ZDFzoom Folge 29: Zeitarbeit – Jobmotor oder Ausbeutung?
Folge 29
Zeitarbeit – Jobmotor oder Ausbeutung?
Folge 29 (30 Min.)
Arbeitnehmer zweiter Klasse oder notwendiges Instrument zur Sicherung des Wohlstandes? Etwa 700 000 Menschen sind aktuell bei zirka 10 000 Zeitarbeitsfirmen beschäftigt. Ein großer Teil als ungelernte oder gering qualifizierte Arbeiter. Die Lohnuntergrenze liegt bei knapp 8 Euro „ „zum Leben zu viel, zum Sterben zu wenig“, sagt Leiharbeiter Alexander H.. Leiharbeiter sind, obwohl theoretisch normale Angestellte, bei manchen Firmen praktisch rechtlos: Wer über seine Arbeit meckert, wird kurzfristig vom Auftragnehmer „abgemeldet“, was meist zur sofortigen Kündigung durch die
Zeitarbeitsfirma führt. Extrem kurzfristige Einsätze gehören zum Alltag vieler Leiharbeiter sowie Doppelschichten und Zwangsurlaub. „Noch ein weit verbreiteter Trick ist, Zeitarbeitern 400-Euro-Jobs zu geben und sie dann Vollzeit arbeiten zu lassen“, sagt ein Insider. Er muss es wissen, denn ihm gehört eine Zeitarbeitsfirma mit 1500 Beschäftigten. Für sich schließt er diese Methoden aus. „Die Branche muss seriös werden und vor allem die Angestellten besser behandeln“, meint der Geschäftsmann, der von sich aus Equal Pay zahlt, also gleichen Lohn für gleiche Arbeit. (Text: ZDF)