Dokumentation in 3 Teilen, Folge 1–3

  • Folge 1
    Die Ordensgeschichte beginnt Anfang des 16. Jahrhunderts. In Rom regieren sittenlose und geldgierige Päpste, die mit Ablasshandel und Ämterverkauf ein Vermögen machen. Dagegen setzen die Jesuiten auf Armut, Strenge und Enthaltsamkeit. Trotzdem findet Ignatius von Loyola schnell Zugang zu einflussreichen Kreisen und gewinnt auch das Vertrauen des Papstes. Schließlich haben er und seine Männer dem Papst absoluten Gehorsam geschworen, und der Papst erkennt schnell, das er diese hervorragend ausgebildete und hochmotivierte Truppe gut gebrauchen kann.
    Schließlich sind die Zeiten schwierig: Einerseits droht der Norden an den Protestantismus verloren zu gehen, andererseits warten gerade erst entdeckte oder eroberte Regionen in Amerika und Asien auf Missionierung. Der Einfluss des Ordens wächst schnell – nicht nur innerhalb der Kirche. Als Beichtväter haben sie Zugang zu fast allen katholischen Herrscherhäusern. Sie beeinflussen Konzilien und Könige. Sie entwickeln ein modernes Schulsystem, fördern die Wissenschaft, entwickeln eine eigene Theaterform, verbreiten den Barock in Nordeuropa.
    Der erste Folge des Dreiteilers „Die Jesuiten“ beschreibt den Aufstieg des Ordens zu einer weltweit operierenden Organisation von größter Effizienz. Der Film erzählt in beeindruckenden Bildern vom sittlichen Verfall der Renaisssance-Päpste, von Reformation und Gegenreformation – und von dem spannenden Versuch der Jesuiten, überall auf der Welt Einfluss zu gewinnen für ihre Kirche und ihren Glauben. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 27.12.2000Das Erste
  • Folge 2
    Bewundert und gefürchtet, geheimnisvoll und mächtig: seit der baskische Edelmann Ignatius von Loyola 1534 den Jesuitenorden, die „Gesellschaft Jesu“ gründete, gilt dieser Männerbund als eine der umstrittensten Institutionen der katholischen Kirche.
    Sie waren effizient, gebildet, voller Elan – und erfolgreich. Sie gründeten sagenumwobene Stadtstaaten in Südamerika, schickten Missionare nach Indien und Japan, gewannen sogar Einfluss am chinesischen Kaiserhof. Und sie stellten die Beichtväter von Kaisern, Königen und Fürsten in ganz Europa. Aber ihr Erfolg und politischer Einfluss war auch der Keim ihres Niedergangs. Dem spanischen König missfällt ihr Einfluss am Wiener Hof während des 30-jährigen Krieges. Die Franzosen verdächtigen sie als Drahtzieher von Attentaten auf ihre Herrscher, Madame Pompadour, die Mätresse des französischen Königs, hat ebenso wie die österreichische Kaiserin Maria Theresia ihre ganz persönlichen Gründe, die Jesuiten loszuwerden. Auch innerhalb der katholischen Kirche sind sie umstritten. Der Druck auf den Papst, seine schlagkräftigste Truppe aufzulösen, wird immer größer.
    Die Jesuiten Es beginnt der Überlebenskampf des Ordens. Das 16. und 17. Jahrhundert, die Zeit der absolutistischen Herrscher und der Glaubenskriege, der Entdeckungen und kolonialen Eroberungen, bilden den Hintergrund für die zweite Folge des Dreiteilers „Die Jesuiten“. Der Film erzählt die spannende Geschichte eines Ordens, der an allen Brennpunkten der Zeit eine aktive Rolle spielte. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereDo 28.12.2000Das Erste
  • Folge 3
    Gegen Ende des 18. Jahrhundert waren die Jesuiten in den meisten Staaten verboten worden, selbst der Papst hatte dem politischen Druck nicht mehr standgehalten und den Orden aufgelöst. Doch der Orden existierte weiter: Preußen und Russland hatten die Vertriebenen aufgenommen, dort betrieben sie ihre Schulen und Universitäten. Erst als Napoleon seine Macht verliert, läßt der Papst den Orden wieder zu. Aber sie bleiben umstritten und geraten immer wieder unter Druck.
    In den Zeiten des erwachenden Nationalismus und Liberalismus des 19. Jahrhunderts kämpfen sie im Auftrag des Papstes gegen den um sich greifenden „Modernismus“. Wie zur Zeit der Gegenreformation sind es die Jesuiten, die den Abwehrkampf organisieren. Besonders im Deutschen Reich regt sich Widerstand gegen den papsttreuen Orden.
    Die Jesuiten Mitte des 19. Jahrhunderts beginnt der „Kulturkampf“, der einen Höhepunkt im Verbot des Jesuitenordens erreicht. Wieder kämpft der Orden ums Überleben. Diesmal übersteht er die Anfeindungen, gerät aber bald wieder unter Druck: Den Nazis passen die Jesuiten nicht, die mehr an den Papst gebunden sind als an den Führer, viele engagieren sich im Untergrund, einige im Widerstand. Viele Patres werden verhaftet, interniert, einige hingerichtet. Während des Zweiten Vatikanischen Konzils, das wie schon frühere Konzilien, stark von Jesuitentheologen beeinflußt wird, orientieren sich Kirche und Orden neu. „Glaube und Gerechtigkeit“ wird zum Motto des Ordens – und bringt ihn erneut in Schwierigkeiten – innerhalb und außerhalb der Kirche.
    Der dritte Teil der Reihe „Die Jesuiten“ beschreibt den Überlebenskampf des Ordens in der Neuzeit: Welche Rolle spielten die Jesuiten in der Auseinandersetzung mit dem Kommunismus?. Wie verhielt sich der Orden gegenüber dem Faschismus? Wie agieren sie im krisengeschüttelten Süd- und Mittelamerika? Wo steht der Orden am Beginn des neuen Jahrtausends? (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereFr 29.12.2000Das Erste

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