Das Schwein – Eine deutsche Karriere

Der halbwüchsige Berliner Junge Stefan Stolze erlebt die typische Nachkriegszeit von Not und Entbehrung. Nachdem er beim Kameradendiebstahl erwischt wird, fliegt er von der Schule. Seine Mutter sorgt sich um seinen Lebensweg. Den nimmt Stolze in den 70er Jahren in Richtung Rotlichtmilieu, wo er sich als Zuhälter und Hehler etabliert. Bald wird er verhaftet und muss ins Gefängnis. Auch da verrät Stolze seine Komplizen und kommt so auf freien Fuß. Durch das Vertrauen seines Knastkumpels Korda gaunert er diesem seine Firma ab. Als Stolze die wohlhabende Alice van Lück kennen lernt, verschafft er sich eine Eintrittskarte in die „feinen Kreise“ …
1954: Deutschland wird Fußball Weltmeister und erringt damit neun Jahre nach der Katastrophe des Zweiten Weltkrieges seinen ersten internationalen Erfolg. Gleichzeitig macht in Berlin der frühreife Stefan Stolze die ersten Schritte in seiner schillernden Karriere. Stefan bringt die Moral der ersten Jahre des Wirtschaftswunders auf einen Punkt: Haste was, dann biste was! Der intelligente und clevere Junge lässt kein Geschäft aus. Seinen Klassenkameraden verkauft er Hausaufgaben nur gegen Butterstullen, Nachhilfeunterricht gibt’s nur gegen Bares.
Selbst auf dem Liebesmarkt bietet Stefan seine Dienste an natürlich für einen „stolze(n)“ Preis. Sein wahres Talent ist aber die intelligent eingefädelte Intrige. Um seinen Schulfreund Lutz Krüger vor dem Sitzen bleiben zu retten, verunglimpft und diffamiert er einen verhassten Lehrer, so dass dieser die Schule verlassen muss. In Sachen Liebe zahlt Stefan jedoch Lehrgeld. Die bezaubernde Christa, Schwester des reichen Schulkameraden

Tillmann, flirtet mit Stefan. Der verliebt sich unsterblich und schreibt ihr einen Liebesbrief.
Christa macht sich aber in aller Öffentlichkeit über die gefühlsbetonten Bekenntnisse des jungen Stolze lustig er rächt sich brutal. Um aus seiner ärmlichen Herkunft auszubrechen, ist ihm fast jedes Mittel recht. Selbst Kameradendiebstahl schreckt ihn nicht ab. Als er deswegen von der Schule fliegt, macht sich seine Mutter große Sorgen. In den 70er Jahren mausert sich Stefan zum Zuhälter und Hehler. Er verkauft gestohlenen Schmuck und wird verhaftet. Die Ganovenehre ist ihm gleichgültig, als er seine Mittäter verrät, um sich selbst zu retten.
Letztlich kommt er mit einer Bewährungsstrafe davon. Noch während der U Haft hat ihm der Mithäftling Robert Korda seine Sorgen anvertraut: Ehefrau Eva führt übergangsweise dessen Immobilienfirma, aber sie versteht nichts vom Geschäft. Stefan erkennt seine Chance zum Einstieg ins „seriöse Business“. Nach seiner Entlassung reißt er sich prompt die Firma seines Knastkumpels unter den Nagel: Zuerst verführt er Eva hemmungslos, dann überzeugt er sie, ihm die Korda Immobilien zu überschreiben.
Als Filialleiter einer Bank kann ihm sein alter Schulfreund Lutz mit manchem zinsgünstigen Kredit dienen. In der reichen Kundin Alice van Lück sieht Stolze instinktsicher seine Eintrittskarte in die „feinen Kreise“. Alice ist wenig attraktiv, aber Besitzerin eines großen Anteils des größten Berliner Elektrounternehmens, der „Elektro Lück“. Also wird aus Alice schnell Stefans Ehefrau. Das hindert ihn jedoch nicht, noch am Hochzeitsabend die beste Freundin seiner Frau, Gabriela, ins Bett zu ziehen … (Text: TV Berlin)