Gerry O’Brien ist der Kneipier des Churchill Arms in London. Er kennt seine Stammgäste: Stanley kommt immer zehn Minuten vor der Zeit, jeden Tag, mit Hut und „Daily Telegraph“ unterm Arm. Um Schlag elf Uhr hat er sein erstes Pint vor sich stehen. Gerry ist einer von über 50.000 Pub-Landlords im Vereinigten Königreich. Ohne Kneipenwirte wie ihn und ohne die Pubs ist das Leben auf der Insel undenkbar. Sie gehören zu Großbritannien wie die Kronjuwelen zur Queen. Der Pub ist der Hub, sagen sie hier, der Mittelpunkt, ein Stück unverwechselbares Britannien mit Ale und Sonntagsbraten. Heimat, Wohnzimmer, Heiratsmarkt,
mehr als nur eine Tankstelle für die Durstigen. Und doch müssen immer mehr Pubs schließen. Biersteuer, Rauchverbot und die Gier der Investoren machen dieser urbritischen Institution zu schaffen. London-Korrespondentin Hanni Hüsch und ein ARD Team haben sich in England, Wales und in der entlegensten Ecke Schottlands auf die Suche gemacht: nach dem perfekten Ort, nach Seele und Geheimnis des Public Houses, das auf eine jahrhundertelange Tradition zurückblicken kann. Ein Ort, an dem alle gleich sind, Landbesitzer und Lastwagenfahrer, ein Ort, der Großmutter und Enkel zusammenbringt. (Text: NDR)