Boden sei kostbarer als Gold, sagte 2012 der amerikanische Börsen-Experte Warren Buffet. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Run auf die Flächen im Osten Europas längst begonnen. Als Länder wie Polen, Ungarn, Rumänien der EU beitraten, ging es auch um die wirtschaftliche Öffnung dieser Länder für ausländische Kapitalgeber. Um einen Ausverkauf an westliche Investoren zu verhindern, wurden Übergangsregeln für Landverkäufe an Ausländer festgelegt. 2016 fallen nun die letzten Schranken. Auch in Polen läuft die Schutzfrist für Landkäufe durch Ausländer ab. Werden diese Länder nun von westlichen Käufern überrollt? In Rumänien können Ausländer schon seit 2014 Land kaufen, Ungarn hat die Regelung durch eine Verfassungsänderung bereits wieder außer Kraft gesetzt und verkauft
gleichzeitig gerade staatliche Flächen an den Höchstbietenden. Hiergegen formiert sich Widerstand. In Bulgarien haben sich 660 Familien zu einer Genossenschaft zusammengeschlossen. Mikrokredite einer internationalen Entwicklungsgenossenschaft helfen den Einheimischen, ihr Land weiter zu bewirtschaften. In Deutschland wehren sich junge Bauern mit der Initiative „Bauer sucht Land“ gegen den Ausverkauf an Großinvestoren wie die „KTG Agrar“ – einen der größten Agrarrohstoffproduzenten Europas, der gezielt gewaltige Agrarflächen im Osten Europas aufkauft. Durch die industrielle Bewirtschaftung der Flächen gehen Arbeitsplätze verloren, mit bekannten Folgen wie Landflucht und Monokultur. „Yourope“ schaut sich um im Osten Europas, wo Agrarland gerade zum neuen Gold wird. (Text: arte)