Wie geht das? Folge 112: Munitionsbergung in der Ostsee
Folge 112
Munitionsbergung in der Ostsee
Folge 112
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Ostsee im großen Stil als Munitionsentsorgungsstelle missbraucht. Zehntausende Minen, Granaten und Torpedos aus dem Zweiten Weltkrieg liegen noch auf dem Meeresboden, auch vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns. Bis zu 3.000 Kilogramm Munition gehen einem Fischer im Jahr ins Netz. Regelmäßig registrieren Erdbebenmessgeräte Detonationen im Meer. Die meisten Bomben sind inzwischen durchgerostet, so Kampfmittelexperten. Die Munitionsreste sind nicht nur für Fracht- und Fischereischiffe eine Gefahr, sondern stellen zudem eine Hürde für Energieversorgungsunternehmen dar, die große
Offshore-Windparks errichten wollen und einen munitionsfreien Boden benötigen. Bevor die in die Jahre gekommene Munition in der Ostsee gesprengt wird, prüft der Bergungsdienst des Landes jedes Fundstück einmal mehr. Zu hoch ist die Gefahr, dass durch die Sprengung Meerestiere und -pflanzen getötet und zerstört werden. Zudem könnte das Meer durch austretende Giftstoffe verseucht werden. Das ist teuer und kostet viel Zeit. Daher werden Hightech-Roboter eingesetzt, um die Munition zu bergen. Dadurch sollen Firmen, die auf und in der Ostsee investieren und bauen wollen, schneller zum Ziel kommen. (Text: NDR)