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Rettet Europas Amazonas – Wasserstraße bedroht Polesiens Natur
„Amazonas von Europa“, so wird Polesien oft genannt. Ein Feuchtgebiet, das sich über belarussisches, ukrainisches und polnisches Staatsgebiet erstreckt und eine der artenreichsten Regionen der Welt darstellt. Hier sind Braunbär, Wolf und Wisent ebenso wie Tausende seltene Vogelarten zu Hause. Doch nun soll eine gigantische Wasserstraße gebaut werden. Das Idyll schwebt in Gefahr. Die Naturschützer*innen Irina Kashpei, Pavel Pinchuk und Elleni Vendras wollen genau das verhindern. Sie haben einen Antrag bei der UNESCO gestellt, Polesien soll Weltnaturerbe und so vor den Bulldozern geschützt werden.
„Nur noch die Anerkennung als UNESCO-Weltnaturerbe kann meine Heimat retten“, sagt Irina Kashpei. Sie ist selbst in Polesien geboren, ihre Großmutter lebt noch in der Region. Es geht um ihre Heimat und um das Überleben vieler gefährdeter Säugetiere und Millionen vonVögeln. Damit ihr Antrag Chancen hat, machen die Wissenschaftler Grundlagenarbeit. Sie zählen Arten und Tiere, dokumentieren die enorme Biodiversität, sammeln alle Informationen, die ihnen zuträglich sind. Ein Kampf gegen die Zeit: In der Ukraine haben die Bauarbeiten für die gigantische Wasserstraße E40 bereits begonnen.
Der Fluss Pripyat, Herzstück Polesiens, wurde an vielen Stellen bereits ausgebaggert und verbreitert, auch in gefährlicher Nähe zum Atomreaktor von Tschernobyl. Und dies ist erst der Anfang: Die E40 soll die längste Wasserstraße Europas werden und die Ostsee mit dem Schwarzen Meer verbinden: 2.000 Kilometer vom polnischen Danzig bis ins ukrainische Cherson. Die Zerstörung riesiger Überschwemmungs- und Feuchtgebiete und ein riesiges, von Menschenhand gemachtes Artensterben könnten die Folgen sein, fürchten Irina und ihre Mitstreitenden. (Text: NDR)
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