Wie geht das? Folge 109: Biogas – Von der Gülle ins Netz
Folge 109
Biogas – Von der Gülle ins Netz
Folge 109 (30 Min.)
Stefan Kummert ist einer der Substrat-Lieferanten für die Torgelower Biogasanlage.
Bild: NDR/Videomagic
Deutschland ist Weltmarktführer im Bau von Biogasanlagen. 2016 gab es knapp 9.000 Biogasanlagen. Seit der Verabschiedung des Erneuerbare-Energie-Gesetzes (EEG) war ein sprunghafter Anstieg zu verzeichnen. Gut 43.000 Arbeitsplätze sind dadurch in dieser Branche entstanden. Etwa 500 dieser Anlagen stehen in Mecklenburg-Vorpommern. Fachleute sagen, dass eigentlich hinter jedem Kuhstall eine Biogasanlage stehen müsste. Das wäre dann eine wirkliche Kreislaufwirtschaft: Energiegewinnung und Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit. Eine der größten Biogasanlagen Mecklenburg-Vorpommerns entsteht gerade in Torgelow in Vorpommern. Bauherr ist die Firma Me-Le, die schon in Brasilien und in der Nähe von Leipzig Anlagen errichtet hat. Investitionsvolumen: 15 bis 17 Millionen Euro. Anfang 2018 geht sie nach drei Jahren Bauzeit in den Betrieb. Die Anlage in Torgelow wird ein Energiepark, der 15.000 Einwohner
mit Biogas in Erdgasqualität versorgen kann. 700 Kubikmeter Gas pro Stunde werden künftig ins Stromnetz eingespeist. Torgelow will kein Energieriese sein, der die Energiepflanzen aus Hunderten Kilometer Entfernung anfahren lässt. Deshalb gibt es mit Landwirten aus der Region Lieferverträge: Zehn Landwirte aus dem Umkreis sollen ihren Mist und Trockenmais ins Torgelower Industriegebiet bringen und erhalten davon später etwa 80 Prozent als Dünger für ihre Felder zurück. Auch Landwirt Stefan Kummert aus Blumenthal betreibt eine kleine Biogasanlage. Er zieht Rinder auf und wird einer der Lieferanten sein, die die Torgelower Biogasanlage mit Substraten versorgen. Der Film begleitet den Aufbau der Biogasanlage, vom Aufsetzen der Gaskuppeln, der Installation der Rührwerke bis zum Start des Probebetriebes. Beleuchtet wird aber auch das Thema Umweltrisiko Biogasanlage. (Text: NDR)