach auf Durchreise. Über ihren gemeinsamen Sohn Hermann finden er und Maria wieder zueinander. Doch das Glück währt nur kurz, denn am nächsten Morgen entschärft Otto seine letzte Bombe. Dem alten Mathias geht es seit dem Brief seines verschollenen Sohnes Paul aus Amerika immer schlechter und er stirbt.
    Als die Amerikaner einmarschieren, wird die herrschaftliche Villa von Eduard und Lucie beschlagnahmt. Die opportunistische Lucie freundet sich aber schnell mit den Besatzungssoldaten an, die Kaffee, Schokolade und Kaugummi in das Dorf bringen. Inzwischen ist die Verwandtschaft von Katharina aus Bochum nach Schabbach gezogen und auch Klärchen, ein heimatloses Mädchen aus dem Ruhrgebiet, bleibt bei Familie Simon hängen. Eines Tages im Mai kommt mit einer schwarzen Limousine Paul Simon in sein altes Heimatdorf zurück.
    In Siegerlaune spendiert er den Schabbachern ein großes Fest. Maria verhält sich ihrem 20 Jahre lang verschollen gebliebenen Mann gegenüber sehr abweisend. Für Paul ist in Schabbach alles fremd geworden und er beschließt abzureisen. Anton kommt aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurück, nachdem er über 5.000 Kilometer zu Fuß über die Türkei, Griechenland und Tirol nach Hause gelaufen ist. Kurz darauf stirbt seine Großmutter Katharina. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 10.09.2015arte
  • Folge 6 (139 Min.)
    Die Schabbacher und ganz besonders Marias Söhne profitieren vom Wirtschaftswunder: Anton ist Besitzer seiner eigenen Optik-Fabrik und ist stolz darauf, aus der Hunsrücker Tradition ausgebrochen und ein erfolgreicher Erfinder geworden zu sein. Ernst, der bereits während der Schwarzmarktzeit Profite gemacht hat, ist mit der Tochter eines vermögenden Holzhändlers verheiratet. Er kann seine Leidenschaft für das Fliegen als Hubschrauber-Pilot ausleben, doch als sich die Holztransporte per Hubschrauber als unrentabel erweisen, gehen seine Firma und die Ehe daran zugrunde.
    Maria nimmt an dem turbulenten Leben ihrer älteren Söhne kaum teil und klammert sich dafür umso mehr an ihren Jüngsten, Hermännchen. Sie hofft, dass aus ihm ein erfolgreicher Diplomingenieur wird, und schickt ihn auf das Gymnasium in Simmern. Hermanns Lieblingsfächer sind jedoch Deutsch und Musik: Mit seinen Freunden spielt er Jazz-Musik, von Lotti lernt er das Tanzen und abends dichtet und komponiert er seine eigenen Lieder für Gitarre.
    Außerdem verliebt sich Hermann in das elf Jahre ältere Klärchen, doch muss ihre Beziehung geheim bleiben. Als Klärchen schwanger wird, flieht sie aus dem Dorf. In einem Brief erklärt sie Hermann, dass sie das Kind hat abtreiben lassen, doch die Familie bekommt den Brief in die Hände. Für Maria ist das Verhältnis ein Verbrechen an ihrem Kind und auch Anton ist sehr erbost. Darüber zerbricht Hermanns Beziehung zu seiner Familie für immer. Hermann beschließt, sobald er alt genug ist, das Dorf zu verlassen … (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 17.09.2015arte
  • Folge 7 (158 Min.)
    Antons Firma, die hochwertige optische Spezialprodukte herstellt und stets neue Patente anmeldet, stellt nun sogar für ausländische Unternehmen eine Konkurrenz dar. Ein amerikanischer Konzern bietet Anton 60 Millionen Dollar für seine Firma. Ernst, dessen neue Devise das „Modernisieren“ ist, hat eine Entrümpelungsfirma gegründet. Er überredet Hausbesitzer zu hässlichen modernen Fassaden und trägt dazu bei, den Charme der alten Dörfer im Hunsrück zu zerstören. Hermännchen arbeitet an seiner Auftragskomposition für den Südwestfunk. Sein Stiefvater Paul ist extra aus Amerika angereist und stellt ihm neue Geräte für elektronische Klangerzeugung zur Verfügung.
    Der alte Paul, der seine Elektronik-Firma in Detroit zwei Jahre zuvor verkauft hat, genießt seinen Reichtum und rät Anton, dasselbe zu tun. Doch Anton fühlt sich von seinem Vater missverstanden und beschließt, seine Optik-Firma zu behalten. „Der Mensch muss wissen, wo er daheim ist“, sagt er. Das erste öffentliche Konzert von Hermann ist für die Dorfbewohner und ganz besonders für Maria ein verstörendes Erlebnis. Nur Glasisch Karl findet Zugang zu der Musik und hört den Gesang einer Nachtigall heraus.
    1982 stirbt Maria und die ganze Familie Simon kommt nach Schabbach. „Ihr Leben lang sind immer alle von ihr gegangen, und jetzt, wo sie von uns gegangen ist, da sind alle gekommen“, sagt Schwiegertochter Martha. Am Abend feiert das Dorf die Kirmes. Glasisch Karl stirbt und steigt zu den anderen Toten und Maria in den Hunsrücker Himmel auf. Hermann ist von der Rückkehr in sein Heimatdorf bewegt. Er wird dadurch angeregt, Chorgesänge im Hunsrücker Platt zu komponieren, die in den Schieferhöhlen bei Schabbach aufgeführt werden. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDo 24.09.2015arte

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