• 30 Min.
    ORF-Korrespondent Ernst Gelegs – Bild: ORF
    ORF-Korrespondent Ernst Gelegs
    In Bulgariens Hauptstadt Sofia ist Russland präsent wie nirgendwo sonst in der EU. In der Stadt gibt es mehr als 600 russische Denkmäler: Sofias bekanntestes Wahrzeichen, die Alexander-Newski-Kathedrale, ist nach dem russischen Nationalheiligen benannt und das Denkmal für die gefallenen Soldaten der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg ist überdimensional groß. Woher rührt diese Liebe zu Russland und teilt auch die bulgarisch-orthodoxe Kirche die Meinung der russisch-orthodoxen, die den Krieg Russlands gegen die Ukraine befürwortet? Osteuropa-Korrespondent Ernst Gelegs geht in seinem Stadtporträt „Mein Sofia“ diesen Fragen nach, und beleuchtet die bulgarische Hauptstadt auch aus einem ganz anderen Blickwinkel, abseits von politischen und wirtschaftlichen Krisen, von Korruption und dem harten Leben im ärmsten Land der EU.
    Er trifft Menschen wie Evgenia Schiwkowa, die Enkeltochter des letzten kommunistischen Diktators Todor Schiwkow, die in Sofia geborene Mode-Designerin Anelia Peschev und Sternekoch Andre Tokev, der die bulgarische Hausmannskost zubereitet wie kein anderer im Land. (Text: ORF)
    Deutsche TV-PremiereDo 23.05.20243satOriginal-TV-PremiereMi 23.08.2023ORF 2
  • Folge 2
    In wenigen Tagen geht in den USA die Amtszeit von Präsident Barack Obama zu Ende. Der erste schwarze US-Präsident hatte bei seiner Wahl vor acht Jahren eine beispiellose Aufbruchsstimmung und international eine Welle der Begeisterung ausgelöst. Die Erwartungen an ihn waren enorm – nicht alle konnte er erfüllen. WELTjournal-Reporterin Christa Hofmann beleuchtet die Höhen und Tiefen der Ära Obama und zeigt die bewegendsten Momente seiner Amtszeit: zu Wort kommen Polit-Analysten ebenso wie Wegbegleiter des scheidenden Präsidenten und seiner Frau Michelle. Auch wenn die Bilanz durchwachsen ausfällt, hier in Europa bedauert eine überwältigende Mehrheit, dass Obamas Amtszeit zu Ende geht. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 18.01.2017ORF 2
  • Folge 3
    Nach der Festnahme eines terrorverdächtigen 17-jährigen Wieners und eines 21-jährigen Deutschen laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Die beiden geben selbst an, einen radikal-salafistischen Hintergrund und Kontakte zur Terrormiliz IS zu haben. Bis zu 5000 junge Europäer sind als Kämpfer für den IS nach Syrien und in den Irak gereist. Sie sollen dort ausgebildet worden sein, um den Terror nach Europa zu bringen. Ein Drittel von ihnen ist nach EU-Schätzungen wieder zurückgekehrt.Das WELTjournal zeigt die Reportage zweier deutscher Filmemacherinnen, die sich in einem Selbstversuch unter falscher Identität übers Internet für die Terrormiliz anwerben lassen.
    Sie erleben dabei, wie intensiv im Netz um Konvertiten geworben wird und wie schnell der Kontakt in die radikale Szene entsteht. Zu Wort kommt auch der Syrien-Heimkehrer Harry S. aus Bremen, ein Deutscher mit ghanaischen Wurzeln, der wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung zu drei Jahren Haft verurteilt wurde. Drei Monate war er bei der Terrormiliz. Gleich zu Beginn seiner Zeit sei er gefragt worden, ob er Anschläge in Deutschland begehen wolle. Harry S. dazu: „Wir haben das verneint. Dann haben die gefragt, habt ihr Leute, die ihr kennt? Die in Deutschland aktiv sind, die bereit sind ihr Leben zu geben?“. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 01.02.2017ORF 2
  • Folge 4
    „Ich bringe euch alle um“, drohte der philippinische Präsident Rodrigo Duterte bei seinem Amtsantritt im Juni Drogen-Dealern und Abhängigen – doch mittlerweile hat der Drogenkrieg offenbar derartige Ausmaße angenommen, dass der Präsident selbst wieder die Reißleine zieht. In den vergangenen sieben Monaten wurden tausende Menschen getötet, ohne jedes Verfahren, ohne Anklage, Prozess und Urteil. Opfer sind neben Dealern auch tausende Kleinkriminelle und zahllose Unschuldige bzw. Unbeteiligte, vor allem aus den Armenvierteln, in denen die Menschen sich keine Schutzgelder leisten können.
    Menschenrechtsaktivisten zufolge töten auch Bürgerwehren und Auftragsmörder Drogen-Verdächtige und bedrohen und erpressen potentielle Opfer. Als verdächtig galt auch die 22-jährige Rowena. Ihre Leiche wurde mit einem Pappschild mit der Aufschrift „Dealer“ um den Hals gefunden. Und das obwohl sie nie mit Drogen zu tun gehabt hätte, wie ihre Mutter Terry im WELTjournal-Interview versichert. Laut Umfragen haben fast 80 % der Bevölkerung auf den Philippinen Angst, sie könnten die Nächsten sein. Dennoch sitzt der Präsident fest im Sattel. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 08.02.2017ORF 2
  • Folge 5
    Ab 23. Februar gehen die Syrien-Gespräche in Genf unter UN-Schirmherrschaft in die nächste Runde. Bis jetzt ist unklar, welchen Kurs der neue US-Präsident, Donald Trump, einschlagen wird. Stärker als je zuvor soll die Türkei ihre Rolle in Syrien beanspruchen. Der Plan, Sicherheitszonen zu errichten, sei – so Erdogan – mit den USA abgesprochen. Eine Kollision mit den Interessen Moskaus ist programmiert. Eine politische Einigung und damit ein baldiges Ende des Krieges ist kaum zu erwarten. Das Land ist – nach mehr als fünf Jahren Bürgerkrieg – ausgeblutet. Fast 50.000 Menschen sind allein im vergangen Jahr getötet worden -14.000 davon Zivilisten.Das WELTjournal zeigt die Geschichte des in Syrien geborenen Arztes Hisham Bismar, der sein komfortables Leben in den USA zurücklässt, um in einem Spital an der syrisch-türkischen Grenze zu arbeiten. Im Gepäck des Chirurgen: ein Koffer voll mit medizinischen Spezialgeräten und die Hoffnung, den Ärmsten der Armen helfen zu können. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 22.02.2017ORF 2
  • Folge 6
    Von Chaos im Weißen Haus sprechen die einen, von Tatendrang und Entschlossenheit die anderen. In kürzester Zeit hat der neue US-Präsident eine Rekordzahl von Dekreten erlassen, die politische Fakten schaffen sollen: gegen die Gesundheitsreform „Obamacare“, gegen Klimaschutzmaßnahmen, gegen Freihandelsabkommen und Einwanderung. Sein Einreiseverbot für Bürger aus mehreren muslimischen Ländern wurde von den Gerichten wieder aufgehoben – unter massivem Protest des Präsidenten. Trumps Team aus Bankern, Generälen und Klima-Skeptikern ist mittlerweile fix, doch es gibt auch bereits erste Rücktritte und Entlassungen. USA-Korrespondentin Hannelore Veit berichtet über die ersten 40 Tage von Trumps Präsidentschaft, die die USA weiter gespalten haben. Reporterin Barbara Lohr zeigt hingegen die Anhänger Trumps, die seine Pläne gut finden und überzeugt sind, dass er Amerika wieder groß machen wird. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 01.03.2017ORF 2
  • Folge 7
    Männliche Untergriffe sind ein alltägliches Übel, mit dem selbst die mächtigsten Frauen der Welt konfrontiert sind. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, die frühere US-Außenministerin Hillary Clinton, die ehemalige australische Regierungschefin Julia Gillard – sie alle wurden mit sexistischen, zotigen Sprüchen bedacht, die den Zweck haben, Frauen abzuwerten, letztendlich aber mehr über die Männer aussagen, die sie tätigen. WELTjournal-Reporterin Christa Hofmann ist dem Phänomen nachgegangen und zeigt, welche Strategien Frauen (und Männer) gegen Untergriffe entwickeln (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 08.03.2017ORF 2
  • Folge 8
    In den Niederlanden ist nach der jüngsten Eskalation mit der Türkei die Spannung vor den Wahlen am Mittwoch besonders groß: Der Rechtspopulist Geert Wilders liefert sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der rechtsliberalen Regierungspartei von Premier Marc Rutte. Wilders hat mit seinem Anti-Islam- und Anti-EU-Kurs zu einer politischen Wende im einstigen Vorzeigeland für Liberalität und Toleranz geführt. Er will alle Moscheen schließen, Grenzen dichtmachen, keine Muslime mehr ins Land lassen. Und Wilders fordert – nach dem Vorbild Großbritanniens – einen Ausstieg aus der EU.
    Dass seine rechten Parolen ausgerechnet in den Niederlanden auf fruchtbaren Boden fallen, die für ihre Offenheit, ihre fortschrittliche Gleichstellungs- und liberale Drogenpolitik bekannt sind, verwundert viele. WELTjournal-Reporter Alexander Steinbach hat sich auf eine Reise durch die Niederlande begeben und analysiert die politische und gesellschaftliche Ausgangslage vor den Wahlen, die richtungsweisend für ganz Europa werden könnten. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 15.03.2017ORF 2
  • Folge 9
    Der Countdown zum Brexit hat begonnen. Am Mittwoch, den 29. März, reicht Premierministerin Theresa May in Brüssel offiziell das Austrittsgesuch Großbritanniens aus der EU ein. Wie genau der Brexit aussehen wird und wie er das Leben für die Briten und die EU-Ausländer in Großbritannien verändern wird, ist immer noch unklar. Unter Auslandsösterreichern in London herrscht ebenso Alarmstimmung wie bei vielen britischen Unternehmen, die auf Arbeitskräfte aus Ost-Europa angewiesen sind. Die EU-treuen Schotten überlegen neuerlich, sich von London lossagen – damit steht nicht weniger als der Zusammenhalt des Vereinigten Königreichs auf dem Spiel.
    In Europas Hauptstadt Brüssel wiederum sehen tausende Briten einer ungewissen Zukunft entgegen. Sie arbeiten in EU-Institutionen und haben in Brüssel ihr eigenes „Little Britain“ aufgezogen, vom Cricketclub bis zur Theatertruppe – mit dem Brexit werden viele von ihnen wohl Brüssel verlassen. Großbritannien-Korrespondentin Bettina Prendergast und EU-Korrespondent Peter Fritz haben quer durch die Lande besorgte Brexit-Gegner und euphorische Brexit-Anhänger getroffen und über Herausforderungen und Hoffnungen gesprochen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 29.03.2017ORF 2
    deutsche Erstausstrahlung ursprünglich für den 08.06.2017 angekündigt
  • Folge 10
    Zum Besuch des britischen Thronfolgers Prinz Charles und seiner Ehefrau Camilla am 5. April in Wien wird ein Medienansturm erwartet. Wo immer die Royals auftreten, sind sie von einem Tross von Fotografen und Kameraleuten umringt. Prinz Philip bezeichnet Klatsch-Reporter gerne als niedrige Reptilien’, für Prinz Charles sind sie diese verdammten Typen’. Wir sind Abschaum’, sagt der Royals-Klatsch-Reporter Harry Arnold selbst von seiner Zunft, aber wir sind die Creme de la creme des Abschaums’. Die königliche Familie wünscht Publicity um ihre Existenz zu rechtfertigen, meint der Daily-Mirror-Reporter Roy Greenslade, aber sie wollen die Nachteile, wie den steten Mangel an Privatsphäre, nicht in Kauf nehmen. Das WELTjournal zeigt das komplizierte Verhältnis des britischen Königshauses zu den Medien und die Wechselwirkung der beiden, die – so scheint es – auf Gedeih und Verderb aneinandergebunden sind. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 05.04.2017ORF 2
  • Folge 11
    Am Sonntag, den 16. April, stimmt das türkische Volk über die Verfassungsreform ab, die Präsident Erdogan noch mehr Machtbefugnisse verleihen soll. Im Windschatten des Referendums geht die Regierung gezielt gegen Oppositionelle vor. Mit dem Referendum ist indirekt die Wieder-Einführung der Todesstrafe verknüpft. Für einige nach dem Putschversuch vom Juli Inhaftierte könnte das die Hinrichtung bedeuten. 36.000 Menschen wurden bislang verhaftet, 75.000 aus ihren Diensten entlassen. Mit Provokationen gegen Deutschland und andere EU-Staaten hat Erdogan mittlerweile eine tiefgehende diplomatische Krise vom Zaun gebrochen. Die politischen Spannungen haben den Wirtschaftsaufschwung der letzten Jahre in der Türkei nahezu zum Erliegen gebracht, der Tourismus ist massiv eingebrochen.Das WELTjournal zeigt die aufgeheizte Stimmung in der Türkei und in den Gemeinden der Auslandstürken in Europa, wo Anhänger und Gegner von Präsident Erdogan einander unversöhnlich gegenüberstehen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 12.04.2017ORF 2
  • Folge 12
    Vor den Präsidentschaftswahlen in Frankreich sorgt der Aufstieg der Chefin des rechtsextremen Front National in ganz Europa für Schlagzeilen. Laut Umfragen dürfte Marine Le Pen im ersten Wahlgang die meisten Stimmen und damit sicher in die Stichwahl kommen. Was will Marine Le Pen, die den Front National aus der Isolierung geführt hat, und wie werden sie und ihre Partei in Frankreich gesehen? Marine le Pen, die sich als Sauberfrau präsentiert und der vom Europa-Parlament Veruntreuung vorgeworfen wird, die Frankreich aus Europa führen und die Grenzen dicht machen will?Frankreich-Korrespondentin Eva Twaroch hat für das WELTjournal Marine le Pen bei ihren Wahlkampfauftritten begleitet: sie hat das vom Front National regierte Fréjus in Südfrankreich besucht, hat mit engen Vertrauten und politischen Gegnern gesprochen und auch mit Marine Le Pens Vater, Jean-Marie le Pen, dem Parteigründer des Front National, den seine Tochter aus der Partei ausgeschlossen hat. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 19.04.2017ORF 2
  • Folge 13
    Der 39 Jahre junge, frühere Wirtschaftsminister Emmanuel Macron hat gute Chancen Frankreichs neuer Präsident zu werden. Laut Umfragen wird Macron die Rechtsextremistin Marine Le Pen bei der Stichwahl am 7. Mai schlagen. Für seine Kritiker ist der unabhängige Mitte-Links-Kandidat ein Utopist ohne Programm, bei seinen Anhängern gilt er als ebenso charismatischer wie ambitionierter Senkrechtstarter. Viele Franzosen lieben ihn auch wegen seiner ungewöhnlichen Ehe: Macron ist mit seiner um 24 Jahre älteren früheren Französisch-Lehrerin verheiratet. Das WELTjournal zeigt ein Porträt des möglicherweise nächsten Präsidenten Frankreichs, von seiner Jugend über seine Studien an Frankreichs Elite-Kaderschmieden, seine Zeit als Banker und als Minister für Staatschef Holland. Zu Wort kommen Freunde, Kritiker und Weggefährten – und erstmals auch seine Ehefrau Brigitte, die im Wahlkampf allgegenwärtig ist. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 03.05.2017ORF 2
  • Folge 14
    Diese Woche geht der Eurovision-Song-Contest in der Ukraine über die Bühne, in einem Land, in dessen Ostteil Krieg herrscht. Zwar ist der Austragungsort Kiew vom Kriegsschauplatz etwa 800 Kilometer entfernt, trotzdem überschatten die Annexion der Krim und der Krieg mit den von Russland unterstützten Rebellen in Donezk das Mega-Event, bis hin zum Einreiseverbot für die russische Kandidatin. Auch das Motto des Song-Contests „Celebrating Diversity“ sorgt in der Ukraine für Spannungen. Homosexuelle stehen dort im Kampf um Anerkennung erst am Beginn und sehen sich Anfeindungen von weiten Teilen der Gesellschaft gegenüber. Zu den Feindbildern zählt auch der Begriff „Gender“. Frauen sind in Politik und Wirtschaft stark unterrepräsentiert, das Rollenbild ist traditionell-konservativ geprägt, der Schutz vor häuslicher Gewalt schwach. Ukraine-Korrespondent Christian Wehrschütz zeigt im WELTjournal die Stimmung in Kiew in den Tagen des 62. Eurovision-Song-Contests. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 10.05.2017ORF 2
  • Folge 15
    In Russland wird Gewalt in der Familie offiziell wieder toleriert: Präsident Putin hat im Februar ein Gesetz unterzeichnet, das häusliche Gewalt zum Bagatell-Delikt herunterstuft, solange sie keine schweren Verletzungen zur Folge hat. Für viele Frauen ist die Gesetzesänderung ein Schock. Sie sehen darin ein verheerendes Signal an die Gesellschaft und einen Freibrief für gewalttätige Ehemänner. Nach Schätzungen stirbt alle 40 Minuten in Russland eine Frau durch Gewalt, tausende Kinder werden jedes Jahr misshandelt.
    WELTjournal-Reporterin Beate Haselmayer ist der weit verbreiteten Gewalt in Russland auf den Grund gegangen: sie trifft Täter und Opfer, Kritiker und Befürworter, sowie eine Tatookünstlerin, die misshandelten Frauen gratis ihre Narben mit Blumenbildern überdeckt. Und sie zeigt auf, wie überaus stark die russische Gesellschaft von Gewalt geprägt ist – von der Gewalt in der Familie bis zur Gewalt gegen Minderheiten, gegen Andersdenkende, gegen Homosexuelle oder Regierungskritiker. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 17.05.2017ORF 2
    deutsche Erstausstrahlung ursprünglich für den 18.03.2018 angekündigt
  • Folge 16
    Auf seiner ersten Auslandsreise wird US-Präsident Trump überraschend als erstes Land Saudia-Arabien besuchen. Das erzkonservative wahhabitische Königreich, aus dem Al-Kaida-Chef Osama bin Laden und die meisten der Attentäter des 11. September stammen, ist für die USA ein unersetzlicher strategischer Partner und gleichzeitig ein brandgefährlicher Verbündeter. Washington braucht die Saudis um die US-Militär-Stützpunkte am Golf zu halten, im Kampf gegen den Terror und als Regionalmacht im zerrütteten Nahen Osten. Allerdings müssen sich die USA eingestehen, dass die saudische Politik selbst Teil des Problems ist: dass reiche Saudis den IS und sunnitische Gotteskrieger finanzieren und dass ein Verbündeter, bei dem Frauen kaum Rechte haben, Verurteilte geköpft, Blogger ausgepeitscht werden, höchst fragwürdig ist.
    Die Saudis wiederum brauchen die USA als Waffenlieferant und als Schutzmacht, vor allem gegen den aufstrebenden schiitischen Iran. Das WELTjournal beleuchtet die umstrittenen Beziehungen zwischen Saudi Arabien und den USA und analysiert die Rolle des saudischen Königshauses in einer weltpolitisch höchst gefährdeten Region. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 24.05.2017ORF 2
  • Folge 17
    Angesichts verstopfter Straßen und steigender CO2-Belastung sind Alternativen zum Auto gefragter denn je. Konzepte für gewerbliches oder privates Carsharing boomen in Europa. Auf der anderen Seite setzen PKW-Hersteller zunehmend auf Elektro-Autos und auf immer mehr Hightech: Die Entwickler wollen vollständig selbstfahrende Autos auf den Markt bringen: die Tests sind überwiegend erfolgreich verlaufen, die Zulassung solcher autonomer Fahrzeuge könnte jedoch noch etwas länger dauern. Das WELTjournal analysiert die neuesten Entwicklungen im Individualverkehr und zeigt in Deutschland, den USA und den Niederlanden, wie die Alternativen der Zukunft aussehen könnten. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 31.05.2017ORF 2
  • Folge 18
    Venezuela ist das erdölreichste Land der Welt und steht dennoch am Abgrund. Der frühere Staatschef Hugo Chavez wollte in Venezuela das „sozialistische Paradies auf Erden“ errichten, doch nach seinem Tod ist unter seinem Nachfolger Nicolas Maduro die ohnehin schwache Wirtschaft völlig eingebrochen. Seit Monaten geht die Opposition fast täglich auf die Straße, an die 50 Menschen sind bei den Protesten getötet worden. Da ausländische Journalisten kaum eine Einreisegenehmigung bekommen hat sich der australische Reporter Eric Campbell als Tourist ausgegeben und die angespannte Lage in Venezuela under cover unter die Lupe genommen.
    Im WELTjournal zeigt er, wie knapp bereits Grundnahrungsmittel geworden sind und wie sich schon ab drei Uhr früh Menschenschlangen vor den Supermärkten bilden, die auf eine Lieferung Mehl, Butter oder Toilettepapier warten. Dass man, wenn man 500 US$ wechseln will, eine Reisetasche braucht für die Berge von Geldscheinen, weil die Inflation zuletzt sagenhafte 800 Prozent betragen hat. Dass die Kriminalitätsrate in die Höhe geschossen ist und dass zehntausende Menschen das fast bankrotte Land bereits verlassen haben. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 07.06.2017ORF 2
  • Folge 19
    Strenggenommen hat die siebenjährige Greta zwei Väter und zwei Mütter: Die beiden Deutschen Jens und Andreas, sowie eine Leihmutter und eine Eizellenspenderin aus den USA. Jens und Andreas waren unter den ersten Deutschen, die auf diesem Weg ein Kind bekamen und es aus den USA nach Deutschland brachten. Weil Leihmutterschaft und Eizellenspende in den meisten europäischen Ländern verboten ist, weichen homosexuelle Paare oft in Länder wie Indien, die Ukraine oder in die USA aus. Rund 100.000 Euro kostet das Verfahren in den USA, inklusive Gebühren für die Reproduktionsklinik, die Agentur, die Eizellenspenderin, die Leihmutter und vieles mehr.
    Das WELTjournal begleitet Jens und Andreas seit Gretas erstem Geburtstag und auf ihrem Weg zum zweiten Kind, von der Zeugung in einem Reagenzglas bis in den Kreissaal. Dabei lernen die Zuschauer auch die Leihmutter und die Eizellspenderin kennen. Die Reportage gewährt Einblick in die Welt von Frauen, die für Geld anderen Menschen ihren Kinderwunsch erfüllen – ein höchst umstrittenes Geschäft, in ethischer aber vielfach auch rechtlicher Hinsicht, sowohl für das Kind als auch für die Leihmutter. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 14.06.2017ORF 2
  • Folge 20
    Europas Städte-Tourismus boomt wie nie zuvor. Angeheizt durch aggressives Preisdumping, Billigflüge und den Trend zu relativ günstigen Urlauber-Appartements über Internet-Plattformen wie Airbnb werden viele Städte von Touristenmassen schier überrollt. Seit auch viele Kreuzfahrtschiffe auf ihren Routen die Hotspots anlaufen, fürchten die Bewohner von Venedig, Barcelona und Dubrovnik, dass der Massentourismus ihre Stadt zerstört. Allein Venedig zählt 30 Millionen Urlauber im Jahr, bei 50.000 Einwohnern im historischen Kern. Das WELTjournal zeigt neben den wirtschaftlichen Vorteilen auch die vielen Schattenseiten des Massentourismus, wie Verkehrschaos, Müllberge und steigende Mieten.
    Einheimische fühlen sich aus ihren Städten verdrängt – vielerorts kippt die Stimmung und aus Gastfreundschaft wird Ablehnung. In Barcelona schreiben verärgerte Bürger bereits Slogans wie „Tourist go home“ auf die Gehsteige. Die Altstadt von Dubrovnik gleicht immer mehr einem Freilichtmuseum, in dem die Bewohner nur noch als Dienstleister Arbeit finden, weil es keine qualifizierten Jobs mehr gibt. Und Venedig droht wegen der ständig steigenden Zahl der Tagestouristen, die von den Kreuzfahrtschiffen in die Stadt strömen, in einem Menschenmeer und in Folge im Müll zu versinken. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 21.06.2017ORF 2
  • Folge 21
    Im Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten schaut die Welt auf Syrien, doch im Jemen, im Süden der Arabischen Halbinsel, bahnt sich eine Tragödie ähnlichen Ausmaßes an. Seit drei Jahren tobt ein Bürgerkrieg zwischen schiitischen Huthi-Rebellen und der sunnitischen Regierung, die von Saudi Arabien mit Luftangriffen und Flächenbombardements unterstützt wird. Teile des Landes liegen in Schutt und Asche, die Infrastruktur und die Gesundheitsversorgung sind zusammengebrochen. Millionen Menschen wissen nicht, woher sie ihre nächste Mahlzeit bekommen, 500.000 Kinder drohen zu verhungern. Die UNO, Ärzte ohne Grenzen, und Hilfsaktionen wie „Nachbar in Not“ haben Spendenaufrufe gestartet, um zumindest die Lebensmittel- und Trinkwasserversorgung wiederherzustellen. Das Weltjournal zeigt eine Reportage über den dramatischen Alltag der Kinder im Jemen, die die größten Leidtragenden des Krieges sind und deren Leben von Bomben, Hunger und zuletzt auch noch dem Ausbruch von Cholera geprägt ist . (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 28.06.2017ORF 2
  • Folge 22
    Präsident Donald Trump und sein mexikanischer Amtskollege, Enrique Peña Nieto, werden im Rahmen des G20-Gipfels in Hamburg Anfang Juli erstmals persönlich aufeinandertreffen. Die geplante Grenzmauer zu Mexiko hat im Wahlkampf für große Aufregung gesorgt, hatte doch Trump versprochen, die Mexikaner für den Bau zahlen zu lassen. Heute – ein knappes halbes Jahr später – ist Trumps ambitioniertes Projekt bis auf weiteres auf Eis gelegt. Der Kongress hat das dafür notwendige Budget – mehr als 20 Milliarden Dollar – nicht genehmigt. Wie zum Trotz hat der Präsident kurz danach getwittert: „Die Mauer wird gebaut und sie wird helfen, Drogen und Menschenschmuggel zu stoppen“. WELTjournal-Lateinamerika-Expertin Julieta Rudich war im Grenzland zwischen Mexiko und den USA. Ihre Reportage zeigt, wie die Mexikaner gegen die Pläne des US-Präsidenten mobil machen und wie innenpolitische Spannungen die nationale Einheit Mexikos verhindern. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 05.07.2017ORF 2
  • Folge 23
    Die Hexenjagd nach dem niedergeschlagenen Putschversuch in der Türkei vor einem Jahr ist zum Generalangriff auf demokratische Institutionen geworden. Verleumdung, Misstrauen und Hass spalten die türkische Gesellschaft. Unser Korrespondent Jörg Winter porträtiert ein Land auf der Suche nach Halt. Er besucht die Opfer des Putsches: Familien, deren Soldatensöhne jetzt als Verräter im Gefängnis sitzen, Journalisten wie Can Dündar, der aus dem Exil in Berlin gegen Präsident Erdogan ankämpft, in Ungnade gefallene Uni-Lehrer, die als Staatsbürger zweiter Klasse um ihre Existenz ringen. Aber auch die offiziellen Helden des Putsches kommen zu Wort, die sich den Panzern entgegengestellt haben.War es ein kontrollierter Putsch, wie die Opposition meint? Wie konnte Präsident Erdogan den Staatsstreich zu seinen politischen Gunsten nutzen? Diesen und anderen Fragen ist Jörg Winter mit seinem Team in Istanbul in monatelanger Recherche für das WELTjournal nachgegangen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 19.07.2017ORF 2
  • Folge 24
    Reiseveranstalter in Europa haben einen gewinnträchtigen Trend entdeckt: den sogenannten „Halal-Tourismus“, d.h. maßgeschneiderte Ferienplanung für strenggläubige Muslime, die ihren Urlaub strikt nach islamische Regeln gestalten wollen. Muslimischer Tourismus ist eines der am stärksten wachsenden Segmente der Reise-Industrie: allein arabische Urlauber geben an die zwölf Milliarden Dollar für den Tourismus aus. Reiseveranstalter müssen für ihre muslimische Kundschaft darauf achten, dass Ort und Atmosphäre für das fünfmal täglich stattfindende Gebet stimmen, dass das Essen nach islamischen Regeln zubereitet wird und dass es für Frauen eigene Bereiche gibt. Das WELTjournal zeigt, wo und wie Muslime Urlaub machen, vom eleganten Schloss in Frankreich bis nach Zell am See in Salzburg, das bei arabischen Touristen besonders beliebt ist: doch nicht immer sind die Beziehungen zwischen Gastgebern und muslimischen Touristen reibungslos. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 26.07.2017ORF 2
  • Folge 25
    Indien feiert im August den 70sten Jahrestag seiner Unabhängigkeit – und hat atemberaubende Pläne für wirtschaftliches Wachstum und Entwicklung: das mit 1,3 Milliarden Menschen zweitbevölkerungsreichste Land der Erde hat angekündigt, 100 neue Millionenstädte zu bauen, um Wohnraum und Arbeitsplatz zu schaffen für Indiens aufstrebende Mittelschicht. Auch wenn dieses Ziel wohl nicht ganz eingehalten werden kann, so ist der Wandel, den Indien vollzieht, rasant. WELTjournal-Reporter Patrick A. Hafner hat sich das größte Infrastrukturprojekt der Welt angesehen, das derzeit zwischen der Hauptstadt Neu-Delhi und dem Finanzzentrum Mumbai vorangetrieben wird.
    Ein 1500-Kilometer langer Industriekorridor soll beide Metropolen verbinden. Die ersten neuen Städte auf diesem Korridor, so genannte „Smart Citys“, sind bereits im Bau. Während in den traditionell gewachsenen Städten die Infrastruktur oftmals veraltet und völlig überlastet ist, soll in den „Smart Citys“ die neueste Technologie zum Einsatz kommen. Energie soll erneuerbar sein, der Verkehr soll durch funkgesteuerte Leitsysteme geregelt werden und die Sicherheit der Bewohner soll durch intelligente Überwachung allumfassend sein.
    Indien überspringt mit der „Smart City“ gleich mehrere Entwicklungsstufen. Die Verlierer sind jene Bauern, die das Land bewirtschaften, auf dem die neuen Städte entstehen sollen. Sie sind aufgefordert, ihren Grund und Boden gegen geringe Entschädigungen an Investoren zu verkaufen und abzusiedeln. Der Film von Patrick A. Hafner zeigt den Widerstand der Bauern und portraitiert das Leben in der ersten „Smart City“ in Indien, die bereits fertig ist. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 02.08.2017ORF 2
  • Folge 28
    Nach Istanbul, London, Stockholm und Manchester ist jetzt auch Barcelona zur Zielscheibe islamistischen Terrors geworden. Die vorläufige Bilanz: mindestens 14 Tote und mehr als 100 Verletze nachdem ein Lieferwagen in die Menschenmenge auf der beliebten Flaniermeile Las Ramblas gerast ist.Nach jedem Anschlag macht sich Angst und Verunsicherung aufs Neue breit. Wie können wir mit der Bedrohung durch islamistische Terroristen umgehen, wie kann eine Stadt den Weg zurück in den Alltag finden? Und wie kann jemand, der ein Attentat überlebt hat, wieder in die Normalität zurückkehren?Im WELTjournal erzählen fünf Überlebende, die bei dem Anschlag auf das Pariser Musiklokal Bataclan im November 2015, teilweise schwer verletzt wurden, wie sie den Abend erlebt und langsam wieder zurück ins Leben gefunden haben. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 23.08.2017ORF 2
  • Folge 30
    Syriens Hauptstadt Damaskus ist eine der ältesten, kontinuierlich besiedelten Städte der Welt – und steht heute im siebenten Kriegsjahr. Damaskus ist ein religiöses und kulturelles Zentrum des Orients und eine Stadt bizarrer Widersprüche zwischen Lebensfreude, Angst, Bomben und Ruinen. Der langjährige ORF-Reporter Fritz Orter und sein Kameramann Akram Al Yassiri haben sich für das WELTjournal auf Spurensuche in Assads Hauptstadt begeben, aus der sie schon zu Beginn des Syrienkrieges berichtet haben. Sie stoßen auf pulsierendes Nachtleben, Schönheitssalons, Opernaufführungen, teure Restaurants, buntes Treiben in den Souks, wenige hunderte Meter von der Front entfernt. Junge Maler und Poeten, Filmemacher und Intellektuelle versuchen, diese Gegensätze künstlerisch zu verarbeiten. Eine Szenerie, in der eine kriegsmüde Generation Leid und Elend zu vergessen sucht. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 06.09.2017ORF 2
  • Folge 31
    Der verstärkte Einsatz der libyschen Küstenwache zeigt offenbar Wirkung: Im Vergleich zum Sommer 2016 hat sich die Zahl der ankommenden Flüchtlinge in Italien halbiert. Manche Experten sprechen bereits von einer Trendwende, andere gehen von einem vorübergehenden Rückgang aus. Weltjournal Reporter Benedict Feichtner ist den Gerüchten und Spekulationen rund um die Mittelmeerroute nachgegangen: er zeigt, woher die meisten Flüchtlinge kommen, welche Routen sie nehmen, warum es sich ausgerechnet in Libyen staut und wie unsicher Abkommen mit dem instabilen Land sind. In Benin in Westafrika trifft Feichtner den Chef einer der größten Schlepperbanden.
    In Nigeria, von wo die meisten afrikanischen Flüchtlinge kommen, spricht er mit jungen Menschen, warum es trotz Rohstoffreichtums so viel Armut gibt und sie in ihrem Land keine Zukunft sehen. In Malta besucht er das afrikanische Ghetto, in dem viele Flüchtlinge gestrandet sind, und wo Mittelmeer-Retter mit ihren Booten vor Anker liegen. WELTjournal-Reporter Alexander Steinbach bespricht mit Experten, ob ein Marshall-Plan für Afrika und Wirtschaftsbeziehungen auf Augenhöhe ein möglicher Lösungsansatz wären, um die Fluchtbewegungen in den Griff zu bekommen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 13.09.2017ORF 2
  • Folge 32
    Angela Merkel hat ihre Karriere auf den Trümmern der untergegangenen DDR begonnen und ist zur mächtigsten Frau der Welt aufgestiegen: Seit 12 Jahren regiert sie Deutschland und hat beste Chancen bei den Bundestagswahlen für eine vierte Amtszeit bestätigt zu werden. In den letzen Jahren hat man ganz unterschiedliche Gesichter dieser Kanzlerin kenngelernt. Sie war die Zögernde, Zaudernde, die ausgleichende Moderatorin. Dann kamen die Bankenkrise, Griechenlandkrise und Eurokrise und Angela Merkel hat mit ihrer Spar- und Reformpolitik Europa ihren Stempel aufgedrückt und sich viele Feinde gemacht. Vor zwei Jahren ist aus Europas Krisenmanagerin die Flüchtlingskanzlerin geworden.
    Mit ihrer Politik der offenen Grenzen hat Angela Merkel ihr Land einem ungeheuren Stresstest ausgesetzt und den Aufstieg der rechtspopulistischen AfD befördert. Und trotzdem scheinen die Deutschen ihre ewige Kanzlerin nicht satt zu haben – in Deutschland spricht man vom ‚Merkel-Phänomen‘. Das WELTjournal zeigt ein Portrait dieser ungewöhnlichen Frau, für das die ORF-Deutschland-Korrespondentin Birgit Schwarz Angela Merkel im Wahlkampf begleitet hat und Freunde, Feinde, Vertraute und journalistische Beobachter zu Wort kommen lässt. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 20.09.2017ORF 2
  • Folge 33
    Er gilt als unberechenbar und gefährlich: Kim Jong Un, Nordkoreas 33 Jahre junger Machthaber. Mit seinen Wasserstoffbomben- und Raketentests zeigt er der Welt, dass ihn die UNO-Sanktionen nicht beeindrucken. Die Atompolitik soll der Kim-Dynastie das Überleben sichern. Das WELTjournal zeigt ein Porträt des nordkoreanischen Diktators, der in einem Schweizer Internat erzogen worden sein soll und mit dessen Machtübernahme im Jahr 2011 große Hoffnungen verbunden waren. Kim Jong Un ist der dritte und jüngste Sohn des früheren Staatschefs Kim Jong-il und dessen dritter Ehefrau.
    Schulkollegen berichten er sei schüchtern gewesen, aber als guter Schüler und Basketball-Fan aufgefallen. Wegbegleiter und Zeitzeugen erzählen über Kim Jong Uns Eigentümlichkeiten und Vorlieben, über seine Freundschaft mit dem amerikanischen Basketball-Star Dennis Rodman und einem japanischen Koch, sowie die inszenierte Ehe mit der populären Söngerin Ri Sol-Ju. Zeitzeugen und Experten geben exklusive Einblicke in das Leben dieses wohl rätselhaftesten Diktators der Welt. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 27.09.2017ORF 2
  • Folge 34
    Für US-Präsident Trump ist es eine schwere Niederlage: auch beim dritten Versuch hat er keine Mehrheit zustande gebracht, um Obamacare, die Gesundheitsreform seines Vorgängers, abzuschaffen oder zu ersetzen. Drei Republikaner verweigerten ihre Zustimmung. WELTjournal-Reporterin Julieta Rudich zeigt im republikanisch dominierten US-Bundesstaat Georgia, warum viele Menschen mit dem komplizierten und immer noch viel zu teuren Gesundheitswesen unzufrieden sind und es dennoch nicht streichen wollen. Und sie geht der Frage nach, warum das mächtigste Land der Welt es nicht schafft, allen Staatsbürgern eine medizinische Versorgung zu garantieren.
    Ist dieser für viele kranke Menschen lebensbedrohliche Zustand auf die Unfähigkeit des Systems zurückzuführen, oder hat das kränkelnde amerikanische Gesundheitswesen mit ideologischer und kultureller Prägung zu tun? Ein Clown bei einer Parade in der Hauptstadt Atlanta bringt es auf den Punkt: „Medizinische Versorgung ist in den USA ein Business, das Profite generieren soll“. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 11.10.2017ORF 2
  • Folge 37
    Überschwemmungen, Wirbelstürme, extreme Hitze- und Kältewellen – die Zahl klimabedingter Naturkatastrophen steigt und hat dramatische Auswirkungen auf Umwelt, Wirtschaft und unsere Gesellschaft. Die diesjährige UNO-Klimakonferenz in Bonn, die in der zweiten Novemberwoche beginnt, rückt die politischen und gesellschaftlichen Folgen der Klimaerwärmung erneut in den Fokus.Das WELTjournal wirft einen Blick nach New Orleans, wo die Folgen des Wirbelsturms Katrina immer noch sicht- und spürbar sind. Vor 12 Jahren zog der verheerende Hurrikan über die Stadt und hinterließ eine Spur der Verwüstung. Während sich Touristen-Hotspots, wie das French Quarter, wieder in altem Glanz zeigen, wurde der Wiederaufbau der Armenviertel vernachlässigt. Kriminalität, Arbeitslosigkeit und Armut sind in Folge der damaligen Umweltkatastrophe drastisch angestiegen – und haben New Orleans zu einer der gefährlichsten Städte der USA gemacht. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 15.11.2017ORF 2
  • Folge 39
    Nach der Ankündigung von US-Präsident Trump, das zwischen Israelis und Palästinensern umstrittene Jerusalem als Israels Hauptstadt anzuerkennen, droht im Nahen Osten eine neue Eskalation der Gewalt. Im Streit über den Status Jerusalems rief die radikalislamische Hamas am Donnerstag zu einer neuen Intifada auf. Die israelische Armee begann, ihre Präsenz im Westjordanland zu verstärken.Das WELTjournal zeigt die aufgeheizte Stimmung in Israel am Beispiel der Straßenbahn von Jerusalem, die seit ihrem Bau Gegenstand heftiger Kontroversen ist. Sie fährt vom Herzlberg im Westteil Jerusalems an der historischen Altstadt entlang bis zur umstrittenen jüdischen Siedlung Pisgat Ze’ev im annektierten arabischen Ostteil. Immer wieder kommt es zu Gewaltaktionen auf den Zug und zu Boykott-Aufrufen. Die Straßenbahn hat Juden und Araber noch mehr entzweit und zeigt, wie verhärtet die Fronten im Nahost-Konflikt sind. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 13.12.2017ORF 2
  • Folge 40
    Die Schrecken des jahrzehntelangen Bürgerkrieges in Kolumbien werden langsam Geschichte: seit Regierung und Rebellen vor einem Jahr ein historisches Friedensabkommen unterzeichnet haben, für das der kolumbianische Präsident Santos mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, gehen Entwaffnung und Re-Integration der früheren Kämpfer zügig voran. Als Paradebeispiel für die Schaffung einer Friedenskultur und -infrastruktur gilt ausgerechnet die einst gefährlichste Stadt der Welt, Medellin. Die frühere Drogenhochburg von Pablo Escobar ist zum Vorbild im Kampf gegen die Gewalt geworden und zum Motor des kolumbianischen Aufschwungs. Man setzt auf Begegnungszonen, ehrgeizige öffentliche Bauplanung in Absprache mit der Bevölkerung.
    Verwahrloste Armenviertel wurden mittels Seilbahnen und Rolltreppen erschlossen werden, während auf den Hügeln Kindergärten, Parks, Büchereien und Museen gebaut wurden. WELTjournal-Reporterin Julieta Rudich hat in Medellin Akteure dieser Verwandlung getroffen: Guerrilleros, Militärs und Armee – Menschen, die sich bis vor kurzem bekämpft haben- diskutieren und kochen gemeinsam. Sogar eine Hochzeit wird gefeiert. „ Wir müssen Begegnungsräume schaffen, denn mit Sicherheitskräften allein kommt man nicht weiter“, erklärt der renommierte Kulturberater Jorge Melguizo, „Das Gegenteil von Unsicherheit ist das Miteinander.“ (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 13.12.2017ORF 2
  • Folge 41
    In keinem anderen Land der Welt leben – im Vergleich zur Einwohnerzahl – so viele Flüchtlinge wie im Libanon: Jeder dritte hier stammt aus dem Nachbarland Syrien. Etwa die Hälfte der Flüchtlinge sind minderjährig. Statt zur Schule zu gehen, müssen hunderttausende von ihnen arbeiten, um zum Familieneinkommen beizutragen. Patrick A. Hafner zeigt in dieser WELTjournal-Reportage, wie die junge Generation ihrer Zukunft beraubt wird. Gerade jene, die nach dem Krieg in Syrien gebraucht würden, um das Land wieder aufzubauen, können meist weder lesen noch schreiben.
    Ein Feudalsystem, das die Chefs der inoffiziellen Flüchtlingscamps etabliert haben, zwingt Kinder ab acht Jahren zur Arbeit, um die Schulden ihrer Familien abzutragen. Da die Camp-Vorsteher für Flüchtlingsfamilien zunächst die Kosten für Schlepper, Lebensmittel und Unterbringung übernehmen, müssen sich diese im Gegenzug als billige Lohnsklaven verkaufen. Wie schwierig es ist, aus diesem System der Abhängigkeit wieder auszubrechen, zeigen die Beispiele von Kindern, die jeden Tag schwere Arbeiten verrichten, damit das Überleben ihrer Familien gesichert ist. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 20.12.2017ORF 2
  • Folge 1
    Spätestens seit dem Parteitag der chinesischen Kommunisten vergangenen Herbst weiß die ganze Welt, dass China große Ambitionen hat. Präsident Xi Jinping hat die Partei wieder auf Linie gebracht und sich als mächtiger und unumstrittener Führer präsentiert. Die Unterstützung des chinesischen Volkes ist ihm gewiss, solange es wirtschaftlich bergauf geht und die Chinesen fest an eine glorreiche Zukunft Chinas glauben. ORF-Korrespondent Josef Dollinger zeigt das Reich der Mitte auf dem Weg in seine dritte Ära: nach Revolution und Reform soll China bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts eine „sozialistische Großmacht“ werden mit weltweitem Macht- und Führungsanspruch. China gehe ruhmreichen Zeiten entgegen, verkündete Xi Jinping zum Ende des Parteitages. Und die Partei jubelte zurück: Endlich haben wir wieder einen großen Steuermann! (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 03.01.2018ORF 2
  • Folge 2
    Millionen Amerikaner sind süchtig nach Schmerzmitteln oder Heroin. Jeden Tag sterben mehr als 90 Menschen an einer Überdosis oder an den Folgen des jahrelangen Medikamentenmissbrauchs. Einzelne Regionen von Detroit über den Rostgürtel bis in den Südwesten verzeichnen eine noch nie da gewesene Opioide-Epidemie. Im Oktober hat Präsident Trump deshalb den Gesundheits-Notstand ausgerufen, denn die Folgen der Krise treffen die gesamte US-Volkswirtschaft. Viele können keine Arbeit annehmen, weil sie die obligatorischen Drogentests nicht bestehen, ganze Familien werden zerstört. Benedict Feichtner war für eine WELTjournal Reportage in den USA und hat mit Betroffenen, Ärzten und Verantwortlichen gesprochen. Er zeigt, wie sich in der Drogenkrise die tiefe soziale Krise des Landes offenbart, denn die Drogen-Sucht ist in der amerikanischen Mittelschicht angekommen – süchtig sind Kinder, Mütter, Väter, Weiße wie Schwarze. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 10.01.2018ORF 2
  • Folge 3
    Städte ersticken in Abgasen, das Elektro-Auto soll die Rettung bringen, doch die Folgen des Umstiegs sind nicht abzuschätzen. In Deutschland hängen Millionen Arbeitsplätze an der Autoindustrie, mit der Elektro-Mobilität stehen hunderttausende qualifizierte Jobs auf dem Spiel. Der Bau eines E-Motors braucht viel weniger Arbeit, als der eines Diesel- oder Benzin-Motors. Ebenso unter Druck sind die Zulieferfirmen: Verbrennungsmotoren bestehen aus 1.200 Teilen, Elektromotoren gerade mal aus ein paar Dutzend. Sind die Beschäftigten der deutschen Automobil-Industrie die Verlierer des Strukturwandels? Das WELTjournal begleitet sie bei ihrem Arbeitskampf um die Autojobs der Zukunft. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 17.01.2018ORF 2
  • Folge 4
    Nach sieben Jahren Spar-und Reformkurs in Griechenland gibt es einige Lichtblicke. Die Wirtschaftsleistung legt wieder leicht zu, die junge, gut ausgebildete Generation hofft auf einen Neustart. Doch der wird mühsam. Denn die Krise hat unter anderem dazu geführt, dass immer mehr Mütter und Väter ihre eigenen Kinder nicht mehr ernähren können. Da der griechische Staat maximal nur ein Jahr lang Arbeitslosengeld zahlt, verarmen viele Familien rapide. Viele Kinder landen im Waisenhaus, weil sie ihre Eltern nicht mehr versorgen können. Die Krise ist auch bei den Jüngsten angekommen. Die WELTjournal-Reportage zeigt am Beispiel von zwei Müttern, deren Kinder im Waisenhaus leben müssen, dass die Misere mittlerweile sogar den Kern der Gesellschaft zersetzt: die Familie. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 24.01.2018ORF 2
  • Folge 5
    Südkorea, das Gastgeberland der Winterspiele, gehört zu den ehrgeizigsten Nationen. Die Menschen leben einen erfolgsorientierten Alltag, neigen aber auch zu einer ausufernden Unterhaltungskultur. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 07.02.2018ORF 2
  • Folge 6
    Während der Konflikt um die Unabhängigkeitsbestrebungen Kataloniens die Schlagzeilen beherrscht, geht in Barcelona ein anderer Kampf weiter: der Kampf um die eigenen Wohnung. Spanien ist in Europa das Land mit den meisten Zwangsräumungen und gleichzeitig das mit den meisten leerstehenden Wohnungen. Besonders dramatisch ist die Situation in Barcelona – eine Folge der Wirtschaftskrise und einer gigantischen Immobilienblase, die vor mittlerweile neuen Jahren geplatzt ist. Doch die Spekulationen gehen weiter. Das WELTjournal zeigt, wie engagierte Bürger sich mit Banken und Behörden anlegen um Menschen zu helfen, die delogiert werden sollen, und wie sie sich gemeinsam und solidarisch Zwangsräumungen entgegenstellen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 14.02.2018ORF 2
  • Folge 7
    Sie sind skrupellos und brutal, aber ihr Geschäft boomt: Neun Milliarden Euro verdienen Menschenschmuggler laut UNO Jahr für Jahr mit der Not von Flüchtlinge. Das Geschäft ist längst zur Industrie geworden. Dafür nehmen die Schlepper in Kauf, dass ihre ‚Ware‘ Mensch verdurstet oder ertrinkt, dass Frauen vergewaltigt und Kinder verkauft werden. Seit 2014 sind 25.000 Menschen bei der Flucht gestorben, ob im Jeep durch die Sahara, im überfüllten Boot am Mittelmeer oder im Kühllaster am Weg nach Westeuropa. Häufig wissen die Flüchtenden, was sie riskieren. Doch Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit treiben sie dennoch auf die lebensgefährliche Reise. Das WELTjournal zeigt eine Reportage, die an der Mittelmeerküste beginnt und zurückführt in die Flüchtlingsstädte in der Sahara, bis hin zum Herkunftsland der aktuell meisten Flüchtenden, Nigeria. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 21.02.2018ORF 2
  • Folge 9
    Frauen verdienen weltweit im Durchschnitt 18 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen, die Führungsetagen sind immer noch Männerdomänen. Gefordert ist vor allem die Politik, denn nur die richtigen Rahmenbedingungen können den Lohnunterschied verhindern und ein Umdenken einleiten. Österreich hat mit 2018 eine verpflichtende Frauenquote von 30 Prozent in Aufsichtsräten von Großunternehmen eingeführt. Island hat als erstes Land der Welt gleichen Lohn für gleiche Arbeit gesetzlich verankert: der „Equal Pay Act“ ist seit Jahresbeginn in Kraft. Das WELTjournal wirft – anlässlich des Weltfrauentages am 8. März – einen Blick auf Firmen, in denen die Gleichstellung von Mann und Frau als Basis für einen nachhaltigen Unternehmenserfolg gesehen wird, weil man erkannt hat, dass gemischte Teams besser funktionieren. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 07.03.2018ORF 2
  • Folge 10
    Vier Jahre ist es her, dass Russland die ukrainische Halbinsel Krim annektiert hat – für Präsident Putin ein Prestigeprojekt. Viele Russen sehen den Anschluss der Krim an Russland als großen Erfolg. Putin hat sogar das Datum der heurigen Präsidentschaftswahlen auf den Jahrestag der Annexion gelegt, eine Wiederwahl ist ihm sicher. Das Leben auf der Krim hat sich unter russischer Herrschaft verändert: Obwohl die Wirtschaft wegen der Sanktionen des Westens stockt und es an Jobs mangelt sind die meisten russischen Krim-Bewohner froh und stolz, wieder bei Russland zu sein. Die anderen beiden Volksgruppen, die Ukrainer und die Krim-Tartaren, bekommen hingegen Russlands Polizeistaat zu spüren. Sich anpassen und schweigen ist gefragt, Kritik an der neuen russischen Verwaltung nicht erlaubt. ORF-Moskau-Korrespondent Christian Lininger zeigt Hoffnungen und Ängste von Russen, Ukrainern und Tartaren auf der Krim. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 14.03.2018ORF 2
    Erstausstrahlung ursprünglich für den 21.06.2018 angekündigt
  • Folge 11
    Nach dem blutigen AmokIauf in einer Highschool in Florida ist in den USA eine neue Polit-Bewegung gegen die laxen Waffengesetze entstanden. Siebzehn Menschen sind bei dem Attentat im Februar erschossen worden. Der Täter galt als psychisch auffällig und konnte dennoch legal Waffen erwerben. Für den 24. März planen die Überlebenden des Massakers einen Marsch auf Washington unter dem Motto: „Es reicht! Schluss mit dem Waffen-Irrsinn!“ Das WELTjournal zeigt, wie leicht nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder in den USA an Waffen kommen – und welche Folgen das hat: Jedes Jahr kommen in den USA etwa 3000 Kinder durch Schusswaffen ums Leben. Immer wieder passiert es, dass Kinder -aus Versehen- ihre Geschwister, Eltern oder Spielgefährten erschießen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 21.03.2018ORF 2
  • Folge 12
    Mit Frühlingsbeginn werden in Bosnien wieder tausende Urlauber aus Saudi-Arabien und den Golfstaaten erwartet. Bosnische Salafisten verdienen durch den Tourismus viel Geld als Chauffeure oder Reiseleiter. Säkulare Bosnier sorgen sich über den zunehmenden Einfluss der Saudis in ihrem Land. Das WELTjournal zeigt, wie sich in Sarajewo und auf dem Land vor allem junge Burschen dem erzkonservativen Islam saudischer Prägung zuwenden. Saudi-Arabien fördert die Islamisierung Bosniens durch den Bau von Moscheen und die Unterstützung wahabitischer Prediger.
    Einer, der sich gegen diese Entwicklung stellt, ist Sozialarbeiter Vahidin Omanovic: er vermittelt Jugendlichen seine Vision einer friedlichen Zukunft, um sie von Extremisten fernzuhalten. Zu seinen Widersachern gehört Elvedin Pezi?, Islamist und Youtube-Prediger, der gerade bei jungen Muslimen immer beliebter wird. Pezi? spricht sich gegen Gewalt aus, aber er predigt die Scharia und orientiert sich am Wahabismus, der in Saudi-Arabien dominant ist. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 28.03.2018ORF 2
  • Folge 13
    Am 8. April wird in Ungarn gewählt und der rechtspopulistische Regierungschef Viktor Orbán steht vor einem neuerlichen Wahlsieg, seinem dritten in Folge nach 2010 und 2014. In den letzten acht Jahren hat Orbán mit einer Zweidrittelmehrheit das Land systematisch in einen illiberalen Staat umgewandelt. Er und seine Regierung kontrollieren die Justiz und die Medien, Kritiker werden mundtot gemacht. An allen Schalthebeln der Macht sitzen Orbán treu ergebene Personen, die darauf achten, dass der Regierungschef politisch schalten und walten kann, wie er will.Jetzt strebt Orbán eine neuerliche Zweidrittelmehrheit an. Dabei setzt er auf ein einziges Thema: seinen Kampf gegen Migration. ORF-Osteuropa-Korrespondent Ernst Gelegs zeigt im WELTjournal, wie sehr Orbán sein Land verändert hat, wie Orbáns Klientel profitiert und wie sehr Ungarn bereits zu einer Art demokratischer Diktatur geworden ist. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 04.04.2018ORF 2
  • Folge 14
    Mit den Protesten der Palästinenser im Gazastreifen und den bevorstehenden 70-Jahrfeiern zur Staatsgründung Israels ist der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern wieder in die Schlagzeilen gerückt – und mit ihm der Streit um Jerusalem. Seit US-Präsident Trump im Alleingang Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt hat gehen die Wogen hoch. Am Jahrestag der israelischen Unabhängigkeitserklärung wird der amerikanische Botschafter sein Büro von Tel Aviv nach Jerusalem verlegen. Die Folgen sind noch nicht abschätzbar.Das WELTjournal begleitet Menschen auf beiden Seiten des Konflikts und zeigt, wie sehr Jerusalem Sehnsuchtsort ist – für Juden, Muslime und Christen.
    Sarah, die Hamburgerin, die vor gut einem Monat die israelische Staatsbürgerschaft angenommen hat, plädiert engagiert für einen jüdischen Staat, während der Musiker Muhammad Mughrabi fest davon überzeugt ist, dass nur ein Dialog zwischen Israelis und Palästinensern das „Ende des Hasses“ bringt. Der aus der Schweiz nach Israel eingewanderte Reiseführer Schmuel Kahn führt durch die Altstadt, wo auf engstem Raum die heiligsten Stätten von Juden, Christen und Moslems liegen. Ali Qleibo, palästinensischer Soziologe, fragt sich, wie er wohl reagieren würde, wenn seine Tochter einen jüdischen Mann heiraten wollte. Eine Reportage über Grenzen und Besitzansprüche, aber auch Hoffnung und Versöhnung. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 11.04.2018ORF 2
  • Folge 15
    „Solidarische Landwirtschaft“ heißt das neue Schlagwort und verspricht nicht weniger als gesunde Nahrungsmittel, lokal und fair produziert: in der Solidarischen Landwirtschaft finanzieren die Konsumenten in Genossenschaften direkt die Produzenten, und bekommen dafür frisches Obst und Gemüse, Milch und Fleisch – als Alternativen zu den oft denaturierten Lebensmitteln in den Supermärkten.Die österreichischen Filmemacher Kurt Langbein und Anna Katharina Wohlgenannt zeigen im WELTjournal, dass dieses Modell auch im großen Maßstab funktionieren kann: In Südkorea etwa versorgt die Genossenschaft „Hansalim“ 1,5 Millionen Menschen mit 2000 regional erzeugten, frischen und pestizidfreien Lebensmitteln. Die Kleinbauern bekommen dort 70 Prozent des Preises, den die Konsumenten bezahlen – bei uns sind es gerade einmal 20 bis 30 Prozent. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 18.04.2018ORF 2
  • Folge 16
    Die Rätsel um den Giftanschlag gegen den russischen Doppel-Spion Sergej Skripal in Salisbury in Südengland werden immer größer. Skripals Tochter Julia konnte fünf Wochen nach dem Anschlag das Krankenhaus verlassen und will in Großbritannien um Asyl ansuchen. Auch ihrem 66-jährigen Vater geht es nach Spitals-Angaben deutlich besser. Das WELTjournal zeigt die brisante Reportage des britischen Senders „Channel 4“ über die möglichen Hintergründe des Anschlags und die Abgründe von Spionage, Politik und Verbrechen. Das Nervengas Nowitschok, mit dem Skripal vergiftet wurde, wurde einst in der Sowjetunion hergestellt. London wirft deshalb Russland vor, hinter dem Anschlag zu stehen. Moskau wiederum beschuldigt den Westen und behauptet, das Nervengift stamme aus Großbritannien oder den USA. Der Fall hat eine schwere diplomatische Krise ausgelöst, die an die Zeit des Kalten Krieges erinnert. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 25.04.2018ORF 2
  • Folge 17
    Israel feiert heuer sein 70jähriges Bestehen: am 14. Mai 1948, drei Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkriegs und dem Holocaust mit sechs Millionen jüdischen Opfern, wurde mit UNO-Unterstützung Israel als Staat der Juden gegründet. Für die Palästinenser, die aus ihren Gebieten flüchteten oder vertrieben wurden, gilt dieser Tag als der Tag der Katastrophe, dem Krieg und Besatzung folgten. In einem WELTjournal Spezial zeigen Israel-Korrespondent Ben Segenreich und Nahost-Korrespondent Karim El Gawhary, wie unterschiedlich sich das Leben der beiden Völker entwickelt hat – in einem Land, das nur so groß ist wie Niederösterreich, über das aber ständig debattiert wird .
    Ben Segenreich beginnt seinen Streifzug durch Israel bei aus Österreich stammenden Zeitzeugen, die sich vor den Nazis in den entstehenden jüdischen Staat retten konnten: Aviva Schneider, geboren 1926 in Wien, erinnert sich an dessen Geburtsstunde und an den Angriff der arabischen Armeen. Heute, 70 Jahre später, erklärt die junge Offizierin Shir Portman, warum der Wehrdienst in Israel eine Selbstverständlichkeit ist. Die muslimische Karatemeisterin Hanan Drawshe spricht über die gespaltene Identität der israelischen Araber.
    Segenreich zeigt, dass in Jerusalem die verschiedenen Völker, Kulturen und Religionen relativ friedlich miteinander leben. Er schildert, wie sich das kleine Land zu einer „Startup-Nation“ und einer Innovations-Supermacht entwickelt hat, die etwa bei der Entwicklung des Autos der Zukunft eine große Rolle spielt. Und er besucht Netiv Haassara, jenes israelische Dorf, das am nächsten beim Gaza-Streifen liegt – es ist wie ein Symbol für Israels Lage: gute Lebensqualität hinter Schutzmauern.Karim El-Gawhary zeigt die zweite Seite der Staatsgründung: die Palästinenser nennen sie „Al-Nakba“, die Katastrophe.
    Für sie ist es nicht nur ein Datum in ihrer Geschichte, sondern ein fortwährender Zustand. Eine „Quelle des Verlustes und des Leidens“, wie es die prominente palästinensische Politikerin Hanan Ashrwawi im Gespräch bezeichnet. El-Gawhary trifft den 81jährigen Abu Khaled, der die Vertreibung als Kind erlebt hatte und der heute noch die Schlösser seines früheren Elternhauses aufbewahrt. In Betlehem besuchte er die palästinensische christliche Souvenirhändlerin Claire Anastas, deren Laden im Schatten der Mauer liegt, den die Israelis als Sicherheitswall gegen Terrorismus bezeichnen und die Palästinenser als Apartheid-Mauer. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 09.05.2018ORF 2
  • Folge 18
    Nach dem Ausstieg der USA aus dem Atom-Abkommen mit dem Iran herrscht Sorge vor einer Eskalation. Das Abkommen hatte den Iran verpflichtet, auf Atomwaffen zu verzichten – und im Gegenzug die Sanktionen ausgesetzt und Wirtschaftsbeziehungen ermöglicht. Der Deal hatte die moderaten Kräfte im Iran gestärkt und eine vorsichtige Öffnung des Gottesstaates nach sich gezogen. Die Aufkündigung des Abkommens durch die USA spielt den Hardlinern in die Hände und macht die Hoffnung vieler Iraner auf ein freieres Leben zunichte.Das WELTjournal zeigt das Leben im Iran unter den strengen Gesetzen der Ayatollahs. Musik zu hören, Parties zu feiern, eine Krawatte zu tragen oder einen Hund zu besitzen kann bereits gefährlich sein. Vor allem junge Iraner setzen alles daran, sich abseits der strengen Augen der Sittenwächter ein wenig Freiheit zu ermöglichen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 16.05.2018ORF 2
  • Folge 19
    Als eines der letzten Länder in der EU stimmt Irland am 25. Mai darüber, ob Schwangerschaftsabbruch künftig möglich sein soll. Das streng katholische Irland hat neben Polen und Malta das restriktivste Abtreibungsverbot Europas. Schwangerschaftsabbruch ist sogar nach einer Vergewaltigung verboten und wird mit bis zu 14 Jahren Haft geahndet. Jedes Jahr sehen sich tausende Irinnen gezwungen, für eine Abtreibung ins Ausland zu fahren oder eine unsichere illegale Abtreibung im eigenen Land zu riskieren. Für das WELTjournal hat ORF-Korrespondentin Cornelia Primosch Betroffene und Aktivistinnen begleitet, die seit Jahren für das Recht auf den eigenen Körper kämpfen, und Abtreibungsgegner, die im Schwangerschaftsabbruch eine Sünde sehen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 23.05.2018ORF 2
  • Folge 20
    Mehlwürmer, Grashüpfer oder Grillen: In Europa hat das Essen von Insekten derzeit wohl eher noch mit einer Mutprobe zu tun, doch der Insekten-Burger könnte schon bald kommen. Seit Jahresbeginn 2018 ist in der EU die sogenannte Novel-Food-Verordnung in Kraft: Insekten gelten damit als „neuartige Lebensmittel“. Für die Zulassung ist nun die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit zuständig und nicht mehr die einzelnen EU-Staaten. Das WELTjournal zeigt, wie sich Jung-Unternehmer in Deutschland, Belgien und den Niederlanden auf die Zucht und Verarbeitung von Insekten vorbereiten und wie sie den Europäern Appetit auf Krabbeltiere machen möchten. Ihr Argument: Insekten sind schmackhaft und eine wertvolle Proteinquelle, Insekten-Zucht weitaus günstiger und umweltfreundlicher als die Produktion von Schweine- oder Rindfleisch. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 30.05.2018ORF 2
  • Folge 21
    Wladimir Putin steht seit mittlerweile 19 Jahren an der Spitze Russlands, anfangs als Regierungschef, jetzt bereits zum dritten Mal als Präsident. Eine ganze Generation junger Russen kennt nichts Anderes. Viele sind überzeugte und begeisterte Anhänger. Die Kritiker halten sich zumeist im Hintergrund, weil sie Repressionen fürchten: unter Putins Präsidentschaft hat sich Russland zunehmend in eine autoritäre Richtung entwickelt. Wie geht es jungen Russen, die in Putins System groß geworden sind? Wo sehen sie ihre berufliche und private Laufbahn? Sind sie mit den politischen und wirtschaftlichen Bedingungen einverstanden? Den zunehmend eingeschränkten Freiheitsrechten? Russland-Korrespondentin Carola Schneider hat für das WELTjournal fünf junge Russen und Russinnen porträtiert: der in Moskau lebenden Modeschöpfer Ilja Sadalskich ist ein Putin-Fan und verwendet in seinen Designs alte sowjetische Schnittmuster um ihnen so etwas spezifisch „Russisches“ zu geben.
    Der Student Iwan Loktjew hingegen ist vehementer Putin-Kritiker und kämpft für ein demokratisches, freies und weniger korruptes Russland. Der ausgebildete Robotiker Ilja Tschech ist Jungunternehmer und produziert in Skolkowo, einem Zentrum für Start-Ups bei Moskau, hochmoderne Arm-Prothesen für Kinder.
    Die Künstlerin Natascha Judina aus dem sibirischen Tomsk hüllt ihre Arbeiten in Pelz als Sinnbild für Schutz vor dem harten Alltag im rauen Sibirien und dessen düsterer Vergangenheit: unter Sowjetdiktator Stalin wurden dort auch Vorfahren von Natascha ermordet. Die Lokaljournalistin Maria Kisseljowa aus der Kleinstadt Wjasma zwei Autostunden vor Moskau engagiert sich für bessere Lebensbedingungen: sie will die Stadt – und dadurch vielleicht auch irgendwann ganz Russland – lebenswert für junge Menschen machen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 06.06.2018ORF 2
  • Folge 22
    Noch ist alles offen, doch wenn US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un am 12. Juni in Singapur zusammenkommen sollten, dann wird das ein wahrhaft historisches Gipfeltreffen. Noch nie zuvor hat sich ein amtierender US-Präsident mit der Führung des kommunistischen Nordkorea getroffen. Dem geplanten Gipfel war ein wochenlanges Tauziehen vorausgegangen. WELTjournal-Reporter Patrick Hafner zeigt, warum der Streit um das nordkoreanische Atomprogramm als einer der gefährlichsten Konflikte der Weltpolitik gilt und warum Pjöngjang sein Atomprogramm als sichersten Garant für das Überleben des Regimes sieht. Hafner hat einen ungewöhnlichen Zugang gewählt, um dieses abgeschottete Land kennenzulernen: er ist beim Marathon durch die Hauptstadt Pjöngjang mitgelaufen und nutzte die Großveranstaltung, um mehr über Land und Leute, über Militär- und Atomprogramm, über die zaghafte Modernisierung und die vorsichtige Öffnung für Touristen zu erfahren. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 13.06.2018ORF 2
  • Folge 23
    In der Türkei galt in den vergangenen 16 Jahren ein ungeschriebenes Gesetz: Die Bürger wählen und am Ende gewinnt Recep Tayyip Erdogan. Der türkische Präsident versteht es wie kein Zweiter, die Massen zu mobilisieren. In den Anfängen seiner Amtszeit hat sich das Leben der Türken spürbar verbessert: die Wirtschaft florierte und das Gesundheitssystem wurde ebenso auf Vordermann gebracht wie die Infrastruktur. Doch nun schwächelt die türkische Lira, der Wirtschaftsboom scheint sich dem Ende zuzuneigen und Erdogan setzt alles daran, mit vorgezogenen Neuwahlen seine Machtfülle auszubauen, bevor die Wirtschaft weiter einbricht. Das WELTjournal zeigt anlässlich der Wahlen am 24. Juni Erdogans Weg vom pro-europäischen Reformpolitiker zum zunehmend autoritär regierenden Alleinherrscher und analysiert die wichtigsten Schlüsselmomente, die zu seinem umstrittenen Machtsystem geführt haben. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 20.06.2018ORF 2
  • Folge 24
    Fünfzig Jahre ist es her, dass der Vietnam-Krieg der USA gegen das kommunistische Nordvietnam seinen Höhepunkt erreichte – und mit ihm der flächendeckende Einsatz von „Agent Orange“. Die Auswirkungen des chemischen Entlaubungsmittels sind bis heute dramatisch: Nach wie vor werden tausende Kinder in Vietnam mit Fehlbildungen geboren, drei Millionen Menschen leiden unter den Spätfolgen. Das hochgiftige Dioxin schädigt das Erbgut über Generationen. Die USA bestreiten einen direkten Zusammenhang zwischen „Agent Orange“ und Missbildungen und lehnen jede Verantwortung für die vietnamesischen Opfer ab, zahlen aber gleichzeitig Schadenersatz an amerikanische Vietnamkriegsveteranen. Das WELTjournal zeigt, wie die Menschen in Vietnam mit den Folgen dieses größten chemischen Kriegsangriffs der Geschichte leben. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 27.06.2018ORF 2
  • Folge 25
    Die Grenze zwischen der Republik Irland und dem zu Großbritannien gehörenden Nordirland ist zum zentralen Knackpunkt in den Brexit-Verhandlungen geworden. Die Nordiren haben im Juni 2016 mit deutlicher Mehrheit gegen den EU-Ausstieg gestimmt. Die Rückkehr einer harten Grenze, mit Pass- und Zollkontrollen, könnte den schwelenden Konflikt zwischen Protestanten und Katholiken in Nordirland erneut anfachen und alte Wunden aufreißen. Im WELTjournal begleiten wir Norman Reilly, einen Taxiunternehmer, der für Gäste Touren zu den Brennpunkten von Belfast organisiert.
    Weiters wird die Hazelwood Integrated School besucht, in der protestantische und katholische Kinder gemeinsam unterrichtet werden und die ein Vorbild für die Überwindung von Konfessionskonflikten ist. Und wir fahren nach Enniskillen, ein Dorf das nur wenige Kilometer von der Grenze zu Irland entfernt liegt, in dem die Menschen befürchten, dass durch den Brexit der fragile Friede, der in Nordirland seit fast 20 Jahren herrscht, brüchig wird. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 11.07.2018ORF 2
  • Folge 26
    Südafrikas legendärer Freiheitskämpfer Nelson Mandela wäre am 18. Juli hundert Jahre alt geworden. Der erste schwarze Präsident Südafrikas konnte zwar das Ende der Apartheid besiegeln, doch sein Traum von einem friedlichen Zusammenleben von Schwarzen und Weißen und einem sozialen Ausgleich hat sich nicht erfüllt. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Südafrika lebt unter der Armutsgrenze. Bis jetzt ist nur eine schmale schwarze Mittelschicht entstanden, der Reichtum ist nach wie vor in den Händen einer weißen Elite. Gleichzeitig hat sich die Situation für mittellose weiße Arbeiter drastisch verschlechtert: mittlerweile gibt es Slums, ähnlich den schwarzen Townships, in denen ausschließlich verarmte weiße Südafrikaner leben.
    Das WELTjournal zeigt, wie rassistisch motivierte Gewalt zwischen Schwarzen und Weißen noch immer den Alltag der Regenbogennation prägt, auch wenn dies vor Touristen verborgen wird. Rassistische Parteien auf beiden Seiten schüren Hass. Segregation gibt es nach wie vor, jetzt allerdings zumeist selbstgewählt. Eine Strategie, wie sich dieser Teufelskreis durchbrechen lässt, ist nicht in Sicht. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 18.07.2018ORF 2
    • Alternativtitel: Wassernotstand - Trockenübungen in Kapstadt
    Folge 27
    Kapstadt in Südafrika könnte die erste Millionenstadt sein, der das Wasser ausgeht. Seit Jahren ist die Stadt von einer Jahrhundert-Dürre geplagt, die Reserven in den Staudämmen drohen zur Neige zu gehen. Der „Day Zero“, der Tag, an dem es kein Wasser mehr in den Leitungen gibt, konnte gerade noch abgewendet werden – der Notstand bleibt allerdings in Kraft. Jeder Bewohner darf seit Jahresbeginn nur 50 Liter Wasser am Tag verbrauchen. Zum Vergleich: In Österreich liegt der Verbrauch bei durchschnittlich 135 Liter am Tag. Reporter Patrick A. Hafner zeigt, wie es sich lebt, wenn es kein fließendes Wasser in öffentlichen Gebäuden und Shopping-Zentren mehr gibt und wie man in einer Millionenstadt Trinkwasser mit Kanistern von öffentlichen Wasserstellen holen muss, da die Polizei Jagd auf all jene macht, die sich nicht an die Notstandsmaßnahmen halten. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 25.07.2018ORF 2
    Erstausstrahlung ursprünglich für den 12.06.2018 angekündigt
  • Folge 32
    Jugendarbeitslosigkeit und mangelnde Perspektiven für junge Leute sind eines der großen Probleme, denen die EU sich stellen muss. Besonders dramatisch sind die Zahlen in Südeuropa: In Sizilien etwa sind 53% der Jungen ohne Arbeit. Ohne Einkommen sind viele gezwungen, mit Mitte 30 noch bei den Eltern zu leben. WELTjournal-Reporterin Ines Pedoth trifft in Sizilien junge Leute, die versuchen das Beste aus ihrer Situation zu machen: die 26jährige Krankenschwester Emanuela lernt gerade Deutsch, um einen Job in Norddeutschland antreten zu können.
    Der ausgebildete Zahntechniker Vincenzo ist froh, einen Platz als Schuhputzer in Palermo bekommen zu haben. Langzeit-Bürgermeister Leoluca Orlando setzt auf den Tourismus als Wirtschaftsmotor. Im Zentrum der Stadt eröffnen junge Künstler und Handwerker Ateliers und beleben die Altstadt. Doch manche zahlen einen hohen Preis: der junge Sternekoch Natale Giunta etwa, der ein eigenes Restaurant aufgemacht hat, wird regelmäßig von der Mafia bedroht und persönlich angegriffen, weil er sich weigert, Schutzgeld zu zahlen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 05.09.2018ORF 2
  • Folge 33
    Migration und die Sicherheit Europas werden einmal mehr den EU-Sondergipfel am 19. und 20. September in Salzburg dominieren. Nach wie vor stehen wichtige Entscheidungen in der Flüchtlingspolitik aus. Nicht nur in der Verteilungsfrage, dem Schutz der EU-Außengrenzen, sondern auch im Kampf gegen die Schlepper. Neun Milliarden Euro verdienen Menschenschmuggler laut UNO Jahr für Jahr mit der Not von Flüchtlingen. Seit 2014 sind 25.000 Menschen auf der Flucht gestorben, ob im Jeep durch die Sahara, im überfüllten Boot am Mittelmeer oder im Kühllaster am Weg nach Westeuropa. Das WELTjournal zeigt eine BBC-Reportage, die in Libyen beginnt, einem Land, in dem gerade wieder der Ausnahmezustand verhängt wurde, und zurückführt in das Land, aus dem aktuell die meisten Flüchtenden kommen: Nigeria (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 19.09.2018ORF 2
  • Folge 34
    Portugals Weg aus der Krise bringt ganz Europa zum Staunen: Die Wirtschaft ist im vergangenen Jahr um 2,7 Prozent gewachsen, so stark wie seit Beginn des Jahrhunderts nicht mehr. Der Tourismus boomt, der Export steigt und auch der private Konsum im Land nimmt zu. Vor 7 Jahren musste Portugal Finanzhilfen aus dem EURO-Rettungsschirm beantragen und dafür harte Sparvorgaben aus Brüssel hinnehmen. 2013, am Höhepunkt der Krise, lag die Arbeitslosenrate bei 17 % – heute ist sie auf unter 8% gefallen. Die Wende kam 2015 mit dem Amtsantritt des sozialistischen Premierministers Antonio Costa, der den Portugiesen versprach, „das Blatt der Austerität“ zu wenden.
    Für das WELTjournal ist Reporterin Julieta Rudich in das kleine Land im Südwesten Europas gereist auf der Suche nach einem Rezept für den Aufschwung: Sie spricht mit Menschen aus allen Schichten – von der Gemüseverkäuferin bis zum Wirtschaftsminister und stößt dabei auch auf Widersprüche und Schattenseiten des sogenannten „portugiesischen Wirtschaftswunders“. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 26.09.2018ORF 2
  • Folge 35
    „Brasilien über alles, Gott über alle“ ist der Wahlslogan des ultrarechten Kandidaten Jair Bolsonaro für die Präsidentschaftswahl am 7. Oktober. Der ehemalige Fallschirmjäger der brasilianischen Armee wird von den mächtigen Freikirchen im Land unterstützt. In Brasilien, dem größten katholischen Land der Welt, sind evangelikale Strömungen auf dem Vormarsch und mischen, anders als in Europa, aktiv in der Politik mit. Im Parlament bilden evangelikale Pastoren einen Block quer durch alle Parteien. Ihr Ziel ist die Errichtung eines rigiden christlichen Gottesstaates.
    WELTjournal-Reporterin Julieta Rudich hat in Brasilien rechtsgerichtete Religiöse getroffen, die mittlerweile ein bestimmender Faktor in der Gesellschaft sind. Sie zeigt, wie die sogenannten Pfingstkirchen in Brasilien intensive und teils aggressive Missionstätigkeit betreiben und an einer Gesellschaft arbeiten, in der liberale Vorstellungen, etwa in Bezug auf Frauenrechte und Homosexualität, sowie Toleranz gegenüber anderen Religionen keinen Platz haben. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 03.10.2018ORF 2
  • Folge 36
    Im Ringen um eine Lösung, die Migration aus Afrika zu stoppen, setzt die EU nun auf Investitionen vor Ort. Bis 2020 sollen 44 Milliarden Euro bereitgestellt werden, um Arbeits- und Ausbildungsplätze und damit Perspektiven für ein Leben in Afrika vor allem für die Jugend zu schaffen. Ein Weg, der auf Veränderung setzt. Ein afrikanisches Land, das bewiesen hat, dass Veränderung auch unter schwersten Bedingungen möglich ist, ist Ruanda. Seit dem Völkermord 1994 hat das Land einen bemerkenswerten wirtschaftlichen Aufschwung hinter sich. Mittlerweile gilt der kleine Binnenstaat im Osten Afrikas als Vorbild für den ganzen Kontinent. Und Ruanda hat noch weitere Besonderheiten: wie einen ungewöhnlich hohen Anteil an Frauen in Politik und Wirtschaft und ein professionelles Rad-Nationalteam.
    In diesem Team zu sein, ist der Traum der meisten Jugendlichen, denn die Radsportler genießen im Land Heldenstatus. WELTjournal-Reporter Patrick A. Hafner hat die Fahrer während der „Tour du Rwanda“, einem der größten Radsportevents in Afrika, begleitet und erfahren, dass das Nationalteam für mehr als nur für sportliche Höchstleistungen steht. Es steht für die Politik der Versöhnung unter dem Slogan „Wir sind alle Ruander“. Die nach dem Völkermord geborenen Mitglieder aus Täter- und Opferfamilien trainieren heute gemeinsam. Es ist das Symbol des aufstrebenden, erfolgreichen Ruandas, das die Wunden, die der Genozid hinterlassen hat, heilen will. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 10.10.2018ORF 2
  • Folge 37
    Wer Fleisch essen will, muss töten können, sagen die Bewohner der dänischen Färöer-Inseln. Der Grindwalfang ist auf den kargen Inseln im Nordatlantik seit Jahrhunderten Tradition: an die 800 Wale und Delphine werden pro Jahr erlegt, ihr Fleisch kostenlos an die Bewohner verteilt. Tierschützer kritisieren die Jagd auf die Meeressäuger als nicht mehr zeitgemäß und ebenso unnötig wie grausam. Sie rufen Touristen auf, die Inseln als Urlaubsziel zu boykottieren. Neben der Fischerei gehört der Tourismus zum wichtigsten Standbein der Inselwirtschaft. Das WELTjournal begleitet Bewohner der Färöer-Inseln bei der Jagd auf die Meeressäuger und trifft die Tierschutzaktivisten, die sich ihnen in den Weg stellen. Sie verweisen unter anderem auf ein Gutachten des färöischen Gesundheitsministeriums, das vor übermäßigem Genuss von Grindwalfleisch warnt, da es mit Umweltgiften wie Quecksilber, und Dioxinen belastet ist. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 17.10.2018ORF 2
  • Folge 38
    Wurde der Journalist Jamal Khashoggi, ein Kritiker des saudischen Königshauses, im saudischen Konsulat in Istanbul von einem Killerkommando ermordet? Enthauptet, zerstückelt oder in Säure aufgelöst? Indizien dazu gibt es viele, nun wartet man auf gesicherte Informationen. Die politische Sprengkraft des Falles Khashoggi ist immens, seine mutmaßliche Ermordung offenbar kein Einzelfall.In den letzten Jahren sind allein in Europa drei saudische Dissidenten entführt oder ermordet worden. Tatorte sind die Schweiz, Italien, Frankreich und Marokko. Der ehemalige saudische Polizeichef Turki bin Bandar Al Saud verschwand 2015 in Paris. Der regimekritische Prinz Sultan bin Turki wurde in Genf entführt. ‚Die Spitzen der Regierung entscheiden über das Schicksal der Dissidenten‘, sagt ein saudischer Prinz im Exil in Deutschland, ‚die Entscheidung über Entführungen und Tötungen trifft der König selbst‘. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 24.10.2018ORF 2
  • Folge 39
    In den letzten Tagen vor den Kongresswahlen am 6. November wirft sich US-Präsident Donald Trump mit voller Wucht in den Wahlkampf: Trump absolviert einen Auftritt nach dem anderen, ist im Fernsehen und den Social Media omnipräsent und wirbt ohne Unterlass für sich und seine republikanische Partei. Bei den sogenannten Midterm Elections steht er zwar selbst nicht auf dem Stimmzettel und dennoch dreht sich alles um ihn. Sein polterndes und provokantes Auftreten kommt bei vielen Amerikanern besser an denn je. Selbst als Präsident im Weißen Haus schafft er es, sich als Anti-Establishment-Mann zu inszenieren und begeistert seine Anhängerschaft. Dass er tatsächlich vielfach klassische republikanische Politik zugunsten der Reichen macht, geht dabei oft unter.
    Der langjährige USA-Korrespondent Ernst Kernmayer geht für das WELTjournal dem Phänomen Trump nach und spricht quer durch die USA mit Trumpanhängern und -gegnern. Er fragt Industriearbeiter, die vor zwei Jahren wesentlich zum Sieg Trumps beigetragen haben, ob ihre Erwartungen erfüllt wurden; von den Handelskonflikten betroffene Bauern, warum Trump trotz allem der Richtige sei; Frauen, warum sie jetzt ein Zeichen gegen den Präsidenten setzen wollen und einen österreichischen Vermögensverwalter in New York, was die Finanzwelt nach zwei Jahren Börsenrallye noch von Donald Trump erwartet. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 31.10.2018ORF 2
  • Folge 40
    Seit sich das Image der USA durch Präsident Trump verändert, versucht der nördliche Nachbar Kanada sich als das „bessere Amerika“ zu etablieren. Kanada gilt als verlässlicher Partner, kommt ohne große Skandale aus, und ist nach wie vor geprägt von Pioniergeist. Ein weites Land zwischen Energiereichtum und Umweltschutz. Ein klassisches Einwanderungsland, in dem Zuwanderer nach wie vor willkommen sind und das als eines der sichersten der Welt gilt. Mit einem jungen Premier, der zum Darling der internationalen Medien avanciert ist. Die ORF-Korrespondenten Hannelore Veit und David Kriegleder sind vom größten kanadischen Volksfest in Calgary im Westen über die ethnisch bunte Metropole Toronto bis zu den Milchbauern in Quebec gereist um zu ergründen, ob die Kanadier wirklich die besseren Amerikaner sind. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 07.11.2018ORF 2
  • Folge 41
    Wenn am 30. November die Staats- und Regierungschefs der 20 größten Industrieländer in Buenos Aires zum ersten G20-Gipfel in Südamerika zusammenkommen, werden in Argentinien tausende Frauen auf die Straße gehen. Sie nutzen die Öffentlichkeit um auf die weitverbreitete Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen: alle 31 Stunden wird in Argentinien eine Frau von ihrem Lebensgefährten oder Ex-Partner umgebracht. Seit Monaten protestieren hunderttausende Argentinierinnen gegen die traditionell stark ausgeprägte Macho-Gewalt. Sie fordern Anerkennung und Schutz, ein gesamtgesellschaftliches Umdenken, gleichen Lohn für gleiche Arbeit und das Recht auf legale Abtreibung. Eine neue feministische Bewegung ist entstanden – in Argentinien, in den Nachbarländern, schließlich in der ganzen Region. WELTjournal-Reporterin Julieta Rudich begleitet die argentinischen Tango-Sängerinnen Claudia Levy und Noelia Moncada bei ihrem sehr persönlichen Engagement gegen Gewalt gegen Frauen in Lateinamerika. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 28.11.2018ORF 2
  • Folge 42
    „Gaddafi war kein guter Mann. Aber jetzt ist alles noch viel, viel schlimmer“, sagt Hussein Khier. Der 60-jährige Libyer lebt in der ehemaligen Gaddafi Hochburg Bani Walid, etwa 200 Kilometer südlich von Tripolis. Früher, als er noch ein wohlhabender Mann war, trug er einen Aktenkoffer zur Arbeit. Heute ist es eine Kalaschnikow. Seit 2011 der langjährige Herrscher Gaddafi gestürzt und ermordet wurde, herrschen chaotische Verhältnisse in dem nordafrikanischen Land, das für Europa afrikanische Flüchtlinge zurückhalten soll. Zwei Regierungen stehen einander verfeindet gegenüber, jeweils von diversen Milizen gestützt.
    Viele sind schlichtweg nicht an Frieden interessiert. Der Konflikt in Libyen ist für Milizen, Schlepper und korrupte Politiker ein gutes Geschäft. Weltjournal-Reporter Benedict Feichtner ist einer der wenigen Journalisten, die es geschafft haben, das vom Bürgerkrieg zerrüttete Land zu bereisen. Er ist den Gerüchten von Menschenhandel, Sklaverei und Folter nachgegangen, hat Minen-Entschärfer und Küstenwache begleitet und zeigt das schwierige Leben und Überleben in einem der gefährlichsten Länder der Welt. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 05.12.2018ORF 2
  • Folge 43
    43 Menschen starben, als die vierspurige Morandi-Autobahn-Brücke in Genua im August einstürzte. Mehr als 650 Menschen haben ihr Zuhause verloren. Sie hatten in einer Siedlung im Tal unter der Brücke gewohnt. Die Tragödie von Genua hat ganz Italien erschüttert, die Folgen sind noch immer weithin spürbar. Seit dem Einsturz herrscht Dauerstau in Genua, die Einwohner müssen kilometerlange Umwege in Kauf nehmen. Die lokale Wirtschaft hat Umsatzrückgänge von mehreren hundert Millionen Euro.Patrick A. Hafner hat für das WELTjournal Anwohner der Siedlung unter der Brücke getroffen, die vor Weihnachten, begleitet von Feuerwehrleuten, ihre wichtigsten Habseligkeiten aus den zerstörten Wohnungen holen durften.
    Er hat Hinterbliebene der Opfer und Überlebende der Katastrophe besucht, darunter Gianluca Ardini, der wie durch ein Wunder gerettet werden konnte, weil sein Kleinlaster sich zwischen den Betonträgern der Brücke eingekeilt hatte. Dass die Behörden nicht in der Lage waren, die Morandi-Brücke zu sichern, die nachweislich marode und renovierungsbedürftig war, lässt in Italien die Emotionen hochgehen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 19.12.2018ORF 2
  • Folge 1
    Geschätzte 60 Millionen Essensbestellungen in Einweg-Plastik-Verpackungen werden in China jeden Tag ausgeliefert. Im Zuge von Wirtschaftswachstum und steigendem Wohlstand fallen allein in der Hauptstadt Peking jeden Tag 25.000 Tonnen Plastik-Müll an, doppelt so viel wie noch vor 20 Jahren. In ganz China sind es mehr als eine halbe Million Tonnen pro Tag. Dazu kam bis vor kurzem noch tonnenweise Plastik-Müll aus dem Ausland, der in China recyclet werden sollte. Der Preis für die Umwelt ist hoch: verseuchte Flüsse, versmogte Städte, kranke Menschen. Ohne eine nachhaltige Abfallwirtschaft droht China im Müll zu ersticken. Die WELTjournal-Reportage zeigt, wie in China angesichts der Berge von Plastikmüll ein neues Umweltbewusstsein entsteht und welche Herausforderungen damit verbunden sind. Denn Hundertausende Chinesen leben vom Müll und von der Recyclingindustrie – Menschen wie Wang Jindong, einer von Pekings 170.000 Müllsammlern, die jetzt um ihre Zukunft bangen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 09.01.2019ORF 2
    • Alternativtitel: Brexit - Wie konnte das passieren?
    Folge 2
    Der Weg Großbritanniens aus der EU ist um einiges holpriger und schwieriger als von den Brexit-Befürwortern angenommen. Ob das britische Unterhaus das von Regierungschefin Theresa May ausgehandelte Brexit-Abkommen am 15. Jänner annimmt, ist mehr als fraglich. Ob im Falle eines Scheiterns der Austrittsantrag von London zurückgezogen wird, es zum ungeregelten Brexit ohne Deal kommt oder die Briten noch einmal abstimmen, ist völlig offen.Das Brexit-Votum vor zweieinhalb Jahren hat Großbritannien in den Grundfesten erschüttert. Der damalige Premierminister David Cameron trat kurz nach dem Referendum zurück, das britische Pfund fiel auf den tiefsten Stand seit 30 Jahren, im Parlament in Westminster herrschte Chaos.
    Wie hatte es soweit kommen? Was war in den Wochen und Monaten vor dem Referendum geschehen, dass die Briten überraschend mehrheitlich für den EU-Austritt votierten? BBC-Reporterin Laura Kuenssberg zeichnet die dramatischen Ereignisse von damals nach und zeigt, wie die EU-Befürworter von denen, die die EU verlassen wollten, ausmanövriert und überholt wurden. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 16.01.2019ORF 2
  • Folge 3
    Zwei Jahre ist Donald Trump nun US-Präsident, in dieser Zeit hat sich die Situation für Migranten und ihre Kinder in den USA massiv verschlechtert. Im Zuge einer „Null-Toleranz“-Politik wurden illegale Einwanderer an der Grenze inhaftiert, ihre Kinder von ihnen getrennt und in eigene Auffanglager gebracht. Erst als Bilder weinender Kleinkinder in käfigähnlichen Unterkünften an die Öffentlichkeit kamen, sah sich Trump gezwungen, die systematischen Familientrennungen wieder zu stoppen. Doch dutzende Kinder sind noch immer von ihren Eltern getrennt in US-Gewahrsam, weil die Eltern bereits abgeschoben oder nicht mehr auffindbar sind. Das WELTJournal zeigt, wie sich Trumps Politik von der seines Vorgängers Obama unterscheidet und begleitet Eltern, die verzweifelt ihre Kinder suchen, sowie Kinder, die krank sind vor Angst, ihre Eltern womöglich niemals wiederzusehen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 23.01.2019ORF 2
  • Folge 4
    Die Reichsten dieser Welt sind auch im Vorjahr noch reicher geworden, wenn sich ihre Zugewinne auch, laut dem Global Wealth Report der Credit Suiss, abgeflacht haben. Parallel dazu hat sich die globale Mittelklasse durch den Wachstumsschub der Schwellenländer vergrössert. Die Schere zwischen Arm und Reich ist dennoch weiter aufgegangen: Die reichsten zehn Prozent besitzen 88 Prozent des Weltvermögens, die ärmere Hälfte der Menschheit hat gerade einmal 1 Prozent und ihr Vermögen stagniert. Besonders krass zeigt sich die Ungleichverteilung in Dritte-Welt-Ländern. Der dänische Reporter Kristoffer Eriksen hat in Bangladesch, einem der ärmsten Länder der Welt, einen umstrittenen Milliardär getroffen.
    Moosa Bin Shamsher ist durch Waffengeschäfte und durch die Vermittlung günstiger Arbeitskräfte in die Golfstaaten reich geworden. Während diese dort zu Niedrigstlöhnen arbeiten und in Bangladesch ein Drittel der Bevölkerung mit weniger als einem Dollar pro Tag auskommen muss, lässt Moosa sich „Prinz“ nennen und trägt diamantbesetzte Schuhe. Menschen ohne Vermögen nennt er „Idioten“, Armut hält er für selbstverschuldet. In seiner Villa hat er dutzende Angestellte, die es ihm sogar abnehmen, beim Essen selbst die Gabel zum Mund zu führen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 30.01.2019ORF 2
  • Folge 5
    Noch nie war die Europäische Union derart auf dem Prüfstand wie dieses Jahr, in dem mit Großbritannien erstmals ein Land die Union verlässt und in dem bei den kommenden EU-Wahlen voraussichtlich EU-feindliche Kräfte gestärkt werden. Gegründet in den 50er Jahren als Europäische Wirtschaftsraum EWR sollte die gezielte wirtschaftliche Verflechtung der sechs Mitgliedsstaaten militärische Konflikte für die Zukunft verhindern und durch den größeren Markt das Wirtschaftswachstum beschleunigen und den Wohlstand der Bürger steigern.
    Mittlerweile auf 28 Länder und mehr als eine halbe Milliarde Einwohner angewachsen agiert die EU um einiges schwerfälliger.Mit Parlament, Rat und Kommission befinden sich die zentralen EU-Institutionen in Brüssel. Die belgische Hauptstadt ist der Ort, an dem Menschen aus – zumindest derzeit noch – 28 Nationen um Macht, Einfluss und Gemeinsamkeiten ringen. ORF-Korrespondent Peter Fritz, der seit 2015 das ORF-Büro in Brüssel leitet, blickt hinter die Kulissen des Brüsseler Politikbetriebs.
    Wie funktioniert die EU, wie laufen Entscheidungsprozesse ab? Was wird wo besprochen? Wie ist das Ritual bei der Ankunft der Staats- und Regierungschefs zu EU-Gipfeln? Welche Geheimnisse stecken hinter der Sitzordnung bei Ratstreffen? Und wer kümmert sich darum, dass beim Besuch von Vertretern anderer Nationen die richtigen Flaggen hängen? Diesen und vielen weiteren Fragen geht Peter Fritz nach und spricht dabei mit Entscheidungsträgern, Beobachtern und Kritikern der Brüsseler Szene. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 06.02.2019ORF 2
  • Folge 7
    Wenn am 27. Februar das zweite historische Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un über die Bühne geht, steht neben den Gesprächen über die nukleare Abrüstung Nordkoreas auch ein anderes Thema im Raum: die Annäherung der lange verfeindeten ungleichen Bruderstaaten Nord- und Südkorea. Das WELTjournal zeigt, wie unterschiedlich sich die beiden Staaten seit der Teilung der koreanischen Halbinsel vor mehr als 60 Jahren entwickelt haben. In Südkorea leben an die 50 Millionen Menschen, fast doppelt so viele wie im etwas größeren Nordkorea. Der ökonomische Unterschied zwischen den beiden Ländern ist enorm: Der Norden kommt nicht mal auf ein Hundertstel des Bruttoinlandsproduktes des hoch entwickelten Südens, der mit seiner Hightech-Industrie die zwölftgrößte Volkswirtschaft der Welt darstellt.
    Südkoreaner haben eine Lebenserwartung von 83 Jahren und werden damit um 12 Jahre älter als ihre Nachbarn im Norden. Der Traum von einer Wiedervereinigung lebt mehr als Idee, als dass er konkret verfolgt würde – nicht nur, weil die Wiedervereinigung zweier Länder auf derart unterschiedlichem Entwicklungsstand extrem schwierig wäre, sondern auch, weil mehr als 70 Prozent der jungen Südkoreaner sie laut Umfragen für unnötig hält. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 27.02.2019ORF 2
  • Folge 8
    Island gilt als Musterland der Gleichstellung. Das Frauenwahlrecht wurde hier schon 1915, dh drei Jahre vor Österreich, eingeführt und hat die Gesellschaft nachhaltig verändert. 90 Prozent der isländischen Väter gehen in Karenz, wenn sie ein Baby bekommen – zum Vergleich: in Österreich sind es gerade mal 19 Prozent. 83 Prozent der Isländerinnen sind erwerbstätig. Gleichen Lohn für gleiche Arbeit hat man hier im Equal Pay Act gesetzlich verankert. 1980 war Island das erste Land, das eine Frau zum Staatsoberhaupt wählte: Vigdis Finnbogadottir war vier Perioden durchgehend Präsidentin. 41 Prozent der Abgeordneten im Parlament sind Frauen – das Parlament in Reykjavik ist damit das weltweit egalitärste, das sich ohne Quotenregelung entwickelt hat.
    Doch immer wieder zeigen sich dunkle Flecken im Gender-Musterland. Derzeit kocht die Volksseele, nachdem sexistische und herablassende Äußerungen einer alkoholisierten Parlamentarier-Runde publik wurden. Die angegriffenen Politikerinnen und viele Bürgerinnen und Bürger fordern jetzt den Rücktritt ihrer lästernden Kollegen.WELTjournal-Reporterin Ines Pedoth ist dem gesellschaftlichen Klima im Musterland der Geschlechtergerechtigkeit nachgegangen. Sie hat in Island Pionierinnen der Gleichstellung getroffen und zeigt, wo die Herausforderungen für die neuen Generationen liegen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 06.03.2019ORF 2
  • Folge 9
    Die meisten osteuropäischen Länder in der EU haben einiges gemeinsam: Sie haben Probleme mit der Rechtsstaatlichkeit und der Korruptionsbekämpfung und bereiten damit der EU massives Kopfzerbrechen. In Ungarn, Polen oder Rumänien versuchen die Regierungen, egal ob politisch links oder rechts, ihre Macht zu zementieren, Einfluss auf die Justiz zu nehmen, die Befugnisse demokratischer Kontrollinstanzen und die Freiheit der Presse zu beschränken. Die EU versucht mit Vertragsverletzungsverfahren gegenzusteuern und hofft auf die neu gegründete Europäische Staatsanwaltschaft, die nächstes Jahr ihre Arbeit aufnehmen soll.
    Osteuropa-Korrespondent Ernst Gelegs beleuchtet zwei ehemalige Ostblockländer und ihre Probleme mit Korruption und Rechtsstaatlichkeit: Ungarn, wo die rechtsnationale Regierung unter Ministerpräsident Viktor Orbán eine illiberale Demokratie aufzieht. Sowie das gegenwärtige EU-Vorsitzland Rumänien, wo die linksnationale Regierung von Premierministerin Viorica Dancila unter dem Deckmantel von „Reformen“ die Justiz unter Kontrolle zu bringen versucht, um korrupte Politiker vor dem Gefängnis zu bewahren. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 13.03.2019ORF 2
  • Folge 10
    Original-TV-PremiereMi 20.03.2019ORF 2
  • Folge 11
    Zwei Jahre nach dem Brexit-Referendum und wenige Tage vor dem geplanten Austrittstermin ist weiter unklar, wann und wie Großbritannien die EU verlassen wird. In zwei Jahren Verhandlungen konnten sich die Briten nicht auf eine klare Linie einigen. Der Deal, den Regierungschefin May mit der EU ausverhandelt hat, wird im britischen Parlament nicht gebilligt. Das WELTjournal-Spezial zeigt, wie der Brexit die britische Gesellschaft immer noch mehr spaltet: urbane Wähler aus London gegen die Landbevölkerung, Schotten gegen Engländer, nordirische Republikaner gegen Unionisten, Junge gegen Alte, gut Ausgebildete gegen Geringqualifizierte. Der britische Filmemacher Thomas Johnson ist in Frankreich aufgewachsen und stellt bei einem Besuch in seiner alten Heimat fest, dass die Risse, die der Brexit aufgetan hat, selbst Familien und Freundschaften sprengen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 27.03.2019ORF 2
  • Folge 12
    „Wie hält diese Frau das aus?“, das fragen sich nicht nur die Briten. Seit Wochen und Monaten prallt der britischen Premierministerin Theresa May Widerstand von allen Seiten entgegen. Harsche Kritik kommt nicht nur von der Opposition, sondern auch aus den eigenen Reihen – und das nach zweieinhalb Jahren aufreibender Verhandlungsmarathons mit der EU, die ihr sicht- und hörbar an die Substanz gingen. Die Ironie dabei: Theresa May hat selbst den Brexit gar nicht gewollt und ist jetzt doch die sture Kämpferin für den EU-Austritt der Briten.
    WELTjournal-Reporter Benedict Feichtner hat Wegbegleiter, Biografen und politische Analysten Theresa Mays getroffen und zeigt ein Portrait der britischen Regierungschefin, die sich selbst als „bloody difficult woman“, also als eine „verdammt schwierige Frau“ bezeichnet. Eine Jugendfreundin Mays aus ihrer Zeit an der Universität von Oxford erzählt, dass Theresa May schon damals davon geträumt hat, Premierministerin zu werden – und dass ihre größte Stärke darin liegt, niemals aufzugeben. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 03.04.2019ORF 2
  • Folge 13
    Die einstige britische Unruheprovinz Nordirland ist der große Knackpunkt beim Brexit: die Gefahr eines neuerlichen Aufflammens des blutigen Konflikts zwischen irischen Katholiken und britischen Protestanten ist groß. Ein Pfeiler des Friedensabkommens von 1998, das Jahrzehnte des Terrors beendete, ist die offene Grenze zwischen Irland und dem britischen Nordirland: sie lässt die irische Insel ungeteilt erscheinen und ermöglicht Iren wie Nordiren ohne Personen- und Zollkontrollen zwischen den Ländern zu pendeln.
    Mit dem Brexit würde die irisch-nordirische Grenze zu einer geschlossenen EU-Außengrenze und könnte alte Wunden wieder aufreißen. Das WELTjournal zeigt die Stimmung in Nordirland angesichts des Brexit: der Taxiunternehmer Norman Reilly etwa organisiert Touren entlang der Mauern in Belfast, die nach wie vor katholische von protestantischen Vierteln trennen. Im Städtchen Enniskillen nahe der Grenze zu Irland bereiten sich die Menschen darauf vor, dass der Brexit den fragilen Frieden brüchig werden lässt. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 10.04.2019ORF 2
  • Folge 15
    Flugreisen und Massentourismus belasten die Umwelt und gehören zu den größten Klimakillern. Zum dritten „Austrian World Summit“, der großen, internationalen Klimaschutzkonferenz initiiert von Arnold Schwarzenegger, zeigt das WELTjournal, wie klimafreundliches und nachhaltiges Reisen möglich ist und wo das bereits praktiziert wird. Die schwedische Reisebloggerin Evelina will mit gutem Beispiel vorangehen und bereist Europa und die Welt heute nur noch mit Bus und Bahn und mit minimalem Gepäck. In Schweden haben sich 50.000 Menschen der Kampagne „Wir bleiben auf dem Boden“ angeschlossen und reisen ohne Flugzeug. Das kostet Zeit, doch viele genießen die neue Reisegeschwindigkeit. Auch Hotels bemühen sich mittlerweile, Urlaub mit gutem Gewissen zu ermöglichen.
    Sie verpflichten sich, Wasserverbrauch, Emissionen, Abfall und Reinigungschemikalien deutlich zu reduzieren. Sanfter Tourismus in kleinen, abgelegenen Orten – das ist das Konzept von „Albergo Diffuso“: Unterkünfte, die in die Dorfgemeinschaft integriert sind statt Massentourismus. Die Idee stammt aus Italien und ist jetzt auch in anderen Teilen Europas angekommen. Auch das Filmteam reiste klimafreundlich: Zu den Drehorten in Deutschland, Dänemark, Schweden, Norwegen und Italien ging es mit der Bahn. Für den Transport der Kameraausrüstung wurden nach Möglichkeit vor Ort Elektroautos oder Lastenfahrräder ausgeliehen, der CO2-Ausstoß bei zwei Flügen wurde über Ausgleichszahlungen kompensiert. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 29.05.2019ORF 2
  • Folge 16
    China will künftig ein sogenanntes „Sozialkredit-System“ einführen, mit dem die Bürger über Belohnungs- und Strafpunkte bewertet werden. Wer bei Rot über die Ampel geht, seine Rechnungen verspätet zahlt, zu viel Alkohol trinkt oder gegen die Regierung agitiert, verliert Punkte und muss mit Konsequenzen rechnen, wie dem Verlust der Kreditwürdigkeit und der Einschränkung der Reisefreiheit. Wer sich genehm verhält bekommt Bonuspunkte, die etwa zu Vergünstigungen bei Hotel- oder Mietwagenbuchungen berechtigen. Millionen von Kameras auf Chinas Straßen ermöglichen in Kombination mit modernen Systemen zur Gesichtserkennung und der Auswertung digitaler Spuren und Bewegungsprofile im Internet die lückenlose Überwachung.
    Das umstrittene Sozialkredit-System befindet sich in mehreren Städten in der Testphase. Ab kommendem Jahr soll es in der Hauptstadt Peking eingeführt werden. Das WELTjournal begleitet eine junge Marketing-Managerin, die auf ihre gute Bewertung stolz ist: ihr kleiner Sohn hat dadurch höhere Chance in eine Elite-Schule aufgenommen zu werden. Ein Journalist, der über Korruption berichtet hat, sieht sich hingegen mit einer schlechten Bewertung und entsprechenden Konsequenzen konfrontiert: sein Social-Media-Account wurde gesperrt, Flugreisen sind ihm untersagt. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 05.06.2019ORF 2
  • Folge 17
    Mehr als hundert Milliarden Kleidungsstücke werden jedes Jahr weltweit produziert. Ein Drittel davon wird nie verkauft, sondern muss wieder vernichtet werden. Das sogenannte Fast-Fashion-Modell, das den Kunden immer schneller, immer mehr, immer billigere Mode anbietet, stößt an seine Grenzen. Das WELTjournal begleitet fünf junge Designer, die neue Wege beschreiten wollen. Für ihre Kollektionen verwenden sie neue Materialien auf Pflanzen- oder Recyclingbasis und legen Wert auf Qualität und Nachhaltigkeit. Sie zeigen, wie Konsumenten und Produzenten aus diesem Teufelskreis der globalen Textilindustrie aussteigen können, die nach wie vor auf Lohndumping und schlechten Arbeitsbedingungen fußt und sich zu einem der größten Umweltverschmutzer weltweit entwickelt hat. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 12.06.2019ORF 2
  • Folge 18
    Der türkische Präsident Erdogan ist unter Druck geraten, in Istanbul ebenso wie in weiten Teilen des Landes. Solange die Wirtschaft boomte, haben westliche Investoren Erdogan und sein Land euphorisch umworben. Doch jetzt steckt die Türkei in einer tiefen Wirtschaftskrise, die Angriffe auf Rechtsstaat und Meinungsfreiheit haben dramatische Spuren hinterlassen. Die umstrittene Wiederholung der Bürgermeisterwahl in Istanbul, die der Kandidat der Opposition gewonnen hatte, zeigt: Erdogans Machtanspruch ist ungebrochen, auch wenn die Krise an seinem Glanz kratzt und die Unzufriedenheit in der Bevölkerung wächst.
    ORF-Türkei-Korrespondent Jörg Winter berichtet vor der Wahlwiederholung am 23. Juni für das WELTjournal aus einem zerrissenen Land. Er besucht enteignete Bürger und Arbeiter auf stillgelegten Großbaustellen. Er erzählt von einer Mittelschicht, die dem Land den Rücken kehren will, und von unverbesserlichen Nationalisten, die ausländische Journalisten als Spione verunglimpfen und bedrohen. Klar ist: sollte Erdogans AKP bei der umstrittenen Wahlwiederholung wieder verlieren, wird das politische Wellen schlagen, die weit über die 16-Millionen-Metropole hinausgehen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 19.06.2019ORF 2
  • Folge 19
    Nach Jahren der Krise und der harten Sparmaßnahmen erholt Griechenland sich langsam, doch viele Griechen spüren noch nichts vom zaghaften Wirtschaftsaufschwung. Die meisten haben mehr als ein Viertel ihres Einkommens verloren, noch immer ist fast jeder fünfte arbeitslos, 400.000 gut ausgebildete, junge Menschen haben ihre Heimat verlassen und sind ausgewandert. Die junge Anti-Korruptionsspezialistin Kristina Tremonti ist den umgekehrten Weg gegangen: Sie ist aus den USA nach Athen zurückgekehrt um sich dem Kampf gegen Korruption und das Schmiergeldunwesen zu verschreiben, zwei der vielen Ursachen der Krise.
    „Unsere Generation wurde erzogen mit der Überzeugung, wie großartig die Griechen sind, und musste mit aller Härte erfahren, wie es bergab geht“, sagt die 28-jährige. Zivile Steuerfahnder wie Tina Papoti kontrollieren unterdessen Tavernen, Restaurants und Geschäfte um die verbreitete Steuerhinterziehung in den Griff zu bekommen. Dass sie hier nicht die großen Steuersünder, sondern nur kleine ertappt, ist ihr klar. „Es ist für alle sehr schwer, zu überleben und gleichzeitig korrekt gegenüber dem Staat zu sein“, sagt sie, „doch Steuern müssen bezahlt werden“. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 03.07.2019ORF 2
  • Folge 20
    Venedig schrumpft. Jedes Jahr verlassen rund 1000 Venezianer ihre Heimatstadt, vertrieben vom Massentourismus. Der verwandelt Venedig zunehmend in eine Art Vergnügungspark für Tagesgäste. Bis zu 30 Millionen Besucher kommen pro Jahr nach Venedig, die meisten nur für wenige Stunden. Mit ihnen müssen sich die verbliebenen Einwohner die engen Gassen und schmalen Brücken teilen. Für die Venezianer wird der Weg zur Arbeit oder zum Supermarkt so zum mühseligen Spießrutenlauf. Wohnungspreise explodieren, Jobs außerhalb der Tourismusbranche sind Mangelware.
    Das WELTjournal begleitet den jungen Venezianer Sebastian Fagarazzi, der für eine Zukunft in seiner Heimatstadt kämpft. Die Mehrheit seiner Freunde hat Venedig bereits verlassen. Gemeinsam mit seiner Partnerin Valeria versucht er, einen verträglicheren, nachhaltigeren Tourismus zu fördern. Auch die Jugendlichen von „Generazione Noventa“ (Generation 90) wollen sich nicht vertreiben lassen. Sie organisieren Demos und konfrontieren Touristen mit den Problemen der Stadt und ihrer Einwohner. Für sie steht fest: Eine Touristen-Obergrenze muss her. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 17.07.2019ORF 2
  • Folge 21
    US-Präsident Donald Trump steht weiterhin unter Druck wegen der hohen Zahl zentralamerikanischer Flüchtlinge, die über die mexikanische Grenze in die USA kommen. Trump hat den Notstand ausgerufen und will Mexiko zum sicheren Drittstaat erklären. Ein Hohn angesichts von Gewalt und Korruption im Land jenseits des Grenzzauns, wo seit Dezember der erste linksgerichtete Präsident seit Jahrzehnten regiert. Andrès Manuel López Obrador, kurz AMLO genannt, gilt als Hoffnungspräsident. Er übt sich demonstrativ in Bescheidenheit und hat versprochen, Mexiko grundlegend zu ändern. Weltjournal-Reporter Ernst Kernmayer hat sich auf die Spurensuche des politischen Wandels gemacht und wägt die Aussichten des Präsidenten der Hoffnung ab, die Herausforderungen zu meistern. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 24.07.2019ORF 2
  • Folge 23
    Das kleine Fürstentum Liechtenstein feierte im August im fürstlichen Rosengarten mit großem Pomp sein 300-Jahr-Jubiläum. Die Staatsform der Monarchie und die Kleinheit des Landes werden von der Bevölkerung geschätzt – man sagt „Hoi Fürst“ zum Staatsoberhaupt und geht auf Tuchfühlung mit der Monarchen-Familie. Das Fürstenhaus, das dem Land seinen Namen gegeben hat, stammt ursprünglich aus Österreich und zählt zu den ältesten Adelsgeschlechtern Europas. Lange Zeit als Steuer-Oase und Schwarzgeld-Paradies verschrien, setzte Liechtenstein in den vergangenen Jahren Gegenmaßnahmen. Für das WELTjournal hat ORF-Korrespondentin Raphaela Stefandl unser westliches Nachbarland, das eines der kleinsten Länder der Welt und gleichzeitig eines der reichsten ist, genauer unter die Lupe genommen.
    Sie spricht mit Erbprinz Alois auf Schloss Vaduz über seine Rolle als Staatsoberhaupt und darf einen selten gewährten Blick in das fürstliche Kunst-Depot werfen, das als eine der besten Privatsammlungen gilt. Lichtenstein ist auch Sitz vieler weltmarktführender Firmen. Im technischen Headquater des Thyssen-Krupp Konzerns werden Ideen zur Zukunft des Autofahrens entwickelt – und das, obwohl das Land so klein ist, dass man es mit dem E-Bike in nur einer Stunde durchqueren kann. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 04.09.2019ORF 2
  • Folge 24
    Die Brände im Amazonas haben bereits riesige Waldflächen vernichtet, fast doppelt so viel wie sonst in der Trockenzeit üblich. Nach Angaben der brasilianischen Weltraumagentur ist die Zahl der Feuer und Brandrodungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 77% auf mehr als 83.000 Fälle gestiegen. Das WELTjournal zeigt den Konflikt um die grüne Lunge der Erde in dem kleinen Goldschürferstädtchen Itaituba zwei Flugstunden östlich von Manaus, und einem Inidgenen-Dorf weiter flußabwärts mitten im Regenwald. Nach den Plänen des ultrarechten Präsidenten Jair Bolsonaro soll das Amazonas-Becken wirtschaftlich erschlossen werden: Wachstum statt Schutz des Regenwaldes, Abholzung und Rodung für Viehwirtschaft, Bergbau und Infrastruktur.
    „Wir waren verzweifelt, als Bolsonaro Präsident wurde“, sagt die indigene Aktivistin Allessandra Korup, „für ihn zählt nur das Geld“. Der Bürgermeister eines Goldschürferstädtchens im Amazonas sieht das anders und unterstützt Bolsonaros Politik: „Brasiliens Wirtschaft muss wachsen“, sagt er, „die Indios sollen woanders hingehen“. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 11.09.2019ORF 2
  • Folge 25
    In den Straßen von Jerusalem erkennt man ultraorthodoxe Juden an ihren schwarzen Mänteln, den langen Schläfenlocken und den breiten Hüten. Bei der Staatsgründung Israels vor 70 Jahren waren es ein paar hundert, heute stellen sie eine Million oder 11% der israelischen Bevölkerung. Mit einer Geburtenrate von 6,9 Kindern sind die Streng-Gläubigen die am stärksten wachsende Gruppe, mit zunehmendem Einfluss auf die israelische Gesellschaft. Ihre umstrittene Befreiung von der Wehrpflicht war der Anlass für die Neuwahlen in Israel. Die französische Journalistin Bethsabée Zarka zeigt im WELTjournal-Spezial Einblicke in diese radikale, sehr verschlossenen Gemeinschaft: Die Ultraorthodoxen leben streng nach den Gesetzen der Thora, die den demokratischen Werten im Staat Israel oft entgegenstehen.
    Sie wollen der israelischen Gesellschaft ihre religiösen Regeln aufzwingen und verdrängen Nicht-Religiöse aus ihren Vierteln. Die Männer arbeiten nicht, sondern widmen sich ihren religiösen Studien. Für das Einkommen sorgen die Frauen und der Staat. Da in der stark zersplitterten Parteienlandschaft die Stimmen der Ultraorthodoxen wahlentscheidend sein können, wächst ihr Einfluss auf die Politik Israels zusehends. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 18.09.2019ORF 2
  • Folge 26
    Belästigung, Missbrauch, Vergewaltigung und 18-Stunden-Arbeitstage sind alltägliche Realität für viele Haushaltshilfen, die in den Nahen Osten gereist sind, um dort ihr Geld zu verdienen. Durch eine Reihe von Vorschriften des sogenannten Kafala-Systems sind sie fest an ihre Arbeitgeber gebunden und haben so gut wie keine Rechte. Pässe und Mobiltelefone werden beschlagnahmt, um Fluchtversuche und Kommunikation mit der Aussenwelt zu verhindern. Verstösse werden mit harten Strafen oder Inhaftierung sanktioniert.
    Nach zahlreichen Missbrauchs- und Misshandlungsvorwürfen haben etwa die Philippinen, Kenia und Äthiopien ein Arbeitsverbot für ihre Bürgerinnen in Nahost-Ländern erlassen, aus wirtschaftlichen Gründen aber bald wieder aufgehoben. Das WELTjournal blickt hinter die Fassade dieser Form moderner Sklaverei. Ehemalige Hausangestellte sowie Agenturen, die diese Arbeitskräfte vermitteln, geben einen Einblick in eine Welt, in der die einen ausgebeutet und misshandelt werden und andere daran verdienen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 25.09.2019ORF 2
  • Folge 27
    Bei den Massenproteste in Hongkong für mehr Demokratie gerät nun auch die massive Wohnungsnot in der chinesischen Sonderverwaltungszone in den Fokus. Die Immobilienpreise und Mieten in Hongkong gehören zu den höchsten der Welt und spiegeln die massive soziale Ungleichheit wider. Hongkong hat New York den Rang als Stadt mit den meisten Milliardären abgelaufen. Gleichzeitig steigt die Armut und rund zweihunderttausend Menschen müssen in Verschlägen auf weniger als 2 Quadratmeter leben, die dennoch € 150.- Miete im Monat kosten. Das WELTjournal besucht Hongkongs Wohlhabende, die etwa Handtaschen um € 10.000.- sammeln, und jene, die unter der Armutsgrenze leben. Die extremen Unterschiede zwischen Arm und Reich erweisen sich im Zuge der anhaltenden Proteste als gefährliche Gegensätze. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 02.10.2019ORF 2
  • Folge 28
    In Kroatien hat die katholische Kirche Macht und Einfluss, wie in kaum einem anderen Land der Europäischen Union. Sie wird mit Millionen aus dem Staatshaushalt finanziert und ist ein bestimmender Faktor in Wirtschaft und Politik. Mit der kroatischen Rechten eng verzahnt propagiert sie nicht nur die Heilige Schrift, sondern auch Nationalismus und rigide konservative Werte. WELTjournal-Reporter Patrick A. Hafner hat sich in der Hafenstadt Split den sogenannten „Spirituellen Ring“ angesehen, wo in wenigen Jahren mehr als ein Dutzend neue Kirchen gebaut wurden, 19 sollen es insgesamt werden. „Während hier 13 Kirchen errichtet wurden, wurde nur eine Schule gebaut und kein einziges Spital“, klagt Stadtplanerin Jelena Borota.
    Beim Marsch christlicher Anti-Abtreibungsaktivisten in Zagreb trifft er auf den rechten Rocksänger Marko Perkovi?, der sich nach seiner Maschinenpistole im Kroatienkrieg ‚Thompson‘ nennt, und dem Verherrlichung des kroatischen Faschismus vorgeworfen wird. Und er stellt fest, dass das umstrittene Gedenken in Bleiburg nur der sichtbare Ausdruck einer Bewegung von Geschichtsrevisionisten und völkischen Nationalisten ist. Dem gegenüber stehen Kroatiens liberale und progressive Kräfte, die sich zunehmend ins Abseits gedrängt fühlen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 09.10.2019ORF 2
  • Folge 29
    Immer mehr Senioren betreiben Leistungssport – eine europaweite Entwicklung. Sie haben erkannt, dass Sport körperlich und geistig fit hält. Im Rahmen des ‚ORF-Bewusst-Gesund‘-Schwerpunkts zeigt das WELTjournal Sportler über 80 Jahre, die sich für die Senioren-Leichtathletik-Weltmeisterschaften vorbereiten. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 16.10.2019ORF 2
  • Folge 30
    Japans neuer Kaiser auf dem Chrysanthemen-Thron hat eine neue Ära eingeläutet. Kaiser Naruhito, der heuer seinem Vater Akihito nachgefolgt ist, möchte die strikten Regeln der uralten japanischen Monarchie mit der Lebenswirklichkeit seines Volks in der Moderne in Einklang bringen. Naruhito ist der erste Königssohn in Japan, der in der Familie und nicht von Hofbeamten erzogen wurde. Er studierte an der britischen Elite-Universität Oxford und genoss dort das ungezwungene Leben. Seine Frau Masako, eine ehemalige Diplomatin, hat für den Kronprinzen eine vielversprechende Karriere aufgegeben und leidet unter der Enge am Kaiserhof und dem traditionell starren Hofzeremoniell.
    WELTjournal-Reporter Benedict Feichtner hat den ehemaligen Leibwächter des Kaisers aus seiner Zeit in Oxford getroffen: Roger Bacon war jahrelang an der Seite des damaligen Kronprinzen und zählt zu den wenigen Freunden des Kaisers. Im WELTjournal spricht der 80-jährige ehemalige Scotland-Yard-Agent zum ersten Mal im Fernsehen. Ein Blick hinter die Kulissen des japanischen Kaiserhauses und ein Ausblick auf die Zukunft der ältesten Monarchie der Welt. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 23.10.2019ORF 2
  • Folge 31
    „Lieber wäre ich tot und begraben“, sagte Boris Johnson noch im September auf die Frage, ob er bei der EU um eine Fristverlängerung für den Brexit ansuchen werde. Und: „Eher werde ich von einem Frisbee geköpft oder als Olive wiedergeboren“, sagte er vor zwei Jahren, als er gefragt wurde, ob er Premierminister werden wolle. Zumindest bei der Frage um das Amt des Premiers deutet viel daraufhin, dass er es doch schon seit geraumer Zeit darauf angelegt hat. „Als Kind wollte er König werden. In Oxford nur noch Premierminister“, erzählt Hugo Dixon. Der Autor und Journalist ist seit frühester Kindheit einer von Boris Johnsons engsten Freunden. Dixon glaubt, wie viele andere auch, dass es Johnson war, der mit seiner Prominenz den Brexit-Befürwortern zu ihrem knappen Sieg verholfen hat.
    WELTjournal-Reporter Benedict Feichtner hat Freunde und Wegbegleiter von Boris Johnson getroffen und zeichnet das Porträt eines Politikers, der wie kein anderer den einfachen Mann anzusprechen weiß. Und das, obwohl Boris Johnson ein typisches Mitglied der britischen Oberschicht ist: Er besuchte das Elite-College Eton, studierte in Oxford und war Mitglied der berüchtigten Studentenverbindung Bullingdon. Höflichkeit und Loyalität interessieren ihn nicht. „Für ihn gelten keine normalen Regeln eines Politikers, der nach einem Skandal zurücktreten muss“, sagt Toby Young, ein Freund aus Studententagen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 30.10.2019ORF 2
  • Folge 32
    Dreißig Jahre nach dem Mauerfall feiert Deutschland seine Einheit. Die Wiedervereinigung gilt als historisches Ereignis von Weltrang, doch auch drei Jahrzehnte später ist der Unterschied zwischen West- und Ostdeutschland enorm. Wirtschaftswachstum, Arbeitsplätze, Wohlstand, Einstellung zu Ausländern – in vielen Bereichen gibt es eine Schieflage. WELTjournal-Reporter Patrick Hafner hat eine Region besucht, die von der Wende besonders betroffen ist: die Lausitz, gelegen an der polnischen Grenze. Tagebau, Braunkohle-Kraftwerke, Brikettfabriken und Kokereien haben die Lausitz zu DDR-Zeiten geprägt.
    Die Bundesregierung hat beschlossen, binnen der kommenden 18 Jahre aus der Kohleförderung auszusteigen. Die Folge ist Abwanderung. Städte wie Hoyerswerda, die für die Kohlearbeiter hochgezogen wurden, haben seit dem Mauerfall die Hälfte ihrer Einwohner verloren. Vor allem junge, gut ausgebildete Menschen sind gegangen. Vor allem die jungen Frauen fehlen. Sie sind in Richtung Westen gezogen und haben sich der neuen Zeit im Schnitt besser angepasst als die Männer.
    Westdeutsche Unternehmen bieten deutlich höhere Löhne. Für Vollzeit-Beschäftigungsverhältnisse werden im Westen im Durchschnitt 1000 Euro brutto mehr bezahlt. Bei den Dagebliebenen formiert sich Protest, der bei der Regierung in Berlin kaum Gehör findet. Das verstärkt die Frustration vieler Bürger in den ostdeutschen Ländern, was sich am Wahlverhalten zeigt. Dort, wo die Wirtschaftsleistung am geringsten ist, werden rechtsnationale Parteien stärker gewählt als in wirtschaftlich stabilen Regionen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 06.11.2019ORF 2
  • Folge 33
    In den Gefängnissen in Nordsyrien sind rund 12.000 IS-Kämpfer inhaftiert. Bewacht wurden die Lager von syrischen Kurden, die im Kampf gegen die Terrormiliz IS mit den USA verbündet waren. Seitdem Präsident Trump die US-Truppen Mitte Oktober abgezogen hat, rückt die türkische Armee in das syrische Gebiet vor. Die kurdischen Soldaten fliehen, die IS-Gefangenen-Lager bleiben oft unbewacht zurück – hunderte IS-Kämpfer und ihre Familien sollen bereits geflohen sein. Es war vor allem den kurdischen Milizen zu verdanken, dass der IS in Syrien besiegt wurde. Berühmt geworden ist die Schlacht um Kobane, in der kurdische Frauen-Truppen entscheidend am Sieg gegen den IS beteiligt waren.
    Der Gedanke, von einer Frau getötet zu werden, war den IS-Kämpfern ein besonderes Gräuel, weil ihnen, so die Vorstellung, dann der Weg ins Paradies versagt bleiben würde. Nach fünf Monaten Kampf wurde Kobane im Februar 2015 befreit. Das WELTjournal zeigt die Geschichte von JiyanTolhildan, einer jungen kurdischen Guerilla-Kommandantin. Sie ist die militärische Befehlshaberin einer Frauen-Miliz, die über den bewaffneten Kampf hinaus das Recht auf Gleichstellung inmitten einer patriarchalen Gesellschaft einfordert und umsetzt. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 13.11.2019ORF 2
  • Folge 34
    Die kleine Karibikinsel Kuba feiert heuer zwei große Jubiläen: 60 Jahre Revolution und den 500. Gründungstag der Hauptstadt Havanna. Die pittoreske Altstadt mit ihren verfallenen Kolonial-Bauten wird renoviert und herausgeputzt. Nach der Revolution 1959 herrschte der Traum einer klassenlosen Gesellschaft. Viele Kubaner halten daran fest, andere halten die Utopie für gescheitert. Die alten Bewohner des malerischen Stadtkerns werden in die Vorstädte umgesiedelt, um Hotels und Restaurants für Touristen Platz zu machen. Die kubanische Regierung ist auf Devisen aus dem Ausland angewiesen, nicht zuletzt wegen der verschärften Embargopolitik der USA.
    WELTjournal-Reporter Patrick A. Hafner zeigt, wie Kuba seit Jahren zwischen einer Politik der Öffnung und dem Festhalten an alten Dogmen pendelt. Während die Regierung versucht, der Bevölkerung privates Unternehmertum zu ermöglichen, fürchtet man gleichzeitig, die USA könnten Kubas neue Geschäftsleute für einen politischen Wandel instrumentalisieren. Und so geben sich Entwicklung und Rückschritt ein fortwährendes Stelldichein. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 20.11.2019ORF 2
  • Folge 35
    Angesichts der Klimakrise ist Fleischessen im Allgemeinen und der Genuss von argentinischen Steaks im Besonderen in Verruf geraten. Die verheerenden Brände am Amazonas diesen Sommer haben die Welt in Alarm versetzt. Zur Schaffung von Weideflächen werden Urwälder zerstört und die Bevölkerung vertrieben. Die Rodung am Amazonas begünstigt die Klimaerwärmung, das hat negative Folgen für den ganzen Planeten. Mit dem geplanten Freihandelsabkommen Mercosur zwischen der EU und den südamerikanischen Ländern Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay steigen die Befürchtungen von Umweltschützern, die klimaschädliche Fleischindustrie könnte noch weiter angekurbelt werden.
    Europas Bauern fürchten die Konkurrenz des meist hochwertigen Rindfleischs aus Südamerika. WELTjournal-Reporterin Julieta Rudich stammt selbst aus Uruguay, wo die Menschen mehr Rindfleisch essen als anderswo auf der Welt. Anhand der Fleischproduktion in den Mercosur-Staaten geht sie der Frage nach, welche Vor- und Nachteile diese größte Freihandelszone der Welt für Mensch und Umwelt mit sich bringen würde und entdeckt in den weiten Weiden Südamerikas einen giftigen Teufelskreis. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 27.11.2019ORF 2
  • Folge 36
    Vertreter von 200 Ländern beraten Anfang Dezember auf der 25. Weltklima-Konferenz der UNO in Madrid über die Bewahrung des Amazonas als Klima-Regulator. Der Regenwald ist einer der wichtigsten Sauerstoff-Produzenten der Welt. Durch Abholzung und Brände ist er in Gefahr, seine Zerstörung beschleunigt die Klimaerwärmung. WELTjournal-Reporterin Julieta Rudich hat die indigene Aktivistin Sonia Guajajara besucht, die seit Jahren für das Überleben des Amazonas und seiner Ur-Einwohner kämpft. Seit der rechtsextreme Präsident Jair Bolsonaro an der Macht ist, haben sich die Angriffe auf die Indigenen Brasiliens und ihren Lebensraum verstärkt.
    Anfang November wurde neuerlich ein indigener Aktivist von Holzfällern ermordet: Paulo Paulinho gehörte zu den sogenannten „Wächtern des Waldes“, die durch den Regenwald patrouillieren, um die illegale Abholzung anzuzeigen und die Holzfäller mit Pfeil und Bogen zu vertreiben. „Ohne die Indigenen würde die Vegetation Brasiliens aus Monokulturen bestehen“, sagt Sonia Guajajara, „Urwälder findet man heute fast nur noch in den beschützten Territorien der Indigenen.“ (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 04.12.2019ORF 2
  • Folge 38
    Noch nie gab es so viele Hundertjährige wie heute. Laut UNO sind es weltweit 533.000 Menschen, mehr als drei mal so viel wie vor 20 Jahren, und ihre Zahl wächst rapide. Generell steigt in den westlichen Industrienationen der Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung, besonders jetzt, wo die Babyboomer, die geburtenstarken Jahrgänge der Nachkriegszeit, ins Rentenalter kommen. Versorgung, Betreuung und Pflege zählen mittlerweile zu den großen Herausforderungen für Gesellschaft und Politik. WELTjournal-Reporterin Ines Pedoth hat sich in den Niederlanden angesehen, wie man dort mit sogenannten „Caring Communities“ alten Menschen ein aktives Leben ermöglicht.
    In Caring Communities vernetzen niederländische Gemeinden den kommunalen Pflegedienst mit einer Vielzahl von lokalen Bürgerinitiativen und Nachbarschafts-Kooperativen, die den Bereich Gesundheit und Pflege selbst in die Hand nehmen und auch betreutes Wohnen von Seniorinnen und Senioren einbinden. Familien und pflegende Angehörige werden so entlastet, pflegebedürftige Menschen aus der Isolation einer 24-Stunden-Betreuung bzw. aus Heimen geholt. Ein Fokus der Pflegepolitik in den Niederlanden liegt auf der Forschung und der Suche nach effektiven Maßnahmen, die Gesundheit und die Autonomie von Menschen bis ins hohe Alter gewährleisten. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 18.12.2019ORF 2
  • Folge 1
    Sie transportieren an fast 365 Tage im Jahr unsere Waren und Güter – LKW-Fahrer in Europa. Viele von ihnen kommen aus Ost-Europa und ihre Arbeitsbedingungen sind schlecht bis gar nicht geregelt. Sie fahren zu Niedrigstlöhnen, oft wochenlang ohne freie Tage. Sie haben oft keine eigene Dusche oder Toilette, der Parkplatz an der Autobahn wird zur Schlafstätte. Ihre wenigen freien Stunden verbringen die Fahrer meist in ihren Lastwagen auf Rastplätzen. Die Europäische Union versucht schon länger, dieser ungebremsten Ausbeutung einen Riegel vorzuschieben. Ende Jänner wird nun endlich ein EU-Mobilitätspaket beschlossen, das neben neuen Regelungen für ausländische Spediteure auch die Arbeitsbedingungen der LKW-Fahrer verbessern soll. Das WELTjournal begleitet den rumänischen Fahrer Kristinel auf seiner Tour durch Belgien, Frankreich und die Niederlande. Bis zu sechs Monate durchgehend ist der Familienvater auf den Straßen Westeuropas unterwegs. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 08.01.2020ORF 2
  • Folge 2
    Nach der gezielten Tötung des iranischen Generals Kassem Soleimani durch die USA und den Vergeltungsschlägen des Iran auf US-Stützpunkte im Irak ist die Lage weiter angespannt. Die USA rechtfertigen die Tötung vor der UNO als Akt der Selbstverteidigung, der Iran beruft sich ebenfalls auf das Recht auf Selbstverteidigung. Kassem Soleimani war Kommandant einer Einheit der Revolutionsgarden, die Spezialeinsätze außerhalb des Iran durchführt und galt als einer der mächtigsten Männer in Teheran. Das WELTjournal zeigt die Entwicklung des Iran in den vergangenen 20 Jahren und beleuchtet die Rolle, die Kassem Soleimani dabei gespielt hat.
    Sein Einfluss, darüber sind sich Beobachter sicher, reichte weit über das Militärische hinaus – sie sehen ihn als einen der Hauptverantwortlichen für die Ausweitung der iranischen Einflusssphäre auf weite Teile des Nahen Ostens. US-Präsident Trump, der die Tötung angeordnet hat, macht ihn indirekt für mehrere Anschläge, darunter der zuvor erfolgte Angriff pro-iranischer Milizen auf die Botschaft der Vereinigten Staaten in Bagdad, verantwortlich. Ob gezielte Tötungen völkerrechtskonform sind, ist selbst in den USA umstritten. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 15.01.2020ORF 2
  • Folge 3
    „Ich habe aufgehört den Wetterbericht anzusehen. Ich bekomme Angstzustände davon und warum sollte ich mich derart quälen?“, sagt Brendan Cullen. So wie dem Farmer aus Broken Hill im Süden Australiens geht es vielen derzeit. Er ist einer von 240.000 Menschen, die aufgefordert sind, sich in Sicherheit zu bringen. Einer der gewaltigen Brände, mit einer Fläche vom Bundesland Salzburg, ist nur noch wenige Kilometer von Cullens Farm und seinen 8000 Schafen entfernt. In Australien sind Buschfeuer ein übliches Naturphänomen, doch die aktuellen Mega-Brände über zigtausende Quadratkilometer und die gigantischen Rauchwolken sind die größten und verheerendsten, die der Kontinent seit Beginn der Aufzeichnungen gesehen hat.
    Tiere und Pflanzen werden Jahrzehnte brauchen, um sich zu erholen. Die Hitze und Wassererwärmung durch den Klimawandel bedrohen auch das Great Barriere Reef, das größte Korallenriff der Erde, mit seiner einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt. Das Weltjournal geht der Frage nach, warum Australien von der Klimakrise besonders stark betroffen ist. Wir treffen Menschen, die vor dem Nichts stehen und begleiten Aktivistinnen wie die 16-jährige Jean Hinchliffe, die seit Monaten gegen die Klimapolitik des Landes demonstriert. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 22.01.2020ORF 2
  • Folge 4
    Fast 10.000 Menschen sind bisher mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, die Zahl der Todesfälle steigt ständig an. Inzwischen melden alle Provinzen Chinas sowie weltweit rund 20 Länder Infizierte. Noch soll der Höhepunkt der Epidemie nicht erreicht sein, Experten erwarten ihn für kommende Woche. Die WHO, die Weltgesundheitsorganisation, hat nun wegen der rasanten Ausbreitung den internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Das Weltjournal geht der Frage nach, wie schwierig es ist, in Zeiten sich überschlagender Ereignisse die richtigen Entscheidungen zu treffen: welche Maßnahmen sind sinnvoll und wie kann man die Bevölkerung informieren, ohne gleichzeitig Panik zu verbreiten, solange noch wenig über ein neues Virus bekannt ist? Und wie schnell kann die Medizin bei einem neuartigen Erreger verlässliche Erkenntnisse erzielen, vor allem was die Gefährlichkeit, die Ausbreitung und den Krankheitsverlauf betrifft? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 05.02.2020ORF 2
  • Folge 5
    Das frische Obst und Gemüse, das Supermärkte auch im Winter anbieten, kommt zu einem großen Teil aus Südspanien und gilt dort als enorme Umweltbelastung. In Andalusien und der benachbarten Region Murcia liegen die größten Agrarflächen Europas mit zigtausenden Gewächshäusern und Plastikplanen. Allein aus Murcia werden mehr als 2,5 Millionen Tonnen Tomaten, Gurken und Paprika an europäische Supermärkte geliefert. Für die spanische Agrarindustrie ist das ein gigantisches Geschäft, doch Umweltschützer schlagen Alarm. Die Salzwasser-Lagune Mar Menor in Murcia, Europas größtes salzhaltiges Binnengewässer mit seiner einzigartigen Fauna und Flora, wird durch Nitrate, Phosphate und Ammonium aus der Landwirtschaft schwer belastet.
    Im Herbst ist das Mar Menor, das von der UNO schon vor knapp 20 Jahren zum Schutzgebiet erklärt wurde, gekippt: Tonnen toter Fische wurden seither angeschwemmt. Neben der ökologischen Misere leiden der Tourismus und die Lebensqualität der Küstenbewohner. Das WELTjournal zeigt, wie die Menschen vor Ort den Kampf mit der mächtigen Agrarindustrie aufnehmen. Diese will weder etwas zu tun haben mit dem dezimierten Fischbestand im Mar Menor, noch mit den Hautausschlägen der Badegäste. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 12.02.2020ORF 2
  • Folge 6
    Von Touristen überlaufen und regelmäßig von winterlichen Hochwassern überflutet zu werden, das ist Venedig gewohnt. Doch die Flutwelle, mit der die Lagunenstadt vergangenen November konfrontiert war, ging weit über das Gewohnte hinaus. Das Wasser erreichte den höchsten Stand seit der verheerenden Überschwemmung im Jahr 1966. Starkregen und Wind haben den Pegel auf fast zwei Meter über den Meeresspiegel ansteigen lassen. Bis heute kämpft Venedig mit den Folgen. Die Schäden in Hotels, Geschäften, Palazzi und Kirchen gehen in die Millionen. Das WELTjournal zeigt, wie die Venezianer nach dem Rekord-Hochwasser versuchen, ihre Stadt wieder auf Vordermann zu bringen – sie retten, putzen und restaurieren.
    Im Hotel Gabrielli, das seit sechs Generationen der aus Österreich stammenden Familie Perkhofer gehört, muss das gesamte Erdgeschoß restauriert werden. In Kirchen und Palazzi lässt die Stadt Stein-, Holz- und Mosaikböden aufwendig trockengelegen, da sie vom Salzwasser stark angegriffen sind. Vor fast 20 Jahren wurde mit dem Bau des umstrittenen „Mose“-Projekts begonnen. Das mobile Deich-System zum Hochwasserschutz sollte bereits seit 2017 in Betrieb sein, doch zahlreiche Korruptionsfälle haben die Fertigstellung verhindert. Ohne Schutz vor den Fluten sind die Prognosen in Zeiten des Klimawandels für Venedig düster. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 19.02.2020ORF 2
  • Folge 7
    Vor den heurigen Präsidentschaftswahlen in den USA sind die Herausforderer von Donald Trump in einem veritablen Dilemma. Bis jetzt ist völlig unklar, mit welchem Kandidaten die Demokraten gegen den umstrittenen Präsidenten ins Rennen gehen werden. Wer hätte die besten Chancen Trump zu schlagen: Moderate Kandidaten wie der ehemalige Vizepräsident Joe Biden und der junge Shootingstar aus dem mittleren Westen Pete Buttigieg? Oder doch der links-populistische Senator aus Vermont Bernie Sanders? Welche Chancen hat Milliardär Michael Bloomberg? Die ersten Vorwahlen in Iowa haben Chaos und insgesamt kaum Klarheit gebracht. Die ORF-USA-Korrespondenten David Kriegleder und Christophe Kohl haben sich in Iowa, New Hampshire, South Carolina und Kalifornien bei der demokratischen Basis und auf zahlreichen Wahlveranstaltungen umgehört. Sie liefern wenige Tage vor dem (vor-)entscheidenden „Super Tuesday“ einen Stimmungsbericht aus dem Herzen der USA. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 26.02.2020ORF 2
  • Folge 8
    Während sich das Corona-Virus in Europa, vor allem in Italien, weiter ausbreitet, geht die Zahl der Neu-Infektionen in China bereits zurück. In der zentralchinesischen Millionenstadt Wuhan ist das Virus vor gut zwei Monaten erstmals auffällig geworden, Ende Jänner hat Chinas Staatsführung Wuhan sowie 11 weitere Städte abgeriegelt, seit Mitte Februar steht auch die Hauptstadt Peking unter Quarantäne. Der französische Reporter Sebastien Le Belzic, der seit 15 Jahren in Peking arbeitet, ist seither mit seiner chinesischen Frau und dem gemeinsamen Sohn de facto zu Hause eingesperrt, wie Millionen Chinesen auch. Er erfährt am eigenen Alltag, wie der gesamte Sicherheitsapparat des kommunistischen Regimes gegen das Corona-Virus kämpft.
    Seit Maos Revolution und der Errichtung der Diktatur des Proletariats wachen bis heute in jeder Straße, in jedem Wohnhaus und in jedem Bezirk treue Parteimitarbeiter über das Volk: Sie beobachten, kontrollieren und berichten ganz nach oben. In der Virus-Krise sind diese Partei-Soldaten vor Ort zuständig für die Einhaltung der strengen Regeln zur Eindämmung der Epidemie. Reporter Le Belzic sieht sich in diesen Tagen mit Checkpoints, Straßensperren, Isolation und Desinformation konfrontiert. Einzig mutige Blogger trauen sich noch, die Chinesen umfassender zu informieren – nicht immer ganz auf Partei-Linie – und darum riskieren sie viel: Denn es gibt ein Virus, das die Partei mehr als alle anderen fürchtet, nämlich das der Freiheit. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 11.03.2020ORF 2
  • Folge 9
    Ausgangssperren, Quarantäne, Einreiseverbote, die Schließung von Schulen, Restaurants und Kaufhäusern – weite Teile Europas befinden sich im Ausnahmezustand. Während Länder wie Italien, Spanien und Belgien zuletzt auf rigorose Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Krise setzen, haben andere Länder wie Großbritannien und Russland das öffentliche Leben noch kaum eingeschränkt. ORF-Korrespondenten aus sechs Ländern berichten für das WELTjournal, wie sich ihr persönlicher Alltag und das Leben der Menschen in ihrem Land im Zeichen der Corona-Krise verändert hat.
    Italien-Korrespondentin Katharina Wagner zeigt, wie die Menschen in der vierten Quarantänewoche gemeinsam auf ihren Balkonen singen. Spanien-Korrespondent Josef Manola besucht einen Arzt in Madrid, der mittlerweile selbst unter Quarantäne steht und zeigt wie spanische Kinder mit E-Learning zu Hause lernen. Weiters berichten aus Moskau Russland-Korrespondentin Carola Schneider, aus London Großbritannien-Korrespondentin Eva Pöcksteiner. Aus Brüssel meldet sich EU-Korrespondent Peter Fritz und über die Situation in Deutschland berichtet Berlin-Korrespondentin Birgit Schwarz. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 18.03.2020ORF 2
  • Folge 10
    Die Lagunenstadt Venedig menschenleer: in Woche Vier der Corona-Krise ein ebenso faszinierendes wie verstörendes Bild. In der Stadt, die üblicherweise vom Massentourismus schier erdrückt wird, sind Plätze und Gassen wie leergefegt und das Wasser in den Kanälen so klar wie schon lange nicht. Mit Sondergenehmigung bereisen die Südtiroler Reporter Markus Frings und Marco Polo Venedig und die vom Virus besonders betroffenen Norden Italiens. Sie sind mit Schutzmasken und Handschuhen ausgerüstet und filmen Sicherheitskontrollen, nächtliche Desinfektionstrupps in den Straßen, befragen Virologen, Kleinunternehmer und Bürger. Kameramann Marco Polo zeigt, wie sich seine Familie in Bozen mit der ungewöhnlichen Situation, ohne Schulunterricht, ohne Ausflüge oder Sport im Freien, arrangiert hat. Viele Italienerinnen und Italiener scheinen sich in ihrem neuen Alltag ohne Alltag mittlerweile eingefunden zu haben. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 25.03.2020ORF 2
  • Folge 11
    Auf der ganzen Welt wird mit Hochdruck nach einem Impfstoff gegen das Corona-Virus geforscht. Angesichts der rasanten Ausbreitung des Virus sollen Zulassungsverfahren beschleunigt werden, denn üblicherweise ist es ein jahrelanger Prozess bis ein Medikament oder eine Impfung auf den Markt kommt, von Versuchen im Labor und an Tieren über mehrfachen Testphasen an Menschen bis zur Überprüfung durch Ethik-Kommissionen. Das WELTjournal zeigt die historische Erfolgsgeschichte einer Impfung, die eine der schwersten Infektionskrankheiten weltweit nahezu vollständig ausgerottet hat: Polio, besser bekannt als Kinderlähmung, hat Jahr für Jahr im Sommer rund um den Globus Epidemien ausgelöst.
    In den 1950er Jahren sind auch in Europa und den USA noch zigtausende Kinder an Polio erkrankt und erlitten bleibende Lähmungen oder starben – bis es dem amerikanischen Wissenschaftler Jonas Salk und seinem Forscherteam gelang, einen wirksamen Impfstoff zu entwickeln. Der Weg dorthin war schwierig und riskant, mit enormen persönlichen Opfern und Anstrengungen verbunden, getragen von einer beispiellosen öffentlichen Kampagne verzweifelter Eltern, die jeden Sommer wieder um das Leben und die Gesundheit ihrer Kinder bangten. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 01.04.2020ORF 2
  • Folge 12
    Während in weiten Teilen Europas die Zahl der Corona-Infektionen zwar mittlerweile langsamer aber dennoch weiter steigt und das öffentliche Leben zum Erliegen gekommen ist, haben Länder im Fernen Osten die Krise offenbar weitgehend im Griff. Teil der Lösung sind dort einerseits straffe Organisation und rigide Überwachung, andererseits die sprichwörtliche Disziplin asiatischer Bürger sowie der umfassende Einsatz moderner Wissenschaft und Technologie. Reporter aus China, Taiwan, Südkorea und Japan zeigen, wie ihre Länder den schlimmsten Teil der Krise bewältigt und die Corona-Epidemie eingedämmt haben. In Südkorea sind flächendeckende Tests und modernste Technologien zur Eingrenzung von Infektionsherden bis dato der Schlüssel zum Erfolg.
    In Taiwan trägt die Bereitstellung von Mitteln und Ressourcen und eine Welle nationaler Solidarität zur Eindämmung des Virus bei. In Japan ermöglichen persönliche Disziplin und strikte Hygiene-Maßnahmen, dass das öffentliche Leben selbst im dichtbesiedelten Tokio weitergeht. Und in China, dem Ausgangspunkt der Corona-Pandemie, hat – wenn man der Führung in Peking glauben will – der komplette Shutdown mit Ausgangssperren und rigider Überwachung die Ausbreitung des Virus gestoppt. Wie nachhaltig diese unterschiedlichen Zugänge sind, wird sich zeigen, doch zurzeit vermitteln sie die hoffnungsvolle Botschaft, dass es Auswege aus der Corona-Krise gibt. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 08.04.2020ORF 2
  • Folge 13
    Innerhalb weniger Wochen hat sich das Corona-Virus von China aus über den gesamten Erdball verbreitet. Abgesehen von den gesundheitlichen Risiken stellt das Virus die Menschen in unterschiedlichen Ländern vor höchst unterschiedliche Probleme. Die Ausgangssperren, die die meisten Länder verhängt haben, sind für Millionen Tagelöhner etwa in Indien existenzbedrohend. Die Aufforderung, Distanz zu halten, ist in den Armenvierteln von Mumbai und Delhi schlicht unmöglich. In islamischen Ländern wiederum beginnt in wenigen Tagen die Fastenzeit Ramadan, die in Zeiten der Corona-Krise erstmals hinterfragt wird.
    Ägypten-Korrespondent Karim El-Gawhary berichtet, dass hochrangige Geistliche erwägen, die Fastenzeit zu verschieben, weil der Nahrungsentzug den Körper und das Immunsystem schwächt und die Menschen für das Virus umso anfälliger machen würde. In Peking zeigt China-Korrespondent Josef Dollinger, wie die Staatsführung den Sieg über das Virus feiert und propagandistisch nutzt. Ob man den Jubelmeldungen trauen kann ist fraglich, schließlich hat China den Ausbruch der Corona-Epidemie lange vertuscht.
    New-York-Korrespondentin Angelika Ahrens berichtet, wie in der größten und reichsten Stadt der USA das öffentliche Gesundheitssystem zusammenbricht und wie Luxusgeschäfte ihre Auslagen verbarrikadieren, weil sie im Schatten der Corona-Krise Plünderungen befürchten. Ein Bericht aus Schweden zeigt schließlich den anderen Umgang mit Corona: bislang wurden dort weder Ausgangssperren verhängt noch Geschäfte und Restaurants geschlossen. Möglicherweise wird aber auch dort nach Ostern nachjustiert. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 15.04.2020ORF 2
  • Folge 15
    Im berüchtigten Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos macht sich Panik breit. 20.000 Menschen leben hier auf engstem Raum, Abstand halten ist nicht möglich. Auch regelmäßiges Händewaschen ist nicht möglich, da es kaum fließendes Wasser gibt. Das Versprechen einiger europäischer Länder, zumindest die Kinder und Jugendlichen aus dem Lager zu holen, ist in der Corona-Krise bis auf wenige Ausnahmen untergegangen. Die Helfer in dem überfüllten Flüchtlingslager stehen unter enormem Druck. Aktivisten aus Deutschland und Dänemark versuchen, die Flüchtlinge aus der Ferne zu unterstützen. Sie nähen im Eiltempo Schutzmasken, die im Lager verteilt werden können. Außerdem haben sie den Menschen in Moria in Video-Workshops beigebracht, ihren Alltag selbst filmisch zu dokumentieren. Diese Video-Tagebücher zeigen, dass ein Schutz der Flüchtlinge vor dem Virus unter den katastrophalen Bedingungen in dem überfüllten Lager nicht gewährleistet werden kann. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 20.05.2020ORF 2
  • Folge 16
    Strand-Urlaub oder Städte-Trip – die Corona-Krise hat die Urlaubspläne vieler Österreicher durchkreuzt. Bis jetzt ist unklar, ob, wann und unter welchen Bedingungen Auslandsreisen möglich sein werden. So wie Österreich versuchen traditionelle Tourismusländer, die Hotels und Sehenswürdigkeiten wieder zu öffnen und werben bereits um ausländische Gäste. Das WELTjournal hat sich in den Lieblingsurlaubsländern der Österreicher umgesehen, auch wenn noch nicht klar ist, ob man sie tatsächlich bereisen wird können ohne bei der Rückkehr Quarantäne in Kauf nehmen zu müssen: auf den Adria-Stränden in Italien werden Sonnenschirme und -Liegen auf Abstand gebracht. Angedacht ist Strandzugang im Schichtbetrieb.
    Hotelzimmer werden regelmäßig desinfiziert. In Kroatien werden Yachten für Segeltörns mit sogenannten Vernebelungsgeräten keim- und virenfrei ausgesprüht. Für Campingplätze werden Ampelsysteme und Einbahnregelungen überlegt. Auf Santorin in Griechenland werden am Strand Plexiglas-Boxen aufgestellt. Geplant ist, dass Fluggäste noch in ihren Heimatländern Corona-Tests machen. Die Türkei wiederum will Touristen bei der Einreise am Flughafen testen, das Ergebnis erfahren die Gäste wenige Stunden später im Hotel. An den Büffets von All-Inclusive-Clubs in Antalya wird auf Bedienung gesetzt. Über allem steht die bange Frage, ob es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen durch den Tourismus zu weiteren Infektionswellen kommen könnte. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 27.05.2020ORF 2
  • Folge 17
    Angesichts der landesweiten heftigen Proteste und Krawalle um den gewaltsamen Tod eines Afroamerikaners durch einen Polizisten haben die USA nächtliche Ausgangssperren in mehr als 40 Großstädten verhängt. In fünfzehn der 50 Bundesstaaten wurde die Nationalgarde mobilisiert. Laut dem Nachrichtensender CNN wurde US-Präsident Trump wegen der Proteste vor dem Weißen Haus in Washington in einen Sicherheitsbunker gebracht. Der 46-jährige Afroamerikaner George Floyd war vorige Woche in Minneapolis, Minnesota erstickt, als ihm ein weißer Polizist bei einer Kontrolle minutenlang mit seinem Knie auf Hals und Nacken drückte. Floyds flehentliche Bitte nach Luft zum Atmen „I can’t breathe“ wurde zum Slogan der Protestbewegung.
    Das WELTjournal zeigt, wie groß die Wut ist über den Rassismus bei Polizei, Behörden und in weiten Teilen der Gesellschaft, und wie sehr er Amerika spaltet. Laut Statistik sterben in den USA jede Woche zwei Schwarze durch Polizeigewalt. Ein junger Afroamerikaner hat in den USA ein mehr als 20fach höheres Risiko, von der Polizei erschossen zu werden, als ein Weißer. Was sind die Ursachen für diese lebensgefährliche Diskriminierung? Wie werden die Beamten ausgebildet und warum sind so viele amerikanische Polizisten offen rassistisch? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 03.06.2020ORF 2
  • Folge 18
    Die Bilder aus der Ukraine gingen um die Welt: an die hundert neugeborene Wunsch-Babys, die nicht zu ihren Eltern können. Die Babys wurden im Auftrag ausländischer Paare von Leihmüttern ausgetragen, doch wegen des Corona-Lockdowns in der Ukraine dürfen die Eltern nicht einreisen, um die Kinder abzuholen. Der Vorfall wirft ein Licht auf das ebenso umstrittene wie boomende Leihmutter-Business in der Ukraine. Anders als in vielen westlichen Ländern ist Leihmutterschaft in der Ukraine legal und ein lukratives Geschäft. Etwa € 15.000.- verdient eine Leihmutter mit dem Austragen eines Kindes, die auftraggebenden Paare zahlen ca. € 40.000.-. Viele Leihmütter stammen aus den ärmsten Regionen des Landes, die Auftraggeber meist aus Westeuropa und den USA. Im WELTjournal zeigen Paare – noch vor dem Lockdown -, wie sie zu ihrem Wunschkind gekommen sind und welch erbarmungslose Schattenseiten das Geschäft mit Leihmüttern hat, wenn das Wunschkind nicht den Erwartungen entspricht. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 10.06.2020ORF 2
  • Folge 19
    In den letzten Wochen hat sich Lateinamerika zum neuen Hotspot der Corona-Pandemie entwickelt, stark betroffen ist auch der Andenstaat Bolivien. Die Pandemie trifft Bolivien in einer schwierigen Zeit: unter dem ersten indigenen Präsidenten Evo Morales hatte sich der Andenstaat vom ärmsten Land Lateinamerikas hochgearbeitet und die Lage der Indios, die die Mehrheit der Bevölkerung stellen, verbessert. Doch im Vorjahr musste Morales wegen Wahlbetrugsvorwürfen auf Druck des Militärs zurücktreten, Unruhen brachen aus, Morales musste ins Ausland fliehen.
    Die selbsternannte rechtsliberale Interims-Präsidentin Jeanine Añez nutzt das Machtvakuum, um Bolivien wieder umzukrempeln, auch ohne parlamentarische Legitimation. Besonders bitter ist dies für die Indigenen, die einen historischen Rückschlag fürchten. WELTjournal -Reporterin Julieta Rudich hat in den bolivianischen Andenstädten La Paz und El Alto auf 4000 Meter Seehöhe Menschen begleitet, die so wie Evo Morales aus der indigenen Volksgruppe der Aymara stammen. Sie kommen „von ganz unten“ und kämpfen gegen rassistische Ungerechtigkeiten.
    Die Journalistin Yolanda Mamani erhebt ihre Stimme im Radio und als Youtuberin, der Aktivist Carlos Macusaya ist in intellektuellen Kreisen eine bekannte unbequeme Stimme. Von Evo Morales und seiner sozialistischen antiimperialistischen Politik waren sie anfangs begeistert, sein Bestreben, sich mit allen Mitteln an der Macht zu halten, sehen sie kritisch, doch jetzt fürchten sie, dass viele von Morales’ Errungenschaften wieder rückgängig gemacht werden. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 17.06.2020ORF 2
  • Folge 20
    Die nach wie vor steigenden Corona-Zahlen in Russland und die Kritik an seinem Krisenmanagement haben Präsident Putin unter Druck gebracht. Doch Putin lässt sich nicht beirren: ungeachtet der hohen Corona-Zahlen laufen die Vorbereitungen zur großen Militärparade zum 75. Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland am 24. Juni. Einen Tag später beginnt die Volksabstimmung über eine historische Verfassungsänderung, die Putin zwei weitere Amtszeiten bis 2036 ermöglicht. Seit mittlerweile zwei Jahrzehnten bestimmt Putin bereits die Geschicke Russlands, abwechselnd als Präsident oder als Premier.
    Im WELTjournal begibt sich BBC-Reporter David Dimbleby auf Recherche-Reise durch Russland, um das Phänomen Putin zu ergründen. Was sehen die Russen in ihrem Präsidenten und wie konnte er sich so lange an der Macht halten? Dimbleby besucht Putin-Fans genauso wie dessen Kritiker: von der zehnfachen Mutter, die mit einem Mutterschaftsorden ausgezeichnet wurde, bis zu Mitarbeitern und Beratern des Präsidenten. Von Kindern in patriotischen Militärcamps bis zu Oppositionellen und Journalisten, die offenlegen, welch autoritären Kurs Russland unter Putin eingeschlagen hat. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 24.06.2020ORF 2
  • Folge 21
    Die Einschränkung von Grundrechten in der Corona-Krise sei eine „Zumutung“ für die Demokratie, sagte die deutsche Kanzlerin Angela Merkel – und doch sah sie keinen anderen Ausweg, um das Virus einzudämmen. Ausgangssperren, Versammlungsverbote und Zwangsisolation wurden auch in Staaten verhängt, in denen bürgerliche Freiheiten sonst hoch im Kurs stehen wie Frankreich, Großbritannien und Deutschland. Die Bevölkerung hat die Beschneidung demokratischer Grundrechte und die Einschränkung des öffentlichen und privaten Lebens anfangs großteils akzeptiert – doch mittlerweile regt sich Unmut.
    In Frankreich ist aus der sozialen Protestbewegung der „Gelbwesten“ inzwischen die der „Weißkittel“ entstanden, die sich aus unzufriedenen Bediensteten des Gesundheitswesens rekrutieren. Sie fordern, dass Pflegerinnen entsprechend der Verantwortung bezahlt werden, die sie besonders in Zeiten von Corona tragen mussten. Die Corona-Maßnahmen der Regierung hätten die soziale Kluft im Land besonders deutlich gemacht, sagt Priscilla Ludoski, eine prominente Gelbwesten-Aktivistin der ersten Stunde, die jetzt die Weißkittel unterstützt. Anwälte sammeln Klagen gegen den Staat, die sich nicht nur gegen einzelne Maßnahmen von Präsident Macron richten, sondern gegen ein System, das der französischen Regierung erlaube, im Krisenfall ohne Kontrolle zu agieren.
    Großbritanniens 329 Seiten starke Corona-Notverordnung wiederum sieht vor, dass Testverweigerer inhaftiert werden können. Ärzte sollen Totenscheine ausstellen, ohne den Verstorbenen gesehen zu haben, mutmaßlich Infizierte können festgenommen und zwangsisoliert werden. Ganze zwei Jahre lang sollen die Maßnahmen aufrecht bleiben. Es sind Einschnitte in Freiheitsrechte, wie es sie seit dem zweiten Weltkrieg nicht mehr gegeben hat.
    Und doch sind die Briten mit Premier Boris Johnson zufrieden: „Wir haben es hier mit einer Regierung zu tun, die sich weigert, die alten Regeln zu befolgen. Das kommt bei vielen Briten gut an“, sagt der Politologe und ehemalige BBC-Journalist Peter Kellner. Die Insel habe etwas verloren, was für gesunde Gesellschaften unabdingbar ist, sagt Sir Paul Collier, renommierter Wirtschaftsökonom und Oxford-Professor: den Sinn für die Gemeinschaft, ein Zusammengehörigkeitsgefühl, eine gemeinsame Identität.
    Auch in Deutschland ist ein Streit über die Verhältnismäßigkeit von Grundrechtseinschränkungen entbrannt. Ob es angemessen ist, bei heutigem Stand der Pandemie, die bürgerlichen Freiheiten einzuschränken, fragen nicht nur die Verschwörungstheoretiker unter den Demonstranten bei den sogenannten Hygiene-Demos, sondern auch Hans-Jürgen Papier, ehemaliger Präsident des Bundesverfassungsgerichts. Im Interview wundert sich der Staatsrechtler, dass die Einschränkungen so anstandslos hingenommen werden. Ein Regieren per Notverordnung, vorbei an den Parlamenten, meint er, sollte es auch in Pandemie-Situationen nicht geben. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 01.07.2020ORF 2
  • Folge 22
    Weit über den Nahen Osten hinaus herrscht Hochspannung vor der geplanten Annexion von Teilen des palästinensischen Westjordanlandes durch Israel. UNO-Generalsekretär Antonio Guterres bezeichnete eine Annexion als schwerwiegenden Verstoß gegen das Völkerrecht und forderte die israelische Regierung dringend auf, von ihren Pläne abzusehen. Das WELTjournal begleitet den französischen Juden Pinhas Attali, der sich mit Frau und neun Kindern in der jüdischen Siedlung Kiryat Arba nahe Hebron im Westjordanland niedergelassen hat.
    In Kyriat Arba leben 8.000 jüdische Siedler, von denen sich viele als harter Kern der radikalen Siedlerbewegung begreifen und unter Berufung auf das biblische Eretz Israel das mehrheitlich von Palästinensern bewohnte Westjordanland für Juden beanspruchen. Auch Pinhas Attali sieht die jüdische Besiedlung des Westjordanlandes als seine ‚göttliche Mission‘, die er mit allen Mitteln befördern will. Bei vielen gilt er als das Gesicht des Extremismus, bei den Siedlern als Held. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 08.07.2020ORF 2
  • Folge 23
    Helden oder Rassisten – in den USA ist ein erbitterter Streit um Denkmäler historischer Führungsfiguren der Südstaaten entbrannt. Im Zuge der Black-Lives-Matter-Bewegung haben Demonstranten quer durchs Land Statuen und Monumente von Generälen und -Politikern attackiert, die die sogenannten „Sklavenhalter-Staaten“ im Süden repräsentierten. Allein im Kapitol in Washington stehen elf solcher umstrittener Statuen. Abbilder von Barbarei und Grausamkeit, sagen die einen und fordern ihre Entfernung. Von wertvollen Werken und historischem Erbe, sprechen die anderen.
    Das WELTjournal begibt sich auf eine Reise durch die amerikanischen Südstaaten, von South Carolina über Georgia bis Mississippi, von Tennessee über Louisiana bis Alabama. Unterwegs treffen wir Anhänger und Kritiker des umstrittenen Südstaatenerbes, Nachfahren der damaligen Plantagenbesitzer und Nachfahren ihrer damaligen Sklaven. Jeder mit seiner eigenen Sicht auf das, woran man sich erinnern und das, was man bewahren oder eben besser nicht bewahren sollte. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 15.07.2020ORF 2
  • Folge 24
    Über Jahre boomte die Branche wie keine andere. An die 30 Millionen Menschen haben ihren Urlaub auf einem Kreuzfahrtschiff verbracht. Die Umsatzzahlen der Reedereien waren beneidenswert. Die Corona-Pandemie hat dem Kreuzfahrt-Business aber beinahe über Nacht ein Ende bereitet. Seit Mitte März liegen weltweit über 300 Kreuzfahrtschiffe vor Anker. Wann die schwimmenden Hotels wieder in See stechen werden, ist ungewiss. Das WELTjournal zeigt die letzte Fahrt der MS Amera, die von Argentinien über Uruguay mit Ziel Manaus in Brasilien unterwegs war. Als die Reise am 24. Februar losging, war Covid-19 noch kein großes Thema, an eine Pandemie dachte damals keiner. Doch nur zweieinhalb Wochen später sitzen 568 Passagiere und 423 Crewmitglieder an Board fest, weil fast alle Häfen gesperrt sind. Die folgenden 18 Tage ohne Landgang werden für Urlauber und Crew eine noch nie da gewesene Herausforderung. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 22.07.2020ORF 2
  • Folge 25
    Der Ausbruch der Corona-Pandemie hat unser Leben völlig verändert. Vor allem Reisen – für viele Menschen eines der schönsten Dinge der Welt – ist in Zeiten von Covid-19 zur echten Herausforderung geworden. Kreuzfahrtschiffe haben ihren Betrieb gänzlich eingestellt, für die meisten Länder gilt eine erhöhte Reisewarnung, Flüge und Bahnfahrten sind nur unter Einhaltung strenger Auflagen zur Reduktion der Ansteckungsgefahr möglich. Der Urlaub 2020 fordert von uns eine Portion Gelassenheit, um mit der sogenannten „neue Normalität“ zurechtzukommen.
    Im WELTjournal zeigen wir eine Reise, die so wahrscheinlich länger nicht mehr möglich ist: der Wiener Journalist Jakob Horvat ist noch vor Corona um die Welt gereist, möglichst nachhaltig, mit möglichst geringem Ressourcenverbrauch und möglichst budget-schonend: von Wien per Anhalter nach Portugal, mit dem Segelboot über den Atlantik, durch Südamerika, über Hawaii nach Borneo und Indien. Auf seiner Reise begegnen ihm neben beindruckenden Menschen aber auch die Auswirkungen von Klimakrise, Umweltverschmutzung und Raubbau an der Natur. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 29.07.2020ORF 2
  • Folge 26
    Beliebte Reiseziele wie die Lagunen-Stadt Venedig und die kroatische Hafenstadt Dubrovnik, die bis vor Corona völlig überlaufen waren, sind diesen Sommer nahezu leer. Im Gegensatz dazu stöhnt zur Zeit Amsterdam unter einem Touristenansturm: vor allem Deutsche, Belgier und Franzosen, die früher in Italien und Kroatien geurlaubt haben, fahren jetzt corona-bedingt stattdessen in die Niederlande. Das WELTjournal sieht sich an, wie Corona die Touristenströme verändert hat: Reporter Patrick Hafner erkundet das pittoreske mittelalterliche Dubrovnik, das nun wieder den Einheimischen gehört.
    Früher haben bis zu sieben Kreuzfahrtschiffe pro Tag angelegt, tausende Tagesgäste drängten sich durch die engen Gassen der historischen Altstadt. Im Vorjahr wurde die Zahl der Riesen-Kreuzer auf zwei pro Tag begrenzt, doch seit Corona kommen gar keine mehr. Auch Venedig ist so beschaulich wie seit Jahrzehnten nicht mehr – für Reporterin Ines Pedoth und die wenigen Touristen in der Lagunenstadt faszinierend, doch ein enormer Verdienstentgang für Hoteliers, Restaurants und Souvenir-Shops.
    Die wenigen noch dort wohnhaften „Einheimischen“ hoffen jetzt auf einen Neustart des Tourismus, der auch für sie wieder ein lebenswertes Venedig ermöglicht. Reporter Benedikt Feichtner sieht sich unterdessen das Kontrastprogramm an: er besucht das malerische Amsterdam, das sich zur Zeit vor Touristen kaum retten kann und bereits aufruft, am Wochenenden nicht mehr zu kommen, weil sich in der Stadt der vorgeschriebene Corona-Mindestabstand nicht mehr einhalten lässt. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 05.08.2020ORF 2
  • Folge 27
    Der russische Regimekritiker Alexej Nawalny, der einem Giftanschlag zum Opfer gefallen sein dürfte, liegt seit Tagen im Koma. Die Ärzte an der Berliner Charité, an die er von Sibirien aus überstellt wurde, gehen von einer Vergiftung mit einer Substanz aus der Wirkstoffgruppe der Cholinesterase-Hemmer aus. Der 44jährige Rechtsanwalt ist Russlands bekanntester Oppositioneller und schärfster Kritiker von Präsident Putin und hat Korruptionsskandale in höchsten Polit-Kreisen aufgedeckt. Auf ihn wurden schon mehrere Anschläge verübt, wiederholt wurde er festgenommen. In der Charité, in der Nawalny nun behandelt wird, steht er unter dem Schutz des deutschen Bundeskriminalamts. Der Kreml weist Vorwürfe eines Giftanschlags zurück.
    Das WELTjournal zeigt, wie sich der Fall Nawalny einreiht in eine Serie mysteriöser Giftanschläge und Mordkomplotte gegen Kritiker und Oppositionelle in Russland und im Ausland. Vor zwei Jahren wurden der ehemalige russische Geheimdienstler und Überläufer Sergej Skripal und seine Tochter in Großbritannien mit dem Nervengift Novitschok vergiftet. Beide überlebten den Anschlag. 2015 wurde der Oppositionelle Boris Nemzow auf einer Brücke in der Nähe des Kremls per Kopfschuss getötet. 2006 wurde der ehemalige russische Geheimdienstoffizier Alexander Litwinenko in London mit Polonium vergiftet und starb. Im gleichen Jahr wurde die bekannte Investigativ-Journalistin Anna Politkowskaja in Moskau erschossen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 02.09.2020ORF 2
  • Folge 28
    Der Präsidentschaftswahlkampf in den USA geht in die heiße Phase. Seinen Wahlsieg vor vier Jahren verdankt Donald Trump auch und vor allem erzkonservativen evangelikalen Christen, die gegen Schwangerschaftsabbruch wettern und die biblische Schöpfungsgeschichte wörtlich nehmen. Nach Umfragen glauben 42 Prozent der Amerikaner nicht an die Evolutionstheorie, sondern sind überzeugt, dass Gott die Welt erschaffen hat. Trumps Vize-Präsident Mike Pence setzt sich sogar dafür ein, dass die Schöpfungsgeschichte im Biologieunterricht gelehrt wird. Das WELTjournal unternimmt eine Reise durch die USA und besucht Erlebnisparks und Attraktionen, in denen christliche Fundamentalisten Bibelgeschichten als faktische Wahrheiten präsentieren.
    In Kentucky etwa steht eine riesige Arche Noah, sieben Stockwerke hoch, mit Noahs Familie und unzähligen nachgebildeten Tierpaaren. Auf der Info-Tafel wird Noahs Alter gemäß der Bibel mit 950 Jahren angegeben. Auf die Frage einer Schülerin, wie das sein könne, sagt die Lehrerin „damals sind die Menschen eben anders gealtert“. Sie ist eine der vielen erzkonservativen Amerikaner, die für die Wiederwahl von Präsident Trump kämpfen: sie sehen ihn als „Gottes Werkzeug, um die Welt besser zu machen“. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 09.09.2020ORF 2
  • Folge 29
    Seit Mitte März liegen weltweit über 300 Kreuzfahrtschiffe vor Anker. Die Corona-Pandemie hat dem Milliarden-Business beinahe über Nacht ein Aus beschert und seine Zukunft ist ungewiss. Noch im Vorjahr haben fast 30 Millionen Menschen Urlaub auf einem Kreuzfahrtschiff gemacht. Doch je mehr das Geschäft boomte, desto mehr standen die schwimmenden Luxus-Hotels im Kreuzfeuer der Kritik. Allem voran wegen der hohen Schadstoffemissionen: fast alle Schiffe fahren mit Schweröl, das Schwefel enthält. Seit Anfang des Jahres gilt ein neuer Grenzwert: statt 3,5% sind nur noch 0,5 % Schwefelausstoß erlaubt. Um die Anforderung zu erfüllen, müssen die Reedereien nachrüsten.
    Das WELTjournal nimmt die Technologien, die die Luxus-Liner umweltfreundlicher machen sollen, unter die Lupe: der norwegische Kreuzfahrtanbieter Hurtigruten setzt auf Hybrid-Antriebe, während die „Mein Schiff“-Flotte von TUI mit sogenannten Scrubbern die Abgase reinigen. Mit der AIDAnova, dem weltweit ersten Kreuzfahrtschiff, das ausschließlich mit flüssigem Erdgas betrieben wird, hat AIDA Cruises die maritime Energiewende eingeläutet. Ist all das nur „Green-Washing“ oder kann es beim Neustart nach der Corona-Krise in der Kreuzfahrtbranche zu einem Kurswechsel in Richtung Nachhaltigkeit kommen? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 16.09.2020ORF 2
  • Folge 30
    Nach dem verheerenden Brand im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos sind mittlerweile 9.000 Menschen im neuen Zeltlager untergebracht worden. Die griechische Polizei versucht, die restlichen 3.000 Flüchtlinge aus Moria in das neue Lager zu eskortieren. Viele weigern sich, weil sie ihre Überstellung aufs Festland durchsetzen wollen. Sechs mutmaßliche Brandstifter wurden verhaftet. Die Behörden fürchten, dass Asylwerber auf anderen Inseln ebenfalls Lager anzünden könnten, um ihre Weiterreise zu erzwingen. Die dramatische Situation hat erneut einen Streit über die Flüchtlingspolitik der EU entfacht.
    WELTjournal-Reporter Patrick Hafner hat auf Lesbos mit Flüchtlingen, den griechischen Einwohnern der nahegelegenen Ortschaften und den Behörden gesprochen. Er zeigt die chaotischen Zustände ebenso, wie die Bemühungen, die Lage unter Kontrolle zu bringen. WELTjournal-Reporter Benedict Feichtner hat sich angesehen, wie lange die Bearbeitung der Asylanträge der Menschen in Moria dauert, wie es nach einem positiven Bescheid weitergeht, wie viele Rückführungen es gibt und wieso Griechenland bei der Bewältigung der Asylversorgungskrise im Mittelmeer vom Rest Europas so allein gelassen wird. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 23.09.2020ORF 2
  • Folge 31
    Vor 30 Jahren ist die DDR untergegangen und Ost- und Westdeutschland sind zum größten und mächtigsten Land Europas zusammengewachsen. Mit der deutschen Wiedervereinigung beginnt der bemerkenswerte Aufstieg von Angela Merkel bis ins Berliner Kanzleramt. Im Dezember 1989 betritt sie als unscheinbare junge Frau in abgewetzten Cordhosen und Sandalen zum ersten Mal die politische Bühne. Nur ein Jahr später sitzt sie als Ministerin in Bonn am Kabinettstisch von Kanzler Helmut Kohl. Die ostdeutsche, protestantische Frau überlebt alle Machtkämpfe in der westdeutschen, katholischen und männerdominierten CDU. Sie kämpft sich im Jahr 2000 an die Spitze der Partei und 2005 als erste Frau ins deutsche Kanzleramt.
    Wie hat sie das geschafft? Wie hat ihr erstes Leben im sozialistischen Arbeiter- und Bauernstaat sie darauf vorbereitet, Kanzlerin einer der stärksten Demokratien der Welt zu werden? Wie ist Merkel zur weltweiten Marke für Krisenmanagement, Demokratie und Freiheit geworden? ORF-Deutschland Korrespondentin Birgit Schwarz hat für das WELTjournal nach den Wurzeln der späteren Kanzlerin in der ostdeutschen Provinz gesucht und mit Wegbegleitern und engen Vertrauten über Aufstieg und Erbe der mächtigsten Frau der Welt gesprochen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 30.09.2020ORF 2
  • Folge 32
    Jeder Mensch hat das Recht auf angemessenen Wohnraum, so haben es die Vereinten Nationen in ihrer Charta der Menschenrechte festgeschrieben. Doch seit Immobilienpreise weltweit immer mehr in die Höhe schießen, wird leistbarer Wohnraum knapp. Nach der Finanzkrise von 2008 sind Investment-Firmen im großen Stil in das Immobilien-Geschäft eingestiegen. Während topsanierte Wohnungen als Geld-Anlagen leer stehen, müssen ehemalige Mieter an den Stadtrand ziehen. Das WELTjournal begleitet die langjährige UNO-Sonderberichterstatterin Leilani Farha zu den Brennpunkten der weltweiten Wohnungskrise von New York, über London und Barcelona bis nach Seoul. Sie hat mit delogierten Familien gesprochen, mit streikenden Mietern, Hausbesitzern, Finanzexperten und Kommunalpolitikern. „Es gibt einen riesigen Unterschied zwischen Wohnen als Handelsware und Gold als Handelsware,“ sagt Leilani. „Gold ist kein Menschenrecht, Wohnen schon“. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 07.10.2020ORF 2
  • Folge 33
    Bis Mitte Oktober sollten Großbritannien und die EU ihre künftigen Beziehungen nach dem Brexit geklärt haben, anderenfalls steht wieder das Szenario eines harten Brexit ohne Deal im Raum. Vor allem die Schotten fürchten eine Verschlechterung ihrer Lebensbedingungen. Sie haben mehrheitlich gegen den Brexit gestimmt. Viele fühlen sich von der Regierung in London zunehmend entfremdet. Nirgendwo sonst ist Premier Boris Johnson so unbeliebt, nirgendwo sonst ist die Kritik an seiner Corona-Politik so stark.
    Im Norden des Vereinigten Königreichs herrscht eben nicht nur ein anderes Wetter, sondern auch ein anderes politisches Klima als im Rest des Landes: „Das ist das erste Mal in der Geschichte, dass Umfragen über eine lange Zeitspanne eine Mehrheit für eine Unabhängigkeit Schottlands prognostizieren“, sagt John Curtice. Der Politologe gilt als wichtigster Meinungsforscher des Landes und hat die letzten vier Unterhauswahlen richtig vorausgesagt. Reporter Benedict Feichtner, selbst Brite, ist für das WELTjournal quer durch das Land der Highlands gefahren.
    In Sterling trifft er den Flötenbauer George Ormiston, der aus einer der ältesten Familien Schottlands stammt und seit seiner Jugend für die Unabhängigkeit kämpft. Im Nordwesten besucht er Whisky-Destilleure, die sich einst in die unzugänglichsten Regionen zurückzogen haben, um sich vor den englischen Steuereintreibern zu verstecken. Jetzt wollen sie, so wie die klare Mehrheit der Schotten, durch die Unabhängigkeit zurück in die EU. Doch kann das gelingen? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 14.10.2020ORF 2
  • Folge 34
    Selten zuvor war der Ausgang einer US-Präsidentschaftswahl so ungewiss, selten zuvor die Spannung so groß. Mit seinem brachialen Politikstil beherrscht US-Präsident Donald Trump die weltweiten Schlagzeilen. Ob ihm das für seine Wiederwahl nutzt oder eher schadet – darüber gehen die Meinungen auseinander. Trump liegt in den Umfragen zwar hinter seinem demokratischen Herausforderer Joe Biden, doch auch bei den Wahlen vor vier Jahren lag Trump in den Umfragen hinten und gewann dennoch. Dazu kommt, dass die Corona-Krise und die Black-Lives-Matter-Bewegung USA noch tiefer gespalten haben. Das WELTjournal unternimmt einen Roadtrip durch die sogenannten Swingstates Ohio, Michigan und Pennsylvania.
    Sie gelten als Zünglein an der Waage und könnten den letzten Ausschlag geben, wer das Rennen macht. Bei den Wahlen 2016 haben sie für Trump gestimmt. „Trump ist zwar ein Rüpel, aber sagt, was er denkt. Ich werde ihn wieder wählen“, meint Friseurin Londa aus Michigan. Jennifer aus Ohio hingegen wird diesmal nicht mehr für Trump stimmen: „Ich habe meinen Respekt vor ihm verloren, er ändert ständig seine Meinung und widerspricht sich selbst“. Die überzeugte Republikanerin will diesmal den Demokraten Joe Biden wählen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 21.10.2020ORF 2
  • Folge 35
    Die Ehefrau von US-Präsident Donald Trump, First Lady Melania Trump, hat weit mehr Einfluss auf ihren Mann als allgemein angenommen, sie kommuniziert über ihre Kleidung und hat ein angespanntes Verhältnis zu Trumps Lieblingstochter Ivanka aus dessen erster Ehe – das ist zumindest der Tenor einer nicht-autorisierten Biografie über Melania Trump. Das frühere Model aus Slowenien ist Trumps dritte Ehefrau und gilt als unnahbar und medienscheu. In der Öffentlichkeit wird sie oft belächelt, doch Insider meinen, ihre Macht und ihr Einfluss im Weißen Haus seien nicht zu unterschätzen. Das WELTjournal zeigt ein Porträt der First Lady, die den 24 Jahre älteren Donald Trump bei einer Modeschau in New York kennengelernt hatte.
    Trumps Wähler sehen in ihr die ideale Verkörperung des konservativen Amerika: eine Frau, die ihren Platz an der Seite ihres Mannes und ihrer Familie sieht, die ihren Mann vorbehaltlos unterstützt, zu repräsentieren weiß und sich ansonsten im Hintergrund hält. Kritiker bezeichnen sie spöttisch als die „Schöne und das Biest“ oder als „Prinzessin, die im Schloss mit dem Drachen gefangen ist“. Wer ist Melania Trump wirklich? Und wie groß ist ihr Einfluss auf den amerikanischen Präsidenten und seine Politik tatsächlich? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 28.10.2020ORF 2
  • Folge 36
    Der Attentäter von Wien mag als Einzeltäter gehandelt haben, er ist dennoch Teil eines internationalen islamistischen Netzwerks, das sich rege austauscht. Europäische Jihadisten radikalisieren sich in einschlägigen Moscheen ebenso wie über Social Media, sie pflegen persönliche Kontakte über Ländergrenzen hinweg. Der Attentäter von Wien hatte Verbindungen zu amtsbekannten Schweizer Islamisten aus dem Jihadisten-Hotspot Winterthur. Er hatte Verbindungen zu deutschen Islamisten, die er in einem IS-Haus an der türkisch-syrischen Grenze kennengelernt hatte. Sowohl deutsche als auch schweizer Islamisten waren im Sommer in Wien um ihn zu treffen. Und der Attentäter hatte Verbindungen in die Heimat seiner Eltern Nordmazedonien.
    Die Muslime in dem kleinen Land am Balkan pflegen traditionell einen gemäßigten Islam. Gemeinsam mit Bosnien, dem Kosovo und Albanien weist Nordmazedonien aber eine radikale Islamisten-Szene auf, die vor allem ihre Landsleute im Rest Europas beeinflusst. Das WELTjournal beleuchtet diese internationalen Verbindungen des Attentäters zu Jihadisten in Europa: die Salafistenszene auf dem Balkan, die von saudischen und kuwaitischen Geldgebern finanziert wird. Die Islamisten-Hotspots in der Schweiz und in Deutschland, mit denen er in Kontakt war. Die Türkei als Transitland europäischer Dschihadisten, die wie er zum IS nach Syrien wollten. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 11.11.2020ORF 2
  • Folge 37
    Der Ausgang der Präsidentenwahlen in den USA bestätigt, wie tief die Spaltung der amerikanischen Gesellschaft geht. Auch wenn wenig Zweifel daran bestehen, dass der nächste US-Präsident Joe Biden heißt, haben doch mehr als 70 Millionen Amerikaner für Donald Trump gestimmt. Und der will seine Anhängerschaft auch in Zukunft über Twitter und Foxnews gegen das sogenannte politische Establishment mobilisieren. Das WELTjournal analysiert die Gründe für diese dramatische Polarisierung im mächtigsten Land der Welt. Während in den Küstenstädten im Osten und Westen der USA immer mehr Menschen auf Diversität und Multikulturalität setzen, klammern sich viele Bewohnerinnen des amerikanischen Hinterlandes an traditionelle Lebensformen und wollen die Vorherrschaft der weißen Bevölkerungsmehrheit verteidigen.
    Der Kulturkampf zwischen liberalen und konservativen Gruppen wird durch den schrittweisen Abstieg der Mittelschicht verschärft. Während die Einen mehr Hilfe vom Staat erhoffen, kämpfen die Anderen gegen das, was sie als ‚sozialistische Bedrohung‘ ansehen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 18.11.2020ORF 2
  • Folge 38
    Seit Wochen demonstrieren in Polen zigtausende Menschen gegen die geplante Verschärfung des ohnehin äußerst restriktiven Abtreibungsrechts. Demnach soll Schwangerschaftsabbruch auch dann verboten werden, wenn der Fötus schwere Fehlbildungen aufweist. Die Demonstrationen sind die größten, die Polen seit den Achtzigerjahren erlebt hat – und das mitten in der Corona-Krise. Sie richten sich auch gegen die mächtige Kirche. „Offiziell gibt es natürlich die Trennung von Kirche und Staat, doch im heutigen Polen ist das nur noch eine Illusion“, sagt die Psychotherapeutin und Aktivistin Ella Podle?na, die wegen ihres Engagements zunehmend unter Druck gerät.
    Das WELTjournal zeigt, wie sehr der umstrittene klerikal-konservative Kurs der Regierung Polen verändert hat. Vorstöße gegen Minderheiten und liberale Rechte, gegen Medien und Rechtsstaatlichkeit haben bereits die EU auf den Plan gerufen. Und auch in Polen selbst ist laut Umfragen der Rückhalt für den Rückwärtskurs der Regierung auf ein Drittel geschrumpft. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 25.11.2020ORF 2
  • Folge 39
    Brasiliens umstrittener Präsident Jair Bolsonaro wird oft als der „brasilianische Trump“ bezeichnet. Wie sein US-amerikanisches Vorbild leugnet Bolsonaro die Gefahren des Corona-Virus und des Klimawandels. Wie Trump wettert er gegen Journalisten, verbreitet offensichtliche Lügen, schürt Hass und ruft die Polizei zu mehr Gewaltbereitschaft auf. WELTjournal-Reporterin Julieta Rudich hat sich angesehen, wie vor allem die arme Bevölkerung von der Regierung Bolsonaro benachteiligt und vergessen wird. Die Menschen in den Favelas sind der Corona-Pandemie nahezu schutzlos ausgeliefert und müssen zur Selbsthilfe greifen.
    Die Zahl der Todesopfer ist hier am höchsten. Die Zahl derer, die ihre meist prekären Jobs und kargen Einkünfte verloren haben, ebenfalls. Bolsonaro hat unterdessen den Gesundheitsminister gefeuert und durch einen Militär ohne jegliches medizinische Knowhow ersetzt. Fast die Hälfte seiner Minister stammt aus den Streitkräften, viele von ihnen sind Mitglieder einer der ultra-konservativen evangelikalen Freikirchen. „Wir müssen brutal sein, wir töten viel zu wenig“, sagt ein Major der gefürchteten Militärpolizei, der unter Bolsonaro zum Stadtrat von Rio de Janeiro befördert wurde. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 09.12.2020ORF 2
  • Folge 40
    In Corona-Zeiten, im Lockdown und speziell vor Weihnachten boomt das Online-Geschäft – und damit nicht nur eine Flut an Paket-Sendungen, sondern auch an Rücksendungen. Jedes sechste online bestellte Paket geht retour, bei Kleidung ist es sogar jedes zweite Paket. Was bei Kunden beliebt ist, hat sich zu einer Plage ausgewachsen. Das WELTjournal zeigt die Gewinner und Verlierer dieser Retourenflut. Während kleinen Online-Händlern Kosten und Aufwand über den Kopf wachsen, punkten die großen Plattformen wie Amazon und Zalando mit dem Angebot kostenfreier Rücksendemöglichkeit. 140.000 Artikel landen täglich in Europas größtem Retourenzentrum und werden dort geprüft, aufgebügelt und neu verpackt. Die doppelten und dreifachen Transportwege sind energie- und klimatechnisch eine große Belastung. Um die Unmengen an Retouren ist aber auch eine ganz neue Branche entstanden. Findige Geschäftsleute kaufen palettenweise Retour-Sendungen und verkaufen sie weiter. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 16.12.2020ORF 2
  • Folge 1
    Wenn Joe Biden am 20. Jänner um 12 Uhr Ortszeit auf dem Kapitol in Washington seinen Amtseid ablegt, beginnt offiziell die Amtszeit des 46. Präsidenten der Vereinigten Staaten. Corona-bedingt werden die Feierlichkeiten weit kleiner gehalten als üblich. Ob der scheidende Präsident Trump an der Zeremonie teilnimmt, wie es eigentlich Tradition ist, ist unklar. Bis zuletzt verweigerte Trump die Anerkennung von Bidens Wahlsieg. Der neue Leiter des ORF-Büros in Washington Thomas Langpaul zeigt im WELTjournal, vor welch schwierigen Herausforderungen der neue Präsident steht: von der Corona-Pandemie bis zum Klimanotstand, von der Wirtschaftskrise bis zur Spaltung der amerikanischen Gesellschaft, die unter Trump gefährliche Züge angenommen hat.
    Und er zeigt, mit welch außergewöhnlichem Regierungsteam Biden die Arbeit angehen will, ein Team, das in vielerlei Hinsicht ein Novum für die USA werden dürfte, mit starkem Frauenanteil: mit Kamala Harris übernimmt erstmals eine Frau das Amt des Vize-Präsidenten, mit Deb Haaland soll erstmals eine Indigene ein Ministeramt bekleiden, CIA-Direktorin Avril Haines soll als erste Frau Geheimdienstkoordinatorin werden, die ehemalige US-Notenbankchefin Janet Yellen wird voraussichtlich Finanzministerin. Alejandro Mayorkas wird als erster Hispanic das Amt des Heimatschutzministers übernehmen. Der wohl prominenteste Name im neuen Kabinett ist der ehemalige Präsidentschaftskandidat John Kerry, den Joe Biden zum Klima-Sonderbeauftragten machen will. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 20.01.2021ORF 2
  • Folge 2
    Vor ziemlich genau einem Jahr sind die ersten Corona-Fälle in Europa aufgetreten. Wenige Wochen zuvor hatte China die Weltgesundheitsorganisation WHO über die Ausbreitung der neuartigen Lungenentzündung informiert. Mittlerweile hat die Corona-Pandemie die ganze Welt im Griff, zahllose Länder haben das öffentliche Leben heruntergefahren und weitreichende Lockdowns verhängt. Alle Hoffnungen liegen nun in den Impfungen, die in den meisten Ländern bereits angelaufen sind. WELTjournal-ReporterInnen und ORF-KorrespondentInnen aus China, Italien, Großbritannien, Schweden, Israel und Uruguay berichten, wie die Regierungen ihrer Länder versuchen, die Pandemie unter Kontrolle zu bringen, wie die Impfkampagnen angelaufen sind und wie die Impfbereitschaft in der Bevölkerung nach einem Jahr Pandemie stetig zunimmt. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 27.01.2021ORF 2
  • Folge 3
    Vor 30 Jahren läutete Südafrikas damaliger Präsident Frederik Willem de Klerk das Ende der Apartheid ein. In seiner Rede im Februar 1991 vor dem von Weißen dominierten Parlament in Kapstadt versprach de Klerk, die letzten noch geltenden Gesetze der Rassentrennung abzuschaffen. Seither hat sich viel getan, doch das Erbe der Apartheid ist noch lange nicht überwunden. Eine neue schwarze Mittel- und Oberschicht ist entstanden und Schwarze werden bei Jobvergaben durch das Black-Empowerment-Gesetz bevorzugt behandelt, doch der Großteil der Schwarzen lebt nach wie vor in Armut – und mittlerweile auch ein kleiner Teil der weißen Südafrikaner: Sie haben bei Jobvergaben per Gesetz das Nachsehen.
    Im WELTjournal besucht der afro-britische Reporter Reggie Yates das weiße Elendsviertel Coronation Camp am Rand von Johannesburg. Dort leben 400 verarmte weiße Südafrikaner in Wellblechhütten und Wohnwägen. Einer von ihnen ist JD, ein Künstler, der mit seiner schwangeren Frau, zwei Kleinkindern und der Mutter in einem Zelt haust. Sein sehnlichster Wunsch ist eine Sozialwohnung. Doch die sind rar und werden bevorzugt an Schwarze vergeben. Reporter Reggie Yates sucht Antwort auf die unbequeme Frage, ob es die Weißen sind, die seit dem Ende der Apartheid diskriminiert werden, und ob Weiße und Schwarze in Südafrika jemals gleichgestellt leben können. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 03.02.2021ORF 2
  • Folge 4
    Der Himmel über Europa ist so leer wie zuletzt in den Achtzigern. Während 2019 noch 11,1 Millionen Flüge über dem Kontinent gezählt wurden, waren es im Vorjahr nur 5 Millionen. Auf einem der größten Flughäfen Europas, dem Flughafen Frankfurt, starteten und landeten vor der Corona-Krise jeden Tag mehr als 1.400 Maschinen, jetzt ist es ein Bruchteil. Das WELTjournal zeigt, wie sehr die Flugbranche durch die Corona-Krise in Mitleidenschaft gezogen wurde. Auf dem Flughafen Frankfurt, an dem sonst mehr als 80.000 Menschen arbeiten, herrscht nun fast gespenstische Leere.
    Das Passagieraufkommen ist um mehr als 80% zurückgegangen. Aktuell gibt es so gut wie keine Reiseziele, die man ohne Quarantäneauflagen und Einreisebeschränkungen anfliegen könnte. „Hier steht jetzt ein Flieger aufgereiht neben dem anderen. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass Flugzeuge auf Landebahnen stehen. Das ist ein Bild für die Ewigkeit“, sagt Flughafenmitarbeiter Josef Krenn, der mehr als 20 Jahre lang Flugzeuge auf der Rollbahn in die richtige Position gelotst hat. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 10.02.2021ORF 2
  • Folge 5
    Seit neun Jahren lebt der Wikileaks-Gründer und Aufdecker Julian Assange von der Außenwelt abgeschnitten unter Arrest. Nach sieben Jahren Asyl in der ecuadorianischen Botschaft in London sitzt er nun seit fast zwei Jahren in britischer Haft. Über ihm schwebt nach wie vor die Gefahr einer Auslieferung an die USA, wo ihm eine Gefängnisstrafe von 175 Jahren droht, wenn nicht sogar die Todesstrafe. Die USA werfen ihm die Gefährdung der Nationalen Sicherheit vor, weil Assange geheime Dokumente aus den Kriegen im Irak und in Afghanistan an die Öffentlichkeit brachte. Bekannt wurde der unbequeme Aufdecker erstmals 2010 mit der Veröffentlichung eines Videos, das ein amerikanisches Kriegsverbrechen in Bagdad dokumentiert.
    Für Menschenrechtsorganisationen wie ‚Amnesty International‘ oder ‚Reporter ohne Grenzen‘ stehen mit der Kriminalisierung des Wikileaks-Gründers Presse- und Informationsfreiheit auf dem Spiel. Das WELTjournal zeigt, wie der unkonventionelle Aufdecker Julian Assange von den USA und anderen westlichen Regierungen zu einem der gefährlichsten Widersacher gestempelt wurde, und welch hohen Preis der mittlerweile 50-Jährige für seine Haltung bezahlt. Über die Methoden von Wikileaks gehen die Meinungen auseinander. Doch auch viele Kritiker räumen ein, dass Assanges Verfolgung und Inhaftierung mit den Maßstäben von Pressefreiheit, Demokratie und Menschenrechten nur schwer vereinbar sind. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 17.02.2021ORF 2
  • Folge 6
    Hunger, Armut, Arbeitslosigkeit und die Verzweiflung über einen extrem harten Lockdown haben die Menschen im Libanon Anfang des Jahres wieder auf die Straße getrieben. Seit Oktober 2019 protestieren die Libanesen über alle konfessionellen Grenzen hinweg gegen ihre Regierung, die sie wegen Korruption und Misswirtschaft für die größte Wirtschaftskrise des Landes seit dem Bürgerkrieg vor 30 Jahren verantwortlich machen. Die verheerende Explosion im Hafen von Beirut im Sommer des Vorjahres, bei der fast 200 Menschen getötet, 6.000 verletzt und 300.000 obdachlos wurden, hat in der ohnehin schon aufgeheizten Stimmung wie ein Brandbeschleuniger gewirkt.
    Im WELTjournal erzählen Menschen, die das – ohnehin kaum noch vorhandene – Vertrauen in die Regierung endgültig verloren haben: so wie Nicole, die nach der Explosion zum ersten Mal ihr unbewohnbar gewordenes Apartment betreten darf, und nicht weiß, wo sie in Zukunft leben soll, da sie keinerlei Hilfe von den Behörden bekommt. Oder Imad Awad, der Familienvater, der seit einem Jahr keine Arbeit findet und nicht mehr genug Geld hat, um Essen und Medizin für seine krebskranke Frau und seinen Sohn zu kaufen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 24.02.2021ORF 2
  • Folge 7
    Seit Anfang Februar ist Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi wieder von den Militärs in Myanmar in Hausarrest gesperrt, sowie davor schon 15 Jahre lang. Nach einer zaghaften Demokratisierung 2010 war sie freigekommen und gewann im November des Vorjahres zum zweiten Mal in Folge mit ihrer Nationalen Liga für Demokratie die Parlamentswahlen – bis das Militär vor kurzem putschte und die Herrschaft wieder an sich riss. Seither gehen die Menschen in Myanmar zu zigtausenden auf die Straße. Das WELTjournal zeigt, wie beliebt die 75-jährige frühere Freiheitsikone in ihrer Heimat ist und was sie in den Augen der Militärs so gefährlich macht.
    Fast ihr gesamtes politisches Leben hat Aung San Suu Kyi der Militärdiktatur in ihrem Land die Stirn geboten und für den Demokratisierungsprozess gekämpft. Zuletzt war sie unter Gnaden der Militärs de-facto Regierungschefin und hat gelernt, mit den übermächtigen Generälen Kompromisse zu schließen und sich zu arrangieren. International ist sie deshalb umstritten, vor allem wegen ihres Schweigens zur Gewalt gegen die muslimische Minderheit der Rohingya. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 03.03.2021ORF 2
  • Folge 8
    Am 11. März jährt sich zum zehnten Mal eine der schlimmsten Nuklearkatastrophen der Geschichte: der Reaktorunfall von Fukushima. Nach einem Beben der Stärke 9 auf der Richterskala, dem bisher stärksten Beben in der Geschichte Japans, traf damals ein bis zu 20 Meter hoher Tsunami die Küste Nordostjapans, verwüstete ganze Landstriche, riss Dörfer weg und Menschen in den Tod. Im AKW Fukushima führte der Tsunami zu einem Stromausfall, zur dreifachen Kernschmelze und zum Super-GAU. Rund 20.000 Menschen starben durch Erdbeben und Tsunami, 200.000 wurden durch die Nuklearkatastrophe zu Flüchtlingen im eigenen Land.
    Zehn Jahre später ist das havarierte Atom-Kraftwerk alles andere als unter Kontrolle – auch wenn die japanische Regierung das gerne so präsentiert. Es wird weitere 30 Jahre dauern, bis alle sechs Reaktorblöcke sicher abgebaut sind. Bis auf wenige Kilometervor dem havarierten Kraftwerk ist die Gegend mittlerweile für die Rückkehr freigegeben. Nur mehr eine Fläche in etwa von der Größe Wiens gilt als „Zone unter Evakuierungsbefehl“. Doch nur wenige Menschen sind bisher zurückgekehrt. Im WELTjournal hält Japan-Expertin Judith Brandner Nachschau, was aus den Betroffenen von damals geworden ist: Die Kindergärtnerin Sadako Monma mußte ihren Steiner-Kindergarten in Fukushima aufgeben und lebt jetzt in Tokyo.
    Ihr Herz gehört aber nach wie vor den Kindern von Fukushima. Kenichi Abe hat sein Haus in Hirono im Tsunami verloren. Da es knapp außerhalb der 20-Kilometerzone vom Kraftwerk lag, hat er nur geringe Entschädigungszahlungen erhalten, und den japanischen AKW-Betreiber Tepco geklagt. Der aus Fukushima stammende Maler Akira Tsuboi hält an seiner künstlerischen Kritik am Umgang von Regierung und Behörden mit der Katastrophe fest. Trotz internationaler Anerkennung ist er im eigenen Land mittlerweile ein Geächteter. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 10.03.2021ORF 2
  • Folge 9
    Mit Bildern von schweren Krawallen, brennenden Autos und zerstörten Geschäften bei Corona-Protesten sind die Niederlande zuletzt in die Schlagzeilen geraten. Der Mythos vom liberalen Musterland wankt offensichtlich. Konsens und Liberalität, dafür standen die Niederlande lange: Sie sind das Land mit den liberalsten Abtreibungsgesetzen und das erste Land, in dem die Homo-Ehe erlaubt wurde und Marihuana als Kulturgut betrachtet wird. Und jetzt: Ein von Rechtspopulisten angeheizter Mob von Jugendlichen randaliert in den Städten, die Regierung muss wegen eines Kindergeldskandals zurücktreten, weil tausende Familien zu Unrecht des Betrugs bezichtigt wurden und in den Vorstädten tobt ein Bandenkrieg.
    „Vor 25 Jahren konnte ich auf eine Party gehen und erzählen, dass ich als Prostituierte, arbeite. Das wäre heute nicht mehr möglich“, erzählt eine Sexarbeiterin. Die Niederländer sind offenbar nicht mehr so tolerant, wie sie gesehen werden, und das Land besteht eben nicht nur aus Amsterdam. WELTjournal-Reporter Benedict Feichtner geht anlässlich der Wahlen in den Niederlanden der Frage nach, wie sich das liberale Musterland verändert hat. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 17.03.2021ORF 2
  • Folge 10
    Israels erfolgreiche Impfkampagne prägt den Wahlkampf von Premier Netanjahu für die vierten Knesset-Wahlen in nur 2 Jahren. Mehr als 70 Prozent der erwachsenen Israelis sind zumindest einmal geimpft, so viel wie in keinem anderen Land. Die Infektionsraten und die schweren Krankheitsverläufe sinken signifikant, die Spitäler sperren nach und nach ihre Corona-Stationen zu. Israel-Korrespondent Tim Cupal zeigt, wie die Menschen in Israel langsam aber sicher wieder ins Leben zurückkehren. Im bunten Tel Aviv begegnet er Lisa, einer Tänzerin, die fast ein Jahr lang nicht getanzt hat. Er trifft den bekannten Mentalisten und Magier Uri Geller, der während seiner Impfung – wie könnte es anders sein – einen Löffel verbogen hat.
    Der ultraorthodoxe Sanitäter Benzi kämpft gegen Impfskepsis in den strengreligiösen Gemeinschaften. Ismail, ein Maurer aus dem palästinensischen Westjordanland, erhält nach einem langen Arbeitstag in Israel endlich die ersehnte Corona-Impfung. Willi Ruttensteiner, der österreichische Teamchef des israelischen Nationalteams, hofft auf eine baldige Rückkehr der Fußballfans in die Fußballstadien. Mit dem Journalisten Anshel Pfeffer und der Meinungsforscherin Dahlia Scheindlin diskutieret Tim Cupal über die Auswirkungen der Pandemie auf die vorgezogenen Wahlen und ob Langzeit-Premier Netanjahu politisch von den Impferfolgen Israels profitieren kann. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 24.03.2021ORF 2
  • Folge 11
    Nach der tagelangen Blockade des Suezkanals durch das havarierte Riesen-Containerschiff „Ever Given“ ist der Schiffsverkehr seit Montagnachmittag wieder in Gang. Das 400 Meter lange Containerschiff hatte sich vorigen Dienstag quergestellt und die wichtigste Wasserstraße zwischen Asien und Europa fast eine Woche lang stillgelegt. Der Schaden durch Verzögerungen bei internationalen Lieferketten geht in die Milliarden. Ägypten-Korrespondent Karim El-Gawhary war selbst vor Ort und zeigt, wie schwierig es ist, die immer größer werdenden Schiffe durch den engen Kanal zu schleusen und wie sehr eine Blockade des Suezkanals den gesamten Welthandel beeinträchtigt.
    Außerdem beleuchtet das „WELTjournal“-Spezial das Mega-Business Containerschifffahrt. Mehr als 90 Prozent aller Waren in westlichen Industrieländern kommen mit Containerfrachtschiffen. An die 60.000 Riesenfrachter sind auf den Weltmeeren unterwegs. Viele fahren unter Flaggen von Drittländern, beschäftigen Matrosen zu Hungerlöhnen, machen Milliardengewinne und zahlen so gut wie keine Steuern. Die größten Frachter stoßen so viel an Schwefeloxiden aus wie 50 Millionen Autos. Die Krebsrate in der Nähe großer Häfen ist signifikant erhöht. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 31.03.2021ORF 2
  • Folge 12
    Serbien ist – nach Großbritannien – das Land in Europa, in dem die meisten Menschen bereits gegen Corona geimpft sind. 1,3 Millionen der knapp 7 Millionen Einwohner haben zumindest eine Dosis erhalten, mehr als 800.000 auch die zweite. Das Land am Balkan ist weder in der EU noch kann es wirtschaftlich auch nur annähernd mit den meisten EU-Ländern konkurrieren, doch bei der Impfkampagne ist Serbien deutlich schneller und erfolgreicher als die EU. Belgrad hat dabei auf eine breite Auswahl an Vakzinen gesetzt: zur Verfügung stehen amerikanischer, russischer, britischer oder auch chinesischer Impfstoff, frei wählbar wie auf einer Menükarte.
    Selbst Ausländer, die keinen Wohnsitz in Serbien haben, können sich online für eine Impfung registrieren und bekommen bei freier Kapazität einen Impftermin zugewiesen. Ein paar wenige Österreicher haben es bereits geschafft, einen Termin vor Ort zu bekommen. WELTjournal-Reporter Patrick A. Hafner begleitet eine Frau aus Wien zu ihrer Impfung nach Belgrad. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 07.04.2021ORF 2
  • Folge 13
    Essen ist in unserer Gesellschaft zu einer Art Ersatzreligion geworden. Vegetarier oder Veganer, Keto- oder Steinzeit-Diät, Carnivore oder Frutarier – um die vermeintlich beste Ernährung ist ein Glaubenskrieg entbrannt. Die Medien sind voll von Informationen zu unserem Essen, die sich oft gänzlich widersprechen. Das WELTjournal begleitet Menschen mit außergewöhnlichen Essgewohnheiten und rigidem Ernährungskonzept: der Italiener Giorgio Bogoni etwa ernährt sich einzig und ausschließlich von Früchten. Die Schottin Lisa Bailey wiederum verweigert Obst und Gemüse und alles Pflanzliche und isst nur Fleisch. Beide schwören auf ihre Diät und behaupten jeweils, durch ihre Art der Ernährung gesünder und fitter geworden zu sein. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 14.04.2021ORF 2
  • Folge 14
    Am 26. April vor 35 Jahren ereignete sich die schlimmste Nuklear-Katastrophe der Geschichte. Bei der Simulation eines Stromausfalls im Atomkraftwerk von Tschernobyl in der Ukraine, damals noch Teil der Sowjetunion, kam es zu einem unkontrollierten Leistungsanstieg, der zur Explosion des Reaktors führte. Enorme Mengen radioaktiver Stoffe wurden in die Erdatmosphäre freigesetzt und kontaminierten als radioaktiver Niederschlag weite Teile der Ukraine und viele Länder Europas. Das WELTjournal zeigt, wie sich in der nach wie vor hochverstrahlten Sperrzone um das Katastrophen-AKW eine Art illegaler Tourismus entwickelt hat. Junge Ukrainer, unter ihnen Abenteurer, Künstler und Extremsportler, dringen heimlich in die Sperrzone ein und erforschen die verlassenen Ruinen. Sie wandern durch die verfallende Geisterstadt, springen mit Fallschirmen von leerstehenden Hochhäusern, campieren in einer post-apokalyptischen Landschaft – und schlagen alle gesundheitlichen Risiken in den Wind. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 21.04.2021ORF 2
  • Folge 15
    Bereits sieben Frauen wurden heuer in Österreich von ihrem Lebenspartner ermordet, von dem sie sich trennen wollten. Gewalt gegen Frauen durch den Ehemann, Ex-Mann oder Ex-Freund ist ein globales Problem und tritt umso stärker auf, je patriarchaler und autoritärer eine Gesellschaft geprägt ist. Der Austritt der Türkei aus der „Konvention zum Schutz von Frauen vor Gewalt“ lässt die Alarmglocken schrillen. Jede dritte Frau in der Türkei war schon Angriffen durch ihren Ehemann ausgesetzt, die Zahl der Morde an Frauen ist dort eine der höchsten weltweit.
    Das WELTjournal begleitet die junge Istanbuler Anwältin Ipek Bozkurt, die der frauenfeindlichen Gewalt entschlossen entgegentritt und für Gerechtigkeit kämpft. Der Film zeigt zwei ihrer Fälle: Arzu, die mit 14 Jahren verheiratet wurde, und Kübra, eine erfolgreiche Fernsehmoderatorin. Beide haben die brutalen Angriffe ihrer Partner überlebt, sind aber bis heute schwer gezeichnet. Mit Hilfe der engagierten Anwältin tun sie alles, um sich ein neues Leben aufzubauen und das Sorgerecht für ihre Kinder wiederzuerlangen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 28.04.2021ORF 2
  • Folge 16
    Fünf Monate nach dem Brexit herrscht in Schottland Hochspannung: die Wahlen Anfang Mai gelten als Stimmungsbarometer, ob die Schotten neuerlich die Unabhängigkeit von Großbritannien und in Folge die Rückkehr in die EU anstreben. Die letzten Jahre war die Mehrheit der Schotten dafür. Offen ist, ob sich das mit der erfolgreichen Impfstrategie Londons geändert hat, die Großbritannien als erstem Land Europas eine Normalisierung des öffentlichen Lebens ermöglicht. Schulen, Pubs, Handel und Friseure sind wieder offen, große Veranstaltungen in Planung. Doch Flötenbauer George Ormiston aus Sterling bleibt dabei: „Niemand, der hier in Schottland geboren ist, glaubt, dass er Brite ist.
    Wir sind Schotten und ich sehe keinen Grund, warum wir nicht unser eigenes Land regieren sollten“. Reporter Benedict Feichtner, selbst Brite, ist für das WELTjournal quer durch das Land der Lochs und Highlands gefahren. In der kleinen Ortschaft Aberfeldy trifft er den Bauer Martin Kennedy, der auf Erntehelfer aus der EU angewiesen ist. Im Nordwesten besucht er Whisky-Destilleure, die sich einst in die unzulänglichsten Regionen zurückzogen, um sich vor den englischen Steuereintreibern zu verstecken. Sie wollen durch die Unabhängigkeit zurück in die EU. Doch sieht das die Mehrheit der Schotten auch so – und wie kann das gelingen? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 05.05.2021ORF 2
  • Folge 17
    Die Absage der ersten Wahlen seit 15 Jahren hat bei vielen Palästinensern und Palästinenserinnen Zorn ausgelöst. Sie hatten auf neue politische Führungspersönlichkeiten gehofft – und darauf, dass die Wahl ein erster Schritt zur Einigung des palästinensischen Volkes in Gaza und im Westjordanland sein könnte. In Gaza herrscht die islamistische Hamas, im Westjordanland die gemäßigte, aber intern zerstrittene Fatah, der Korruption und Misswirtschaft vorgeworfen wird. Im WELTjournal zeigen Menschen aus Gaza und aus dem Westjordanland, in welch unterschiedlichen Welten sie leben.
    Die junge Medizin-Studentin Yaraa aus Ramallah kennt ihre Cousine Dina aus Gaza nur über Video-Telefonie. Der ehemalige Fatah-Abgeordnete Alaa wurde in Gaza bedroht und musste sich ins Westjordanland retten. Dort wiederum werden Hamas-Anhänger verfolgt. Auf beiden Seiten haben die jeweiligen Bewegungen ihre Macht mit autoritären Mitteln und Repression durchgesetzt. Die Spaltung der Palästinenser schwächt ihre Position nach außen, doch bis jetzt sind sämtliche Versuche einer Einigung gescheitert. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 12.05.2021ORF 2
  • Folge 18
    Nach zehn Jahren Krieg lässt sich Syriens Machthaber Bashar al Assad Ende Mai neuerlich zum Präsidenten wählen. Gegenkandidaten sind zwar zugelassen, dennoch sind freie und faire Wahlen nicht zu erwarten, beklagen internationale Beobachter und sprechen von einer Farce. Der Syrien-Konflikt gilt als der verheerendste und folgenschwerste Krieg seit Jahrzehnten. Hunderttausende Menschen wurden getötet, mehr als 12 Millionen Syrer sind auf der Flucht, das Land ist weitgehend zerstört. Durch die Beteiligung von Drittstaaten, die in Syrien um geopolitische Macht und Einfluss kämpfen, ist eine Lösung in weite Ferne gerückt. Das WELTjournal analysiert die Ursachen des Krieges und zeigt minutiös, wie aus den damaligen Massenprotesten für politische Reformen ein weitreichender internationaler Konflikt wurde, der von ausländischen Akteuren dominiert wird: vom Iran und Russland auf Seiten des syrischen Diktators Baschar al-Assad – und auf der Gegenseite von der Türkei, den USA und den Golfstaaten, die in Syrien ihre eigenen Ziele verfolgen.
    Renommierte Experten und politisch Beteiligte wie der ehemalige US-Botschafter in Damaskus, Robert Ford, der türkische Regierungsberater Ibrahim Kalin, der Kommandeur der bewaffneten syrischen Opposition, Salim Idriss, oder der Assad-Biograf Sam Dagher schildern anschaulich die Stationen des Konflikts und machen die Motive hinter diesem Krieg deutlich. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 26.05.2021ORF 2
  • Folge 20
    Im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen im Iran haben die Verhandlungen um einen neuen Atomvertrag mit den USA in den letzten Wochen an Fahrt aufgenommen – das ist sowohl aus Washington als auch aus Teheran zu hören. Geklärt wird, welche Wirtschaftssanktionen die USA aufheben müssen und in welchem Umfang der Iran sein Atomprogramm begrenzen und Rüstungskontrollen zuzulassen hat. Nach dem Ausstieg des damaligen US-Präsidenten Trump aus dem Atomabkommen und der Verhängung verschärfter Sanktionen ist der Lebensstandard der meisten Iraner deutlich gesunken.
    Das autoritär-islamische Regime im Iran ist jedoch nicht – wie von Trump beabsichtigt – ins Wanken geraten und hat sein Atomprogramm intensiviert. Das WELTjournal zeigt die historisch gespannten Beziehungen zwischen den USA und dem Iran und die Geschichte der US-Wirtschaftssanktionen seit den 70er Jahren. In Gesprächen mit Politikern und Wirtschaftsexperten aus Europa, dem Iran und den USA wird die politische Wirksamkeit von Sanktionen ebenso hinterfragt wie die von Diplomatie und Handel. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 16.06.2021ORF 2
  • Folge 21
    Vor 30 Jahren begann mit den Unabhängigkeitserklärungen von Slowenien und Kroatien der blutige Zerfall des sozialistischen Jugoslawien. Der Krieg in Slowenien dauerte nur zehn Tage, die Kriege in Kroatien und Bosnien-Herzegowina jeweils mehr als drei Jahre und auch die Zahl der Opfer, der Vertriebenen und Flüchtlinge war dort weit höher. Die Auflösung Jugoslawiens hatte im Juni 1991 an der Staatsgrenze zu Österreich begonnen, der heutigen slowenisch-österreichischen Grenze. Die jugoslawische Volksarmee versuchte damals, Grenzübergänge wieder in Besitz zu nehmen, die von slowenischen Truppen kontrolliert wurden.
    Dieser Krieg an der Staatsgrenze führte zum größten militärischen Einsatz in der Geschichte des österreichischen Bundesheeres. Etwa 7.700 Soldaten waren von Ende Juni bis Mitte Juli 1991 in der Steiermark und in Kärnten im Einsatz. ORF-Balkan-Korrespondent Christian Wehrschütz hat für das WELTjournal mit ehemaligen Soldaten gesprochen, vom Kommandanten im steirischen Grenzabschnitt bis zu damaligen Grundwehrdienern.
    In Slowenien trifft er Veteranen ebenso wie den ersten demokratisch gewählten Regierungschef Lojse Peterle. In Kroatien besucht er den Friedhof nahe der Stadt Vukovar, an dem die Opfer des Massakers begraben sind. Mit dem letzten Vorsitzenden des jugoslawischen Staatspräsidiums, später Präsident Kroatiens, Stipe Mesic sowie dem letzten jugoslawischen Außenminister Budimir Loncar reflektiert Wehrschütz die Ereignisse vor 30 Jahren, die Europa erschüttert und nachhaltig geprägt haben. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 23.06.2021ORF 2
  • Folge 23
    Afrika ist bisher weit nicht so stark von der Corona-Pandemie betroffen wie andere Kontinente. Sub-Sahara-Afrika hat weltweit aber auch die niedrigste Impfrate. Was also, wenn es schlimmer wird, wie viele prophezeien? Bis auf einige großzügige Spenden haben die reichen Länder schon fast alle Impfdosen für heuer für sich reserviert. In Afrika herrscht Mangel. ORF-Afrika-Expertin Margit Maximilian hat sich für das WELTjournal in Kenia auf die Spur von COVID-19 begeben. Sie trifft Gesundheitsarbeiterinnen im Slum von Nairobi und Ärzte im größten Spital der Stadt und fragt nach – in einem Frauendorf und einem Nationalpark in Samburu-County. Auswirkungen von Corona findet sie überall, auch in den letzten Winkeln der Welt. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 28.07.2021ORF 2
  • Folge 24
    Der wohl folgenschwerste Terrorangriff der Geschichte, der Anschlag auf das World Trade Center in New York, jährt sich heuer zum zwanzigsten Mal. Am 11. September 2001 entführten islamistische Terroristen zwei amerikanische Passagiermaschinen und steuerten sie in die Zwillinggstürme an der Südspitze von Manhattan. Das explodierende Kerosin verursachte ein Flammenmeer auf vielen Stockwerken. Beide Türme mit ihren 110 Stockwerken kollabierten innerhalb von nicht einmal zwei Stunden. 2753 Menschen starben. Das WELTjournal zeigt die bewegende Geschichte von fünf Überlebenden: „Es war einfach eine Reihe von Entscheidungen, die sich als richtig erwiesen haben, weshalb ich überlebt habe“, erzählt der französische Geschäftsmann Bruno Dellinger, der zum Zeitpunkt des Anschlags in seinem Büro im 47. Stock des Nordturms arbeitete.
    Hafen-Manager John Pakowski und Bauingenieur Colin Richardson befanden sich im Fahrstuhl des 50sten Stocks. Unternehmer Brian Clarks war zu der Zeit in seinem Büro im 84. Stock des Südturms. Und Feuerwehrmann Jay Jonas versuchte mit seiner Mannschaft, Menschen aus dem brennenden Nordturm zu retten, als dieser einstürzte. Wie durch ein Wunder haben sie das Inferno überlebt – und haben heute noch Tränen in den Augen, wenn sie erzählen, wie sie sich retten konnten. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 08.09.2021ORF 2
  • Folge 25
    Starkregen und Überflutungen auf der einen Seite, Hitze und Dürre auf der anderen Seite – beides sind Phänomene der Klimakrise, die Europa besonders stark treffen. Die Folgen für die Landwirtschaft, die Wälder, unsere Umwelt und unser Leben im Allgemeinen sind dramatisch. Die Klimakrise ist weitgehend menschengemacht. Abholzung, Monokulturen und Wasserentzug für Intensiv-Landwirtschaft fördern die Austrocknung des Bodens, die die weitere Erwärmung befeuert, was wiederum zu noch mehr Dürre führt. Das WELTjournal zeigt Möglichkeiten, wie der Dürre auf politischer und gesellschaftlicher Ebene begegnet werden kann. Welche wissenschaftlichen sowie land- und forstwirtschaftlichen Maßnahmen sind möglich? Verschärft die Agrarlobby, die für EU-Subventionen für Großbetriebe sorgt, die Dürre? Oder ist sie gar Mitverursacher? Anstelle der EU-Flächensubventionierung fordern Wissenschaftler und NGOs eine Agrar-Politik, die vor allem auf Nachhaltigkeit setzt.
    Wir stellen EU-weite Projekte zur Eindämmung der Dürre vor: Grüne Genetik, den „EU Green Deal“ für Biodiversität sowie die Bedeutung und Ausweitung einer nachhaltigen Bewirtschaftung unserer Felder und Wälder. Der Film stellt wissenschaftliche, land- und forstwirtschaftliche Projekte sowie Eigeninitiativen in Deutschland, Frankreich, Spanien und Rumänien im Kampf gegen die Dürre vor. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 15.09.2021ORF 2
  • Folge 27
    Die brasilianische Millionen-Stadt Manaus mitten im Amazonas-Regenwald ist die am stärksten von Corona betroffene Stadt der Welt. Mehr als drei Viertel der Bevölkerung von Manaus waren infiziert, den Spitälern ging immer wieder der Sauerstoff aus. Die Pandemie bedroht insbesondere die indigene Bevölkerung, die hoch anfällig für Viruskrankheiten ist. WELTjournal-Reporterin Julieta Rudich begleitet in Manaus die Krankenschwester Vanda Ortega von der Volksgruppe der Witoto, die zum „Schutzengel“ ihrer indigenen Landsleute wurde. Mit dem ehemaligen Gouverneur des Bundesstaates Amazonas Omar Aziz spricht sie über die verfehlte Corona-Politik des brasilianischen Präsidenten Bolsonaro. Aziz ist Vorsitzender des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses, der Fehler, Versäumnisse und Korruption in Bolsonaros Krisen-Management beweisen will. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 29.09.2021ORF 2
  • Folge 28
    China ist die wohl am rasantesten aufstrebende Großmacht des 21. Jahrhunderts. Die meisten Chinesen sind überzeugt, dass China mit dem Westen nicht nur gleichgezogen hat, sondern auf der Überholspur ist. Möglich wurde der beispiellose Aufstieg auch und vor allem, weil das riesige Land seit mehr als 70 Jahren von der Kommunistischen Partei Chinas autoritär und repressiv regiert wird. Die Kommunisten haben ihre Macht über Jahrzehnte intern gefestigt, zuletzt hat Staatschef Xi Jinping die autokratische Machtfülle seines Amtes noch weiter ausgebaut. Xi setzt auf Turbo-Wirtschaftswachstum, steigenden Wohlstand und Nationalismus. China-Korrespondent Josef Dollinger zeichnet im WELTjournal den Weg Chinas seit der Gründung der Kommunistischen Partei vor 100 Jahren nach und spricht mit Partei-Funktionären, chinesischen Historikern und Experten über Chinas Weg zur Supermacht. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 06.10.2021ORF 2
  • Folge 29
    Hunderttausende Tonnen Altkleider aus Europa landen jedes Jahr in Afrika. Allein in Ghana in Westafrika kommen regelmäßig große Containerschiffe mit Bergen von Altkleidern an, die die dortigen Märkte überschwemmen. Der Second-Hand-Kleidungsmarkt hat in Ghanas Hauptstadt Accra tausende Jobs geschaffen, aber auch zu enormen Problemen geführt. Das WELTjournal zeigt, wie der überbordende Altkleidermarkt in Ghana zu riesigen Müllbergen führt, die Strände und Küsten verschmutzt und die lokale Textilproduktion zerstört. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 13.10.2021ORF 2
  • Folge 31
    In EU-Europa herrschen punkto Corona und Zugang zu Impfungen in etwa gleiche Bedingungen, die Ergebnisse sind jedoch völlig unterschiedlich: Portugal, das zu Beginn der Pandemie besonders schwer betroffen war, ist mit 80% Vollimmunisierten, dh Doppelt-Geimpften, nicht nur Europa-Meister, sondern sogar Impf-Vize-Weltmeister. Bereits Anfang Oktober wurden dort die meisten Corona-Beschränkungen aufgehoben. Bulgarien ist mit 20% Doppelt-Geimpften EU-Schlusslicht. Schweden mit 66% und Italien mit 70% Doppelt-Geimpften liegen über dem EU-Schnitt und besser als Österreich mit 62%, verfolgen aber höchst unterschiedliche Wege bei den Corona-Maßnahmen: Italien gilt als das Land mit den strengsten 3-G-Regeln in Europa, Schweden ist von Anfang an einen Sonderweg ganz ohne Lockdowns gegangen – und hat überraschend die niedrigste Übersterblichkeit der vier Länder.
    Eine Bilanz nach 22 Monaten Pandemie von Portugal-Korrespondent Josef Manola, Italien-Korrespondentin Cornelia Vospernik, Korrespondent Ernst Gelegs aus Bulgarien und WELTjournal-Reporterin Burgit Bock aus Schweden. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 27.10.2021ORF 2
  • Folge 32
    Obwohl der Kohleausstieg in Deutschland längst beschlossen ist, werden im Rheinland weiterhin ganze Dörfer abgerissen und die BewohnerInnen zwangsabgesiedelt, um Europas größtem Kohleabbaugebiet, dem Rheinischen Revier mit dem Tagebau Garzweiler II, Platz zu machen. AnwohnerInnen der betroffenen Ortschaften Lützerath, Keyenberg, Kuckum, Berverath, Ober- und Unterwestrich wehren sich. Unterstützung bekommen sie von KlimaaktivistInnen und Umweltschützern. WELTjournal-Reporter Patrick Hafner und Benedict Feichtner besuchen in Lützerath Menschen, die seit Generationen hier leben und nun den Abrissbaggern weichen müssen. Mit den Dörfern werden auch historische, teils denkmalgeschützte Bauwerke zerstört, wie etwa der neo-romanische Immerather Dom. Um den bedrohten Hambacher Forst vor einer Rodung zu schützen, leben dort dutzende Aktivisten seit Jahren in Baumhäusern. Für die nächsten Tage und Wochen sind rund um das riesige Kohleabbaugebiet jede Menge Protestaktionen geplant. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 03.11.2021ORF 2
  • Folge 33
    Es sind vor allem junge Frauen und Mädchen, die den Kampf gegen die Klima-Katastrophe weltweit in die Schlagzeilen gebracht haben und die Politik zum Handeln zwingen. Sie kommen aus allen Teilen der Welt und sind mit Dürren, Überschwemmungen und Bränden aufgewachsen, mit Umweltverschmutzung, Smog und Unmengen von Plastikmüll. Im WELTjournal erzählen die jungen Aktivistinnen, wie existenziell die Klima-Krise und das Versagen der Politik ihre Zukunft bedroht. Sie alle eint ihr großes Ziel: Kampf gegen die Untätigkeit der PolitikerInnen und Förderung eines radikalen gesellschaftlichen Wandels, damit Natur und soziale Gerechtigkeit zur obersten Priorität werden. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 10.11.2021ORF 2
  • Folge 34
    Bereits 25 Frauen wurden heuer in Österreich von ihrem Lebenspartner ermordet, von dem sie sich trennen wollten, mehr als 40 schwer verletzt. Damit liegt Österreich im traurigen Spitzenfeld Europas. Gewalt von Männern ist ein weltweites Problem, in besonders patriarchalen bzw. Machismo-geprägten Ländern tritt sie besonders häufig auf. In Argentinien etwa wird alle 30 Stunden eine Frau getötet, meist von ihrem Lebensgefährten oder Ex-Partner. Argentiniens Frauen haben begonnen, sich in großem Stil zu organisieren, um dieser grassierenden Gewalt ein Ende zu setzen.
    Unter dem Motto „Nicht eine weniger“ ist eine neue feministische Bewegung entstanden. Hunderttausende Argentinierinnen gehen auf die Straße und fordern Anerkennung und Schutz, ein gesamtgesellschaftliches Umdenken, gleichen Lohn für gleiche Arbeit und das Recht auf legale Abtreibung. Die neue Frauen-Bewegung hat mittlerweile weite Teile Lateinamerikas erfasst. WELTjournal-Reporterin Julieta Rudich begleitet die argentinischen Tango-Sängerinnen Claudia Levy und Noelia Moncada bei ihrem sehr persönlichen Engagement gegen die Macho-Gewalt, die viele Frauen das Leben kostet. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 24.11.2021ORF 2
  • Folge 36
    Wie gehen die Söhne und Töchter der Schergen einer Diktatur mit den Verbrechen ihrer Väter um? Während in Deutschland und Österreich die Nazi-Vergangenheit in vielen Familien nach wie vor tabuisiert wird, haben sich in Argentinien die Kinder der Folterer und Mörder zusammengeschlossen, um über die Schuld ihrer Eltern zu sprechen. Während der Militärdiktatur von 1976 bis 1982 wurden in Argentinien mehr als 30.000 Oppositionelle und Kritiker getötet. „Ich will ihn nicht lieben, das schmerzt zu sehr“, sagt Analía Kalinec, die erst als Erwachsene erfahren hat, dass ihr Vater im Auftrag der Militärjunta hunderte Menschen gefoltert und ermordet hat.
    2010 wurde der Polizeikommissar wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit zu lebenslanger Haft verurteilt. Analía Kalinec hat sich mit anderen Söhnen und Töchtern der Vollstrecker der Militärjunta zusammengetan: „Ungehorsame Geschichten“ nennt sich die Gruppe, die zur Aufklärung der Verbrechen ihrer Väter beitragen und jegliche Straferleichterung verhindern will. WELTjournal-Reporterin Julieta Rudich hat Analía Kalinec und ihre Mitstreiter in Buenos Aires getroffen und zeigt ein weltweit einzigartiges Projekt der Vergangenheitsbewältigung. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 22.12.2021ORF 2
  • Folge 1
    Für die österreichische Regierung galt sie als Vorbild, doch die restriktive dänische Migrationspolitik sorgt europaweit für Schlagzeilen. Eingeführt wurden die harten Maßnahmen gegen Migranten unter der damals konservativen Regierung, die jetzige sozialdemokratische Regierung hat sie noch verschärft. Doch manches stellt sich im Nachhinein als rechtswidrig heraus: Vor kurzem wurde die frühere dänische Migrationsministerin zu 60 Tagen Haft verurteilt, weil sie mit einer besonders harten Maßnahme gegen dänisches und internationales Recht verstoßen hat. Das WELTjournal zeigt die Auswirkungen des sogenannten dänischen ‚Ghetto-Gesetzes‘, das Parallelgesellschaften verhindern soll.
    In Problemvierteln mit hoher Arbeitslosigkeit, geringem sozio-ökonomischen Status, hoher Kriminalität, und hohem Zuwanderer-Anteil können bei Delikten etwa doppelt so hohe Strafen verhängt werden. Bessert sich die Situation nicht innerhalb von fünf Jahren, werden Sozialwohnungen abgerissen und „nicht-westliche“ Bewohner, dh Menschen mit Migrationshintergrund, zwangsumgesiedelt. Während die einen im „Ghetto-Plan“ die Lösung im Umgang mit Parallelgesellschaften sehen, stellt er für viele Bewohner und Bewohnerinnen das Leben schlagartig auf den Kopf. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 12.01.2022ORF 2
  • Folge 2
    Seit zwei Jahren hält die Corona-Pandemie die Welt in Atem, obwohl es mit der Impfung seit einem Jahr ein Mittel gäbe, sie unter Kontrolle zu bringen. Doch in vielen Ländern ist die Impfrate gegen die hochinfektiöse und potentiell gefährliche Virus-Erkrankung zu niedrig, eine allgemeine Impfpflicht als Ultima Ratio gilt als unpopulär. Im WELTjournal berichten ORF-Korrespondenten und -Reporter aus den USA und Kanada, Australien, Frankreich, Großbritannien, Italien und der Schweiz über die jeweilige Impfpolitik und die unterschiedlichen Corona-Maßnahmen in ihren Ländern.
    Italien hat etwa eine Impfpflicht für über 50jährige eingeführt, am Arbeitsplatz gilt 3G bei kostenpflichtigen Tests. Personen ohne Impfung dürfen in Italien keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzen. In Frankreich gilt im Gesundheitssektor und bei der Feuerwehr eine Impfpflicht. Die kanadische Provinz Quebec will eine Steuer speziell für Menschen einführen, die sich nicht impfen lassen wollen. Australien fährt eine besonders strenge Corona-Politik: die Millionenstadt Melbourne war insgesamt 9 Monate im Lockdown, die Einreise ist selbst für australische Staatsbürger schwierig.
    Ein Streifzug durch die unterschiedlichen Zugänge, die Pandemie unter Kontrolle zu bringen von US-Korrespondent Christophe Kohl, Frankreich-Korrespondentin Cornelia Primosch, Großbritannien-Korrespondentin Eva Pöcksteiner, Italien-Korrespondentin Cornelia Vospernik, Schweiz-Korrespondentin Marion Flatz-Mäser und WELTjournal-Reporterin Claudia Zohner. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 26.01.2022ORF 2
  • Folge 3
    Wenn am 4. Februar in Peking die Olympischen Winterspiele beginnen, herrschen in China schon lange strenge Überwachung und Kontrolle – und das nicht nur corona-bedingt. China baut sein rigides digitales Überwachungssystem laufend weiter aus, inklusive Sanktionen seiner Bürger und Bürgerinnen bei Fehlverhalten und Privilegien bei Wohlverhalten. Das WELTjournal zeigt, wie sich die totale Kontrolle der Staatsbürger schleichend und für viele oft unbemerkt vollzieht. Neben den omnipräsenten Überwachungskameras ist es vor allem die digitale ‚Schöne neue Welt‘, die die umfassende Kontrolle vorantreibt: die Clicks am Smartphone ermöglichen Annehmlichkeiten und Konsum, doch der technologische Fortschritt im Alltag wird mit permanenter Datenerfassung für den Staat verknüpft. Aus Bequemlichkeit wird Akzeptanz. Das macht Big Data so attraktiv und so gefährlich – nicht nur in China. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 02.02.2022ORF 2
  • Folge 4
    In der Rebellenhochburg Idlib ist der syrische Bürgerkrieg zuletzt wieder eskaliert, hunderttausende Menschen sind auf der Flucht. Unter den Rebellen sind Dschihadisten, Islamisten und IS-Kämpfer, die ebenso wie die Türkei gegen den syrischen Machthaber Assad kämpfen, der wiederum von russischen Einheiten unterstützt wird. Der IS ist zwar territorial besiegt, doch die Gefahr, dass die Islamisten wieder erstarken, ist größer denn je. WELTjournal-Chefin Christa Hofmann hat die ehemalige IS-Hochburg Rakka im Norden Syriens besucht. Von dort aus haben die Islamisten ein Gebiet so groß wie Großbritannien mit ihrem Terrorregime überzogen, am Naim-Platz in Rakka öffentliche Enthauptungen durchgeführt.
    Sie war im berüchtigten IS-Gefangenlager Al-Hol, in dem auch tausende europäische Dschihadistinnen festgehalten werden, unter ihnen die Salzburgerin Maria G., die mit einem IS-Kämpfer verheiratet war und die Niederländerin Daniela, die dem IS nach wie vor die Treue hält. Und sie hat die berühmten kurdischen Frauenmilizen besucht, die damals maßgeblich am Sieg über den IS beteiligt waren. Zahllose jungen Kurdinnen, oftmals kaum 20 Jahre alt, haben im Kampf gegen den IS ihr Leben verloren. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 09.02.2022ORF 2
  • Folge 5
    Seit Wochen wird auf höchster diplomatischer Ebene vermittelt, doch eine Entspannung im Ukraine-Konflikt ist nicht in Sicht. Ein Telefonat zwischen US-Präsident Biden und Russlands Präsident Putin blieb ergebnislos. Am Dienstag reist der deutsche Kanzler Olaf Scholz nach Moskau. Der Westen versucht mit Nachdruck einen Einmarsch Russlands in die Ukraine zu verhindern und droht im Fall mit harten Sanktionen. Die Ukraine-Krise zeigt einmal mehr, dass Russland auf der großen Bühne der Weltpolitik zurück ist und Wladimir Putin seine geopolitische Strategie konsequent durchsetzt. Was steckt hinter dieser Neuauflage des Kalten Krieges? Das WELTjournal beleuchtet die Entwicklung der russischen Außenpolitik unter Präsident Putin und zeichnet seine strategischen Ziele nach: Russland soll international wieder eine zentrale Rolle spielen, respektiert und militärisch gefürchtet von den Weltmächten.
    Von Syrien über Osteuropa bis Afrika, immer wieder überrascht Putin den uneinigen Westen durch taktische Schläge. Der Kreml-Chef bezieht außenpolitisch ganz unverhohlen Stellung, ohne dass ihm andere Staaten Einhalt gebieten. Es besteht kein Zweifel: Der russische Bär ist zurück auf dem internationalen Parkett! (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 16.02.2022ORF 2
  • Folge 6
    Der Krieg und Russlands Invasion in der Ukraine haben weltweit Entsetzen ausgelöst. Ganz Europa sieht sich betroffen, die europäische und globale Nachkriegsordnung ist damit aufgekündigt. Präsident Putin hat gar die Atomstreitkräfte in Alarmbereitschaft versetzt – eine in der Form noch nie dagewesene Eskalation. WELTjournal-Reporterin Vanessa Böttcher berichtet von der polnisch-ukrainischen Grenze, wo zigtausende Menschen aus der Ukraine ankommen, um sich in Sicherheit zu bringen. ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz schildert die Lage in der Hauptstadt Kiew, auf die russische Lastwagen-Kolonnen zusteuern. WELTjournal-Reporter Patrick Hafner zeigt, wie sich die NATO-Osterweiterung auf den russisch-ukrainischen Konflikt ausgewirkt hat und wie sehr mit der aktuellen Eskalation die Gas-Versorgung Europas in Mitleidenschaft gezogen werden könnte. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 02.03.2022ORF 2
  • Folge 7
    Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine hat unzählige Länder rund um den Globus in verheerende Zwangslagen und ein schier unlösbares Dilemma gestürzt. In Ost und West könnten jahrzehntelange Bündnisse und wirtschaftliche Verflechtungen ins Wanken geraten. Die USA, China, Europa und die arabische Welt stehen vor unabsehbaren militärischen, politischen und wirtschaftlichen Konsequenzen. Im WELTjournal berichten ORF-Korrespondenten aus Russland, China und den USA, aus Deutschland, Frankreich, der Türkei und Ägypten, wie sich der Ukraine-Konflikt auf ihre Länder auswirkt und vor welch enormen Herausforderungen sie nun stehen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 09.03.2022ORF 2
  • Folge 8
    Auch wenn Russland die Ukraine offenbar nicht so schnell erobern konnte wie geplant, besteht kein Zweifel, dass sich hier zwei höchst ungleiche Kontrahenten gegenüber stehen: die hochgerüstete, zahlenmäßig weit überlegene russische Atom-Macht und die ukrainische Armee, die zwar eine enorme Kampf- und Verteidigungsbereitschaft vorweist, aber in jeder Hinsicht unterlegen ist. Das WELTjournal zeigt ein Porträt der beiden Staatschefs, die als Sinnbild gelten für die Ungleichheit Russlands und der Ukraine und die unterschiedlicher nicht sein könnten: auf der einen Seite Russlands Präsident Putin, der sein Land seit mehr als 20 Jahren zunehmend autoritär und diktatorisch regiert. Auf der anderen Seite der junge ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der als Schauspieler und Kabarettist eher zufällig zum Präsidenten gewählt wurde und sich jetzt in einem Krieg wiederfindet. Ein Bericht von Alexander Kofler und Isabella Purkart. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 16.03.2022ORF 2
  • Folge 9
    Angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine herrscht vor allem in den baltischen Staaten größte Sorge. Die Menschen in Estland, Lettland und Litauen haben Angst, das nächste Ziel einer russischen Invasion zu werden. Das Baltikum war fast 50 Jahre Teil der Sowjetunion. Seit 1991 sind Estland, Lettland und Litauen unabhängig und als einzige ehemalige Sowjetrepubliken Mitglieder der EU und der NATO. Das WELTjournal zeigt, wie sensibel die Lage des Baltikums an der Ostgrenze Russlands ist und wie groß die Beunruhigung vor allem unter den älteren Menschen, die damals unter sowjetischer Herrschaft gelebt haben. Mit zunehmenden Spannungen sehen sich aber auch die russischen Minderheiten konfrontiert, die in Estland und Lettland ein Viertel der Bevölkerung ausmachen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 23.03.2022ORF 2
  • Folge 10
    Bei den ungarischen Parlamentswahlen am 3. April muss der rechtsnationale Regierungschef Viktor Orban zum ersten Mal seit 2010 ernsthaft um seine Macht fürchten. Die Opposition, von Links bis Rechtsaußen, hat sich auf den Konservativen Peter Marki-Zay als gemeinsamen Spitzenkandidaten geeinigt. Sie hofft auf eine Ablöse Orbans, dem sie Korruption und einen autokratischen Führungsstil vorwirft. Das WELTjournal zeigt, wie Orbans Konzept der sogenannten illiberalen Demokratie Ungarn verändert hat und wie sehr es die EU unter Druck bringt. Diese will die Einschränkung demokratischer Grundrechte, die Aushöhlung des Rechtsstaats und die Knebelung der Medien in einem Mitgliedsland nicht hinnehmen und hat die Vergabe von EU-Mitteln an Bedingungen geknüpft – zur Empörung von Viktor Orban. Der ehemalige EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker nimmt sich kein Blatt vor den Mund und nennt Orban gerne und nur halb-scherzhaft einen Diktator. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 30.03.2022ORF 2
  • Folge 11
    Die westukrainische Stadt Lemberg ist zu einem der größten Auffanglager für Menschen aus den umkämpften Teilen der Ukraine geworden. Mehr als 400.000 Flüchtlinge, vor allem Frauen und Kinder, sind mittlerweile in Lemberg mit seinen 750.000 Einwohnern. Die einst blühende Touristenmetropole, die in der K&K-Zeit zu Österreich gehörte, ersucht internationale Organisationen dringend um Hilfe. Ost-Europa-Korrespondent Ernst Gelegs hat die ersten Kriegswochen in Lemberg verbracht und sah sich gleich bei der Ankunft am Bahnhof mit Fliegeralarm konfrontiert.
    Er berichtet von chaotischen Zuständen, Angst und Verzweiflung. Das Kinderspital ist überfüllt mit kleinen Patienten aus den umkämpften Gebieten. In Lembergs Schneidereien werden jetzt Splitterschutzwesten genäht. Die Durchzugsrouten der Stadt sind von Panzersperren und Straßenblockaden durchzogen. Die historischen Gebäude mit ihren prachtvollen Fassaden werden zum Schutz vor Bombensplittern eingerüstet. Eine Reportage aus einer Stadt, die über die Grenzen ihrer Belastbarkeit geht. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 06.04.2022ORF 2
  • Folge 12
    Die Corona-Pandemie hat Venedig eine Atempause verschafft. Lockdowns und weltweite Reisebeschränkungen haben dazu geführt, dass die gewohnten Touristenströme ausgeblieben sind. Aber es wurde auch deutlich, wie wenige Einheimische nur noch in der Lagunenstadt leben. Venedig ist auf dem Weg eine Geisterstadt zu werden. Wie die Zukunft des Tourismus aussehen kann und soll, darüber wird zurzeit viel debattiert. Die meisten BewohnerInnen wollen ihre, in den vergangenen zwei Pandemie-Jahren gewonnene Lebensqualität nicht mehr aufgeben, und wehren sich gegen ein Zurück zum Massentourismus. Doch auf der anderen Seite steht die Tourismusbranche als wichtigster Wirtschaftsfaktor auf dem Spiel.
    Im WELTjournal kommen VenezianerInnen zu Wort, wie der Rechtsanwalt Andrea Zorzi, der Flashmobs gegen neue touristische Bauvorhaben in einem der letzten intakten Wohnviertel organisiert, weil er für seine Kinder ein Venedig mit Zukunft schaffen will. Und wie die Künstlerin Sara Tirelli, die überzeugt ist, dass ein „Weiter wie bisher“ der Untergang der Stadt wäre. Sie zeigt ein Venedig, in dem gerade die Weichen gestellt werden, um wieder eine lebenswerte Stadt und kein touristischer Vergnügungspark zu sein. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 13.04.2022ORF 2
    Österreichische Erstausstrahlung ursprünglich für den 16.02.2022, dann für den 23.02.2022 angekündigt
  • Folge 13
    Spannung und Sorge herrscht in Frankreich vor der Stichwahl zwischen Präsident Emmanuel Macron und seiner Herausforderin Marine Le Pen von der rechtsextremen Partei Rassemblement National. Nach Umfragen liegt Macron nur um wenige Prozentpunkte vor Le Pen. Das Ergebnis könnte knapp werden. ORF-Frankreich-Korrespondentin Cornelia Primosch hat für das WELTjournal die beiden Kandidaten im Wahlkampf begleitet. Der überzeugte Pro-Europäer Macron ist zuletzt wegen der Corona-Maßnahmen, der Lockerung des Kündigungsschutzes und seines Rufs als arroganter Einzelgänger unter Druck geraten. Die Rechtsnationalistin Le Pen setzte hingegen auf Volksnähe und machte die schwindende Kaufkraft und die steigenden Lebenshaltungskosten zum Wahlkampfthema. Sie verpasste sich ein gemäßigteres Image und gilt mittlerweile in Teilen des rechten bürgerlichen Lagers als wählbar. Für Europa und die EU steht viel auf dem Spiel. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 20.04.2022ORF 2
  • Folge 14
    Die islamische Welt befindet sich gerade im Fastenmonat Ramadan, in dem gläubige Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang keine Nahrung zu sich nehmen dürfen – ein spiritueller Monat, in dem sie sich ihrem Gott besonders nahefühlen und in dem Solidarität mit den Armen im Zentrum steht. Beim Brechen des Fastens in den Abend- und Nachtstunden ist der Ramadan eine überaus festliche Zeit, ähnlich der Weihnachtszeit bei Christen: die Familie kommt zu einem Festmahl zusammen, Freunde und Kollegen laden sich gegenseitig ein und es wird sichergestellt, dass auch die Armen nicht hungrig ins Bett gehen.
    Doch heuer ist der Ramadan für viele Muslime eine Herausforderung, denn die durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg weltweit gestiegenen Nahrungsmittelpreise dämpfen die Festlichkeiten erheblich. ORF-Korrespondent Karim El-Gawhary hat sich für das WELTjournal in der 20 Millionen-Stadt Kairo ins Ramadan-Getümmel geworfen, bricht das Fasten mit einer Familie in einem der ärmeren Viertel der Stadt und spricht mit ihnen über die Schwierigkeiten, ein festliches Essen auf den Tisch zu bringen.
    Er begleitet Freiwillige aus einem wohlhabenden Stadtteil, die eine Art Ramadan-Home-Delivery-Mahl zubereiten und in den Armenvierteln verteilen. Vor allem aber nimmt er die Zuschauer mit in die dekorierten Straßen, zu den Ramadan-Laternen und den leuchtenden Kinderaugen – und nimmt schließlich selbst die Trommel in die Hand, um durch die Gassen zu ziehen und die Fastenden daran zu erinnern, dass sie vor Sonnenaufgang, bevor das Fasten wieder beginnt, noch eine letzte Mahlzeit zu sich nehmen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 27.04.2022ORF 2
  • Folge 15
    Wenn heute von Südtirol die Rede ist, meint man eine prosperierende Region, der malerische Landschaften und ein spannender Mix aus deutscher, ladinischer und italienischer Lebensweise ein einzigartiges Flair verleihen. Doch noch in den 1960er Jahren explodierten hier Bomben und es gab Todesopfer. Der Südtirol-Terrorismus richtete sich gegen die Unterdrückung und Bevormundung durch den italienischen Staat. Österreich brachte die Südtirol-Frage vor die UNO. Die zähen diplomatischen Verhandlungen führten schließlich 1972, vor 50 Jahren, zu einem neuen Autonomie-Statut, das dem zerrissenen Landstrich weitgehende Selbstbestimmung, Frieden und Wohlstand brachte. WELTjournal-Reporterin Ines Pedoth ist selbst Südtirolerin und weiß, wieviel die Menschen im Land trennt und verbindet zugleich.
    In ihrer Reportage beleuchtet sie das sogenannte ‚ethnische Proporz-System‘, ein Pfeiler der Autonomie, der die Vergabe von öffentlichen Ämtern und Geldern nach Sprachgruppen aufschlüsselt. Für Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher ist es ein einzigartiges Befriedungsinstrument „in einer Situation, wo es immer die Sorge gibt, dass die anderen mehr bekommen, und man selbst benachteiligt wird.“ Wer zweisprachig aufgewachsen ist, wie die jungen Aktivisten Zeno Oberkofler und Max Gurschler, empfindet den Zwang, sich für eine Sprachgruppe entscheiden zu müssen, als ‚ethnische Fußfessel‘. Ines Pedoth begleitet die beiden durch Bozen und erfährt, wie sehr das Proporz-System ihr Leben einengt. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 04.05.2022ORF 2
  • Folge 17
    Der gewaltsame Polizeieinsatz Israels gegen den Trauerzug für die getötete palästinensisch-amerikanische Journalistin Shireen Abu Akleh hat international Entsetzen ausgelöst. Israelische Polizisten hatten die Prozession im arabischen Ost-Jerusalem gestürmt und waren mit Schlagstöcken gegen Trauergäste und die Sargträger vorgegangen. Die Europäische Union, die USA und die UNO zeigten sich schockiert und forderten Respekt für die Trauernden. Das WELTjournal zeigt die aktuellen Ereignisse um den Tod und das Begräbnis der im Nahen Osten allseits bekannten und beliebten Fernsehjournalistin – und beleuchtet das schwierige Leben der Palästinenser im annektierten Ost-Jerusalem, wo auch Shireen Abu Akleh lebte.
    Eine Baugenehmigung zu bekommen ist für Palästinenser dort nahezu unmöglich. Der junge Familienvater Nayef etwa lebt in ständiger Angst, dass die israelischen Behörden sein kleines Häuschen abreißen. Die 18jährige Muna wiederum muss mitansehen, wie jüdische Siedler in den Zubau zu ihrem Elternhaus einziehen, der für ihre eigene Familie gedacht war. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 25.05.2022ORF 2
  • Folge 18
    Regierungen kommen und gehen, die Königin bleibt. Die britische Queen Elizabeth II. feiert im Juni 2022 ihr 70jähriges Thronjubiläum. Sie hat 14 Premierminister miterlebt und diese zu mehr als 3.500 wöchentlichen Privataudienzen empfangen: vom wohl bedeutendsten britischen Staatsmann Winston Churchill, der von seiner jungen Königin begeistert war, über die schwierige Beziehung zur Eisernen Lady Margaret Thatcher, bis hin zum Brexiteer Boris Johnson. Das WELTjournal beleuchtet das Verhältnis zwischen der Queen und den britischen RegierungschefInnen. Der Film lässt zugleich die 70 Jahre ihrer Regentschaft Revue passieren, mit den freudigen und tragischen Ereignissen im Königshaus sowie den gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen, die Großbritannien in den vergangenen Jahrzehnten geprägt haben. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 01.06.2022ORF 2
  • Folge 19
    Seit Russlands Präsident Putin die Ukraine überfallen hat, haben 200.000 Russen und Russinnen ihre Heimat verlassen. Kriegsgegner und Putin-Kritiker, Wehrdienstverweigerer und Künstler, Journalisten und Intellektuelle fürchten angesichts der autoritären staatlichen Kriegspropaganda Repressalien in Russland. Da eine Einreise in die EU für Russen schwierig ist, sind viele in die ehemalige Sowjetrepublik Georgien gegangen, unter ihnen die 24jährige Nika von der feministischen, regierungskritischen Punkband Pussy Riot. Oder Tichon, Moderator des mittlerweile geschlossenen letzten unabhängigen Fernseh-Senders TV-Rain. Andere wie die 76jährige Yelena sind in Russland geblieben und trotzen der Gefahr einer Verhaftung. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 08.06.2022ORF 2
  • Folge 20
    Ein Entwurf des mittlerweile konservativ dominierten Obersten Gerichtshofs in den USA sieht vor, dass das historische Urteil von 1973, das Abtreibungen legalisierte und in den USA als „Roe vs. Wade“-Entscheidung bekannt ist, gekippt wird. Etwa die Hälfte der 50 US-Bundesstaaten würde dann Schwangerschaftsabbruch verbieten oder stark einschränken – weiteres Spaltungspotenzial für die extrem polarisierte US-Gesellschaft. Das „WELTjournal“ zeigt, wie im konservativ-christlichen Missouri im Mittleren Westen das Recht auf Schwangerschaftsabbruch bereits seit Jahren ausgehöhlt wird.
    Von einst 30 Kliniken ist nur noch eine einzige geblieben. Ärzte und medizinisches Personal werden von Abtreibungsgegnern und religiösen Extremistinnen und Extremisten angegriffen und terrorisiert. Viele Frauen weichen für einen Schwangerschaftsabbruch in den liberalen Nachbarstaat Illinois aus, doch auch das wollen Anti-Abtreibungsaktivisten verhindern. Sie fordern ein Gesetz, das Frauen verbietet, Missouri zu verlassen, um anderswo eine Abtreibung vornehmen zu lassen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 22.06.2022ORF 2
  • Folge 21
    Heute Mittwoch fällt das Urteil gegen den einzigen überlebenden Attentäter des Anschlags auf das Pariser Konzerthaus Bataclan. 89 Menschen starben am 13. November 2015, als schwerbewaffnete islamistische Terroristen ein Konzert der Heavy-Metal-Band „Eagles of Death Metal“ im Bataclan stürmten und das Feuer auf die Zuschauer eröffneten. 39 weitere starben am selben Tag bei Angriffen islamistischer Terroristen auf Cafés und Restaurants in der Nachbarschaft, ein weiterer Mann starb bei einem Sprengstoffanschlag vor dem Fußball-Stadion ‚Stade de France‘. Im WELTjournal sprechen Menschen, die an diesem Abend im Bataclan waren und den Angriff direkt miterlebt haben. Sie erzählen, welchen Gefahren sie ausgesetzt waren, welche Entscheidungen sie getroffen haben und wie sie es geschafft haben, zu überleben. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 29.06.2022ORF 2
  • Folge 22
    Seit Russlands Angriff auf die Ukraine geht ein Riss durch die russland-deutsche Community. Mehr als 2,5 Millionen deutsch-stämmige Russen und ehemalige Bewohner der Sowjetunion leben in Deutschland. Sie fühlen sich zunehmend angefeindet und in einen Loyalitätskonflikt gedrängt. Das WELTjournal zeigt das Dilemma, in dem sich Russlanddeutsche mit dem Ukrainekrieg wiederfinden. In Würzburg Heuchelhof, einem Stadtteil, in dem viele von ihnen wohnen, wird eine Kirche mit riesigen „Z“ beschmiert, dem Symbol für einen Sieg Russlands. Eine russland-deutsche Geschäftsbesitzerin wiederum wird wiederholt bedroht, die Auslagescheiben werden eingeschlagen. Ängste und Konflikte in der Community nehmen zu und reichen teils bis tief in die einzelnen Familien hinein. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 06.07.2022ORF 2
  • Folge 23
    Nach zahlreichen Skandalen und mehr als 50 Rücktritten von Regierungsmitgliedern musste Boris Johnson als Parteichef der Konservativen und damit als britischer Premierminister den Hut nehmen. Bis die Nachfolge geklärt ist, wird er im Amt bleiben. Boris Johnson war als Politiker von Beginn an umstritten. Noch als Bürgermeister von London war er eine der Gallionsfiguren der Brexit-Befürworter. Als Premier hat er Großbritannien aus der EU geführt. Sein Slogan „Let’s get Brexit done“ ist legendär. Jetzt ist Boris Johnson Geschichte, doch die Folgen des Brexit werden das Land noch länger beschäftigen.
    Für das WELTjournal hat Großbritannien-Korrespondentin Eva Pöcksteiner mit Menschen im Vereinigten Königreich darüber gesprochen, wie sich ihr beruflicher und privater Alltag seit dem Brexit verändert hat – von der Fischerei über die Musikbranche bis zu Studierenden, von kleinen Geschäften bis zu großen Firmen. Seit dem EU-Austritt fehlen viele Arbeitskräfte vom europäischen Festland und die Nord-Irland Debatte ist wieder aufgeflammt. Was ist geblieben von den Brexit-Versprechen: mehr Freiheit, mehr Geld und weniger Bürokratie für die Britinnen und Briten? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 20.07.2022ORF 2
  • Folge 24
    Rekordtemperaturen von mehr als 40 Grad in Großbritannien, in weiten Teilen von Spanien, Portugal und Frankreich brennen zahlreiche Wälder. Der Wind facht die Feuer immer wieder an und erschwert die Löscharbeiten. Die große Hitze hat auf der Iberischen Halbinsel schon mehr als tausend Todesopfer gefordert. Und das ist nur der Anfang. Denn der Klimawandel beschert Europa mit jedem Jahr heißer werdende Sommer. Das „WELTjournal“ zeigt, wie der Kampf gegen eine immer bedrohlicher werdende Dürre aussehen kann und wie wir mit der zunehmenden Trockenheit umgehen können. Welche wissenschaftlichen sowie land- und forstwirtschaftlichen Maßnahmen möglich sind und welche politischen Weichenstellungen es dafür braucht: anstelle der EU-Flächensubventionierung fordern Wissenschafter/​innen und NGOs eine Agrar-Politik, die vor allem auf Nachhaltigkeit setzt. Am Beispiel des Nuntasi-Sees im Südosten Rumäniens zeigt sich, wie die zunehmende Wüstenbildung ganze Landstriche vernichtet. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 27.07.2022ORF 2
  • Folge 25
    In Südamerika schlägt das politische Pendel wieder nach links. Neben Mexiko, Kolumbien und Honduras erlebt auch Chile, das lange unter den Nachwirkungen der Diktatur Pinochet litt, eine radikale Wende. Mit dem 36jährigen Gabriel Boric ist erstmals in Chile ein ehemaligen Studentenführer zum Präsidenten gewählt worden. Weltjournal-Reporterin Julieta Rudich reist in das aufgewühlte südamerikanische Land, in dem in den letzten Jahren die Kluft zwischen Arm und Reich enorm gewachsen ist und die hohen Treibstoffpreise zu Protestwellen geführt haben. Sie begleitet Arbeiterinnen, die während der Pandemie ein ganzes Stadtviertel auf einer Müllhalde gebaut haben. Und sie beobachtet das Tauziehen um eine neue Verfassung, die Chile sozial gerecht machen soll. Frauen, Indigene und andere bisher diskriminierte Bevölkerungsgruppen betreten nun die politische Bühne. Jenseits der Anden spricht man vom Anbruch einer neuen politischen Ära. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 03.08.2022ORF 2
  • Folge 26
    Vor genau einem halben Jahr, am 24. Februar 2022, hat Russland seinen Angriffskrieg auf die Ukraine begonnen. Seither produziert der Krieg Tag für Tag neue Grausamkeiten auch an der Zivilbevölkerung: Zivilisten werden getötet oder verschleppt, Wohnhäuser, Einkaufszentren und Bahnhöfe zerbombt, Vergewaltigung und Folter als Kriegsmittel eingesetzt. Fotos, Videos und Aussagen von Augenzeugen und Betroffenen zu mutmaßlichen Kriegsverbrechen werden über soziale Medien im Internet geteilt. Kaum ein Krieg ist so gut dokumentiert wie dieser. Die ukrainische Justiz ermittelt bereits in mehr als 20.000 Fällen. Zugleich arbeiten hunderte Freiwillige, MenschenrechtsaktivistInnen, internationale Ermittlerteams und lokale Behörden seit den ersten Tagen des Kriegs an dessen Aufarbeitung.
    Doch Kriegsverbrechen aufzuklären, Täter ausfindig zu machen und vor Gericht zu bringen, ist ein langer und zäher Prozess. Weltjournal-Reporterin Vanessa Böttcher hat sich die Ermittlungen vorort angesehen. Sie ist in die Vororte Kiews gereist, nach Bucha, Irpin, Borodjanka und Motyzhyn, um sich dort auf Spurensuche zu begeben. Für ihre Weltjournal-Reportage trifft sie Ermittler der Generalstaatsanwaltschaft, Gerichtsmediziner, begleitet AktivistInnen zu den Schauplätzen der Kriegsverbrechen und spricht mit Augenzeugen und Betroffenen über das, was in den ersten Wochen des Kriegs rund um die Hauptstadt Kiew passiert ist. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 24.08.2022ORF 2
  • Folge 27
    Am 25. September wird in Italien gewählt, und die Trends davor sind eindeutig: das Land steht vor einer rechten Wende. Die aus den Postfaschisten hervorgegangene Partei Fratelli d’Italia, also Brüder Italiens, ist laut Umfragen mit 25% die stimmenstärkste Partei im Land und gleichzeitig der Motor eines Rechtsbündnisses, das aus zwei Rechtsparteien und einer Mitterechtspartei besteht. Fratelli d’Italia, die ebenfalls rechte Lega von Matteo Salvini und die Forza Italia von Silvio Berlusconi gehören im EU-Parlament unterschiedlichen Fraktionen an. Sie unterscheiden sich in der Frage der Ukraine und der Russland-Sanktionen und suchen einen geradezu unmöglichen Kompromiss zwischen mehr Autonomie für die Regionen, die die Lega verspricht und einem Präsidialsystem nach französischem Zuschnitt, das Fratelli d’Italia wollen.
    Im Wahlkampf werden diese Unterschiede übertüncht, ist doch gar eine Zweidrittelmehrheit, die Verfassungsänderungen ermöglichen würde, in greifbarer Nähe. Aber wie viel Spielraum gibt es eigentlich angesichts der drängenden Probleme von Teuerung, Energiepreisen und drohenden Massenschließungen? Italien-Korrespondentin Cornelia Vospernik hat Exponenten der Rechtsparteien gefragt und ist für das WELTjournal durchs Land gefahren um an einigen Beispielen zu illustrieren, dass das Versprechen der Entfesselung das eine ist, die Fesseln der Realität aber etwas anderes. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 21.09.2022ORF 2
  • Folge 28
    Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine hat in Schweden und Finnland zu einer sicherheitspolitischen Zeitenwende geführt. Die beiden skandinavischen Länder, die jahrzehntelang ihre militärische Neutralität betonten, treten der NATO bei. Beide verfügen über schlagkräftige Armeen, die die NATO deutlich stärken. Im Gegenzug sichert die NATO-Mitgliedschaft Schweden und Finnland im Angriffsfall gemeinsame militärische Verteidigung zu. Russland hat bereits vor Konsequenzen gewarnt. Gerade durch den Beitritt Finnlands kommt es zu einer neuen 1.300 Kilometer langen Grenze zwischen einem NATO-Mitglied und Russland.
    Genau solch ein Heranrücken wollte der russische Präsident Putin stets vermeiden. Das „WELTjournal“ – präsentiert von Patricia Pawlicki – zeigt am Mittwoch, dem 28. September 2022, um 22:30 Uhr in ORF 2 die Reportage „Finnland und Schweden – NATO statt Neutralität“, für die Isabella Purkart und Patrick A. Hafner durch Schweden und Finnland gereist sind und in der sie über Befürworter/​innen und Gegner/​innen dieses historischen Schritts berichten. In beiden Ländern ist erstmals eine Mehrheit der Bevölkerung für den NATO-Beitritt, Friedensaktivistinnen und -aktivisten hingegen bedauern den Verlust der Neutralität.
    „Wir verlieren unsere Stimme als Friedenswächter“, meint etwa der schwedische NATO-Gegner Rune Gardell. Kritik kommt auch von Menschenrechtsorganisationen: Das NATO-Mitglied Türkei will sich seine Zustimmung zum Beitritt Schwedens und Finnlands teuer abkaufen lassen, unter anderem durch eine Zusage der beiden Länder, dass sie – nach türkischer Lesart – Terrorverdächtige, vor allem kurdische Aktivisten, an Ankara ausliefern. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 28.09.2022ORF 2
  • Folge 29
    Der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini Mitte September hat im Iran eine Protestwelle ausgelöst. Die junge Frau verstarb, nachdem sie von der Religionspolizei verhaftet worden war. Der Grund: sie hatte ihr Kopftuch nicht den Regeln entsprechend getragen. Tausende DemonstrantInnen gingen danach auf die Straße und skandierten „Frau, Leben, Freiheit“. Was als Revolution der Frauen begann, hat inzwischen Menschen über alle sozialen und ethnischen Grenzen hinweg mobilisiert. Der sinnlose Tod der jungen Frau hat den Zorn auf das Mullah-Regime, das auf Gewalt und Erniedrigung basiert, entfacht. Mehr als 80 Menschen wurden bei den Protesten von Sicherheitskräften getötet.
    Weltweite Solidaritätsbekundungen und eine große iranische Diaspora unterstützen die regierungskritischen Demonstranten. Das WELTjournal zeigt neben den erschütternden Bildern aus dem Iran den preisgekrönten Film „Be my Voice, Sei meine Stimme“: er begleitet Masih Alinejad bei ihrer Arbeit im Exil in New York, wo sie seit Jahren den Kampf vieler Iranerinnen gegen das ultra-konservative Regime der Mullahs und den Hijab-Zwang unterstützt. Mit mehr als 7 Millionen Followern auf Social Media gehört die iranisch-amerikanische Journalistin zu den prominentesten und gefährdetsten Kritikerinnen des Mullah-Regimes in Teheran. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 12.10.2022ORF 2
  • Folge 30
    Der Ausgang der Präsidentschaftswahlen in Brasilien hat Auswirkungen auf die ganze Welt. Es ist nicht nur die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas, es liegen auch 60 Prozent des Amazonas-Regenwaldes, und damit der „grünen Lunge“ unserer Erde, in Brasilien. Der rechtsextreme amtierende Präsident Jair Bolsonaro hinterlässt nach nur 4 Jahren Rekordzahlen in Sachen Abholzung und wird zunehmend zu einer direkten Gefahr für die Demokratie des Landes. Da weder er noch sein Herausforderer Lula da Silva im ersten Wahlgang mehr als 50% der Stimmen bekommen hat, steht am 30. Oktober eine Stichwahl an. Den Umfragen nach ist Lula, der Kandidat der Linken, der Favorit. Das WELTjournal gibt einen Einblick in den erbitterten Wahlkampf zwischen zwei Männern, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
    Lula, der wegen Korruption verurteilt, erst nachdem das Oberste Gericht seine Haftstrafe aufgehoben hatte, zur Wahl antreten konnte, kämpft um die Stimmen der Arbeiter, die das Vertrauen in die Elite verloren haben. Bolsonaro verteilt ebenfalls Wahlgeschenke an die Arbeiterschicht und hat noch ein weiteres Ass im Ärmel: nach seinem Wahlsieg 2018 bedankte er sich großzügig bei seinen damaligen Unterstützern, den Evangelikalen, dem Militär und den Großgrundbesitzern, was ihm auch jetzt wieder ihre Stimmen garantieren wird. Doch wer das Land kennt, weiß, Überraschungen in letzter Minute sind in Brasilien eher die Regel als die Ausnahme. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 19.10.2022ORF 2
  • Folge 31
    Waffen und Abtreibung – das sind die beiden Streitfragen, die die USA seit Jahrzehnten spalten wie kaum ein anderes Thema. Seit der republikanisch dominierte Oberste Gerichtshof im Sommer das Abtreibungsrecht gekippt und nahezu zeitgleich das Recht, Waffen zu tragen, bestätigt hat, brodelt es in weiten Teilen der Gesellschaft mehr denn je. Noch immer setzt ein großer Teil der RepublikanerInnen auf Donald Trump und erkennt den Wahlsieg Joe Bidens nicht an. Bei den mit Hochspannung erwarteten Midterm-Wahlen am 8. November könnten die Republikaner die Macht im Kongress übernehmen und Biden die nächsten Jahre blockieren. WELTjournal-Reporterin Isabella Purkart hat sich in den USA angeschaut, wie das Land zusehends nach rechts driftet.
    Im konservativen Kansas, das sich wider Erwarten für die Beibehaltung des Abtreibungsrechts ausgesprochen hat, spricht sie mit Pro-Life-Aktivisten, die Schwangerschaftsabbruch selbst nach einer Vergewaltigung verbieten wollen. In Texas ist ein solches Verbot bereits in Kraft und trifft junge Frauen wie die Künstlerin Michaela: „Es nimmt Frauen die Selbstbestimmung über ihren Körper,“ sagt sie. An einer kleinen Schule nahe Uvalde, wo heuer bei einem Amoklauf 21 Menschen getötet wurden, trifft Isabella Purkart LehrerInnen, die nun bewaffnet werden. „Schlimme Dinge werden immer passieren. Der einzige Weg dagegen anzukommen, ist, Schusswaffen auf die richtige Art und Weise zu verwenden“, sagt Schulleiter Michael Derry. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 02.11.2022ORF 2
  • Folge 33
    Es ist die umstrittenste Fußball-Weltmeisterschaft aller Zeiten, die am 20. November in dem kleinen Wüstenstaat Katar am Persischen Golf beginnt. Die Vorwürfe rund um die WM-Vergabe reichen von Korruption bis Spionage, von Ausbeutung hunderttausender Arbeitsmigranten bis zum enormen CO2-Ausstoß. Es ist die erste WM, die in den Winter verlegt wurde, weil die Temperaturen im Sommer 50 Grad und mehr erreichen. Doch selbst im November werden die neu errichteten Stadien extra gekühlt. WELTjournal-Chefin Christa Hofmann hat sich in Katar angesehen, wie sich das konservativ-muslimische Emirat mit Mega-Sport-Events wie der Fussball-WM auf internationaler Bühne etablieren will. Sie hat WM-Stadien besucht und mit Gastarbeitern gesprochen, mit katarischen Funktionären und WM-Fanbeauftragten, mit Katar-Kennern und Nahost-Experten. Ein Lokalaugenschein in einem Land, zwischen Tradition und Moderne, zwischen Autoritarismus und dem Bestreben, auf der Weltbühne eine gewichtige Rolle zu spielen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 16.11.2022ORF 2
  • Folge 1
    Seit Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine ist in Schweden ein altes, längst überwunden geglaubtes Bedrohungsszenario wieder real geworden. Was 2014, nach der russischen Annexion der Krim, in Schweden noch unvorstellbar war, wird jetzt von einer großen Mehrheit mitgetragen: der Nato-Beitritt. Die Angst vor einer russischen Invasion ist groß geworden. Die Regierung bereitet die Bevölkerung daher auf ein Worst-Case-Szenario vor und will ihre BürgerInnen zu Preppern erziehen. Das WELTjournal zeigt, wie Schwedens Zivilbevölkerung sich für den Ernstfall rüstet und aktiv Krisenvorsorge betreibt: Robin, ein Familienvater aus Stockholm hat in seiner Wohnung stets ausreichend Vorräte, um einige Wochen autark überleben zu können.
    Regelmäßig fährt er mit Frau und Kindern in die Wälder, um ein paar Tage in der Wildnis zu trainieren. Pär Plüschke bietet Kurse für Prepper an und kann sich kaum mehr vor Anfragen retten. Bei der Hotline der schwedischen Zivilschutzbehörde stehen die Telefone nicht mehr still. Quer durch alle Bevölkerungsschichten legen die Menschen Lebensmittelvorräte an, trainieren Überlebenstechniken oder lassen sich sogar an der Waffe ausbilden. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 11.01.2023ORF 2
  • Folge 2
    Seit den 1980er Jahren ist der Bestand wildlebender Tiere um mehr als 60% zurückgegangen. Durch den Verlust von Lebensraum, durch illegale Jagd, Überfischung, Industrie, Giftmüll und Mono-Kultur-Landwirtschaft mit großflächigem Pestizid- und Herbizid-Einsatz gibt es immer weniger Säugetiere, Vögel, Reptilien und Fische auf der Welt. Auch die Artenvielfalt ist bedroht: Etwa eine Million Tier- und Pflanzenarten könnten in den nächsten Jahren ausgerottet sein – mit unabsehbaren Folgen. Im WELTjournal+ geht der britische Naturforscher Sir David Attenborough der Frage nach, wie es soweit kommen konnte und wie die Menschheit gegensteuern könnte. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 18.01.2023ORF 2
  • Folge 3
    Während das Mullah-Regime im Iran den Aufstand der Frauen blutig niederzuknüppeln versucht, werden Frauen im Nachbarland Afghanistan von den herrschenden radikal-islamischen Taliban nahezu komplett aus dem öffentlichen Leben verbannt. Seit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 hat sich das Leben für Frauen dramatisch eingeengt: Mädchen dürfen nur noch die Grundschule besuchen, von weiterführenden Schulen und Universitäten sind sie ausgeschlossen. Ohne männliche Begleitung dürfen sich Frauen im Land kaum noch bewegen und ihr Recht einer Arbeit nachzugehen wurde massiv eingeschränkt. In der Region Kandahar dürfen Frauen nur noch auf dem Rücksitz eines Autos sitzen, in der Hauptstadt Kabul ist ihnen inzwischen sogar ein Spaziergang im Park verboten.
    Das WELTjournal zeigt die beeindruckende Reportage der dänischen Filmemacherin Puk Damsgård aus dem Sommer 2022. Von Kabul bis in die abgelegene Provinz Kandahar trifft Damsgård mutige Menschen, die sich gegen das Terror-Regime auflehnen: Wie die Betreiberinnen von Radio Begum, dem letzten Radiosender im Land von Frauen für Frauen. Die Lehrerin Rahilla, die in einer geheimen Schule Mädchen unterrichtet hat. Und sie begleitet Matiullah Wesa, einen Lehrer und Menschenrechts-Aktivisten, der seit 2009 für den Zugang seiner Landsleute zu Bildung kämpft. Mit seinem Einsatz für Mädchenschulen riskiert er Tag für Tag sein Leben. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 01.02.2023ORF 2
  • Folge 4
    Der Prozess gegen den Schauspieler Florian Teichtmeister wegen des Besitzes zigtausender Bilder und Videos von Kindesmissbrauch hat das weltweite kriminelle Geschäft mit sexuellem Missbrauch von Kindern im Netz in die Schlagzeilen katapultiert. Bilder und Videos von sexuellen Übergriffen auf Minderjährige verbreiten sich so rasant, dass Strafverfolgungsbehörden oft nicht hinterher kommen. Das WELTjournal zeigt, wie sich Pädophile unter falschen Usernamen in Chatforen an Kinder und Jugendliche heranmachen. Wie schwierig es ist, die Täter zu entlarven und vor Gericht zu stellen. Wie langwierig bis nahezu unmöglich es ist, die Seiten und Netzwerke, auf denen sie Fotos und Videos austauschen, zu schließen.
    Und wie sich im Darknet Missbrauch und Vergewaltigungen von Kindern auf Bestellung als Livestream verbreiten: Hinter ihrem Computerbildschirm bezahlen Pädophile für Kindesmissbrauch, der live vor einer Kamera verübt und ins Netz gestreamt wird. Diese neue Art von Kindesmissbrauch findet meist in Südostasien statt, oft sind es die eigenen Eltern die ihre Kinder gegen Bezahlung vor der Kamera sexuell ausbeuten, um damit aus der Armutsfalle zu kommen. Die Kinder selbst bleiben meist ein Leben lang traumatisiert. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 08.02.2023ORF 2
  • Folge 5
    Mehr als 35 Tausend Todesopfer und zigtausende Verletzte. Eine Woche nach dem Erdbeben in der Türkei und Syrien, das eines der schlimmsten in der Region seit 100 Jahren war, werden kaum noch Überlebende geborgen. Laut Schätzungen der UNO könnte die Opferzahl auf über 50.000 steigen. Während viele der Überlebenden bei eisiger Kälte noch immer ohne Dach über dem Kopf ausharren, werden die Vorwürfe gegen die türkische Regierung immer lauter: einerseits sei die Hilfe viel zu spät angelaufen und andererseits haben Korruption und Betrug dazu geführt, dass tausende Häuser nicht nach den Erdbeben-Vorschriften gebaut wurden und jetzt eingestürzt sind.
    WELTjournal-Reporterin Vanessa Böttcher hat im Katastrophengebiet Rettungstrupps begleitet und miterlebt, wie schwierig es ist, Hilfe zu leisten, wenn nichts mehr funktioniert. Und sie hat Menschen wie Mohammet getroffen, einen freiwilligen Helfer aus Izmit, der schon beim großen Erdbeben 1999 viele Verwandte verloren hatte. Und sie hat in der komplett zerstörten Stadt Antakya – in der Region Hatay – mit Toriya gesprochen, ein junges Mädchen, das vor Jahren vor dem Krieg in Syrien geflohen ist, und jetzt zum zweiten Mal alles verloren hat.
    Während in der Türkei wenigstens Hilfe eingetroffen ist, kommt für die Menschen im vom Krieg bereits schwer zerstörten Syrien bis heute kaum internationale Unterstützung an. Die Einfuhr von Hilfsgütern gestaltet sich vor allem so schwierig, weil die Gebiete in Nordwest-Syrien von verschiedensten politischen Gruppierungen kontrolliert werden. Die internationale Gemeinschaft hat die Ärmsten der Armen einmal mehr im Stich gelassen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 15.02.2023ORF 2
  • Folge 6
    Am 24. Februar vor einem Jahr hat Russland die Ukraine überfallen. Im Krieg seither sind nach Schätzungen auf beiden Seiten jeweils mehr als 100.000 Menschen getötet oder verletzt worden. Zum Jahrestag wird eine neue großangelegte Offensive der russischen Armee befürchtet. WELTjournal-Reporter Patrick A. Hafner ist von der Hauptstadt Kiew im Norden bis an die Front bei der rückeroberten Stadt Cherson im Süden gefahren, in der die Bewohner ihr Leben unter ständigem Beschuss russischer Artillerie zu meistern versuchen. Zu Wort kommen erstmals auch ausländische Frontkämpfer, unter ihnen ein Österreicher: der 43jährige Vorarlberger mit dem Kampfnamen „Phönix“ ist als Freiwilliger mit großen Erwartungen in die Ukraine gegangen um deren Unabhängigkeit zu verteidigen und blickt nun desillusioniert auf seinen Einsatz zurück.
    Andere wiederum rüsten sich für eine befürchtete Neu-Invasion der russischen Armee aus dem Norden. Zivilisten der Territorialverteidigung, einer Art Bürgerwehr, legen Schützengräben an und lernen den Umgang mit der Waffe. Das Trauma, das der Angriffskrieg und die Kriegsverbrechen der russischen Armee hinterlassen haben, hat die Ukrainer mobilisiert, sich dem Feind mit allem was sie haben entgegenzustellen. Allerdings ist nicht jeder bereit, sein Leben zu riskieren. Junge Männer, die sich aus unterschiedlichsten Gründen nicht vorstellen können zu kämpfen, fühlen sich nach einem Jahr Krieg von weiten Teilen der Gesellschaft angefeindet. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 22.02.2023ORF 2
  • Folge 7
    Der Krieg gegen die Ukraine erschüttert zunehmend auch die russische Gesellschaft. Seit mit der Teilmobilmachung tausende Väter, Ehemänner, Brüder und Söhne an die Front geschickt wurden, verliert Putins sogenannte „Spezial-Operation“ in der Ukraine an Rückhalt. Russland-Korrespondentin Carola Schneider zeigt, wie sehr der Alltag der Russen und Russinnen durch den Krieg bestimmt ist. Sie trifft eine Familie, die nach Kriegsausbruch Russland verlassen hat, weil sie keine Perspektive mehr sieht und sich eine neue Existenz in Israel aufbauen will.
    Sie begleitet eine junge Künstlerin, die sich mit ihrer Kunst gegen den Krieg ausspricht und trotz Repressalien in ihrer Heimat bleibt. Weiters einen orthodoxen Priester, der sich – anders als seine Kirche – gegen den Krieg ausspricht und deshalb zu einer Geldstrafe verurteilt wurde. Und sie spricht mit einem jungen Mann, der von einem neuen Groß-Russland träumt und als Freiwilliger in den Krieg in die Ukraine gezogen ist, um – wie er sagt – die Russen im Donbass zu schützen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 01.03.2023ORF 2
  • Folge 8
    Seit fast einem halben Jahr gehen mutige IranerInnen gegen das klerikal-faschistische Regime ihres Landes auf die Straße. Was als Protest nach dem gewaltsamen Tod der jungen Mahsa Amini begonnen hatte, ist mittlerweile zur größten Herausforderung für die Führung in Teheran geworden: denn, obwohl das Mullah-Regime brutal gegen die DemonstrantInnen vorgeht, zahllose Menschen getötet oder inhaftiert und hingerichtet wurden, nehmen die Proteste kein Ende. WELTjournal-Reporterin Isabella Purkart hat mit Iranerinnen gesprochen, die für ein Leben in Freiheit riskieren, verhaftet, gefoltert oder getötet zu werden.
    „Wenn wir aus dem Gefängnis entlassen werden, landen wir nur in einem noch größeren Gefängnis“, sagt eine der Frauen im Interview. Außerdem kommen Exil-Iranerinnen zu Wort, die den Aufstand ihrer Landsleute aus der Ferne unterstützen und akribisch dokumentieren: die Austro-Iranerin Shoura Hashemi, die täglich die neuesten Informationen über die Revolution auf Twitter stellt. Die Deutsch-Iranerin und langjährigen Leiterin des ARD-Büros in Teheran Natalie Amiri und die iranische Menschenrechtsaktivistin und Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi, die im Exil in Großbritannien lebt. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 08.03.2023ORF 2
  • Folge 9
    In Israel gehen seit Wochen hunderttausende Menschen auf die Straße – als Protest gegen die umstrittene Justizreform der rechts-religiösen Regierung unter Premier Benjamin Netanjahu. Sie werfen Netanyahu vor, die unabhängige Justiz des Landes schwächen zu wollen, damit faktisch die demokratische Gewaltenteilung aufzuheben und Demokratie und Rechtsstaat zu gefährden. Zuletzt hat Israels Präsident Ytzhak Herzog wörtlich vor einem drohenden Bürgerkrieg gewarnt. Israel-Korrespondent Tim Cupal hat sich unter die Demonstranten gemischt und mit ihnen gesprochen: Juristen, die eine Staatskrise vorhersagen, Frauen, die Benachteiligungen im Alltag befürchten, Armeereservisten, die den Dienst verweigern, Schwule und Lesben, die Verfolgung und Blutvergießen befürchten.
    Immer mehr Israelis denken laut übers Auswandern nach – kurz vor dem 75. Jahrestag der Staatsgründung Israels. Zur Hymne der Proteste wird ein Song aus den 70er Jahren „Ich habe kein anderes Land“, ein Text der jetzt Jahrzehnte nach seiner Veröffentlichung für viele genau das ausdrückt was sie in diesen Tagen erleben und fühlen.
    Der Kampf ums eigene Land, den sie um keinen Preis aufgeben und schon gar nicht verlieren können. Der französische Reporter Stéphane Amar beleuchtet dagegen die Menschen, die Netanjahus Pläne und seine Regierung – die am weitesten rechts stehende, die das Land je hatte – großartig finden. Neben den ultrarechten Siedlern und den Orthodoxen sind das jene Israelis, die fernab vom israelischen Wirtschaftswunder in den benachteiligten Randregionen und heruntergekommenen Stadtvierteln leben, den Verlust traditioneller Werte beklagen und nur schwer über die Runden kommen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 22.03.2023ORF 2
  • Folge 10
    In Afghanistan haben die Schulen nach der Winterpause wieder aufgesperrt, allerdings nur für Buben. Mädchen werden in den meisten Provinzen ihrer Bildung beraubt: sie dürfen ab dem Alter von 12 Jahren keine Schule mehr besuchen, Universitäten und höhere Bildungseinrichtungen sind für Mädchen und Frauen verboten. Mit der Machtübernahme der Taliban werden Frauen sukzessive aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Frauen dürfen in Afghanistan de facto keiner beruflichen Tätigkeit mehr nachgehen. In Kabul dürfen sie keine Parks besuchen und nur mit einem männlichen Begleiter reisen. Die Verdrängung und Unterdrückung von Frauen hat schwerwiegende Folgen: Wie soll es etwa neue Generationen von Ärztinnen geben? In den Provinzen Afghanistans sind selbst fundamentalste Angelegenheiten wie die Gesundheitsversorgung strikt zwischen Mann und Frau getrennt. Für das Weltjournal berichtet Rosa Lyon über Menschen ohne Rechte: Frauen in Afghanistan. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 29.03.2023ORF 2
  • Folge 11
    Am 10. April ist es 25 Jahre her, dass Großbritannien und Irland das sogenannte Karfreitagsabkommen unterzeichnet haben. Dieser Kompromiss beendete den Nordirland-Konflikt, der zu einem blutigen Bürgerkrieg ausgewachsen war. Seitdem muss Nordirland immer von protestantischen Unionisten und katholischen Nationalisten gemeinsam regiert werden und die Grenze zwischen Irland und der britischen Provinz muss offen sein. Durch den Brexit drohte aus der inneririschen Grenze eine EU-Außengrenze zu werden. Das Nordirland-Protokoll sollte das verhindern und damit auch das Aufflammen des alten Konflikts. Nach jahrelangen Verhandlungen haben Großbritannien und die EU nun endlich eine Lösung gefunden.
    Das WELTjournal zeigt, wie fragil der Friede in Nordirland ist und wie sehr die blutige Vergangenheit auch heute noch präsent ist: Joel schließt und versperrt jeden Abend die riesigen Tore der meterhohen Zäune, die in Belfast, der Hauptstadt Nordirlands, immer noch protestantische von katholischen Wohnvierteln trennen. Pauline, die direkt am Zaun lebt, hat ihr Haus zum Schutz vor Angriffen mit einem schweren Eisengitter überdacht. Das Misstrauen ist groß, die alten Wunden sind tief. Nur wenige Menschen sind bereit, zwischen Protestanten und Katholiken zu vermitteln, so wie Box-Coach Cooper, der Jugendliche beider Konfessionen trainiert, um sie so von der Straße fernzuhalten. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 05.04.2023ORF 2
  • Folge 12
    Große Öl-Konzerne wie ExxonMobil oder Shell haben ihre eigenen Forschungsergebnisse über den Zusammenhang von CO2-Ausstoss und Erderwärmung absichtlich vertuscht, obwohl sie seit mehr als 40 Jahren Bescheid wissen. Genau wie zuvor die Tabakindustrie gaben Öl-Konzerne Millionen aus für eine Desinformationskampagne, um die Ergebnisse der Wissenschaft anzuzweifeln. Das WELTjournal zeigt, wie die Öl-Industrie in den USA Zweifel am menschengemachten Klimawandel säte, um eine restriktive Klimapolitik zu verhindern und weiter ungehindert Öl und Gas fördern zu können. Heute sind deswegen Dutzende Klagen anhängig. Der Rechtsstreit könnte in die Geschichte eingehen: denn ohne die Täuschung der Öl-Industrie, argumentieren die Kläger, hätte man dem Klimawandel bereits vor Jahrzehnten effektiv entgegenwirken können. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 12.04.2023ORF 2
  • Folge 13
    Seit 15. April ist endgültig Schluss mit der Atomkraft in Deutschland. Die letzten drei von insgesamt 17 deutschen AKW wurden vom Netz genommen. Später als geplant, denn eigentlich sollte bereits Ende vergangenen Jahres abgeschaltet werden, doch die Regierung befürchtete wegen des Russland-Ukraine-Kriegs Engpässe bei der Energieversorgung. Beschlossen wurde der Ausstieg bereits vor zwölf Jahren nach der Nuklearkatastrophe in Fukushima. Das WELTjournal zeigt, was nun in Deutschland folgt: ein Rückbau der Kraftwerke, der die kommenden Jahrzehnte dauern, viele Milliarden Euro verschlingen und veritable Risiken mit sich bringen wird. Auch die Lagerung von zigtausenden Tonnen radioaktiven Mülls muss jetzt geklärt werden. Ganz anders die Situation in Frankreich, das 70% seines Stroms aus Atomenergie bezieht: die französische Atomindustrie bezeichnet den deutschen Ausstieg als „lächerlich“. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 19.04.2023ORF 2
  • Folge 14
    „Mission erfüllt“, stand auf einem riesigen Transparent auf dem Flugzeugträger USS Lincoln, als US-Präsident George W. Bush vor 20 Jahren verkündete, dass der Irak-Krieg nach nur sechs Wochen erfolgreich abgeschlossen sei. Doch dann begann die US-Besatzung des Irak und das aus ihr resultierende Chaos. ORF-Korrespondent Karim El-Gawhary ist zwei Jahrzehnte nach dem Krieg für das WELTjournal nach Bagdad gereist und zeigt, wie die Iraker und Irakerinnen bis heute mit den verheerenden Folgen dieses Krieges zurechtkommen müssen. Etwa die irakische ORF-Produzentin Sarah, die den Krieg als Neunjährige miterlebt hat, und die mit ihrer Familie nach Ägypten geflohen ist. Er geht mit einem Augenzeugen über den Platz, auf dem damals die Statue von Diktator Saddam Hussein medienwirksam gestürzt wurde.
    Er trifft einen Antiquitätenhändler, der Saddam nicht mag, aber trotzdem Uhren mit dessen Antlitz verkauft. Er setzt sich mit einem Kaffeehausbesitzer zusammen, der seinen fünf toten Söhnen nachtrauert – fünf von mindestens 300.000 zivilen Todesopfern der US-Invasion. Und er trifft einen Mann, der damals im berüchtigten Gefängnis Abu Ghreib von US-Militärs gefoltert und gedemütigt wurde: er war Teil einer menschlichen Pyramide nackter irakischer Gefangener, aufgestapelt und fotografiert von höhnisch lachenden US-Wächtern. Das Foto ging um die Welt und ist bis heute Sinnbild des größten Folter-Skandals der US-Besatzungsgeschichte. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 26.04.2023ORF 2
  • Folge 15
    Am 6. Mai wird König Charles III in der Kirche Westminister Abbey in London in einer prunkvollen Zeremonie gekrönt. Das royale Event wird mit Spannung erwartet, doch die Feierlichkeiten sind überschattet von der tiefgehenden sozialen und wirtschaftlichen Krise im Vereinigten Königreich. Die glorreiche Vergangenheit Großbritanniens als Großmacht und die soziale Realität der Gegenwart klaffen weit auseinander. Auch die Rolle des Monarchen als nationale Identifikationsfigur ist zumindest in der jungen Generation nicht mehr unbestritten. ORF-Korrespondent Jörg Winter zeichnet im WELTjournal das Bild von einer Nation im Umbruch. Er begibt sich auf Spurensuche quer durch das Vereinigte Königreich und zeigt die soziale Misere in den abgehängten Städten Nordenglands ebenso wie die Realität des britischen Adels. Wem gehört Großbritannien eigentlich? Wie reich ist das Königshaus? Auch auf diese Fragen versucht Jörg Winter in seiner Reportage klare Antworten zu geben. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 03.05.2023ORF 2
  • Folge 16
    Es ist eine Wahl, die über die Zukunft der Türkei und ihres mächtigen Präsidenten entscheidet. Am 14. Mai sind rund 60 der 85 Millionen EinwohnerInnen des Landes aufgerufen, einen Präsidenten und die Abgeordneten ihres Parlaments zu wählen. Es ist eine Abstimmung über den starken Mann im Land Recep Tayyip Erdogan und seine seit 20 Jahren regierende konservativ-islamische AKP. Spätestens seit dem Putschversuch 2016 führt Erdogan die Türkei mit harter Hand. Türkei-Korrespondentin Katharina Wagner berichtet im WELTjournal über die Entwicklung der Türkei unter 20 Jahren Erdogan und geht der Frage nach, ob dessen Ära bei den kommenden Wahlen beendet werden könnte.
    Während Erdogans Kernwählerschaft ihm nach wie vor blind vertraut, ist der Unmut vieler anderer im Land in den vergangenen Jahren massiv gestiegen: junge Menschen sehen keine Perspektive in der Türkei, Journalisten werden massiv unter Druck gesetzt und verfolgt, nicht nur Kurdinnen und Kurden verurteilen Willkür-Justiz. Und: das Erdbeben im Februar in der Südosttürkei hat ein ohnehin wirtschaftlich kriselndes Land enorm erschüttert. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 10.05.2023ORF 2
  • Folge 17
    Israel feiert den 75. Jahrestag seiner Staatsgründung: Am 14. Mai 1948 erfüllt sich die Hoffnung auf einen eigenen Staat für Juden. Nur wenige Jahre nach der Shoa, der Massenvernichtung jüdischen Lebens durch die Nazis, verliest David Ben-Gurion in Tel Aviv die Unabhängigkeitserklärung Israels. Unmittelbar nach der Unabhängigkeitserklärung greifen arabische Armeen den jungen jüdischen Staat an. Im folgenden Unabhängigkeitskrieg besteht Israel, hunderttausende palästinensische Araber werden zu Flüchtlingen. 75 Jahre später blickt Israel auf eine wechselvolle Geschichte zurück: Entbehrungen, Kriege, das Scheitern bei der Suche nach einer Lösung mit den Palästinensern – aber auch wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Aufschwung und die politische und militärische Vorherrschaft in der Region.
    Doch rund um den Jahrestag sind viele Hoffnungen enttäuscht. Israel ist eine gespaltene Gesellschaft und ist weiter auf der Suche nach seiner Identität – irgendwo zwischen liberaler Demokratie und autoritärem jüdisch-religiösem Staat. Pünktlich zum 75. Jahrestag der Staatsgründung durchlebt das Land die schwersten innenpolitischen Zerwürfnisse seiner kurzen Geschichte. Für die Palästinenser scheint der Traum vom eigenen Staat in dem von Israel seit 1967 besetzten Westjordanland und in Gaza ausgeträumt.
    ORF-Korrespondent Tim Cupal fragt für das WELTjournal nach, was aus den Hoffnungen der Staatsgründer von einst geworden ist – bei jüdischen Holocaust-Überlebenden, die den Staat mit aufgebaut haben; bei jungen Israelis, die darüber nachdenken, diesen Staat wieder zu verlassen; bei nationalreligiösen jüdischen Siedlern, bei israelischen Arabern und Palästinensern im Westjordanland, bei jüdischen Israelis, religiös und weltlich, und bei Menschen, die seit Jahresanfang Woche für Woche auf die Straße gehen, um – wie sie selbst sagen – die Demokratie in Israel zu retten. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 17.05.2023ORF 2
  • Folge 18
    Europas Landwirtschaft steht vor den größten Umwälzungen ihrer Geschichte. Bäuerliche Familienbetriebe geraten gegenüber der wachsenden Anzahl industrieller Großbetriebe immer mehr unter Druck. Diese Agrarkonzerne betreiben Intensivlandwirtschaft – mit verheerenden Folgen für die Biodiversität, die Bodenbeschaffenheit, den Klimawandel und die menschliche Gesundheit. Doch europaweit gibt es auch Lösungsansätze. Das WELTjournal zeigt die endlosen Gewächshauslandschaften und die riesigen Mono-Kulturen der Agrar-Industrie ebenso wie intelligente und urbane Landwirtschaft. Viele Landwirte haben die Initiative ergriffen und sehen sich als Hauptakteure einer lebensnotwendigen, landwirtschaftlichen Revolution des 21. Jahrhunderts: Rückkehr zu lokaler und schonender Lebensmittel-Produktion, weniger Massenimporte, Qualität statt Quantität, durchaus mit Hightech-Methoden. Das verlangt ein Umdenken in der Politik, denn zurzeit sind etwa EU-Subventionen vor allem Großbetrieben vorbehalten. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 24.05.2023ORF 2
  • Folge 19
    9 Jahre Isolation haben bei Julian Assange Spuren hinterlassen.
    Seit elf Jahren lebt der Wikileaks-Gründer und Aufdecker Julian Assange ohne Freiheit: nach sieben Jahren Asyl in der ecuadorianischen Botschaft in London sitzt er seit knapp fünf Jahren in britischer Auslieferungshaft. Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs in London, ob seine letzte Berufung gegen die Auslieferung zugelassen wird, lässt noch immer auf sich warten. Assange hatte auf seiner Enthüllungs-Plattform Wikileaks Kriegsverbrechen der USA im Irak und in Afghanistan aufgedeckt. Die USA werfen ihm die Gefährdung der nationalen Sicherheit vor.
    Bei einer Auslieferung drohen ihm 175 Jahre Haft. Das WELTjournal zeigt, wie der unkonventionelle Aufdecker Julian Assange von den USA und anderen westlichen Regierungen zu einem der gefährlichsten Widersacher gestempelt wurde, und welch hohen Preis der mittlerweile 52-Jährige für seine Haltung bezahlt. Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International oder Reporter ohne Grenzen fordern seine Freilassung. Sie kritisieren, dass mit der Kriminalisierung des Wikileaks-Gründers Presse- und Informationsfreiheit auf dem Spiel stehen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 07.06.2023ORF 2
  • Folge 20
    Das Feld der Republikanischen Kandidaten für die Präsidentschaftswahl 2024 wird immer größer, doch der einzige, der als echter Herausforderer von Ex-Präsident Donald Trump gesehen wird, ist der 44jährige Gouverneur von Florida Ron DeSantis. Er war früher Trumps Protegé und hat von ihm viel gelernt und übernommen. In Florida regiert DeSantis mit eiserner Hand und einer ultrarechten Agenda. Sein großes Thema ist der Kulturkampf gegen Political Correctness und sogenante „woke“ Ideen. In Floridas Schulen ist es bereits verboten, über Homosexualität oder Genderfragen zu sprechen. Das Weltjournal zeigt, wer Ron DeSantis ist und wie er sich in seinem Bundesstaat mit all jenen anlegt, die seine erzkonservativen Ideen nicht teilen – zuletzt sogar mit dem Weltkonzern Disney, dem größten Arbeitgeber in Florida. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 14.06.2023ORF 2
  • Folge 21
    Sie sehen oft harmlos aus – und sind doch eine tödliche Gefahr. Nicht explodierte Kampfmittelrückstände, Minen und Sprengfallen stellen in vielen Regionen der Ukraine eine große Gefahr dar. Genaue Zahlen, wie viele zivile Opfer es seit dem Angriffskrieg Russlands durch Minen gibt, liegen nicht vor. Das WELTjournal begleitet Frauen in der Ukraine, die als Minenräumerinnen arbeiten. Olena und Tetiana fahren mit ihren Teams die betroffenen Gebiete ab, suchen nach Hinweisen und befragen auch Zeugen vor Ort. Unter Einsatz ihres Lebens säubern sie Straßen und wichtige Infrastruktur-Punkte von Kampfmittelrückständen. Wie wichtig die Arbeit der Minenräumerinnen ist, zeigt das Schicksal der 23-jährigen Krankenschwester Oksana. Sie hat auf dem Heimweg durch die Explosion einer Mine beide Beine verloren. Derzeit ist sie zur Behandlung in Hamburg und arbeitet daran, mit Hilfe von Prothesen wieder gehen zu lernen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 21.06.2023ORF 2
  • Folge 22
    Auch nach dem Rückzug der Söldner-Armee „Gruppe Wagner“ schwelt der Machtkampf in Russland weiter. Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin, einst enger Verbündeter von Präsident Putin, soll nach Angaben des Kreml nun zwar straffrei bleiben, zuvor hatte Putin ihn und seine Truppen jedoch als Verräter bezeichnet, die mit ihrem Marsch auf Moskau dem russischen Volk einen Dolchstoß versetzt hätten. Das WELTjournal zeigt, wer die Söldner der berüchtigten Wagner-Gruppe sind und welch blutige Dienste sie seit Jahren für Putin leisten: Im Auftrag des Kreml setzen sie weltweit russische Interessen durch, von Zentralafrika über Syrien bis in die Ukraine. Die Wagner-Söldner sind bekannt für ihre Brutalität. Im Ukraine-Krieg hat Wagner-Chef Prigoschin tausende Schwerverbrecher aus russischen Straflagern rekrutiert und als Söldner an die Front geschickt, wo sie eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Im WELTjournal berichten ehemalige Söldner und Augenzeugen vom skrupellosen Vorgehen der Wagner-Gruppe. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 28.06.2023ORF 2
  • Folge 23
    In Uganda im Osten Afrikas wird gerade die längste beheizte Öl-Pipeline der Welt gebaut – und sie ist äußerst umstritten. Mehr als 1.400 Kilometer durch sensibles Savannen-Ökosystem mit Löwen, Elefanten, Affen und unzähligen Vogelarten soll sie bald bis zum Indischen Ozean nach Tansania führen. Afrikanische Klimaschützer protestieren dagegen und erhalten Unterstützung aus aller Welt. Auch das EU-Parlament drängt Uganda, die Ölbohrungen zu unterlassen, doch der Ugandische Präsident kontert wörtlich: „Die EU soll sich zur Hölle scheren“. Für das WELTjournal hat sich die langjährige Afrika-Reporterin Margit Maximilian auf den Weg nach Uganda gemacht und hat Pro und Contra eingefangen. Sie folgt der „Pipeline durchs Paradies“, die zu einem Brennpunkt im globalen Kampf gegen Umwelt-Zerstörung und Klimawandel geworden ist. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 05.07.2023ORF 2
  • Folge 24
    Somalia, am Horn von Afrika gelegen, zählt zu den gefährlichsten Orten der Welt. Seit Jahrzehnten terrorisiert die islamistische Al-Shabab Miliz die Bevölkerung. Heuer verschärft die verheerendste Dürre der Geschichte die Situation: über 90 Prozent des Landes sind betroffen. Fast 700.000 Menschen sind bereits geflohen. Der von der EU mit Tunesien ausgehandelte Migrationspakt soll in Zukunft verhindern, dass Flüchtende aus Ländern wie diesem nach Europa kommen. Im Gegenzug zu millionenschweren Finanzhilfen soll Tunesien Geflüchtete an der Überfahrt über das Mittelmeer hindern.
    Doch welche Möglichkeiten haben Menschen, wenn Gewalt und die Folgen des Klimawandels ein Leben im eigenen Land unmöglich machen? Das WELTjournal zeigt in einer schockierenden Reportage die lebensbedrohliche Situation der Menschen in Somalia. Über 80 Prozent der Vertriebenen sind Frauen und Kinder. Oft sind überfüllte Flüchtlingscamps am Rande der größeren Städte die ersten Zufluchtsorte. Die enorme Trockenheit führt zu Ernteausfällen, drei Millionen Nutztiere sind bereits verendet. Neben einer drohenden Hungerskatastrophe fehlt Millionen Menschen auch Zugang zu sauberem Trinkwasser. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 26.07.2023ORF 2
  • Folge 27
    Noch heuer soll Cannabis in Deutschland als Genussmittel frei zu kaufen und zu konsumieren sein. Die deutsche Bunderegierung hat die umstrittene Legalisierung, wenn auch in abgespeckter Form, im August auf den Weg gebracht. Was in Österreich undenkbar ist, ist in vielen Ländern mittlerweile Trend: eine Entkriminalisierung und Legalisierung von Cannabis für medizinische Zwecke und für den Freizeitgebrauch. WELTjournal-Reporterinnen und ORF-Korrespondenten berichten aus fünf exemplarischen Ländern über die dortigen Erfahrungen: aus Uruguay in Südamerika, das bereits vor zehn Jahren als erstes Land der Welt Cannabis legalisiert hat. Aus den USA, wo Cannabis in 23 von 50 Bundesstaaten legal ist. Aus Israel, das bei der Forschung in Sachen Medizinisches Cannabis führend ist. Aus Deutschland, das die Cannabis-Freigabe gerade beschließt. Und aus den Niederlanden, wo der freie Zugang zu Cannabis zum Touristen-Magnet geworden ist, nicht zu jedermanns Freude. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 06.09.2023ORF 2
  • Folge 28
    Vor einem Jahr löste der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini in Polizeigewahrsam die größten Massenproteste seit Jahrzehnten im Iran aus. Die junge Frau war festgenommen worden, weil ihr Kopftuch verrutscht war. Im Iran herrscht Hijab-Pflicht, Frauen müssen bei Strafandrohung ein Kopftuch tragen. Bei den Protesten gegen das Mullah-Regime wurden viele meist junge Frauen und Männer, auch Minderjährige, auf offener Straße erschossen oder erschlagen, starben in Haft infolge von Misshandlungen und Folter oder wurden nach Schauprozessen hingerichtet. Das WELTjournal zeichnet den Verlauf der Proteste nach: anhand von Videos, die junge Menschen unter großer Gefahr gefilmt haben und trotz Internetsperren auf Social Media verbreiten konnten.
    Von den ersten Demonstrationen vor dem Krankenhaus, in das Mahsa Amini eingeliefert wurde, über Aufnahmen aus Schulen, in denen Mädchen mutig Widerstand leisten, bis zu Videos, in denen junge Frauen auf der Straße tanzen – ein strafbares Vergehen im Iran. Außerdem kommen Angehörige der bei den Protesten getöteten jungen Menschen zu Wort. Aktivistinnen und Aktivisten erzählen aus dem Exil jene Geschichten, von denen das iranische Regime nicht will, dass die Welt sie erfährt. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 13.09.2023ORF 2
  • Folge 30
    Krieg, Naturkatastrophen, Seuchen und Hunger – Hilfsorganisationen wie Ärzte ohne Grenzen sind überall auf der Welt im Einsatz um Menschen in Notsituationen zu helfen. Eine schwierige Arbeit, die die Helfer oft an ihre Grenzen bringt, physisch und psychisch. Das WELTjournal zeigt die Geschichte von humanitären Helfern und Helferinnen, die intime Einblicke in ihre Beweggründe geben und offen über ihre Ängste und Belastungen sprechen. Über das Arbeiten unter Extrembedingungen, mit teils minimaler medizinischer Infrastruktur, über ihre Zweifel, die Ohnmacht und Hilflosigkeit. Über ihre schlimmsten Erlebnisse, die Bilder, die sie verfolgen und die Glücksmomente, wenn ihr Engagement Leben rettet. Zu Wort kommen auch die Angehörigen der Helfer und Helferinnen, die damit umgehen müssen, dass ihre Liebsten sich in Lebensgefahr begeben um anderen zu helfen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 04.10.2023ORF 2
  • Folge 31
    Der beispiellose Terror-Angriff der radikal-islamistischen Palästinenser-Organisation Hamas auf Israel hat weltweit Entsetzen ausgelöst. Mit Hunderten Toten und vielen Geiseln, die von der Hamas in den Gazastreifen verschleppt wurden, sind es die mit Abstand blutigsten Tage für Israel seit Jahrzehnten. Die Folgen für die gesamte Nahost-Region und darüber hinaus sind nicht abzusehen. Das WELTjournal zeigt, wie die Hamas ihre Herrschaft in Gaza in den letzten Jahren festigen konnte und wie sie den kleinen, dichtbesiedelten Küstenstreifen vollständig unter ihre Kontrolle gebracht hat. Seit ihrer Machtübernahme vor 16 Jahren ist der Gazastreifen von der Außenwelt abgeschnitten, Israel und Ägypten haben ihre Grenzen geschlossen, eine Blockade unterbindet den Warenverkehr.
    Die Hälfte der zwei Millionen Einwohner von Gaza lebt unterhalb der Armutsgrenze, die Arbeitslosigkeit ist hoch, ein Großteil ist auf humanitäre Hilfe angewiesen. Was sagen Menschen wie Ramiz, der den mutigen Schritt wagte, die Hamas anzuprangern, und dabei sein Leben riskierte? Was sagt Mahmoud Zahar, einer der Gründer der Hamas? Und wie bewältigen die Menschen im Gaza-Streifen ihren Alltag zwischen Blockade und Repression, zwischen Angst und Perspektivlosigkeit, zwischen israelischen Bombardements und der eisernen Faust der islamistischen Herrscher in Gaza. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 11.10.2023ORF 2
  • Folge 32
    Sie sind leicht, billig und tödlich: Bewaffnete Drohnen kommen immer häufiger zum Einsatz, wie beispielsweise im Ukrainekrieg.
    In den Kriegen der Gegenwart sind Kampfdrohnen wichtige Waffen. Sie werden von der israelischen Armee eingesetzt, aber auch von der Terrororganisation Hamas. Im Ukraine-Krieg ist die Kamikaze-Drohne „Switchblade“ bekannt geworden, die dem ukrainischen Militär von den USA zur Verfügung gestellt wird. Noch gibt ein Mensch den Befehl, bevor geschossen wird, doch die Zukunft sind völlig autonome Drohnen, die Ziele mittels Künstlicher Intelligenz selbständig ausmachen und selbstständig angreifen. Ein Horrorszenario, das Experten Alarm schlagen lässt. Eines der ersten Länder, das Drohnen gebaut hat, ist Israel.
    Das Land hat eine international führende Rüstungsindustrie und exportiert weltweit. Neben Drohnen werden hier auch komplexe Waffensysteme für alle militärischen Bereiche entwickelt, die bei einem Einsatz zentral gesteuert werden und zusammen agieren können. Internationale Waffenhersteller forschen inzwischen auch an ganzen Drohnenschwärmen, die wie fliegende Minenfelder Angriffe ausführen. Das wirft jede Menge ethische und rechtliche Fragen auf: Wie autonom dürfen Waffen sein? Werden bald Algorithmen über Leben und Tod entscheiden und nicht mehr der Mensch? Lässt sich die Entwicklung überhaupt noch regulieren? (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 15.11.2023ORF 2
  • Folge 33
    Kinder sind von den israelischen Bombardements im Gazastreifen besonders betroffen. Tausende Kinder wurden getötet, tausende sind verletzt.
    Israel hat angekündigt, den Kampf gegen die radikalislamische Hamas auf, wie es heißt, „zusätzliche Gebiete“ des Gazastreifens auszuweiten. Die israelische Gaza-Offensive nach den Massakern der Hamas mit mehr als 1200 Todesopfern geht in die siebente Woche. Die Lage der Menschen im Gazastreifen ist katastrophal: die Hälfte der mehr als 2 Millionen Einwohner ist auf der Flucht vor den Bombardements, es mangelt an Wasser und Nahrung. Strom, Telefon- und Internet-Verbindungen sind immer wieder unterbrochen. Weit mehr als 10.000 Menschen wurden bis jetzt getötet, viele von ihnen Kinder. Das Palästinenserhilfswerk der UNO kritisiert die Zustände im Gazastreifen mit scharfen Worten und beklagt mehr als 100 getötete humanitäre Helfer der UNO in Gaza.
    Im WELTjournal erzählen fünf Einwohner des Gaza-Streifens, wie sie versuchen, die israelischen Luftangriffe zu überleben. Farida aus Gaza-Stadt, Khalid aus dem Flüchtlingslager Jabalia, Salma aus Zentral-Gaza, Abdelhakim aus dem Flüchtlingslager Al Bureij und Adam aus Khan Yunis, der zweitgrößten Stadt im Gazastreifen, filmen mit ihren Handys die Zerstörungen und das Chaos rund um sie und berichten über ihre Angst und Verzweiflung angesichts des Krieges, dem sie in dem abgeriegelten kleinen Küstenstreifen hilflos ausgeliefert sind. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 22.11.2023ORF 2
  • Folge 34
    Kuwait City, Kuwait: Für die Influencerin Ascia Al Faraj und ihre beide Söhne ist ein Leben in Kuwait City fast nur mehr in klimatisierten Räumen möglich.
    Der Klimawandel und die Erderwärmung machen das Leben in weiten Teilen der Welt schon heute extrem schwierig. Seit den 80er Jahren haben sich in den heißen Gegenden der Erde die Tage mit Temperaturen über 50 Grad verdoppelt. Für die Menschen in den ärmeren Ländern des globalen Südens, die auf Landwirtschaft und Viehzucht angewiesen sind, bedeutet das den Verlust ihrer Existenzgrundlage. Einige Menschen bleiben und versuchen, sich anzupassen. Andere ziehen in gemäßigtere Klimazonen und werden so zu Klimaflüchtlingen. In den reicheren Ländern mit mehr als 50 Grad, etwa in der Golfregion im Nahen Osten, findet das Leben hauptsächlich in klimatisierten Gebäuden statt – was wiederum den Klimawandel befeuert. Im WELTjournal erzählen betroffene Menschen, was das Leben bei 50 Grad bedeutet. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 29.11.2023ORF 2
  • Folge 37
    Das Durchschnittsalter liegt bei 28 Jahren in Indien. Im Vergleich dazu Österreich, wo es bei 43 liegt.
    Während in Europa die Geburtenraten sinken, wächst in Schwellenländern wie Indien die Bevölkerung weiter. Indien hat China heuer als bevölkerungsreichstes Land der Welt überholt. Von den mehr als 1,4 Milliarden Menschen in Indien sind 900 Millionen im erwerbsfähigen Alter – ein enormes Potential für die Wirtschaft, doch laut UN-Studien sind nicht einmal die Hälfte der Schulabgänger gerüstet für die Jobs der Zukunft. WELTjournal-Reporter Patrick A. Hafner zeigt, welche Herausforderungen Indien zu meistern hat, wenn es etwa Chinas bis dato beispiellosem Wirtschaftswachstum folgen will. Aufklärung und Geburtenkontrolle allein können das Bevölkerungswachstum nicht in den Griff bekommen. Es braucht vielmehr Bildungschancen, vor allem für Mädchen, und qualifizierte Jobs für alle, um das Potential zu nutzen, Indiens Wirtschaft weiter voranzutreiben und die Bevölkerungsentwicklung nachhaltig zu stabilisieren. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 27.12.2023ORF 2
  • Folge 1
    Das Internet, Handy und Computer sind zum fixen Bestandteil unseres Lebens geworden. Wir nutzen sie ständig im Beruf wie im Privatleben – und sorgen uns oft, dass Behörden, Banken, Versicherungen und Serviceanbieter zu viele Daten von uns verlangen. Aber auf Social Media und beim Suchen und Surfen geben wir freiwillig jede Menge private Details von uns preis – und erlauben großen Privatunternehmen in den USA, genaue Persönlichkeitsprofile von uns zu erstellen. So wissen diese Konzerne viel mehr über uns, als uns bewusst ist.
    Sie können bereits zukünftige Handlungen vorhersagen und dadurch unsere Entscheidungen beeinflussen – vom Online-Shopping bis hin zu politischen Wahlen. Der Schweizer Journalist Reto Caduff hat sich die Frage gestellt, ob es überhaupt möglich ist, sich zu schützen und ein Mindestmaß an Kontrolle über die eigenen Daten im Netz zu behalten. Er kommt in diesem WELTjournal zu dem Schluss, dass wir als einzelne, aber auch als Gesellschaft viel mehr darüber nachdenken müssen, wie wir mit diesem totalen Verlust der Privatsphäre umgehen wollen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 10.01.2024ORF 2
  • Folge 2
    Einmal Braut sein trotz fehlendem Ehepartner: Sogenannte Solo-Hochzeiten sind in Japan gerade in Mode.
    In keiner Industrienation fühlen sich so viele Menschen einsam wie in Japan. Die Zahl der Single-Haushalte wächst rasant, fast die Hälfte der 20-Jährigen und 25 Prozent der 30- bis 40-Jährigen hatten noch nie eine Liebesbeziehung. Das hat auch demographische Folgen: die Geburtenrate sinkt von Jahr zu Jahr, laut Prognosen wird die japanische Bevölkerung bis 2060 um ein Drittel geschrumpft sein. Das WELTjournal bietet einen spannenden Einblick in das Land der aufgehenden Sonne, in dem viele Männer Silikon-Puppen echten Partnerinnen vorziehen und wo das Geschäft mit der Einsamkeit boomt. In Japan gibt es sogenannte „Solo“-Hochzeiten, in denen Frauen ohne Partner ihre Traumhochzeit alleine zelebrieren. Partnervermittlungs-Agenturen bieten einen Miet-Partner zum gemeinsamen Spaziergang an und in Bars und Kneipen verkaufen Hosts und Hostessen Zuneigung und Gespräche an einsame Kunden. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 17.01.2024ORF 2
  • Folge 3
    WELTjournal – Die verschleppten Kinder der Ukraine – Fast 20.000 ukrainische Kinder sind seit Kriegsbeginn nach Russland verschleppt worden. Diese Zahl stützt sich laut Kiew auf UNO-Angaben. Die Ukraine wirft Russland die systematische Deportation und Umsiedlung ukrainischer Kinder vor, als Teil der russischen Kriegspolitik, um deren Identität zu zerstören. Das WELTjournal zeigt das Schicksal einiger dieser Kinder, die aus den eroberten ukrainischen Gebieten nach Russland in Ferienlager geschickt wurden und bis heute nicht zurückkehren konnten. Viele sind ihren Familien und ihrem Heimatland mittlerweile entfremdet. Bislang ist es nur wenigen Eltern gelungen, ihre Kinder zurückzuholen. Moskau verweigert der Ukraine und internationalen Organisationen Auskunft über den Aufenthaltsort der Kinder. – Im Bild: Kurz nachdem die Russische Besatzung begann, verschwanden Tausende Ukrainische Kinder aus Waisenhäusern, Schulen und Dörfern. Foto: ORF/​Journeyman. Veröffentlichung honorarfrei nur für redaktionelle Berichterstattung in Sendungszusammenhang und mit Copyrightangabe. Kontakt: foto@orf.at
    Fast 20.000 ukrainische Kinder sind seit Kriegsbeginn nach Russland verschleppt worden. Diese Zahl stützt sich laut Kiew auf UNO-Angaben. Die Ukraine wirft Russland die systematische Deportation und Umsiedlung ukrainischer Kinder vor, als Teil der russischen Kriegspolitik, um deren Identität zu zerstören. Das WELTjournal zeigt das Schicksal einiger dieser Kinder, die aus den eroberten ukrainischen Gebieten nach Russland in Ferienlager geschickt wurden und bis heute nicht zurückkehren konnten. Viele sind ihren Familien und ihrem Heimatland mittlerweile entfremdet. Bislang ist es nur wenigen Eltern gelungen, ihre Kinder zurückzuholen. Moskau verweigert der Ukraine und internationalen Organisationen Auskunft über den Aufenthaltsort der Kinder. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 24.01.2024ORF 2
  • Folge 4
    Carol und Andy sind aus dem unleistbaren London nach Boston gezogen. Sie sind enttäuscht, wie der Brexit abgelaufen ist.
    Am 31. Jänner vor vier Jahren ist Großbritannien endgültig aus der Europäischen Union ausgetreten. Doch der Brexit konnte die Probleme, die durch Pandemie und Energiekrise verschärft wurden, nicht lösen. Im Gegenteil: Infolge des EU-Austritts wuchs das Misstrauen gegenüber der Politik, und die Kluft zwischen Einheimischen und Zuwanderern vertiefte sich. Viele Briten bereuen mittlerweile ihr Votum. Das WELTjournal zeigt, wie die Menschen in der als „Brexit-Hochburg“ bekannt gewordenen Kleinstadt Boston im Osten Englands mit den Folgen ihrer Entscheidung ringen. 75 Prozent stimmten hier damals für den Brexit, so viele wie sonst nirgendwo in Großbritannien. Für sie war es ein Ausdruck des Widerstandes gegen die rasante Globalisierung und den wirtschaftlichen Niedergang der Stadt, die mit Arbeitslosigkeit und Niedriglöhnen zu kämpfen hat. Doch auf die Euphorie folgte Ernüchterung: die Einwohner schwanken zwischen Reue, Enttäuschung und Hoffnung auf bessere Zeiten. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 31.01.2024ORF 2
  • Folge 5
    Löwin Ruru wurde von freiwilligen Helfern aus dem Kriegsgebiet nach Polen in Sicherheit gebracht
    Zwei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskrieges bleibt die Lage in der Ukraine verheerend, ein Ende der Kämpfe ist nicht in Sicht. Das WELTjournal zeigt zum Jahrestag die berührende Geschichte des ukrainischen Filmemachers Stas Kapralov, der einen kaum beachteten Aspekt Krieges beleuchtet: das Schicksal der zahllosen Haus- und Zoo-Tiere, die in den Kriegswirren verloren gegangen sind. Kapralovs eigener Hund Nika ist seit einem Luftangriff auf Kiew verschwunden. Auf der Suche nach seinem Hund trifft der Filmemacher auf Menschen, die unter Einsatz ihres Lebens mitten im Krieg verlassenen Tieren helfen. Etwa in Europas größtem Tierheim in Fedorivka, auf einer Straußenfarm, in Pferdeställen oder in einem Kiewer Privat-Gehege, aus dem der Löwe Ruru in einem abenteuerlichen Transport nach Polen in Sicherheit gebracht wird. Ein Film über die Rettung von Tieren, der Menschlichkeit und Mitgefühl im Krieg zeigt. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 21.02.2024ORF 2
  • Folge 7
    Dr. Tiziana Antonucci ermöglicht Frauen aus ganz Italien eine sichere Abtreibung in ihrer Klinik in Ascoli Piceno.
    Auch in Europa gibt es nach wie vor Länder, in denen Frauen der Abbruch einer ungewollten Schwangerschaft verwehrt ist oder der Zugang dazu immer stärker eingeschränkt wird. Abtreibungsgegner, rechtskonservative Parteien und religiöse Gruppen organisieren sich europaweit und versuchen, das Recht auf Abtreibung auszuhebeln. Das WELTjournal zeigt Beispiele aus Polen, Malta und Italien, wo private Vereine und mutige Ärztinnen Frauen in Not helfen und dabei ein hohes Risiko eingehen. Einer polnischen Aktivistin etwa drohen drei Jahre Haft, weil sie einer Frau die Abtreibungspille zukommen ließ. In Malta, wo Schwangerschaftsabbrüche selbst dann verboten sind, wenn das Leben der Frau in Gefahr ist, riskieren Ärztinnen neben drakonischen Haftstrafen auch ihre Zulassung zu verlieren.
    In Italien sind Abtreibungen zwar legal, doch unter dem Druck der Kirche und der Rechten verweigern mittlerweile 70 Prozent der Ärzte Abtreibungen aus Gewissensgründen. Hoffnung und Hilfe für Frauen in Notlagen stellt die niederländische Aktivistin und Ärztin Rebecca Gomperts: sie gründete die Organisation ‚Women on Web‘, die Abtreibungspillen verschreibt und verschickt. Und sie gründete ‚Women on Waves‘, eine mobile Abtreibungsklinik auf einem Schiff, in der Schwangerschaftsabbrüche in internationalen Gewässern legal durchgeführt werden können. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 06.03.2024ORF 2
  • Folge 8
    Präsident Obama wurde von Putin nicht ernst genommen. Obama überließ das ungeliebte Russland-Dossier seinem Vizepräsidenten Biden.
    Seit 25 Jahren ist Russlands Präsident Wladimir Putin an der Macht und bestimmt die Geschicke Russlands und darüber hinaus. In dieser Zeit hat er fünf sehr unterschiedliche amerikanische Präsidenten überdauert: von US-Präsident Bill Clinton über George W. Bush, Barack Obama und Donald Trump bis zum aktuellen US-Präsidenten Joe Biden. Das WELTjournal zeigt die Dokumentation „Putin and the Presidents“ des mehrfach preisgekrönten US-Filmemachers Michael Kirk, der Putins Auseinandersetzungen mit den fünf US-Präsidenten untersucht. Die Doku ortet Fehleinschätzungen der USA über 25 Jahre und fünf Regierungen, während Putin ungehindert am Wiederaufbau eines russischen Imperiums arbeitete und schließlich in die Ukraine einfiel. Im Interview sprechen aktuelle und ehemalige US-Regierungsbeamte sowie amerikanische und russische Journalisten, die seit Jahrzehnten über die Beziehungen zwischen den USA und Russland berichten und bei Begegnungen der Präsidenten dabei waren. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 13.03.2024ORF 2
  • Folge 9
    Julian Assange.
    Seit zwölf Jahren lebt der Wikileaks-Gründer und Aufdecker Julian Assange ohne Freiheit: nach sieben Jahren Asyl in der ecuadorianischen Botschaft in London sitzt er seit knapp fünf Jahren in britischer Auslieferungshaft. Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs in London, ob seine letzte Berufung gegen die Auslieferung zugelassen wird, lässt noch immer auf sich warten. Assange hatte auf seiner Enthüllungs-Plattform Wikileaks Kriegsverbrechen der USA im Irak und in Afghanistan aufgedeckt. Die USA werfen ihm die Gefährdung der nationalen Sicherheit vor.
    Bei einer Auslieferung drohen ihm 175 Jahre Haft. Das WELTjournal zeigt, wie der unkonventionelle Aufdecker Julian Assange von den USA und anderen westlichen Regierungen zu einem der gefährlichsten Widersacher gestempelt wurde, und welch hohen Preis der mittlerweile 52-Jährige für seine Haltung bezahlt. Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International oder Reporter ohne Grenzen fordern seine Freilassung. Sie kritisieren, dass mit der Kriminalisierung des Wikileaks-Gründers Presse- und Informationsfreiheit auf dem Spiel stehen. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 20.03.2024ORF 2
  • Folge 10
    Beim Krieg Israels gegen die Hamas im Gazastreifen wurden bisher 32.000 Menschen getötet, 75.000 sind verletzt.
    Beim Krieg Israels gegen die Hamas im Gazastreifen sind bisher mehr als 32.000 Menschen getötet worden, mehr als 75.000 Menschen wurden verletzt, mehr als eine Million Menschen sind obdachlos. Weite Teile des Gazastreifens liegen in Schutt und Asche, es mangelt an Lebensmitteln, Trinkwasser und Medikamenten. Die Kritik an Israels Vorgehen nach dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober nimmt zu, auch im Land selbst. Im WELTjournal kommen hochrangige Vertreter aus Israels Politik, Militär und Geheimdienst zu Wort: der frühere Premierminister Ehud Barak, die ehemalige Außen- und Justizministerin Tzipi Livni, Kabinettsminister Avi Dichter, der frühere Armee-Kommandant Jehuda Shaul und der langjährige Chef des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schin Bet Ami Ayalon. Sie und andere stehen dem australischen Reporter John Lyons Rede und Antwort und zeichnen ein differenziertes Bild von Israels höchst umstrittener Strategie im Kampf gegen die Hamas. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereMi 10.04.2024ORF 2

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