Weltreisen Tal des Zorns – Widerstand in Frankreichs Alpenwelt
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Tal des Zorns – Widerstand in Frankreichs Alpenwelt
Keine 40 Kilometer entfernt hinter den mondänen französischen Badeorten der Côte d’Azur, hinter Nizza, Cannes und St. Tropez, ragen schwarz und steil die Berge der Seealpen auf. Sie sind Schauplatz sagenumwobener Geschichten. In der abgeschiedenen Bergwelt des 2.800 Meter hohen Mont Bégo, dem „Berg der göttlichen Herrscher“, haben Menschen vor mehr als 5.000 Jahren geheimnisvolle Symbole in die Felsen geritzt. Über 40.000 Felszeichnungen, Botschaften an die Götter, haben sie hier der Nachwelt hinterlassen: im „Tal der Wunder“, dem Merveilles-Tal. Die Bewohner und ihr einzigartiger Kulturschatz sind mit der Außenwelt hauptsächlich durch eine kleine Bergbahn verbunden. Mühsam klettert die Tendabahn zwischen Turin und Nizza auf kurzer Strecke unglaubliche 1.000 Höhenmeter empor. Für die Bewohner ist es ihre Lebensader schlechthin. Die Eisenbahn verbindet die
französisch-italienische Bevölkerungsvielfalt mit den Ländern, wo ihre Familien leben. Alle leben freundschaftlich zusammen. Doch Freundschaften enden oft beim Geld. Die Eisenbahn ist schwer baufällig. Doch wer soll dafür zahlen? Frankreich, sagen die Italiener. Italien, sagen die Franzosen. Die Bewohner fürchten, dass im geeinten Europa am Ende niemand zahlen wird. Für viele Millionen Euro soll eine überdimensionierte Straße in den Berg und seine Hänge getrieben werden, eine „Rennstrecke für Lastwagen“, so fürchten sie. Und so formiert sich Widerstand im Merveilles-Tal. Ein Widerstand, wie man ihn hier lange nicht gesehen hat. Das „Tal der Wunder“, es ist ein „Tal des Zorns“ geworden. Der Film zeigt nicht nur die Einzigartigkeit der Berglandschaft und ihrer Bewohner, sondern auch wie die Einwohner von Tende versuchen, sich gegen die Politik ihres Bürgermeisters zu wehren. (Text: NDR)