zeit.geschichte Stalins Verdammte – Die Insel der Kannibalen
unvollständige Folgenliste
Stalins Verdammte – Die Insel der Kannibalen
1933, Stalins große „Säuberung“ beginnt: 6000 „sozial-schädliche und deklassierte Elemente „ schickt der Diktator ohne Lebensmittel, Kleidung und Werkzeuge auf eine verlassene Insel mitten in Sibirien mit schrecklichem Resultat. Ohne Essen oder Vorräte wurden diese Menschen deportiert und ihrem eigenen Schicksal überlassen. Dem Verhungern preisgegeben mitten auf einer verlassenen Insel. Die Geschehnisse die folgten waren schrecklich. Hunger, Entbehrungen, Krankheiten und Fluchtversuche reduzierten die Zahl der Ausgesetzten innerhalb von dreizehn Wochen auf etwa 2200 Menschen. Schließlich kam es auch zu Fällen von Kannibalismus. Berichte von der Tragödie von
Nasino – benannt nach der sibirischen Ortschaft, in deren Nähe sich diese schrecklichen Begebenheiten abspielten, bekam schließlich sogar die Führungsspitze der KPdSU zu Ohren. Sie stoppte ihre umfangreichen Pläne, als „gefährlich“ oder „asozial“ klassifizierte Personen in so genannte Sondersiedlungen zu deportieren, um diese zu Vorposten der Erschließung unwirtlicher Gegenden der Sowjetunion zu machen. Stattdessen wurden diese Personen erschossen oder in Arbeitslager deportiert. Die Ereignisse von Nasino gehörten lange Zeit nur zur mündlich überlieferten Geschichte der Sowjetunion. Erst Jahrzehnte später wurden sie aufgearbeitet. (Text: ORF)